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Die Flügel der Ewigkeit

von

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Federn im Nebel

Die Flügel der Ewigkeit - Erstes Kapitel
 

Autor: Cat-zchen (Ice86@web.de)
 

Disclaimer: Harry Potter und alle damit verbundenen Personen und Schauplätze gehören Joanne K. Rowling (Ich leihe sie mir nur für meinen Fanfic aus. Ich mache keinen Profit mit dieser Story!)
 

Kapitel 1- Federn im Nebel
 

Draco Malfoy stand, wie zu jedem Beginn eines neuen Schuljahres, auf dem Gleis 9 ¾ des Londoner Hauptbahnhofes und blickte sich auf dem Bahnsteig um. Der Hogwarts Express, der alle Schüler wie jedes Jahr zur größten Zauberschule der Welt bringen sollte, wartete schon darauf zischend loszufahren. Draco schaute leicht gelangweilt auf eine der vielen, großen Uhren am Bahnhof und wandte seinen Blick dann wieder dem regen Treiben auf dem Gleis zu - Eltern die ihre Kinder verabschiedeten, Erstklässler die sich leicht ängstlich umblickten, Koffer die herum geschoben und in den Zug verfrachtet wurden und überall wo man hinblickte sah man fröhliche und gespannte Gesichter. Doch all dies ging an dem Slytherin spurlos vorüber. Schließlich fuhr er nicht zum ersten Mal nach Hogwarts. Nein, dieses Jahr begann sein 6. Schuljahr... das Vorletzte.

Er stand, mit einer Hand im Umhang, teilnahmslos an eine Mauer gelehnt, seinen Kofferwagen direkt vor sich. Kaum war er heute morgen, einige Zeit vor Abfahrt des Zuges durch das Portal auf das Gleis 9 ¾ gekommen, hatte er auch schon sofort die Lust verloren sich in Richtung des Zuges zu begeben, da er die vielen Menschen sah, durch die er sich hätte durch zwängen müssen. Aus jenem Grund hatte Malfoy beschlossen sich gemütlich gegen die Wand zu lehnen und darauf zu warten, dass die meisten Schüler sich in den Zug begaben, ohne jedoch darauf zu achten wo er eigentlich stand. Seit diesem Moment war er dort und hing seinen Gedanken nach, während er weiter die Leute beobachtete.
 

, Jedes Jahr das Selbe... immer dieselben Gesichter... die nervigen Erstklässer... die fröhlichen Eltern, Geschwister und Mitschüler .... immer wieder der eintönige Unterricht... die langweiligen Lehrer... jeeedes Jahr das Selbe... Oh man wie mich das alles ankotzt...'
 

Auf einmal wurde sich Draco jedoch schmerzlich bewusst, dass er besser nicht seinen Gedanken nachhängen, sondern sich auf seine Umgebung hätte konzentrieren sollen, denn er spürte wie ihm auf einmal ein Gepäckwagen von hinten gegen die Waden gerammt wurde. Mit einer schnellen Reaktion schob er seinen eigenen Wagen nach vorne um nicht weiter eingeklemmt zu werden. Dieser Zusammenstoß hatte allerdings zu Folge, dass einige Koffer von beiden Wagen fielen. Bevor Draco sich überhaupt dem ziehenden Schmerz in den Beinen bewusst werden konnte, wurde er auch schon von einer männlichen Stimme hinter ihm hysterisch angeschrieen.
 

"WAS ZUM DONNERWETTER NOCHMAL FÄLLT IHNEN EIN SICH HIER MITTEN IN DEN WEG ZU STELLEN? Können sie nicht aufpassen?! Oder sind sie zu dumm um zu kapieren, dass andere Leute hier vielleicht durch möchten?"
 

Langsam drehte Malfoy sich um, um zu sehen wer ihn da so anschrie. Mit einem leicht ungläubigen Blick schaute er den Mann an, der nur circa einen guten Meter von ihm weg stand und wie wild mit den Armen fuchtelte um seinen Worten Ausdruck zu verleihen. Er war relativ klein und dürfte schon, nach Schätzung von Draco, um die Ende dreißig sein. Sein Kopf hatte durch die Aufregung und die Wut leicht die Farbe einer Tomate angenommen.
 

" Was ist wenn etwas zu Schaden gekommen ist?! SIE werden dafür haften und wenn sie ihr letztes Hemd geben müssen! Das schwöre ich, SIE werden zahlen..."
 

Zuerst hatte sich Draco das Geschrei ruhig angehört, doch so langsam begann die Wut in ihm anzusteigen und seine sturmgrauen Augen blickten den Mann zornig an. Er ballte die Hände zu Fäusten und wollte gerade dazu ansetzen den Mann ebenso anzuschreien, als er eine junge Frauenstimme vernahm, die ihn daran hinderte.
 

"James! Schweig endlich! Heb lieber die Koffer auf anstatt hier rum zuschreien!"
 

Draco schaute leicht verwirrt, als der Mann vor ihm nun vollkommen still war und begann die Koffer wieder auf den Gepäckwagen zu hieven. Erst jetzt entdeckte Malfoy die Gestalt, die sich bis jetzt im Hintergrund gehalten und etwas abseits vom Streit gestanden hatte. Die Person trug einen schwarzen Mantel aus Seide mit Kapuze, die ihr über den Kopf hing und somit ihr Gesicht total verdeckte. Er vermutete, dass sie es war, die den Mann zum Schweigen gebracht hatte. Sie hatte zwar nicht laut aber direkt und mit einer Bestimmtheit gesprochen aus der man hörte, dass sie absolut keinen Widerstand duldete. Draco konnte erkennen, dass es sich bei der Person eindeutig um jemand weibliches handelte. Er musterte die Person vor sich unauffällig und bemerkte erst gar nicht, dass diese langsam auf ihn zuschritt.
 

,Hm... wer sie wohl ist? Ich denke nicht, dass ich sie schon mal gesehen habe... Aber ihre Stimme klingt sexy, ob ihr Körper wohl auch so...'
 

Draco wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als die Frau ihn unerwartet ansprach.
 

"Entschuldigen Sie bitte die Unverschämtheiten meines Butlers und dass wir sie angefahren haben. Ich hoffe es ist Ihnen nichts passiert?"
 

"Ähm... nein, schon gut." Er blickte die Frau mit einem leicht desorientiert wirkenden Blick an. "Es ist ja nichts weiter passiert", meinte er nachdem er einen kurzen Blick auf sein Gepäck geworfen hatte. So plötzlich wie seine Wut gekommen war, so plötzlich ist sie auch wieder verschwunden.
 

"Na, dann. Auf Wiedersehen Mister Malfoy...", sagte sie an Draco gewandt, der sie daraufhin erstaunt, verwirrt und etwas misstrauisch zu gleich anschaute.
 

Zusammen mit ihrem Butler und ihrem Gepäck ging die Frau am Hogwarts Express vorbei und stieg im hinteren Teil des Zuges ein. Auch nachdem James wieder durch den geheimen Gang in der Mauer verschwunden war, stand Draco immer noch an Ort und Stelle, diesmal allerdings mit gerunzelter Stirn und beobachtete den Teil des Zuges, indem die Frau eingestiegen war.
 

, Wer ist sie? Und woher kennt sie meinen Namen? Oh man... ich hab keine Ahnung wer sie ist und ich weiß nicht mal wie sie aussieht... Vielleicht werde ich es beim großen Festmahl in Hogwarts oder durch die Verteilung des Zauberhutes erfahren... wer weiß...'
 

Erst das Pfeifen des Zuges erinnerte ihn daran, endlich in den Hogwarts Express einzusteigen, wenn er nicht riskieren wollte, ihn zu verpassen. Und das wollte er wirklich nicht, denn auf die Standpauke von Snape konnte er gespielt verzichten...
 

"Verdammt Malfoy... du solltest aufhören soviel nachzudenken!", fluchte er leise vor sich hin und stieg schließlich in den Zug ein. Am Ende des ersten Wagens fand er glücklicherweise noch ein leeres Abteil, so brauchte er sich wenigstens nicht die hirnlosen Gespräche zwischen Crabbe und Goyle anzuhören. Und auf das nervige Gekreische von Parkinson, wie sie ihn mal wieder anhimmelte, konnte er auch gut verzichten. Glücklich, allein zu sein, hob er seine Koffer hoch auf die Ablage und lies sich schließlich in die bequemen Sitze des Abteils fallen.
 

,Ruhe... Hoffentlich kann ich mich jetzt wenigstens auf andere Dinge konzentrieren'
 

Doch die ersehnte Ruhe trat nicht ein, denn egal an was Draco auch versuchte zu denken, er sah immer wieder die verhüllte Frau vor sich und hörte ihre zarte Stimme in seinen Ohren. Sie brannte sich förmlich in sein Gehirn ein und lies ihn nicht mehr los.
 

" Argh... das ist ja zum Haare ausraufen!" Wütend sprang Draco auf die Beine und lief in seinem Abteil unruhig hin und her. Doch auch dies brachte ihn nicht wirklich zur Ruhe, deswegen schlug er schließlich wütend mit der Faust gegen die Tür, sodass die Scheiben leicht klirrten bei dem Einschlag. Schwer atmend setze er sich wieder hin und schloss die Augen, in der Hoffnung wenigstens im Schlaf seinen vielen Gedanken entkommen zu können.
 

~~~~~ Währendessen in einem anderen Abteil am Ende des Zuges ~~~~~
 

Emely hatte es sich inzwischen in einem der hinteren Abteile gemütlich gemacht und dachte an die Begegnung mit Draco Malfoy kurz bevor der Zug den Bahnhof verlassen hatte. Inzwischen hatte sie den schwarzen Mantel abgelegt und trug nur noch eine enge, dunkelblaue Jeans und darüber einen grauen, weichen Pullover, der aber dennoch ihre schlanke Figur betonte. Die Schuluniform, so hatte sie beschlossen, konnte sie immer noch anziehen, kurz bevor sie ankommen würden. Emely blickte aus dem Fenster, doch die Landschaft die an ihr vorbeizog, nahm sie gar nicht mit ihren sonst so wachsamen dunkelbraunen Augen war. Vielmehr hing sie ihren Gedanken nach...
 

, So, so... der Malfoy Sprössling geht also auch nach Hogwarts. War ja auch nicht anders zu erwarten. Mal sehen, was das noch lustiges geben wird.

Aber ich muss sagen, er sieht wirklich gar nicht so schlecht aus. Hab ihn mir irgendwie anders vorgestellt. Aber mit seinen grauen Augen in denen Splitter von Blau zu sehen sind, seinen blonden, etwas längeren Haaren, und den Strähnen die ihm ab und zu ins Gesicht fielen, sah er echt unverschämt gut aus. Von seinem guten Körperbau mal ganz abgesehen...'
 

Bei diesem Gedanken musste Emely plötzlich schmunzeln. Oh ja, sie hatte schon einige Jungen gesehen, doch nur die wenigsten sahen so gut aus wie Malfoy, wenn sie überhaupt an ihn heran reichten... Und alles hatte sie von ihm ja noch gar nicht in Augenschein nehmen können. Wer weiß, was da noch alles Schönes zu Tage kommen würde...
 

, Er würde bestimmt eine gute Partie im Bett abgeben... vielleicht sollte ich darüber noch mal genauer nachdenken... Ich bin sicher er hat schon so einige Erfahrungen sammeln können...'
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Federn. Überall waren Federn um ihn herum und lagen verteilt auf dem Boden. Vollkommen schwarze Federn, die im Licht des Vollmondes so geschmeidig und weich aussahen, dass Draco das Verlangen in sich spürte, diese Federn zu berühren. Langsam streckte er seine Hand nach ihnen aus, um eine davon aufzuheben, doch kurz bevor er sie fassen konnte, waren sie verschwunden. Er blickte sich verwundert um, doch egal wohin er auch schaute, sah er absolut nichts, was einer der Federn ähnelte. Draco war vollkommen von Nebel umhüllt, der ihm immer mehr die Sicht nahm, so dass er bald nur noch gerade so seine ausgestreckte Hand vor sich erkennen konnte. Blindlings ging er in eine Richtung von der er vermutete, dass sie gen Norden lag.

Nach einer schier endlosen Zeit, so kam es ihm vor, blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen, denn vor sich konnte er ein Wesen stehen sehen. Ein Wesen mit Flügeln. Flügeln die aus schwarzen, samtartigen Federn bestanden.
 

, Dieselben Federn wie vorhin... sie sind so wunderschön... so vollkommen... und sie strahlen so eine Sicherheit aus... wie kann das sein?'
 

Durch den dichten Nebel konnte Draco nichts weiter erkennen, als die Flügel des Wesens. Sein Blick war total auf sie fixiert und er wagte es nicht, woanders hinzuschauen, aus Angst sie würden dann endgültig verschwinden. Er wollte auf das Wesen zugehen und seine Flügel berühren, die einerseits so zerbrechlich und verletzlich aussahen, auf der anderen Seite aber eine gewisse Stärke ausstrahlten.
 

Draco spürte langsam, wie der feuchte Nebel durch seine Kleidung drang und die Kälte ihn umschloss. Zusätzlich frischte der Wind auf und zwang ihn für kurze Zeit die Augen zu schließen. Als er sie wieder öffnete, war das Wesen mit den Flügeln verschwunden. Fast schon panisch dreht er sich zu allen Seiten um, konnte aber durch den Nebel rein gar nichts erkennen. Verzweifelt wollte er nach der Person rufen, doch als er den Mund zum reden öffnete, kam kein einziger, leiser Ton heraus.

Er wollte dem Wesen hinterher laufen, auch wenn er nicht wusste in welche Richtung er hätte gehen sollen, doch seine Beine bewegten sich keinen Millimeter. Wie am Erdboden festgewachsen, blieb er stehen. Draco bemerkte erst gar nicht, wie der Nebel begann sich immer mehr zu verdichten und ihn wie eine Decke zu umhüllen. Erst als der Nebelschleier ihn fast vollkommen umschloss und ihm die Sicht nahm, kam er wieder von seinen Gedanken los. Er spürte wie der Nebel anfing ihn zu erdrücken, ihm die Luft zum Atmen nahm, ihn mit völliger Kälte umschloss, die sich langsam in sein Innerstes zu drängen schien. Er sackte auf die Knie und das Atmen wurde für ihn immer schwieriger und qualvoller. Draco merkte, wie Panik in ihm aufkam. Er wollte weg, dem Nebel entkommen, doch es gab kein Entrinnen...
 

Mit einem leichten Aufkeuchen und schwer atmend erwachte Draco aus seinem Traum und blickte sich im ersten Moment verwirrt um. Erst als einige Sekunden vergangen waren, realisierte er, dass alles nur ein Traum war. Das Wesen, der Nebel, die Kälte.

Erleichtert lies er sich in seinen Sitz zurücksinken und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Erst jetzt bemerkte er, dass die Scheiben in seinem Abteil beschlagen waren und dass, wenn er ausatmete sich kleine, weiße Wölkchen vor seinem Gesicht bildeten.
 

, Aber... es war doch nur... ein Traum... nichts weiter...'
 

Auch als er die Haut an seinem Oberkörper berührte, nachdem er sein schwarzes Hemd aufgeknöpft hatte, ließ ihm eine leichte Gänsehaut den Rücken runter laufen...
 

"Was zum Teufel ist hier los?"
 

Seine Haut fühlte sich eiskalt an...

Warum? Warum Slytherin?

Kapitel 2 - Warum? Warum Slytherin?
 

Langsam fuhr der Hogwarts Express in den Bahnhof von Hogsmeade ein. Es waren inzwischen zwei Stunden vergangen seit Draco von seinem Traum erwacht war. Währenddessen hatte das Abteil wieder eine normale Innentemperatur angenommen und auch die Fenster waren nach kurzer Zeit nicht mehr beschlagen gewesen. Doch Draco hing immer noch tief in Gedanken an diesem Erlebnis. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie sich ein Traum so sehr auf ihn und seine Umgebung auswirken konnte. Aber vielleicht war es ja gar kein Traum?
 

' Wenn es kein Traum war... was zum Teufel war es dann?!'
 

Solange Draco auch darüber nachdachte, er kam zu keiner vernünftigen Lösung. Als er schließlich bemerkte, dass der Zug schon fast zum Stillstand gekommen war, beschloss er es einfach zu vergessen und keine weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Deswegen hob er seine Koffer und Taschen von der Ablage und verließ eilig sein Abteil. Doch schon kurz nachdem er auch nur einen Fuß auf den Bahnsteig gesetzt hatte, hörte er auch schon das wohl nervigste Geräusch aller Zeiten und das, was er im Moment am wenigsten gebrauchen konnte...
 

" Draaaacccciiiee, da bist du ja endlich. Ich hab dich schon die ganze Zugfahrt über vermisst...", scholl es in voller Lautstärke über den Bahnhof. Malfoy drehte sich augenrollend zu der Ursache seiner sich anbahnenden Kopfschmerzen um. Und erblickte sie sofort. Pansy Parkinson zwang sich gerade durch die Masse von Schülern, um so schnell wie möglich zu ihm zu gelangen. Draco hingegen verspürte den Drang, vor ihr zu flüchten, um ihrem Generve zu entkommen, aber angesichts der vielen Schüler, wäre dies ein unmögliches Unterfangen geworden. So nahm er sein Schicksal an und wartete bis Pansy sich mit Hilfe ihrer Ellenbogen zu ihm durch gekämpft hatte.
 

" Da bist du ja!! Ich hab dich schon eine ganze Weile gesucht?! Wie waren deine Ferien? Hast du schon alle Hausaufgaben gemacht? Warum hast du mir denn nicht mal geschrieben? Hast du meine Briefe bekommen? Hast du mich vermisst? Wie geht's dir überhaupt mein Dracolein?", ratterte sie sofort atemlos herunter, als sie es endlich geschafft hatte und vor Draco stand. Der hingegen blickte Pansy einfach nur emotionslos an und versuchte krampfhaft, das starke Pochen in seinem Kopf zu ignorieren. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, packte Draco seine Sachen und ging in Richtung der Kutschen, die die Schüler wie jedes Jahr zum Schloss bringen sollten. Pansy trottete ihm beleidigt, weil er ihr nicht geantwortet hatte, hinter her und stieg schließlich zu Draco in eine der hinteren Kutschen. Dieser war inzwischen mit seinem Gepäck schon eingestiegen und wartete gelangweilt darauf, dass die Kutsche endlich losfuhr. Er beobachtete die restlichen Schüler, die zu den Kutschen strömten und fiel schon nach kurzer Zeit wieder in Gedanken zurück. Erst als Blaise Zabini mit der Hand vor seinem Gesicht rumwedelte und ihn eindeutig ansprach, wachte er aus seinen Tagträumen auf und blickte Blaise leicht verwirrt und wütend an, weil er sich nicht vorstellen konnte, warum er ihn angesprochen hatte und ihn nun auch noch frech angrinste...
 

" Was willst du Zabini? Irgendwelche Probleme?", knurrte er Blaise entgegen und schaute ihn verstimmt an. Doch der hingegen grinste nur weiter vor sich hin und sagte im ersten Moment nichts mehr dazu.
 

" Danke der Nachfrage, mir geht's gut... ich freu mich auch dich zu sehen!", brachte Zabini Draco nach einem Moment des Schweigens mit angrifflustiger Freundlichkeit und dem immer noch vorhandenem Grinsen entgegen.
 

" Zabini!!! Treib es nicht zu weit!", brachte Malfoy wütend zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Die rechte Hand schon zur Faust geballt, blickt er Blaise an, als könnte er dadurch jeden Moment tot umfallen.
 

"Nun bleib mal locker Draco...", Blaise hob gespielt schützend die Hände vor sich, als müsste er Draco jeden Augenblick abwehren. " Ich hatte mich nur gefragt, was am Bahnsteig und der Masse an Schülern plötzlich sooo interessant ist, dass du mich nicht mal hörst, wenn ich dich was frage. Aber ich denke, deine Blicke haben mir inzwischen schon alles beantwortet."
 

Blaise grinste Draco wissend an und zwinkerte ihm zu. Doch Malfoy hingegen verstand nur Bahnhof und hatte absolut keine Ahnung worauf sein Zimmergefährte hinaus wollte. Sein verständnisloser Blick muss wohl Bände gesprochen haben, denn Zabini beantwortete seine Frage, ohne dass er sie auch nur gestellt hatte.
 

" Naja, während du so in Gedanken hingst, schweifte dein Blick über den Bahnsteig und blieb die ganze Zeit an ein und derselben Person hängen. Egal in welche Richtung sie ging, du bist ihr immer mit deinen Blicken gefolgt. Sag bloß, du warst so tief in Gedanken, dass dir das nicht aufgefallen ist?!", fragte Zabini ihn belustigt.
 

Draco hingegen schüttelte auf Zabini's Frage nur den Kopf und meinte leise: " Habe ich nichts von gemerkt..."

Eigentlich wollte er die nächste Frage, die sich in seinem Kopf befand, gar nicht aussprechen, doch sie sprudelte förmlich automatisch aus ihm heraus.

"Wer war es denn...?" Schon kurz nachdem er die Frage gestellt hatte, machte sich ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend breit, dass er nicht zu deuten wusste...
 

"Hm... mal schauen ob ich sie wieder finde..." Blaise glitt für einige Sekunden mit seinen Augen über die restlichen Schüler, die sich bis jetzt noch nicht in die Kutschen begeben hatten... und schüttelte schließlich langsam den Kopf. " Ich kann sie nicht mehr sehen. Sie muss wohl schon in eine der Kutschen gestiegen sein... Vielleicht erkenn ich die Person beim großen Essen wieder."
 

" Du weißt nicht wer es war?"
 

" Naja, ich konnte das Gesicht ja nicht sehen, die Person trug einen schwarzen, langen Mantel und hatte die Kapuze über dem Gesicht... aber ich denke sie war genauso alt wie wir... mehr weiß ich im Moment auch nicht..."
 

" Mhm..."
 

" Aber du müsstest sie doch eigentlich kennen... ich mein, du hast ihr schließlich, selbst als du in Gedanken warst, hinterher geschaut... oder nicht?!"
 

Draco starrte Blaise für einen Augenblick an. Wäre er kein Slytherin, wären ihm seine Gesichtszüge sicherlich noch mehr entglitten und er hätte Zabini sprachlos und mit großen Augen angestarrt. Doch so zuckte er nur kurz mit den Schultern und blickt aus dem Fenster. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass die Kutschen inzwischen schon losgefahren waren und sich auf dem Weg zum Schloss befanden.
 

" Naja, ich bin mir nicht sicher... ich habe eine Vermutung, aber ob sie stimmt, kann ich nicht sagen..."
 

" Ach, und wer versteckt sich hinter dieser Vermutung? Hm?"
 

Blaise schien inzwischen immer mehr Interesse an der Sache entwickelt zu haben und blickte Draco erwartend an.
 

" Ich habe... keine Ahnung", seufzte Draco. " Ich meine, ich denke ich weiß wer die Person ist, weiß aber nicht wer sie ist..."
 

Blaise blickte Draco mit einem Ausdruck an, der darauf deuten ließ, dass er so langsam begann an Dracos Verstand zu zweifeln. Um es Zabini verständlicher zu machen, erzählte Malfoy ihm, was heute Morgen auf dem Bahngleis in London passiert war. Den Traum und die Tatsache dass die Unbekannte seinen Namen kannte, ließ er allerdings vorsorglich raus.
 

" Ach, jetzt versteh ich das Ganze. Du kennst ihren Namen nicht, denkst aber, dass sie die Person von vorhin gewesen sein könnte..."
 

" Du hast es erfasst Zabini.", meinte Malfoy trocken.
 

" Naja, da sie ja wohl, deinen Angaben zufolge, eine neue Schülerin ist, werden wir ja sehen, wer sie ist, wenn es darum geht sie auf eins der Häuser zu verteilen..." Entspannt lehnte Zabini sich in die weiche Polsterung der Kutsche zurück und schloss die Augen. Was allerdings wenig Sinn hatte, da die Kutschen in wenigen Augenblicken sowieso vor dem Schlossportal halten und alle Schüler hoch in den großen Saal zum Fest strömen würden. Doch selbst diese Tatsache hielt ihn nicht davon ab, sich ein wenig zu entspannen.
 

Draco währenddessen warf noch einen kurzen Blick auf Parkinson, die, schon kurz nachdem sie in die Kutsche eingestiegen waren, eingeschlafen war und ungeachtet darauf, dass die beiden sich die gesamte Zeit unterhalten hatten, nicht aufgewacht war.
 

, So gefällt sie mir immer noch am besten... da kann sie einen wenigstens nicht voll labern...', dachte Draco und musste unwillkürlich grinsen. Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster und über die Ländereien von Hogwarts. Schließlich tauchte auch schon das mächtige Schloss vor ihm auf und er begann seine Koffer und Taschen zu greifen, um so schnell wie möglich aus der Kutsche zu kommen, bevor Pansy aufwachen konnte...
 

Blaise tat es ihm gleich und schnappte sich ebenfalls seine Sachen und stieg aus der Kutsche, nachdem diese vor dem Portal angehalten hatten. Doch gerade als Draco sich auf den Weh machte um das Schloss zu betreten, hielt ihn Zabini zurück und deutete mit einer Handbewegung auf ihre Kutsche.
 

" Sollten wir sie nicht aufwecken?"
 

Draco runzelte die Stirn und betrachtete die Kutsche nachdenklich. Nach einigen Sekunden wandte er sich schließlich wieder Blaise zu.
 

" Meinst du wirklich?" ,seufzte er langsam, " Aber ich denke, du hast schon recht, wenn wir Pansy nicht wecken, wird sie mit ihrem Rumgekeife nachher noch mehr nerven, als sie es sonst schon tut... wahrscheinlich würde sie mir ihr Leben lang vorwerfen, wie ich sie denn nur vergessen konnte und sich maßlos aufregen. Und darauf habe ich nun wirklich keine Lust..." Er rollte theatralisch mit den Augen, stellte sein Gepäck auf den Boden und ging die wenigen Schritte zur Kutsche zurück. Blaise wartete währenddessen vor dem Portal und stellte sich in Gedanken vor, wie Pansy in der großen Halle die beiden, die gesamte Zeit voll tratschen und ewig einen auf beleidigt geben würde.
 

, Draco hat recht, darauf kann ich gerne verzichten. Das Letzte, was ich brauchen würde...'
 

Ein Grinsen konnte er sich bei dieser Vorstellung allerdings nicht verkneifen.

Unterdessen hatte Draco die Tür der Kutsche geöffnet und Pansy beobachtet, die immer noch tief schlief. Er seufzte leise und rief ihr dann in höherer Lautstärke, aber mit einem nicht gerade freundlichen Ton zu, dass sie sich endlich bewegen solle.
 

" Steh schon endlich auf Parkinson. Wir sind da. Beeil dich."
 

Dann machte er auf dem Absatz kehrt, als er gesehen hatte, dass Pansy sich etwas bewegt hatte. Er hob, als er wieder bei Blaise war, seine Koffer auf und ging durch das Portal ins Schloss.
 

"Komm schon, ich hab keine Lust, zu spät zu kommen", meinte er mürrisch zu Blaise. Man merkte, dass seine Laune im Moment von Sekunde zu Sekunde schlechter geworden war. Blaise warf noch einen kurzen Blick auf die Kutsche, zuckte schließlich mit den Schultern und folgte Draco zur großen Halle.
 

~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die große Halle war, wie zu jedem Schulbeginn, festlich geschmückt und es herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. An allen vier Tischen konnte man das Gelächter der Schüler hören und überall wurden heftig die neusten Informationen und Erlebnisse ausgetauscht. Draco setzte sich mit Blaise zu den anderen Slytherins an ihren Tisch und blickte kurz zum Lehrertisch und ließ seinen Blick dann gespannt auf die große Tür schweifen, aus der in wenigen Augenblicken die Erstklässler und Neuen dieses Schuljahres von Professor McGonagall in die große Halle geführt werden würden. Auch Blaise hatte sich inzwischen schon der Tür zugewandt, er wollte schließlich auch wissen, wer sich hinter dieser mysteriösen Person verbarg. Endlich öffnete sich die Tür und Professor McGonagall ging in die Große Halle in Richtung des Lehrertisches. Ihr folgten, in Zweierreihen, ungefähr dreißig, verängstigt aussehende Erstklässer, die sich dennoch staunend und beeindruckt in der riesigen, geschmückten Halle umsahen. Alle Schüler von Hogwarts hatten, als die Tür aufging, aufgehört zu reden und beobachteten die neuen Erstklässler inzwischen neugierig. Nur zwei Slytherins wollten ihren Augen nicht recht Glauben schenken, als sie die Reihen der Erstklässler überflogen hatten. Denn, es waren nur Erstklässer. Diese standen inzwischen vor einer Bühne, die direkt vor dem Tisch der Lehrer aufgebaut worden war. Auf dieser Bühne stand ein dreibeiniger Holzstuhl, auf dessen Sitzfläche ein alter Hut lag. Denn nun sollte der Zauberhut die Erstklässler auf die vier Häuser verteilen, indem er jedem der neuen Schüler einzeln auf den Kopf gesetzt wurde und durch ihre Eigenschaften und ihren Charakter sie zu dem am besten passenden Haus schickte. Er teilte Slytherin dieses Jahr neun der Schüler zu.

Draco hingegen registrierte die gesamte Auswahl gar nicht, sondern war viel zu sehr in Gedanken, als das er hörte, was auf der Bühne passierte. Und Blaise ging es nicht anders, auch er konnte sich nicht erklären, warum es nur Erstklässler waren und keine ältere Person, die dieses Jahr neu nach Hogwarts kommen sollte.
 

, Wer war dann die Person auf dem Bahnsteig?', grübelte Draco angestrengt nach, aber es gab auf diese Frage keine Antwort- noch nicht. Als Zabini ihn schließlich ansprach, hörte er auf, noch weiter nachzudenken. Dies hatte er in letzter Zeit schließlich schon zu oft gemacht, und weiter gebracht hatte es ihn nie so wirklich.
 

" Verstehst du das, Draco? Ich meine, theoretisch dürften es doch nicht nur Erstklässler sein... aber... ich sehe sonst niemand anderes. Du etwa?"
 

" Nein, ich sehe das Selbe wie du. Absolut nur Erstklässler dieses Jahr. Aber ich verstehe es nicht. Ich bin mir so sicher, dass ich die Person auf dem Bahngleis noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte..." Draco blickte Blaise etwas ratlos und durcheinander an, doch dieser konnte auch nur verständnislos mit den Schultern zucken.
 

" Warten wir es ab. Vielleicht kriegen wir im Laufe der Zeit raus, wer es ist...", flüsterte Zabini ihm noch leise zu, als Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts, sich schließlich erhob um seine alljährliche Ansprache zu halten. Der Stuhl und der alte Zauberhut waren inzwischen wieder weggeräumt worden und Professor McGonagall hatte sich zu den anderen Lehrern an den Tisch gesetzt, als die Auswahl beendet war.
 

" Willkommen liebe Schülerinnen und Schüler zu einem weiterem Jahr in Hogwarts. Für manche ist es auch das erste Jahr, doch sie sollten keine Angst haben vor Leuten oder Dingen die neu sind, da Hogwarts für Mut, Tapferkeit und Ehrlichkeit steht. Also liebe Erstklässler lasst euch nicht einschüchtern", sagte er mit einem freundlichen Augenzwinkern in Richtung der vielen neuen Erstklässler.

" Nun wie immer ist natürlich auch in diesem Jahr das Betreten des Verboten Waldes, wie der Name schon sagt, verboten. Und ich rate jedem, sich daran zu halten, wenn er keine Schwierigkeiten haben möchte. Aber bevor ich euch allen nun viel Glück für das kommende Schuljahr wünsche und Guten Appetit für unser großes Festmahl, habe ich noch eine kleine Ankündigung zu machen. Auch in diesem Jahr haben wir noch eine neue Schülerin in einem der höheren Jahrgänge.", er deutete mit einer Hand in Richtung des Slytherin Tisches, " Miss Emely Williams wird von heute an ebenfalls in den 6. Jahrgang gehen. Auch sie heiße ich natürlich herzlich Willkommen hier auf Hogwarts. Und nun... lasst es euch schmecken."
 

Während den letzten Sätzen seiner Ansprache drehten sich alle Köpfe im Raum, manche schneller, manche langsamer, in Richtung des Slytherin Tisches und guckten sich die neue Schülerin interessiert an. Erst nachdem die zahlreichen Speisen auf dem Tisch erschienen waren, kehrte langsam alles wieder zur Normalität zurück. Die Schüler stürzten sich hungrig auf das leckere Essen und bald wurde wieder über die Ferienerlebnisse geredet und gelacht. Nur drei Personen waren nicht sonderlich interessiert an dem reich gedeckten Tisch. Draco und Blaise starrten immer noch auf Emely, die auf der gegenüberliegenden Seite am Ende des Tisches saß und sich ein wenig in der Halle umsah.
 

" Warum wurde sie nicht vom Hut auf eins der Häuser verteilt, sondern hat sich gleich an unseren Tisch gesetzt?", fragte Blaise Draco leise nach einigen Sekunden. Dieser schüttelte nur den Kopf, als Antwort, dass er es auch nicht verstand.
 

" Ich weiß es nicht, aber ich werde schon herauskriegen, was es mit Emely auf sich hat..."
 

Auch nachdem er und Blaise angefangen hatten, zu essen und Blaise sich begeistert mit einem anderen Slytherin aus dem 5. Jahrgang unterhielt, der ihnen direkt gegenüber saß, konnte Draco sich trotzdem nicht wirklich auf das Essen konzentrieren, sondern warf immer öfter einen unauffälligen Blick zu Emely rüber. Und jedes Mal spürte er dieses Ziehen in der Magengegend.
 

~~~~~~~~~~~~~
 

, Oh man, warum geht es denn nicht noch auffälliger?'
 

Emely musste innerlich schmunzeln, als sie bemerkte wie Malfoy junior sie interessiert anschaute. Sie wusste, dass er dachte, es sei unauffällig und dass wahrscheinlich sonst keiner in diesem Raum etwas bemerkte, aber bei Emely hatte er sich da gewaltig getäuscht. Schon als Draco sie das erste Mal angesehen hatte, war es ihr nicht entgangen. Sie hatte sozusagen einen siebten Sinn dafür.
 

, Na, wollen wir doch mal sehen wie er reagiert, wenn ich ihn direkt anblicke...'
 

Gesagt, getan, drehte Emely ihren Kopf, als sie wieder bemerkte, dass Draco sie ansah. Sie schaute ihm direkt mit ihren dunkelbraunen Augen in seine sturmgrauen und lächelte ihn an.

Draco hatte dass Gefühl als würde sein Herz einen Takt auslassen. Er fühlte sich ertappt und spürte den Drang sich so schnell wie möglich wieder seinem Teller zuzuwenden.
 

, Oh Gott, Draco, nun reiß dich aber mal zusammen. Was ist denn nur los mit dir... Du bist ein Slytherin, also benimm dich auch so und dreh deinen Kopf einfach ganz langsam wieder weg'
 

Seiner inneren Stimme folgend, drehte er seinen Kopf wieder und begann sich schließlich in das Gespräch zwischen Blaise und den anderen einzuklinken, um nicht wieder in Versuchung zu geraten, zu ihr rüberzuschauen...

Schwarze Federn, schwarzer Unbekannter

,' Gedanken von Emely
 

~~ Mentale Stimme /Gedanken des Unbekannten
 

Kapitel 3 - Schwarze Federn, Schwarzer Unbekannter
 

,Hm... das wird sicher noch lustig werden. Bin schon auf den morgigen Tag und den Unterricht gespannt... Obwohl ich bezweifele, dass ich hier noch etwas lernen kann...'
 

~ Tja, Süße, ich werd es dir hier schon annehmlich machen. Hier gibt es sicher viele Dinge zu... erkunden~
 

Emelys Blick fiel bei diesen Worten auf Draco, der sich immer noch im Gespräch mit Blaise befand, als würde sie dem Blick eines Anderen folgen.
 

, Was hast du nun schon wieder vor?', fragte sie sich mit einem mentalen Grinsen in Gedanken.
 

~ Das wirst du morgen schon sehen...~
 

Nach einem kurzen Moment mentalen Schweigens erklang die Stimme wieder.
 

~ Hm... du musst zugeben... er sieht einfach verdammt sexy aus... Dieser durchtrainierte Körper und diese Augen in denen sich das Gewitter wieder spiegelt. Da würde ich am liebsten sofort...~
 

,Oh man, kannst du nicht mal hier deine Hormone im Zaum halten...', herrschte sie ihm in Gedanken dazwischen.
 

~ Ach, Honey, das kann ich doch nirgends und das hab ich auch gar nicht vor...~
 

Emely konnte das verführerische Grinsen auf seinem Gesicht förmlich sehen, sie konnte es spüren. Deswegen erwiderte sie nur trocken.
 

,Dann geh schon mal auf mein Zimmer und stell dich unter die kalte Dusche. Ich komm später nach, wenn das Essen endlich mal ein Ende hat...'
 

~ Ganz wie ihr wünscht, My Lady...~, hörte sie die letzten Worte in ihren Gedanken verklingen, die mehr belustigt als ernst waren, bevor Emely sich wieder ihrem Essen zuwand.
 

"Was er wohl jetzt schon wieder vor hat...", murmelte Emely leise vor sich hin und nahm sich noch ein Stück Kürbiskuchen. Während sie es aufaß, schweifte ihr Blick durch die Große Halle und blieb auch an Draco hängen, der inzwischen aufgegessen hatte und gerade dabei war, aufzustehen. Emely warf noch einen kurzen Blick auf ihren Teller, bevor auch sie, wie die meisten in der Halle, aufstand und den anderen Slytherins in Richtung Kerker folgte. Auf ihrem Weg dorthin konnte sie Draco in Allerseelenruhe betrachteten und ihre Gedanken schweifen lassen, bei denen ihr ein verführerisches Lächeln über die Lippen huschte.
 

,Hm... Nathan hat wirklich Recht. Er hat viel was man gern näher betrachten und... erkunden möchte...
 

~~~~~~~~~~~~
 

Draco hingegen hatte die ganze Zeit nicht mit bekommen, wie und was über ihn geredet wurde, weil er viel zu sehr in das Gespräch mit Blaise vertieft war. Auch als sie sich jetzt schon inzwischen auf dem Weg zu den Schlafräumen befanden, bekam er nicht mit, wie zwei dunkelbraune Augen ihn von hinten interessiert beobachteten.
 

" Hast du dir den neuen Stundenplan schon angeguckt? Wir haben gleich morgen in den ersten beiden Stunden Zaubertränke bei Snape...", sagte Blaise auf dem Weg und hielt Draco dabei ein Stück Pergament vor die Nase. Dieser zuckte nur mit den Schultern und drehte den Kopf zu Blaise, um ihn anzuschauen.
 

" Naja, ist doch gut. Wenigstens ein entspannender Anfang. Wenn wir Glück haben, sind die Gryffis mal wieder zu blöd dazu, den einfachsten Trank zu brauen und es hagelt mal wieder wunderbare Punktabzüge...", meinte er ernst, hatte dabei aber sein berühmtes, diabolisches Grinsen auf dem Gesicht. Blaise kicherte amüsiert und entgegnete etwas, das für Draco nach einem Hoffentlich klang.
 

"Und, ist dir inzwischen eine Idee gekommen, wie wir mehr über die Neue heraus finden können?", fragte Zabini nach einem Moment des Schweigens, als sie gerade vor dem Portal zum Slytherinturm ankamen.
 

"Ich denke, das wird sich mit der Zeit schon zeigen, immerhin ist sie in unserem Haus und ich bin schließlich nicht umsonst ein Malfoy. Ein Malfoy bekommt was er will und wenn ich Informationen haben möchte, werd ich die auch kriegen. Also keine Aufregung Blaise...", erwiderte Draco, während sie durch die Tür und den Gemeinschaftsraum hoch zu ihrem Zimmer gingen. Nach außen hin war er immer noch der Slytherin, der typische Malfoy Sprössling, der immer bekam, was er wollte, doch noch während er Blaise antwortete, fragte er sich in Gedanken, wie er das überhaupt anstellen sollte...
 

Gerade als er mit Blaise die Treppe hoch wollte, ging Emely an ihnen vorbei und die Treppe hoch. Draco blickte ihr nachdenklich hinterher, wie sie in ihrem Schlafzimmer verschwand. Blaise, der schließlich schon einige Stufen hoch gestiegen war, blieb plötzlich stehen und drehte sich auf der Treppe um, denn Draco war noch nicht weiter gegangen, sondern stand immer noch, wie angewurzelt auf der Stelle und blickte auf die Tür, durch die Emely vor wenigen Sekunden verschwunden war.
 

"Gar nichts... rein gar nichts... nichts...", flüsterte Draco leise vor sich her und blickte verwirrt die Treppe hinauf, Blaise jedoch schien er gar nicht mehr richtig wahrzunehmen, so sehr war er in Gedanken versunken.
 

"Draco... was ist los?", fragte Zabini schließlich mit leichter Sorge in der Stimme und ging die paar Stufen wieder hinunter, bis er direkt vor Malfoy stehen blieb. Als dieser jedoch nicht reagierte, schüttelte er Draco leicht an der Schulter, worauf dessen tranceartiger Blick schlagartig verschwand und er Zabini wieder genau ansah.
 

"Was?"
 

Blaise seufzte leise. "Das sollte ich eigentlich dich fragen. Was war los? Warum hast du plötzlich wie eine Eiche rum gestanden und vollkommen weggetreten ausgeschaut. Wo warst du mit deinen Gedanken?"
 

"Ich... ich... weiß...", stotterte Malfoy verwirrt vor sich her.
 

"Sag mir Bescheid, wenn du der deutschen Sprache wieder mächtig bist, Draco", fuhr Blaise ihm mit einem Grinsen auf dem Gesicht dazwischen. Schlagartig funkelte Draco ihn wütend an und war wieder ganz der Alte.
 

"Blaise... pass auf, was du sagst!"
 

"Ist ja gut. Immer schön locker bleiben. Aber nun rück schon raus, warum warst du eben so verwirrt?! Ich habe dich selten, wenn sogar fast noch nie, so daneben gesehen."
 

"Pass lieber auf, dass du nicht gleich neben dir stehst!", erwiderte Draco verstimmt. "Ich habe mich nur über etwas gewundert." ,Und zwar gewaltig', fügte er in Gedanken noch hinzu.
 

"Ach, und das wäre?", fragte Blaise und zog dabei eine Augenbraue, zur Verstärkung seiner Frage, hoch.
 

" Naja, ich.."
 

" Nein! Warte! Lass mich raten", redete Blaise Draco eilig dazwischen. " Es hat was mit Emely zu tun. Schließlich ist sie der Grund, warum du schon den ganzen Tag so seltsam bist..."
 

" Genau, das dachte ich auch, aber... das ist es nicht. Ich mein, am Bahnhof und auch in der Großen Halle hatte ich immer so ein seltsames Gefühl im Bauch, wenn ich zu ihr rüber gesehen habe und..."
 

"So was nennt man Leidenschaft, oder meinetwegen auch heißblütiges Verlangen...", warf Zabini mit einer sexy klingenden Stimme und einem Lächeln ein, wobei er die beiden letzten Worte noch besonders betonte...
 

Dracos Gesichtszüge spannten sich sofort an und er schaute Blaise mit einem Blick an, der bedeutete, dass wenn er nicht qualvoll sterben möge, er lieber ruhig sein solle. Nachdem Draco sich überzeugt hatte, dass Blaise wieder still war und es auch bleiben würde, fuhr er fort.
 

"Und eben, als Emely an uns vorbei gegangen ist... nichts. Absolut nichts. Kein Gefühl... und ich versteh es nicht. Wieso war es eben nicht da, aber vorhin? Und was hat es überhaupt zu bedeuten?". Malfoy schaute Zabini fragend an, doch wie Draco, wusste auch er keine Antworten auf diese Fragen...
 

"Ich denke heute Abend werden wir wohl kaum noch zu irgendwelchen Antworten kommen. Also abwarten und Tee trinken."
 

"Ich hasse Tee", sagte Draco trocken und mit angewidertem Gesicht.
 

"Oh man, Draco, du solltest in Muggelkunde echt besser aufpassen...", stöhnte Blaise verständnislos, musste aber auch grinsen über das Unverständnis seines Freundes.
 

"Warum?", fragte dieser gereizt.
 

"Ach, vergiss es und lass uns schlafen gehen", meinte Blaise lachend.
 

"Zabini! Sag mir endlich, was daran so lustig ist!", rief Draco ihm wütend hinterher. Seine Stimme hatte inzwischen an Lautstärke beträchtlich zugenommen. Blaise drehte sich auf der Hälfte der Treppe um und hatte ein freches Grinsen auf dem Gesicht.
 

"Man, Dracie, sei nicht so laut, die Anderen wollen vielleicht schon schlafen. Und das solltest du vielleicht auch tun. Du bist viel zu verspannt, Süßer..."
 

"ZABINI!!!"
 

Doch dieser war schon längst in ihrem Zimmer verschwunden und hatte die Tür hinter sich zugezogen, so dass Draco nur die Tür und nicht direkt ihn anschrie. Aufgebracht stapfte Malfoy die Treppe hoch und riss die Tür aggressiv auf.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

" Und hier willst du wirklich bleiben?"
 

Emely ließ sich mit einem Seufzen auf ihr Bett fallen und starrte hoch zur Decke, nach einigen Sekunden antwortete sie.
 

" Was soll ich denn sonst machen? Ich versteh es zwar auch nicht, aber der Rat meinte, dass ich hier noch etwas lernen könnte und dass es gar nicht schlecht wäre, wenn ich neue Kontakte in meinem Alter knüpfen würde..."
 

"Wozu brauchst du Kontakte? Du hast doch mich Honey, oder... sag bloß die denken, du erlebst nicht genug mit mir?", hörte sie seine Stimme, die immer näher kam und schließlich direkt neben ihrem Bett verstummte.
 

"Nein, ich denke eher sie befürchten, dass ich mit dir zu viel erlebe!", Emely drehte den Kopf und grinste breit. "Deswegen haben sie mich her geschickt, damit ich ein normaleres Leben führe..." Sie seufzte leise und auch ihre Stimme klang zum Schluss sehr monoton und ziemlich gelangweilt.
 

"Pf... normales Leben? Wir sind nicht... normal, das weißt du und die wissen das auch, wieso soll man da..."
 

"Ich weiß, ich weiß. Das hab ich auch gesagt, aber na ja, sie haben mir nicht zugehört sondern nur gemeint", und sie begann eine Stimme nachzuäffen, "So normal wie möglich. Das würde dir gut tun... dann wissen wir dich in einer Woche wenigstens noch in einem Stück. Ich dachte, ich platze gleich vor Wut, als sie mir das gesagt haben. Als wäre ich vollkommen... vollkommen unfähig."
 

"Denk am besten gar nicht erst weiter drüber nach, nicht das hier noch etwas in die Luft fliegt, weil du deine Wut und deine Gedanken nicht unter Kontrolle hast. Wahrscheinlich hat der Ältesten Rat einfach nur Angst eine ihrer besten Kämpferinnen zu verlieren und sie denken hier wärst du besser aufgehoben. Wer weiß, vielleicht lernst du sogar noch was in diesem... diesem verstaubten Gebäude."
 

" Ja, ich vielleicht.", antwortete Emely müde. Nach einigen Sekunden fügte sie noch ernst hinzu. "Oder sie wollen mich von dir wegbringen, weil du so einen schlechten Einfluss auf mich hast." Sie blickte in die Richtung in der Nathan auf ihrem Bett saß und fing schließlich an zu lachen.
 

"Ich und schlechten Einfluss? Träum weiter Honey..."
 

"Genau das hab ich vor... bin tot müde...", mit diesen Worten verschwand Emelys Uniform und wurde durch ein langes Satinnachthemd ersetzt. Sie kroch unter die Decke und drehte sich auf die Seite, damit sie Nathan direkt ansehen konnte. "Du kannst gern hier bleiben, wenn du willst."
 

"Das Angebot kann ich doch nicht abschlagen...", sagte Nathan grinsend und machte es sich hinter Emely auf dem Bett gemütlich. Zusätzlich legte er ihr noch einen Arm um die Taille und zog sie nah zu sich heran, so dass er ihren Duft, der wie nach einem warmen Sommerregen roch, wahrnehmen konnte. "Gute Nacht, Honey.", flüsterte er ihr leise ins Ohr.
 

"Schlaf gut...", murmelte Emely leise und kuschelte sich an seinen Oberkörper. Nach einigen Minuten waren beide eingeschlafen...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Auch im Zimmer von Draco und Blaise war es inzwischen dunkel und die beiden lagen in ihren Betten. Nachdem Draco mit Blaise noch eine Weile diskutiert hatte, wobei er am Anfang ziemlich wütend war, was aber schnell verging, da Draco einsah, dass er auf Blaise einfach nicht lange sauer sein konnte, hatten die beiden beschlossen, schlafen zu gehen... Doch Draco gelang es einfach nicht einzuschlafen, er drehte sich immer wieder von einer Seite auf die Andere, um eine gemütliche Position zu finden, doch seine Gedanken waren auf Hochtouren, so dass er einfach nicht zur Ruhe kam, egal wie er lag. Zudem trug die immense Wärme des Spätsommers im Zimmer dazu bei, dass ihm viel zu warm war, weswegen seine Decke schon vor einiger Zeit den Weg auf den Boden gefunden hatte. Er blickte mürrisch auf seinen Wecker und registrierte, dass es immer später wurde. Erst 23.30, dann Mitternacht, schließlich halb eins... und so ging es weiter, bis Draco schließlich so um zwei Uhr herum von seiner Müdigkeit besiegt wurde und in einen unruhigen Schlaf fiel...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Jap, das war es mal wieder für heute und nun hoffe ich auf ein wenig Lob, Kritik oder was auch immer. Bin dankbar und froh über jedes Review ;)



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2005-10-22T21:42:27+00:00 22.10.2005 23:42
hey die ff ist echt super!!!!! ich hoffe es kommt bald mehr;)

LG
Von: abgemeldet
2005-09-22T19:01:13+00:00 22.09.2005 21:01
Ich möchte bitte ganz,ganz schnell mehr lesen!!!^^
Also,weiterschreiben und benachrichtige mich bitte wenn du es on stellst!!! Die Geschichte ist echt gut,aber pass auf das sie dir da kein Adult reinschieben,denn ich möchte alles lesen!!!^^


HDL
Dunja
Von: abgemeldet
2004-11-28T16:25:09+00:00 28.11.2004 17:25
mhm *sich umblickt*
warum gibt es hier nur ein kommi Hä? Hä?
naja wenn die zu blöd sind*gg*
so ich werd mir etz ganz geschwind auch die anderen kapis angucken hoffe ja nicht das emily und draco zamkommen*seufz* irgendwie mag ich weibliche geschöpfe nicht mehr naja bin ja selbst eins *harhar*
Von:  -Kali
2004-08-06T16:43:31+00:00 06.08.2004 18:43
Eine Frage:
Na was'n nu? Hallo? Keine Privatsphäre m,ehr oder wie?
Na ja ist ja auch egal, ist schließlich nicht mein Prob *g*
Mach schnell weiter, interessiert mich


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