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Mein Leben lang

von

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Der Ernst des Lebens beginnt

Sowohl Teresa als auch Sirius hatten ihre ZAGs mit Bravour bestanden. So kehrten sie am 1. September für die letzten zwei Jahre nach Hogwarts zurück. Sicher würden sie diese Ferien nie vergessen. Man sah sie fast die ganze Zeit zusammen. Hier in Hogwarts gab es allerdings ein kleines Problem: Sie konnten einfach nirgendwo wirklich ungestört sein. Immer, wenn sie sich mal ein ruhiges Plätzchen suchten, tauchte irgendein nerviger Schüler auf und fragte, was sie da machten. Also verbrachten sie, solange es noch einigermaßen warm war, soviel Zeit wie möglich draußen auf den Ländereien. Außer natürlich wenn Vollmond war...

"Sirius? Gehen wir heute Abend wieder spazieren?" "Ähm..." Sirius' Gesicht hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen. Er schien etwas hin- und hergerissen zu sein. "Tut mir leid, aber... Ich hab noch so viele Hausaufgaben zu erledigen, ich kann heute einfach nicht. Aber morgen habe ich Zeit, versprochen. Einverstanden?" "Nagut." antwortete Teresa und versuchte nicht so enttäuscht auszusehen. ,Dann gehe ich heute eben mal allein...' In Wirklichkeit hatte Sirius natürlich keineswegs Hausaufgaben zu erledigen. Heute Nacht war Vollmond und solche Nächte verbrachte er, wie schon seit Jahren, mit seinen Freunden James, Remus und Peter. Jeden Monat durchstreiften sie in Tiere verwandelt das Gelände und erkundeten das Schloss und seine Umgebung. Sie hatten schon oft Erstaunliches entdeckt. Es gab sieben Geheimgänge, die aus dem Schloss herausführten und direkt in Hogsmeade endeten und einige davon kannte nicht einmal der Hausmeister. Also beschlossen sie, eine Karte von Hogwarts zu entwickeln, für spätere Generationen von Unruhestiftern. Sie nannten sie die Karte des Rumtreibers und unterzeichneten sie mit ihren Spitznamen Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone. Sie war ihr ganzer Stolz. Auf der Karte waren nicht nur alle Ecken und Winkel von Hogwarts zu sehen, sondern auch alle Personen, die sich dort befanden. Man konnte immer genau erkennen, wo die Lehrer oder Schüler sich gerade aufhielten. Das war natürlich unheimlich nützlich, wenn man mal die Regeln brach.
 

Wie immer stahlen sich Sirius, James und Peter am Abend unter James' Tarnumhang aus dem Schloss, um Remus in der Heulenden Hütte abzuholen. Die Sonne war schon vollständig untergegangen, als sie dort ankamen. Der riesige, leuchtend weiße Vollmond ging am Osthorizont auf und erhellte sie ein wenig auf ihrem Weg zur Peitschenden Weide. Sie verwandelten sich. Peter berührte den Knoten unten an der Weide, der den Baum erstarren ließ und sie rutschen hinunter und liefen durch den Tunnel. Remus hatte sich bereits verwandelt. ,Eigentlich sieht er schon ziemlich gefährlich aus.' dachte Sirius. Er war fast zwei Meter groß, hatte rote, furchteinflößend dreinblickende Augen, ein langgestrecktes Maul mit vielen messerscharfen Reißzähnen und scharfe Krallen. Sein Knurren konnte einem kalte Schauer über den Rücken jagen. Aber bisher hatten sie keine Probleme mit ihm gehabt. Als Tiere verwandelt konnte er ihnen nichts anhaben, da er es nur auf Menschen abgesehen hatte. Wenn sie mit ihm zusammen draußen herumstreunten, kam er ihnen ganz normal vor, als wäre er auch ein Animagus. Als Remus sie kommen sah, gab er ihnen ein Zeichen, dass es losgehen konnte. Also gingen sie, James als Hirsch vorneweg, wieder nach draußen. Heute wollten sie den verbotenen Wald einmal näher untersuchen.

Sirius war sehr gerne als Hund unterwegs. So konnte er hemmungslos in der Gegend herumtollen, sich ins Gras werfen und all seine überflüssige Energie herauslassen. Manchmal sagte James zu ihm, dass er sich gar nicht mehr zurückverwandeln sollte. Was wohl Teresa davon halten würde? ,Sicher nicht allzu viel.' dachte Sirius. ,Und außerdem, wie sollte ich denn als Hund mit ihr... also wirklich... Für immer könnte ich nicht so bleiben.'

Sie waren gerade am Rand des Waldes angelangt, als Remus plötzlich unruhig wurde. Er schien etwas zu wittern. Aber was? Sirius strengte seine Nase an, die als Hund viel besser funktionierte als normalerweise, und konnte ebenfalls einen Geruch warnehmen. Einen menschlichen Geruch. Er kam Sirius sehr bekannt vor... ,Oh nein! Teresa!' Plötzlich heulte Remus auf und lief am Waldrand entlang, auf die Stelle zu, von der der Geruch gekommen war. Sirius jaulte und versuchte James und Peter mitzuteilen, dass sie ihn unbedingt aufhalten mussten. Sie verstanden sofort und jagten ihm hinterher.
 

Teresa hatte überlegt, ob sie Sirius vielleicht bei seinen Hausaufgaben helfen sollte, aber er war nicht im Gemeinschaftsraum und sie hatte eigentlich keine Lust, ihn jetzt zu suchen. Also warf sie sich ihren Umhang über und machte sich alleine auf den Weg aus dem Schloss heraus. Die Sonne war noch nicht völlig untergegangen, als sie unten ankam. Sie schlenderte erst schweigend, dann leise vor sich hinsummend über das Gras. Langsam machte sie eine Runde um den See, bis schließlich die Nacht hereinbrach. Aus irgendeinem Grund wollte sie aber noch nicht wieder hochgehen und beschloss, noch einmal in die andere Richtung zu gehen. Sie kam an der Hütte von Hagrid, dem Wildhüter von Hogwarts, den sie inzwischen ganz gut leiden konnte, vorbei. Er schien aber nicht zu Hause zu sein, denn drinnen brannte kein Licht. Also spazierte sie noch ein wenig weiter.

Gerade hatte sie sich entschieden, nun doch wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen und nach Sirius zu schauen, als sie vor sich ein schauriges Heulen hörte. ,Was war das?' Sie schluckte. Es gab ja allerhand Gerüchte über die Wesen, die im verbotenen Wald hausten und dieses Heulen klang wie von einem Wolf oder etwas noch Schlimmeren. Sie wollte gar nicht daran denken, was es sein konnte. Das Heulen wurde immer lauter und nun konnte sie auch das Trommeln von vier Pfoten hören, die immer näher kamen. Was sollte sie tun? Weglaufen? Dafür war es schon zu spät. Zitternd nahm sie ihren Zauberstab aus der Tasche und spähte vor sich in die Dunkelheit. Dann sah sie es. Etwa 50 Meter von ihr entfernt erschien ein großer Wolf, der direkt auf sie zugerannt kam. Doch es war kein gewöhnlicher Wolf. Bereits vor drei Jahren hatte Professor Flitwick ihnen von diesen Geschöpfen erzählt, die eigentlich ganz normale Menschen waren, bis sie sich bei Vollmond verwandelten... Ein Werwolf.
 

Innerhalb von Sekunden hatte er sie erreicht und sich drohend vor ihr aufgebaut. Teresa war starr vor Schreck. Sie blickte in seine blutroten Augen, die zu Schlitzen verengt waren und wusste, dass nun alles vorbei war. Ihren Zauberstab hatte sie völlig vergessen. Was hätte sie mit so einem kleinen Stück Holz auch schon gegen ihn ausrichten können? Er knurrte laut und machte sich zum Sprung bereit. Teresa kniff die Augen fest zusammen. Sie konnte hören, wie das Gras unter den Füßen des Werwolfs raschelte, wie sich seine Pfoten vom Boden abhoben und er durch die Luft auf sie zugesprungen kam. Dann gab es einen dumpfen Aufschlag. Etwas Schweres war neben ihr auf den Boden gefallen. Sie öffnete die Augen und sah den Werwolf einige Meter von ihr entfernt daliegen. Ein silberbrauner Hirsch und ein großer schwarzer Hund standen neben ihm und hielten ihn in Schach. Immer noch knurrte er gefährlich, richtete sich auf und versuchte, an ihnen vorbeizukommen. Doch sie ließen ihn nicht durch und trieben ihn immer weiter zurück auf den Wald zu. Schließlich ergriff er die Flucht und verschwand in der Dunkelheit. Teresa sah die beiden Tiere erstaunt an. Jetzt, wo er ruhig neben ihr stand, konnte sie auf dem Kopf des Hirsches eine kleine Ratte erkennen, was sie nur noch mehr verwunderte. "Was...?" stammelte sie. Der Hund und der Hirsch sahen sich an. Schließlich schien der Hirsch seinem Kameraden zuzunicken und folgte, immer noch die Ratte auf dem Kopf tragend, dem Werwolf. Jetzt war Teresa mit dem Hund allein. Sie starrte ihn an und er starrte zurück. Dann kam er etwas näher an sie heran und sah winselnd zu ihr hoch. Er hatte dunkle, braune Augen und schaute sie damit lieb an. Sie musste ihn einfach streicheln. Leicht kraulte sie ihm den Kopf, worauf er fröhlich mit dem Schwanz wedelte. "Wer bist du?" fragte sie nun. "Und zu wem gehörst du?" Der Hund blickte sie nocheinmal an und wurde plötzlich größer und größer. Sein Körper veränderte sich. Das Fell verschwand, er stellte sich aufrecht hin, seine Arme und Beine wurden länger, die Schnauze zog sich zurück, ebenso die Ohren, bis schließlich ein junger Mann vor ihr stand. "Sirius!" stieß sie hervor.
 

"D-Du bist ein Hund? Ein HUND?!" Er legte beschwichtigend die Arme um sie. "Es tut mir leid. Ich hätte es dir schon längst sagen sollen. Ja, ich bin ein Hund." Sie starrte ihn ungläubig an. "Aber wie...? Wieso?" "Ich bin ein Animagus. James und Peter sind es auch. Komm, lass uns reingehen, dann erkläre ich dir alles." Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, willigte sie ein und sie gingen schweigend zurück ins Schloss. Im Gemeinschaftsraum setzten sie sich in eine ruhige Ecke und dann begann er, ihr alles zu erzählen. Er berichtete ihr, wie sie herausgefunden hatten, dass Remus ein Werwolf war und wie sie beschlossen hatten ihm zu helfen und Animagi zu werden. Er sagte ihr auch, dass sie jeden Monat Streifzüge auf dem Schlossgelände unternommen hatten und zeigte ihr sogar die Karte des Rumtreibers. Teresa hörte aufmerksam bis zum Ende zu. Als Sirius fertig war, schwieg sie zunächst. Sirius wusste nicht ganz, was er sagen sollte. "Ähm.. Bist du jetzt... sauer?" "Weil du dich seit fast fünf Jahren in einen Hund verwandeln kannst und alle vier Wochen mit deinen Freunden nachts draußen rumläufst? Nein." Er atmete erleichtert auf, doch dann fuhr sie fort: "Aber ich bin sehr verärgert, dass du mir kein Wort davon gesagt hast." Sie bohrte ihm wütend einen Finger in die Brust und drehte sich beleidigt zur Seite. Auf ihre Worte hin sah Sirius sehr verzweifelt aus. "Entschuldige. Ich wollte es dir ja sagen, aber ich hatte einfach nicht den Mut dazu. Ich dachte, du magst mich nicht mehr, wenn du erfährst, dass ich ein Hund bin." Er blickte sie flehend an. "Bitte vergib mir. Du bist mein Ein und Alles. Ich brauche dich." Sie drehte leicht den Kopf und sah in seine traurigen Hundeaugen. Schließlich ließ sie sich erweichen. "Ok, du hast gewonnen. Ich verzeihe dir." Sie lächelte verschmitzt. "Aber nur, wenn wir mal zusammen Stöckchen holen spielen!"
 

Knapp zwei Jahre später standen auch schon die Abschlussprüfungen vor der Tür. Jetzt wurde es also Ernst. Es war an der Zeit, über das spätere Leben nachzudenken. Für Teresa und Sirius war Eines ganz klar: sie würden auf jeden Fall zusammen bleiben. Im Gegensatz zu Lily und James schmiedeten sie allerdings noch keine Hochzeitspläne. Zwar war sich sowohl Teresa, als auch Sirius völlig sicher, dass sie den Partner fürs Leben gefunden hatten, aber mit dem Heiraten wollten sie trotzdem noch ein, zwei Jahre warten. "Wir schauen erstmal, wie das bei euch so läuft." erwiderte Teresa auf Lilys Frage, warum sie denn noch warten wollten. "Wenn ihr euch nach drei Monaten scheiden lasst, heiraten wir lieber nicht." grinste sie. In den UTZ-Prüfungen kamen Themen aus allen sieben Schuljahren dran und das hieß, dass es eine Menge zu lernen gab, aber im Endeffekt war es dann doch leichter, als Teresa und die anderen erwartet hatten. Selbst Peter schaffte mit Hängen und Würgen seinen UTZ und schließlich war es soweit, ihr letzter Tag in Hogwarts war gekommen. Dumbledore reichte jedem von ihnen die Hand und überreichte ihnen ihre Abschlusszeugnisse. Obwohl sich alle freuten, dass sie auch die letzten Prüfungen überstanden hatten und nun mit der Schule fertig waren, war es doch gleichzeitig für die meisten ein trauriger Tag. Hier in Hogwarts hatten sie sieben wunderschöne Jahre verbracht. Doch diese Zeit war jetzt vorbei. Nun mussten sie hinaus in die Welt gehen und sehen, wie sie zurechtkamen. Dumbledore warnte sie ausdrücklich vor dem schwarzen Zauberer Voldemort, der bereits viele Anhänger gewonnen hatte und zu allem bereit war, um an die Macht zu gelangen. Er sagte ihnen, dass sie sich auf keinen Fall auf ihn einlassen sollten, dass es lediglich sein Ziel war, auf der ganzen Welt Angst und Schrecken zu verbreiten und dass wohl auf sie alle noch schlimme Zeiten zukommen würden. "Ich wünsche euch für eure Zukunft viel Glück. Und falls ihr jemals Hilfe brauchen solltet, könnt ihr gern hierher nach Hogwarts kommen, denn hier werdet ihr sie auch finden. Auf Wiedersehen!" waren seine letzten Worte.
 

Dumbledore sollte Recht behalten. Bald hatte Voldemort sich eine Herrschaft des Schreckens aufgebaut, er tötete viele anständige Hexen und Zauberer oder machte sie gefügig. Einige hielten aus freien Stücken zu ihm, da sie selbst machthungrig und böse waren, andere erpresste er oder unterwarf sie mit dem Imperius-Fluch. Nur noch die Wenigsten wagten es, ihn beim Namen zu nennen. Wenn man über ihn sprach, sagte man Du-weißt-schon-wer.

Für Sirius und Teresa stand fest, dass sie eher sterben würden, als sich ihm anzuschließen. Sie beschlossen, alles in ihrer Kraft stehende zu tun um ihn aufzuhalten. Eines Tages fragte Dumbledore sie, genauso wie Lily, James, Remus und Peter, ob sie sich dem Orden des Phönix, einer geheimen Organisition, deren Ziel es war, Voldemort und seine Anhänger zu bekämpfen, anschließen wollten. Ebenso wie ihre Freunde willigten sie ein. Sie wussten, dass es sehr gefährlich sein würde. Mehrere Male wurden sie in Kämpfe gegen gefährliche Todesser verwickelt und entkamen nur knapp mit dem Leben. Und dann eines Tages standen sie dem Dunklen Lord persönlich gegenüber. Er war unheimlich anzusehen. Er hatte ein vollkommen weißes Gesicht, glühende, rote Augen und eine flache Nase mit Schlitzen wie bei einer Schlange. Er hatte die beiden einen Moment lang angesehen und gesagt: "Hey Mädchen, ich mache dir einen Vorschlag! Du bist ganz nach meinem Geschmack. Arbeite für mich und ich werde dein Leben verschonen." Daraufhin hatte Sirius sich schützend vor seine zitternde Freundin gestellt und zu Du-weißt-schon-wem gesagt, wenn er sie haben wolle, müsse er vorher ihn töten. Voldemorts grausames Lachen erfüllte den Raum. "Keine Sorge, das hatte ich sowieso vor." antwortete er und hob seinen Zauberstab. Wenn nicht im letzten Augenblick Dumbledore erschienen wäre, hätte das wohl Sirius' und Teresas Ende bedeutet. Aber Dumbledore konnte es durchaus mit dem Schwarzen Lord aufnehmen. Es gelang ihm, ihn zu vertreiben und sie zu retten, wofür ihm Teresa ihr Leben lang unendlich dankbar war.
 

Wenn Teresa und Sirius mal nicht arbeiteten oder für den Orden des Phönix unterwegs waren, verbrachten sie ein wenig Zeit zu Hause. Die beiden hatten sich am Rande von London ein kleines Haus gekauft, in dem sie lebten. Dort gefiel es ihnen sehr gut. Es war nicht zu ruhig, aber es gab auch nicht zu viel Verkehr. Einfach perfekt! Schon einige Monate nachdem sie aus der Schule kamen, erhielten sie von Lily und James eine Einladung zu ihrer Hochzeit, der sie nur zu gerne zusagten. Sirius sollte Trauzeuge und Teresa Lilys Brautjungfer sein, worüber beide unheimlich stolz waren.

Es war wirklich ein wunderschöner Tag für eine Hochzeit. Obwohl der Winter schon fast begonnen hatte, schien die Sonne herrlich hell und warm und es gab keine Wolke am Himmel. Die kleine Kirche, in der die Hochzeit stattfinden sollte, war reich geschmückt mit vielen Bändern, hunderten von bunten Blumen und echten weißen Tauben. Sirius hatte sich bereits mit James an den Traualtar gestellt. James war sichtlich nervös. Er knetete unaufhörlich mit seinen Fingern herum und zupfte ständig den Kragen seines schwarzen Anzuges zurecht. Sirius legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Jetzt mach dich doch nicht so fertig. Es wird alles perfekt laufen, du wirst schon sehen." "Darum geht es doch gar nicht." maulte James. "Ich kann es nur einfach nicht fassen, dass ich heute HEIRATE." Sirius musste ein wenig schmunzeln. "Ich kann dich gut verstehen. Aber wenn du das wirklich willst, kann ich dir versichern, dass heute der schönste Tag deines Lebens wird."

Währenddessen musste auch Teresa jemandem Mut zusprechen. Lily konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen und lief in einem kleinen Nebenzimmer der Kirche hektisch auf und ab. "Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht." murmelte sie immer wieder. "Lily! Jetzt mach dir doch nicht solche Sorgen. Du siehst wunderschön aus! Du machst das schon!" "Meinst du wirklich?" "Na klar. Es wird alles gut." Plötzlich klopfte es sacht an der Tür. "Oh ich muss los!" meinte Teresa. "Bis gleich." Sie winkte Lily noch einmal fröhlich zu und verließ den Raum.
 

Es war schon ein komisches Gefühl, auf diesem langen roten Teppich entlangzugehen und zu spüren, dass alle Menschen in der Kirche ihre Blicke auf einen gerichtet hatten. Aber wenn Teresa sich als Brautjungfer schon so fühlte, wie musste es dann erst Lily ergehen? Um ihrer Freundin noch ein wenig Zeit zu geben, schritt Teresa extra langsam voran und lächelte immer wieder gut gelaunt in die Menge. Sie trug ein langes, hellblaues Kleid. Es war schulterfrei, jedoch besaß es lange Ärmel und leuchtete in einem matten Glanz. Endlich am Altar angekommen, stellte sie sich James und Sirius gegenüber und nickte ihnen zu. Schließlich öffnete sich die Tür am Ende des Ganges ein zweites Mal. Die magische Orgel begann von allein zu spielen und alle Köpfe wandten sich Lily zu, die nun den Raum betreten hatte. Ihr weißes Kleid schien noch reiner und strahlender als das Gefieder der Tauben zu sein. Es war über und über mit Perlen und kleinen Stoffrosen verziert. Ihre Haare hatte sie, bis auf zwei vordere Strähnen, elegant hochgesteckt. Auch darin befanden sich kleine silbrig-weiße Perlen. Ihr weißer Schleier reichte fast bis auf den Boden. Alles in allem war sie einfach atemberaubend. Als sie James erblickte, der vor Rührung wie erstarrt war und die Augen keine Sekunde lang von ihr abwenden konnte, vergaß sie einfach alles um sich herum und schwebte Schritt für Schritt zum Altar. Teresa war sich nicht sicher, ob sie dem Pfarrer eigentlich richtig zuhörte, der ihnen einen Vortrag über die Eheschließung und deren Folgen hielt. Aber zugegeben, es war nicht gerade besonders spannend... Nach 15 endlos langen Minuten fragte er nacheinander Lily und James, ob sie den Mann bzw. die Frau an ihrer Seite wirklich heiraten wollten. Beide antworteten mit einem glücklichen "Ja, ich will." Sirius zog den Trauring hervor, den James Lily mit ungewöhnlich ruhiger Hand an den Finger steckte und so waren sie endlich Mann und Frau.
 

Nun konnte das Fest beginnen. Die Gäste, darunter auch all ihre ehemaligen Schulkameraden, erhoben sich und gingen nach draußen, wo bereits das feierliche Hochzeitsessen auf sie wartete. Danach gab es Musik und Sirius fragte Teresa, ob sie Lust hätte mit ihm zu tanzen. Es war wie bei dem Weihnachtsball vor drei Jahren. Als sie eine Zeit lang getanzt hatten, meinte Sirius plötzlich: "Weißt du was? Ich denke, du würdest in einem Hochzeitskleid wirklich umwerfend aussehen. Vielleicht sollten wir uns das mit dem Heiraten nochmal gründlich überlegen." Sie lächelte ihn an. "Ja, du hast Recht. Aber du willst mich nicht nur deshalb heiraten, damit ich mal ein Brautkleid trage, oder?" "Natürlich nicht." Er gab ihr einen langen Kuss. "Ich möchte einfach mein ganzes Leben mit dir verbringen."

Später am Abend hatten sich schon einige Gäste verabschiedet. Die restlichen hatten sich an die lange Tafel gesetzt und waren in Gespräche mit ihren Tischnachbarn vertieft.

Während James und Sirius sich mit Remus und Peter ein wenig über die alten Zeiten unterhielten, zog Lily Teresa unauffällig beiseite und fragte geheimnisvoll: "Kann ich mal kurz mit dir reden? Allein? Da ist etwas Wichtiges, was ich dir sagen möchte." "Sicher." antwortete Teresa verwundert. Sie setzten sich ein wenig abseits von den anderen an eine Ecke des Tisches. "Schieß los!" sagte Teresa. "Was wolltest du mir erzählen?" "Also ich..." Lily sah ein wenig verlegen aus. "Ich bin schwanger." "Nein! Ehrlich?" "Ja, ehrlich." "Oh Lily, das ist ja einfach wundervoll! Seit wann?" "Seit einem Monat ungefähr." "Hast du es James schon gesagt?" Lily grinste. "Nein. Ich weiß noch nicht, wann ich es ihm erzähle, also bitte verrate es erstmal noch keinem, ok?" "Klar, versprochen." "Warum lachst du so?" wollte Lily erstaunt wissen. "Ich kann es einfach nicht glauben! Meine beste Freundin kriegt ein Baby! Das ist voll cool!"
 

Eigentlich hatte ich ja geplant, dieses und das darauffolgende Kapitel zu einem zu machen, aber dann ist dieses hier plötzlich so lang geworden, dass ich es alleine hochlade. Ich wollte nämlich nicht, dass alle Kapitel zwei Seiten haben und eins plötzlich vier oder so... Es könnte also sein, dass das nächste Kapitel etwas kürzer wird, aber ich werde versuchen, es ein wenig in die Länge zu ziehen. Wünscht mir Glück^^



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