Kalte Bäche und warme Taschenfeuer
Hallo ihr lieben!!!
Es tut mir wirklich unendlich leid, dass ihr so lange auf ein neues Kapitel warten musstet!
Aber das Warten hat ja nun ein Ende!! Jipppiiiieeeeh! Hier präsentiere ich euch also nun das 4. Kapitel meiner FF. ^^
So. Und jetzt entschuldige ich mich auch noch bei allen, die mir sooooo liebe Kommentare geschrieben haben: Leider bin ich irgendwie nicht dazu gekommen, euch per ENS zu danken, darum hole ich das jetzt nach:
@Fallen
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DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
*alle umknuddel* ^^ Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich über jeden einzelnen Kommi freue ^^
Nun noch etwas zu diesem Kapitel: Puh, es hat ja lange gedauert ^^ Das lag daran, dass ich zum einen wenig Zeit hatte und zum anderen etwa in der Mitte des Kapitels einfach nicht weiterkam :3 Aber jetzt ist es ja geschafft... Super zufrieden bin ich nicht, aber immerhin traue ich mich es reinzustellen *g*. Vielleicht gehen die beiden etwas zu weit? (Neeiiiin, sie machen nix schlimmes ^^*ggg*) Das war erst gar nicht geplant, aber dann haben meine Finger ein Eigenleben entwickelt... und hier ist das Resultat! ^^
Viel Spaß damit!
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Kalte Bäche und warme Taschenfeuer
Harry und Draco gingen eine ganze Weile schweigend durch den Wald, die nähere Umgebung schwach beleuchtet von Harrys Zauberstab. Langsam aber sicher kam ihm die Strecke reichlich lang vor und erste Zweifel stiegen in ihm auf, ob Malfoy sich mit der Richtung tatsächlich so sicher war. Nachdem er ein weiteres Mal fast über eine Baumwurzel gestolpert wäre, brach er endlich das Schweigen:
"Sag mal... Bist du dir immer noch so sicher, dass das hier die korrekte Richtung ist?"
"Willst du sagen ich hätte keine Ahnung?"
"Nunja...", murmelte Harry und schielte zu Malfoy hinüber, "zumindest hätten wir mittlerweile längst irgendwo ankommen müssen, wo wir uns wieder auskennen."
Draco presste die Lippen aufeinander und schluckte hart. Er hätte wissen müssen, dass Potter es früher oder später merken musste. Und jetzt blickte er ihn auch noch so zweifelnd an...
"Hm", machte er.
Na toll. Potter blieb stehen.
"Was heißt "Hm"?"
Schweigen.
"Hm heißt... ...vielleicht war ich mir eben nicht ganz so sicher wo es lang geht", brachte Draco zwischen knirschenden Zähnen hervor.
"War ja klar", kam auch sogleich die genervte Antwort von Potter. "Warum kannst du das dann nicht zugeben, verdammt nochmal?"
"Das hätte uns auch nicht weitergebracht", fuhr Draco ihn mit funkelnden Augen an, "schließlich hätten wir uns für irgendeine Richtung entscheiden müssen!"
Verdammt, Malfoy hatte Recht. Sie hätten wirklich wahllos eine Richtung wählen müssen, um zu versuchen zurück zum Schloss zu finden.
"Trotzdem hättest du wenigstens sagen können, dass du keine Ahnung hattest. Dann hätten wir beratschlagen können wohin es geht", grummelte Harry.
"Hmpf." Malfoy verdrehte die Augen.
"Also. Ich würde sagen wir ändern die Richtung jetzt etwas. Und zwar gehen wir... nach rechts", bestimmte Harry.
"Oh ja", murmelte Draco in seinen nicht vorhandenen Bart, "weil der große, erhabene Potter weiß wo es langgeht."
Doch Harry überhörte diese Beschwerde und ging einfach los. Draco blieb nichts anderes übrig als ihm zu folgen, ohne seinen Zauberstab. Und er meckerte auch nicht weiter, so dass die beiden Jungen sich schweigend nebeneinander über Wurzeln und durch tiefhängende Äste kämpften.
Mit der Zeit spürte Harry die Müdigkeit in sich hoch kriechen und zu allem Überfluss bekam er auch noch Seitenstechen. Malfoy fing ebenfalls an leise zu keuchen. Harry kam zum ersten Mal der Gedanke, dass sie es vielleicht in dieser Nacht nicht mehr aus dem Wald hinaus schaffen würden. Das hieße dann, dass sie gezwungen wären, einen Rastplatz für den Rest der Nacht zu finden. Zumindest sollten sie bald wenigstens eine Pause einlegen.
"Hörst du das?" Malfoy zog an seinem Ärmel und Harry blieb stehen, um zu lauschen. "Wasser!"
"Es kommt von dort vorne." Harry zeigte mit seinem Stab in die angegebene Richtung. "Vielleicht hilft uns das weiter. Komm."
Das Wasserplätschern wurde lauter und hinter einigen Bäumen entdeckten sie schließlich eine moosbedeckte Fläche, nur wenige Meter breit, über die sich ein schmaler Bach schlängelte. Harry leuchtete nach rechts und links mit seinem Zauberstab. Soweit das Licht reichte, ließ sich erkennen, dass sich die Moosfläche um den Bach auch dort weiter erstreckte.
"Das könnte doch der Bach von der Lichtung sein", überlegte Harry, "... das heißt wir müssten ihm nur folgen, dann kommen wir dorthin und können den Weg zurück nehmen."
"Ja klar, Schlaumeier", stöhnte Malfoy auf, "dann sag mir mal, ob wir mit oder entgegen der Flussrichtung gehen sollen."
Mist. Daran hatte Harry nicht gedacht. Er wäre einfach seinem Gefühl nach bachabwärts gegangen, aber wie sollte er sich da so sicher sein?
Energisch setzte sich Draco derweil ins Moos.
"Ich schlage vor wir legen eine kleine Pause ein."
"In Ordnung." Harry trat näher an den Bach heran und kniete sich hin.
"Was machst du?" fragte Draco misstrauisch.
"Ich will etwas trinken, wenn du es mir erlaubst", zischte Harry und senkte seine Hände, um etwas Wasser an den Mund zu heben.
"Du willst ernsthaft dieses Wasser trinken?" Draco war entsetzt. Andererseits... sollte sich Potter doch daran vergiften.
"Es wird mich wohl kaum umbringen", erwiderte dieser ohne sich umzudrehen. "Das Wasser ist absolut sauber. Nur etwas kalt."
"Kein Wunder, wir haben Februar...", seufzte Draco und legte sich mit dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, ins Moos. "Nicht nur das Wasser, es ist allgemein verdammt kalt, falls dir das noch nicht aufgefallen ist."
Harry ignorierte Malfoy gekonnt und schritt ein paar Meter den Bach entlang. Wie nur sollten sie herausfinden wohin sie gehen mussten? Sein Gefühl sagte ihm nach links müsste richtig sein, aber er konnte sich nicht einfach darauf verlassen.
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er plötzlich auf dem feuchten Moos ausrutschte und das Gleichgewicht verlor. Harry versuchte noch sich mit den Armen durch die Luft rudernd abzufangen, aber es war bereits zu spät. Sein Zauberstab flog ihm aus der Hand auf das Moos, und er selbst fiel rückwärts in den Bach. Das letzte, was er spürte war ein harter Schlag auf den Hinterkopf und schon umfing ihn Dunkelheit.
Draco wurde von Harrys Schrei hochgerissen. Er sah, wie dieser ins Wasser fiel und wollte ihn gerade auslachen, als er bemerkte, dass dieser sich nicht mehr rührte. Draco drückte sich vom Boden hoch und hob gemächlich den Zauberstab aus dem Gras. Mit ihm beleuchtete er den noch immer reglos da liegenden Harry.
"Steh auf, Potter", forderte er ihn vergebens auf.
Vorsichtig trat er näher an Harry heran und zog an dessen rechten Bein.
"Mach nicht schon wieder solche Scherze, okay? Das ist absolut nicht witzig."
Doch Potter bewegte sich nicht, er hatte die Augen geschlossen und zeigte überhaupt keinerlei Reaktion.
Draco bückte sich, legte den Zauberstab beiseite, zog sich Stiefel und Socken aus und krempelte seine Hose hoch.
Der erste Schritt in den eisigen Bach ließ ich scharf die Luft einsaugen. Das Wasser fühlte sich an wie tausend Nadelstiche. Langsam watete er zu Harrys Kopf. Dort angekommen krempelte er auch seine Ärmel hoch und griff unter Harrys Arme, um ihn ans Ufer zu ziehen.
Dieser Potter war verdammt schwer. Endlich konnte er ihn auf trockenen Boden legen. Draco beugte sich über den bewusstlosen Gryffindor und schlug ihm mit der flachen Hand auf die Wange.
"Hey, wach auf!"
Keine Reaktion.
Aber er atmete noch.
Draco nahm Harry die zerbrochene Brille ab und warf sie achtlos auf das Moos. Langsam drehte er Harrys Kopf zur Seite und fühlte über die dichten, schwarzen Haare. Na wenigstens konnte er kein Blut entdecken, stattdessen fühlte er eine bereits dicker werdende Beule.
Was sollte er jetzt nur machen? ... Erst einmal die Gedanken ordnen. Gut. Potter lag bewusstlos vor ihm. Er war komplett durchnässt, mitten in einer eisigen Februarnacht. Der Weg zum Schloss? Keine Ahnung. ... Hm.. Potters Zauberstab war in seinem Besitz. ... Eigentlich eine gute Gelegenheit ihm richtig eins reinzuwürgen... er könnte ihn einfach hier liegen lassen und auf eigene Faust versuchen zurück zum Schloss zu finden. Keiner würde merken was vorgefallen war.
Vorausgesetzt, Potter könnte keinem mehr davon erzählen...
...Aber die Gefahr war zu groß, dass man ihn noch rechtzeitig finden würde. Dann würde er alles berichten und Draco bekäme eine saftige Strafe dafür, ihn hilflos liegen gelassen zu haben.
Außerdem... Nein, verdammt noch mal. Das ging sogar für einen abgebrühten Malfoy wie ihn zu weit. Sein schlechtes Gewissen meldete sich nun ganz deutlich, auch wenn er das nicht gern wahrhaben wollte.
Draco betrachtete Harrys Zauberstab in seiner Hand und zeigte damit auf dessen Kleidung. Er probierte mehrere Zaubersprüche aus, aber die Sachen blieben durchnässt.
Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem er seinen eigenen Stab bei Ollivander's gekauft hatte. Draco hatte einige Stäbe durchprobieren müssen, bevor er den richtigen in den Händen hielt. Ob Potters Stab von seinem so unterschiedlich war, dass die Zauber nicht richtig funktionierten? Zumindest waren er selbst und Potter sehr verschieden, da lag der Gedanke doch durchaus nah.
Vorsichtig wog er Harrys Stab zwischen den Fingern. Woraus er wohl gefertigt war? Er fühlte sich recht schwer an. Sein eigener war aus Birke mit Drachenherzfaser im Innern, lang und schmal. Der von Potter war etwas kürzer und das Holz fühlte sich viel härter an. Es könnte Stechpalme sein. Draco grinste. Im Gegensatz zu ihm ging Potter nicht besonders gut mit seinem Zauberstab um. An manchen Stellen hatte das Holz schon dicke Kratzer. Vielleicht sollte er ihn mal anstelle seines Feuerblitzes polieren.
Wieder sah er auf Harrys Gesicht hinab. Eins stand fest: Er musste ihn irgendwie warm bekommen, in den nassen Klamotten würde er bald erfrieren. ...
Draco Malfoy. Tust du das hier gerade wirklich? schimpfte er mit sich selbst in Gedanken, während er Harry den Mantel abstreifte und begann, ihm den klitschnassen Pullover über den Kopf zu ziehen. Er hatte mal gehört, dass man einen unterkühlten Menschen erst aus den nassen Sachen befreien musste, um ihn dann zu wärmen... Genau das war seine Sorge. Wenn er mit Potters Zauberstab einfach keine vernünftigen Zauber zustande brachte, blieb ihm nur eine einzige Möglichkeit, ihn nicht auskühlen zu lassen. Und die wollte er eigentlich nur zur äußersten Not anwenden...
Als er den Pullover zur Seite legte, fiel sein Blick auf ein Stück glänzenden Stoff, den Harry darunter verborgen hatte. Konnte es sein? Behutsam nahm Draco ihn an sich und fühlte darüber. Sofort erkannte er, was dieser silbergraue Umhang war, der dort in seinen Händen schimmerte. Er fühlte sich fließend an und war im Gegensatz zu Potters restlichen Sachen gar nicht durchnässt.
Potter hatte einen Tarnumhang. Natürlich, jetzt konnte sich Draco auch erklären, wieso er vor dem verbotenen Wald einfach scheinbar aus dem Nichts erschienen war!
So ein Umhang war verdammt praktisch, vor allem hier im Wald. Er selbst hatte sich immer einen gewünscht, aber sein Vater hatte gesagt er würde vielleicht einen zu seinem Schulabschluss bekommen. Sie gehörten zu den sehr seltenen und entsprechend kostspieligen magischen Gegenständen. Neidisch war er ja schon etwas... woher Potter ihn wohl hatte? Er legte ihn vorläufig zur Seite, vielleicht würde er ihn noch brauchen. ... Oder sollte er ihn einfach einstecken? Sein Blick glitt auf den Umhang. Naja, das konnte er auch noch später entscheiden.
Mit gerunzelter Stirn und zusammengepressten Lippen machte Draco sich nun an Harrys Hose zu schaffen. Durch die Nässe klebte sie an der Haut und entsprechend mühevoll musste er daran ziehen, um sie ihm abzustreifen.
Er fasste sich an die Stirn und versuchte möglichst nicht auf den leblosen Körper vor sich zu blicken. Draco konnte es nicht glauben. Potter lag vor ihm... in Unterhose!
In einem letzten verzweifelten Versuch griff er nach Harrys Zauberstab und sprach einen Hitzezauber auf die unterkühlte Haut. Ein paar schwache rote Funken sprühten aus der Stabspitze, doch als er an Harrys Arm fühlte, merkte er kaum einen Unterschied. Er war eindeutig noch immer zu kühl.
Schnell häufte er ein paar kleine Zweige zusammen und zielte mit dem Stab darauf. Vielleicht konnte er wenigstens ein Taschenfeuer zustande bringen. Tatsächlich, ein winziges Feuer flammte auf und Draco bemühte sich eilig, es noch ein wenig anzufachen.
Zufrieden betrachtete er sein Werk. Diese Taschenfeuer waren wirklich praktisch, sie wärmten, aber nichts konnte daran verbrennen. Außerdem blieben sie so lange erhalten, bis man sie absichtlich löschte.
Ein weiterer Blick in Harrys Richtung ließ seine Zufriedenheit weichen. Es war soweit, länger konnte er sich nicht davor drücken. Kein Zauber hatte gewirkt.
Er musste Potter mit seiner eigenen Körperwärme vorm Erfrieren retten. Na toll.
Langsam legte er seinen Mantel zur Seite und zog sich die Kleider vom Leib. Bei seiner Unterhose angelangt stockte er. Nein... die konnte er doch anbehalten. Ihm war schon so kalt genug und schrecklich unwohl.
Seine Kleidung breitete er sorgsam auf einer trockenen Stelle Moos aus und griff dann wieder unter Harrys Arme, um ihn auf die improvisierte Unterlage zu hieven. Dabei bemerkte er etwas, das ihn ein weiteres Mal fast zur Verzweiflung brachte...
Nein. Nein nein nein, verdammt noch mal!!!!!! Bei Salazar Slytherin, das konnte einfach nicht wahr sein. Draco hockte neben Harry und starrte hoch in die Luft, während seine Hände sich von der Wahrheit überzeugten. Er seufzte verzweifelt auf.
Potters Unterhose war klitschnass und eiskalt.
Das war einfach zuviel. Wieso musste ihm so etwas passieren? Wieso ausgerechnet ihm? Und warum konnte hier nicht wenigstens irgendjemand anderes vor ihm liegen als die Person, die er in der ganzen Zaubererwelt am meisten hasste? ...Abgesehen von diesem Schlammblut Granger vielleicht.
Resignierend packte er mit den Fingerspitzen Potters Unterhose und begann, sie mit fest zugekniffenen Augen herunterzuziehen. Er warf sie auf die restlichen nassen Sachen und wagte die Augen zu öffnen, sorgsam darauf bedacht, den Blick nicht in Potters Lendengegend schweifen zu lassen.
Der von ihm gefürchtete Moment war gekommen. Vor Kälte zitternd schob er das Taschenfeuer näher an Potter heran und schnappte sich seinen Mantel sowie den Tarnumhang. Mit hochrotem Kopf stieg er über Harry und ließ sich langsam auf die kalte Haut hinabsinken. Dabei wickelte er sie beide so gut es ging in seinen Mantel und zog den Tarnumhang als Sichtschutz über sie und das Taschenfeuer. Völlig schutzlos wollte er sich im verbotenen Wald nicht fremden und eventuell gefährlichen Blicken aussetzen.
Verkrampft lag er auf Potter. Seinem Erzfeind. Bei Salazar, das war so erniedrigend!
Obwohl... sein Herz klopfte aus irgendeinem Grund wie wild und er musste schlucken, als ihm bewusst wurde, wie nackt sie beide waren. Gut, Potter war wenigstens etwas entblößter als er selbst, so ganz ohne Unterhose, doch bei diesem Gedanken stieg Draco gleich noch mehr Schamesröte ins Gesicht.
Um sich abzulenken betrachtete er hoch interessiert die Armbanduhr an Harrys Handgelenk. Es musste eine Uhr von den Muggeln sein so wie sie aussah, aber scheinbar hatte Potter einen Zauber darüber gesprochen. Die Uhr lag halb unter der Decke im Dunkeln, so dass er erkennen konnte, dass die Zeiger leuchteten. Den Spruch könnte er auch gut gebrauchen für ein paar Gegenstände. Ob er ihn aus Potter herausbekommen würde?
Doch so sehr Draco versuchte sich abzulenken, es funktionierte einfach nicht. Potter lag unter ihm. Potter! Aber es half nichts, er konnte nicht die ganze Nacht verkrampft versuchen, so wenig Körperkontakt wie möglich zu halten und Potter dabei trotzdem noch zu wärmen. Er atmete tief aus und wagte es, sich ein wenig zu entspannen und sein ganzes Gewicht auf dem Jungen unter ihm zu verteilen.
Ein paar Mal veränderte er seine Position noch etwas, bis es für ihn bequemer wurde. Seinen Kopf legte er schließlich rechts neben den Harrys. Zum ersten Mal in dieser Situation schloss er seine Augen, die Müdigkeit spürte er mittlerweile nur allzu deutlich. Er merkte kaum, wie sich sein Körper weiter entspannte und sein Gesicht näher an Harrys Hals wanderte. Schon halb schlafend stieg ihm ein angenehmer Geruch in die Nase. Vanille... Potter roch wirklich nach Vanille! ...Oh er liebte Vanille!
Als Draco wieder aufwachte, sog er zuerst tief die Luft ein. Wieder dieser köstliche Duft... Gemächlich öffnete er die Augen... und fuhr erschrocken auf. Herrje, das war eindeutig zu nah! Seine Lippen hatten fast Potters Hals berührt! Im Schlaf hätte er Potter fast geküsst! Gut... auf den Hals... und okay... nur im Schlaf, also vollkommen unbewusst... aber trotz alldem war es widerlich!
Mit der linken Hand rieb er sich hastig über den Mund. Nur vorsichtshalber...
Wie lange er wohl geschlafen hatte? Er wusste gar nicht mehr, was Potters Uhr vorher angezeigt hatte, aber jetzt war es halb 4. ...Potter, ... achja.
Tastend fühlte Draco über Harrys Schultern und bemerkte, dass die Unterkühlung nachgelassen hatte, auch wenn die Körpertemperatur noch nicht perfekt war. Außerdem waren Potters Lippen noch immer leicht bläulich, er musste ihn also weiter wärmen.
Draco rutschte neben Harry und drehte diesen auf die Seite, so dass er mit dem Rücken zu ihm lag. Seinen rechten Arm schlang er um den noch immer schlafenden Gryffindor und drückte sich an den Körper vor ihm. Es war ihm gar nicht mehr so unangenehm, jetzt wo er sich daran gewöhnt hatte.
Plötzlich wurde Draco bewusst, dass er körperlich noch nie jemandem so nah gewesen war. Natürlich, er konnte sich noch gut daran erinnern, wie seine Mutter mit ihm gekuschelt hatte, als er noch klein gewesen war. Morgens war er oft zu seinen Eltern ins Bett gekrochen und hatte noch eine Stunde dort weitergeschlafen. Nur... das hier war ganz anders.
Als Kind mit seinen Eltern zu schmusen war völlig normal, aber er hielt gerade eine im Grunde genommen fremde Person in den Armen. Einen Jungen. Und noch dazu konnte er ihn doch eigentlich nicht einmal leiden!
...Warum fühlte es sich dann nur so verdammt gut an? Draco kniff die Augen zusammen. Für diesen Gedanken hätte er sich am liebsten noch im selben Moment den Avada Kedavra auf den Hals gehetzt.
Potter. Das ist doch Potter! Es kann sich nicht gut anfühlen, ihn wärmen zu müssen! Entgegen seinem brüllenden Verstand wanderte sein Gesicht noch etwas näher an Harrys Nacken heran. Die immer verwuschelten, schwarzen Haare kitzelten ihn um die Nase und Draco sog wieder diesen wunderbaren Duft ein.
Oh Merlin, Potter roch so entsetzlich gut! Ein Seufzer verließ Dracos Lippen, kaum hörbar, jedoch ausreichend, um ihn die Augen weit aufreißen zu lassen.
Stop! Das ist Potter, Draco! Potter stinkt! Jawohl. ... Er stinkt ekelerregend... nach... nach.... n....
Salazar steh mir bei! Er duftet so herrlich nach Vanille! Ein weiterer Seufzer und Draco drückte sich enger an Harry.
Nach nur einer halben Minute waren seine Augenlider bereits zugefallen und er befand sich wieder im Land der Träume.
Harry gähnte und schlug langsam die Augen auf. Neben ihm brannte ein kleines Feuer vor sich hin und er fühlte weiches Moos unter sich. Wo war er? Blinzelnd erkannte er seinen Tarnumhang über sich. Das letzte, woran er sich erinnerte war, wie er am Bach stand... stimmte ja, er war mit Malfoy im Wald gewesen! Malfoy... entsetzt bemerkte er erst jetzt den Arm, der eng um ihn geschlungen war. Moment mal... wem gehörte diese Hand, die seine da umklammert hielt?! Mit dem schlimmsten rechnend drehte er sich vorsichtig soweit um, dass er tatsächlich Malfoys schlafendes Gesicht hinter sich ausmachen konnte. Warum zum Teufel lag er hier in Malfoys Armen? Nackt!
... NACKT??? Ruckartig hob er den Kopf an, um an sich hinab zu blicken, doch sofort durchzog ihn starker Schmerz wie ein Blitz und er ließ sich stöhnend zurückfallen. Während er sich wieder auf die Seite drehte pochte es in seinem Kopf als hätte ihm jemand Knallrümpfige Kröter ins Hirn gehext, die nun von innen gegen seine Schädelwand schossen.
Die linke Hand presste er kräftig gegen die Stirn, um vom Schmerz abzulenken, die rechte lag noch immer in der starken Umklammerung von Malfoys Fingern. Langsam ließ der Schmerz nach und es blieb nur noch ein hohles, regelmäßiges Pochen zurück, das mehr nervte als weh tat. Gleichzeitig verschwand auch das Entsetzen aus Harrys Gedanken und sein Atem beruhigte sich einigermaßen. Zeit, in aller Ruhe darüber nachzudenken, was vorgefallen war...
Er hatte am Bach gestanden und überlegt, wohin sie gehen sollten, soviel wusste er noch sicher. Aber was war dann passiert? Hatte Malfoy ihm etwa von hinten einen Fluch aufgehext? ...Genau Harry, ohne seinen Zauberstab natürlich! ...Und weshalb sollte er ihn angreifen, um sich danach um ihn zu kümmern... Denn das hatte er scheinbar getan... Harry schluckte. ...Nein, es musste eine andere Erklärung geben...
Harrys Gedanken ließen den letzten Moment in seiner Erinnerung nicht los, doch der Druck in seinem Schädel hinderte ihn an richtiger Konzentration. Sein Blick wanderte über den weichen Mantel, auf dem er und Malfoy lagen, weiter zum knisternden Feuer und wieder zurück bis auf seine Hand in der Malfoys. Seltsam, sie war ihm gar nicht unangenehm, diese Berührung... Denk nach, Harry. Denk nach!... Er hatte doch seinen Zauberstab gehabt, wo war der wohl jetzt?... Malfoy bewegte sich hinter ihm, murmelte leise im Schlaf... Der Bach. Er hatte am Bach gestanden. Wieder glitt Harrys Blick auf das leicht schimmernde Moos vor ihm. ... Und mit einem Mal sprang die Erinnerung zurück in seinen Kopf wie ein Funke aus dem Feuer. Das Moos! Er war auf dem feuchten Moos ausgerutscht! Natürlich, ein starker Schmerz in seinem Hinterkopf und danach war er erst hier wieder zu Bewusstsein gekommen! Das hieß, Malfoy musste ihn aus dem Bach gezogen und sich um ihn gekümmert haben... Und seinen Kleider hatte er nicht mehr an, weil sie nass waren, ganz klar! Erleichtert über diese harmlose Erklärung für seine Nacktheit lächelte er. Und er war schon kurz davor gewesen, sich die wildesten Geschichten zusammen zu reimen, was er alles mit Malfoy (oder vielmehr der mit ihm) angestellt haben könnte... Halt! Gar nicht daran denken, Harry!
Zufrieden seufzend schloss er wieder die Augen. Noch einen Moment Ruhe konnte er sich ja gönnen, danach würde er sich unauffällig aus Malfoys Klammergriff befreien. Er war sich sicher, dass Malfoy die jetzige Situation extrem peinlich wäre, aber auch er selbst wollte lieber hier raus sein, bevor dieser aufwachte.
Ruhig entspannte sich Harry und gestatte sich, in einen leichten Halbschlaf zu fallen. Um noch einmal richtig zu schlafen war er zu wach, aber etwas dösen konnte er doch noch... Hm, das Moos duftete gut... ein bisschen wie Weihnachten... Malfoy bewegte sich wieder etwas hinter ihm... für eine Sekunde fühlte es sich an, als würde seine Wärme verschwinden, doch sofort spürte Harry wieder die glatte, warme Haut an seinem Rücken. Ohne es richtig wahrzunehmen schmiegte er sich enger an den Körper hinter sich. ...Glatt... und weich... Malfoys Haut war so weich... Harry war schon wieder zu weit zwischen Schlaf und Wachsein versunken, als dass er sich noch Gedanken darüber machen konnte, was er gerade tat....
Eine leichte Bewegung direkt vor ihm weckte Draco. Für einen winzigen Moment genoss er wieder den zarten Vanilleduft um ihn, dann registrierte er, dass er Potter noch immer fest umklammert an sich drückte... Kurz machte er Anstalten, die Verbindung zu lösen, besann sich aber sofort eines besseren. Dieser Potter war eben einfach warm und das war jetzt definitiv gemütlicher... er hatte sich ja schon damit abgefunden, dass sein verhasster Mitschüler verdammt gut roch, nun akzeptierte er ein wenig widerwillig auch noch, dass seine Wärme durchaus gut tat...
Was... passierte das jetzt gerade wirklich??? ...Potter drückte sich fester an ihn... oh fühlte sich das schön an... und ... Draco stockte der Atem. ...etwas strich sanft über seine Hand, die noch immer die Harrys hielt. War das hier die Realität? So etwas konnte, so etwas durfte einfach nicht passieren! Er und Potter, eng aneinandergekuschelt... und jetzt streichelte Potter mit seinem Daumen über seine Hand. Diese kaum wahrnehmbare, vorsichtige Bewegung... und sie kam Draco so sündhaft vor! Ohne es zu merken hatte Draco die Luft angehalten und nun stieß er sie unter einem leisen Keuchen aus, viel zu nah an Potters Nacken! Er musste es einfach merken! ...Aber er zeigte keine Anzeichen davon...schlief er doch noch? Natürlich, er würde doch nicht einfach seine Hand streicheln... andererseits... tat man so etwas im Schlaf?
Harry spürte einen plötzlichen, warmen Atemzug in seinem Nacken. Sollte das heißen, Malfoy war wach? ...Womöglich schon die ganze Zeit?... Erst jetzt bemerkte er, dass er völlig unbewusst begonnen hatte, über Malfoys Hand zu streicheln... Unruhig begann Harry, auf seiner Unterlippe zu kauen. ... Sollte Malfoy wirklich wach sein, durfte er jetzt nicht damit aufhören... dann wäre ganz klar, dass er auch wach war. Malfoy durfte das nicht merken! Oh Merlin, diese ganze Situation war so furchtbar peinlich! ...Nein, er sollte wirklich lieber damit aufhören... Falls Malfoy doch noch schlief, würde er ihn nur wecken... und selbst wenn er schon wach war, könnte Harry seinen Finger einfach nur im Schlaf bewegt haben... Ja, das war doch sicher eine gute Ausrede... Aber sein Daumen wollte einfach nicht aufhören, über diese herrlich samtige Haut zu streichen...
Hinter sich spürte Harry Malfoys warmen Atem über seine Nackenhärchen kitzeln. Er wollte nicht mehr aufhören so dazuliegen, diese Hand zu streicheln, diese Nähe zu genießen. Wer da hinter ihm lag war ihm völlig egal, es war einfach so beruhigend. Wann war er überhaupt jemals so in den Armen gehalten worden? Bei den Dursleys hatte er tröstende Umarmungen nicht kennen gelernt. Hermine umarmte ihn manchmal, aber nicht so eng. Mrs Weasley war die erste, die ihm richtig liebevolle Nähe geschenkt hatte, aber selbst das hatte sich ganz anders angefühlt... mütterlicher... Hier zu liegen fühlte sich... besser an... ganz neu und ungewohnt... auf irgendeine Art fühlte er sich geborgen wie nie zuvor. Und das bei jemandem, den er eigentlich hasste... hasste... Dieses Gefühl war gerade so weit weg.
Draco lehnte seinen Kopf näher an Harrys Nacken, atmete ruhig und tief ein und genoss die sanfte Berührung an seiner Hand. Mit einem seltsamen Gefühl im Magen bemerkte er das Blut rhythmisch in seinen Ohren rauschen und ehe er etwas dagegen tun konnte hatte er sich schon weiter vorgebeugt...
Vor Schreck hielt Harry in der Bewegung inne und riss die Augen weit auf. ...Waren das gerade Malfoys Lippen in seinem Nacken?
Draco zog seine Hand zurück und rückte ein Stück von Harry fort, zog dabei den Tarnumhang von beiden runter. Wie hatte er so etwas tun können? Das hatte er nie gewollt, es war einfach so passiert... er hatte ihn geküsst, nur ganz flüchtig berührt... aber das konnte er nicht gewollt haben... Potter hatte es bemerkt... er musste es einfach bemerkt haben! Sein Streicheln hatte aufgehört, genau in dem Augenblick, in dem er... ihn... Draco schluckte. Jetzt... drehte er sich um... Potter sah ihn an und für einen Moment versuchte Draco vergeblich, seine kühle Maske aufzusetzen, stattdessen starrte er entsetzt in Potters Gesicht.
"Du... bist wach?"
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hihi ^^ War das jetzt fies? Hmm... ^^ Ich versuche wirklich, mich etwas mehr zu beeilen mit dem nächsten Kapitel!!! *alle knuddel* ^^
