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Spiel nicht mit dem Feuer

von

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Eis am Stiel

Hey ihr da draussen!^^
 

Willkommen in meiner ersten One Piece FF! Freut mich, dass ihr euch hierher verirrt habt!^^' Enttäuscht werdet ihr, glaub ich zumindest, nicht. :3

Bitte nehmt es mir nicht übel, wenn ich gewisse Dinge verdreh oder einfach verhunze, ich häng leider beim Manga beim 7. Band fest...^^' Ich entschuldige mich schon mal für eventuelle verunstaltete Charas. *verbeug*

Trotzdem wünsche ich euch natürlich viel Spass beim Lesen und hoffe auf einige Kommis! XD
 

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Part 1: Eis am Stiel
 

"Laaaand in Sicht, Leute!"

Lysop sass, nein, eher stand im Ausguck der Flying Lamb und deutete nach vorn auf einen dunklen Fleck am blauen Horizont. "Hey, Ruffy, Zorro, Naaaami! Insel in Sicht!"

"Hä, gibt's Fisch?" Ruffy setzte sich gähnend auf und kratzte sich unter seinem Strohhut. Er hatte, genau wie der Rest seiner Crew, ein kleines Mittagsschläfchen abgehalten.

"Nein, du Fresssack." Nami gab ihm einen Klaps und ging nach vorn an die Reling. "Da ist tatsächlich eine Insel. Falls wir den Kurs beibehalten haben, müsste das Tavalu sein, aber ich schau besser mal auf der Karte nach." Auf dem Weg in ihre Koje riss sie die Tür der Kombüse auf und grinste Sanji entgegen. "Hey, da ist ne Insel, wir können Essen einkaufen!"

"Wir sind gerettet!" Sanji zündete sich eine Zigarette an. "Ist nämlich nichts mehr da, Ruffy hätte sonst das Schiff angeknabbert. Willst du einen Cocktail, Nami-Schätzchen?"

Anscheinend wollte sie nicht, denn sie war längst weg. Sie rannte die Treppe runter, riss die Tür ihres Zimmers auf und fischte aus dem Stapel Papier auf ihrem Schreibtisch eine zerfledderte Karte hervor. Aus den Augenwinkeln sah sie Vivi schlafend auf ihrem Bett und lächelte ihre Freundin kurz an. Dann betrachtete sie die Karte, fuhr mit dem Finger eine Linie nach und fing dann an zu grinsen.

"Ha! Ich wusste es. Das ist Tavalu, die Sommerinsel. In einer Stunde sind müssten wir da sein." Die Navigatorin legte die Karte wieder weg und beschloss, sich für den Landgang umzuziehen. Sie musste unbedingt Papier haben, ausserdem Tinte und einen neuen Zirkel, da Ruffy den alten kaputt gemacht hatte.

Die Luft war warm, fast tropisch, und die Insel zog viele Urlauber an. Also suchte sie sich etwas luftiges raus. Ein kurzer Rock und Bikinioberteil genügte. Als Sonnenschutz wollte sie einen alten Schlapphut nehmen.
 

Gerade als Nami Vivi wecken wollte, krachte es auf Deck ziemlich laut, gleich darauf hörte sie das übliche Gezanke der zwei Streithähne.

"Nami, was ist los?" Vivi blinzelte Nami an und richtete sich auf.

"Wir erreichen gleich eine Insel." Es krachte erneut. "Oh, diese Idioten!" Knurrend ballte sie die Fäuste und rauschte aus dem Zimmer. Warum konnten die nicht einfach mal ihre Klappe halten? Aber nein, die Herren mussten sich ja immer gleich prügeln! Und das wegen irgendwelchen idiotischen Winzigkeiten. Nami seufzte, stemmte die Fäuste in die Hüfte und sah dem Spektakel eine Weile schweigend zu.
 

"Ignoranter Schwertheini, du bleibst ja sowieso auf dem Schiff!"

"Ach, der Herr Smutje fühlt sich wohl als was besseres, wie?! Ich schrubb bestimmt nicht das Deck!"

"Wie war das? Komm her du...!"

Sanji packte Zorro am Kragen und knurrte ihn an. Zorro fauchte zurück und zog eines seiner Schwerter, worauf Sanji ihn wieder losliess, nun aber in seine Kickstellung ging.

"Ich hab besseres zu tun als Deckschrubben!" Zorro zog auch das zweite Schwert. Die Schneide blitzte in der Sonne scharf auf und war nun direkt auf Sanji gerichtet.

"Stimmt, du musst ja noch Kartoffeln schälen und abwaschen." Sanji nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und grinste Zorro fies an. "Hättest du das allerdings letzte Woche gemacht, müsstest du das heute nicht. Tja, so was nennt man Pech."

"Letzte Woche hab ich schon mit Lysop die Segel geflickt!"

"Das hättest du so oder so tun müssen, du Spasti! Aber du kannst dich ja nicht mal an nen einfachen Haushaltsplan halten!"

Jetzt hatten beide genug und gingen aufeinander los. Aus dem Hintergrund kamen die begeisterten Anfeuerungsrufe von Ruffy und Lysop ("Ja, los, prügelt euch! Wir wollen Blut sehen!").
 

Nami schüttelte fassungslos den Kopf. Darum ging es also, um diesen neuen Haushaltsplan von Sanji. Dieser hatte vor etwa drei Wochen plötzlich die Nase voll und stellte einen Haushaltsplan auf. Jeder in der Crew hatte für eine Woche eine bestimmte Aufgabe wie abwaschen oder Deckschrubben (ausser natürlich die Mädchen, Sanji war schliesslich grosszügig...^^') und wer sich nicht daran hielt, musste die Aufgabe eine Woche länger machen, zusätzlich zu den neuen Arbeiten.

Das metallene Klingen von Zorros Schwert, das über den Boden schlidderte, riss Nami aus den Gedanken. Sanji wollte gerade nochmals nach Zorro kicken, als sie platzte...
 

"IHR VOLLIDIOTEN, HÖRT SOFORT AUF MIT DEM SCHACHSINN!!" Sie verpasste beiden eine Kopfnuss, die es in sich hatte.

"Danke, Nami-Schatz, das hab ich gebraucht!" Sanji zupfte mit benebelt, verzücktem Blick an ihrem Rock. Nami jedoch riss sich immer noch wütend los.

"Verdammte Furie, geht's dir noch gut?" brummte Zorro und rieb sich die Beule.

"Ey, wie hast du sie grad genannt? So was sagt man zu einer Lady nicht!" Sanji und Zorro packten sich wieder an den Krägen und funkelten sich an.

"Mach mich nicht so blöd von der Seite an, du Weichei!"

"SCHNAUZE!!"

Diesmal verteilte Nami Kinnhaken. Knöchel krachten schmerzhaft auf Kiefer, Sekundenbruchteile später lagen Zorro und Sanji auf dem Boden.

"Könnt ihr nicht einmal wie vernünftige Menschen eure Klappe halten?! Jetzt hab ich Kopfschmerzen wegen euch!"

Aus dem Hintergrund jubelten Ruffy und Lysop wieder ("Juuh, Nami! Du haust sie alle um!") und Vivi lehnte sich kichernd an die Wand der Kombüse.

"Und jetzt hockt da nicht so blöd rum, Jungs! Seht gefälligst zu, dass wir in den Hafen steuern, sonst krachen wir in die Insel!" Nami deutete auf die schon ziemlich nahen Landmassen rüber.

"Was immer du willst, Nami-Schatz!" Herzchenaugen-Sanji wuselte davon, dicht gefolgt von Zorro, Ruffy, Lysop und Chopper, die von Nami angefaucht wurden, endlich mal ihre faulen Hintern zu bewegen.
 

Gute zwei Stunden später trödelten Nami und Vivi durch die Verkaufsstände des grossen Marktes auf Tavalu. Beide schleppten Papiertüten mit gekauften Sachen und erblickten gerade einen Stand mit glitzernden Schmuckstücken.

"Woah, guck dir mal die Ohrringe an!"

Nami war begeistert. Allerdings änderte sie ihre Meinung schlagartig, als sie den Preis sah.

"Das ist ja Wucher! Alles hier ist teurer als anderswo!" rief sie wenig später aus, als sie zurück zum Hafen gingen. Vivi lächelte sie an und deutete auf eine Gruppe Touristen. "Das ist eben eine Urlaubsinsel, die Leute hier wollen Geld machen. Das wär genau das richtige für dich!" Sie grinste ihre Freundin breit an.

"Ach, das einzige was ich jetzt will ist ein Bad im Meer und ein Eis." murrte Nami und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Es war an Land heisser, als sie angenommen hatte. Sie hatten die Flying Lamb erreicht und gingen an Bord. Ein kratzendes Geräusch unterbrach ihr fröhliches Gespräch und liess die beiden verdutzt aufblicken. Nami verkniff sich ein Kichern, als sie Zorros Mine sah.

"Du schrubbst jetzt doch das Deck?"

"Noch ein Wort und ich schmeiss dich über Bord!"

Jetzt lachte Nami doch, Vivi ebenfalls.

"Wir wollen gleich baden gehen. Wärst du so lieb und stellst uns die Liegestühle und den Sonnenschirm auf?" fragte Vivi.

Das Knurren seitens Zorro daraufhin deuteten die beiden Frauen als Ja und verschwanden in ihrem Zimmer. Sie entledigten sich ihrer Klamotten, zogen die Bikinis an und wollten so schnell wie möglich ins Wasser springen und sich abkühlen.
 

Zorro schaute den beiden nur missmutig zu, als sie kurz darauf von der Reling aus vergnügt kreischend ins Wasser sprangen. Dann starrte er den Wassereimer an, dann den Besen in seiner Hand und fasste einen Entschluss. Kurzerhand kickte er den Eimer um, liess den Besen in das sich über das ganze Deck ausbreitende Schaumwasser fallen und griff nach seinen drei Schwertern. Wenn die Frauen schon ihre Spass hatten, wieso dann nicht er auch?
 

Eine Viertelstunde später kletterten Nami und Vivi erfrischt und gut gelaunt aus dem Wasser und griffen nach ihren Handtüchern. "Hoffentlich bringt uns Sanji Eis mit!" meinte Nami und legte sich auf einen der Liegestühle, die Zorro dann doch noch aufgestellt hatte. Vivi stimmte ihr sehnsüchtig zu und platzierte sich auf dem anderen. Kaum hatten die Ladys es sich bequem gemacht, kamen die anderen auch schon zurück.

"Nami-Schatz! Vivi-Maus! Ich bin zurück und hab euch was mitgebracht! Leckeres Eis!"

Sofort sprangen die Angesprochenen auf und stürmten zu Sanji. Dieser sah, wie leicht bekleidet seine Angebeteten waren und setzte ein sinniges Grinsen auf.

"Du hast Eis mitgebracht? Oh, Sanji, du bist der Beste!" riefen Nami und Vivi gleichzeitig und krallten sich sofort die Eispackung.

"Nein, ich bin im Himmel...!" Sanji sackte zusammen und versprühte lauter Herzchen. Hinter ihm schleppte Ruffy den eingekauften Proviant auf das Schiff (was ne beträchtliche Menge war angesichts von Ruffys Fresswut), Lysop und Chopper schlurften mit dem Rest der Einkäufe hinterher.
 

"Sanji...Hunger!"

Ruffy setzte sich mitsamt den Einkäufen protestierend auf den Boden. Doch dann erblickte er das leckere Eis in Namis Hand. Er liess Sanji mit dem Proviant einfach stehen und ging zu den Mädchen rüber.

"Hey, Nami, krieg ich auch so ein Eis?"

Er ging neben ihr in die Hocke und grinste sie an. Nami schlürfte schnell den riesigen Tropfen von geschmolzenem Eis auf, der sich verselbstständigte und auf ihren Arm zu tropfen drohte.

"Wenn du mir den Rücken mit Sonnencreme einschmierst kriegst du eins." meinte sie daraufhin und warf ihm mit der freien Hand die Creme hin. "Kein Problem!" "Aber beeil dich, das Eis schmilzt. Am besten verstaust du die restlichen im Gefrierfach." Nami drehte sich auf den Bauch und leckte weiter genüsslich an ihrem Eis am Stiel. Ruffy grinste und verteilte grosse Kleckse der Sonnenmilch auf ihrem Rücken. Sanji bemerkte das, liess den Proviant ebenfalls stehen und war sofort zur Stelle.

"Vivi-Maus, darf ich deinen entzückenden Rücken eincremen?"

"Gerne! Willst du auch ein Eis?" Erfreut drehte sich auch Vivi auf den Bauch und fischte ein zweites Eis aus der Packung.

"Danke, aber Eis nützt da nichts mehr, ich schmelze schon dahin." Er schnippte seine Kippe über die Reling. Nami verdrehte die Augen und Vivi, die das sah, kicherte.
 

Nami genoss die kleine Massage, die Ruffy ihr beim Eincremen verpasste und schloss die Augen. Sie liess ihre Gedanken schweifen und sog die warme, salzige Luft tief ein. Sie gratulierte sich zu der gut gewählten Route, die sie und ihre Freunde in dieses Paradies geführt hatte. Hier konnten sie endlich etwas ausspannen und sich von den Kämpfen erholen, die sie in den letzten Wochen geschlagen hatten.

"Du bist ja ganz verspannt!" meinte Ruffy plötzlich. "Hmm..." murmelte Nami nur und schlürfte den kläglichen Rest ihres geschmolzenen Eises auf. "Krieg ich zwei Eis, wenn ich dich massiere?" "Klar, nimm dir soviel du willst."

Nami seufzte innerlich auf, als sie merkte, wie sich ihre verspannten Schultern langsam lockerten. Sie ertappte sich beim Gedanken an Ruffys warme, wohltuende Hände. *Was denk ich denn da schon wieder?!* rief sie sich selbst zur Ordnung und nahm ein zweites Eis aus der Packung. Das lag bestimmt an der Hitze. Ja, bestimmt!
 

Wenig später ging Ruffy mit dem restlichen Eis davon, friedlich vor sich hin summend. Nami und Vivi dösten vor sich hin, genauso wie Zorro, der sich an die Reling gelehnt hat. Sanji werkelte in der Küche für das Abendessen und Chopper und Lysop stellten hinten in Heck irgendwelchen Blödsinn an. Ab und zu hörte man sie lachen.

Alles blieb ruhig und friedlich, kein Laut war zu hören, ausser dem Rauschen des Meeres und dem Geplapper vom Heck hinten. Aber sobald Sanji die Tür der Kombüse öffnen wird und bekannt gibt, dass das Essen fertig sei, wird das Chaos wieder losgehen...
 

to be continued...^^

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Na, hat euch der Anfang gefallen? Gut, dann jetzt bitte auf den Kommi-Link da unten klicken und in die Tastatur hauen.^^' Bald gibts den nächsten Teil!^^
 

caya, demoniacAngel XD

Nachtgespräche ("Sanji, warst du schon mal verliebt?")

Hallöchen!^^
 

Vielen Dank für die bisherigen Kommis! *verbeug* Ich hab grad ne kreative Phase und konnte nicht mehr aufhören zu schreiben, drum kommt schon der nächste Teil.^^ Wieder wünsch ich viel Spass! XD
 

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Part 2: Nachtgespräche ("Sanji, warst du schon mal verliebt?")
 

Aber schon eine ganze Weile bevor Sanji die Kombüse freigab, wurde es auf der Flying Lamb unruhig, denn die leckersten Gerüche fanden ihren Weg unter der Tür durch. Ruffy hielt es als erster nicht mehr aus und marschierte zur Kombüse. Er wollte die Tür aufreissen, doch sie war verschlossen.

"Sanji, du Hund! Mach sofort die Tür auf, ich will mein Essen!"

Die Fäuste krachten gegen das Holz, doch Sanji blieb ruhig. Er wusste schon, warum er die Tür abschloss. Genau wegen solchen Anfällen seitens Ruffy. Er hatte genug von der nicht vorhandenen Disziplin seiner Crewmitglieder, sie hatten ja nicht mal den Anstand zu warten, bis das Essen fertig war. Darum auch der Haushaltsplan.

"Verpiss dich, Ruffy, Essen gibt's erst in ner Viertelstunde!" gab er seinem Käpt'n zurück und zerhackte einige frische Kräuter. Er schob die Zigarette von einem Mundwinkel in den anderen und verteilte die Kräuter auf einem sehr lecker aussehenden riesigen Fisch, den er dann in den Ofen schob.

"Ich hab aber jetzt Hunger!"

Wieder trommelten Fäuste gegen die Tür, brachen aber ab, als Namis Stimme laut wurde.

"Ruffy, hör auf die Tür kaputt zu hauen, oder willst du sie bezahlen?!"

Sanji deckte grinsend den Tisch. Auf die Teller der Mädchen legte er je eine Blume, die er während des Landgangs gepflückt hatte. Das Trommeln hörte tatsächlich auf. Ruffy verzog sich murrend zurück an seinen Lieblingsplatz, den Lammkopf vorne am Bug. Auf dem Weg dahin musste er an den Mädchen vorbei. Nami funkelte ihn schon missmutig an.

"Beherrsch dich doch wenigstens. Du verhungerst schon nicht, bis es Abendessen gibt!"

Ruffy lachte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich versuchs ja, aber mein Magen macht da nicht mit."

Nami grinste ihn an und schloss wieder die Augen. Auch sie roch den köstlichen Duft aus der Küche, und als dann ihr Magen auch noch zu knurren Anfing, konnte sie Ruffy irgendwie verstehen. Sie bemerkte nicht, wie ihr Käpt'n immer noch neben ihr stand und sie ansah. Doch dann schüttelte dieser den Kopf und verzog sich an den Bug.
 

Zehn Minuten später stürmten alle gleichzeitig in die Kombüse und es kam, wie es kommen musste. Zorro, Ruffy und Lysop blieben in der Tür stecken, da jeder zuerst rein wollte. Alles ziehen und schubsen nützte nichts, sie hingen fest. Flüche, Essensansprüche und Schmerzenslaute wurden gebrüllt. Erst als Ruffy seine Gummiarme ausstreckte, um doch noch an sein Essen zu kommen und Nami den dreien gleichzeitig von hinten einen kräftigen Tritt mit Anlauf verpasste, krachten sie geräuschvoll und wohl auch schmerzhaft auf den Boden der Kombüse. Sanji lachte auf und stellte den gebackenen Fisch auf den Tisch.

"Ihr Idioten! Es ist genug für alle da!"

"Nicht, wenn Ruffy zuerst ans Essen kommt!" knurrte Zorro, rappelte sich auf und setzte sich an den Tisch, wo er gleich zulangte.

Sanji bot Nami und Vivi höflich den Stuhl an.

"Voilà, nur für euch, meine Schönheiten!" Er deutete auf den Fisch und die anderen Köstlichkeiten. Vivi zwinkerte ihm zu. "Danke Sanji!^^ Ich bewundere deine Kochkünste!" "Ach, nicht der Rede wert, für dich ist das Beste gerade gut genug!" Einige Herzchen sprühten aus Sanjis Haaren und zerplatzten dann wie Seifenblasen. Zorro verdrehte die Augen. Er glaubte fest, dass ihm das Essen gleich wieder hochkommt, wenn das noch so weiter geht.
 

Ruffy liess sich davon nicht ablenken und verspachtelte seelenruhig alles, was ihm vor die Nase kam (irgendwie erinnert mich das an gewisse Saiyajins...^^'). Nein, nicht seelenruhig, denn etwas beschäftigte ihn. Seine Augen wanderten immer wie von selbst rüber zu seiner Navigatorin.

Er dachte an heute Nachmittag. Ihr Rücken hatte sich gut angefühlt unter seinen Händen, ein leichtes Kribbeln hatte sich in seinem Körper ausgebreitet. Das verwirrte ihn, denn so ein Gefühl kannte er nicht. Er wusste nicht, was er damit anfangen sollte, geschweige denn, wo er es einordnen konnte.

Erst als er plötzlich direkt in Namis Augen sah, bemerkte er, dass er sie schon eine ganze Weile anstarrte. Sein Essen hatte er doch glatt vergessen.

"Geht's dir gut, Ruffy? Du isst ja gar nicht mehr."

"Äh...ja, alles in Ordnung..."

Ruffy wandte sich schnell wieder dem Fisch zu, der in seinem Teller lag und vermied es, noch einmal aufzublicken. Jetzt vergass er schon zu essen! Das war ihm gar nicht geheuer.
 

Nami sah Ruffy noch kurz zweifelnd an, als dieser schon wieder spachtelte. Sein Verhalten war seltsam, das passte gar nicht zu ihm. Hatte er sie wirklich gerade angestarrt? Nami schüttelte den Kopf und ass weiter. Was sie allerdings mehr beschäftigte, war das Geflirte neben ihr. Hatte Sanji da wirklich gerade Vivi gefüttert? Sie musste zweimal hinsehen, bis sie es glaubte. Sie seufzte innerlich auf. Einerseits war sie irgendwie froh, dass Sanji seine Aufmerksamkeit nun fast ganz auf Vivi konzentrierte, andererseits ging ihr dieses Süssholzraspeln auf die Nerven. Aber sie gönnte es ihrer Freundin. Als Prinzessin hatte sie es nicht leicht gehabt, was Männer angeht.
 

Für die Nacht verliess die Flying Lamb den Hafen von Tavalu und schipperte weiter hinaus. Im Hafen zu bleiben war ihnen doch noch etwas riskant, da die Marine jederzeit hier auftauchen konnte, obwohl die Inseln sehr abgelegen waren. Lysop liess den Anker ins Wasser plumpsen und Zorro und Ruffy holten die Segel ein. Die Untergehende Sonne liess den Himmel und das Wasser orange-rot aufleuchten, am Himmel zeichneten sich die ersten Sterne ab.

Erschöpft von dem anstrengenden Tag beschlossen Vivi und Nami früh zu Bett zu gehen und verabschiedeten sich von den Jungs, die draussen an Deck Karten spielten. Von Sanji kam natürlich das übliche "Gute Nacht, Nami-Schätzchen und Vivi-Maus! Schlaft schön und träumt was schönes! Ich werd von euch träumen!", gefolgt von ein paar Herzchen, die anderen sagten bloss Gute Nacht. Vivi winkte Sanji zu und hakte sich dann bei Nami unter.

"Sag jetzt nichts, ich seh es." meinte Nami trocken und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Vivi grinste verlegen und setzte sich auf ihr Bett. Während Nami sich umzog, rang sie mit sich selbst. Nachdenklich zog auch sie sich langsam für die Nacht um.

"Nami, kann ich dich was fragen?"

"Klar, jederzeit!" Nami stieg in ihr Bett und deckte sich zu, blieb aber neugierig sitzen. "Es ist wegen Sanji, stimmts?"

Vivi nickte und schaute auf ihre Hände, die ihr Nachthemd umklammerten.

"Meinst du, da ist was dran? Ich mein...könnte er es ernst meinen? Du kennst ihn länger als ich..."

Nami wusste, dass diese Frage kommen würde. Sie liess sich Zeit mit der Antwort, schaute ihre Freundin nur nachdenklich an.

"Ich weiss nicht recht." sagte sie schliesslich. "Ich kenn ihn praktisch nur so. Er ist ein Weiberheld und macht das bei jeder hübschen Frau, die ihm begegnet." Wenn er es nicht so plump und einfallslos anstellen würde, könnte er wohl jede haben, schoss es ihr durch den Kopf. Dass sie selbst auch dazu gehörte, überging sie einfach. Als sie Vivis Blick sah, setzte sie ein Lächeln auf.

"Aber keine Sorge, ich denke, bei dir ist das was anderes. Er ist richtig lieb zu dir, nicht so billig wie bei mir. Wart einfach mal ab."

Vivi schien ein wenig erleichtert, denn sie lächelte. "Danke, ich glaub, das wird ich. Vielleicht muss man ihn nur ein wenig aus der Reserve locken."

"Da könntest du recht haben."
 

Vivi löschte das Licht und ging ebenfalls zu Bett. Durch die Bullaugen drang das silberne Licht des Mondes und der Sterne in die Koje und warf einen milchigen Schimmer auf das Holz. Draussen rauschte leise das Meer und wiegte die Flying Lamb sanft hin und her. Vom Deck her drangen das Lachen und die Ausrufe der Jungs zu ihnen rüber.

Eine Weile blieb es im Mädchenzimmer still. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Vivi war in Gedanken bei Sanji, liess den Tag noch mal an ihr vorbei ziehen, lächelte jedes Mal, wenn sie an die Gesten und Bemerkungen von Sanji dachte. Sie spürte immer noch seine sanften Hände auf ihrem Rücken, als er sie mit Sonnenmilch eingecremt hat. Aber Namis Worte machten sie nachdenklich. Wenn er das bei jeder hübschen Frau machte, was war sie dann für ihn? Mehr als nur ein normales weibliches Wesen, das er wieder mal anschmachten konnte? Sie seufzte leise und drehte sich zur Seite.

Auch Nami lag wach und grübelte nach. Allerdings nicht über Sanji, sondern über ihren Käpt'n. Irgendwas musste ihn beschäftigen, sonst hätte er heute Abend das Essen nicht vergessen. Und wie er sie angestarrt hat. Täuschte sie sich, oder war er tatsächlich leicht rot geworden, als sie ihn angesprochen hatte? Sie musste unweigerlich grinsen.
 

"Hattest du schon mal das Gefühl, die ganze Welt umarmen zu können vor Glück?" Vivis Stimme durchdrang leise die Stille. Nami schüttelte den Kopf. "Nein...so viel Glück habe ich nicht."

Vivi lächelte. "Du denkst, dass dein Herz platzt, wenn du es nicht raus lässt. Millionen von Ameisen krabbeln durch deinen Körper, du bist wie elektrisiert."

"Nein, ich kenn es nicht... Ist das Liebe?"

"So nennt man es, ja. Aber jeder muss es selbst erleben, muss das Glück selbst in den Händen halten, um sein Geheimnis zu erfahren."

"Hört sich eklig an mit den vielen Ameisen. Ich will das nicht."

Vivi lachte leise auf. "Früher oder später wird das Glück auch den Weg zu dir finden, glaub mir."

"Vielleicht..." Nami lächelte und schaute aus dem kleinen Bullauge neben ihrem Bett. Sie wusste nicht, dass sie schneller damit konfrontiert wurde, als ihr lieb war...
 

Zur selben Zeit richteten die Jungs ihr Lager auf dem Deck ein. Da es eine sehr warme Nacht war, hatten sie beschlossen unter freiem Himmel zu pennen. Zorro legte sich auf die Decke und starrte in den Himmel, nahm ab und zu einen Schluck aus seiner Bierflasche. Bis auf das glucksende Geräusch des Alkohols in der Flasche und dem Rauschen des Meeres blieb es auch hier ruhig. Ab und zu knarrten die Planken.

"Hey, Sanji! Was kochst du morgen?" kam Ruffys Stimme aus der Dunkelheit. Sanji murmelte etwas unverständliches und holte sein Feuerzeug hervor. Die kleine Flamme tauchte die Schlafstätte kurz in ein schwaches Licht, dann sah man nur noch die glühende Spitze seiner Zigarette. "Weiss noch nicht..."

Zorro nahm wieder einen Schluck aus seiner Flasche. "Du hast dich ja heute richtig ins Zeug gelegt."

"Wie meinst du das?" Sanji blies den Rauch in den Himmel.

"Nami kam sich sicher vernachlässigt vor!" Alle lachten leise, bis auf Sanji, der nachdenklich an seiner Kippe zog. "Du hast Vivi sogar gefüttert!" rief Lysop aus und hielt sich sein Kissen vor den Mund, damit er nicht laut losprustete.

"Na und? Geht euch nen Scheiss an, was ich mach." Sanji nahm ebenfalls einen Schluck aus seiner Bierflasche. Um ihn herum kicherte es noch eine Weile, dann wurde es wieder still. Aber niemand konnte einschlafen, ausser Chopper, der schlummerte schon.

Ruffy lag auf dem Rücken, die Arme unter dem Kopf verschränkt und starrte in die Sterne. Er hatte es beinah vergessen, doch vorhin, bei diesen Andeutungen auf Sanji und Vivi, kam es wieder. Dieses undefinierbare Gefühl, das er nicht einordnen konnte. Warum gerade jetzt? Was hatte dieses Gefühl zu bedeuten? Namis lachendes Gesicht tauchte in seinem Kopf auf und in seinem Bauch breitete sich ein sanftes Kribbeln aus.

"Sanji, warst du schon mal verliebt?"

"Was soll das heissen?!" Sanji rührte sich nicht. Zorro grinste in sich hinein und dachte sich seinen Teil, und Lysop versuchte, sich das Kichern zu verkneifen.

"Nya, ich dachte nur..." Ruffy gab sich in Gedanken eine Ohrfeige. Wie konnte er nur so blöd sein und ausgerechnet Sanji so was fragen?

Sanji blickte nachdenklich in den schwarzen Himmel, schnippte seine Kippe über die Reling und blies den Rauch in die Luft. Ruffy hatte schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet, als aus der Dunkelheit neben ihm Sanjis Stimme kam.

"Nein, nicht wirklich."

Ruffy atmete einmal tief durch.

"Wie merkt man, dass man verliebt ist?"

Sanji lachte leise auf und zündete sich eine neue Zigarette an. "Gute Frage." Er dachte an die vielen Frauen, denen er schon begegnet war. Wieder liess er sich mit der Antwort Zeit. "Wenn es passiert, wirst du es von selbst merken." sagte er schliesslich und grinste breit. "Ist unser Käpt'n etwa verknallt?"

Ruffy merkte, wie er rot wurde und war heilfroh, dass es Nacht war.

"Nein, nicht wirklich... Glaub ich jedenfalls..."

"Wer ist es? Eines der Mädchen?" bohrte Sanji weiter.

"Hast du heute jemanden auf der Insel gesehen?" mischte sich Zorro wieder ein, der irgendwie neugierig geworden war.

Ruffy schwieg und hätte sich am liebsten irgendwohin verkrochen. Jetzt hatte er den Salat! Warum hatte er auch anfangen müssen, Sanji auszufragen?

"Gut, du willst es uns nicht sagen." sagte Sanji auf Ruffys Schweigen hin und zog weiter an seiner Kippe. "Geht uns ja auch nichts an."

Ruffy stimmte ihm in Gedanken zu und schloss die Augen.
 

Für den Rest der Nacht blieb es still auf der Flying Lamb. Niemand bemerkte das kleine Boot, das langsam am Schiff vorbei fuhr, und die Gestalt darin. Man konnte sich in der Dunkelheit täuschen, doch es schien, als ob die Gestalt kurz inne hielt und zum Piratenschiff rüber sah. Morgen, ja, morgen war es soweit. Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Gestalt aus und sie fuhr leise weiter in den düsteren Hafen der Insel.
 

to be continued...^^

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So, das wars schon wieder!^^ Gefällts euch immer noch? Soll ich weiter schreiben? XD
 

caya, demoniacAngel

Strippoker

Hey Leutz!^^
 

Vielen, vielen Dank für die Kommis!^^ Das muntert mich grad wieder ein bisschen auf, hatte einen beschissenen Tag... Aber ich habs trotz allem Stress in der Schule geschafft, meine kreative Phase nicht ungenutzt verebben zu lassen und leg euch einen neuen Teil vor.^^ Diesmal extra lang! XD Ich glaub, der Titel sagt schon alles, da brauch ich nicht mehr viel zu erklären...^^
 

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Part 3: Strippoker
 

Der nächste Morgen brach golden über der kleinen Inselgruppe an, in der die Flying Lamb gerade dümpelte. Die Möwen zogen kreischend ihre Bahnen über einen wolkenlosen, hellblauen Himmel. Die Wellen schwappten an die Planken des Schiffes, wiegten es sanft hin und her. Langsam und zögerlich erwachte die Crew des Schiffes aus ihrem Schlaf und blinzelte in die Sonne.
 

"Sanji...Hunger!"

Diese zwei Wörter durchbrachen die morgendliche Stille und der Zauber war futsch. Der Angesprochene zündete sich eine Zigarette an und wuschelte sich verschlafen durch die blonden Haare.

"Kommt sofort. Aber wartet gefälligst, bis ich euch rufe, ich will keinen von euch vorher in der Kombüse sehen!" Sanji packte seine Decken und das Kissen zusammen und verzog sich in die Küche. Doch eine Minute später streckte er den Kopf wieder zur Tür raus und grinste.

"Hey, Zorro, du hast Küchendienst! Deck den Tisch!"

"Hast du sie noch alle?!"

Zorro stand wie gestochen auf und knurrte. "Was muss ich denn noch alles machen?! Gestern Deckschrubben und heute das!"

"Du bist eben so eingetragen, Alter."

"Du Pestbeule willst mich wohl verarschen?! Ich scheiss auf deinen beschissenen Haushaltsplan!" rief Zorro wütend und setzte sich demonstrativ mit verschränkten Armen hin.

"Gut, dann erledigst du das eben nächste Woche." Sanji winkte ab und spielte das Unschuldslamm.

"Mickriger Küchenjunge, ich dreh dir den Hals um!" Mit geballten Fäusten sprang Zorro auf und wollte schon auf ihn losgehen, als etwas hartes schmerzhaft an seinen Kopf knallte und er gegen den Mast krachte.

"HÖRT SOFORT AUF MIT DER SCHEISSE! IHR VERDAMMTEN PRÜGELKNABEN!!"

"Bist du verrückt geworden?!" Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sich Zorro an den Hinterkopf und musste feststellen, dass er eine ziemlich grosse Beule davon getragen hatte. Aus den Augenwinkeln erkannte er den Gegenstand, der seine Marschrichtung gekreuzt hatte. "Jetzt schmeisst du schon mit Stühlen um dich!"

"Du bist ja selber Schuld, warum müsst ihr euch schon früh morgens prügeln?!" fauchte Nami zurück und funkelte auch Sanji wütend an, der sich ins Fäustchen grinste.

Zorro murmelte irgendetwas von verdammtes Machoweib und Sadistin, gab aber klein bei. Mit Nami legte er sich lieber nicht an, jedenfalls nicht so früh am Tag. Und mit leerem Magen schon gar nicht.
 

Während des Frühstücks wurde nicht viel geredet. Jeder hing irgendwie seinen eigenen Gedanken nach. Nami wollte unbedingt auf die Insel zurück, um einige Vermessungen und Aufzeichnungen für eine Karte zu machen. Die Gegend etwas mehr erkunden würde sicherlich auch nicht schaden.

Sie knabberte lustlos an einem der köstlichen Brötchen, die Sanji gebacken hatte. Vivis Worte von gestern Nacht hatten sie nachdenklich gemacht. Dieses Gefühl, die ganze Welt umarmen zu können vor Glück. Halt! Moomeeent mal! Nami blinzelte und schaute ihre Freundin neben sich an. Sie...hatte sich doch nicht etwa in...

"Heilige Scheisse!"

Sie verschluckte sich am Bissen, auf dem sie gerade rumgekaut hatte.

"Nami, alles ok?" Sanji sprang sofort auf und klopfte ihr liebenswürdig auf den Rücken. "Ja, ja, danke, geht schon..." Sie griff nach ihrem Glas Obstsaft und spülte alles runter. Sie hatte es ja eigentlich kommen sehen. Kaum ein Mädchen widerstand lange einem Kerl, der sie ständig umgarnte und dann auch noch gut aussah. Aber ob das gut ging?
 

Zwei Stunden später sprang Nami vom Schiff runter und landete geschickt auf der Hafenmauer. "In einer Stunde bin ich wieder da, wartet solange, ja?!" rief sie hinauf zu den anderen, die an der Reling standen und auf sie hinunter grinsten. "Klaro!" Ruffy winkte ihr lachend hinterher und futterte immer noch den Rest seines Frühstücks. Nami winkte zurück und verschwand in der Menschenmenge.

Als sie über den Markt ging, blickte sie sich verwundert um. Überall standen Fässer voller Feuerwerksraketen, an einigen Ständen häuften sich Schwarzpulver und Kohle. Merkwürdig kam ihr das schon vor, aber sie dachte sich nichts weiter dabei. Mit viel Ellbogeneinsatz quetschte sie sich zum anderen Ende des Platzes durch. Woher plötzlich all die vielen Menschen kamen, wusste sie nicht, gestern waren die jedenfalls noch nicht da gewesen. War wohl gerade Hochsaison oder so was ähnliches, dachte sich Nami und ging durch einige verlassenere Gassen. Hmm...wo käme sie wohl am ehesten zu Infos über die Insel? In den Wirtshäusern? Oder in den Hotels? Fragt sich nur, wo die waren. Wo sie selbst war, wusste sie jedenfalls nicht mehr.

"Scheisse, jetzt hab ich mich doch tatsächlich verlaufen!" Suchend schaute sie sich nach einem Orientierungspunkt um. Sie war zwar eine klasse Navigatorin, aber in einer fremden Stadt hatte selbst sie null Peilung, wenn sie sich den Weg nicht merkte.
 

In ihrem Eifer, den Weg zurück zu finden, bemerkte Nami die Gestalt nicht, die ihr aus einer düsteren Gasse heraus zusah. Sie lehnte sich mit verschränkten Armen an die kühle Wand und hatte den Kopf gesenkt. Obwohl es warm war, hatte diese Person einen schwarzen Mantel an, dessen aufgestellter Kragen und die Kopfbedeckung das Gesicht verhüllten. Und doch konnte man das Grinsen erkennen, dass die Gestalt in dem Moment aufsetzte, als Nami in die andere Richtung aus dem Blickfeld verschwand.
 

Nami tauchte wenig später wieder in das Getümmel auf dem Marktplatz ein. Ihr Vorhaben konnte sie wohl für heute vergessen. Es waren einfach viel zu viele Menschen hier versammelt. Verwundert sah sie einigen Männern zu, die mitten auf dem Platz eine riesige Holzbeige aufschichteten und auf dessen Spitze ein grosses Rad in Form einer Sonne setzten. Andere hängten bunte Girlanden und Laternen an den Fassaden der Häuser auf. Jetzt war ihr alles klar. Heute Abend musste es hier ein Fest geben. Ob die anderen Lust hatten, dahin zu gehen? Sie hatten schon lange nicht mehr so richtig gefeiert und Nami glaubte, dass das allen gut tun würde. Besonders Ruffy, schliesslich hatte er jede Menge Kämpfe hinter sich.
 

***********

Komischerweise wollte dann doch niemand wirklich mitkommen zum Fest. Nach dem Abendessen waren die Jungs so voll gestopft, dass sie nur noch faul rum liegen wollten. Vivi wollte gern mitkommen, aber nur zu zweit machte das einfach keinen Spass.

Nami setzte sich etwas enttäuscht zwischen ihre Orangenpflanzen und schaute auf das Meer hinaus, welches einen orangen Schimmer von der untergehenden Sonne bekam. Eine leichte Brise füllte die Segel und zog das Schiff weiter hinaus in die Bucht, wo sie wieder über Nacht ankern wollten. Ruffy und Lysop hatten sich aufgerafft und spielten halbherzig miteinander Karten. Zorro pennte an den Mast gelehnt und Sanji paffte seine Zigarette im Heck hinten.
 

Aber kaum war die Sonne ganz verschwunden und hatte die Dunkelheit von der Umgebung Besitz ergriffen, lenkte etwas die Aufmerksamkeit aller Crewmitglieder auf sich.

Zuerst waren nur die vielen Lichter zu sehen, die plötzlich auf der Insel entflammten. Sanji schaute verwundert auf und blickte zum Ufer zurück. "Fackeln die ihre Insel ab?" Doch dann erklangen Trommeln. Erst leise, kaum vernehmbar, dann lauter, intensiver. Jetzt merkten auch die anderen auf.

"Leute, hört ihr das auch?" fragte Ruffy und ging nach hinten zum Heck. Einer nach dem anderen stellte sich neugierig neben ihn und blickte zur Insel rüber. Trommeln trommelten und das Feuer breitete sich über den ganzen sichtbaren Teil der Insel aus, sogar bis hinauf zum Gipfel des kegelförmigen Berges.

"Was tun die da?" fragte Sanji neugierig.

"Mann, Leute, das ist das Fest, dass die feiern!" rief Nami aus. Los, jetzt kommt schon! dachte sie.

"Ein Fest?!" Ruffy patschte sich eine Hand auf den Strohhut und grinste übers ganze Gesicht. Der Rhythmus der Trommeln war ansteckend. "Los, wendeeen! Ich will da hin!!"

"Ay, Ay, Käpt'n!" Die Jungs eilten begeistert davon. Sanji riss das Steuerruder herum und Zorro schnappte sich so viele Rumflaschen, wie er tragen konnte. Die Planken knarrten laut, als die Flying Lamb langsam aber sicher wendete und zurück zur Insel fuhr. Namis Augen leuchteten, ihr Herz schlug mit dem Rhythmus der Trommeln.

"Gehen wir feiern!" rief Ruffy aus und stiess die Faust in die Luft, als das Schiff in den von vielen Fackeln erleuchteten Hafen einfuhr. Begeistert stimmten die anderen mit ein.
 

"Woah, ist das schön!" rief Vivi aus. Sie und ihre Freunde kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die Nacht war erhellt von Fackeln, die den Strassenrand säumten, von brennenden Holzstapeln auf den Plätzen und an den Strassenecken und von den Laternen, die an den Fassaden der Häuser hingen. Von überall her kam Musik, Trommeln, Flöten, Rasseln und Gesang. Die Strohhutbande tauchte ein in das Meer aus orangem Licht. Viele Menschen tanzten zu der aufpeitschenden Musik um die Feuer rum, lachten und tranken Wein und Rum.

Ruffy folgte sofort seiner Nase zu einem riesigen Spanferkel, das über einem Feuer gegrillt wurde und verschwand in der Menge. Die anderen fanden eine freie Feuerstelle und machten es sich gut gelaunt um das knisternde Feuer rum gemütlich. Zorro verteilte seine Rumflaschen unter ihnen und lehnte sich an einen abgesägten Baumstamm, der als Sitzbank diente.

Sanji zündete sich eine Zigarette an und schaute sich um.

"Das ist besser, als ich gedacht habe!" meinte er und nahm einen grossen Schluck aus seiner Flasche.

"Es ist fantastisch!" riefen Nami und Vivi gleichzeitig aus und lachten. "Los, gehen wir tanzen!" Vivi nahm Namis Hand und schleppte sie rüber zu den Tanzenden. Nami wollte erst nicht so recht, aber dann riss die Musik sie einfach mit und sie begann sich zu bewegen.

Sanji und Zorro prosteten sich zu und grinsten. Lysop zückte Spielkarten, stellte einige Flaschen beiseite und grinste frech in die Runde. "Wer spielt eine Partie Poker?" "Ich!" Sanji setzte sich neben ihn und schob die Zigarette in den Mundwinkel. Auch Zorro kam hinzu. "Um was spielen wir?" fragte er und leerte seinen Rum auf Ex. "Wie wärs um den Haushaltsplan?" feixte Sanji und boxte Zorro in den Arm. "Wer als erster raus fliegt, macht drei Wochen lang die Arbeiten der anderen." "Ok, Alter, ich bin dabei!" Zorro und Sanji schlugen ein, Lysop und Chopper stimmten zu. Dann mischte Lysop die Karten und begann sie auszuteilen. "Also, ihr wisst wie es geht. Alles ist erlaubt, es gibt keine Regeln, ausser eine: Wer eine Runde verliert, muss was ausziehen."

"Was, wir spielen Strippoker?!"

"Was dagegen, Muttersöhnchen?"

"Nein, im Gegenteil, Schwertheini. Wollen wir die Mädels nicht auch noch dazu holen? Dann wird's interessanter!" Sanji schaute sehnsüchtig zu Vivi und Nami rüber.

"..."

Zorro ersparte sich einen Kommentar und nahm seine Karten. "Fang an, Küchenjunge." sagte er dann und öffnete eine neue Flasche Rum.
 

20 Minuten später tauchte Ruffy wieder auf, das halbe Ferkel im Schlepptau. Als er sah, was seine Freunde da trieben, fing er lauthals an zu lachen. Alle vier hockten im Kreis, starrten sich grimmig an und jeder versuchte jedem in die Karten zu blicken. Zorro fehlte inzwischen sein Shirt, Sanji hatte seine Jacke und die Krawatte verloren und Lysop seine Mütze. Nur Chopper hatte noch alles an (was ja auch nicht gerade viel ist...^^').

"Strippoker, wie?" mampfte Ruffy, als er sich eingekriegt hat und schon wieder futterte. "Um was spielt ihr denn?" "Haushaltsplan." kam es einstimmig zurück. "Kacke, geil! Kann ich noch einsteigen?" Er stopfte sich den Rest des Ferkels in den Mund und setzte sich neben Zorro, der soeben fluchend seine Karten hinwarf. "Klar doch!" Sanji grinste übers ganze Gesicht. "Komm schon, Zorro, runter mit der Hose! So sind eben die Regeln." "Verfluchte scheisse! Aber wir wissen ja..." Zorro zog eine Augenbraue hoch und grinste überlegen. "...dass ich das da noch hab." Mit diesen Worten wickelte er seine Bauchbinde auf und warf sie neben sich zu seinem Shirt. Die anderen stöhnten genervt auf. Wär aber auch zu schön gewesen, Zorro ohne Hose dastehen zu sehen!
 

Wieder einige Partien später und um seine Schuhe erleichtert kramte Sanji seine Zigaretten hervor. Dann griff er in seine Hosentasche und stutzte. "Verdammt, wo sind meine Streichhölzer?"

"Brauchst du Feuer?"

Vor Sanjis Augen flackerte eine Flamme auf und zündete seine Kippe an. Verwirrt registrierte er, dass die Flamme von einer Hand ausging. Er folgte dem Arm weiter zu der Person, dem er gehörte und riss die Augen auf.

"Ace?!"

"ACE?!" riefen die anderen überrascht und starrten den Mann im schwarzen Mantel an, der vor ihnen stand.

"Hi!" Der Mann schob seinen Hut ein Stückchen höher und grinste auf die fünf runter, die ihn halb nackt und bedröppelt anstarrten.

"ACE!!"

Ruffy liess alle Karten fallen und fiel seinem Bruder um den Hals. "Mann, das ist ja geil! Was tust du hier?" "Sachte, kleiner Bruder!" Ace lachte und schob Ruffy von sich runter. Dann schmiss er seinen Sack auf den Boden und zog den Mantel aus. "Hast du geglaubt, ich lass mir das berühmte Feuerfest von Tavalu entgehen?" Ruffy lachte. "Nein, aber ich hab voll nicht damit gerechnet, dich zu sehen! Seit wann bist du denn hier?"

"Seit gestern Nacht. Kann ich noch einsteigen?" antwortete Ace und setzte sich auf den Holzstumpf neben Ruffy. Zorro reichte ihm eine Flasche Rum, die er dankend annahm und gleich halb leerte. Die Karten wurden neu gemischt und verteilt.

"Um was spielt ihr denn?" fragte Ace, während er kritisch sein Blatt studierte. "Um unseren Haushaltsplan. Wer als erster nichts mehr anhat und somit rausfliegt, muss drei Wochen lang die Arbeiten der anderen machen." erklärte ihm Ruffy und stopfte sich ein Törtchen in den Mund.

"Haushaltsplan? Was für Irre seid ihr denn? Ey, gib mir auch so ein Törtchen!"

"Siehst du, Küchenjunge." blaffte Zorro Sanji an und leerte seine dritte Flasche, während Ace Ruffys Törtchenvorrat plünderte und von Sanji nur ein verächtliches "Pah!" kam.

"Wie wärs- mh" Ace leckte Zuckerguss von seinen Fingern. "- wenn wir um Geld spielen? Ist doch viel interessanter, meint ihr nicht? Ich setz 200." Er kramte einige Scheine aus seiner Hosentasche und warf sie auf die Karten in der Mitte.

"Guter Zug, Alter!"

Nun kramten auch die anderen in ihren Hosentaschen und zückten ihre Scheine.
 

"Woah, ich kann nicht mehr!"

Nami und Vivi kamen wenig später völlig ausser Atem und mit Bauchschmerzen vor Lachen zur Feuerstelle, wo die Jungs eifrig bei der Sache waren.

"Hey, was macht ihr denn?" fragte Nami, die sich versuchte zu beruhigen. Sie hatte seit langem nicht mehr so viel Spass gehabt und der Alkohol rauschte durch ihren Körper.

"Scht!" kam es von allen gleichzeitig zurück.

"Aha, Strippoker, sehr interessant!" grinste Vivi, als Sanji seine Karten hinschmiss und nun sein Hemd auszog. Nami hingegen bemerkte plötzlich, dass da einer dabei war, der nicht dazu passte.

"Ace?!"

"Oh, hi, Ladys!" Ace grinste die beiden breit an und zwinkerte Nami zu. "Lang nicht mehr gesehen!" "Was machst du hier?" "Strippoker spielen, und du?" Nami und Vivi lachten auf und setzten sich dazu.

"Wollt ihr bezaubernden Schönheiten nicht mitspielen?" Sanji hatte schon wieder Herzchenaugen.

"Worum spielt ihr denn?"

"Um Geld."

"Ich bin dabei!" Nami schnappte Zorro eine Rumflasche vor der Nase weg und setzte sich zwischen Chopper und Lysop. "Aber passt auf, ich bin Profi." Sie nahm einen grossen Schluck und wischte sich über den Mund. Die Karten wurden wieder einmal neu verteilt und die Einsätze in die Mitte geworfen.

"Also echt, Jungs! So mickrige Einsätze? Das geht doch besser!" meinte sie frech und zückte ihre Scheine. Sofort durchsuchte Sanji all seine Taschen nach mehr Geld und warf dann alles auf den Haufen.

"Dann fang mal an, Süsse!"

"Ich hab euch gewarnt!"
 

Die Zeit verging und der Mond wanderte über den Himmel, als plötzlich ein lautes "Kacke, ich geb's auf!" über den Platz gebrüllt wurde. Nami, die nur ihr Oberteil verloren hatte und im BH da sass, setzte ein enorm breites Grinsen auf und krallte sich alles Geld. "Ich hab's euch gesagt, ich bin Profi!" meinte sie nur feixend und lachte Ace frech an, der als letzter im Spiel gewesen war und ihr gegenüber sass. Die anderen hatten ganz gespannt dieser letzten Partie zugesehen und man merkte richtig, wie die Spannung mit einem mal wie weggeblasen war. Sie hatten sich während der Partie wieder angezogen und zahlten nun ihren Crewmitgliedern die verlorenen Wetten (die hatten gewettet, wer gewinnt ^^).

"So, und jetzt Hose runter, Ace."

Die anderen brüllten los, als sie Ace' Gesicht sahen.

"Muss das echt noch sein?"

"Ja, du hast verloren, mein Lieber!" meinte Nami unnachgiebig, während sie alle Scheine sorgfältig einsteckte. Ace stand langsam auf.

"Ausziehn, ausziehn, ausziehn!" feuerten die anderen ihn an.

"Na schön..." Ace grinste schelmisch, schnappte sich Sanjis Flasche und leerte sie in einem Zug. Nya, was soll's? Er hatte ja Boxershorts an, dachte er sich und öffnete immer noch grinsend den Knopf und den Reissverschluss... (XD *anfang zu sabbern*)

"Uuuuuh!"

"Nicht schlecht! Übrigens hübsche Shorts." Nami hielt grinsend beide Daumen hoch. Ihre Freunde applaudierten begeistert und johlten. Die Menschen, die der Feuerstelle am nächsten waren, schauten neugierig hinüber zu der fröhlichen Bande und grinsten, als sie Ace sahen.

"Ok, das reicht, ihr durftet meine Shorts jetzt lang genug bewundern." lachte Ace und zog seine Hosen wieder hoch. "Habt ihr noch was zu futtern? Mein Magen fühlt sich an wie ein schwarzes Loch!"
 

to be continued...XD

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Jep, das wars für heute. Ich muss noch dringend Franz-Wörtchen pauken...><° Ach, und ich häng jetzt nicht mehr bei Band 7 fest, sondern bei Nr.11!^^ Aber 12 und 13 hab ich mir schon zugelegt, hab bloss keine Zeit, die zu lesen...
 

caya, demoniacAngel XD

Wie leicht man doch Feuer fängt...

Ahoi, ihr da draussen! *salutier* XD
 

Yo, so langsam gehts in die heisse Phase...^^' Ich schreib schon am nächsten Kapitel, welches ich übrigens schon seit Anfang unbedingt schreiben will!^^ Die FF ist eigentlich nur wegen dieser einen Szene darin entstanden und diese Szene nur aufgrund eines Songs, aber mehr dazu nächstes Mal...
 

*verbeug* Vielen Dank für die Kommis!^^ Ich kann es gar nicht glauben, dass euch meine FF wirklich gefällt, wo ich doch eigentlich praktisch keine Ahnung von One Piece hab...-.-° Nya, ich tu mein bestes!^^ Ok, genug gelabert, weiter gehts! XD
 

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Part 4: Wie leicht man doch Feuer fängt...
 

Sofort stürmten Ruffy und Lysop los, um Essen aufzutreiben. Zorro stand auch auf und begab sich auf die Suche nach mehr Alkohol. Chopper hatte genug Action für eine Weile und zog sich etwas zurück, besser gesagt auf die andere Seite des Feuers, wo er sich hinlegte.

Eine Weile herrschte Schweigen unter den Zurückgebliebenen. Dann stand Sanji auf und hielt Vivi die Hand hin.

"Gibst du mir die Ehre, mit dir zu tanzen?" fragte er mit einem charmanten Lächeln im Gesicht. Vivi wurde leicht rot und lachte ihn an.

"Gerne!" Sie nahm seine Hand. Sanji führte sie durch die Menge rüber zum grossen Feuer in der Mitte des Platzes, um dessen Flammen herum ausgelassen getanzt wurde.

Jetzt sassen nur noch Nami und Ace beim Feuer, denn der kleine Chopper war eingepennt. Ace lehnte sich auf dem Boden sitzend an einen zur Sitzbank umfunktionierten Baumstamm und zog seinen Hut in die Stirn. Er fing an, kleine Holzstückchen ins Feuer zu schnippen.
 

Nami zog sich ihr Shirt wieder an und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Ace sie mit einem schelmischen Funkeln in den Augen angrinste.

"Wegen mir musst du das nicht wieder anziehen."

"Lustmolch..." murmelte Nami und registrierte verwirrt, dass sie rot wurde, als Ace leise lachte. Sie wandte kühl den Kopf und zog sich fertig an. Er war cool, das musste sie zugeben. Und dazu sah er noch verdammt gut aus! Nein, was dachte sie da schon wieder? Sie vertrieb den Gedanken aus ihrem Kopf und trank einige grosse Schlucke Rum, um wieder zur Vernunft zu kommen (toll, dann sauft sie...-.-°).

"Sag mal..."

"Hm?"

Ace sprang auf und ging direkt vor ihr in die Hocke. Erschrocken wollte Nami zurückweichen, doch irgendetwas hinderte sie daran. Seine braunen Augen nahmen ihr ganzes Sichtfeld ein und sie spürte, wie ihr Herz zu rasen begann. Was hatte er vor? Aber Ace setzte nur ein freches Grinsen auf.

"Du hast mich vorhin doch gelinkt, hab ich recht?"

Einen Moment lang starrte sie ihn nur an. Lag es an ihm oder am Alkohol, dass sie gerade in seinen Augen versank? Eine Stimme in ihrem Kopf rief sie zur Ordnung und sie hätte sich am liebsten geohrfeigt.

"Weißt du, in Poker bin ich sonst unschlagbar. Das war das erste Mal seit ziemlich langer Zeit, dass ich geschlagen wurde. Und gleich noch von einer gut aussehenden Lady..." Wieder grinste Ace, stützte seinen Kopf leicht auf die rechte Hand und musterte sie fasziniert. Nami wusste nicht, was sie davon halten sollte. War das jetzt eine Verarsche von ihm oder eine plumpe Anmache? Sie entschied sich, erstmal in die Defensive zu gehen.

"Was glaubst du, woher ich meine Kohle hab? Vom fair sein sicher nicht." meinte sie betont lässig und stand auf, da Zorro, Lysop und Ruffy gerade zurück kamen und sie nicht wollte, dass die drei sie in dieser Position verharrend, nur Zentimeter von Ace entfernt, sahen.

"Ich geh tanzen, Jungs!" sagte sie zu ihnen im Vorbeigehen. Als sie der Feuerstelle den Rücken zuwandte und sich sicher sein konnte, dass die Jungs sie nicht sahen, setzte sich ein hartnäckiges Lächeln in ihr Gesicht. Sie konnte es nicht fassen und ihr Verstand wollte es schon gar nicht akzeptieren. Aber dieser Kerl brachte sie aus der Fassung. Allein sein Grinsen, dass er ständig im Gesicht hatte, war ja schon schlimm genug, aber dann dieser Moment, als sie in seine Augen sah und sich das Feuer darin spiegelte...
 

Nami konnte den Gedanken nicht zu Ende spinnen, da etwas ganz anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie hatte das grosse Feuer auf dem Marktplatz erreicht und suchte zwischen den tanzenden Leuten Vivi und Sanji. Und als sie sie dann endlich fand, traute sie ihren Augen nicht.

"So was sollte man Sex auf der Tanzfläche nennen und nicht tanzen..." dachte sie laut und beobachtete kopfschüttelnd, was da gerade abging. Vivi tanzte mit dem Rücken zu Sanji, wobei er sie von hinten mit den Armen umschlungen hielt, sein Gesicht an ihrem Hals in ihren blauen Haaren vergraben. Vivi hatte ihren rechten Arm auf dem von Sanji, die andere Hand spielte mit seinem Haar. Dass man sich so überhaupt noch bewegen konnte, konnte sich Nami nicht vorstellen, aber ihre zwei Freunde da drüben belehrten sie gerade eines besseren. Nami seufzte und schüttelte wieder den Kopf. Dann musste sie eben alleine tanzen, da Vivi, wie es aussah, sehr beschäftigt war.
 

Gehen wir einige Meter zurück zur Feuerstelle.

Die Jungs hatten es sich um das Feuer rum gemütlich gemacht und futterten mit grossem Appetit die Köstlichkeiten, die Ruffy und Lysop aufgetrieben haben. Drei Mädchen gingen kichernd an ihnen vorbei und winkten verlegen.

"Hi Ladys!" Ace winkte grinsend zurück und wandte sich dann an Zorro. "Ey, schmeiss mal eine Flasche rüber." Zorro grinste und reichte ihm eine, während er selber trank wie ein Loch ohne Boden. Die wievielte Flasche es schon war, wusste er nicht und es war ihm auch egal. Hauptsache Alkohol.

"Du bist doch sicher noch wegen was anderem hier, oder Ace?" fragte er dann, Ruffys grossen Bruder anschauend. Ace schaute verwundert auf und schob seinen Hut hoch. "Ich lass mir nur das Ereignis des Jahres und meinen kleinen Bruder nicht entgehen." sagte er und stopfte sich ein Gebäck in den Mund. Ruffy grinste übers ganze Gesicht.

"Aber da ist wirklich noch was." fuhr Ace dann mit ernsterer Stimme fort. Zorro, Lysop und Ruffy merkten auf. "Was denn?" fragte Ruffy mampfend. "Habt ihr schon mal von den Twins gehört?" fragte Ace zurück. Kopfschüttelnd verneinten sie.

"Ruffy, hör mir jetzt gut zu, ja?"

"Jep!"

Ace nahm einen Schluck aus der Flasche. "Die Twins sind keine Zwillinge, wie man annimmt, wenn man ihren Namen hört. Es ist ein Mann, aber er hat eine gespaltene Persönlichkeit. Aden ist Kopfgeldjäger und befehligt eine hinterlistige Bande. Shane ist sein AlterEgo, seine zweite Persönlichkeit. Sie überfallen mitten in der Nacht heimtückisch Piratenschiffe und lassen keinen am Leben. Sie verarschen die Marine und die Regierung. Man sagt, dass Aden Teufelskräfte besitzt, aber genau weiss das niemand, da jeder, der ihm bisher begegnet war, in Stücke gehackt an die Küste geschwemmt wurde. Ich weiss, dass sie sich hier in der Gegend aufhalten, also passt besser auf, wenn ihr- Hey, hörst du mir überhaupt zu?!"

Ace fuhr hoch und fuchtelte mit der Hand vor Ruffys Gesicht rum. Der aber blinzelte nicht mal, knabberte nur weiter an seiner Lammkeule. Ace zuckte mit den Schultern und folgte seinem Blick. Und musste unweigerlich anfangen zu grinsen. "Aha, interessant..."

Auch Zorro folgte seinem Blick und zog die Augenbrauen in die Höhe.

"Hey, Ruffy, pass auf, dass dein Hut nicht anfängt zu brennen."

"Warum?" fragte Ruffy, der sich endlich rührte.

"Ich an deiner Stelle würde lieber aufpassen, dass da nicht was anderes Feuer fängt." meinte Ace und grinste seinen Bruder wissend an. "Das geht schneller als man glaubt." fügte er schelmisch hinzu und liess in seiner Handfläche eine Flamme auflodern. "Ach, hört doch auf..." Ruffy widmete sich wieder dem Essen, aber sein Blick wanderte ohne sein Zutun wieder zu dem Wesen zurück, dass er eben gerade angestarrt hatte. Irgendwie konnte er sich nicht so recht mit diesen Gefühlen anfreunden, die er neuerdings bekam, wenn er seine Navigatorin sah. Und was Zorro und sein Bruder mit ihren Sprüchen andeuten wollten, konnte er sich zwar denken, aber...konnte das wirklich sein? War er etwa tatsächlich drauf und dran sich Hals über Kopf in Nami zu verknallen? Ob er das wollte, fragte ihn natürlich keiner.

Es passiert einfach, hatte Sanji gesagt. Er musste es ja schliesslich wissen, dieser Weiberheld.
 

Sanji kam gut gelaunt angeschlendert und zündete sich, sobald er sich zwischen Ace und Zorro breit gemacht hatte, eine Zigarette an. Ein siegessicheres Grinsen umspielte seine Lippen und seine Augen hatten dieses gewisse Blitzen. Er roch immer noch den Duft ihrer Haare und ihrer Haut in der Nase. Täuschte er sich oder war ihm wirklich heiss geworden, als sie seinen Nacken gekrault hatte? Nein, es musste am Feuer liegen und am Tanzen, bestimmt. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und blies nachdenklich den Rauch in die Luft. Für ihn war es ein Spiel, nichts weiter, so wie jedes Mal. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass es ihm wirklich Spass machte, mit Vivi zu tanzen. Sie war anders als Nami, anders als die anderen.

"Das Tanzen muss dir ja ziemlich Spass gemacht haben, Küchenjunge. Dein Grinsen ist dämlicher als das von Ruffy."

"Eifersüchtig?" kam es von Sanji zurück.

Zorro zeigte ihm den Mittelfinger und angelte sich über Ruffy hinweg das letzte Törtchen.

"Wo ist Vivi eigentlich?" fragte Lysop sich umschauend. Sanji deutete stumm auf eine Gruppe Leute, die ganz in der Nähe tanzten. Die Jungs folgten seiner Hand und erblickten Vivi, die ausgelassen mit Nami tanzte. "Ich wusste gar nicht, dass die beiden so nen Hüftschwung drauf haben." bemerkte Ace.

"Wir auch nicht." kam es einstimmig von den anderen vier.
 

"Nami hat dich ganz schön abgezockt, was Ace?" Sanjis Stimme durchbrach die gebannte Stille. Ace lachte auf. "Sie hat mich regelrecht ausgenommen!" Die Jungs lachten auf und Zorro und Sanji schlugen ein. "Ich sag euch was, die hat's drauf!" fügte Ace noch hinzu und beobachtete Nami beim Tanzen. Er zog seinen Hut etwas tiefer in die Stirn und ein leises Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Ja, sie war etwas besonderes.
 

Mittlerweile musste es etwa 2 Uhr morgens sein. Die Feuer brannten langsam aber sicher nieder und die ersten Festbesucher gingen nach Hause. Vivi brauchte dringend eine Pause, sie war ganz aus der Puste. Wenn sie sich jetzt nicht sofort irgendwo hinsetzte, würde sie umkippen, meinte sie erschöpft, aber glücklich zu Nami und setzte sich kühle Luft zufächelnd auf einen grossen Holzstumpf in der Nähe. Ihr schwirrte der Kopf. Sanji konnte nicht nur verdammt gut kochen, nein tanzen konnte er auch! Beim Gedanken an ihn musste sie grinsen. Sein Atem an ihrem Hals hatte ein Prickeln ausgelöst, dass sie schaudern liess. Vielleicht hatte sie es sich ja nur eingebildet, aber sie glaubte sogar seine Lippen auf ihrer Haut gespürt zu haben.

Sie seufzte laut und beobachtete ihre Freundin beim Tanzen. Ein junger, wirklich nicht zu verachtender Mann tanzte sie an, aber Nami wies ihn entschieden ab. Vivi musste grinsen. Ja, das war Nami, sie liess keinen Typen an sich heran. Ausser vielleicht Ruffy, aber selbst daran zweifelte sie. Sie hoffte insgeheim es noch erleben zu dürfen, dass Nami jemanden gefunden hat, den sie lieben konnte.
 

Alleine tanzen war ihr zehnmal lieber als mit irgendeinem dahergelaufenen Kerl wie der gerade eben. Sein enttäuschtes Gesicht liess sie kalt. Nya, ein bisschen Leid tat er ihr ja schon, aber sie mochte diese Annäherungsversuche nicht. Sanji nervte sie schon genug damit.

Nami tanzte weiter, drehte sich im Kreis und hatte das Gefühl zu fliegen. Doch irgendwie fühlte sie sich plötzlich beobachtet, ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihren Bauch. Sie drehte sich um und sah genau in seine Richtung. Als sich ihre Augen trafen blieb sie automatisch stehen und rang völlig aus der Puste vom Tanzen nach Atem. Himmel, dieser Kerl brachte sie tatsächlich aus der Fassung. Das konnte doch nicht mehr normal sein, oder?! Schnell schaute sie weg und drehte sich um. Aber lange hielt sie es nicht aus und musste einfach wieder hinschauen. Jetzt steckte er die Hände in die Hosentaschen, schaute kurz zur Seite und kam dann direkt auf sie zu. Er kam auf sie zu! Sie spürte, wie es in ihrem Bauch zu kribbeln anfing.

"Nein, mach, dass es aufhört..." dachte sie und versank schon wieder in seinen Augen. Ace grinste auf sie runter.

"Wieso hörst du denn auf zu tanzen?"

"Äh..."

"Ich würd dir nämlich gern weiter zusehen..."

"Tja, weißt du..." Nami lachte verlegen und rieb sich den Arm. Doch bevor sie zum Weitersprechen kam, legte Ace ihr mit einem leisen "Scht..." einen Finger auf die Lippen und nahm ihre Hand. Mit einem schnellen Blick Richtung Feuerstelle zurück zu den anderen, führte er sie auf die andere Seite des Marktplatzes, etwas abseits des Tumults.

Er konnte sich später nicht erklären, warum er das gemacht hatte, warum er überhaupt zu ihr hingegangen war, aber in dem Moment, als sich ihre Blicke trafen, musste sich sein Verstand ausgeklinkt haben. Es war, als ob etwas anderes als er selbst ihn gesteuert hatte, direkt zu ihr hin. Und nun spürte er ihre warme Hand in der seinen.

An einer Hauswand blieb er stehen, liess ihre Hand aber nicht los. Nami lehnte sich mit dem Rücken an die kühle Wand und schaute fragend zu ihm hoch. Aber von ihm kam nur ein faszinierter Blick zurück. Namis Herz begann schneller zu schlagen. Am liebsten hätte sie ihre Hände in diesen schwarzen, verwuschelten Haaren vergraben, die jetzt unter dem Hut steckten, aber dieser Gedanke machte sie noch nervöser, als sie schon war.

Ace kam einen Schritt näher und schaute ihr nachdenklich in die Augen.

"Mein kleiner Bruder mag dich, weißt du?" sagte er leise und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Nami spürte, wie ihr Gesicht heiss wurde. Sie versuchte in seinen Augen zu erkennen, was er damit meinte. Doch in ihnen flackerte nur ein fahler Widerschein des Feuers hinter Ace, zusammen mit einem betörenden Funkeln. Er legte den Kopf leicht schief und grinste vielsagend.

"Ich kann es ihm wirklich nicht übel nehmen, aber er hat keine Ahnung."

"Keine Ahnung von was?" Nami fand endlich ihre Stimme wieder, ihr Herz raste mittlerweile. Ace hielt immer noch ihre Hand fest. Sie konnte es ahnen, aber ihr Verstand wollte das nicht zulassen.

Ace lachte verlegen.

"Davon..."

Plötzlich spürte sie seine weichen Lippen auf ihren. Himmel, Ace küsste sie gerade! Ein Schauder durchjagte ihren Körper und schien im Bauch stecken zu bleiben. Die Stimme in ihrem Kopf brüllte immer wieder Nein, tu das nicht!, aber als sie seine andere Hand auf ihrem Rücken spürte, kickte sie ihren Verstand in die Wüste und begann seinen Kuss zu erwidern.
 

Zur selben Zeit bei den anderen.

Vivi hatte nur kurz weggeschaut, da war Nami wie vom Erdboden verschluckt. Sie hatte sie noch kurz gesucht, es dann aber aufgegeben und war zu ihren Freunden gegangen. Ace war auch nicht da, wahrscheinlich trieb er gerade noch mehr Alkohol auf. Sie setzte sich neben Sanji, der gleich, betrunken wie er war, einen Arm um sie legte und dümmlich grinste. Den vielen leeren Flaschen nach zu urteilen, die um die Feuerstelle herum verstreut lagen, war es ein Wunder, dass die Jungs überhaupt noch aufrecht sitzen konnten. Ruffy und Lysop stimmten gerade ein lustiges Piratensaufliedchen an und kicherten dabei wie kleine Kinder.

"Aah, verschont mich bitte, sonst krieg ich Kopfschmerzen!" jammerte Sanji und hielt sich die Ohren zu. Ruffy und Lysop ignorierten ihn einfach, im Gegenteil, sie sangen jetzt noch lauter und vergnügter. Zorro hielt das Gejaule der beiden nicht mehr länger aus und stand auf.

"Ich geh mal pissen..." murmelte er und verschwand auch schon. Auf der Suche nach einer ungestörten dunklen Ecke umrundete er einmal den Marktplatz und blieb verdutzt stehen. War das da drüben nicht Ace? Doch, eindeutig, das Tattoo auf seinem Rücken konnte man einfach nicht verwechseln. Zorro musste unweigerlich anfangen zu grinsen. Deshalb kam Ace also so lange nicht mehr zurück, er war beschäftigt. Wer die Kleine war, mit der er rumknutschte, konnte er nicht erkennen und eigentlich war es ihm auch egal. Er zuckte mit den Schultern und setzte seinen Weg fort.
 

Kaum hatte sich Zorro umgedreht, löste sich Nami sanft, aber bestimmt von Ace und rang nach Luft. "Wow..." brachte sie nur hervor. Als sie zu ihm aufsah, riss sie leicht erschrocken die Augen auf und deutete auf seine rechte Schulter.

"Ähm, Ace... Du brennst gerade..."

"Uups!"

Ace wedelte mit einem breiten, verlegenen Grinsen das kleine Feuer aus und kratzte sich am Hinterkopf.

"Ich glaub, ich hab Feuer gefangen!"
 

to be continued...^^

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So, das wars mal wieder!^^ Kleiner Vorgeschmack auf das nächste Kapitel: Es wird vorraussichtlich Lemon...XD

Aaaargh, genug verraten, ich verzupf mich und schreib weiter! XD
 

caya, demoniacAngel

Mit dir

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Flucht aus Tavalu

Hallöchen!^^
 

Ich hab echt nicht geglaubt, dass mein Lemon so gut ankommt...^^' Ich hab seit Ewigkeiten keinen Lemon mehr geschrieben! Ach egal, jedenfalls vielen vielen Dank für eure Kommis, ihr seid die Besten! XD

Und nun wünsch ich viel Spass mit dem nächsten Kapitel! Woah, schon Part 6! Wow, ich bin diesmal schnell mit schreiben!^^'
 

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Part 6: Flucht aus Tavalu
 

Ein Sonnenstrahl fiel auf Namis Bett und kitzelte sie warm an der Nase. Nami rührte sich und öffnete zögerlich die Augen. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie war, erkannte aber gleich darauf ihr Zimmer. Sie rieb sich verschlafen die Augen und gähnte. Wie spät es wohl war? Dem Einfall des Sonnenstrahls nach zu Urteilen kurz nach Mittag. Hatte sie etwa so lange geschlafen?

Ihr Blick fiel auf das angesengte Kissen neben ihrem eigenen. Ace. Nami musste lächeln. Es war also doch kein Traum gewesen. Sie hatte tatsächlich mit Ace geschlafen, hier in diesem Bett. Ja, sein würziger Duft haftete noch überall. Nami drehte sich auf die Seite, kuschelte sich in die Bettdecke und atmete diesen Duft tief ein. Sie döste eine Weile vor sich hin, als ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss. Vivis Bett war leer. Unangetastet. Sie hatte doch nicht etwa bei...

Ruckartig setzte sich Nami auf.

"Nein, sag, dass ich nicht Recht hab!" Vivi hatte doch nicht etwa bei Sanji geschlafen? Aber nein, was sollte schon passiert sein? Schliesslich teilte sich Sanji das Zimmer mit den anderen. Nami schüttelte den Kopf. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, sie war hellwach. Sie fuhr sich mit einer Hand durch die zerzausten Haare und stieg gähnend aus dem Bett. Sie brauchte dringend eine Dusche. Rasch suchte sie ihre Sachen zusammen, wickelte sich in ein grosses Badetuch und wollte schon zur Tür raus, als sie auf ihrem Schreibtisch einen kleinen Zettel fand. Neugierig entfaltete sie das Stück Papier und las, was drauf stand.
 

'Ich denk an dich. Ace'
 

Nami spürte das Kribbeln wieder in ihrem Bauch aufsteigen und grinste übers ganze Gesicht. Sie las die wenigen Worte noch zweimal durch, legte den Zettel sorgsam wieder zurück auf den Tisch und ging dann mit klopfendem Herzen aus dem Zimmer ins Bad.

War er noch auf dem Schiff?

Diese eine Frage spukte in Namis Kopf, während sie duschte. Kaum hörbar vernahm sie die Stimmen ihrer Freunde, die wohl draussen an Deck waren. Ruffys gequälter Ruf nach Essen und Sanjis und Zorros Streitereien. Wenn die wüssten...
 

Wenig später zog sie sich in ihrem Zimmer summend frische Klamotten an und steckte den Zettel von Ace in die Hosentasche. Ihr Magen meldete sich knurrend und so trieb es sie schliesslich an Deck, hinaus in die blendende Sonne und mitten hinein in eine Verfolgungsjagd.
 

"RUFFY, BLEIB SOFORT STEHEN!"

"Gib mir mein Essen zurück!"

"Halt ihn doch endlich auf, Küchenjunge!"

"WAS MEINST DU TU ICH HIER GERADE, SPASTI?!"

"Uuaaaaah!!!"

Nami konnte gerade noch rechtzeitig einen Schritt zurück machen, als Ruffy schreiend an ihr vorbei schoss, dicht gefolgt von einem Schwert schwingenden Zorro, einem sehr genervt aussehenden Sanji und einem hungrigen Lysop. Chopper trottete friedlich hinterher und hob die Essensstückchen auf, die Ruffy fallen gelassen hat.

"Lasst mich in Ruhe, das ist mein Essen!"

"Bleib stehen, ich hack dich in Stücke!!"

Zorro war Ruffy dicht auf den Fersen und holte zum Hieb gegen seinen Käpt'n aus. Ruffy jedoch sah den Hieb kommen und wich geschickt aus, wobei er allerdings einen Teil seiner Ladung verlor, über den Zorro stolperte und deswegen beinah über die Reling fiel. Fluchend rappelte er sich wieder hoch und wetzte Sanji nach, der hinten im Heck um die Kurve schlidderte.

Nami murmelte einige unschöne Worte und ballte die Fäuste. Die Menschen unten auf der Hafenmauer starrten schon irritiert zu ihnen hoch. "Verrückte..." murmelten sie und schüttelten die Köpfe. Nami bekam das mit und begann zu knurren. Sie hörte, wie Ruffy auf der Steuerbordseite an der Kombüse vorbei Richtung Bug rannte. Dieser idiotischen Verfolgungsjagd würde sie ein schmerzhaftes Ende bereiten. Doch sie kam nicht mehr dazu...

Ruffy musste einem präzisen Kick von Sanji ausweichen und sah dabei nach hinten, was ihm zum Verhängnis wurde. Sekundebruchteile später krachte er gegen den Mast und ging k.o. Das Essen kullerte über das Deck.

"Haben wir dich!"

Sanji stellte ihm einen Fuss auf die Brust und Zorro hielt ihm eines seiner Schwerter an die Kehle. Ruffy kam wieder zu sich und griff sich mit leicht schmerzverzehrtem Gesicht an die Stirn, wo er eine hübsche Beule hatte.

"Hey, was soll das!"

Er wollte sich hochstemmen, wurde aber von Sanjis Fuss auf den Boden gedrückt. "Zorro, nimm dein Schwert weg, das kann ins Auge gehen!" Aber Zorro grinste nur. "So leicht lassen wir dich nicht davonkommen. Diesmal nicht."

"Genau, du hast schon wieder das ganze Essen geklaut." stimmte Sanji ihm zu.

"Wie willst du ihn? Geschnetzelt oder filetiert?"

"Hmm... Egal, ich zauber sogar aus ihm was leckeres."

"Ähä, Jungs, ich, ähm..." Ruffy setzte ein dümmliches Grinsen auf und wollte Zorro und Sanji damit wohl beschwichtigen.

"Oder wollen wir ihm am Stück langsam überm Feuer brutzeln?"

"Eintopf wär auch nicht schlecht..."

Die beiden grübelten eingehend darüber nach, wie sie Ruffy am besten zubereiten wollten, als es Nami zu bunt wurde. Lässig stellte sie sich vor die beiden hin und stemmte die Fäuste in die Hüfte.

"Ihr wollt doch nicht etwa gegen unseren Käpt'n meutern, oder Jungs?"

Zorro und Sanji starrten sie an und gaben Ruffy nach, der sich nun aufrappelte. Eine Weile herrschte Schweigen, wobei Ruffy irritiert von einem zum anderen sah. Worum es da ging, hatte er natürlich wieder mal nicht mitbekommen.

"Sanji, ich hab immer noch Hunger...!"

Sanji ballte sogleich wieder die Fäuste.

"Hier liegt doch genügend Essen rum, du Fresssack!" Er deutete auf eine der Stellen, wohin das Essen gekullert war, hielt dann aber inne und riss ungläubig die Augen auf. Lysop sass auf dem Boden und stopfte sich gerade die letzte Pastete rein, als er die Blicke der anderen bemerkte.

"Was denn, das lag hier so rum?!"

"Da war mein Anteil, du Pestbeule!"

Zorro wetzte seine Schwerter und wollte auf den verschreckten Lysop losgehen, wurde jedoch von Nami am Shirt gepackt und bekam ne ordentliche Kopfnuss.

"Schluss jetzt!!" bellte sie. Warum musste eigentlich immer sie diese Idioten zur Vernunft bringen? Männer...
 

Als wieder etwas Ruhe eingekehrt war, tischte ihr Sanji ein kleines Mittagessen auf. "Sorry, mehr war nicht mehr da. Ruffy hat den ganzen Kühlschrank geplündert." entschuldigte er sich bei ihr und schwor sich in Gedanken Rache. Er musste sich wohl oder übel ein Schloss für den Kühlschrank besorgen, wenn es anders nicht mehr ging.

"Schon ok, vielen Dank, Sanji. Dann müssen wir eben wieder Proviant einkaufen." seufzte sie und liess sich das Essen schmecken. Da fiel es ihr wieder ein, was sie die Jungs eigentlich hatte fragen wollen.

"Du, Sanji..."

"Jaaa, Nami-Schätzchen?" Sanji war sofort zur Stelle.

"Ist Ace noch auf dem Schiff? Ich hab ihn heute noch nicht gesehen."

Sanji, enttäuscht, da sie nach einem anderen als nach ihm fragte, winkte ab. "Ach, der ist vor etwas mehr als zwei Stunden gegangen. Er sagte, er müsse noch was besorgen, frag am besten Ruffy..."

Er war also nicht mehr hier. Nami wusste nicht, ob sie nun enttäuscht sein sollte. Aber was hatte sie erwartet? Sie hatte mit ihm geschlafen, es war ein One Night Stand, nicht mehr und nicht weniger. Sie musste sich zusammenreissen und Ace vergessen. Wahrscheinlich sah sie ihn frühestens in einem Jahr wieder. Schweigend ass sie ihren Teller leer und ging dann wieder hinaus in die Sonne zu den anderen.
 

Vivi hatte sich auf die Reling gesetzt und schaute dem Treiben im Hafen zu. Vergnügt summend liess sie ihre Beine baumeln, ihre blauen Haare wehten in der leichten, warmen Brise.

Als sie Namis Schritte hinter sich hörte, drehte sie den Kopf und lachte ihre Freundin an. Nami hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen, da sie Vivi praktisch ausgesperrt hatte. Nachdenklich stützte sie ihre Arme neben ihr auf die Reling und schaute ebenfalls runter in den Hafen.
 

"Du hast aber ziemlich lange geschlafen."

Nami war froh, fing Vivi zuerst an zu sprechen. Sie hatte nicht gewusst, wie sie beginnen sollte. Das mit Ace durfte schliesslich keiner wissen.

"Ja, ist ja auch ziemlich spät geworden." Nami lachte verlegen.

"Wieso war denn deine Tür versperrt?"

Da war sie, die Frage, auf die Nami gewartet hatte und keine gute Ausrede wusste. Was sollte sie ihr nun sagen? Am besten schob sie es wohl auf den Alkohol ab.

"Ich hab die Tür abgeschlossen?" Nami runzelte die Stirn. Ob Vivi ihr das abnahm? Doch zu ihrer Erleichterung fing Vivi an zu lachen.

"Erinnerst du dich überhaupt noch, was du nach dem Pokerspiel gemacht hast?"

Sie musste sich ein wissendes, verträumtes Grinsen verkneifen. Oh ja, sie wusste haargenau, was sie nach dem Pokerspiel gemacht hatte. Und mit wem.

"Warte, lass mich überlegen..."

Sie legte die Stirn noch mehr in Falten und tat so, als ob sie scharf nachdenken würde. Anderen was vorspielen konnte sie.

"Aaah, ich weiss es nicht!" rief sie schliesslich aus und patschte sich eine Hand auf den Kopf. Vivi neben ihr lachte wieder auf. "Vivi, sag mir, was ich angestellt hab!" Aber Vivi lachte nur noch mehr.

"Du hast wohl ein Blackout, Nami!"

Nami seufzte ermattet. Innerlich war sie aber erleichtert, Vivi hatte es ihr abgenommen. Sie sah ihre Freundin an, die sich den Bauch vor Lachen hielt und musste plötzlich ebenfalls lachen.

"Wo hast du eigentlich geschlafen?"

"Ach, Zorro war so nett mir seine Hängematte zu geben."

"Die ist ja direkt neben der von Sanji..."

"Ich weiss!" Vivi setzte ein breites Grinsen auf.

"Du sag mal..." Nami warf einen Blick über die Schulter und vergewisserte sich, dass keiner zuhörte. "...läuft da was zwischen euch?"

"Ich weiss nicht..." Vivi zuckte mit den Schultern und blickte hinauf zur Kombüse. "Gestern war er so verdammt süss, weißt du? Ich hab mit ihm getanzt, Gott, wie er tanzen kann!"

,Das hab ich gesehen...' dachte Nami sarkastisch.
 

Eie halbe Stunde später beschloss die Crew der Flying Lamb an Land zu gehen und die letzten Besorgungen zu machen, bevor es mit Einbruch der Nacht weiter ging. Vivi zog mit Sanji davon, um das Essen zu besorgen. Lysop, der von Sanji als Packesel angestellt worden war, trottete missmutig hinter her. Chopper entdeckte eine kleine Apotheke und verschwand darin und Zorro wollte einfach durch die Stadt bummeln.

"In einer Stunde wieder hier, ok?!" rief Nami ihnen hinterher und seufzte dann. Sie wollte endlich die Informationen über die Insel beschaffen.

"Kann ich mit dir mitkommen?"

Die Stimme neben ihr liess sie herumfahren. Vor ihr stand Ruffy, der sie grinsend ansah. Zweifelnd blickte sie ihn an.

"Hast du nichts besseres zu tun?"

"Was machst du denn?" kam die Frage zurück. Nami seufzte wieder leise.

"Ich sammle Informationen über die Insel für eine Karte."

"Gut, ich komm mit!"
 

Was Nami davon halten sollte, dass Ruffy ausgerechnet mit ihr mitgehen wollte und nicht mit Sanji oder Zorro, wusste sie nicht. Sie bahnten sich einen Weg über den wie üblich vollen Marktplatz. Als Nami einen Seitenblick auf ihren Käpt'n warf, fielen ihr wieder Ace' Worte ein.

,Mein kleiner Bruder mag dich, weißt du?'

Bildete sie sich das nur ein oder warf er ihr gerade ebenfalls einen Seitenblick zu? Schnell schaute sie weg und wäre beinah mit einem Mann zusammengeprallt, der gerade ihren Weg kreuzte.
 

Eine halbe Stunde später verstaute Nami zufrieden ihren Notizzettel in der Tasche und trat, gefolgt von Ruffy, wieder hinaus in die Sonne.

"So, das war's. Lass uns zurück zum Schiff gehen."

Ruffy jubelte, da ihn schon wieder der Hunger plagte und ging vergnügt neben seiner Navigatorin her. Heute Mittag hatte sie ihm irgendwie das Leben gerettet und das machte er nun wieder auf seine Art gut. Nya, zugegeben langweilte es ihn zu Tode, in der Touristenzentrale auf Nami zu warten, aber so konnte er wenigstens in ihrer Nähe sein. Was ihn natürlich wieder verwirrte. Er wusste plötzlich nicht mehr, wie er sich verhalten sollte.
 

Sie waren mitten auf dem überfüllten Marktplatz, als an der Ecke rechts hinter ihnen Tumult ausbrach. Die Leute machten den Weg frei, als mehrere Personen schreiend angerannt kamen.

"Ruffy, Nami, macht, dass ihr aufs Schiff kommt!!"

Sanji und Vivi kamen keuchend angerannt, Lysop in Panik hinterher.

"Was ist denn los?"

"Smoker ist hier! Los, verschwinden wir!" Sanji packte Vivi an der Hand und zog sie hinter sich her.

"Smoker?!" riefen Ruffy und Nami gleichzeitig aus und bemerkten, wie aus der selben Gasse nun drei Marinesoldaten angerannt kamen. "Verdammt, wir müssen hier weg!" Nami packte Ruffy und wollte ihn Richtung Hafen ziehen, doch er blieb einfach stehen. "Jetzt komm schon!"

"Wir müssen Zorro suchen, er ist noch irgendwo hier!"

"Aber..."

Doch Nami konnte nichts mehr einwenden, sie wurde von Ruffy in die entgegen gesetzte Richtung geschleppt. Sie rannten durch die Strassen, doch von Zorro war keine Spur zu sehen. Ruffy bog fluchend um eine Ecke und konnte gerade noch rechtzeitig bremsen und kehrt machen konnte, denn Zorro kam mit Chopper angerannt, verfolgt von Smoker höchst persönlich, Tashgi und einem guten Dutzend Marinesoldaten.

"Verdammt, lauuuuft!" schrie Zorro und schaute über die Schultern. Ruffy zog Nami wieder mit sich, die entsetzt aufgeschrieen hatte.

"Lorenor Zorro, bleib stehen!"

"Keine Zeit, Süsse!" Zorro winkte über die Schultern Tashgi zu, die wütend hinter Smoker her rannte und ihr Schwert gezückt hatte.
 

Keuchend platzten sie plötzlich aus einer Seitengasse heraus und fanden sich auf dem Marktplatz wieder. "Los, schnell zum Hafen!" rief Ruffy und rannte voran. Doch weit kam er nicht, denn vor ihm tauchte eine Wand aus Marinesoldaten auf und versperrte ihm den weg. Völlig ausser Atem waren sie gezwungen anzuhalten. Hinter ihnen tauchte Smoker aus der Menge auf und versperrte ihnen damit den Rückweg.

"Scheisse, wir sitzen in der Falle! Wo sind die anderen?" sagte Zorro und zückte zwei seiner Schwerter.

"Sie warten auf dem Schiff auf uns." antwortete Ruffy ihm und knurrte die Soldaten vor sich an. Smoker kam grinsend näher, Tashgi dicht hinter ihm.

"Na, wen haben wir denn da? Den Strohhut höchst persönlich, was für ein Fang!" meinte er und blieb wenige Meter von ihnen entfernt stehen. Nami wich einen Schritt zurück und Ruffy stellte sich schützend vor sie. Sie sah sich nach einem Fluchtweg um, aber da war keiner. Scheisse, sie sassen wirklich in der Falle. Die anderen unten im Hafen konnten ihnen vielleicht helfen, aber das würde sie nur ebenfalls in Gefahr bringen.

"Schnappt sie euch, aber der Strohhut gehört mir!"

Die Soldaten brüllte kampflustig auf und Nami sah sich schon hinter Gittern, als plötzlich alles ganz schnell ging. Aus dem Nichts trieb eine Flammenwand einen Keil zwischen die Crew und Smoker und ein Feuerball versengte die Soldaten, die den Weg in den Hafen versperrten
 

"Ruffy, macht, dass ihr hier weg kommt!"

Ace fegte zwei Männer beiseite und blieb dann keuchend neben ihnen stehen. Namis Herz machte einen Sprung, als sie ihn sah. Er muss wohl durch die halbe Stadt gerannt sein, so wie er nun nach Luft schnappte.

"Habt ihr nicht gehört?! Beeilt euch!" rief Ace wieder liess die Flammenwand vor Smoker wieder auflodern. Smoker dahinter brüllte fluchend auf. Die Menschen auf dem Platz brachten sich schreiend vor dem Feuer in Sicherheit.

"Danke, Mann!" rief Ruffy seinem Bruder zu. "Zorro, los, runter zum Schiff!" Zorro metzelte einen letzten Soldaten nieder und steckte dann die Schwerter ein. "Ist gebongt! Wiedersehen, Süsse!" Er winkte Tashgi wieder frech grinsend zu und rannte dann los, Ruffy und Nami hinterher.

"Warte, was ist mit Ace? Wir können ihn doch nicht zurück lassen!" rief Nami und riss sich von Ruffy los. Sie rannte wieder zurück und duckte sich unter einigen Marinesoldaten durch, als sie von Ruffy zurück gehalten wurde.

"Ace packt das schon! Los, wir müssen zum Schiff!"

"Aber..."

"Nami, verdammt, komm schon!"

Nami liess sich mitzerren, drehte sich aber noch mal zu Ace um, der Smoker mit seinen Flammen in Schach hielt. Da drehte Ace den Kopf und grinste sie an. Er gab ihr einen kurzen Wink und widmete sich dann wieder seiner Flammenwand.

"Ace!"

Aber da war er schon nicht mehr zu sehen, denn die Marine schloss ihren Kreis wieder und zog ihn langsam enger.
 

"Na endlich! Los, Beeilung, wir laufen bereits aus!" rief ihnen Sanji entgegen, als Ruffy und Nami endlich angerannt kamen. Der Abstand zwischen der Hafenmauer und der Flying Lamb war schon beträchtlich, bestimmt 10-20 Meter.

"Shit, das schaffen wir nie!" keuchte Nami.

"Halt dich gut fest!"

Ruffy umfasste ihre Taille, liess seine Hand hervorschnellen und packte Zorros Hand, die ihm hingehalten wurde. "Und hopp!"

"Uuaaah!!" Nami kniff die Augen zusammen und klammerte sich an Ruffy, als sie über das Wasser flogen. Sekunden später prallten sie schmerzhaft mit Zorro zusammen und krachten auf den Holzboden.
 

Als sie zurück zum Ufer sahen, schien die ganze Stadt in Flammen zu stehen. Überall wimmelte es von Marinesoldaten, deren Schiffe wohl auf der anderen Seite der Insel ankerten. Nami konnte den Blick nicht von der brennenden Stadt nehmen. Unbewusst griff sie in ihre Hosentasche und nahm den Zettel von Ace hervor. Ob er heil da raus kam?

,Ich denk an dich. Ace'

Diese Worte kamen ihr vor wie in einem Traum. Alles, was vor wenigen Stunden passiert war, war wie ein Traum für sie. Irgendwie unwirklich im Vergleich zu dem hier. Die Realität hatte sie brutal wieder zurück geholt und nun musste sie zusehen, wie Ace versuchte, irgendwie von der Insel zu kommen.
 

"Machen wir, dass wir von hier verschwinden. Hisst die Segel!" meinte Ruffy und drehte sich um. Langsam neigte sich die Sonne dem Horizont zu und eine frische Brise kam auf, die die Flying Lamb rasch hinaus in die Bucht trug.
 

to be continued...^^

******************
 

Ok, das wars mal wieder!^^ Ob Ace da rauskommt? Nya, mal sehen...XD Ich hoffe, ich kann im nächsten Teil was mit Sanji X Vivi einbauen.

*gääähn* Leute, ich muss ins Bett, hab morgen leider Schule! Also dann, machts gut! XD
 

caya, demoniacAngel

Sanjis Liebesmenü -oder- Männer und ihr neues Spielzeug

Tach auch, ihr Lieben!^^
 

Wow, ich bin geplättet! Vielen vielen Dank für all die Kommis! Ihr seid die Besten! *verbeug* XD

Dieser Teil hat etwas länger gedauert, bis er endlich fertig war. Ich hatte enormen Schulstress, da ich buchstäblich in letzter Minute verhindern musste, dass ich sitzen blieb...><° Und da ich morgen (17.6.) 18 werde und das ganze Wochenende mit Feiern beschäftigt bin, wird es vorläufig keinen neuen Teil geben.^^' Aber dafür ist dieses Kapitel extra lang!^^
 

***************
 

Part 7: Sanjis Liebesmenü - oder - Männer und ihr neues Spielzeug
 

Zwei Tage waren seit der Flucht vergangen und die Flying Lamb dümpelte auf eine kleine Insel zu. Es ging keine Brise. Das Schiff hing in einer Flaute. Und genauso fühlten sich auch die Crewmitglieder. Gelangweilt sassen sie an Deck und dösten vor sich hin. Die Sonne brannte heiss vom wolkenlosen Himmel.
 

Ruffy regte sich, gähnte und kroch schliesslich auf allen vieren in den Schatten neben Zorro. Er zog seinen Strohhut tief ins Gesicht und gähnte nochmals. Wie langweilig. Keine Action, nicht mal eine Brise, die sie zur Insel rüber tragen könnte. Die Sonne machte ihn schläfrig und so schloss er wieder die Augen. Seine Gedanken schweiften ab, das Bild einer fröhlich lachenden Nami tauchte auf. Unbewusst lächelte er leise vor sich hin. Hmm...vielleicht sollte er bei Sanji mal nachfragen, wie man das am besten anstellt. Mit Mädchen in Kontakt kommen. Nicht nur freundschaftlich.

"Uaah, ich halt das nicht mehr aus!"

Ruckartig stand er auf und riss Zorro damit aus dem Schlummer.

"Geht's noch gut?" fragte dieser brummend und gähnte.

"Mir ist langweilig! Ich brauch Action, ich halt das nicht mehr aus."

Ruffy stampfte nach vorne zum Bug und machte sich an seinem Lieblingsplatz breit. Die Insel war gar nicht mehr so weit, aber ohne Wind konnte das noch ewig dauern, bis sie da waren.

"Und deswegen weckt der mich auf..."

Zorro verdrehte genervt die Augen und seufzte. "Aber wo ich schon mal wach bin..." Er stand auf, kratzte sich am Hinterkopf und schlurfte rauf in die Kombüse. Ein kühles Bierchen, ja, das wärs!
 

Vor der Kombüse traf er auf Lysop, der scheinbar konzentriert an etwas herumbastelte. Zorro stellte sich hinter ihn und schaute ihm neugierig über die Schultern. Lysop schien ihn nicht zu bemerken und werkelte einfach weiter. Mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen und mit der Nase beinah das Ding berührend versuchte er, zwei Drähte zu verbinden. Doch als die Drähte sich berührten, flogen die Funken und versengten seine Nase, woraufhin er ruckartig den Kopf nach hinten riss und Zorro damit einen Kinnhaken verpasste.

"Autsch, verdammt! Kannst du nicht aufpassen?!"

"Stehst du schon lang da?"

"Idiot..." Zorro rieb sich sein schmerzendes Kinn. "Was bastelst du da eigentlich wieder?" fragte er dann. Seine Neugier war nun doch stärker und er setzte sich zu Lysop auf den Boden.

"Das -" Lysop hob eine metallene Kugel hoch, die leicht verbeult aussah und der man ansah, aus was sie zusammengeflickt worden ist. "- ist meine neuste Kreation. Ich denke, dass sie uns noch sehr nützlich sein wird."

"Und was ist es nun?"

"Eine Bombe!" verkündete Lysop stolz.

"Eine Bombe?!" rief Zorro aus und starrte die Kugel an. Dann breitete sich ein diabolisches Grinsen auf seinem Gesicht aus. "Geiles Ding. Und wie funktioniert sie?" Lysop zuckte mit den Schultern. "Weiss ich noch nicht genau. Sie ist ja auch noch nicht fertig."

"Na, dann machen wir uns mal an die Arbeit!"
 

Als Ruffy wenig später mit knurrendem Magen ebenfalls zur Kombüse ging, bemerkte er Zorro und Lysop, die neben der Kombüse auf dem Boden sassen und sich offensichtlich konzentriert über etwas unterhielten. Noch offensichtlicher war, dass sie an was rumbastelten. Und am offensichtlichsten war, dass nun Ruffys Neugier geweckt war und er zu ihnen rüber ging.

"Hey, Jungs, was macht ihr da?"

"Aaah!"

Lysop und Zorro schreckten hoch und Lysop griff sich an die Brust. "Erschreck mich nicht so!" fuhr er den Käpt'n an.

"Was macht ihr denn da so geheimnisvolles?" fragte Ruffy noch mal und setzte sich dazu. Er krallte sich die metallene Kugel und betrachtete sie fasziniert. "Was ist das?"

"Eine Bombe."

Ruffy grinste breit und legte sie wieder zurück. "Cool! Damit kann man Schiffe versenken!"

"Jep, aber sie ist noch nicht fertig. Lass uns weiter machen, Zorro." meinte Lysop und hielt Zorro einen Schraubenzieher hin und versuchte dann erneut, das Gewirr von Drähten zu entwirren.
 

Wenig später...

"Achtung, Jungs, jetzt geht's in die heisse Phase. Jetzt nicht atmen!" flüsterte Lysop und nahm die letzten zwei Drähte in die Hände.

In diesem Augenblick kam Sanji aus der Kombüse, um nach den Wünschen fürs Mittagessen zu fragen. Da er beinah über die halbe Crew stolperte, hob er erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. Na, wenigstens musste er sie nicht zusammensuchen. Aber was trieben die da? Neugierig trat er näher und spähte Ruffy über die Schultern. Sah sehr verdächtig aus, das Ding, an dem Lysop gerade hoch konzentriert herumbastelte.

"Was macht ihr da?"

"SSSSCHHT!!" kam es von allen eindringlich zurück. Aber es war schon zu spät. Lysop rutschte mit dem einen Draht ab, es zischte und Funken schossen mit hohem Bogen aus der Kugel. Wie gestochen fuhren Ruffy, Zorro und Lysop hoch und starrten auf die Kugel am Boden, die munter weiter Funken sprühte.

"Lysop, tu was!"

"Aber das ist ne Bombe!"

"Eine was??"

"Lysop, sie explodiert!"

"Uaaaah, tut irgend etwas!!"

Die Bombe fing nun an zu rauchen und Flammen zu spucken.

"Schmeiss sie über Bord! Schmeiss sie über Bord!!"

"Aaaah!!"

"Wieso habt ihr ne Bombe?!"

"Sie explodiert! Scheisse!"

"Kackeee!!" Ruffy krallte sich die zischende Bombe und schmiss sie in hohem Bogen über die Reling. Mit einem leisen Platsch fiel sie ins Wasser. Sekundenlang geschah nichts.

"Puh, Schwein gehabt!"

BOOOOMMM!!!

Eine riesige Wasserfontäne schoss Meterhoch neben der Flying Lamb in den Himmel, die Explosion liess das Meer erzittern und dann prasselte die Fontäne auf das Schiff nieder. Die vier Piraten standen pitschnass wie begossene Pudel an der Reling und starrten sich an. Zorros rechte Augenbraue zuckte nervös und sein Blick sprach Bände.
 

"Was war das für eine Explosion? Werden wir beschossen?"

Nami und Vivi kamen angerannt und blieben ruckartig stehen, als sie die vier Jungs sahen. Vivi prustete bei dem Anblick lauthals los und wischte sich eine Lachträne weg.

"Was habt ihr wieder angestellt?" Nami fand das ganze nicht so lustig und baute sich mit den Händen in die Hüften gestemmt vor ihnen auf. Sie durchbohrte jeden mit ihrem Blick. Ja, eindeutig, die hatten wieder was angestellt. Sie hatte aber auch nichts als Ärger mit ihnen!

"Raus mit der Sprache! Wer war das?" keifte sie.

Da keiner reagierte, packte sie den erst besten, nämlich Zorro, am Kragen und zischte ihn an. "Ihr habt mich beim Geld zählen gestört und das werdet ihr nun büssen." sagte sie gefährlich leise. Zorro wurde es unbehaglich.

"Ich hab damit nichts zu tun!" versicherte er mit Unschuldsmine und hob die Hände. "Könntest du mich bitte wieder loslassen? Ich häng an meinem Leben, weisst du?"

Nami knurrte. Sie wollte sich nicht damit zufrieden geben, einmal mussten diese Idioten es ja kapieren!

"Hach, Nami-Schätzchen, ich liebe es, wenn du wütend bist!"

"Mit dir befass ich mich später!" keifte sie Sanji an und riss dabei Zorro, der röchelnde Erstickungslaute von sich gab, weiterhin am Kragen.

"Ich freu mich schon drauf!" Einige Herzchen flogen durch die Luft und Zorro verdrehte wieder mal genervt die Augen.

"Nami, lass die Jungs doch." Vivi hatte sich von ihrem Lachanfall erholt und legte nun ihre Hand auf Namis Arm. Aber Nami achtete nicht darauf. Sie starrte weiterhin Zorro an. Nein, etwas hinter ihm. Etwas grosses. Sehr grosses...
 

"Äh, Jungs..." Nami liess Zorro los und machte langsam einen Schritt zurück.

"Was ist denn nun?" Zorro schob eine Augenbraue in die Höhe und zweifelte gerade an Namis Verstand. Woher der plötzliche Sinneswandel? Da tropfte etwas nasses auf ihn und er wischte sich angewidert über die Wange. Aber da kam noch ein Tropfen, und noch einer.

"Igitt, was ist das?"

Auch die anderen bemerkten das Tropfen, dachten sich aber nichts weiter dabei.

"Könnt...könntet ihr euch mal umdrehen?" Nami wich noch einen Schritt zurück, Vivi ebenfalls, die jetzt auch auf etwas hinter den Jungs starrte. Nun drehten sich alle vier gleichzeitig um. Und kreischten drauf los.

Über ihnen geiferte ein riesiges Etwas und liess seinen Sabber genüsslich auf Zorro runter regnen. Seine Gestalt erinnerte entfernt an ein Seepferdchen, wobei dieses sich anscheinend ganz und gar nicht vegetarisch ernährte.

"Kacke, geil!" rief Ruffy begeistert aus. "MITTAGESSEN!!"
 

Nachdem sich alle an Riesenseepferdchen à la Sanji voll gegessen hatten, platzierten sie sich wieder in der Sonne. Die beiden Frauen belegten die Liegestühle, den Jungs blieb einmal mehr nur der Holzboden. Aber das tat nichts zur Sache, pennen konnten die eh überall.

Nami grollte den Jungs immer noch. Sie wusste zwar nicht, was genau sie angestellt hatten und was die Explosion ausgelöst hatte, aber sie war sich sicher, dass sie was ausgefressen haben. Die Jungs liessen sich jedoch davon nicht aus der Fassung bringen. Verschwörerisch grinsten sie sich zu. Lysops kleine Bombe hatte bei ihnen voll eingeschlagen.

"Sag mal..." Ruffy und Zorro schauten über die Schultern, ob Nami allenfalls in Hörweite war und wandten sich dann wieder an Lysop. "Hast du noch mehr von den Dingern auf Lager?"

Lysop grinste breit und senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. "Ich kann jederzeit welche bauen."

"Geil! Jetzt fehlt nur noch das Testobjekt!" Die drei schlugen feixend ein. Ja, sollen die Twins nur kommen, sie waren vorbereitet.
 

Sanji konnte darüber nur den Kopf schütteln. Lysops neues Spielzeug... Wie konnte man wegen einer Bombe so begeistert sein? Wenn er daran dachte, dass dabei fast ihr Schiff draufgegangen wär - nein, besser nicht.

Er liess seine Beine an der Wand der Kombüse baumeln und sog den Duft er Orangenbäume ein, zwischen denen er sass. Er zündete sich grinsend eine Zigarette an und bewunderte die Aussicht, die er von hier oben hatte. Direkte Einsicht auf das vordere Deck, worauf zwei Liegestühle standen, auf denen zwei bezaubernde Wesen im Bikini lagen. Ja, ja, das Leben war schön. Und das Leben zeigte sich wohl gerade in der Gestalt einer gewissen Blauhaarigen, die in diesem Moment laut über etwas lachte.

"Hmm..."

Ob er das riskieren konnte? Einen Versuch war's auf alle Fälle wert. So was liess er sich doch nicht entgehen. Wenn alles glatt ging, erreichten sie gegen Abend die Insel. Die anderen werden bestimmt an Land gehen und sicher nicht vor Mitternacht zurück aufs Schiff kommen. Und dann...

Sanji nahm einen tiefen Zug von seiner Kippe und setzte ein zufriedenes Grinsen auf. Seine Augen wanderten wieder zu Vivi, blieben an ihr hängen. Irgendetwas war anders, das spürte er. Es war nicht das selbe wie mit anderen Frauen. Als sie getanzt haben, während des Festes vor vier Tagen, da hatte er sich ziemlich zusammenreissen müssen.

"Verdammt, warum hab ich an dem Abend nicht mehr gesoffen?! Wer weiss, wo das hingeführt hätte..." murmelte er und beobachtete jede Bewegung von Vivi. Sie lachte wieder und unbewusst musste Sanji auch grinsen.

Doch da fiel sein Blick zu den Jungs rüber und er hätte sie am liebsten gleich allesamt über Bord geworfen. Sassen die doch tatsächlich wieder im Kreis und bastelten eine Bombe zusammen!

"Vollidioten!"

Sanji sprang vom Dach der Kombüse runter und schlenderte mit grimmigem Blick zu der kleinen Gruppe.
 

Vivi schaute auf. Irgendwie war ihr, als beobachtete sie jemand. Ihr Blick fiel auf Sanji, der gerade vom Dach der Kombüse runter sprang und zu den anderen ging, die bestimmt wieder irgendetwas ausheckten, so wie die da sassen. Ihr Bauch begann zu flattern und sie hätte am liebsten gekichert.

"Nami..." sagte sie leise und drehte den Kopf zu ihrer Freundin. "Ich glaub, ich hab mich verliebt!"

Nami seufzte. Ihr Blick fiel automatisch auf Sanji, der gerade wieder mit Zorro keifte. "Das hab ich irgendwie kommen sehen..." Ermattet liess sie sich zurück in den Liegestuhl sinken und sah Vivi ernst an. "Vivi, eins solltest du wissen. Sanji ist ein Weiberheld, er kann nicht treu sein, das würde seinen Horizont übersteigen, glaub mir. Ich will nicht, dass er dir das Herz bricht."

Vivi seufzte und beobachtete Sanji weiter. "Ich weiss ja, aber trotzdem kann ich nichts dagegen tun. Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich dieses Gefühl wieder abschalten kann?"

Nami schüttelte den Kopf.

"Eben. Du hast selbst gesagt, ich soll einfach mal abwarten. Und ich ahne da schon was..." Vivi grinste breit übers ganze Gesicht und schaute wieder rüber zu Sanji.
 

Sanji schaute unbewusst wieder zu Vivi und bemerkte, dass sie mit Nami redete und dabei immer wieder zu ihm rüber sah. Ein leises Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

"Redet ihr zwei Süssen da etwa über mich?"

Nami und Vivi anhimmelnd versprühte er seine rosa Herzchen und erntete dafür von Zorro eine Kopfnuss.

Die beiden Mädchen lachten laut auf. In dem Moment füllten sich plötzlich die Segel, flatterten im Wind und blähten sich schliesslich voll auf. Das Schiff nahm endlich Fahrt auf.

"Yeah! Endlich geht's zur Insel!" jubelte Ruffy und rannte sogleich nach vorne zu seinem Lieblingsplatz. Ja, die Insel kam immer näher. In einer Stunde müssten sie da sein. Ruffy juckte es in den Fingern. Er wollte endlich wieder Action, eine unbekannte Insel erkunden und vor allem Spass haben.
 

Sie brauchten dann doch noch länger bis zur Insel und so ankerte die Flying Lamb zwei Stunden später in einer kleinen Bucht. Die Sonne neigte sich langsam aber sicher dem Horizont entgegen und liess die Schatten der Palmen am Strand länger werden.

Ruffy sprang als erster vom Schiff und rannte gleich den Strand rauf und verschwand im Gestrüpp. Nami seufzte und schüttelte wieder mal den Kopf über ihn. Es war doch immer das gleiche mit ihm. Sie half Lysop einige Sachen an Land zu bringen und schaute sich dann neugierig um. Von Ruffy war keine Spur zu sehen. Na, der würde schon zurück kommen, wenn sich sein Magen meldete. Zorro und Lysop schleppten Holz aus dem nahen Wäldchen an und entzündeten ein Feuer. Nami setzte sich mit Chopper daneben in den warmen Sand und seufzte.
 

Vivi wollte noch eine Weile auf dem Schiff bleiben. Sie sass auf dem Dach der Kombüse zwischen den Orangenbäumen und betrachtete den Sonnenuntergang zu ihrer Rechten. Langsam färbte sich der Himmel und das Meer orange. Nach einer Weile wurde sie wieder auf die anderen Aufmerksam, die drüben am Strand um das Feuer sassen. Ruffy war immer noch nicht zurück. Und...Sanji war nicht bei ihnen. War er etwa noch auf dem Schiff? Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus und sie beschloss, mal nach ihm zu sehen.

Sie glitt vom Dach runter und öffnete leise die Tür zur Kombüse. Und tatsächlich, er war da. Die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt und eine Schürze umgebunden stand er in der Kochnische und schälte Kartoffeln. Die Zigarette lässig im Mundwinkel und mit einem leisen, zufriedenen Grinsen im Gesicht. Er merkte erst auf, als Vivi die Tür hinter sich schloss.

"Hi, möchtest du einen Cocktail?" begrüsste er sie mit einem breiten Grinsen. Sie schüttelte verneinend den Kopf und setzte sich an den Tisch. Sie beobachtete ihn eine Weile schweigend beim Werkeln.

"Warum bist du nicht mit den anderen am Strand?" fragte er sie plötzlich.

"Weiss nicht, ich wollte eine Weile..." ,...mit dir allein sein' dachte sie den Satz zu Ende. "...Ruhe haben." Sie lachte leise. "Die Strohhutbande ist anstrengend, weisst du?"

"Ich etwa auch?" Sanji lächelte sie über die Schultern zurück blickend an. Vivi lachte wieder auf. "Nein, du nicht. Du bist ne Ausnahme." "Na, da bin ich aber froh!" Sanji grinste und servierte Vivi nun doch einen kleinen Cocktail. Als er ihr fragendes Gesicht sah, als er das Glas vor ihr auf den Tisch stellte, grinste er sie breit an.

"Der geht auf Kosten des Hauses."

"Danke, echt lieb von dir!" Vivi nahm einen Schluck und stellte fest, dass das Getränk verdammt lecker war. Und mit einem Schuss Alkohol versehen war. Wie er diesen Cocktail so auf die Schnelle hingekriegt hat, war ihr ein Rätsel. Aber Sanji an sich war ein Rätsel. Einmal verging er beinah vor Gefühlen in Gegenwart von ihr oder Nami und dann war er wieder total cool, wirkte leicht arrogant. Doch Vivi hatte das Gefühl, dass das meist nur Fassade war. Was wirklich in ihm vorging wusste nur er selbst.
 

Sanji machte sich weiterhin in der Kochnische zu schaffen. Aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm, seine Hände bebten. Beim Kochen hatten ihm noch nie die Hände gezittert. Lag das etwa an ihr? Er atmete einige Male tief durch, um sich zu beruhigen. Jetzt nur nicht den Kopf verlieren, sondern cool bleiben. Er gab die Nudeln in das kochende Wasser und rüstete dann weiter die Beilagen. Und dann musste er wieder heimlich grinsen. Nein, er glaubte ihr nicht, dass sie auf dem Schiff blieb, nur weil die anderen zu anstrengend waren. Sie hatte mitten im Satz gezögert und seiner Erfahrung nach war das stets ein gutes Zeichen.
 

"Hey, Sanji..."

Sanji schaute auf und hätte beinah das Messer fallen gelassen. Vivi lehnte neben ihm an den Küchenaufbau und grinste ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an.

"Zeigst du mir, wie man kocht?"

"Aber sicher doch, Vivi-Mäuschen!" meinte er nach einem kurzen Zögern und mit einem breiten Grinsen. Er drückte schnell seine Zigarette aus und nahm dann Vivis Hand. Er führte sie vor den Herd und blieb dann dicht hinter ihr stehen. Der wunderbare Duft ihrer Haare stieg in seine Nase, als er sich leicht nach vorne beugte, um ihr eine Kelle in die Hand zu geben.

"Riecht lecker! Was kochst du denn?" fragte Vivi, deren Herz schneller zu schlagen begann, als Sanji sich hinter sie stellte.

"Ab jetzt kochst du, ich helfe dir nur dabei." meinte Sanji und führte die Kelle in ihrer Hand sanft in einen der beiden Töpfe und rührte dann mit Vivi zusammen dessen Inhalt um. Vivi kicherte, sog aber überrascht die Luft ein, als sie Sanjis andere Hand auf ihren Hüften spürte.
 

Die Minuten vergingen und die zwei verharrten vor dem Herd, nur das Blubbern der Sosse war zu hören. Vivi wurde langsam nervös. Sanji streichelte sanft ihren Bauch und löste damit ein Kribbeln aus, das sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete.

"Willst du mal probieren?"

Vivi drehte sich ein wenig zur Seite und hielt ihm den Kochlöffel mit etwas Sosse hin. Sanji grinste, kostete genüsslich und studierte dann mit Kennermine den Geschmack.

"Nicht schlecht, aus dir wird noch ne grossartige Köchin!" lachte er und seine Augen funkelten sie an.

Vivi lachte auf. Sie wusste genau, dass das nicht stimmte. Sanji hatte die Sosse schon beinah fertig gehabt. Sie selbst hatte nichts weiter getan, als umrühren. Aber trotzdem schmeichelte es ihr.
 

Sanji schöpfte dann die Nudeln ab und tat sie in eine Schüssel, goss danach die leckere Sosse darüber. Blitzschnell zauberte er ein Gedeck auf den Tisch, inklusive Kerze, die er auch gleich anzündete (wie romantisch...^^'). Vivi wunderte sich, da er den Tisch nur für zwei deckte.

"Was ist mit den anderen?"

"Ich hab ihnen gesagt, dass ich heute Abend nichts für sie koche. Die brutzeln jetzt irgendetwas über dem Feuer." Er grinste und führte Vivi an ihren Platz. Er selbst setzte sich dann gegenüber. "Das hab ich nur für dich gekocht." meinte er und zwinkerte vielsagend. Vivi lachte verlegen und kostete das Essen. Ihr wären beinah die Tränen gekommen, so gut schmeckte es. Aber ihre Hände zitterten, sie wusste nicht wo hinschauen, da Sanji ihr direkt gegenüber sass.

Sanji bemerkte, dass sie nervös war. Wie süss! Ein Hauch Röte färbte ihre Wangen. Während sie assen, konnte er den Blick nicht von ihr wenden, doch wenn sich ihre Augen trafen, hätte er am liebsten weggeschaut. Er bemerkte, dass er Herzklopfen kriegte und musste sich in Erinnerung rufen, dass das nur ein Spiel war. Und dieses Spiel hatte er schon so häufig gespielt, dass er sich doch wohl nicht durch ein bisschen Herzklopfen aus der Fassung bringen lassen würde. Aber doch war es diesmal anders, das Spiel nahm eine andere Richtung. Und er wusste, dass er es diesmal verlieren würde...
 

Vivi hätte am liebsten Luftsprünge gemacht, als Sanji wenig später dazu über ging, sie zu füttern. Sie genoss diesen Moment in vollen Zügen. Die Kerze flackerte und liess Sanjis Augen betörend funkeln. Er streichelte sanft ihre Hand und lachte sie an.

Als sie nun ihn zu füttern begann, blitzten Sanjis Augen amüsiert auf. Er könnte sie stundenlang ansehen, ihre weiche Haut berühren und ihren wunderbaren Duft einatmen. Ihre blauen Augen nahmen ihn gefangen, drohten ihn untergehen zu lassen. Ja, er war sich sicher. Diesmal verlor er das Spiel.
 

Gemeinsam räumten sie den Tisch ab. Als sich ihre Ellbogen dabei berührten, schien es zu knistern. Vivi bekam weiche Knie und Sanjis Herz begann wieder schneller zu klopfen. Ja, etwas lag in der Luft, eindeutig. Man konnte es regelrecht spüren.

Vivi lehnte sich an den Herd und beobachtete Sanji, wie er das Besteck in die Spüle legte. Dann drehte er sich um und blieb genau vor ihr stehen.

"Du...hast da was..."

Vivi nahm ihren ganzen Mut zusammen und strich mit dem Daumen über Sanjis Lippen, an denen noch ein Rest Sosse hing. Sanji nahm ihre Hand und leckte die Sosse von ihrem Finger, wobei er Vivi angrinste. Er hatte verloren, das hier wurde zu mehr als einem Spiel. Langsam beugte er sich zu ihr runter.

Vivis Herz schlug immer schneller. Nur noch wenige Zentimeter und er würde sie küssen. Sie spürte seinen warmen Atem.
 

Doch als sich ihre Lippen fast berührten, knallte es ohrenbetäubend laut und durch das Schiff ging ein heftiger Ruck. Vivi verlor das Gleichgewicht und prallte gegen Sanji, der irgendwie versuchte, auf den Beinen zu bleiben.

"Verdammt, was war das?" rief er aus, wobei er Vivi in den Armen hielt. Vivi hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, doch Sanji nahm sie bei der Hand und rannte aus der Kombüse hinaus. Kaum waren sie draussen, gab es wieder eine Explosion, diesmal neben dem Schiff im Wasser. Die beiden wurden nass gespritzt.

Knurrend wandte Sanji den Kopf. Das waren bestimmt Lysop und Zorro, die sich wieder mal mit einer Bombe vergnügten. Er rannte mit Vivi nach hinten zum Heck und blieb entsetzt ruckartig stehen.

"Ach du heilige Scheisse!"
 

Sie trauten ihren Augen kaum. Aus der Dunkelheit vor ihnen tauchte ein Schiff auf, dreimal so gross wie die Flying Lamb und mindestens zehnmal so stark bewaffnet. Piraten, eindeutig. Und sie schossen. Sanji sprang beschützend mit Vivi zur Seite, als eine weitere Kanonenkugel angeflogen kam und den Mast zertrümmerte. Vivi schrie entsetzt auf und klammerte sich an Sanji.

"Verdammt, wo sind die anderen?" knurrte er und rannte nach vorn Richtung Bug, Vivi ihm hinterher. Doch sie mussten nicht erst bis zum Bug rennen, um zu erkennen, was los war. Ihre Freunde waren eingekeilt von mindestens dreissig bewaffneten Männern, der Fluchtweg zum Schiff war ihnen versperrt. Doch auch mit dem Schiff wären sie nicht mehr davon gekommen.

Eine weitere Kugel donnerte neben der Flying Lamb in das seichte Wasser. Die beiden rannten wieder zurück, Sanji jedoch blieb ruckartig stehen. Mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen starrte er auf die in der Dunkelheit nur schwer erkennbare Flagge des näher kommenden Schiffes. Ein doppelter Totenkopf. Die Twins. Sie sassen in der Falle...
 

to be continued...^^'

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Muahahaha! Da hab ich erst verhindert, dass Vivi und Sanji sich küssen und nun das! Bin ich nicht fies? XD Nein, sorry, Leute...-.-° Aber etwas Spannung muss schon da sein, nicht? Nya, kleiner Vorgeschmack aufs nächste Kapitel: Es wird psychotisch *harhar*
 

caya, eure demoniacAngel *knuddelz alle durch* :3

Ruffys Versprechen Teil 1: Was ist deine grösste Angst?

Ni Hao, ihr Lieben!^^
 

Ich bin doch noch dazu gekommen, das nächste Kapitel anzufangen. Aber mitten beim Schreiben musste ich es in zwei Teile gliedern, da es einfach zu lang wird. Und es ist wohl ziemlich dramatisch und blutig ausgefallen, da es sich um den Kampf gegen die Twins handelt...

Natürlich dürft ihr reklamieren, wenn euch etwas nicht passt. Mir persönlich gefällt der erste Teil nicht besonders, irgendetwas stärt mich...aber ich weiss nicht was! Vielleicht merk ichs, wenn ich Teil 2 schreibe, aber das kann ne Weile dauern, da ich vielleicht nicht dazu komm, weiter zu schreiben, bevor ich mit der Schule eine Woche nach Kroatien geh.
 

Nya, ich wünsch euch auf jedenfall wieder viel Spass beim Lesen!^^ Ach, und vielen Dank für die lieben Geburtstagsgrüsse! *alle knuffelz* X3
 

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Part 8: Ruffys Versprechen Part 1: Was ist deine grösste Angst?
 

Sie hatten nicht gewusst, dass sie seit geraumer Zeit beobachtet worden waren. Sie hatten sie nicht mal kommen hören. Alles ging blitzschnell, sie hatten keine Chance. Ruffy kam wie von Hornissen gestochen angerannt, um sie zu warnen, doch da war es schon zu spät. Innert Sekunden waren sie umringt von Dutzenden von schwer bewaffneten Piraten, deren Augen vor Mordlust gefährlich funkelten. Zorros Schwerter kamen zu spät, Ruffy kam zu spät.

Panisch drehte sich Nami um sich selbst, verzweifelt nach einem Fluchtweg spähend, doch da war keiner. Es war aussichtslos. Ruffy wurde von einigen Piraten gepackt und in den Kreis, Zorro genau vor die Füsse, geworfen. Als er Sand spuckend wieder aufstand lachten sie höhnisch. Plötzlich donnerten Kanonenkugeln, liessen bei ihrem Aufschlag die Erde beben. Die Piraten zogen den Kreis enger, die Crew der Flying Lamb wurde immer dichter ans Feuer gedrängt.

Zorro knurrte, seine drei Schwerter blitzten auf im Widerschein des Feuers. Falls diese Bastarde zu nahe kamen, würde er sie mit todsicherer Präzision einsetzen. Sein Adrenalinspiegel schoss von Null auf 200, es juckte ihn in den Fingern. Zu lange schon hatte er nicht mehr richtig gekämpft, er fühlte sich schon richtig eingerostet. Diese Piraten hier kamen ihm gerade gelegen. Er schätzte sie etwa auf 40 Mann. Allesamt bewaffnet. Und sicher nicht gerade Schwächlinge. Ein Klacks.
 

Nami und Ruffy schrieen gleichzeitig auf, als eine Kanonenkugel den Mast ihres Schiffes zerfetzte und ein Loch in die Planken riss. Krachend fiel der Mast in den Sand und zersplitterte. Wie sollten sie jetzt noch von dieser Insel kommen? Ohne Mast und mit einem Loch in der Seite unmöglich.

Ruffy wollte voller Zorn auf die Piraten losgehen, als er das riesige Schiff erblickte, das hinter der Flying Lamb aus der Dunkelheit auftauchte. Er liess die Fäuste sinken und starrte das Schiff an, das aussah, als ob es aus schwarzem Holz gebaut war. Sein Blick fiel nach oben auf die Flagge. Ein doppelter Totenkopf. In seinem Hirn begann es zu arbeiten. Doppelter Totenkopf, doppelter Totenkopf. Ace hatte so was erwähnt, die seien gefährlich, sie sollten sich nicht mit ihnen anlegen. Die Twins!

Ace hatte ihn gewarnt.
 

Hilflos mussten sie mit ansehen, wie das schwarze Schiff die Flying Lamb rammte und an ihrer Seite entlang schrammte, ohne Rücksicht auf Verluste. Es knirschte laut, als der Bug strandete und schliesslich zum Stillstand kam.

Vivi und Sanji prallten gegen die Kombüsenwand, als ihr Schiff gerammt wurde. Entsetzt starrten sie an der Bordwand hoch, doch von der Mannschaft des Schiffes war nichts zu sehen, alles war dunkel. Sie wagten kaum zu atmen, als das Schiff strandete. Was kam nun?

"Da! Siehst du das?" flüsterte Sanji und deutete nach vorne zum Bug. Vivi folgte seinem Blick und nickte. Da stand ein Mann mit flatterndem schwarzen Mantel und schaute auf den Strand hinunter. Die Flying Lamb beachtete er gar nicht.

"Das muss Aden sein. Scheisse, Ace hat uns vor dem gewarnt. Niemand weiss, was für Kräfte er hat. Er ist ein lebendes Gerücht auf der Grand Line. Und jetzt sind wir ihm in die Falle gegangen." Sanjis Stimme bebte, besorgt schaute er zum Strand runter. Für seine Freunde sah es nicht gerade gut aus, er musste ihnen helfen.
 

Als der Mann oben am Bug aufgetaucht war, war es schlagartig still geworden unter den feindlichen Piraten. Beinah ehrfürchtig schauten sie zu ihm hoch. Auch Zorro und Ruffy wurden in Bann geschlagen. Nami hätte ihnen am liebsten eine gehauen. Das wäre ein perfekter Moment gewesen, um zu flüchten, da die Piraten abgelenkt waren. Lysop und Chopper waren eh unbrauchbar geworden, als sich der Kreis geschlossen hatte. Beide kauerten aneinander gedrückt im Sand und wimmerten leise. Angsthasen. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Vivi und Sanji waren noch auf der Lamb! Hoffentlich war ihnen nichts passiert. Vielleicht konnten sie ihnen hier wieder raus helfen.
 

Aden landete beinah lautlos im Sand. Ehrfürchtig machten ihm die Piraten Platz und gaben den Weg frei, direkt in die Mitte des Kreises. Gemächlich schritt er an ihnen vorbei und blieb schliesslich mehrere Meter von Ruffy und Nami entfernt stehen. Ruffys Faust begann zu zittern. Er konnte kaum glauben, was für eine Macht dieser Kerl ausströmte.

"Sieh an, sieh an..." brach Aden mit einer rauen Stimme das Schweigen und lachte leise. "Was macht die Strohhutbande auf meiner Insel?" Nami stiess entsetzt die Luft aus, als er den Kopf hob. Seine Augen waren teuflisch und sein Grinsen verhiess nichts Gutes.

"Deine Insel?"

"Ruffy, halt die Klappe!" Zorro drehte sich ruckartig um und wollte seinen Käpt'n aufhalten, doch Ruffy ging schon zwei Schritte auf Aden zu. "Da stand kein Schild, auf dem dein Name steht."

Idiot, halt doch die Klappe! dachte Nami und biss sich auf die Lippen. Ruffy machte die Situation nur noch schlimmer.

Aden lachte auf. Und mit ihm brüllten die Piraten. Nami hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Das gefiel ihr nicht, das gefiel ihr ganz und gar nicht. Und die Tatsache, dass Aden Teufelskräfte hat, von denen niemand etwas wusste, machte die Sache noch schlimmer. Ob Ruffy gegen ihn ankam? Dann wurde es plötzlich wieder still, als Aden weiter sprach.

"Niemand betritt meine Insel und kommt lebend wieder davon. Sag auf Wiedersehen zu deinen Freunden, Strohhut-Ruffy."

Der schwarzer Umhang flatterte auf, Aden streckte seine Hände nach vorn, direkt auf die kleine Gruppe in der Mitte gerichtet. Ein diabolisches Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

"Psycho-Schock!"

Plötzlich konnte Nami sich nicht mehr bewegen, ihre Glieder fühlten sich an wie Stein und in ihr drin wurde es eiskalt. Panisch versuchte sie, einen Schritt zu machen, doch es ging nicht, sie war wie gelähmt. Auch den anderen erging es so, Zorro liess seine Schwerter fallen und versuchte wütend, sich irgendwie zu bewegen. Lysop und Chopper erstarrten wie zu Eis, wobei sich in ihren Augen die blanke Angst spiegelte. Der einzige, der nicht gelähmt wurde, war Ruffy. Aden wollte mit ihm wohl noch ein wenig spielen.

"Verdammt, was hast du mit ihnen gemacht?!"

Ruffy rannte zu Nami, sah die Angst in ihren Augen und wurde besorgt. "Zorro, was ist mit dir?" Aber Zorro rührte sich nicht. Als Ruffy ihn berührte, fühlte er sich eiskalt an. Adens kaltes Lachen liess ihn herumfahren.

"Ich habe ihre Seelen einfrieren lassen, ganz einfach."

"Du Bastard, mach das sofort rückgängig!"

"Tut mir leid, Kleiner, das würde Shane nicht passen. Es war seine Idee. Willst du ihn kennen lernen?" Wieder erklang dieses heisere, kalte Lachen. Ruffy ballte die Fäuste und knurrte. Was auch immer jetzt passierte, es war ihm egal, wenn nur seinen Freunden nichts geschah.
 

Aden liess seinen Umhang in den Sand fallen und durch die Reihen der Piraten ging ein Flüstern. Fürchteten sie sich etwa vor dem, was gleich passieren würde? Ja, Ruffy bemerkte, dass sie Angst vor ihrem Käpt'n hatten.

"Double Personality!" sagte Aden leise. Gleich darauf verzerrte sich sein Gesicht unnatürlich, er begann sich zu krümmen. Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen sah Ruffy zu, wie langsam aus einer Person zwei wurden. Die eine Gestalt, die neue, spreizte die Finger, knackte mit den Knöcheln und lachte, dass Ruffy das Blut in den Adern gefror. Das musste Shane sein, Adens zweite Persönlichkeit, von der Ace ihm auch erzählt hatte.

"Wie hast du das gemacht?" fragte Ruffy ehrlich erstaunt. So was hatte er noch nie zuvor gesehen.

"Du müsstest das doch am besten Wissen, Strohhut." brummte Aden. Ruffy brauchte eine Weile, um zu kapieren, was er meinte.

"Du hast Teufelskräfte!" stiess er schliesslich hervor. Aden und Shane lachten auf.

"Du bist ja richtig helle im Kopf, Kleiner." meinte Shane mit derselben kalten Stimme wie Aden und ging auf Ruffy zu. Er war wie das genaue Gegenteil von Aden. Seine Haare waren fast weiss und die Augen schimmerten violett. Einen Schritt vor ihm blieb er stehen und grinste böse auf ihn runter. "Schon mal was von der Psycho-Frucht gehört?" Ruffys Mine verhärtete sich und er ballte die Fäuste, bereit sie einzusetzen. "Anscheinend nicht." fuhr Shane fort und hob eine Hand. "Kleine Kostprobe?"

"Keine Lust!" gab Ruffy zurück.

Shane verzog das Gesicht. Dieser kleine Hampelmann wagte es doch tatsächlich frech zu werden.

"Ich werde dich das Fürchten lehren, Strohhut. Wovor hast du Angst?"

"Vor nichts, und schon gar nicht vor dir!"

"Solltest du aber. Jeder Mensch besitzt Ängste und ich habe die Macht, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Mal sehen, ob du es schaffst, dich deiner grössten Angst zu stellen."

Shane hob die Hand nun vor Ruffys Gesicht und schaute ihm direkt in die Augen. Ruffy schluckte unbehaglich. Aber von diesem Kerl würde er sich nicht klein kriegen lassen, was immer er auch mit ihm anstellte.

"Psycho-Phobia!"
 

Sein Innerstes fühlte sich plötzlich eiskalt an, um ihn herum wurde alles schwarz und seine Sinne waren plötzlich unglaublich scharf. Er hörte einen Schrei und fuhr herum. Der Strand hatte sich verändert. Die Piraten waren weg, auch das grosse Schiff. Die Flying Lamb brannte lichterloh, beissender Rauch stieg ihm in die Nase und liess seine Augen brennen. Ruffy starrte sein Schiff an. Doch als erneut jemand schrie, riss er sich von dem Anblick los. Er entdeckte mehrere Gestalten, die leblos im Sand lagen.

"Nein!!" Wie betäubt und unfähig, sich zu rühren, erkannte er seine Freunde. Sanji, blutüberströmt und mit leeren Augen, Zorro mit zerbrochenen Schwertern und fehlender Hand, Vivi, erschossen, Lysop, tot, Chopper, tot.

"Hey, was ist mit euch, steht auf!" Ruffy konnte sich endlich rühren, rannte völlig ausser Atem zu ihnen hin, fiel neben Zorro auf die Knie und begann ihn zu rütteln. "Ihr könnt nicht tot sein, ihr dürft nicht tot sein!" Er spürte, wie Tränen seine Augen trübten und begann zu schluchzen. "Bitte..." Was sollte er ohne sie tun? Allein war er nicht mehr Strohhut-Ruffy, er brauchte seine Freunde!

"Sanji!" Ruffy stolperte weiter zu seinem Smutje, rüttelte ihn, als wollte er ihn aufwecken. Seine Hände wurden rot von Sanjis Blut und wurden von Tränen benetzt. Das konnte nicht wahr sein! Bitte nicht!

Wieder schrie jemand und Ruffy fuhr erneut herum. Aus dem mehrere Meter von ihm entfernten Gebüsch brach Nami hervor. Ihre Kleider waren zerrissen, sie war blutüberströmt und schmutzig, in ihren Augen stand die blanke Angst.

"Nami!" Ruffy stand auf und wollte ihr entgegen rennen, doch da erblickte er den Piraten, der Nami verfolgte. Mit einem genüsslichen Grinsen hob dieser seine Pistole und zielte.

"Nami, nein!!" Doch da fiel der Schuss. Ruffy musste zusehen, wie Nami erschossen wurde, zwei Meter von ihm entfernt. Leblos fiel sie in den Sand und blieb liegen. Ruffy begann zu zittern. Sein Hut fiel achtlos neben ihm in den Sand. Er stolperte unbeholfen zu ihr hin, nahm sie in die Arme und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Nein, nein...lass mich nicht allein! Lasst mich nicht allein!!" Apathisch begann er sie in seinen Armen zu wiegen und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Das musste ein Albtraum sein! Das konnte nur ein Albtraum sein!
 

Plötzlich wurde wieder alles schwarz, Ruffy verlor die Orientierung. Gleich darauf sackte er mit den Knien in den Sand, fiel nach vorn auf seine Hände und zitterte immer noch am ganzen Körper. Obwohl die Tränen seine Sicht trübten, wurde er stutzig und schaute sich seine Hände an. Keine Spur von Blut. Immer noch zitternd drehte er langsam den Kopf, sah Zorro, Lysop, Chopper und Nami, umringt von Piraten. Sie lebten noch! Ruffy konnte gar nicht sagen, wie froh er war. Es war nur ein Albtraum gewesen, nichts weiter.

Shanes kaltes Lachen riss ihn aus den Gedanken.

"Sehr interessante Ängste hast du da, Strohhut. Das war ja herzerweichend tragisch!" höhnte er und lachte auf. Ruffy fuhr herum und richtete sich langsam auf, seine Knie zitterten immer noch. Verdammte Scheisse, jetzt wusste dieses Arschloch seinen wunden Punkt. Und den würde er ganz sicher ausnutzen. Trotzig wischte er sich die Tränen aus den Augen und ballte die Fäuste.

"Danke für die Info, jetzt weiss ich wenigstens, was ich zu tun habe." sagte er mit einem frechen Grinsen.

"Und das wäre, Kleiner? Hast du deine Mama rufen gehört?"

"Nein, aber was anderes. Meine Freunde brauchen mich. Sag auf Wiedersehen!"

Mit diesen Worten holte Ruffy aus und verpasste Shane einen Kinnhaken, der ihn nach hinten taumeln liess. Aden blickte verwundert auf. War das möglich? Dieser Bengel hatte seinem zweiten Ich doch tatsächlich eine verpasst. Shane brüllte vor Wut und wischte sich dann mit tödlichem Blick über die blutenden Lippen.

"Du willst es wohl nicht kapieren, wie?"

Ruffy stutzte. Vor diesem Kerl und seinen Teufelskräften musste er sich in Acht nehmen, das hatte Ace ihm eingebläut. Ausserdem kam er zu dem Schluss, dass diese zwei Männer krank waren. Einfach nur krank.
 

Shane nickte Aden zu, worauf dieser mit einer Handbewegung die Seelenstarre der anderen aufhob. Nami schnappte nach Luft, als ob sie kurz vor dem Erstickungstod wäre. Ihre Sinne wurden wieder scharf, doch ihre Knie gaben unter ihrem Gewicht nach und sie sank zu Boden. Sie erblickte Ruffy, der einem Mann mit weissen Haaren und schwarzem Umhang gegenüber stand. Und dahinter einen Mann mit pechschwarzen Haaren, der dem Weisshaarigen ziemlich ähnlich sah. Aden und Shane, ja, das mussten die Twins sein. Gruslige Kerle, dachte sie und stolperte näher zum Feuer, als ein Pirat nach ihrem Hintern grabschte.

Zorro hatte die Situation blitzschnell erfasst und hob seine drei Schwerter vom Boden auf. Wo war dieser verdammte Küchenjunge?
 

Sanji hielt Vivi beschützend in den Armen, während sie dem gruseligen Schauspiel an Land zusahen. Bisher hatte sie noch niemand bemerkt und das sollte auch weiterhin so bleiben.

"Was hat Shane mit Ruffy gemacht? Warum ist er zitternd vor ihm zu Boden gesunken?" fragte Vivi besorgt und verfolgte weiter das Geschehen. Sanji blickte ebenfalls gebannt auf die zwei Männer und runzelte die Stirn.

"Ich weiss es nicht, wir sind zu weit weg, um zu verstehen, was sie sagen."

In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Wie konnte er Vivi beschützen und gleichzeitig seinen Freunden helfen? Er musste etwas unternehmen. Und zwar schnell.
 

Auf einen weiteren Wink von Aden zündeten die Piraten Fackeln an, sodass der Schauplatz in warmes Licht getaucht wurde, doch das flackernde Feuer liess die Gesichter der Piraten und besonders die von Aden und Shane zu fürchterlichen Fratzen werden.

Nami wich ängstlich an Zorros Seite. Das alles kam ihr vor wie ein Albtraum, aus dem sie einfach nicht erwachte. Warum mussten ausgerechnet sie, die Strohhutbande, immer in solche Situationen geraten? Sie hoffte, dass es Vivi und Sanji gut ging. Die beiden sollten sich bloss weiter versteckt halten, denn dann hatten sie vielleicht noch eine Chance, hier raus zu kommen.

Nami beobachtete Ruffy. Etwas musste in den Minuten, in denen sie erstarrt war, mit ihm passiert sein. Sie sah es in seinem Gesicht, den Haaren, die ihm feucht an der Stirn klebten.

"Zorro, meinst du, du kommst gegen die Piraten an?" fragte sie flüsternd und trat einen Schritt näher zu Zorro. Mit einem leichten Anflug von Vorwurf musterte er sie und zog eine Augenbraue in die Höhe.

"Was glaubst du denn? Natürlich, das ist ein Klacks!" flüsterte er leicht beleidigt zurück.

"Gut, sobald Aden und Shane mit Ruffy beschäftigt sind, nehmen wir uns diese Bastarde vor. Warte auf mein Zeichen."

Zorro brummte nur zum Zeichen, dass er verstanden hatte und Nami huschte auf die andere Seite des Feuers zu Chopper und Lysop. Die beiden schraken hoch, da sie dachten, Nami sei ein Pirat. In wenigen Worten machte sie den beiden verständlich, was sie tun sollten. Chopper zückte einen Rumble-Ball, den letzten, den er hatte. Und Lysop zog mit zitternden Händen seine Schleuder hervor.

"Ich bin ein mutiger Krieger, ich bin ein mutiger Krieger..." murmelte er vor sich hin und starrte Aden an. Gruseliger Kerl...
 

Dann geschah plötzlich wieder alles gleichzeitig. Ruffy holte zu einer Gum-Gum-Pistole aus, während Aden den Piraten einen weiteren Wink gab, der sie ihre Säbel ziehen liess. Ruffy donnerte seine Faust mitten in Shanes Gesicht, der sich nicht mal die Mühe machte, auszuweichen. Die Piraten brüllten mordlustig und stürmten los, Zorro direkt in die Arme und sanken blutüberströmt in den Sand. Chopper schluckte den Rumble-Ball. Drei Minuten mussten einfach reichen.
 

"Na dann mal los!"

Der kleine Elch hob seine Vorderhufe hoch. "Brain-Power!" Er visierte Shane an und murmelte "Scan-Check!". Die Twins mussten doch einen Schwachpunkt haben! Nami zückte ihren Stab und holte damit aus. Mit aller Kraft schlug sie damit um sich und erledigte mehrere Piraten. Doch schon bald hatten die Piraten sie eingekeilt und von den anderen getrennt. Schwer atmend hielt Nami inne. Scheisse, lange hielt sie das nicht mehr durch.
 

Ruffy bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Nami eingekeilt wurde. Er versetzte Shane einen kräftigen Tritt und drehte sich nach ihr um. Doch das hätte er besser nicht getan...

"Psychokinese!"

Er spürte den Schlag nicht und doch breitete sich von seinem Rücken aus ein scharfer Schmerz rasend schnell in seinem Körper aus. Ruffy verlor den Halt und fiel nach vorn in den Sand. "Aua, verdammt..." Er kniff die Augen zusammen und keuchte. Was war das für ein Schlag? Niemand hatte ihn berührt! So was ging doch nicht! Langsam richtete er sich wieder auf, der Schmerz liess etwas nach. Er sah nach seinen Freunden. Zorro kämpfte etwas abseits gegen mindestens 25 Piraten gleichzeitig, Nami wurde von den anderen getrennt, Lysop schlug sich ebenfalls tapfer und Chopper wendete anscheinend seinen Rumble-Ball an.
 

"Ich hab den Schwachpunkt!" rief Chopper Lysop zu. Lysop kam keuchend zu ihm hin gestolpert. Seine Munition war fast aufgebraucht und somit auch sein Mut. "Und der wäre?" fragte er keuchend.

"Die Twins sind miteinander verbunden. Erledigen wir den einen, sind wir auch den anderen los. Nur gemeinsam sind sie stark."

"Ja, schön und gut, aber wie kommen wir gegen diese Psycho-Attacken an?" Lysop musste mit ansehen, wie Ruffy von einem weiteren unsichtbaren Schlag getroffen wurde. Irgendetwas knackte unschön.

"Shanes Schwachpunkt ist der gleiche wie bei Aden, da die beiden praktisch identisch sind. Ziel auf das rechte Knie!"

"Ok, das lass ich mir nicht zweimal sagen!"

Lysop zückte eine seiner Minibomben und legte an.
 

Ruffy spürte, dass Shane ihm mindestens eine Rippe gebrochen hatte. Keuchend stützte er sich mit den Händen im Sand ab und versuchte auf die Beine zu kommen. Diese Schläge konnte er nicht sehen und somit auch nicht ausweichen. Wie machte er das? Ruffy wusste nicht, dass es Shane mit Hilfe der Psychokinese möglich war, Attacken nur mit seinem Geist auszuführen, ohne seinen Körper auch nur zu bewegen. Und da die Seele nicht an körperliche Grenzen gebunden war, waren die Schläge auch dementsprechend hart.

Ruffy bemerkte einen süsslichen Geschmack im Mund und spuckte Blut. Ihm wurde übel und es fiel ihm schwer zu atmen. Sein Blick fiel wieder auf Nami. Was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Einer der Piraten schlug sie hart ins Gesicht, ihr Stab fiel in den Sand.

"Nami!"

Er musste etwas unternehmen, ihr durfte nichts geschehen!
 

"Deine kleine Freundin gefällt meinen Männern, Strohhut."

Ruffy hatte nicht bemerkt, wie Aden sich neben ihn gestellt hat. Er richtete sich auf und blickte in dessen grinsendes Gesicht. "Schau gut zu, vielleicht kannst du noch was lernen."

"Was meinst du damit?" rief Ruffy, nichts Gutes ahnend. Aden lachte nur. In diesem Moment stiess Nami einen Schrei aus und begann in Panik um sich zu schlagen, was Ruffy veranlasste, trotz starker Schmerzen auf die Füsse zu springen.
 

Nami geriet in Panik. Zwei Piraten hatten sie von hinten an den Armen gepackt und hielten sie eisern fest, während zwei andere an ihrem Shirt rissen. Ein weiterer fummelte bereits an seinen Hosen rum. Nein, das durfte nicht wahr sein!

"Nein, lasst mich los!!"

Mit einem kräftigen Tritt zwischen die Beine stoppte sie einen der Männer, der ihr an die Wäsche wollte. Doch dafür erhielt sie von ihm einen weiteren Schlag ins Gesicht, hart, so dass ihr der Schädel brummte und es vor ihren Augen zu flimmern begann.
 

Ruffy wollte zu ihr hin, doch Shane hielt ihn zurück. Mit einem kräftigen Schlag in die Seite brach er Ruffy eine weitere Rippe und liess ihn zu Boden gehen. Langsam und mit erhobener Hand kam er auf Ruffy zu. Sein mörderisches Grinsen brauchte keine Worte. Er würde diesen Strohhut langsam und genüsslich sterben lassen, im Angesicht seiner kleinen Freundin, die vergewaltigt wurde. Shane wickelte seinen Geist um Ruffys Hals und schnürte ihn langsam enger.

Nach Luft schnappend griff sich Ruffy an die Kehle. Doch da war nichts! Shane schnitt ihm langsam die Luft ab, aber wie genau er das anstellte wusste er nicht. Ruffy wollte nach Zorro rufen, doch seine Stimme versagte. Zorro war selbst zu beschäftigt, als dass er ihn hören konnte.

Er musste Shane loswerden, und zwar schnell. Nami versuchte verzweifelt, sich zu wehren, doch sie wurde zu Boden gedrückt. Ruffy schloss die Augen, kniff sie zusammen und versuchte den Schmerz zu vergessen. Bilder schossen durch seinen Kopf.
 

Ace, der ihn beiseite nahm. Ace, der ihn vor den Twins warnte. Namis Orangenpflanzen. Namis lachendes Gesicht. ,Versprich mir eines, kleiner Bruder...' ,Ich verspreche es!'
 

Ja, er hatte es versprochen!

Verzweifelt schlug er mit seiner Faust in den Sand. Es machte ihn rasend, hilflos mit ansehen zu müssen, wie einem seiner Freunde was angetan wurde. Wie Nami etwas angetan wurde. Vor seinen Augen begann es zu flimmern, da sich der Sauerstoffmangel langsam bemerkbar machte.

"Verdammte Kacke!!" Das durfte nicht wahr sein! Wie betäubt hörte er von weit entfernt, wie jemand nach ihm rief. "Nami!" Ruffy biss die Zähne zusammen und stolperte einige Schritte nach vorne. "Ich lass nicht zu, dass sie dir was antun..."
 

Nami versuchte, die Tränen zurück zu halten, doch wie von selbst rannen sie ihre Wangen hinab. Einer der Piraten presste seine Hand auf ihren Mund, um sie am Schreien zu hindern. Sie bekam beinah keine Luft mehr und ihr wurde übel. Alles in ihr rebellierte, doch sie war zu schwach, um sich zu befreien. Sie hörte Ruffy nach ihr rufen und sah verzweifelt zu ihm rüber. Etwas völlig absurdes und unpassendes schoss ihr in diesem Moment durch den Kopf. Wie ähnlich er Ace doch war...
 

"Ich lass nicht zu, dass sie dir was antun...!"

"Nichts da, Strohhut!"

Shane riss ihn zurück und versetzte ihm dann mit seinem Stiefel einen Tritt in die Seite. Ruffy schrie auf und hielt sich die schmerzende Seite. Bestimmt war wieder etwas gebrochen, er hatte das Knacken gehört. Hinter seiner Stirn pochte ein rasender Schmerz, sein Hirn arbeitete fieberhaft, er durfte das nicht zulassen!
 

,Ihr darf nichts geschehen...'
 

Ruffy stand keuchend wieder auf und schrie sich die Seele aus dem Leib. Nami durfte nichts geschehen. Das würde er sich sonst nie verzeihen. Der Schmerz in seiner Brust zwang ihn wieder in die Knie, keuchend musste er vor diesem Schmerz kapitulieren. Aber aufgeben würde er nicht, nicht solange er noch lebte. Aber er konnte nichts tun! Verzweifelt schlug er mit beiden Fäusten in den Sand und kniff die Augen zusammen.

"Ich hab es doch versprochen!! Ich hab es ihm versprochen!!!"
 

In diesem Moment traf etwas kleines Shane am Knie und explodierte. Der Getroffene schrie zornig auf. Von diesem Schmerz abgelenkt, liess sein Geist Ruffy los und zog sich zurück. Ruffy kriegte endlich wieder Luft. Keuchend griff er sich an die Kehle, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen und nach Shane zu sehen. Das einzige, was jetzt zählte, war Nami.

Lysop und Chopper schlugen jubelnd ein. Der Schuss hatte gesessen. Shane liess von Ruffy ab, verzog vor Schmerzen das Gesicht. Und da Aden mit Shane verbunden war, erging es ihm nicht viel anders, obwohl das Geschoss ihn nicht mal gestreift hatte.

"Ruffy, alles ok bei dir?"

Sie sahen ihren Käpt'n auf sich zu stolpern und rannten zu ihm. Als sie ihn stützen wollten, schrie er vor Schmerzen auf.

"Er hat mehrere Rippen gebrochen!" stellte Chopper sofort fest. "Wenn er sich noch weiter so unvorsichtig bewegt, kann das lebensgefährlich werden!"

Aber Ruffy riss sich von den beiden los und taumelte auf den ersten Piraten zu, der um Nami rum stand.
 

to be continued...^^

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Ok, ziemlich theatralisch...-.-°° Vielleicht hab ich übertrieben, aber es musste so sein. Wie schon gesagt stört mich etwas an diesem Teil, aber ich kann nicht sagen was...^^'
 

caya, eure demoniacAngel XD

Part 9: Ruffys Versprechen Teil 2: Bleib bei mir

Tach auch, ihr lieben!^^
 

Hat etwas länger gedauert, bis endlich der zweite Teil des Kapitels fertig war, aber ich habs geschafft!^^

Vielen vielen Dank für eure Kommis! Ihr seid echt die beste Motivationsspritze, die man kriegen kann! :3
 

Viel Spass nun mit diesem Teil! XD
 

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Part 9: Ruffys Versprechen Teil 2: Bleib bei mir
 

Auf einer Insel, 15 km von der Insel der Twins entfernt, genoss ein junger Mann die letzten Bissen seines ausgiebigen Abendessens. Er liess die Gabel in den Teller fallen, kippte mit dem Stuhl nach hinten und legte seine schwarzen Stiefel auf den Tisch. Zufrieden zog er sich den Hut in die Stirn. Die Hände im Nacken verschränkt, wippte er leicht mit dem Stuhl vor und zurück. Er lauschte den Gesprächen der Gäste, die sich um ihn herum in dem Gasthaus befanden. Manchmal ergab es sich, dass er etwas nützliches herausfand.

Plötzlich wurde es hinter ihm laut, als ein Mann aufgeregt in den Raum stürmte. Sein Gesicht war kalkweiss vor Angst. Nach Atem ringend hielt er inne.

"Die Twins... Sie...sie wüten auf der namenlosen Insel. Schwachköpfe haben sich mit ihnen angelegt!"

Ace horchte auf. Die Twins waren also in der Nähe.

Ängstliche Stimmen wurden laut. "Sie werden wieder in einen Blutrausch fallen und unsere Stadt überfallen wie vor einem Jahr!" "Ruft die Marine!" "Zum Teufel mit der Marine! Wir müssen uns selbst helfen!"

Der Wirt reichte dem Mann, der die Neuigkeit gebracht hatte, einen grossen Krug Bier und lehnte sich dann fragend über die Theke.

"Was für ne Bande ist den Twins denn in die Falle gegangen? Die armen Schweine sind wahrscheinlich schon tot..."

Nach einem grossen Schluck und kurzem Nachdenken gab der Mann Antwort. "Es heisst, ihr Käpt'n trage einen Strohhut..."

Ace verlor das Gleichgewicht und krachte schmerzhaft mit dem Rücken auf den Boden.
 

"Verdammte Scheisse, ich hab ihm doch gesagt, er soll sich nicht mit denen anlegen!" knurrte Ace und rannte zum Hafen runter, während er gleichzeitig versuchte, seinen Mantel in seinen Seesack zu stopfen. Fluchend riss er die Leine los und sprang auf sein Boot, liess seine Flammen auflodern, um das Gefährt in Gang zu bringen und schoss aus dem Hafen in die werdende Dunkelheit davon.

Eine plötzliche Angst beschlich ihn. Was, wenn er nun zu spät kam und... Nein, daran durfte er gar nicht denken! Ace schüttelte den Kopf und beschleunigte die Fahrt. Für die 15 Kilometer brauchte er, wenn alles glatt ging, sicher 20 Minuten, wenn nicht eine halbe Stunde. Er fluchte wieder. Bei den Twins war jede Minute entscheidend über Leben und Tod. Natürlich hatte er Vertrauen in die Kräfte seines Bruders und dessen Crew, aber trotzdem war die Angst da.

Was, wenn ihr nun etwas geschah? Ruffy hatte ihm versprochen, auf sie aufzupassen, bis er wieder kam. Und Ruffy hielt seine Versprechen.

Hoffentlich kam er noch rechtzeitig.
 

********

Auf der Namenlosen Insel indessen war der Kampf in vollem Gange. Zorro säbelte die letzten drei Piraten nieder und sank dann auf die Knie. Schwer atmend steckte er seine drei Schwerter in die Scheiden und schloss einen Moment die Augen.

"Yeah, das war's!"

Ein wütendes Brüllen riss ihn aus den Gedanken. Aden und Shane waren sauer. Sehr sauer. Zorros Blick fiel besorgt auf Ruffy, der zu Nami stolperte und nicht bemerkte, wie Shane hinter ihm erneut seine Hände ausstreckte. Lysop kreischte auf, als er sich umdrehte und direkt in Shanes verzerrtes Gesicht sah. Zorro hatte keine Zeit zum Nachdenken. Er zog blitzschnell zwei Schwerter und sprang auf die Beine.
 

Jetzt ist alles aus... schoss es Nami durch den Kopf und sie konnte die Tränen nicht mehr halten. Ihr Körper fühlte sich an wie betäubt, sie fühlte keine Schmerzen, fühlte nicht die kalten Hände der Piraten. Durch die Tränen hindurch sah sie, wie Ruffy ausholte und dem Kerl, der sich gerade über sie beugen wollte, eine harte Rechte verpasste. Aber sie sah auch, wie angeschlagen er war. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und seine Fäuste zitterten.

Das schafft er nicht, es sind zu viele! Ruffy...
 

In diesem Moment geschah wieder alles gleichzeitig. Zu Namis Füssen fegte jemand plötzlich die Piraten beiseite, ein blonder Haarschopf blitze im Fackelschein auf. Nami rappelte sich verängstigt auf. Weg, sie wollte nur noch weg. Ruffy schlug sich links neben ihr mit einem riesigen Kerl, der drohend mit einem Messer fuchtelte.

Mit einer eleganten Drehung machte Zorro einen weiteren Piraten unschädlich und blickte gehetzt rüber zu Ruffy und zurück zu Shane. Was er da sah, gefiel ihm gar nicht und er begann zu rennen.

"Ruffy, pass auf!!"

"Stirb, Strohhut!!"

Die Attacke traf Zorro mit voller Wucht. Seine Schwerter fielen in den Sand und er schrie auf. Er hatte das Gefühl, innerlich zerrissen zu werden, jede Faser seines Körpers schrie vor Schmerzen.

"Zorro!"

Die Rufe seiner Freunde nicht mehr hörend sank er auf die Knie.
 

Ein unsägliche Stille legte sich über den Strand. Aden und Shane mussten mit ansehen, wie ihre Mannschaft vernichtend geschlagen wurde. Von ein paar Kindern! Der Schwertkämpfer rührte sich nicht mehr, der Strohhut war kurz vor dem Zusammenbruch und die Kleine total verängstigt. Aber sie lebten noch, verdammt!

"Das kann nicht sein..." flüsterte Aden.
 

"Nami..."

Nami blickte auf und hätte am liebsten geweint. Vor ihr stand Ruffy, blutüberströmt, aber lächelnd. "Bist du ok?" "Ruffy..." "Das ist das wichtigste..." Das letzte Wort flüsterte er nur noch und brach schliesslich zusammen.

"Oh nein, Ruffy!"

Nami war sogleich bei ihm und nahm ihn vorsichtig in die Arme. Wie hatte er nur sein Leben für sie aufs Spiel setzen können?! War sie ihm etwa so viel wert? Schluchzend strich sie ihm die feuchten Haare aus der Stirn.

"Es tut mir leid, es tut mir leid!" flüsterte sie, leise Tränen rannen über ihre Wangen.

"Nami! Bist du in Ordnung? Was ist mit Ruffy?"

Sanji..."

Nami lächelte den Smutje gezwungen an. Er war doch noch gekommen, hatte die Piraten beseitigt, die sich an ihr vergriffen hatten. "Ich bin ok, danke... Ruffy ist zusammengebrochen."

Sanji kniete sich neben sie hin und sah sie besorgt an. Er bemerkte ihre zerrissenen Kleider, die vielen blutigen Schrammen gefielen ihm gar nicht. Aber am meisten Sorge machten ihm ihre zitternden Hände. Sie sagten ihm, dass es Nami ganz und gar nicht gut ging.

"Wo ist Vivi?"

Doch Sanji brauchte gar nicht auf Namis Frage zu Antworten, denn Vivi kam voller Sorge von der Flying Lamb angerannt und blieb ausser Atem vor Nami stehen. "Nami, bist du ok? Oh, mein Gott, was ist mit Ruffy und Zorro?!"

Sie hastete zum Schwertkämpfer, der immer noch bewusstlos im Sand lag. Chopper und Lysop waren bei ihm und versuchten verzweifelt, ihn wach zu kriegen.
 

"Es ist noch nicht vorbei..."

Sanjis ernste Stimme holte sie alle zurück. Er hatte recht. Aden und Shane waren noch da. Der Smutje stand auf und stellte sich schützend vor seine Freunde. Die Zigarette trotzig im Mundwinkel und die Hände in den Hosentaschen blickte er zu den beiden so unterschiedlichen und doch gleichen Männern. Es war wohl nun an ihm, die beiden fertig zu machen, da er der einzige war, der noch kämpfen konnte. Nun ja, abgesehen von Lysop und Chopper. Aber die mussten sich um Zorro und Ruffy kümmern. Er hätte auch nicht zugelassen, dass einer der beiden ihm hilft. Die Jungs und Nami hatten Vorrang.
 

Shane lachte auf, als er sah, wer sich ihm in den Weg stellte. Ein schmächtiges Kerlchen mit Zigarette, wie nett.

"Du bist krank, weißt du das?"

Der kleine Pisser wagte es auch noch frech zu werden!

"Hast du überhaupt eine Ahnung, wer vor dir steht, Kleiner?" knurrte Shane und ballte die Fäuste.

"Ja, ein krankes Arschloch, das endlich mal was auf die Fresse kriegen sollte."

Sanji grinste überlegen und blies den Rauch in den Himmel. Aber ganz so cool, wie er tat, war er nicht. Er hatte vom Schiff aus mit angesehen, was Shane mit Ruffy angerichtet hat. Und dann Zorro, wie er plötzlich vor Qualen geschrieen hat und leblos zu Boden gegangen ist. Zorro lebte zwar, aber Sanji wusste, es hätte nicht viel gefehlt und der Schwertkämpfer wäre nun mausetot. Er hatte Angst.
 

Der Weisshaarige lachte wieder auf und hob erneut seine Hände. Sanji schluckte und machte unbewusst einen Schritt rückwärts. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, auf jeden Schlag gefasst. Aber es passierte nichts. Im Gegenteil, Shane liess plötzlich seine Hände sinken, das Gesicht vor Wut verzogen. Knurrend fuhr er zu Aden herum.

"Warum?! Halt dich da raus!"

Hatte er etwas verpasst? Sanji schob eine Augenbraue in die Höhe und beobachtete die Szene weiter.

"Weil du sie nicht wirst besiegen!"

Aden machte eine schnelle Bewegung mit den Händen und murmelte etwas. Shanes Gesicht wurde plötzlich trotzig und er stemmte seine Füsse in den Sand, als ob er sich vehement gegen etwas wehrte.

"Komm zurück..."

"Nein! Ich will sie töten!"

"Nicht diese Nacht."

Sanji riss überrascht die Augen auf, als Shane sich aufzulösen begann und in Adens Körper verschwand. Jetzt waren sie also wieder eins. Aber warum? Wieso hatte Aden Shane zurück gehalten? Sanji verstand die Welt nicht mehr.

Schweigend standen sie sich nun gegenüber und musterten sich. Wind kam auf und liess Adens Mantel flattern.

"Ihr seid stärker, als wir dachten."

Sanji erwiderte nichts, irgendwie war ihm die Sache nicht ganz geheuer.

"Aber ihr habt nicht gewonnen. Wir werden uns bald wieder sehen, verlasst euch drauf. Und vergesst nicht, ich habe noch nicht mal in den Kampf eingegriffen."

Aden drehte sich dämonisch grinsend und ohne ein weiteres Wort um und ging in die Dunkelheit davon.

"Halt, bleib sofort stehen! Ich bin noch nicht fertig mit dir du Bastard!"

"Sanji!"

Sanji blieb stehen und ballte genervt eine Faust. Verwirrt blickte er Adens wehendem Mantel hinterher. Die Bedeutung seiner Worte überrollte ihn plötzlich mit voller Wucht. Aden hatte noch nicht mal in den Kampf eingegriffen! Wenn Shane alleine beinah Zorro und Ruffy umbringen konnte, was war dann, wenn die beiden gemeinsam angriffen?

Zitternd sank Sanji auf die Knie und wurde sich erst jetzt bewusst, welcher Gefahr sie gerade entkommen waren. Sie hätten alle sterben können. Sie hätte alle sterben können...

"Sanji, was ist mit dir?"

Er hörte Vivis besorgte Stimme hinter sich, fühlte plötzlich ihre Hände an seinen Armen und sah in ihre blauen Augen, als sie sich vor ihm in den Sand kniete. Sie hätte tot sein können.

"Vivi..." flüsterte er, als er die Tränen in ihren Augen sah. Doch weiter kam er nicht, denn plötzlich nahm sie seinen Kopf sanft in ihre Hände und küsste ihn.
 

Die ganze Zeit, während Ruffy von Chopper untersucht wurde, hielt Nami seine von Schrammen übersäte Hand. Chopper tastete vorsichtig über seinen freigelegten Oberkörper. Ruffy stöhnte einige Male leise gequält auf und drückte unbewusst Namis Hand. Er dämmerte zwischen halb wach sein und Bewusstlosigkeit.

Lysop kam mit Choppers Arzttasche von der Flying Lamb zurück. Chopper nahm sie ihm hastig aus den Händen und suchte Verbandszeug, eine Spritze und mehrere Fläschchen raus.

"Du flickst ihn doch wieder zusammen, oder?" fragte Lysop besorgt. Chopper nickte und konzentrierte sich dann darauf, den Inhalt eines der Fläschchen in die Spritze zu füllen. "Er hat sechs Rippen gebrochen, wobei ich nicht genau sagen kann, ob er auch noch innere Verletzungen hat. Dazu kommen noch mehrere üble Quetschungen, eine ausgekugelte Schulter und eine Platzwunde an der Stirn." "Meine Güte, und damit hat er noch gekämpft!"

Lysop fasste sich an die Brust und schüttelte den Kopf. So dermassen mit seiner Gesundheit spielen konnte eben nur ihr Käpt'n.
 

Chopper verabreichte Ruffy die Spritze und begann dann, die Verbände anzulegen. Ruffy schien nun zu schlafen, seine Züge waren ganz entspannt, kein Schmerz war mehr darin zu sehen. Nami hielt immer noch seine Hand. Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um sie zu retten. Und das schon zum zweiten Mal! Sie musste an damals denken, als er sie aus dem Arlongpark rausgeholt und ihr Dorf befreit hatte.

"Scheisse, jetzt weine ich schon wieder!" Schluchzend wischte sie sich über die Augen und versuchte zu lächeln.

"Keine Sorge, Nami, Ruffy wird schon wieder!" meinte Lysop zuversichtlich.

"Was ist mit deinen Verletzungen?" Chopper deutete auf ihre vielen Schrammen. Aber Nami schüttelte nur den Kopf. "Kümmer dich um Zorro, ihn hat's schlimmer erwischt als mich." "Gut, wie du meinst."
 

Nami seufzte und schaute endlich auf. Überall am Strand lagen die Leichen der Piraten, das riesige schwarze Schiff der Twins warf einen drohenden Schatten darüber. Zorro lag einige Meter von ihr und Ruffy entfernt. Chopper und Lysop sahen ziemlich besorgt aus, als sie ihn auf den Rücken drehten. Er hatte keine sichtbaren Verletzungen, abgesehen vielleicht von ein paar argen Schnittwunden. Aber davon konnte er nicht bewusstlos werden, nicht Zorro. Shane musste ihn übel erwischt haben.

Sie liess ihren Blick weiter schweifen und blieb schliesslich bei Sanji und Vivi hängen. Plötzlich musste sie lächeln. Was immer auch auf dem Schiff zwischen ihnen passiert ist, bevor die Twins angegriffen haben, Nami drückte ihrer Freundin die Daumen, dass es noch eine Weile anhielt.
 

Und plötzlich musste sie an Ace denken. Sie wandte den Blick von Vivi und Sanji ab und betrachtete den schlafenden Ruffy. Wie sehr er doch seinem Bruder glich, auch ohne Sommersprossen. Sie wünschte sich, er wäre hier. Sie wusste nicht, dass Ace knapp einen Kilometer vor der Insel war und direkt auf den Strand zu steuerte.

Sanft strich sie Ruffy die Haare aus der Stirn und liess ihre Hand kurz an seiner warmen Wange ruhen. Ruffy rührte sich und drückte ihre Hand, was Nami veranlasste, erschrocken ihre Hand von seiner Wange zu nehmen. Sie wollte ihn nicht aufwecken und stand schliesslich leise auf.

"Nami...?"

Ruffy liess ihre Hand nicht los und öffnete die Augen einen Spalt breit. Sie schaute ihn besorgt an, spürte aber, wie fest sein Griff war.

"Bitte, bleib bei mir..."

Nami lächelte ihn sanft an und setzte sich wieder neben ihn in den Sand. "Hast du Schmerzen?" Ruffy schüttelte leicht den Kopf und bereute es sofort wieder. "Jetzt schon..." meinte er mit einem gequälten Lächeln. Nami kicherte leise und erwiderte Ruffys Händedruck. Er schaffte es doch immer wieder. Selbst in der schlimmsten Lager vermag er noch zu lachen und seine Freunde zum Lachen zu bringen.

"Danke..."

"Wofür?" fragte er mit schwacher Stimme.

"Nur so. Einfach nur danke." Ruffy wollte etwas erwidern, doch Nami legte einen Finger an seine Lippen.

"Scht. Ruh dich aus..." sagte sie leise und küsste ihn dann sanft.
 

Ace verlangsamte sein Boot, als er die Insel erreichte. Er tauchte in den Schatten des riesigen schwarzen Schiffes ein, dass beinah die ganze kleine Bucht einnahm. Daneben lag die Flying Lamb, arg mitgenommen von Kanonenkugeln. Es war alles still. Und diese Stille gefiel ihm ganz und gar nicht. Beide Schiffe waren verlassen, nicht eine Spur von den Twins und deren Mannschaft. Aber auch keine von der Strohhutbande.

Er liess sein Boot wieder schneller werden, denn eine plötzliche Angst machte sich in ihm breit. Es war zu still, einfach zu still. Er erreichte den Strand mit den Fackeln, von denen einige umgefallen und verloschen waren. Ace liess sein Boot stranden, liess seinen Sack zurück und rannte auf das grosse Feuer zu, dass schon beinah erloschen war. Er stiess auf die Leichen von mehreren Piraten und stellte erleichtert fest, dass er ihre Gesichter nicht kannte.

"Ruffy?" rief er und beachtete die Toten nicht mehr. Er wollte nur noch seinen Bruder sehen, wissen, dass es ihm und den anderen gut ging. Da sah er zwei Gestalten im Halbdunkel sitzen und erkannte Sanji und Vivi. Weiter vorne waren der kleine Chopper und Lysop.

"Ruffy!"

Ace rannte weiter und schliesslich entdeckte er zwei Gestalten, die in der Nähe des Feuers waren. Aber was er da sah, liess ihn langsamer werden. Nein, das musste er sich einbilden. Ace blieb stehen, mehrere Meter von Nami entfernt, die sich gerade über seinen Bruder beugte und ihn küsste.
 

Hier war er wohl überflüssig, sie brauchten seine Hilfe nicht. Er drehte sich um und ging mit gesenktem Kopf zurück zu seinem Boot. Er ignorierte Sanji, der nach ihm rief. Unschlüssig hielt er die Leine seines Gefährts in der Hand. Sollte er bleiben oder still wieder gehen? Er hätte es wissen müssen. Sein Bruder konnte sich selbst helfen, er war schliesslich kein kleines Kind mehr. Aber warum war er dann wie ein Irrer hierher gerast, wenn nicht aus Sorge um ihn?

Er blickte zurück in die Dunkelheit, wo sich Ruffy und Nami befanden und seufzte schliesslich. Wo er schon mal hier war, konnte er genauso gut bleiben. Er setzte sich in den Sand und starrte hinaus auf das schwarze Meer. Er hätte es wissen müssen...

"Das darf nicht wahr sein...!"

Ermattet liess er sich auf den Rücken fallen und bedeckte mit den Händen sein Gesicht.
 

to be continued...^^

*****************
 

Na, wie war das? Sanji und Vivi haben sich geküsst, Nami und Ruffy auch und Ace ist wieder da!
 

caya, eure demoniacAngel *alle knuddelz* XD

Warum tut mein Herz so weh?

Hallöchen!^^
 

Ja, ihr seht richtig, demoniacAngel war fleissig und serviert euch schon das nächste Kapitel. Ausserdem hat sich etwas hartnäckig in meinem Hirn festgesetzt: Die Idee zu einem kleinen Special. Ihr müsst also damit rechnen, dass vor dem 11. Kapitel ein Zwischen-Mini-Special in die FF gepflanzt wird.^^'

So, genug gelabert, hier erstmal Part 10 inklusive passendem Soundtrack am Ende. XD
 

***********
 

Part 10: Warum tut mein Herz so weh?
 

Nami trat aus der Kombüse ins gleissende Sonnenlicht hinaus. Der Teller in ihren Händen war heiss und das Essen darin roch verdammt gut. Vorsichtig balancierte sie um Lysop herum, der gerade versuchte, das Loch in der Planke zu reparieren.

"Kommst du voran?" fragte sie und blieb kurz stehen.

"Nicht wirklich... Ich hab zu wenig Material und das Loch ist zu gross. An den Mast will ich noch gar nicht denken!" rief Lysop aus fuchtelte mit dem Hammer durch die Luft. "Und ohne Mast sitzen wir hier fest."

Nami stimmte ihm zu und ging weiter. An der Tür zu ihrem Zimmer blieb sie wieder stehen. Dahinter schlief Ruffy tief und fest und das seit Stunden. Chopper und Sanji hatten ihn nach dem Kampf in Namis Zimmer gebracht, weil dort die einzigen zwei Betten standen. Ob sie kurz nach ihm sehen sollte? Doch sie schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte jetzt andere Sorgen. Und diese Sorgen sassen hinter dem Schiff der Twins auf einem Felsen.
 

Vorsichtig, um ja nichts aus dem Teller fallen zu lassen, ging sie den weissen Strand entlang, um den Bug des schwarzen Schiffes herum und schliesslich über einige Felsen. Da sass er, Ace, mit dem Rücken zu ihr an einen Stein gelehnt. Sein Hut lag neben ihm und der Wind spielte mit seinen schwarzen Haaren. Nami atmete tief durch und ging zu ihm hin.

"Ich bring dir was zu Essen."

Vorsichtig stellte sie den Teller auf den Boden neben ihn und blieb dann unsicher stehen.

"Sanji meinte, ich soll dir was bringen, da du sonst noch aus den Stiefeln kippst."

"Danke, lieb von dir." sagte Ace und schaute sie flüchtig an.

Nami bemerkte, wie sie immer nervöser wurde. Seine Stimme liess ihr Herz klopfen. Aber etwas stimmte nicht in der Art, wie er sprach. Ihr fiel auf, dass Ace bisher nicht direkt mit ihr gesprochen hat, sondern immer mit den anderen, seit er hier war. Ausserdem vermied er es, die Flying Lamb zu betreten. Seltsam...

"Wie geht es Ruffy?"

Aces Stimme riss sie aus den Gedanken. Zögernd setzte sie sich auf einen Stein ihm gegenüber.

"Er schläft, schon seit du da bist. Das kann noch ne Weile dauern, bis er aufwacht." Sie musste lächeln beim Gedanken daran, was für einen Mordshunger er haben wird.

Ace runzelte die Stirn, als er sah, wie sie lächelte. Doch als sie aufsah, wich er ihrem Blick aus und schaute aufs Meer hinaus. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, was er denken sollte. Dieser Kuss zwischen Nami und seinem Bruder hatte ihn einfach...überrumpelt.

"Ace...warum weichst du mir aus?"
 

~~~~~~

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away

~~~~~~
 

Ace fuhr sich mit einer Hand durch die Haare du seufzte. Was sollte er ihr jetzt da drauf antworten? Er wusste ja nicht mal selbst, warum er es vermied, ihr in die Augen zu sehen. Vielleicht, weil er dann an diese Nacht erinnert wurde, an diese wunderbare Nacht...

"Geh wieder zu Ruffy, Nami. Er braucht dich jetzt."

"Aber...!"

"Na los, geh schon..."

Verwirrt stand Nami auf und starrte Ace an. Was ging nur in seinem Kopf vor? Aber eigentlich hätte sie es gleich wissen müssen, schon an jenem Morgen, als er einfach verschwunden war. Er hatte mit ihr geschlafen und sie dann einfach fallen gelassen. Wütend ballte sie die Faust und drehte sich um. Sie war schon beinah am Strand unten, als sie sich noch einmal umdrehte.

"Eine Frage noch, Ace. Was ist das für ein Versprechen, von dem Ruffy gesprochen hat?"

Ace lächelte bitter.

"Er hat es mir gegeben. Ich bat ihn, auf dich acht zu geben, bis ich zurück komme..."
 

Verwirrter als zuvor ging Nami zurück zur Flying Lamb. Was sollte sie davon halten? Ace hatte Ruffy gebeten auf sie aufzupassen, obwohl...oder gerade weil er wusste, dass Ruffy sie mag? Sie war sich plötzlich nicht mehr so sicher, was Ace und dieser Morgen danach anbelangte. Als sie sich umdrehte und zum Felsen zurück sah, auf dem er sass und nachdenklich aufs Meer hinaus sah, zog sich ihr Herz unangenehm zusammen.
 

Das Versprechen, ja, das war ja der ganze Witz an der Sache. Ace lachte leise bitter auf. Er hatte von Anfang an gewusst, dass Ruffy auf Nami stand. Aber er hätte nie gedacht, dass... ja, dass zwischen ihnen was passierte. Ruffy war einfach nicht der Typ dafür.

"Ich hätte nicht weg gehen sollen..."

Er kam sich vor wie ein Idiot. Aus lauter Wut auf sich selbst brutzelte er eine Eidechse, die über den Felsen vor ihm krabbelte. Ja, es wäre wahrscheinlich alles anders gekommen, wenn er nicht einfach gegangen wäre. Und jetzt war ihm sein kleiner Bruder zuvor gekommen. Er hatte verloren.

Am liebsten hätte er jetzt irgendetwas grösseres abgefackelt, einen hübschen Waldbrand hier auf der Insel ausgelöst, aber er nahm sich zusammen. Er war ja schliesslich selber Schuld an der jetzigen Situation. Sein Blick fiel auf den Teller, den Nami ihm gebracht hatte und sein knurrender Magen erinnerte ihn daran, dass er heute noch nichts gegessen hatte.

Während er sich das leckere, mittlerweile jedoch kalte Essen schmecken liess, nahm ein Gedanke immer festere Formen an. Ace wäre nicht Ace, wenn er sich einfach damit abfinden würde, nur zweiter zu sein. Er konnte es sich zwar nicht eingestehen, aber Nami war ihm nicht egal. Warum sonst hätte er Ruffy gebeten sie zu beschützen, bis er wieder kam?
 

********

Es wurde Abend, die Sonne neigte sich langsam aber sicher dem Horizont entgegen und färbte den Himmel feuerrot. Sanji und Chopper schleppten Holz aus dem nahen Wäldchen an und schichteten es zu einem ansehlichen Stapel auf. Vivi brachte den letzten Rest Proviant zu ihnen, den Sanji über dem Feuer brutzeln wollte. Sanji nahm ihr das Essen ab und stutzte, als er Ace den Strand entlang kommen sah.

"Du kommst gerade recht, Alter. Kannst du mal das Feuer anzünden?" Er deutete auf die Holzbeige und grinste dabei übers ganze Gesicht. Ace nickte und grinste dann auch, als er mit einer Handbewegung einen kleinen Feuerball auflodern liess und damit das Feuer entfachte.

"Was gibt's denn leckeres? Ich bin am verhungern."

"Die zwei letzten Lammkeulen, die Ruffy noch nicht entdeckt hat, und Bratkartoffeln. Mehr haben wir nicht mehr. Dieser Zwischenfall mit den Twins war nämlich nicht eingeplant." Sanji seufzte und schnippte seine Zigarette in die Flammen. Es sah bitter für sie aus, wenn sie nicht in den nächsten zwei Tagen von dieser verdammten Insel runter kämen. Vorher konnten sie vielleicht Früchte aus dem Wald essen, aber sobald Ruffy wieder fit wäre, sähe es schlecht aus.

"Vielleicht finden wir was im Schiff der Twins." meinte Ace und setzte sich in den Sand.

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht." lachte Sanji und begann die Kartoffeln zu schälen. "Aber eines finde ich merkwürdig... Warum haben die ihr Schiff zurück gelassen?"

"Weil sie zurück kommen werden." sagte Ace nach kurzen Nachdenken. "Aden und Shane haben das hier nicht zu Ende gebracht. Und wie die Gerüchte sagen, haben sie bisher immer alles beendet."

"Da könntest du recht haben. Aden hat so was ähnliches gesagt, bevor er verschwunden ist." Sanji zündete sich eine neue Zigarette an und setzte dann seine Arbeit fort. "Wir müssen hier weg, und zwar schnellstens. Noch mal werden wir nicht so leicht davonkommen." Ein eiskalter Schauder kroch seinen Rücken runter, als er an die letzte Nacht zurück dachte. Adens Blick, als er sich grinsend umgedreht hatte und dann verschwunden ist. Mörderisch...
 

Er warf alle Kartoffelstückchen in eine grosse Pfanne und hielt sie über die Flammen, als Chopper plötzlich mit einem Ruck aufstand.

"Verdammt, Zorro, ich hab doch gesagt, du sollst noch liegen bleiben!"

Erbost ging er Zorro entgegen, der von der Lamb her zum Feuer geschlurft kam, sich mit der einen Hand die Seite hielt und in der anderen eine Flasche Rum hatte.

"Der kann aber auch nichts anderes als sich besaufen..." murmelte Sanji und schüttelte den Kopf. Ace grinste zwar, doch das Grinsen verschwand sofort, als er Zorros bleiches Gesicht sah. Der Schwertkämpfer liess sich durch Chopper nicht behindern und liess sich neben Ace in den Sand fallen, wo er sich gleich der Länge nach ausstreckte.

"Ich liege doch, also halt die Klappe, Chopper!" knurrte er, als Chopper einen erneuten Versuch startete, ihn zurück zur Lamb zu schleppen. Der kleine Elch gab schliesslich seufzend auf und kratzte sich an Hinterkopf. Es war doch immer das gleiche mit diesen Piraten. Zorro machte ja sowieso immer was er wollte. Chopper wusste nicht, was Shane mit ihm gemacht hat, aber der Schwertkämpfer war bereits erstaunlich fit dafür, dass er mindestens drei Stunden bewusstlos gewesen war.
 

Zorro nahm einen grosszügigen Schluck Rum und bekam einen Hustenanfall, da er sich verschluckt hat. Sanji lachte auf und erntete dafür einen mörderischen Blick seitens Zorro.

"Das musste ja so kommen, Schwachkopf!" Sanji versuchte, sich das Lachen zu verkneifen.

"Halt deine vorlaute Klappe, Küchenjunge...!"

"Willst du mir etwa drohen?"

"Hast du was anderes erwartet, Pestbeule?"

Sanji knurrte und ballte die freie Hand zur Faust, nahm sich dann aber zusammen und winkte ab.

"Ich prügle mich nicht mit einem Verletzten, das wär unfair."

"Willst du mich als Weichling abstempeln?! Ich zeig dir gleich, wer sich hier mit wem prügelt!"

Zorro rappelte sich auf und war schon auf halbem Weg um das Feuer rum, um diesem arroganten Küchenjungen eine reinzudonnern, als Ace sich rührte.

"Hey, schön cool bleiben. Sich wegen so was zu prü-"

"HALT DIE KLAPPE!!" kam es von beiden Streithähnen gleichzeitig. Dann wandten sie sich wieder ihrem Gegenüber zu und packten sich an den Krägen. Gegenseitiges Anknurren und Fluchwörteraustausch folgten.

Ace zuckte mit den Schultern, während Chopper verzweifelt versuchte, die Jungs auf sich aufmerksam zu machen und sie dazu bringen wollte, aufzuhören.

"Sind die immer so heftig drauf?" fragte Ace zu Vivi gewandt, die dem ganzen Spektakel mit gemischten Gefühlen zusah.

"Ständig, aber bisher konnte Nami immer das schlimmste verhindern. Mehr als ein blaues Auge haben sie bisher nicht davon getragen. Wo wir grad davon sprechen: Wo ist Nami eigentlich?"

"Sie ist bei Ruffy." kam es von Chopper, der gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen konnte, denn sonst hätte er Sanjis Fuss abgekriegt.

"Dann kann das hier noch ne Weile dauern..." meinte Vivi sarkastisch, aber Ace hörte ihr gar nicht mehr zu. Gedankenversunken schnippte er kleine Holzstückchen in die Flammen.

Natürlich war sie bei ihm, was hatte er anderes erwartet? Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, wo und bei wem sie war. Aber das war es ihm nicht, verdammt noch mal! Er schnappte sich Zorros Rumflasche und nahm einen kräftigen Schluck. Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und atmete zwei, drei mal tief durch. Das durfte doch nicht wahr sein. Er liess sich aus der Fassung bringen wegen...wegen einer Frau? Wegen Nami.

Ace schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche, das Gefluche von Zorro und Sanji drang dumpf zu ihm durch. Plötzlich spürte er Vivis Hand auf seinem Arm und schaute auf.

"Ace, alles in Ordnung?"

"Ja...schon ok. Ich hab nur grad an...was gedacht." 'An wen gedacht' hätte er beinah gesagt. Vivi gab sich damit zufrieden und beobachtete mit gerunzelter Stirn die beiden Streithähne, die sich immer noch zankten. Wer damit angefangen hatte, wussten sie natürlich wie immer nicht mehr.

Auch Ace schaute dem Treiben der beiden zu. Doch langsam aber sicher wurde es ihm zu bunt, besonders, als sich sein Magen zu melden und die Pfanne mit den Kartoffeln neben dem Feuer seine Sehnsüchte zu wecken begann (XD wie sich das anhört). Ein Grinsen schlich sich in sein Gesicht, als sein Blick zurück zu Zorro und Sanji schweifte. Mit einer schnellen Handbewegung versengte er den beiden Kleider und Haare, worauf sofort erschütterte Stille eintrat.

"Schluss jetzt, ich hab Hunger!"

Genervt liess Ace die Hand wieder sinken und nahm einen neuerlichen Schluck Rum. Sanji und Zorro warfen sich einen vielsagenden Blick zu und kamen stillschweigend zur Vereinbarung, sich nicht mit Ace anzulegen.

Aus dem Konzept gebracht machte sich Sanji wieder daran, das Essen zuzubereiten, während Zorro es sich neben dem Feuer gemütlich machte, jedoch nicht ohne vorher bei Ace die Rumflasche einzufordern.
 

Von draussen hörte Nami dumpf das Gezanke der üblichen Streithähne. Wenn sich Zorro schon wieder streiten konnte, war er demnach wieder einigermassen fit. Aber sie hatte absolut keine Lust, jetzt da raus zu gehen und für Ordnung zu sorgen.

Sie seufzte leise und stützte ihre Arme auf dem Bett ab. Ruffy schlief immer noch tief und fest und bekam von dem ganzen Trubel nichts mit. Chopper hatte ihm am Nachmittag neue Verbände angelegt. Die Platzwunde an der Stirn hatte sich bereits geschlossen und verheilte gut. Nami musste lächeln. Auf Chopper und seine Künste war eben Verlass. In ein, zwei Tagen wird er wieder fit sein. Und lautstark nach Futter schreien.

Ob er noch mitbekommen hat, dass sie ihn geküsst hat? Nami war sich da nicht so ganz sicher. Aber es war wohl besser so, besonders jetzt, da Ace wieder aufgetaucht ist. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen Ruffy gegenüber. Er wusste nichts von der ganzen Sache, doch wenn er es je herausfinden sollte, gäbe es eine Katastrophe. Er und Ace würden sich gegenseitig ihr Leben anvertrauen. Wenn die beiden wegen ihr in irgend einer Weise aneinander geraten, mussten sie alle mit unvorhersehbaren Folgen rechnen (kilometerweiter Flächenbrand, zerstörte Dörfer...^^' Nein, sorry! -.-°). Sie wollte nicht der Keil sein, der sich zwischen die beiden Brüder trieb und sie entzweite.

"Tut mir leid, Ruffy..."

Nami erhob sich von ihrem Stuhl, beugte sich zu dem Schlafenden runter und küsste ihn flüchtig auf die Stirn.

"Aber es ist besser so für uns alle..."

Leise schloss sie die Tür hinter sich und trat schliesslich hinaus aufs Deck. Mittlerweile war die Sonne untergegangen, doch im Westen leuchtete der Himmel immer noch orange. Über der Flying Lamb blinkten die ersten Sterne und der Mond ging gerade über der Insel auf.
 

Nami hat sich entschieden, obwohl es ihr schwer fiel. Sie musste es beenden, bevor es überhaupt richtig anfing. Es war besser so, für sie alle. Sie atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen, und ging dann zu den anderen an den Strand.
 

Ace schaute kurz von seinem Teller auf und vergass dann glatt das Kauen. Nami kam im warmen Feuerschein über den Strand zu ihnen hin. Da Ace so plötzlich mit Essen aufhörte, wurden auch die anderen aufmerksam und drehten die Köpfe. Fünf breite Grinsgesichter strahlten Nami plötzlich entgegen, was sie ein klein wenig irritierte.

"Kauen und Schlucken nicht vergessen..." meinte Zorro leise und mit einem ziemlich sarkastischen Unterton zu Ace und grinste dann wissend.

"Ach, halt die Klappe..." mampfte der Angesprochene "Oder soll ich dir noch mal die Frisur ruinieren?" und fuchtelte mit der Gabel vor Zorros Nase rum.

Zorro schauderte innerlich. Nein, zweimal innerhalb einer Stunde gegrillt werden wollte er nun doch nicht. Er zückte eine weitere Flasche Rum, mit der er Ace bestach und widmete sich dann wieder seinem Essen.

Nami setzte sich neben Vivi und kam sich leicht beobachtet vor.

"Hört auf so zu grinsen!" fauchte sie Lysop und Chopper an. "Was ist denn mit euch los?"

"Ach, weißt du..." Zorro schluckte einen Bissen runter. "Ace hier hat vorhin -"

Zorros Frisur ging in Flammen auf.

"WOFÜR WAR DAS DENN??"

"Ich sagte doch, du sollst die Klappe halten..." Ace mampfte gelassen weiter.

Sanji brach in brüllendes Gelächter aus und klopfte sich auf den Schenkel und auf Zorros Gesichtsausdruck hin lachten auch die anderen. Vivi wischte sich eine Lachträne weg und verschluckte sich beinah an ihrem Getränk.

"Ace, du bist mir richtig sympathisch!" feixte Sanji und prostete Ace zu, der breit zu grinsen anfing. Zorro konnte diesen Satz natürlich nicht auf sich sitzen lassen und stand knurrend auf.

"Na, na, das würde ich an deiner Stelle lassen." meinte Ace, wobei er nicht einmal von seinem Teller aufsah und friedlich weiter futterte. "Beim Essen wird nicht geprügelt."

Genervt setzte Zorro sich wieder hin, worauf seine Freunde wieder in vergnügtes Lachen ausbrachen.

"Du hast die Jungs ja gut im Griff, da könnte Nami glatt Konkurrenz kriegen!" sagte Vivi unter Kicheranfällen und zwinkerte Ace zu. Dieser hob kurz seinen Hut und verneigte sich, wobei sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht festsetzte. Als sich sein und Namis Blick trafen, hielt er inne und ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus.

Nein, sieh nicht hin! rief die Stimme in Namis Kopf, doch es war schon geschehen. Ihr Blick traf sich mit dem von Ace. Ein kurzer Schauder durchfuhr sie und liess sie an diese eine Nacht denken. Doch sogleich rief sie sich innerlich zur Ordnung und schaute weg. Sie hatte sich entschieden und sie musste es durchziehen. Und trotzdem zog sich bei dem Gedanken an Ruffys Bruder wieder ihr Herz zusammen...
 

~*~*~*~*~*~

I wanted you to know that I love the way you laugh

I wanna hold you high and steal your pain away

I keep your photograph; I know it serves me well

I wanna hold you high and steal your pain
 

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away
 

You've gone away, you don't feel me anymore
 

The worst is over now and we can breathe again

I wanna hold you high, you steal my pain away

There's so much left to learn, and no one left to fight

I wanna hold you high and steal your pain
 

'Cause I'm broken when I'm open

And I don't feel like I am strong enough

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away
 

'Cause I'm broken when I'm open

And I don't feel like I am strong enough

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone away
 

'Cause I'm broken when I'm lonesome

And I don't feel right when you're gone
 

You've gone away, you don't feel me anymore

~*~*~*~*~*~
 

to be continued...^^

********************
 

Woah, geschafft!^^ Ich hab 10 Kapitääl! *feier* Und so, wie ich das seh, werden es bestimmt nochmal 10, mindestens. Denn ich hab noch einige hübsche Überraschungen mit der Strohhutbande und Ace vor...*harhar*
 

Falls sich wer fragt, was dieser Song da oben zu suchen hat... Als ich den Clip das erste Mal gesehen hab, kriegte ich ne Gänsehaut. Der Sond ist mir richtig eingefahren. Seither höre ich ihn ständig, sogar zum Einschlafen O_o°. Nya, und da ich ihn auch während des Schreibens höre, floss er irgendwie in die FF mit ein und ch finde, er passt gerade so schön zur Szene...^^' Auch vom Text her. Nya, finde ich jedenfalls...XD
 

Ich bedanke mich bei den Kommischreibern! *verbeug* Ihr wolltet ja, dass ich schnell weiter schreib, oder? ^^' Vielen Dank, dass ihr die FF bisher so treu verfolgt habt und hoffe, dass ihr das auch die nächsten 10 Kapitel tut. X3
 

caya, eure demoniacAngel *peace*

Überfall im Badezimmer

Hallöchen ihr Lieben und gomen-nasai!
 

Tut mir ganz doll sorry, dass ich erst jetzt weiter schreibe! Aber ich hab nur darauf gewartet, bis sich die erste Schreibblockade dieser FF meldet. Und das hat sie getan.^^' Aber hey, ich hab es noch nie geschafft, bei einer FF 10 Kapitel hintereinander zu schreiben, ohne ne Blockade zu kriegen! Das ist Rekord! ^^

Das angekündigte Special muss leider ausfallen, aber später gibts bestimmt eines.

Und vielen vielen Dank für die Kommis! *_* So viele hab ich für ne FF noch nie gekriegt, das ist ebenfalls Rekord! XD *verbeug* Vielen Dank!
 

Woah, genug gelabert, ihr lest das ja eh nicht, sondern wollt gleich das neue Kapitel. X3
 

******************
 

Part 11: Überfall im Badezimmer
 

Der nächste Morgen erwachte mit strahlendem Sonnenschein, vom Meer her kam eine sanfte warme Brise und kleine Wellen schaukelten die Flying Lamb. Noch war alles ruhig auf dem Piratenschiff. Noch...
 

Gähnend schwang sich Sanji aus der Hängematte und wuschelte sich verschlafen durch die blonden Haare. Hinter ihm schnarchten Zorro, Chopper und Lysop und gleich daneben in Ruffys Hängematte schlief Nami. Sanji zündete sich eine Zigarette an und nahm die Jacke seines Anzugs von der Stuhllehne. Immer noch gähnend stieg er aus der Luke an Deck und schlurfte zur Kombüse, um das Frühstück zu machen. Auf dem Weg traf er auf Ace, der mit verschränkten Armen an der Reling lehnte, den Hut in die Stirn gezogen hatte und friedlich schlief. Sanji machte sich in Gedanken eine Notiz, die doppelte Menge Frühstück zu machen. Doch als er die spärlichen Vorräte unter die Lupe nahm, seufzte er und strich die Notiz wieder. Verdammt, sie mussten heute von dieser Insel runter. Aber ohne Mast würde das wohl oder übel zu einem grösseren Problem werden.
 

Kurz darauf ging Sanji gemütlich zurück zum Zimmer der Jungs. Er öffnete die Luke und wollte schon losbrüllen, dass es Frühstück gäbe, als er sich mit der Hand am die Stirn fasste und den Kopf schüttelte. Schliesslich stieg er leise die Leiter runter.

Da schnarchten sie alle noch tief und fest, aber das würde er bald drastisch ändern. Nachdem er Nami geweckt hat. Nie würde er sich erlauben, Nami genau so zu wecken wie Zorro oder Ruffy. Schliesslich war sie eine Dame. Sobald Nami gähnend aus der Kajüte geklettert ist, setzte sich ein breites Grinsen in Sanjis Gesicht fest. Er nahm einen tiefen letzten Zug der Zigarette.

"AUFSTEHEN, IHR PENNER!! ES GIBT FRÜHSTÜCK!"

Zorro schrak hoch und warf dabei seine Schwerter durch die Luft, die er nie aus den Augen liess. Scheppernd landeten sie zu Sanjis Füssen.

Lysop schrie irgendetwas von Überfall und Herzattacke.

Und Chopper krachte hart mit dem Kopf auf den Holzboden.

"Heiliges Kanonenrohr, hast du sie noch alle?!" Zorro liess seine Knöchel knacken und schnaubte wie ein wütender Stier. Wenn er etwas nicht ausstehen konnte, dann war es von diesem lausigen Küchenjungen wachgebrüllt zu werden.

"Komm mal wieder runter, Alter."

Sanji zündete sich gelassen eine neue Zigarette an, warf dann die blonden Haare aus der Stirn und grinste Zorro frech an.

"Ich hab nur einmal mehr unser Schiff davor bewahrt, auseinander zu brechen. Bei deinem Geschnarche grenzt es an ein Wunder, dass die Lamb noch ganz ist."

Zorro griff mit stechendem Blick nach seinen Schwertern.
 

Doch in diesem Moment wurden sie von einem freudigen Aufschrei unterbrochen und hielten mitten in ihren Bewegungen inne, um zu horchen.

"Ähm, Sanji..." Lysop deutete zur Luke.

"Was?"

"Du hast doch nicht etwa...das Frühstück unbeaufsichtigt gelassen, oder?"

"Doch, aber Ace ist ja -"

Entsetzt starrten sich die vier an. Ace hatte das Frühstück entdeckt. Und niemand hielt ihn davon ab, alles einfach zu verspachteln. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stürmten alle gleichzeitig los und kletterten aus dem Zimmer an Deck.

"Wenn mein Frühstück nicht mehr da ist, kriegst du mächtige Probleme, Küchenjunge!"

"Klappe! Wir müssen retten, was noch zu retten ist!"

"Ich werde verhungern!"
 

'Frühstück...?'

Unter Deck im Zimmer der Mädchen regte sich Ruffy kaum merkbar. Ein schwacher, köstlicher Duft war ihm in die Nase gestiegen und liess ihn langsam aber sicher aus dem Land der Träume auftauchen.

Vivi bemerkte es nicht, zog sich rasch an und ging dann leise aus dem Zimmer raus. Ihr Magen knurrte und da sie wusste, wie schnell das Essen weg sein konnte, eilte sie übers Deck zur Kombüse. Als sie die Tür aufstiess, ergoss sich ein Schwall eiskaltes Wasser über ihren Kopf. Geschockt stand sie tropfnass da und starrte ihre Freunde an.

"Äh...upsi?"

Nami stand mit einem gequälten Grinsen vor Vivi, einen Eimer in den Händen haltend, aus dem noch ein paar letzte Wassertropfen auf den Boden fielen.

"Was sollte dass denn?!"

"Äh..."

"Autsch, das war mein Kopf..."

Ace kam hinter der Tür hervor, wobei er sich mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf hielt. Das würde ne prächtige Beule geben.

"Sorry Vivi, das Wasser war eigentlich für Ace bestimmt..."

Nami kratzte sich verlegen am Hinterkopf und funkelte dann Ruffys Bruder an. "Aber ich musste doch irgendwie verhindern, dass er unser Frühstück verputzt!"

"Ich hab nun mal Hunger..."

"Vergiss es, damit kommst du bei uns nicht durch." lachte Sanji. "Den Spruch kennen wir schon von Ruffy."

Ace seufzte und zuckte mit den Schultern. Dann grinste er plötzlich breit in die Runde und setzte sich den Hut auf. "Aber ein Versuch war's immerhin wert."
 

Nachdem Vivi sich rasch umgezogen hatte verlief das Frühstück im grossen und ganzen friedlich, wobei es sich natürlich nicht vermeiden liess, dass Zorro und Sanji sich wieder wegen irgend einer Kleinigkeit in die Haare kriegten.
 

Die Stunden krochen dahin, und als dann Sanji auch noch verkündete, dass das Mittagessen ausfallen musste, schien die Zeit noch langsamer zu fliessen. Die Sonne brannte heiss vom Himmel, kein Lüftchen ging. Nami und Vivi packten schliesslich die Liegestühle an den Strand und sonnten sich ein wenig, während die Männer versuchten, das Schiff wieder flott zu kriegen. Lysop nagelte die letzten paar Bretter an die Planke und wischte sich dann den Schweiss von der Stirn.

"Ok, hier sollte alles wieder dicht sein."

Er stand auf und ging nach vorne zum Bug. Unten am Strand inspizierten Zorro und Ace den zertrümmerten Mast.

"Wie sieht's aus?" fragte Lysop.

"Ziemlich mies." meinte Zorro und kickte gegen das Holz. Mit einem krachenden Geräusch zerfiel der ganze Rest des Mastes in kleine, unbrauchbare Teile.

"Aaah, was tust du?!" Lysop raufte sich die Haare. "Den hätten wir noch brauchen können!"

"Jetzt krieg dich mal wieder ein. Selbst wenn wir den Mast hätten zusammenflicken können, wäre er beim leichtesten Windstoss wieder auseinander gefallen. Wir brauchen nen neuen Mast, eindeutig."

Zorro musterte die Palmen hinter dem Strand.

"Wir könnten einen der Bäume da hinten fällen."

"Nein, das dauert zu lange." meinte Ace. "Ich weiss da was besseres."

"Und was?"

"Wir haben doch einen Mast direkt vor unserer Nase!"

Ace deutete hinüber zum schwarzen Schiff der Twins.

"Hmm..." Zorro setzte einen abschätzigen Blick auf und grinste dann. "Wieso eigentlich nicht...?"
 

Die zwei gingen bald darauf mit Sanji und Lysop im Schlepptau hinüber zu dem riesigen Schiff. Nami und Vivi blickten sich fragend an und zuckten dann mit den Schultern. Die Jungs hatten wohl wieder irgend was verrücktes vor.
 

Unter Deck der Flying Lamb war es still. Nun ja, fast. Im Zimmer der Mädchen drehte sich Ruffy auf die Seite. Der Verband um seine Stirn hatte sich gelöst, die Bandagen lagen lose in seinen verstrubbelten Haaren.

"Hmm, Hühnchen..." murmelte Ruffy und ein leises Lächeln schlich sich in sein Gesicht. "Schweinefleisch, Fisch, Kartoffelsalat, Pastete, haufenweise Pastete..."

Unruhig wälzte er sich erneut auf die andere Seite, stiess dabei unsanft mit dem Kopf an die Bordwand. Sofort jagte der Schmerz durch seinen Kopf und liess die verheilte Wunde an seiner Stirn pochen.

"Ah, Kopfschmerzen!"

Zögernd öffnete er die Augen und faste sich mit der Hand an den Kopf. Er wartete, bis das Pochen nachliess und blinzelte dann verwirrt. Wo war er? Er hörte die Wellen hinter der Wand und das Knarren der Planken, also musste er sich auf der Lamb befinden. Vorsichtig, um erneute Kopfschmerzen zu verhindern, setzte er sich auf und schaute sich in dem Zimmer um. Er war in Namis Zimmer, sass in ihrem Bett.

"Wie bin ich hierher gekommen?"

Sein Blick fiel auf den Verbände an seinem Arm und um die Brust. Das musste Chopper gewesen sein. Langsam dämmerte es ihm. Da waren diese zwei komischen Typen, die seine Freunde angegriffen hatten, er hatte gegen sie gekämpft und dann...

Sein knurrender Magen riss Ruffy aus den Gedanken und trieb ihn aus dem Bett. Ob Sanji was dagegen hätte, wenn er mal kurz den Kühlschrank plünderte? Mit noch etwas weichen Knien ging er vorsichtig zur Tür und stieg hinauf aufs Deck.
 

Doch niemand war zu sehen. Das Schiff schien verlassen. Wo waren die bloss alle? Ruffy blinzelte in das stechende Sonnenlicht und ging zur Kombüse. Auch hier drin war keiner. Sehr seltsam. Aber Ruffy war es nur recht, so würde ihn wenigstens niemand dabei erwischen, wie er den Kühlschrank leer ass.

"Hunger...!" Er öffnete den Kühlschrank, sah kurz hinein und schloss ihn gleich wieder. Dann ging er zur Kochnische und öffnete alle Schränke. Die Proviantsäcke, Sanjis geheimes Reservelager (wovon er eigentlich gar nichts wissen durfte) und selbst Zorros Alkoholecke durchsuchte er.

"Wie geht das? Kein Essen mehr da?"

Seufzend verliess er die Kombüse und ging nach vorne zum Bug. Irgendwo mussten seine Freunde ja sein! Oder ihnen war etwas zugestossen, während er geschlafen hatte. Die Erinnerungen an den Kampf mit den Twins waren irgendwie verschwommen, es konnte also gut möglich sein, dass da noch was passiert ist, von dem er im Moment noch nichts wusste.

Seine Sorge war jedoch unbegründet, denn als Ruffy vorne am Bug stand, erblickte er am Strand unten zwei Liegestühle unter dem bunten Sonnenschirm.

"Hey, gibt's nichts mehr zu futtern?" rief er hinunter. Unter dem Sonnenschirm kamen zwei überrascht dreinblickende Gesichter hervor. Dann begannen beide zu strahlen.

"Ruffy!"
 

Drüben auf dem Schiff der Twins schauten alle vier gleichzeitig auf, als sie Namis Ausruf hörten.

"Ist das Ruffy?"

"Sieht ganz so aus..."

Die vier sahen sich kurz an und rannten dann gleichzeitig los.

"Hey, Ruffy! Alles klar bei dir?" rief Sanji, als er über den Strand zur Lamb rannte.

"Ah, gut, dass du da bist, Sanji! Ich brauch dringend was zu futtern!!"

Sanji blieb bei Vivi stehen und zündete sich eine Zigarette an.

"Tut mir leid, ist nichts mehr da."

"Waaaas?"

Resigniert liess Ruffy die Schultern hängen und hielt sich eine Hand vor den knurrenden Bauch.

"Hi, kleiner Bruder."

Ruffy blickte überrascht auf.

"Ace?! Was machst du denn hier?"

"Ach, ich dachte, ich schau mal wieder vorbei." Ace grinste und zuckte dann mit Unschuldsmine die Schultern. "Gut geschlafen?"

Jetzt grinste auch Ruffy.

"Jep, ich bin wieder fit!"

Zum Beweis klopfte er sich mit der Faust auf die Brust, was er sofort wieder bereute, als ein stechender Schmerz durch seinen Körper jagte. "Autsch, verdammt..." Da war wohl was gebrochen. Seine Freunde brachen in herzhaftes Lachen aus und Ruffy lachte nach kurzem Zögern mit ihnen.
 

Die vier Jungs gingen dann wieder auf das Schiff der Twins, um weiter am Mast zu werkeln. Vivi beschloss, sich wieder in die Sonne zu legen. Nami jedoch zog sich beim Liegestuhl ihren Rock an, nahm die zwei grossen Früchte mit, die daneben im Sand lagen und ging zur Lamb. Sie fand Ruffy hinten im Heck. Er wickelte sich gerade den Verband von seinem Kopf und blickte aufs Meer hinaus. Als er hinter sich Namis Schritte hörte, drehte er sich um.

"Hier, die sind für dich. Sanji hat heute Mittag ein paar von denen aus dem Wald geholt."

Nami hielt ihm die Früchte hin. Ruffys Mine hellte sich ein wenig auf.

"Danke!"

Er stopfte sie sich gleich in den Mund und schluckte sie kaum zerkaut einfach hinunter. Wenigstens hatte er jetzt etwas im Magen. Aber das reichte natürlich noch lange nicht.

"Schön, dass es dir wieder besser geht."

Nami lächelte ihn an und setzte sich auf die Reling.

Als Ruffy dieses Lächeln sah, wurde ihm warm. Verschwommen tauchte ein Bild vor seinem geistige Auge auf. Ja, er erinnerte sich wieder. Er hatte Nami gebeten, bei ihm zu bleiben, er hatte ihre warme Hand gehalten. Und dann hatte sie ihn...

Unbewusst griff er sich mit den Fingern an die Lippen. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus, das sogar das Magenknurren vertrieb. Er liess den Verband fallen, den er immer noch in der anderen Hand hielt und ging einen zögerlichen Schritt auf seine Navigatorin zu.

"Nami...hast du-" begann er mit nervöser Stimme, doch er konnte den Satz nicht beenden, denn etwas riesiges krachte direkt neben der Lamb ins Wasser. Nami schrie wütend und erschrocken auf und marschierte zur Reling an der Steuerbordseite.
 

"IHR VOLLIDIOTEN, KÖNNT IHR NICHT AUFPASSEN?! IHR HÄTTET BEINAH DAS SCHIFF GETROFFEN!" rief sie mit fuchtelnder Faust zum schwarzen Schiff rüber.

"'Tschuldige, Nami-Maus!" rief Sanji winkend zurück.

"Idiot..."

"Willst du Prügel beziehen?"

"Hab ich was gesagt, Küchenjunge?"

"Leute, Leute, haltet bitte mal die Klappe, ja?!"

Ace spielte mit einem kleinen Flammenball, worauf Zorro und Sanji sofort voneinander abliessen. Ace grinste zufrieden und wandte sich dann mit ernstem Blick um.

"Wir haben jetzt nämlich ein kleineres Problem."

"Scheisse ja..." meinten die anderen drei einstimmig, als sie auf den grossen Mast hinunter blickten, der nun friedlich im Wasser vor sich hin schaukelte. Das Ding wog mindestens ne Tonne und nun, voll gesogen mit Wasser, bestimmt das Doppelte. Irgendwie mussten sie den Mast an Land bringen.

"Hat jemand ne Idee?"

Allgemeines Schweigen.

Ace seufzte. "Na schön. Ist hier irgendwo ein Seil?"
 

Drei Stunden später, als die Sonne bereits halb untergegangen war, rollten Zorro, Ace, Sanji und Lysop den Masten den letzten Meter den Strand hinauf. Zorro sicherte ihn anschliessend mit Steinen, so dass er während der Nacht nicht zurück ins Wasser rollen konnte.

"Geschafft!"

Völlig am Ende liessen sich die Vier in den Sand fallen. Sanji zündete sich eine Kippe an und sog den Rauch tief ein. Zorro liess sich einfach nach hinten fallen und pennte beinah augenblicklich ein.

"Hey, alles klar bei euch?"

Vivi kam neugierig den Strand entlang und setzte sich auf den Mast, der sogleich bedenklich zu wackeln anfing und einige Zentimeter Richtung Wasser rollte.

"Nicht draufsetzen!"

Entsetzt stemmten sich Ace und Sanji gegen das Holz und rollten den Masten wieder an seinen Platz.

"Sorry...!" lachte Vivi verlegen und die Jungs liessen sich mit einem erleichterten Seufzer wieder in den Sand fallen.
 

********

Der nächste Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein und lautem Vogelgezwitscher, das aus dem Wäldchen auf der Insel kam. Nami blinzelte in den Sonnenstrahl, der auf ihr Bett fiel und drehte sich dann murmelnd um. Sie hörte, wie Vivi aus ihrem Bett stieg und sich anzog

"Du stehst schon auf?"

"Ja, ich will noch Duschen, bevor einer der Jungs das Bad in Beschlag nimmt."

"Weckst du mich, wenn du fertig bist? Ich will auch noch schnell duschen."

"Kein Problem, bis dann."

Vivi schloss hinter sich die Tür und Nami zog sich die Bettdecke über den Kopf. Sie hatte schlecht geschlafen und wollte noch nicht aufstehen. Sie wollte an gar nichts denken, doch ihre Gedanken begannen wie von selbst zu kreisen.

Was hatte Ruffy sie gestern fragen wollen, bevor der Mast ins Wasser gekracht war? Seine Stimme hatte leicht gezittert. Nami runzelte die Stirn. Ruffys Stimme zitterte sonst nie.
 

Nach einer Viertelstunde hielt sie es im Bett nicht mehr aus und stand auf. Nur mit BH und Rock bekleidet ging sie aus dem Zimmer. Vor der Tür zum Badezimmer blieb sie stehen und horchte. Als sie nichts dahinter hörte, klopfte sie leise an.

"Vivi, bist du noch da drin?"

Doch statt einer Antwort wurde die Tür einen Spalt breit aufgemacht und eine Hand zog Nami ins Badezimmer hinein.

"Was zum-!"

"Scht!"

Die Tür wurde hinter Namis Rücken zugezogen. Verwirrt starrte Nami die Person an, der sie nun gegenüber stand. Und bemerkte, dass sie leicht rot wurde, denn vor ihr stand Ace, nur mit einem Badetuch um die Hüften und mit nassen Haaren, die ihm ins Gesicht fielen. Nami lehnte sich nach hinten an die Tür und wusste nicht wohin mit ihren Händen.

"Was soll das, Ace? Wird das ein Überfall?"

Ace lachte leise und schaute sie dann an.

"Nicht direkt. Ich wollte kurz ungestört mit dir sein." Er setzte ein schelmisches Grinsen auf. "Der BH steht dir."

"Könntest du bitte woanders hinschauen?" Nami kreuzte die Arme vor der Brust.

Ein peinliches Schweigen trat ein, wobei sich Ace verlegen am Hinterkopf kratzte.

"Ich glaub, ich muss mich bei dir entschuldigen..." sagte er dann zögernd und schaute wieder auf.

"Wofür?"

"Na ja... Dafür, dass ich ein Idiot war und einfach abgehauen bin."

Das hat gesessen. Nami wusste nicht, was sie ihm darauf antworten, geschweige denn, wie sie nun reagieren sollte. Als Ace einen Schritt auf sie zu machte und sie von seinen Augen wie magisch angezogen wurde, begann ihr Herz zu rasen. Die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf wies sie immer lauter an, sofort aus dem Badezimmer zu verschwinden, es nicht weiter kommen zu lassen und vor allem nicht in seine Augen zu sehen.

"Kannst du mir verraten, was du vor ein paar Nächten mit mir angestellt hast?"

Er strich ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht und lächelte. Nami schluckte einen Klos in ihrem Hals runter und bekam weiche Knie.

"Ace..."

"Verdammt, ich krieg dich nicht mehr aus meinem Kopf."

Er stützte sich mit beiden Händen neben Namis Kopf an der Tür ab und beugte sich leicht zu ihr runter. Ein spitzbübisches Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus.

"Könnten wir das von damals irgendwann wiederholen?"

'Verdammt, verdammt, verdammt! Tu das nicht!' schrie die Stimme in Namis Kopf, doch Nami tat es bereits. Ohne es bewusst zu wollen, schlang sie ihm die Arme um den Nacken und küsste ihn. Oh, wie hatte sie nur vergessen können, wie gut seine Küsse schmeckten?!
 

Doch Sekunden später liess plötzlich die Tür an ihrem Rücken nach. Durch den Schwung, mit dem die Tür aufgerissen wurde und da sie sich daran angelehnt hatte, verlor Nami das Gleichgewicht und fiel nach hinten, wobei sie Ace mit sich zog.

"Woah, shit!"

Krachend landete sie auf ihrem Hintern, sie hatte sich nicht auffangen können, da ihre Arme immer noch Ace umschlungen hielten. Ace hatte sich gerade noch rechtzeitig auffangen können, sonst wäre er genau auf Nami drauf gefallen. Beide starrten erschrocken die Person an, die die Tür aufgerissen hat und sie nun mit überraschtem Blick musterte.

"Also das müsst ihr mir jetzt erklären!"
 

to be continued...^^

*********************
 

Hoppla, jetzt haben wir den Salat...
 

Ich versuch mich zu beeilen mit dem nächsten Teil, denn ab jetzt geht auf dem Schiff die Post ab! XD Nein, ich verrat nix mehr!
 

caya, demoniacAngel *peace* X3

Das Geständnis

Moin, moin! XD
 

Jahaa, das ging schnell, nicht? Schon der 12. Part!^^ Ich kanns selbst kaum glauben. Und, Leute, ich hab echt null Ahnung, wie das ganze ausgehen soll. Ich lass mich einfach mal überraschen, was mein Hirn so alles ausspuckt. Aber so, wie es im Moment aussieht, kann sich die FF noch ziemlich in die Länge ziehen. Nya, mal sehen.^^'
 

*gnaa* Was laber ich da eigentlich? Liest eh keiner! XD
 

*************
 

Part 12: Das Geständnis
 

'Ha, jetzt hast du den Salat, Nami!' meckerte die Stimme in Namis Kopf. Nami bemerkte, dass sie immer noch Ace in den Armen hielt und liess ihn wie gestochen los. Nach dessen Gesicht zu urteilen passte ihm die Situation genauso wenig wie ihr. Hinzu kam ja noch, dass sie beide praktisch nichts anhatten.

"Könntet ihr mir das bitte erklären?"

Nami blickte wieder zu der Person hoch, die vor ihnen stand. Jetzt war es aus mit den Heimlichkeiten. Ace senkte resigniert den Kopf und seufzte.

"Ich verschwinde wohl besser..."

Rasch stand er auf und verschwand aus dem Raum, bevor jemand ihn zurückhalten konnte (etwa auf der Flucht, Acey? ^^). Als Ace an ihr vorbei ging, konnte sich die Person ein Grinsen nicht mehr verkneifen.

"Vivi..."

"Nami, ich weiss zwar nicht, wie du das angestellt hast, aber...wow."

"Es ist nicht so, wie du denkst!"

"Nein, natürlich nicht, das sagen sie alle."

Vivi half Nami auf die Beine und musterte sie dann mit einem seltsamen Blick.

"Bei was hab ich euch denn gerade gestört? Sah ja ziemlich eindeutig aus..."

"Das hat nichts zu bedeuten." meinte Nami und fasste sich an die Schläfe. "Ah, mir schwirrt der Kopf, ich brauch ne Abkühlung!"
 

Verdammt, so, wie sie Vivi kannte, verlangte die nun eine Erklärung. Haarklein bis ins letzte Detail. Nami hätte sich selbst ohrfeigen können. Warum hatte sie es überhaupt soweit kommen lassen, dass sie mit Ace rumknutschte?! Wo doch wirklich jederzeit jemand hätte reinkommen können, es war ja nicht abgeschlossen. Sie seufzte und zog sich ein Shirt an. Vor dem Spiegel blieb sie stehen und starrte sich an.

'Ich Idiotin. Wollte ich eigentlich nicht damit aufhören? Wenn ich so weiter mache, verdreht mir Ace endgültig den Kopf, und das wär ganz schlecht. Das kann ich Ruffy nicht antun, so kaltherzig bin nicht mal ich. Ja, und jetzt steh ich da und heul gleich los wie ein kleines Kind! Verdammt, warum muss alles immer so kompliziert sein? Boah, ich krieg noch die Krise!'

"Nami? Alles ok?"

"Was? Äh, ja..."

Nami fühlte sich wie bei etwas verbotenem ertappt, als Vivi sich vor sie stellte. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den beiden, wobei Nami zu Boden schaute. Plötzlich regte sich etwas in ihr, leiser Widerstand, und sie ballte die Fäuste. Warum war ihr das überhaupt peinlich? Sie konnte schliesslich tun, was sie wollte. Sie war niemandem verpflichtet und musste keine Rechenschaft für das ablegen, was sie tat. Nami drehte sich um und ging zur Tür.

"Komm, wir gehen zu den anderen."
 

Als sie an Deck kamen, mussten sie sich unter mehreren Seilen bücken, um überhaupt zur Tür der Kombüse zu kommen. Verwundert musterten sie die merkwürdige Konstruktion, die vom kleinen Mast des Focksegels über das Dach der Kombüse und runter an den Strand führte. Mehrere dicke Seile waren hin und her gespannt. Hinten im Heck werkelte Lysop am Fockmast rum.

"Hier oben ist alles klar!" rief er, als er den letzten Knoten gemacht hatte.

"Hier auch!"

Ruffy stand auf seinem Lieblingsplatz und zog an einem Seil, das wie ein Flaschenzug um den Kopf des Lamms gewickelt war. Nami zog eine Braue in die Höhe. Was tun die da schon wieder?

"Hey, Zorro, seid ihr fertig?"

"Jep!" kam es vom Strand. "Sollte halten."

Zorro und Sanji kletterten an Bord. Sanji hatte seine Jacke ausgezogen und die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt. Zorro zog sich sein Shirt aus und band sich das schwarze Tuch um den Kopf (bitte keine Sabberanfälle! XD). Chopper kam mit Lysop nach vorne.

"Ich hoffe mal schwer, deine Konstruktion hält, Lysop!" brummte Zorro.

"Keine Sorge, ich hab alles genau durchdacht."

"Ich glaub dir erst, wenn wir das Ding oben haben."

Nami und Vivi gingen nun neugierig zu den anderen nach vorne in den Bug. Wollten die etwa...ja, die wollten doch tatsächlich diesen tonnenschweren Mast aufs Schiff hieven!

"Die Seile halten nie." meinte Nami skeptisch und zurrte an einem der Stricke.

"Lass uns nur machen." grinste Ruffy siegessicher.

"Genau, also steht hier nicht im Weg rum!"

Zorro schob Vivi und Nami beiseite und kassierte dafür von Nami eine schmerzvolle Kopfnuss, vorauf Sanji schadenfreudig zu lachen anfing. Was wiederum zur Folge hatte, dass Zorro Sanji am Kragen packte und gleich noch ne Kopfnuss verpasst bekam. Sanji natürlich auch.

"Volldeppen..." murrte Nami und duckte sich unter den Seilen durch, um wieder mal nach ihren Orangen zu schauen. Vivi lachte und setzte sich in sicherer Entfernung auf die Reling, um den Jungs zuzuschauen. Ace kam aus der Luke zum Zimmer der Jungs geklettert und kratzte sich überrascht am Kopf, als er die vielen Seile erblickte.

"Funktioniert das auch?" fragte er skeptisch, als er bei den anderen angelangt war.

"Das werden wir gleich herausfinden."

Ruffy sprang vom Lamm runter.

"Chopper, du verwandelst dich und gehst mit Zorro ins Heck. Lysop und ich ziehen hier vorne und Ace, du gehst mit Sanji runter zum Mast."

Die Mannschaft verteilte sich auf ihre jeweiligen Posten. Nami beobachtete neugierig das Treiben. 'Also wenn die tatsächlich den Mast aufs Schiff bringen, dann kriegt jeder eine meiner Orangen.' dachte sie und zog skeptisch die Brauen in die Höhe.

"Das klappt doch nie..."

"Alles klar, Leute?" rief Ruffy, schnappte sich eines der Seile, führte es hinter dem Rücken durch und stemmte sich gegen den Kopf des Lammes. Hinter ihm auf dem Deck nahm Lysop das zweite Seil, welches nach hinten zum Heck führte, in die Hände und machte sich ebenfalls bereit. Unten am Strand hatten sich Ace und Sanji bei einer Konstruktion in Position gebracht, die entfernt an das Hebelprinzip erinnerte. Aber eben nur entfernt. Beide gaben nun Ruffy ein Zeichen, dass sie loslegen konnten. Hinten vom Heck kam das selbe.

"Ok, dann auf drei!"

Chopper sprang auf das Dach der Kombüse und packte das dicke Seil.

"Eins..."

Zorro straffte das Seil und stemmte sich mit einem Fuss gegen den Fockmast, den Rücken zur Kombüse.

"Zwei..."

Ruffy und Lysop strafften die Seile ebenfalls. Lysop schickte noch schnell ein Stossgebet in den Himmel.

"Drei!"

Die dicken Seile spannten sich, das Holz des Fockmastes begann zu knarren.

"Zieht, Leute!!"

Unter Ächzen und Stöhnen bewegte sich der Mast Zentimeter für Zentimeter in die Höhe, wobei er gefährlich hin und her zu schwanken begann. Etwa bei der Hälfte verliessen Lysop plötzlich die Kräfte, das Seil surrte durch seine schmerzenden Hände und hinterliess eine rote Brennspur.

"Aaah, verdammt, Lysop!" knurrten Ruffy und Zorro gleichzeitig los und stemmten sich noch mehr gegen das Gewicht. Lysop pustete in seine brennenden Hände. Der Mast war um einige Zentimeter abgesackt und die Seile waren zum Zerreissen gespannt.

"Kommt schon, Leute! Zieht! Gleich haben wirs geschafft!" feuerte Ruffy seine Mannschaft an und biss die Zähne zusammen.

"Raaaah! Wär doch gelacht, wenn wir das Ding nicht hochkriegen!"
 

Fünf anstrengende und schweisstreibende Minuten später lag dann der Mast tatsächlich quer auf dem Deck. Ace und Sanji kletterten wieder an Bord und wischten sich den Schweiss von der Stirn.

"Das tu ich nie wieder!" brummte Zorro entschieden und setzte sich mit verschränkten Armen auf die Treppe vor der Kombüse. Die anderen stimmten ihm in Gedanken zu und betrachteten mit wehleidiger Mine ihre Hände.

"Jetzt muss er nur noch an seinen Platz."

Ruffy kratzte sich am Hinterkopf und warf dann den anderen einen hilflosen Blick zu.

"Und so ne Plackerei ohne Futter..." Sein Magen fühlte sich an wie ein riesiges schwarzes Loch. Auch sein Bruder litt unter dem Futtermangel und liess sich mit einem jammernden "Hunger...!" zu Boden fallen.

"Ihr armen..." spöttelte Nami, als sie vom Dach der Kombüse runter sprang. Aber sie musste sich eingestehen, dass die Jungs ganze Arbeit geleistet haben. Hätte sie nicht gedacht.

"Hier, vielleicht muntert euch das wieder ein bisschen auf."

Sie warf Ace und Ruffy je eine Orange zu. Verwundert fingen sie die Früchte auf und blickten dann Nami fragend an.

"Guckt nicht so blöd!"

Sie ging weiter zu Zorro, dem sie ebenfalls eine Orange in die Hand drückte, dann zu Sanji, Chopper und Lysop. Die Jungs betrachteten die Orangen in ihren Händen und warfen sich dann einen fragenden Blick zu. Nami gab sonst nie freiwillig ihre Orangen her. Ob sie vorhin auf den Kopf gefallen war?
 

Eine Stunde später hämmerte Lysop die letzten Nägel in die Verankerung und warf dann den Hammer beiseite. Der Mast stand. Zwar etwas schief, aber er stand. Immerhin. Um den Mast herum verteilt lagen die Jungs am Boden und taten keinen Wank mehr. Nie wieder, da waren sie sich einig.

Nami stand hinten im Heck und beobachtete die Wolken am Horizont. Eine leichte Brise kam auf und Nami runzelte die Stirn. Sie drehte den Kopf und blickte hoch zur Sonne. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging nach vorne zu den anderen.

"Ey, setzt sofort die Segel!" rief sie laut zu den Scheintoten runter.

"Warum denn? Hat das nicht Zeit bis morgen?" fragte Ruffy müde.

"Nein, da kommt ein Sturm auf uns zu, die passende Gelegenheit, schnell von hier weg zu kommen!"

Ruffy setzte sich kerzengerade hin.

"Wart mal kurz. Sturm bedeutet Wind. Wind heisst, wir kommen schnell vorwärts. Und das wiederum heisst dann..."

"Essen!" Ace sprang auf.

Als ob das das Zauberwort gewesen war, kam plötzlich Leben in die Truppe. Nami grinste zufrieden in sich hinein.

"Na bitte, geht doch!"
 

Die neuen Segel wurden gesetzt, Chopper verwandelte sich und schob das Schiff langsam vom Strand runter. Ace sprang ebenfalls von Bord und rannte rüber zu seinem kleinen Boot. Er warf die Leine hinein, sprang hinterher und liess seine Flammen auflodern. Das kleine Gefährt schoss am Schiff der Twins vorbei der Lamb hinterher.
 

Endlich waren sie von dieser Insel runter! Die Erleichterung war allen ins Gesicht geschrieben. Ruffy setzte sich voller Enthusiasmus auf seinen Lieblingsplatz und streckte die Nase in den Wind. Nami stand vor der Kombüse an der Reling und studierte den Lockport.

"Hey, Sanji, 10 Grad Backbord!"

"Aye, Aye, Nami-Maus!"

Sanji packte das Ruder und stiess den Balken leicht nach rechts.

"Ok, jetzt genau diesen Kurs halten!"

Nami seufzte erleichtert auf. Der Wind nahm zu und die Lamb wurde schneller. Links vom Schiff steuerte Ace sein kleines Boot näher heran. Er warf Lysop die Leine zu und sprang auf die Reling. Er winkte Nami kurz zu und gesellte sich dann zu seinem kleinen Bruder. Nami beobachtete die beiden. Als sie laut auflachten, musste sie unweigerlich ebenfalls grinsen.

Ein Tippen auf ihrer Schulter riss sie aus den Gedanken. Sie drehte verwundert den Kopf und sah sich einer breit grinsenden Vivi gegenüber.

"Du schuldest mir noch eine Erklärung."

Nami seufzte und lachte dann.

"Ja, ich glaub, ich kann es dir erzählen. Aber nicht hier." meinte sie mit einem Seitenblick auf die anderen. Sie führte Vivi nach hinten ins Heck. Jedoch hatte sich dort bereits Zorro breit gemacht und pennte.
 

Die beiden Frauen setzten sich auf die Reling. Nami starrte Zorro an. Pennte der wirklich? Wenn er was mitkriegen würde, dann...

"Du kennst ihn doch, der schläft tief und fest." sagte Vivi, als ob sie Namis Gedanken gelesen hätte. Nami seufzte und holte schliesslich tief Luft.

"Ok, wie du meinst."

"Dann schiess mal los! Was habt ihr da im Badezimmer gemacht?"

Aber Zorro schlief nicht, sondern döste nur vor sich hin. Bei Vivis letztem Satz dämmerte er aus dem Halbschlaf hoch.

"Das hast du doch gesehen."

"Nein, nur, wie ihr halb nackt aus dem Bad geplumpst seid."

Zorro wurde hellhörig. Über wen oder was redeten die Mädels da? Und...halbnackt? Moment mal! Er rief sich innerlich zur Ordnung. Seit wann interessierte ihn so was? Ausserdem lauschte er den Gesprächen anderer nicht, das war ihm schlichtweg egal. Aber mit einem Ohr mithören konnte er ja trotzdem, der reinen Neugier wegen...

"Ich frag mich wirklich, wie du mit Ace... Ich meine, du hast doch nach dem Kampf Ruffy geküsst, oder?"

Zorro hob eine Augenbraue in die Höhe, was Nami und Vivi nicht bemerkten. Hatte er da was verpasst?

Nami hätte sich am liebsten die Haare gerauft.

"Na schön, dann muss ich dir eben alles von Anfang an erzählen." Sie holte tief Luft und sah dann Vivi geradewegs in die Augen.
 

"Ich hab mit Ace geschlafen."

Zorro unterdrückte mit Mühe einen Hustenanfall.

"Du... Du hast was?!"

"Scht! Nicht so laut, ich will nicht, dass die anderen was erfahren!"

Vivi wurde sofort still. Sie war platt. So was hätte sie nicht im geringsten erwartet.

"Es war nach dem Fest auf Tavalu. Darum war auch das Zimmer abgeschlossen. Ich..." Nami verstummte.

"Ich vermute mal, ihr ward beide betrunken."

Nami setzte ein verlegenes Lächeln auf.

"Jaaa... Aber..." Ihr Blick veränderte sich und sie schaute nach vorne zum Bug, wo Ace gerade Ruffy ne Kopfnuss verpasste. Sie musste wieder lächeln. "...es war schön." Dann kicherte sie zu Vivis Verwunderung plötzlich los.

"Er hat mein Kissen angesengt!"

Vivi stellte sich in Gedanken vor, wie plötzlich Namis Bett in Flammen aufgeht, während Nami und Ace bei der Sache waren und wieherte los.

Zorro schob wieder eine Braue in die Höhe. Er hatte wohl tatsächlich was verpasst. Was für überraschende Neuigkeiten. Aber er war ja keine Klatschtante, also verkniff er sich ein fieses Grinsen und tat weiter so, als schliefe er tief und fest.
 

"Ok, dann hast du jetzt aber ein Problem." meinte Vivi, als sie sich wieder beruhigt hatte.

"Inwiefern?"

"Na, ja... Ich glaub, Ruffy mag dich wirklich sehr. Hat Sanji jedenfalls gemeint. Aber er trägt ja beinah ein Schild mit sich rum, wo das drauf steht."

"Das mit Ace war einmalig und wird nie wieder passieren."

"Ach, und was war das heute im Badezimmer?"

Nami wusste darauf keine Antwort.

"Ach, verdammt, ich weiss nicht mehr, was ich denken soll!" Sie sprang von der Reling und begann unruhig auf und ab zu gehen. "Ich mag Ruffy, ich mag ihn wirklich sehr, das kannst du mir glauben. Sonst hätte ich ihn nicht geküsst. Ace hat etwas an sich, dem ich nicht widerstehen kann. Wenn er noch mal so was ähnliches macht wie heute morgen, dann kipp ich endgültig aus den Latschen."

"Scheisse..."

"Du sagst es."

Nami blieb stehen und blickte wieder nach vorne zum Bug.

"Warum ausgerechnet die beiden? Ach, ich hasse diese Gefühle!" Sie ballte die Fäuste und wandte entschlossen den Blick ab. Eine Weile herrschte Schweigen. Zorro liess einen Schnarcher von sich hören. 'Schläft der wirklich?' dachte Nami skeptisch und starrte den Schwertkämpfer an. Sie schüttelte den Kopf und hing wieder ihren eigenen Gedanken nach.

"Was willst du jetzt tun?" fragte Vivi nach einer Weile. Nami dachte kurz nach.

"Nichts. Ich tu überhaupt nichts, denn ich bin heute morgen schon zu weit gegangen. Es hätte nicht passieren dürfen."

Damit war das Gespräch für Nami beendet und sie ging nach vorne. Vivi blieb noch eine Weile nachdenklich sitzen. Einige Ungereimtheiten der letzten Tage fügten sich nun zusammen. Das verschlossene Zimmer. Ruffy, der irgendwie neben den Schuhen war. Und Ace, der einen ungewohnt langen Besuch abstattete.
 

Gegen Abend wurde der Himmel immer düsterer, dicke schwarze Wolken überzogen ihn und ein scharfer Wind kam auf. Die Wellen wurden höher und klatschten gegen die Planken. Nami kommandierte die Jungs rum. Segel einholen, Taue festbinden, Kurs halten. Ruffy sass immer noch auf dem Lammkopf und jubelte gegen den Wind. Ein Blitz zuckte plötzlich auf und erhellte die Umgebung für Sekundenbruchteile taghell.

"Ruffy, komm da runter, sonst fällst du noch ins Wasser!" rief Nami. Ruffy drehte den Kopf und grinste breit, doch als der nächste Blitz aufleuchtete und gleich darauf der Donner krachte, hielt er es für angebrachter seinen Standort zu wechseln und kletterte vom Bug runter.

"Ich will mir keine Sorgen um dich machen müssen." meinte seine Navigatorin, als er zu ihr vor die Kombüse ging. Plötzlich fiel es ihm wieder ein. Dieses Kribbeln, das ihn gestern gepackt hatte, ihr Lächeln und diese Frage, diese eine Frage, die jetzt wieder in seinem Kopf rum spukte.
 

to be continued...^^

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Boah, ich bin alle! Eigentlich sollte ich ja lernen, aber...hey, ich hab 2 Wochen sturmfreie Bude, das muss ich ausnutzen! X3
 

caya, eure demoniacAngel XD

Die Nacht im Sturm

Tach ihr lieben! XD
 

Ich weiss, hat wieder mal lange gedauert mit dem neuen Teil. Aber mein letztes Schuljahr hat verdammt stressig angefangen...><° Wie auch immer, ich habs doch noch geschafft, das Ding fertig zu schreiben. Übrigens schon Part 13. Ui, ob der Unglück bringt? Ne, ich glaub eher Glück, denn 13 ist meine Lieblingszahl! X3

Vielen vielen vielen Dank für die tollen Kommis, die ich wieder von euch gekriegt hab! *alle mal durchknuddel*
 

@Chouchoute: Ich hoffe, ich konnte deinem Wunsch nach Sanji x Vivi in diesem Kapitel wenigstens teilweise gerecht werden, für viel hats nicht gereicht... Sorry!^^'
 

Ok, dieses Kapitel strotzt wieder mal vor Dramatik! Aber auf der Grand Line muss man eben mit allem rechnen, auch mit dem, was gleich passiert...
 

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Part 13: Die Nacht im Sturm
 

Die erste heftige Sturmböe rammte die Flying Lamb seitlich wie ein Hammerschlag. Ein heftiger Ruck ging durch das Schiff, Vivi verlor den Halt und prallte gegen die Reling. Sanji versuchte das Gleichgewicht zu halten und stolperte besorgt zu ihr. Für Ruffy kam der Stoss so unerwartet, dass er mit Nami zusammenstiess und sie gleich mit sich zu Boden riss. Nami fiel schmerzhaft auf ihre 7 Buchstaben, während ihr Käpt'n sich gerade noch auffangen konnte, da er sonst auf ihr gelandet wäre.

,Scheisse...' dachten sie beide wohl gleichzeitig und registrierten nebenbei, wie ihr Gegenüber rötlich anlief. Ruffy wurde sich der peinlichen Situation bewusst und stand wie gestochen auf.

"Sorry..."

"Schon ok." meinte Nami, als sie ebenfalls aufstand. Sie lächelte ihn an und strich sich dabei die Haare aus dem Gesicht, die der Wind umher wirbelte. Ruffy wurde wieder rot und fand seine Sandalen plötzlich unglaublich interessant.

,Nicht hinsehen, nicht hinsehen, nicht zu diesem Lächeln hinsehen.' dachte er verbissen und fragte sich, warum sich sein Gesicht plötzlich so heiss anfühlte. Bekam er etwa Fieber?
 

Doch bevor er weiter darüber nachgrübeln konnte, wurde die Lamb von einer ziemlich grossen Welle seitlich gerammt und in die Schräglage versetzt. Ruffy verlor abermals das Gleichgewicht und prallte gegen die Wand der Kombüse. Nami konnte sich gerade noch an der Reling auffangen.

"Leute, haltet euch irgendwo fest, das wird heftig!" rief sie zu den anderen runter und machte sich auf die nächste Welle gefasst, die bereits auf sie zu raste.

"Was du nicht sagst...!" rief Zorro durch die Böen zurück. Er konnte gerade noch Chopper am Geweih packen, bevor der kleine Elch übers Deck geschleudert wurde.

"Geh besser unter Deck, Kleiner. Sonst fällst du uns noch über Bord."

Von Chopper kam nur ein jammervolles Geräusch. Zorro brachte ihn zur Luke und verschloss sie hinter ihm wieder.

Über dem Schiff zuckten Blitze auf, der nachfolgende Donner liess das Holz vibrieren. Und als ob der Himmel plötzlich alle Schleusen geöffnet hätte, begann es zu regnen. Innert Minuten war die Crew klatschnass bis auf die Knochen. Vivi flüchtete in die Kombüse. Lysop wollte mit ängstlicher Mine gleich hinterher, doch Nami liess das nicht zu.

"Pass auf, dass sich die Taue nicht lösen und uns plötzlich um die Ohren knallen!"

"Aye, aye..."

Lysop liess die Schultern hängen ging wieder runter zu den anderen.

"Oh, shit!" rief Nami aus, als sie auf den Lockport schaute. "Zorro, Sanji! Los, ans Ruder! Wird sind vom Kurs abgekommen!" brüllte sie durch den Sturm und sah, wie die beiden losrannten und auf die Tür zum Proviantraum zu stolperten. Gemeinsam stemmten und zogen sie am Ruderbalken, was sich als kräfteaufreibender herausstellte, als angenommen.
 

Die Wellen rasten nun von schräg vorne auf das kleine Schiff zu. Ruffy verlor beinahe seinen Hut und lehnte sich gefährlich weit über die Reling, um ihn wieder zu kriegen. Nami kriegte es mit der Angst zu tun, als sie das sah und wollte schon zu ihm runter stürzen, als Ace wie aus dem Nichts auftauchte und seinen Bruder am Kragen zurück auf den sicheren Boden zog.

"Pass besser auf dich auf, du wärst beinah raus gefallen!" meinte Ace ehrlich erschrocken und starrte Ruffy an.

"Aber mein Hut..."

"Das ist doch nur ein Hut! Ich würde dir im nächsten Hafen einen neuen kaufen."

"Nein, das ist nicht irgend ein Hut, Ace! Hast du es etwa vergessen? Das ist Shanks Hut, verdammt!" schrie Ruffy seinen Bruder an.

Ace schwieg betroffen. Ruffy hatte recht, er hatte nicht mehr daran gedacht, was damals vor 10 Jahren passiert ist. Dabei wusste er genau, dass ihm dieser Hut mehr bedeutete als sein eigenes Leben. Shanks und seine Mannschaft waren die ersten Piraten gewesen, mit denen er selbst und Ruffy in Kontakt gekommen waren. Damals hatte er zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt Pirat zu werden, bevor er dann Jahre später seine Sachen gepackt hatte, einfach mitten in der Nacht abgehauen war und Ruffy allein zurück gelassen hatte. Ace nahm Ruffy den Hut aus der Hand und setzte ihn ihm auf den Kopf.

"Sorry, kleiner Bruder..."
 

Ruffy wollte etwas erwidern, doch da krachte es unter ihnen plötzlich. Gleichzeitig ging ein Schlag durch die Lamb und Holz splitterte. Entsetzt lehnten sich Ace und Ruffy über die Reling, um zu sehen, was da passiert war. Ace riss die Augen auf und fluchte.

"Verdammt, das war mein Boot!"

Sein kleines Gefährt war von einer Welle gegen die Planken der Lamb geschleudert worden und hatte nun Schlagseite. Der dünne Mast hatte einen Knicks und drohte zu brechen. Ace schnappte sich die Leine und begann das durchnässte Tau von der Reling zu knöpfen. Ein Blitz zuckte über das Schiff hinweg.

"Ruffy, verschwinde vom Deck, das wird zu gefährlich!" brüllte er durch den Donner hindurch. Ruffy trat einige Schritte von ihm weg und starrte Ace an, der nun Anstalten machte, auf die Reling zu steigen.

"Was tust du da?!"

"Ich muss -"

Doch den Rest verstand Ruffy nicht mehr, denn ein erneuter Donner verschluckte alle anderen Geräusche.

"ACHTUNG, DA KOMMT NE VERDAMMTE RIESENWELLE!!"

Ruffy und Ace hörten Namis warnende Stimme durch den Sturm und schauten auf. Direkt vor ihnen war eine Wand aus Wasser, die mit unglaublicher Geschwindigkeit auf das kleine Schiff zu raste. Wie gelähmt standen sie da, Ace immer noch das Tau in den Händen haltend, und starrten mit vor Furcht flackernden Augen die riesige Welle an.

"Oh, scheisse!"
 

"Hast du das gehört?"

"Das war doch Nami, oder?"

"Halt mal das Ruder, Küchenjunge!"

"Halt es doch selber! Meine Nami-Maus hat nach mir gerufen."

Sanji und Zorro zogen und zerrten weiterhin am Ruderbalken. Die Tür zum Zimmer wurde vom Sturm heftig auf und zu geschlagen, so dass man von draussen nur bruchstückhaft mitbekam, was gerade geschah, so auch Namis Rufen.

"Ne, für mich hörte sich das eher nach Warnung an."

"Ja, aber ne Warnung für was?"

Sanji wollte gerade zur Tür gehen, als Lysop die Tür aufriss und zu ihnen rein platzte.

"RIESENWELLE!" rief er ausser Atem.

"Riesenwelle?!" brüllten Zorro und Sanji gleichzeitig und zuckten zusammen.

Alle drei rannten aus dem Zimmer und blieben wie erstarrt mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen stehen. Da raste tatsächlich eine riesige Wand aus schwarzem Wasser auf sie zu.

"Rein, rein, rein!! Haltet euch an irgendwas fest!" brüllte Zorro und zerrte Sanji und Lysop hinter sich her, verbarrikadierte die Tür mit einem massiven Holzbalken und stemmte sich mit dem Rücken dagegen.
 

"Scheisse, scheisse, scheisse!" murmelte Nami, während sie sich auf den Holzboden setzte und die Arme um einen Pfosten des Geländers klammerte. Ihr Herz raste, sie hatte Angst, furchtbare Angst. Die Welle würde die Lamb einfach mitreissen, kentern lassen und in tausend Teile zerschmettern. Sie würden alle jämmerlich ertrinken!

Sie schaute auf und sah Ruffy und Ace unten an der Reling stehen und die Welle anstarren. Ruckartig stand sie auf und stolperte mehrere Schritte auf die Treppe nach unten zu, um die beiden zu warnen, als die Welle das Schiff langsam aber sicher höher hob und kippen liess. Nami rutschte auf dem nassen Holzboden nach unten und klammerte sich in letzter Sekunde an die Reling. Ihr Herz setzte mehrere Schläge aus, als Sekundenbruchteile später die Wassermassen über dem Schiff zusammenfielen und Ace und Ruffy unter sich begruben. Sie schrie aus Angst und verschluckte Salzwasser. Der Sog der Welle wollte sie mitzerren, ihre Arme versagten ihren Dienst. Sie wurde mitgezerrt und dachte schon, dass das das Ende sei, als sie schmerzhaft gegen die untere Reling prallte und für einen Moment keine Luft mehr bekam.
 

In der Kombüse wurde Vivi zu Boden geschleudert, der Tisch kippte um und begrub die Blauhaarige unter sich. Zorros Alkoholvorrat zerschellte, ebenso ein Teil des Geschirrs und eines der Fässer knallte gegen die Kochnische.
 

Im Proviantzimmer stemmte sich Zorro immer noch verbissen gegen die Tür, durch deren Ritzen Wasser herein schoss. Sanji, fluchend und auf die Zigarette beissend, und Lysop, betend und jammernd, klammerten sich an den Ruderbalken.
 

Als Nami wieder zu sich kam, war die Welle verschwunden. Vor Kälte und Angst schlotternd rappelte sie sich auf. Sie konnte es kaum glauben, das Schiff war noch ganz und sie waren am Leben. Ihr Blick wanderte runter zu der Reling, an der bis vor eben noch Ace und Ruffy gestanden haben. Doch da stand niemand mehr. Panik erfasste sie.
 

Ruffy spürte, wie sich seine Lungen wieder mit Luft füllten und spuckte Salzwasser aus. Hustend öffnete er langsam die Augen und erblickte schräg neben sich seinen grossen Bruder. Ace hatte seinen Hut verloren, die nassen Haare fielen über sein Gesicht. Auf allen vieren kniete er neben Ruffy und keuchte, wurde jedoch immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen.

"Alles in Ordnung, Ruffy?"

Ruffy erschrak, als er die schwache Stimme von Ace vernahm. Dieser drehte den Kopf ein wenig und lächelte ihn versucht an, dann brach er zusammen. Ruffy wollte aufschreien, was aber von einem Hustenanfall verhindert wurde. Er hatte wohl eine Menge Wasser geschluckt. Mühsam und unter Aufwendung seiner letzten Kräfte kam er schliesslich auf die Beine und stolperte die zwei Schritte zu Ace hin.
 

Als Nami nach Ruffy rufend die Treppe runter rannte, fand sie ihn zitternd beim Masten knien. Zuerst dachte sie wegen der schlechten Sicht, dass er alleine wär, doch dann entdeckte sie neben ihm Ace auf dem Boden liegend.

"Ruffy! Was ist mit Ace?" fragte sie, als sie auf die beiden zu rannte. Ruffy rührte sich nicht, starrte nur weiterhin entsetzt seinen Bruder an und zitterte. Nami bekam es mit der Angst zu tun. Mit leicht zitternden Händen nahm sie Ace' Handgelenk und fühlte nach dem Puls.

"Er lebt noch. Komm, hilf mir, wir müssen ihn zu Chopper bringen!"

Sie legte sich Ace' Arm um die Schultern und stupste Ruffy auffordernd an, doch der rührte sich immer noch nicht. "Ruffy, jetzt komm schon!" schrie sie ihn durch einen Donner hindurch an. Also versuchte sie es eben alleine. Doch ihre Knie zitterten und Ace war einfach zu schwer für sie. Da ging die Tür zum Proviantzimmer auf und die drei Jungs stolperten heraus.

"Zorro, komm, hilf mir mal! Ihr anderen kümmert euch bitte um Ruffy!" rief Nami ihnen zu und rappelte sich wieder auf, den Blick besorgt auf Ace gerichtet.

"Was ist mit ihnen passiert?" fragte Zorro, als er sich den anderen Arm von Ace um die Schultern legte und ihn mit Namis Hilfe durch den Proviantraum in deren Zimmer trug.

"Keine Ahnung, die Welle muss sie voll erwischt haben."

Vorsichtig legten sie Ace auf Namis Bett. Zorro verliess das Zimmer gleich darauf wieder, während Nami noch neben dem Bett stand.

"Du bist bald wieder auf den Beinen." sprach sie leise und strich ihm dabei die nassen Haare aus der Stirn. Sie erschrak, als sie merkte, wie kalt sich seine Haut anfühlte. Sie zog die Hand zurück, drehte sich um und rannte aus dem Zimmer, um Chopper zu holen.
 

"Vivi?"

Sanji warf seine Kippe über die Reling und öffnete vorsichtig die Tür zur Kombüse. Eine Flasche ohne Boden kullerte ihm entgegen. Er stiess die Tür nun ganz auf und trat auf Scherben. Das schöne Geschirr und der Alk waren futsch.

"Sanji..."

Sanji entdeckte Vivi in einer Ecke des Raumes. Bestürzt bemerkte er die Platzwunde an ihrer Stirn und den schweren Tisch, der sie unter sich begrub.

"Ich bin eingeklemmt..."

"Warte, das haben wir gleich. Beweg dich nicht."

Er hob langsam die schwere Tischplatte hoch und stemmte sich dagegen bis Vivi frei war, dann schob er den Tisch einige Meter von ihr weg und liess die Platte wieder auf den Boden knallen. Keuchend kniete er sich neben sie hin und betastete vorsichtig ihre Wunde.

"Autsch!"

"'Tschuldige... Ist sonst alles ok mit dir?"

"Glaub schon..." Vivi stützte sich mit den Händen ab und versuchte auf die Beine zu kommen, was allerdings nicht so recht klappen wollte. Sanji fing sie mit den Armen auf, als sie umzukippen drohte.

Plötzlich begann Vivi zu schluchzen und sank in sich zusammen. Sanji zog sie zu sich heran und nahm sie tröstend in die Arme.

"Ich...ich hatte Angst...! Ich wusste nicht, was da draussen los war und dann...dann kippte plötzlich das Schiff..."

"Ich hatte auch Angst..." sagte Sanji nach einem kurzen Zögern. "Eine heiden Angst."

"Wirklich?"

"Ja. Ich dachte im ersten Moment, die Welle würde das Schiff einfach zerschmettern und uns mit in die Tiefe reissen. Dann bekam ich noch mehr Angst, ich könnte nie wieder dein Lächeln sehen..."

Vivi wischte sich beschämt die Tränen von den Wangen, doch es folgten gleich wieder neue. Sie wusste nicht, was sie ihm darauf antworten sollte. Diese Minuten der Ungewissheit, was mit ihren Freunden, mit Sanji passiert war, als die Welle über das Schiff hinweg donnerte, waren einfach zuviel für sie gewesen. Jetzt, in der geborgenen Sicherheit von Sanjis Armen, erst jetzt realisierte sie, wie knapp sie davongekommen waren. Diese Naturgewalt war nicht zu vergleichen mit dem Kampf gegen die Twins. Gegen die Natur kann man nicht gewinnen, entweder man hat Glück oder stirbt bei dem Versuch, sich und andere zu retten.
 

Nami trieb Chopper zur Eile an, als dieser aus der Luke kletterte. Der Sturm hatte nachgelassen, es blitzte nicht mehr, doch der Regen prasselte immer noch auf sie nieder. Der Lockport und der richtige Kurs waren Nami nun völlig egal, der Sturm und die Welle hatten sie sowieso weit abgetrieben. Sie rannte mit Chopper zurück in ihr Zimmer und fand Ruffy durchnässt vor ihrem Bett stehend. Sie blieb neben ihm stehen, während Chopper seine Ärztetasche aufklappte und Ace zu untersuchen begann. Eine Weile beobachteten sie Chopper und zuckten beide ungewollt zusammen, als Ace unerwartet zu husten anfing.
 

"Es ist meine Schuld..."

Nami schaute auf, als sie plötzlich Ruffys leise Stimme hörte. Sie erwiderte nichts, schaute besorgt zu Ace und liess Ruffy weiter sprechen.

"Es ist meine Schuld..." wiederholte er und starrte dabei seinen Bruder an. "Ich wollte nicht auf ihn hören und bin an Deck geblieben. Dann kam diese riesige Welle direkt auf uns zu, ich wollte wegrennen, aber ich konnte nicht. Im letzten Moment hat Ace mich gepackt und gegen die Reling gedrückt. Er muss sich irgendwie daran festgehalten haben, ich weiss es nicht. Dann wurden wir weggeschleudert und dann..."

Er verstummte, senkte den Kopf und kniff die Augen zusammen. Nami wollte etwas sagen, verstummte aber sofort, als sie die Tränen sah. Solange sie ihn kannte, hatte sie Ruffy noch nie weinen sehen. Ruffy war immer der gewesen, der seine Freunde aufbaute, zum Lachen brachte, der nie jemanden im Stich lassen würde, der immer froh und guten Mutes war. Ihr Herz zog sich zusammen und sie musste leise lächeln.

"Du liebst deinen Bruder sehr, nicht?" fragte sie leise.

"Ich...ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt." Ruffy wischte sich beschämt die Tränen weg. "Vielleicht abgesehen von Shanks Hut und...meiner Crew." Er schaute auf und versuchte zu lächeln. "Ich hab ja sonst niemanden mehr..."

"Was ist mit deiner Mutter und deinem Vater?"

"Weiss ich nicht. Aber so lange ich denken kann, war Ace immer bei mir. Er hat mich immer in Schutz genommen, wenn ich mal Mist gebaut hab."

Ruffy grinste plötzlich und musste leise lachen.

"Einmal hat er sich sogar mit einer Bande Diebe angelegt, denen ich Streiche gespielt hatte und die mich dafür dann verprügeln wollten. Sein blaues Auge danach werde ich nie vergessen."

Nami konnte sich die Szene nur zu gut vorstellen und lächelte. Ruffy schniefte und erzählte mit leiser Stimme weiter.

"Als er dann vor drei Jahren plötzlich mitten in der Nacht abgehauen ist und mich alleine gelassen hat wurde ich wütend und traurig und wollte ihn nie wieder sehen. Etwa ein Jahr später kam er dann als Pirat zurück und wollte mich mitnehmen, aber die Leute im Dorf meinten, ich sei noch zu jung. Nach einer Weile musste er mich wieder zurück lassen und ich hab ihn erst zwei Jahre später wieder gesehen..."

In Ruffy stiegen die Erinnerungen hoch. Wie Ace ihm damals stolz seine Tattoos gezeigt hatte, den Hut, den er nun verloren hatte, und von den Abenteuern erzählte, die er erlebt hatte. Damals hatte er ihm längst verziehen, dass er abgehauen war und war stolz auf ihn.

"Es ist meine Schuld, wenn er...wenn er..."

"An so was darfst du nicht mal denken, hörst du?!" unterbrach ihn Nami, denn die ausgesprochenen Worte würde sie wohl nicht ertragen, da war sie sich sicher.
 

Chopper drehte sich zu ihnen um und unterbrach sie.

"Er hat ziemlich viel Wasser geschluckt und ist leicht unterkühlt, aber sonst ist alles in Ordnung mit ihm. Aber da er Teufelskräfte besitzt hat ihn das Wasser ziemlich mitgenommen, zumal er die Kräfte der Feuerfrucht besitzt und Feuer reagiert bekanntlich äusserst empfindlich auf Wasser."

"Er wird also wieder auf die Beine kommen?" fragte Ruffy nach, dessen Mine sich sogleich wieder aufhellte.

"Nach etwas Ruhe ist er wieder der Alte, keine Sorge."

Ruffy jubelte und fiel der überrumpelten Nami um den Hals. Chopper scheuchte die beiden schliesslich aus dem Zimmer mit der Begründung, dass Ace nun wirklich Ruhe brauchte.
 

An Deck trafen sie auf die anderen, die durchnässt und wie ein Häufchen Elend im Regen sassen und vor sich hin starrten. Vivi lehnte sich an Sanjis Schulter, während der wie immer eine Zigarette rauchte. Lysop steckte der Schrecken immer noch in den Knochen und Zorro starrte einfach vor sich hin.

"Hey Leute, kein Grund Trübsal zu blasen! Ace ist bald wieder fit, keine Sorge!" meinte Ruffy und grinste in die Runde. Die Gesichter seiner Freunde hellten sich ein wenig auf. Ruffy drehte sich Nami um und deutete auf den Lockport an ihrem Handgelenk.

"Los, lass uns zur nächsten Insel fahren, ich will endlich was zu futtern!"

Nami wusste zuerst nicht, ob sie nun lachen sollte oder nicht, doch dann entdeckte sie dieses unverwechselbare Funkeln in Ruffys Augen. Der übliche Ruffy war wieder da, der, den sie kannte. Sie musste unweigerlich zu lachen beginnen.

"Ist gebongt, fahren wir zur nächsten Insel!"

Sie drehte sich zu den anderen um und scheuchte sie auf.

"Los, Jungs, Segel setzen und sofort Kurs aufnehmen!"
 

to be continued...^^

**********************
 

Boah, das wär geschafft! Ja, ja, ihr braucht es nicht mehr extra zu sagen, das war wieder mal Dramatik pur wie ich es liebe. XD Ne Riesenwelle uuuuh...! *wechrofl*

Ok, ich halt jetzt meine Klappe.
 

caya, eure demoniacAngel XD
 

P.S. Ich hab über 2000 Hits!! XD Unglaublich! X3

Ruffy fällt aus der Bahn...

Taidamaaa! XD
 

Woah, ich sags euch gleich mal vorneweg, dieses Kapitel hats in sich...^^ Ich hab heute den ganzen Tag dran gesessen und es ist riesig geworden! Drum muss ich es in zwei Teile teilen, den ersten gibts heute, den nächsten irgendwann in den nächsten Tagen.^^ So, ich laber nicht mehr länger rum.
 

Ah, vielen Dank für die Kommis!^^ *verbeug* Die sind doch immer wieder die beste Motivationsspritze! X3
 

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Part 14: Ruffy fällt aus der Bahn...
 

Noch in der selben Nacht brachten sie das Schiff auf den richtigen Kurs und kamen dank dem noch immer kräftigen Wind schnell in Fahrt. Dicke Wolken verdeckten den Himmel und verhüllten den fast vollen Mond. Ausser dem Knarren des Holzes war auf dem Schiff kein Geräusch zu hören. Durch die Bullaugen der Kombüse drang sanftes Licht, und wenn man näher heran ging, hörte man von drinnen leise Stimmen. Die Strohhutbande sass um den Tisch und beugte sich über eine grosse Seekarte, einzig Sanji schien sich um die Aufräumarbeiten zu kümmern. Mit einer Zigarette im Mundwinkel kehrte er Scherben zusammen.
 

"Ist die Insel gross?" fragte Ruffy, da er mit der Karte nichts anfangen konnte.

"Ziemlich gross." meinte Nami, als sie aufschaute. "Darum wird sie von allen nur Big Island genannt. Wir haben Glück, es ist ne Sommerinsel mit vier grossen Städten, je eine im Norden, Süden, Osten und Westen. Seht ihr diese Fläche da in der Mitte?" Nami deutete in die Mitte der Karte.

Ruffy zog ratlos die Brauen hoch, Lysop und Chopper zuckten nur mit den Schultern. Nami schüttelte leicht den Kopf und machte sich in Gedanken eine Notiz, dieser unfähigen Crew Kartenlesen beizubringen.

"Das ist ein See, sieht doch jeder." murmelte Zorro.

'Wenigstens einer, der nicht ganz so blind ist...' dachte Nami und nickte. "Ein Kratersee, um genau zu sein. Berühmt für seine heissen Quellen, die -"

"Da will ich hin!" unterbrach Ruffy sie mit einem breiten Grinsen. "Was sind denn heisse Quellen eigentlich?" fügte er nach kurzer Pause hinzu, wobei er sich am Kopf kratzte. Nami seufzte leise.

"Eine heisse Quelle ist eine Stelle, an der Grundwasser an die Oberfläche tritt, aber anstelle von normalerweise kaltem eben heissem Wasser. Kapiert?"

"Jep! Da will ich hin!"

"Aber erst müssen wir Proviant einkaufen." mischte sich Sanji sich ein.

"Stimmt! Erst futtern, dann zu den heissen Quellen!" Ruffy legte sich eine Hand auf den knurrenden Magen und verzog weinerlich die Mine.
 

Nami musste grinsen. Dieser Satz war typisch für ihren Käpt'n. Erst Futter, dann alles andere. Sie rollte die Karte zusammen und blickte in die Runde.

"Wenn nichts mehr dazwischen kommt müssten wir in drei Tagen ankommen."

"DREI TAGE?!" riefen alle gleichzeitig aus.

"Bis dahin bin ich verhungert...!"

"Nicht nur du..."

"Geht das nicht schneller?"

"Wenn mein Nami-Mäuschen sagt, es dauert drei Tage, dann dauerts auch drei Tage, Gurke!"

"Schon wieder auf Prügel-Entzug, Küchenjunge?"

"Für dich immer noch Oberkoch, Arschgeige!"

Zorro beugte sich über den Tisch, stützte den Kopf auf die rechte Hand und zog eine Augenbraue provozierend nach oben.

"Dann kann mir der Herr Oberkoch sicherlich verraten, was er uns drei Tage lang servieren wird. Von Luft wird man nicht satt."

"Na, du bestimmt nicht." giftete Sanji zurück. "Aber ich brauch nur Luft und Liiiebee!" Mit Herzchenaugen flatterte er zu Vivi rüber und gleich darauf zu Nami. Zorro verdrehte angewidert die Augen und murmelte irgend etwas unverständliches, was ganz bestimmt nicht in das Fluchwörterrepertoire einer halbwegs anständigen Person gehörte.

Aber bevor das ganze noch ausarten konnte, scheuchte Nami die ganze Truppe aus der Kombüse.
 

Auf dem Unterdeck, schon an der Tür zum Proviantraum, hielt Nami plötzlich inne und drehte sich zu den Jungs um, die gerade in Begriff waren, durch die Luke runter zu steigen.

"Ähm...könnte ich vielleicht bei euch schlafen?"

Fragende Blicke wurden ihr zugeworfen.

"Na ja, Ace belegt ja mein Bett, also..."

Sanji war sofort hellauf begeistert mit Nami im selben Zimmer schlafen zu dürfen, auch die anderen hatten nichts dagegen, gleichgültig kletterten sie in ihr Zimmer runter. Nur Ruffy war nicht mehr ganz so gelassen wie zuvor. Sein Bauch begann zu kribbeln - und das lag bestimmt nicht am Hunger.

Nami wandte sich an Vivi. "Es macht dir doch nichts aus, oder?" fragte sie, ihre Freundin entschuldigend anblickend. Doch diese lächelte und schüttelte den Kopf.

"Kein Problem, Ace tut mir schon nichts."

"Das will ich ihm auch geraten haben!" kam es aus dem Hintergrund von Sanji.

Die beiden Frauen kicherten und warfen sich einen wissenden Blick zu. Ein kleines Geheimnis vor den Jungs zu haben tat einfach nur gut.

"Aber kein Wort zu ihm wegen du-weißt-schon-was, nicht mal andeuten, versprochen?!" flüsterte Nami, als Sanji als letzter in der Luke abgetaucht ist.

"Ist gebongt! Wahrscheinlich pennt der noch ne ganze Weile einfach weiter." flüsterte Vivi zurück und kicherte dann wieder.

"Dann gute Nacht."

"Gute Nacht."
 

Als Nami die Leiter runtergeklettert ist und sich im Raum umsah, musste sie erstmal leer schlucken. Das Zimmer glich einem Saustall. Klamotten überall auf dem Boden, einige leere Rumflaschen in einer Ecke, die auf Zorro hindeuteten, Werkzeug von Lysop und überall Bücher von Chopper. Auf dem kleinen Tisch stand ein Aschenbecher randvoll mit Kippen, der dringend mal wieder geleert werden sollte.

Zorro hatte es sich bereits in seiner Hängematte bequem gemacht und die Arme hinter dem Kopf verschränkt, während Lysop und Chopper ihren Pyjama anzogen. Ruffy stand unschlüssig im Raum und entschloss sich dann, in seine Hängematte zu klettern. Namis Blick blieb an Sanji hängen, der einige Klamotten, Bücher und was sonst noch vom grünen Sofa räumte, das an der linken Wand stand.

"Willkommen in unserem bescheidenen Reich!"

Sanji drehte sich zu ihr um und führte sie galant zum Sofa hin.

"Mach es dir einfach bequem und wenn du was brauchst, ruf nach mir und ich steh dir sofort zu Diensten!" Er reichte ihr ein Kopfkissen und eine Wolldecke.

"Danke..."

Nami wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Normalerweise war sie nie im Zimmer der Jungs, und jetzt sollte sie sogar hier drin schlafen. Aber sie erinnerte sich, dass sie das ja schon einmal getan hatte, als Ruffy ihr Bett belegt hatte. Und trotzdem, diesmal war es irgendwie anders. Zögerlich zog sie ihre Schuhe aus und entfaltete die Decke. Klugerweise behielt sie ihre Sachen an und zog sich nicht um. Sanji würde wohl ins Koma fallen...

Als sie es sich auf dem Sofa bequem machte, traf ihr Blick den von Ruffy. Ein leiser Schauer durchfuhr sie und ihr Herz schlug einen halben Salto. Dafür hätte sie sich am liebsten geohrfeigt. Sie wollte nicht, das so was passiert, es würde ihre Situation nur verzwickter machen. Rasch schaute sie weg und deckte sich zu. Sanji löschte das Licht und kletterte daraufhin im Dunkeln in seine Matte.
 

Im Zimmer nebenan warf Vivi Ace einen Seitenblick zu und zog sich dann rasch um. Sie konnte ja nicht genau wissen, ob er jetzt immer noch schlief oder nicht. Bei Ruffy wusste sie das auch nie. Aber sie brauchte sich deswegen keine Gedanken zu machen, Ace schlief tief und fest und liess ab und zu einen leisen Schnarcher hören. Vivi wollte gerade das Licht ausmachen, als sie kurz zögerte. Dann ging sie durch den Raum zu Namis Bett, nahm die Wolldecke darunter hervor und deckte Ace damit zu. Nicht, dass er, wenn ihm zu kalt war, plötzlich das Bett in Brand setzte, damit ihm wärmer wurde. Bei dem Gedanken musste sie sich ein Lachen verkneifen.

Sie schrak auf, als Ace sich regte und auf die Seite drehte. Er murmelte irgend etwas von Essen.

'Süss ist er ja.' dachte Vivi und betrachtete Ace etwas genauer. Schlafende Männer waren eben immer faszinierend. Der Ernst und die Kühle, die sonst um seine Züge spielten, waren ganz verschwunden. Ein leises Lächeln lag auf seinen Lippen, so, als ob er von etwas angenehmen oder gar schönem träumte.

'Er ist bestimmt verletzlicher, als es den Anschein hat...' überlegte Vivi und wandte sich von Ace ab. So wie sie ihn bisher kennen gelernt hatte, glaubte sie nicht, dass er der Typ dafür war, mal eben mit einer ins Bett zu hüpfen und es dabei zu belassen. Dann wohl lieber verzichten.

Als Vivi das Licht ausschaltete und zurück in ihr Bett ging, kamen ihr leise Zweifel, ob Nami das Richtige tat.

'Du kannst Gefühle nicht einfach ignorieren oder abschalten, Nami.' dachte sie und kuschelte sich in die Decke ein. 'Und ganz besonders spielt man nicht damit.'
 

Der nächste Morgen zog mit strahlendem Sonnenschein heran und trieb schon bald einen nach dem anderen aus dem Schlaf und rauf aufs Deck. Sanji bestand allerdings darauf, dass die Jungs Nami noch schlafen liessen. Es gäbe ja sowieso kein Frühstück. Und so blieb Nami allein im Zimmer der Jungs zurück. Nein, nicht ganz allein.

Ruffy wartete, bis alle an Deck waren und schloss dann die Luke. Er gähnte herzzerreissend, als er die paar Sprossen der Leiter wieder runter kletterte, da er eine unruhige Nacht hinter sich hatte. Nami hatte nämlich gekonnt verhindert, dass er einschlief, da sie ihm ständig im Kopf rumgespukt ist. Mit klopfendem Herzen trat er nun vor das grüne Sofa, auf dem die Navigatorin immer noch schlief. Seine Knie fühlten sich an wie Gummi, was ihm gar nicht gefiel, und er setzte sich auf den Boden. So langsam aber sicher dämmerte ihm, dass dieses Kribbeln in seinem Bauch nicht mehr normal sein konnte und irgendetwas dahinter steckte. Oder jemand.

Bevor er jedoch Nami sanft wecken konnte, regte die sich von selbst. Mit einem verschlafenen Brummen streckte sich sie und öffnete dann langsam die Augen, nur um sogleich hochzuschrecken, als sie Ruffy vor sich sah. Ruffy selbst erschrak sich nicht weniger und wäre beinah aufgesprungen und hätte sein völlig unsinniges Vorhaben über Bord geworfen, doch er nahm sich zusammen und blieb sitzen, wo er war.
 

"Ruffy!"

"Ähä...Morgen!" Ruffy versuchte zu grinsen, doch irgendwie gelang ihm das nicht so recht. Sein Gesicht fühlte sich wieder ungewöhnlich heiss an.

"Puh, hab ich mich erschrocken!"

Nami setzte sich auf und blinzelte den letzten Schlaf aus den Augen.

"Sind die anderen schon auf?" fragte sie gähnend, als sie das leere Zimmer bemerkte. Ruffy brachte keinen vernünftigen Ton heraus und nickte nur. Nami sah ihn fragend an. "Und was ist mit dir?"

"Ich..." Ruffy hätte sich am liebsten geohrfeigt. Wo, bitte schön, waren sein Mut und seine Stimme geblieben, die ihn sonst nie im Stich liessen?

"Ja?"

"Ich...wollte dich was fragen..." Entschlossen stand er auf, vermied es aber, Nami direkt anzusehen. "Nach dem Kampf mit den Twins, da..."

Nami begann es zu dämmern und ihr Herz gleichzeitig schneller zu schlagen.

"Du bist bei mir geblieben und dann..."

Er wartete darauf, dass Nami ihn auslachte, doch als sie still blieb schaute er unsicher auf, direkt in das schönste Lächeln, das er je gesehen hatte.

"Und dann..." Nami packte sachte Ruffys Hemd. "Hab ich das gemacht."

Ehe Ruffy sich versah, zog ihn Nami behutsam zu sich runter. Und dann berührten seine Lippen die ihren, sanft und vielleicht auch etwas zögerlich, aber Nami liess keine Zweifel aufkommen, dass sie es taten. Ruffys Knie wurden augenblicklich weich. Er suchte halt an der Rückenlehne des Sofas und schloss die Augen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, die er im Moment unmöglich erfassen, geschweige denn einordnen konnte.

Doch schliesslich löste sich Nami nach unendlich langer Zeit, wie ihm schien, von ihm, obwohl es sich nur um Sekunden gehandelt hat. Überwältigt von diesem unbekannten Gefühl, das sich in ihm ausbreitete, behielt er die Augen geschlossen und versuchte wieder normal zu atmen.
 

Als er schliesslich die Augen doch noch öffnete, war Nami verschwunden. Er stand allein im Zimmer und starrte die Holzwand vor sich an. Mit der rechten Hand fuhr er sich über die Lippen und blinzelte dabei verwirrt.

"Wow...!"

Er liess sich aufs Sofa fallen und versuchte kläglich, das Chaos in seinem Kopf wieder in Ordnung zu bringen. Ein hartnäckiges Lächeln setzte sich in seinem Gesicht fest. Dieses eine Lächeln, welches allen Verliebten so eigen ist.
 

Der Rest des Tages verlief einigermassen ruhig, mal abgesehen von den alltäglichen Streitereien zwischen Zorro und Sanji. Der Crew fiel dennoch auf, dass sich Ruffy seltsam benahm. Allerdings führten sie das auf den Futtermangel zurück und dachten sich dabei nichts weiter. Und so kam es, dass sich das Rädchen weiter zu drehen begann...
 

******

Nami musste für eine weitere Nacht bei den Jungs schlafen, da Ace bisher immer noch nicht aufgewacht war und so weiterhin ihr Bett belegte. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Nami lag wach und versuchte, ihrer inneren Unruhe Herr zu werden. Die anderen schlummerten tief und fest, doch ihre regelmässigen Atemzüge waren keineswegs beruhigend, im Gegenteil, Nami empfand sie eher störend. Sie drehte sich auf die andere Seite und zerrte die Decke über den Kopf, doch die Gedanken liessen sie nicht in Ruhe.

Was war heute morgen nur in sie gefahren?! Sie konnte es sich nicht erklären. Ihr Verstand musste sich wohl ausgeklinkt haben. Aber... Sie musste sich eingestehen, dass er es schaffte, ihr Herz höher schlagen zu lassen. Solch einen sanften, fast schon unschuldigen Kuss wie heute morgen hatte sie noch nie erlebt. Doch sie wusste, es war falsch gewesen ihn zu küssen. Ace schoss ihr durch den Kopf und sie kniff verbissen die Augen zusammen, so als ob sie die Bilder nicht sehen wollte.
 

Schliesslich hielt sie es nicht mehr aus und stand auf. Auf Zehenspitzen schlich sie durch das dunkle Zimmer, ihre Schuhe unterm Arm, und kletterte die Leiter hoch und hinauf aufs Deck. Sie bemerkte nicht, wie Ruffy, der ebenfalls nicht schlafen konnte, sie dabei beobachtete. Neugierig kletterte er aus der Hängematte und schlich ebenfalls durchs Zimmer. Vielleicht war es idiotisch, vielleicht völlig absurd, aber er kletterte ebenfalls hinauf aufs Deck.
 

Nami blieb kurz stehen und atmete die kühle Nachtluft tief ein. Eine sanfte Brise lies ihre Haare wehen. Doch als sie unter sich ein Geräusch hörte, tappte sie leise die Treppe hoch und verschwand in der Dunkelheit. Sie wollte gerade in die Kombüse, als sie hinten am Heck einen flackernden, orangen Schein bemerkte. Neugierig ging sie leise um den Aufbau herum. Plötzlich schoss ein ansehnlicher Feuerball übers Wasser. Nami erschrak und hätte beinahe aufgeschrieen, doch sie nahm sich zusammen. Mit klopfendem Herzen ging sie weiter. Vorsichtig um die Ecke blickend entdeckte sie eine Gestalt, die in der Mitte des Hecks auf der Reling sass.
 

"Ace?"

Nami trat zögernd an die Gestalt ran, die nun überrascht den Kopf drehte.

"Nami? Was machst du hier?"

"Ich kann nicht schlafen..."

Sie stellte sich neben ihn und blickte aufs schwarze Meer hinaus. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Schliesslich brach Nami das Schweigen.

"Geht's dir wieder besser?"

"Nein, ich hab nen mords Kohldampf!" brummte Ace und grinste sie dann an. "Aber ich war überrascht, als ich in deinem Bett aufwachte."

"Was tust du hier eigentlich?" fragte Nami, die nun doch neugierig war, weshalb vorhin plötzlich Flammen übers Wasser geschossen sind.

"Testen, ob alles noch einsatzfähig ist."

Mit diesen Worten setzte er seine Hand in Flammen und feuerte abermals einen Feuerball ab, diesmal allerdings einen kleineren. Nami versetzte es immer wieder in Erstaunen, was für wundersame Fähigkeiten die Teufelsfrüchte bargen. Es faszinierte sie, wie Ace in der Dunkelheit mit den hell flackernden Flammen spielte, die dabei tanzende Schatten auf sein Gesicht warfen und seine Augen leuchten liessen.

Ace bemerkte ihren Blick und lächelte sie an.

"Hast du dir Sorgen gemacht?"

Die Frage überrumpelte Nami ziemlich. Sie wandte den Blick ab und zögerte. Doch dann nickte sie und sah ihn wieder an.

"Ja, hab ich. Sogar sehr. Um euch beide..." Ihre Stimme versagte, sie musste wieder an heute morgen und Ruffy denken.
 

Ruffy bemerkte einen hellen Feuerschein im Heck hinten und schlich sich der Kombüsenwand entlang nach hinten. Da Nami nicht vorne am Bug und in der Kombüse war, musste sie wohl oder übel hinten im Heck bei diesem seltsamen Feuerschein sein. Merkwürdig. Ruffy runzelte nachdenklich die Stirn. Niemand hatte dort eine Fackel aufgestellt. Ob das Schiff brannte?

Doch als er vorsichtig um die Ecke linste, schien seine Sorge unbegründet. Er entdeckte Nami, die an der Reling stand. Neben ihr sass Ace und spielte mit einem kleinen Feuerball in seiner Hand. Ruffy konnte nicht verstehen, was sie redeten, doch bemerkte er wohl, dass sie sich seltsam lange in die Augen sahen.

Er unterdrückte ein Gähnen, denn er wollte nicht, dass ihn die beiden bemerkten. Das würde sonst eine Menge lästiger Fragen geben.
 

"Das tut mir leid..." sagte Ace leise.

Nami wich ihm unbewusst aus, als er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen wollte. Ace stutzte und liess die Hand sinken, dachte sich jedoch nichts weiter dabei.

"Schon ok, es ist ja zum Glück nichts passiert." erwiderte sie, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Reling.

Ace liess seine Flammen erlöschen und drehte sich ebenfalls um. Ein weiteres Schweigen fiel zwischen sie. Nami kämpfte mit sich selbst. Sie fühlte Ace' Wärme neben sich, spürte förmlich seine Anziehungskraft, doch sie zwang sich, nicht daran zu denken. Sie hatte schon genug angerichtet heute morgen.

Sie gähnte leicht.

"Ich glaub, ich geh wieder schlafen." meinte sie müde und machte ein, zwei Schritte, als sie von Ace an der Hand zurück gehalten wurde.

"Warte, ich -"

"Ace, ich bin müde. Lass uns morgen drüber reden, ja?" unterbrach sie ihn sanft, aber bestimmt und entzog sich ihm.
 

Ruffy sputete sich, so schnell und so leise wie möglich zurück ins Zimmer der Jungs zu kommen. Gerade als Nami um die Ecke bog und zur Treppe gehen wollte, schloss er vorsichtig die Luke über sich, kletterte die Leiter runter und sprang in die Hängematte. Angespannt lauschte er Namis Schritten oben an Deck. Als sie zurück ins Zimmer kam, tat er so, als würde er schlafen. Er kam sich idiotisch vor, einfach nur idiotisch. Ein schlechtes Gewissen nistete sich in seinem Herzen ein, mit dessen beklemmendem Gefühl er schliesslich einschlief.
 

******

Einen Tag später, es ging bereits gegen Abend zu, stand die Strohhutbande an Deck der Flying Lamb und schaute sehnsüchtig zum Horizont. Laut Namis Berechnungen müsste die Insel bereits in Sicht sein. Aber da war nichts, nur Wasser, soweit das Auge reichte.

Nami wurde ungeduldig. Sie kontrollierte alle 5 Minuten den Lockport, zog dann die Karte zu Rate, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Die Karte konnte ihr nicht mehr helfen. Der Kurs stimmte, die Anzahl Knoten, die das Schiff dank der kräftigen Brise machte, ebenfalls. Warum zum Teufel war dann die Insel noch nicht zu sehen?! Sie wollte soeben bei Zorro und Sanji, die sich wieder mal ankeiften, ihre Wut auslassen, als Lysop, der im Ausguck stand, aufgeregt mit dem Arm zu fuchteln begann.

"Land in Sicht! Hey, Leute, da ist die Insel!"

Namis Blick surrte sofort zum Horizont. Sie kniff die Augen zusammen und erkannte einen dunklen, kaum sichtbaren Schemen am Horizont. Erleichtert atmete sie auf. Endlich, da war Big Island!

"Futternachschub!" jubelte Ruffy und hopste waghalsig auf dem Kopf des Lammes rum. "Los, schneller, schneller!"

Auch die anderen stimmten in sein Jubelgeschrei mit ein. Endlich, nach vier Tagen würden sie wieder was zwischen die Zähne bekommen.

"Noch knapp eine Stunde, dann müssten wir dort sein. Aber wir sollten vorsichtig sein, auf der Insel gibt's einen Marinestützpunkt!"

"Scheiss egal, Nami, Hauptsache Futter!" fiel ihr Zorro ins Wort.

Nami war viel zu gut gelaunt, um ihm eine giftige Antwort zu geben, denn die Insel kam rasch näher.
 

Eine Stunde später fuhr die Flying Lamb in den Hafen der Südlichen Hauptstadt ein. Der Hafen war riesig und hatte eine uralte steinerne Hafenmauer. Auch die Stadt schien ziemlich alt zu sein, denn um den Hafen herum waren die Häuser von alter Bauweise und vielerorts zerfallen oder renovierungsbedürftig. Dahinter ragten vereinzelt die Dächer von neuerer Machart hervor. Die Stadt lag an einem Hand rund um die grosse Hafenbucht herum und wimmelte von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.

Der Crew der Lamb konnte es nicht schnell genug gehen. Nami raffte in ihrem Zimmer in Eile noch schnell die nötigsten Sachen zusammen, unter anderem ihr Notizbuch und einige Blätter Papier, damit sie Skizzen der Insel machen konnte. Aufgeregt rannte sie aus dem Zimmer raus aufs Deck.

"Wartet, lauft nicht gleich kopflos davon!"

In ihrem Eifer die anderen aufzuhalten bemerkte sie nicht, wie Ruffy die Treppe von der Kombüse runter gerannt kam und prallte prompt mit ihm zusammen. Ihre Sachen verteilten sich auf dem Deck, ein Bleistift kullerte bis zur Reling.

"Autsch, verdammt, kannst du nicht aufpassen?!"

"Alles ok bei euch?" fragte Sanji, der wieder an Bord kletterte und anfing, Namis Sachen zusammen zu suchen.

"Ja, schon ok..." Nami stand auf und wollte Ruffy das Notizbuch aus der Hand nehmen, welches er soeben aufgehoben hat, als ein kleiner, zerknitterter Zettel daraus zu Boden fiel. Sie wollte ihn aufheben, doch Ruffy war schneller. Ihr Herz sackte in unergründliche Tiefen, als sie bemerkte, was für ein Zettel das war.
 

Ruffy starrte den Zettel an, den er eben aufgehoben hatte. Immer und immer wieder las er die fünf Worte, die darauf standen. Ich denk an dich, Ace. Ich denk an dich, Ace. Ich denk an dich, Ace.

In seinem Kopf begann es zu arbeiten. Das Fest damals auf Tavalu, als Ace und Nami plötzlich verschwunden waren. Nami, sehr besorgt um Ace. Dann das gestern Nacht. Er mochte vielleicht naiv sein, aber ganz bestimmt nicht dumm. Eins und eins zusammenzählen konnte er allemal.

Ohne Nami anzusehen liess er den Zettel fallen. Mit starrer Mine ging er an Sanji vorbei, der verwundert aufsah, sprang über die Reling und landete hart auf der Steinmole, was ihn aber nicht weiter kümmerte. Seine Freunde schauten ihn fragend an. War da gerade etwas passiert, wovon sie noch nichts wussten? Ace wollte einen Schritt auf seinen Bruder zu machen.

"Ruffy, was -"

"Halt die Klappe!"

Ace zuckte unwillkürlich zusammen. Ruffy würdigte ihn keines Blickes und stampfte an ihm vorbei. Dann begann er zu rennen.
 

"Oh scheisse..."

Nami sank auf die Knie und unterdrückte die aufsteigenden heissen Tränen. Was hatte sie nur getan? Was hatte sie nur angerichtet?
 

to be continued...

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Ok, es ist noch nicht zu Ende, das Kapitel geht noch weiter. Ich weiss, Ruffy ist nicht typisch Ruffy, aber wie schon der Kapiteltitel sagt, Ruffy fällt aus der Bahn...was noch so einge Folgen haben wird. Ah, ich verrat schon zu viel! ><° Ich halt jetzt meine Klappe!
 

caya, demoniacAngel XD

...und Zorro muss (unfreiwillig) eingreifen

Taidamaaa!^^
 

Sorry, ich bin völlig durch den Wind! Ich flipp gleich aus! >< *fuchtel* Ich hab heute morgen so was ähnliches wie ne Vision gehabt für ne ZoSa-Story, an der ich bis eben geschrieben hab. Aber die gibts noch nicht zu lesen, he he... -_-
 

Ich kanns kaum glauben, ich hab ne Empfehlung gekriegt!! Oo° Oi! Vielen Dank, anzoo, ich fühl mich geehrt! ^^ *knuddelz* Mir kamen fast die Tränen vor Freude, als ich die Empfehlung entdeckt hab...^^'
 

So, genug gelabert! Hier ist der lang ersehnte zweite Teil des Kapitels!
 

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Part 15: ...und Zorro muss (unfreiwillig) eingreifen
 

Ungläubig starrte Ace Ruffy hinterher, bis dieser in der Menschenmenge verschwunden war. Was war bloss in ihn gefahren? So hatte er ihn erst ein einziges Mal erlebt, und das war vor drei Jahren gewesen. Unbewusst drehte er den Kopf und blickte hinauf zur Lamb. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn.
 

Oben an Deck war Sanji mit der Situation völlig überfordert. Er konnte sich keinen Reim daraus basteln, was eben geschehen war. Er sah nur noch Nami vor sich, die zusammengesunken auf dem Boden sass und einen kleinen Zettel anstarrte. Als er ihre feucht schimmernden Augen bemerkte, regte sich etwas in ihm und er ging zu ihr hin.

"Hey, Nami, was ist denn los?" fragte er sanft und wollte ihre Hand halten, aber Nami zuckte zurück und stand ruckartig auf.

"Lass mich in Ruhe!" presste sie hervor.

So schnell sie konnte, raffte sie ihre Sachen zusammen und rannte in ihr Zimmer. Krachend liess sie die Tür ins Schloss fallen und drehte den Schlüssel um.

Sanji starrte ihr ratlos hinterher.
 

"Sanji, was ist denn los?" fragte Vivi, als sie gefolgt von Lysop wieder an Bord kletterte. "Ist was passiert?"

Sanji zuckte mit den Schultern und zündete sich eine Zigarette an.

"Keine Ahnung, irgend etwas muss zwischen Nami und Ruffy vorgefallen sein. Hey, Ace!" rief er hinunter und ging die wenigen Schritte zur Reling. "Weißt du etwas?"

Ace schüttelte verwirrt den Kopf. Doch er konnte es sich denken. Eigentlich hätte er wissen müssen, dass Ruffy es früher oder später raus fand. Und trotzdem war ihm nicht wohl bei dem Gedanken.
 

Die Bande zog es vor, der Sache nicht weiter nachzugehen, da sie wussten, wie grantig Nami werden konnte, wenn sie schlechte Laune hatte. Mit leicht getrübter Laune mischten sie sich unter die Menschen und teilten sich bald darauf in kleinere Gruppen auf. Sanji und Vivi wollten Proviant einkaufen, Lysop und Chopper einfach ein bisschen die Stadt erkunden. Nach einer Werft Ausschau haltend trennte sich schliesslich auch Ace von Zorro, der nun allein durch den Hafen schlenderte.

Aber so planlos, wie er wirkte, war er nicht. Zielstrebig steuerte er auf die grösste Taverne zu, die hier im Hafen zu finden war. Vor dem eigenwilligen Holzbau wich er einem Betrunkenen aus und stiess dann die schwere Tür auf. Sogleich stieg ihm der Geruch von altem Rauch, Alkohol und leckerem Essen in die Nase. Als sich die Tür hinter ihm schloss, blieb er auf dem leicht erhöhten Eingangsbereich stehen und schaute sich um. Das Stimmengewirr summte ihm in den Ohren, in einer Ecke zu seiner Linken brüllten einige Piraten lachend auf und prosteten sich mit riesigen Biergläsern zu, dass das Glas nur so knirschte.

Seine Augen blieben schliesslich an einem kleinen Tisch hängen und ein wissendes Grinsen setzte sich in sein Gesicht. Sich zwischen den Tischen vorbeischiebend schlenderte er auf diesen kleinen Tisch zu, schnappte sich einen Stuhl vom Nachbartisch und setzte sich hin. Während er bei einer hübschen Kellnerin lauthals ein Bier bestellte, musterte er seinen Gegenüber.
 

"Ich dachte mir schon, dass du hier bist." brach er schliesslich das Schweigen und nahm sein Bier in Empfang. In einem Zug leerte er das halbe Glas, stellte es auf den Tisch und wischte sich den Schaum von den Lippen. Schliesslich lehnte er sich lässig zurück und wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers. Doch dieser schaute nicht einmal auf, sondern leerte sein Glas in einem Zug. Zorro schob eine Augenbraue in die Höhe.

"Kannst du mir mal verraten, was du da machst?" fragte er und musterte seinen Käpt'n.

"Das siehst du doch, ich betrinke mich."

Ruffy bestellte zwei weitere Bier und dazu dreimal das Tagesgericht. Mit betrübter Miene stützte er dann den Kopf auf die rechte Hand und zeichnete mit dem linken Zeigefinger die Maserung des Holztisches nach. Zorro betrachtete ihn eine Weile schweigend.

"Willst du mir erzählen warum?"

Ruffy schaute verwundert auf.

"Ich frag ja nur..." meinte Zorro und nahm einige Schlucke von seinem Bier. 'Meine Güte, was mach ich hier eigentlich?' fragte er sich. 'Ich verkomme zur Kummerkiste für Crewmitglieder...!' Auf diese für ihn erschreckende Erkenntnis brauchte er dringend was stärkeres als Bier, eine Flasche Rum am Besten, die er auch gleich bestellte und wenig später serviert bekam.

Ruffy hatte inzwischen sein Essen gekriegt. Ohne wirklich sichtbaren Genuss spachtelte er alles in sich hinein. Zorro schnappte ihm den zweiten Teller vor der Nase weg und ass ebenfalls. Sein Magen dankte es ihm mit einem verspäteten Knurren.
 

Zwei Bier später liess sich Ruffy gesättigt in den Stuhl zurück fallen und klopfte mit einem leisen "Puh!" auf seinen vollen Bauch. Auch Zorro schob nun den Teller von sich und lehnte sich wieder zurück.

"Also, was ist nun?"

Ruffy schaute an ihm vorbei. Sollte er es Zorro erzählen? Alles? Nein, er würde ihn bestimmt auslachen. Aber...

"Na, ja...es...Nami, weißt du?" sagte er schliesslich leise und nahm einige Schlucke aus Zorros Rumflasche.

Zorro hob eine Augenbraue in die Höhe. Überrascht war er nicht. Eigentlich hätte er sich denken können, dass es deswegen ist.

"Ich dachte, sie mag mich." fuhr Ruffy fort, nun etwas sicherer, da Zorro ihn allem Anschein nach nicht auslachen würde. "Aber vorhin...dieser Zettel... Irgend etwas muss zwischen ihr und Ace laufen."

"Ja, ich weiss."

Autsch, falscher Satz, Zorro.

"Was?"

Ruffy starrte ihn an.

"Du hast es gewusst?!"

Zorro verschluckte sich am Rum. Ja, ja, jetzt hatte er den Salat. Warum musste er auch immer erst hinterher zu denken beginnen?

"Na, ja, gewusst wäre übertrieben..." versuchte er sich heraus zu reden. "Eher was mit angehört."

Schon wieder falscher Satz.

"Was denn genau?"

Trotz allem war nun Ruffys Neugier geweckt. Aber eine eher schmerzliche Neugier, denn er wusste genau, dass das, was er wohl gleich zu hören bekam, ihm nicht gefallen würde.

Aber Zorro schüttelte nur den Kopf und antwortete ihm nicht. So kopflos war er nun doch wieder nicht. Wenn er Ruffy erzählen würde, was er vor einigen Tagen ungewollt mitgekriegt hatte, dann... Nein, das ginge ganz bestimmt nicht gut aus.

"Nicht so wichtig." sagte er schliesslich nach einem weiteren Schluck Rum.

"Nicht so wichtig? Komm schon...!"

"Verdammt, Ruffy, jetzt halt mal die Luft an, ja?!" Zorro stellte die Flasche vielleicht einen Tick zu heftig auf den Tisch zurück. Ruffy zuckte leicht zusammen und starrte Zorro betroffen an.

"'Tschuldige..." sagte Zorro schliesslich.

"Schon ok, du hast ja Recht." meinte Ruffy und fuhr wieder der Maserung des Holzes nach. "Aber du verstehst das nicht. Ich versteh's ja selbst nicht mal..." fügte er nachdenklich hinzu und seufzte.
 

******

Zorro ging allein zurück zum Schiff, denn Ruffy wollte noch ein wenig die Stadt erkunden und sich ablenken. Er war nachdenklich geworden, denn die Sache gefiel ihm nicht. Nein, ganz und gar nicht. Er hatte nichts gegen Liebschaften in der Crew im Allgemeinen, aber bei diesem Spielchen (und etwas anderes war es in Zorros Augen nicht) würde es früher oder später ein Opfer geben. Und allem Anschein nach war Ruffy drauf und dran, das zu werden. Zorro war nicht wohl bei dem Gedanken, was Ruffy alles anrichten könnte.
 

"Halt, was mach ich hier eigentlich?"

Ruckartig blieb Zorro stehen.

"Bin ich noch ganz bei Trost?! Was kratzt mich die Gefühlsduselei der anderen?!"

Sein Blick fiel auf die Lamb, die nur noch wenige hundert Meter entfernt lag. Aber dann winkte Zorro ab und schlug eine andere Richtung ein.

"Sollen die doch selbst zusehen, wie sie das wieder gerade biegen. Ich habe schliesslich noch was anderes vor."
 

Aber kaum hundert Meter weiter kamen ihm leise Zweifel und er drehte sich um. So wie vorhin im Hafen hatte er Ruffy noch nie erlebt. Wenn er sogar Ace anschreit, muss die Sache tiefer liegen, als er gedacht hatte. Früher oder später würde unweigerlich die ganze Crew drunter leiden, bis vielleicht...

"Ach, zum Teufel...!"

Er musste etwas unternehmen. Es ging hier schliesslich um seine Freunde, die wohl gerade den Bach runter gingen. Er war ja kein Unmensch.

"Ich hasse diese Gefühlsduselei!"

Knurrend ging Zorro die Strasse zurück zum Hafen. Aber umsonst würde er das nicht machen, oh nein. Wenn er diese Sache ausgestanden hatte, dann musste ihm Nami die Schulden erlassen, ob sie wollte oder nicht. Schliesslich verhinderte er womöglich gerade eine mittlere Katastrophe.
 

******

Am anderen Ende der Stadt ging in einer belebten Einkaufsstrasse die Tür zu einem Geschäft auf. Ein kleines Glöckchen klingelte. Vivi verliess mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht den Laden, Sanji folgte ihr. Wie er nun mal war trug er ihr die Tasche mit den eben eingekauften Klamotten.

Hand in Hand gingen sie im Zickzack-Kurs die Strasse entlang, von einem Schaufenster zum nächsten. Plötzlich erblickte Vivi ein kleines Restaurant und wurde daran erinnert, dass sie eigentlich einen riesigen Hunger hatte. Sanji ging es wohl nicht anders, denn auch er blickte sehnsüchtig in die selbe Richtung.
 

"Komm, gehen wir was essen, ich sterbe sonst!"

Vivi zog Sanji lachend mit sich und steuerte auf einen der Tische zu, die vor dem Restaurant aufgestellt waren.

"Ich lad dich ein Vivi-Maus!" Sanji grinste übers ganze Gesicht. "Ich will schliesslich nicht, dass du stirbst."

Sie nahmen an einem kleinen Zweiertisch platz und genossen den kühlen Schatten, der von einem bunten Sonnenschirm gespendet wurde. Eine Kellnerin nahm ihre Bestellungen auf und verschwand gleich darauf im Restaurant.

Sanji lehnte sich mit einem Seufzer zurück und zündete sich eine Zigarette an. Vivi schaute ihn fragend an.

"Was war denn das für ein Seufzer?"

Sanji starrte nachdenklich die Tischplatte an und blies schliesslich den Rauch in die Luft.

"Die Sache von vorhin geht mir einfach nicht aus dem Kopf." antwortete er ihr. "Wenn ich nur wüsste, was mit Nami los ist..."

"Ruffy war sauer, oder?"

"Er hörte sich jedenfalls so an, als er Ace angeschnauzt hat. Aber da muss noch was gewesen sein."
 

Sie mussten ihr Gespräch kurz unterbrechen, denn die Kellnerin brachte das Essen. Beide begann zu strahlen, als sie die vollen Teller vor sich hatten. Es duftete köstlich! Für die nächsten paar Minuten sprachen sie nicht mehr, sondern liessen es sich schmecken, jedoch nicht ohne sich immer wieder anzulächeln.
 

"Glaubst du - hm..." Vivi schluckte den letzten Bissen runter. "Glaubst du, es hat was damit zu tun, dass Ruffy Nami mehr als nur freundschaftlich mag?"

Sanji sah sie an und kaute nachdenklich an einem Stück Brot.

"Es muss damit zu tun haben, Ruffy würde sich ihr gegenüber sonst nie so verhalten wie vorhin."

"Vielleicht hat sie ihm nen Korb gegeben." grübelte Vivi weiter.

"Nein, das war's glaub ich nicht." meinte Sanji. "Nami hat einen kleinen Zettel angestarrt, den Ruffy aufgehoben hatte."

"Oh scheisse..."

Vivi war wie gelähmt und starrte den Smutje an. Ein kleiner Zettel... Das war doch nicht etwa diese bestimmte Notiz von Ace gewesen, die Nami ihr gezeigt hatte? Wenn doch, dann hatte Ruffy nun allen Grund der Welt, sauer und verletzt zu sein.
 

Sanji kapierte sofort. Vivis Gesichtsausdruck und ihrem Flüstern nach zu urteilen musste dieser Zettel der Schlüssel sein. Mit einem provozierenden Grinsen beugte er sich leicht über den Tisch und spielte mit ihrer Hand.

"Komm schon, du weißt doch was."

Vivi schüttelte etwas zu schnell den Kopf, doch sie verriet sich damit nur selber.

"Na, ja, die Sache ist etwas komplizierter..."

Nami würde sie ganz bestimmt umbringen, wenn sie es Sanji jetzt erzählte. Sie hatte schliesslich versprochen, dass es ihr kleines Geheimnis blieb. Unbehaglich wich sie Sanjis Blick aus.

"Steht auf dem Zettel was bestimmtes?"

"Könnte man so sagen, ja..."

Sanji sah sie weiterhin fragend an und Vivi gab schliesslich seufzend auf, denn sie wusste genau, dass er nicht locker lassen würde, bis er alles wusste.

"Er ist von Ace."

"Von Ace?" Sanji biss ein weiteres Stück von seinem Brötchen ab. "Was hat Ace denn damit zu tun? Ich dachte, er wollte nur kurz seinen kleinen Bruder besuchen."

"Na ja... Ace steckt viel tiefer in der Sache drin, als du denkst..."

Sanji spuckte das Brötchen wieder aus.

"Was? Wie?"

Vivi seufzte erneut und vergrub ihre Hände in den Haaren.

"Nami hat was angerichtet, was ihr früher oder später über den Kopf wachsen wird, glaub mir. Die beiden tun mir schon fast leid. Nami ist meine beste Freundin und ich will nicht hinter ihrem Rücken schlecht über sie reden, aber... Wenn das so weiter geht, bleibt am Ende nichts zurück ausser gebrochener Herzen."
 

Schweigen fiel zwischen sie. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sanji kaute lustlos am Rest seines Brötchens, bis er es schliesslich in den Teller warf.

"Komm, wir sollten mal weiter. Die Einkäufe erledigen sich schliesslich nicht von selbst." meinte er schliesslich und stand auf.

Vivi nickte und tat es ihm gleich. Sanji legte einige Scheine auf den Tisch, nahm Vivis Einkaufstüte und dann ihre Hand.
 

Eine knappe Stunde später, voll bepackt und schon auf dem Rückweg zum Schiff, wurde Vivi plötzlich nervös. Immer wieder schaute sie über die Schulter zurück. Unbehaglich wich sie nicht mehr von Sanjis Seite.

"Ich...ich glaube, wir werden verfolgt!" flüsterte sie ihm eindringlich zu und schaute noch mal unauffällig über die Schulter zurück.

"Ist dir auch schon aufgefallen? Der Kerl folgt uns schon seit wir das Restaurant verlassen haben." Sanji liess sich nichts anmerken und lächelte Vivi zuversichtlich an.

"Die Marine?" fragte Vivi und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht bebte. Vor einem Schaufenster blieben sie stehen und beobachteten ihren Verfolger im Spiegelbild. Sich in Sicherheit wähnend lehnte er sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite an eine Hauswand. Er trug einen schäbigen alten Hut und einen ebenso schäbigen und alten Mantel, der ihn bis zum Boden einhüllte ('Und das bei dieser Hitze!' dachte Vivi.). Nein, wie einer von der Marine sah er nicht aus.

"Wohl eher Kopfgeldjäger. Wir sollten trotzdem schnell zurück zum Schiff, das ist vielleicht nur ein Spitzel."

Vivi nickte und beeilte sich, mit Sanji Schritt zu halten.
 

Ihr Verfolger grinste triumphierend, stiess sich von der Hauswand ab und folgte den beiden in gebührendem Abstand. Was für ein Zufall, dass er ihnen ausgerechnet in dieser Stadt begegnet war. Das Schicksal meinte es gut mit ihm...
 

******

Auf der Flying Lamb war alles still. Vom leichten Seegang knarrten die Planken und das Schiff schaukelte leicht. Zorro lehnte mit gesenktem Kopf an der Wand neben der Tür zu Namis Zimmer. Mit geschlossenen Augen und den Händen in den Hosentaschen rang er in Gedanken mit sich selbst.

Sein Vorhaben kam ihm nun absolut dämlich vor. Was sollte er mit Nami darüber reden? Er durfte ja eigentlich gar nichts davon wissen! Sie würde ihm wohl die Hölle heiss machen, da war er sich sicher. Und darauf hatte er absolut keine Lust.

Andererseits fand er es nicht gerade amüsant, wenn sein Käpt'n von nun an kein Wort mehr mit ihr oder Ace wechseln würde. Mit der Zeit würde die ganze Crew drunter leiden und seine, Zorros, heilige Schäferstündchen wären akut gefährdet.
 

Im Endeffekt waren beide Argumente gleich stark. Zorro runzelte die Stirn und schob sich schliesslich von der Wand weg. Er warf einen letzten Blick auf die verschlossene Tür, hinter der Nami sich eingeschlossen hatte. Es hatte keinen Zweck, er musste die Sache wohl oder übel für den Moment auf sich beruhen lassen. Abwarten war immer die beste Devise.

Gähnend schlenderte er hinaus aufs Deck. Ein kleines Nickerchen könnte nicht schaden, und so liess er sich beim Masten zu Boden fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich erneut gähnend gegen das Holz.
 

Doch kaum fünf Minuten wurde er unsanft geweckt. Ace kletterte die Bordwand hoch und sprang über die Reling. Zorro gegenüber liess er vor sich hin fluchend seinen Seesack hart zu Boden fallen, setzte sich mit verschränkten Armen auf den Boden und lehnte sich an die Wand.

Zorro öffnete leicht die Augen und zog eine Augenbraue in die Höhe.

"Schlechte Laune?" fragte er.

Ace brummte irgend etwas unverständliches und seufzte dann.

"Und wie. Ich musste gerade meine ganze Kohle für ein neues Boot hergeben. Verdammte Abzocker..."

Zorro hörte ihm gar nicht zu. Er grübelte wieder über sein Vorhaben nach. Vielleicht war es doch keine so schlechte Entscheidung gewesen, die Sache erst mal weiter zu beobachten. Wirklich kritisch wurde es erst, wenn sich Ace und Ruffy in die Haare kriegten. Zorro musterte Ace unauffällig. War es Nami wirklich wert, dass so ein Aufstand um die ganze Sache produziert und er um seine wohlverdiente Ruhe gebracht wurde?
 

Ace fühlte sich beobachtet und schaute auf.

"Hab ich was im Gesicht oder warum starrst du mich so an?"

"Wenn du schlechte Laune hast, gehst du mir genau so auf die Nerven wie der verdammte Küchenjunge." knurrte Zorro und grinste schliesslich.

Ace blinzelte verwirrt und schob eine Augenbraue in die Höhe. Doch als er Zorros Grinsen sah, grinste er schelmisch zurück.
 

to be continued...^^

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Boah, geschafft! Und ich muss euch warnen, mit diesem geheimnisvollen Verfolger werdet ihr noch des öfteren das Vergnügen haben. Alte Rechnungen sollte man schliesslich immer begleichen, ne?
 

Bah, genug gequatscht! ><°
 

caya, demoniacAngel XD

Los, wir gehen jetzt saufen!

Ave! XD
 

Sorry, ich weiss, hat lange gedauert. Mir gings in den letzten Wochen nicht so gut und ich hatte einfach keinen Bock, weiter zu schreiben. Ich hoffe, ich hab das jetzt einigermassen überwunden und werde nun wieder regelmässiger schreiben. Nya, wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen funkt...^^'

Ich danke euch wieder mal für die Kommis, hab mich riesig gefreut! ^^ *vebeug*
 

Oh, noch etwas in eigener Sache: Ich hab jetzt endlich die ersten zwei Kapitel meiner ZoSa-Story on und würde mich freuen, wenn ihr die auch lesen würdet.^^' Schaut doch einfach mal rein...XD *schleichwerbung mach*
 

Ok, genug gelabert für heute, weiter gehts!
 

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Part 16: Los, wir gehen jetzt saufen!
 

Langsam versank die Sonne hinter dem Rand des riesigen Kraters, der hoch in der Mitte der Insel aufragte. Die Schatten wurden länger und vom Meer her kam ein kühler Wind auf. In der Stadt gingen die Lichter an. Von irgendwo her kam mitreissende Musik, wahrscheinlich aus einer der vielen Kneipen. Menschen zogen in kleineren Grüppchen durch die Gassen, viele bereits angeheitert und auf der Suche nach einem gemütlichen Pup. Eines dieser Grüppchen teilte sich in der Mitte, um einer entgegenkommenden Person Platz zu machen und zog dann lachend weiter.

Mit den Händen tief in den Hosentaschen vergraben zog Ruffy durch die Gassen. Er sah kurz über die Schulter zurück auf die sich entfernende Gruppe und fühlte sich plötzlich einsam. Alleine machte das einfach keinen Spass. Nicht mal Zorro war mit ihm unterwegs. Der war vor ein paar Stunden aus irgendwelchen Gründen, die Ruffy nicht mehr wusste, aus der Taverne verschwunden.

Ruffy seufzte leise und liess seinen Blick durch die Gasse schweifen. Die hell erleuchteten Lokale mit den vielen lachenden Menschen, die Musik von überallher und der Geruch von leckerem Essen liessen seine Augen leuchten. Leise nistete sich ein Gedanke in seinem Kopf fest, der sich einfach nicht mehr verscheuchen liess. Ruffy blieb stehen und runzelte nachdenklich die Stirn. Er wollte etwas unternehmen und zwar jetzt gleich! Aber alleine machte das einfach keinen Spass. Also ab zum Hafen.

Ruffy marschierte los, blieb jedoch an der ersten Kreuzung wieder stehen. Verwirrt kratzte er sich unter dem Strohhut und spähte die Strasse entlang, die die Gasse kreuzte.

"Wo war noch gleich der Hafen?"

Ja, ja, sein nicht vorhandener Orientierungssinn liess ihn wieder einmal im Stich. Als er vor gut einer Stunde die Taverne verlassen hatte, hatte er gar nicht auf den Weg geachtet, sondern war einfach der Nase nach durch die Stadt gewandert.

Er drehte sich einmal suchend um die eigene Achse und zuckte dann mit den Schultern.

"Ich werd ihn schon finden."

Mit einem zuversichtlichen Grinsen im Gesicht marschierte er wieder los und steuerte auf einen Mann zu, der in der Nähe im Schatten an eine Hauswand lehnte und scheinbar teilnahmslos in die Luft starrte. Er trug einen alten, abgewetzten Mantel, in dessen Taschen er die Hände vergraben hatte. Unter dem alten Hut erkannte man einzelne Strähnen von weisslich-grauem Haar.
 

"Hi! Können Sie mir sagen, wie ich zum Hafen komme?"

Ruffy blieb vor dem Mann stehen und schaute neugierig zu ihm auf. Er war vielleicht knapp einen Kopf grösser. Ruffy erkannte trotz des Mantels, dass er ziemlich stark sein musste.

Der Mann hob den Kopf und starrte Ruffy an. Seine violetten Augen blitzten auf. Für einen kurzen Moment durchfuhr es Ruffy, als hätte ihn eben ein eiskalter Hauch gestreift, doch das Gefühl war so schnell wieder verschwunden wie es gekommen war. Der Mann senkte den Kopf wieder und deutete mit dem Daumen auf die Strasse, an deren Kreuzung Ruffy eben noch gestanden hatte.

"Immer geradeaus, du kannst es nicht verfehlen, Kleiner."

"Danke!"

Ruffy drehte sich auf dem Absatz um und folgte der angegebenen Richtung. In seinem Enthusiasmus bemerkte er das Grinsen nicht, das sich im Gesicht des Mannes breit machte, als er ihm den Rücken zu kehrte.

Als er um die Ecke bog, blieb er plötzlich ruckartig stehen und stutzte. Irgendwoher kam ihm dieser Mann bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Doch er konnte nicht sagen, woher. Auch dieses merkwürdige Gefühl gab ihm zu denken, welches er gespürt hatte, als der Mann ihn angesehen hatte. Hastig rannte er zurück, bog um die Ecke und blieb verwirrt erneut stehen. Vom Mann war keine Spur mehr zu sehen, es war, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
 

Ruffy zuckte mit den Schultern und machte sich wieder auf den Weg zum Hafen. Er dachte sich nichts weiter dabei und schon nach wenigen Minuten hatte er den Vorfall, wenn man diese kurze Begegnung so nennen konnte, bereits wieder vergessen.
 

Auf der Flying Lamb verstaute Sanji gerade die letzten paar Reispackungen in einem der Küchenschränke, als die Tür zur Kombüse aufging und er die Tritte von schweren Stiefeln hörte.

"Ich koche heute nichts mehr." sagte er ohne aufzuschauen.

"Ich hab auch gar keinen Hunger."

Sanji schloss den Schrank und schaute auf. Ace ging durch den Raum und lehnte sich an die Tischplatte.

"Hast du was alkoholisches?"

"Theoretisch schon, aber alles, was nicht zum Kochen gedacht ist, gehört Zorro." Sanji deutete auf Zorros Alkoholvorrat in der Ecke und zog an seiner Zigarette.

Ace stiess sich vom Tisch ab und nahm die Rum- und Schnapsflaschen unter die Lupe. Er strich sich mit der Hand übers Kinn und nahm dann grinsend eine der Flaschen aus dem Regal.

"Zorro hat bestimm nichts dagegen, wenn ich mir die Flasche ausleihe."

"Verlass dich nicht darauf, der Alkohol ist ihm heilig."
 

Eine weile standen sie still in der Kombüse. Ace öffnete die Flasche und genehmigte sich einige Schlucke daraus, während Sanji am Herd lehnte und Ace angrinste.

"Sag mal..."

"Hm?"

"Ach nichts." meinte Sanji nach einem kuren Zögern. Er verwarf den Gedanken wieder, Ace auf Nami anzusprechen. Er durfte es ja eigentlich gar nicht wissen. Es war wohl besser wenn er wartete, bis einer der Beteiligten von selbst zu reden begann.

Ace zuckte gleichgültig mit den Schultern und verliess die Kombüse. Unten beim Mast sassen Zorro, Lysop und Chopper und spielten Karten. Ace gesellte sich zu ihnen, nahm seine Karten wieder auf und stellte die Rumflasche neben sich.

"Wo ist denn Vivi?" fragte er, während er sein Blatt musterte.

"Gerade gegangen. Ich glaub, sie sieht nach Nami." antwortete Lysop und warf eine Karte in die Mitte.

Konzentrierte Stille folgte. Ace nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche und legte zwei Karten ab. Zorro merkte auf und sein Blick verdüsterte sich, als er die Flasche neben Ace sah.

"Die Rumflasche kommt mir bekannt vor."

"Ich hab sie ja auch aus deinem Vorrat." Ace grinste und leerte provozierend langsam die halbe Flasche.

"Kannst du dir keinen eigenen Alkohol kaufen? Das ist meiner!"

"Wie denn, ich hab heute meine letzten Berrys für mein neues Boot hingeblättert. Wegen einer Flasche stirbst du nicht." Er stellte die Flasche zurück auf den Boden und nickte Zorro zu. "Du bist dran."

Zorro brummte nur irgendwas unverständliches und starrte seine Karten an.

"Ich muss passen." meinte er schliesslich und lehnte sich an den Mast. "Hättest mir wenigstens was mitbringen können."

Ace lachte auf.

"Sorry, Alter, daran hab ich nicht gedacht!"
 

Unter Deck klopfte Vivi zögerlich an die Tür zu ihrem und Namis Zimmer. Sie war bestimmt geschlagene 10 Minuten davor gestanden und hatte überlegt, wie sie die Sache am Besten angehen sollte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen Nami gegenüber, da sie Sanji von der Sache erzählt hatte. Wie sollte sie ihr das nur erklären? Dass er sie um den Finger gewickelt hatte?
 

"Nami? Ich bins, darf ich reinkommen?"

Sie horchte mit einem Ohr an der Tür und wartete auf ein Geräusch. Eine ganze Weile blieb es still, doch als Vivi sich schon abwenden wollte, vernahm sie den Laut eines Stuhles, der über den Boden geschoben wurde und gleich darauf, wie der Schlüssel gedreht wurde. Dann sich entfernende Schritte. Zögerlich öffnete Vivi die Tür und spähte vorsichtig in den Raum. Bis auf einige Kerzen, die auf Namis Schreibtisch standen, brannte kein Licht. Nami sass mit dem Rücken zur Tür am Tisch rührte sich nicht. Den Kopf hatte sie auf die linke Hand gestützt und die Beine überschlagen.

Vivi trat neben sie und sah besorgt auf sie runter.

"Wie geht es dir?"

"Weiss nicht..."

Nami schaute nicht einmal auf, als sie antwortete. Ihr Blick war starr auf ein Blatt Papier gerichtet, auf dem sie etwas gezeichnet hatte. Ihre rechte Hand griff nach dem Bleistift und begann fahrig, weitere Linien zu ziehen. Vivi beugte sich etwas runter, um in dem fahlen Kerzenlicht besser sehen zu können. Sie betrachtete die Zeichnung und blinzelte überrascht.

"Sind das nicht Ace und Ruffy?"

"Doch..."

Obwohl die Zeichnung nur eine Skizze war, erkannte Vivi die beiden genau. Ruffy sass auf dem Lammkopf, während Ace neben ihm auf der Reling sass und ihn von der Seite angrinste. Vivi erinnerte sich an diese Szene. Es war vor vier Tagen gewesen, als sie die Insel der Twins verlassen hatten.

Nami seufzte und legte den Stift aus der Hand. Abwesend blickte sie auf das Bild. Vivi seufzte ebenfalls, ging an der Seite des Schreibtisches in die Hocke und legte Kopf und Arme auf die Tischplatte.
 

"Ich weiss, du willst nichts davon hören, aber... Du brauchst dringend Ablenkung." meinte sie schliesslich und musterte Nami genau.

"Und das wäre?"

Vivi machte gerade den Mund auf, um zu antworten, als Lysop ins Zimmer reinplatzte und aufgeregt von einem Bein auf das andere sprang.

"Kommt sofort an Deck, Ruffy will feiern gehen!" rief er begeistert und rannte sogleich wieder los.

Nami und Vivi blickten ihm verdutzt hinterher und Vivi zuckte schliesslich mit den Schultern.

"Da hast du deine Ablenkung!" lachte sie und stand auf. Nami druckste herum und biss sich auf die Lippen. Wenn sie jetzt da rauf ginge, musste sie unweigerlich Ruffy und Ace gegenüber treten und das hatte sie eigentlich vermeiden wollen.

"Komm schon, das wird dir gut tun."

Vivi streckte ihr mit einem aufmunternden lächeln die Hand hin. Nami nickte und stand schliesslich auf.

"Ich will mir nur schnell was anderes anziehen, ich komm gleich rauf."

"Bei der Gelegenheit könnte ich mich eigentlich auch gleich umziehen..." grübelte Vivi und stand bereits vor dem Schrank.
 

Als sie wenig später das Deck betraten, warteten die anderen bereits. Ruffy sass im Schneidersitz auf der Reling und wippte leicht vor und zurück, während er über irgendetwas lachte. Die übrigen Jungs standen mehr oder weniger im Kreis um ihn herum, Zorro wie üblich etwas abseits und Sanji wie immer eine Zigarette rauchend. Ace lehnte mit verschränkten Armen neben Ruffy an der Reling, während Lysop und Chopper irgendeinen Blödsinn anstellten und Ruffy noch mehr zum Lachen brachten. Als sie hinter sich die Tür hörten, drehten sie die Köpfe oder schauten auf. Nami entging nicht, dass Ruffys Augen aufblitzten, als sein Blick auf sie fiel.
 

"Tja, also Leute, da wir jetzt vollzählig sind..." begann Ruffy und fuhr sich unbewusst mit dem Finger über die Narbe an der Wange. "...kann's ja losgehen!"

"Was gibt's denn zu feiern?" fragte Nami und trat mit Vivi hinzu.

"Na, unseren Sieg über die Twins!" rief Lysop aus, bevor Ruffy antworten konnte.

"Ja, das sollten wir wirklich!" lachte dieser und sprang von der Reling. "Es muss Ewigkeiten her sein, seit wir das letzte Mal richtig Party gemacht haben."

"Das war vor etwas mehr als zwei Wochen auf Tavalu, vergessen?" meinte Nami mit einem sarkastischen Unterton.

"Na, mir kommt's jedenfalls wie ne Ewigkeit vor."
 

Anfangs waren nicht alle wirklich in der Stimmung zum Feiern, allen voran Nami, doch sobald sie den Hafen verlassen hatten und in die bunten Gassen eingetaucht waren, begannen ihre Augen zu funkeln. Zorro und Ace schleppten je mindestens zwei Rumflaschen mit und prosteten sich zu. Vivi hatte sich bei Nami untergehakt und kicherte aufgeregt. Ruffy ging an der Spitze des kleinen Zuges und grinste alles und jeden an. Jetzt, wo er seine Freunde dabei hatte, machte diese Gassenwanderung gleich tausendmal mehr Spass.

"Hey, wo wollen wir denn zuerst hin?" rief Nami nach vorne.

"Dorthin wo am meisten los ist natürlich!"

Sanji drehte sich um und zwinkerte Vivi schelmisch zu.

"Pass bloss auf." flüsterte Nami ihrer Freundin zu, nachdem sich Sanji wieder umgedreht hatte. "Der will dich heute garantiert abfüllen."

"Und was wird deiner Meinung nach dann passieren?"

"Nun ja, Ace hat mich zwar nicht abgefüllt, aber ich bin trotzdem mit ihm im Bett gelandet."

"Das ist ja wohl was anderes."

"Denkst du wirklich?"

"Nein."

Beide mussten unweigerlich anfangen zu lachen und sputeten sich, den anderen zu folgen, da sie etwas zurückgefallen waren.
 

Von der Truppe unbemerkt standen zwei Männer in einer dunklen Seitengasse und beobachteten Nami und Vivi, die gerade wieder zu ihren Freunden aufschlossen. Einer der beiden zog sich weiter in die Schatten zurück und lehnte sich an die Mauer. Der andere blieb an der Ecke stehen und beobachtete die Strohhutbande weiter.

"Sollen wir sie uns jetzt schon schnappen?"

"Nein, es ist noch zu früh." kam es aus der Dunkelheit. Der an der Hauswand lehnende Mann hob den Kopf. "Hab Geduld, sie werden uns schon noch in die Falle gehen."

Anscheinend passte das dem anderen gar nicht, denn mit geballten Fäusten wandte er sich wieder der Strasse zu. Er brannte darauf, diesen Kerl mit dem Strohhut in die Finger zu kriegen.
 

"Hey, was haltet ihr davon?"

Ruffy deutete auf eine hell erleuchtete Kneipe, aus der laute Musik auf die Strasse drang und sich jede Menge Leute davor tummelten.

"Perfekt!"

Mit dezentem Einsatz ihrer Ellbogen bahnten sie sich einen Weg durch die Menge und plumpsten schliesslich in die Kneipe rein. Drinnen war es laut, verraucht und ziemlich voll. Ruffy jubelte und zottelte sofort ab zu einem halbwegs freien Tisch im hinteren Teil des Raumes. Die anderen folgten ihm, Zorro schob einige leere Bierkrüge beiseite und liess sich auf die Sitzbank fallen. Ruffy sass ihm gegenüber und bestellte bereits die erste Runde Bier. Sanji schnappte sich vom Nachbartisch einen Aschenbecher, leerte diesen einfach auf den Boden aus und stellte ihn vor sich auf den Tisch. Ace grinste kurz, als sich Nami ihm gegenüber hinsetzte. Um ihn nicht direkt ansehen zu müssen, schaute sie sich in der Kneipe um und nahm ihr Bier in Empfang.

"Ich will was essen!" rief Ruffy aus.

"Du hast immer noch Hunger?"

"Ey, ich hab vier volle Tage nichts zu futtern gekriegt!"

Also bestellte sich Ruffy auch noch was zu essen. Nami ebenfalls, zur Verwunderung aller.

"Hast du denn noch nichts gegessen seit wir angelegt haben?" fragte Sanji besorgt.

Nami schüttelte den Kopf.

"Na ja, da ist wohl was dazwischen gekommen..."

Sanji wusste genau, was sie meinte und bedachte Ruffy mit einem strafenden Blick, von dem der Käpt'n allerdings nichts mitbekam, ebenso wenig wie Nami. Vivi boxte ihn unauffällig in die Seite.

"Verrat jetzt nichts!" flüsterte sie ihm zu, da sie seinen Blick gesehen hatte.

"Nicht doch, Süsse, ich verrat schon nix!" Mit einem zuckersüssen Lächeln schob er ihr eines der Biergläser unter die Nase und prostete ihr mit dem seinen zu.
 

Nach der zweiten Runde begann Chopper gefährlich zu wanken. Er war es eben nicht gewohnt zu trinken. Ace konnte ihn gerade noch auffangen, bevor der kleine Elch endgültig von der Bank gekippt wäre.

"Hoppla, aufpassen Kleiner!"

Sie lachten alle auf und auch Chopper lachte tapfer mit, obwohl seine Nase mittlerweile nicht mehr ganz so blau war und begann, leicht ins rötliche zu gehen. Aber er bekam vorerst nichts alkoholisches mehr zu trinken.
 

"Hey, Leute!"

Nami stellte ihren leeren Krug auf den Tisch und schaute gewichtig in die Runde.

"Wer hat Lust auf ein kleines Trinkspielchen?"

"Springt dabei was raus?" wollte Zorro wissen.

"Hmm..." Nami tat, als würde sie nachdenken. "Wer mich unter den Tisch trinkt, der hat einen Wunsch frei."

"Du würdest mir zum Beispiel meine Schulden erlassen?"

"Vielleicht, vorausgesetzt du verträgst mehr als ich."

Zorro war also dabei. Sanji witterte natürlich sofort seine Chance und wollte auch mitmachen (was für ne Chance er wohl meint? ^^'). Ruffy und Ace warfen sich unbewusst einen Blick zu und dachten wohl beide das selbe. Bei Nami einen Wunsch frei haben...

Ace sah Nami von der Seite an und ein breites Grinsen schlich sich in sein Gesicht.

"Und ich darf mir wirklich was wünschen, wenn ich dich besiege?" hakte er nach und beugte sich etwas zu ihr über den Tisch.

"Denk nicht mal dran, Ace, ich hab dich schon beim Strippoker geschlagen." gab Nami zurück und beugte sich ebenfalls nach vorne. Für wenige Sekunden sahen sie sich geradewegs in die Augen, doch das reichte aus, um Namis Herz wieder mal schneller schlagen zu lassen. Doch in genau diesem Moment knallte Ruffy sein Glas etwas zu heftig auf die Tischplatte und stiess Ace etwas zur Seite.

"Genau, ausserdem mach ich auch mit!"

Ace lachte auf und klopfte Ruffy auf die Schulter.

"Du glaubst wohl nicht ernsthaft, du könntest mich beim Wetttrinken schlagen, kleiner Bruder."

"Ich werds zumindest versuchen."

Die Trinkspielchenrunde war damit eröffnet. Vivi, Lysop und Chopper wollten nicht mitmachen, da sie sich allein vom Zuschauen schon genug amüsieren würden, da waren sie sich sicher.
 

Man ging also über zu Rum und Tequilla...
 

to be continued...XD

*******************
 

Thehe, im nächsten Teil wirds wohl oder übel noch heiss zu und her gehen... Der Titel wird auch dementsprechend ausfallen. Mal sehen, wie weit ich Sanji Vivi abfüllen lasse und was danach passiert...^^ Tja, und wer Nami unter den Tisch trinkt. Wenn überhaupt! Oo
 

*gääähn* Es ist jetzt genau 22:11. Ich sollte noch Hausaufgaben machen. -_-° Darum...hau ich jetzt ab. Und nerv nicht länger.
 

caya, demoniacAngel XD

Akute Abschleppgefahr

Aloha!^^
 

Ich will diesmal nicht lange dumm labern, denn das Kapitel ist viel zu...betrunken?...um lange warten gelassen zu werden. XD Nya, ich glaub, der Titel sagt schon alles...X3
 

Schon mal kleine Vorwarnung: Das nächste Kapitel wird voraussichtlich Lemon und all diejenigen, die es geschickt bekommen wollen, sollen sich bei mir melden!^^
 

Ok, das wars von meiner Seite, nun wünsch ich viel Spass beim Lesen!
 

***************

Part 17: Akute Abschleppgefahr
 

Die junge Kellnerin - sie mochte knapp über 20 sein - balancierte mehrere Teller auf Händen und Armen zwischen den Tischreihen hindurch und wich dabei geschickt den Händen der Männer aus, die nach ihrem Hintern grabschten. Nebenbei liess sie einige anzügliche Bemerkungen fallen und grinste. Ganz offensichtlich machte ihr der Job riesigen Spass. Sie steuerte mit den Tellern auf einen Tisch zu, an dem einige junge Leute sassen. Der Lautstärke nach waren sie schon ziemlich angetrunken und schienen feuchtfröhlich zu feiern. Sie musste breiter grinsen, wich einem Betrunkenen aus und wollte die Teller gerade auf dem Tisch absetzen, als der Grünhaarige, der vor ihr auf der Bank sass, mit einem Ruck aufsprang und seinen Gegenüber, einen hübschen Blondling, am Kragen packte. Vor Schrecken hätte sie beinahe die Teller fallen gelassen. Doch dank der jahrelangen Erfahrung hatte sie sich schnell wieder im Griff, drängte sich zwischen dem grünhaarigen Kerl und der jungen Frau neben ihm durch und stellte die Teller auf den Tisch.
 

"Futter!!"

Der junge Mann mit dem Strohhut schnappte sich gleich mehrere Teller, kaum dass diese richtig auf dem Tisch waren. Rasch zog die Kellnerin ihre Hände zurück, da sie befürchtete, er könnte ihre Finger gleich mit verputzen.

"Na dann mal guten Appetit...!" wünschte sie mit einem Lächeln und verschwand zwischen den Tischen.
 

"Hey Ruffy, vergiss nicht zwischendurch mal zu atmen!"

"Mjah, mjah..."

Nami schüttelte nur den Kopf und nahm sich dann selber einen Teller. Ruffy war eben ein kleines Monster, wenn's um Essen ging.

"Ok, wir machen mal kurz ne Futterpause." meinte sie und schob ihr leeres Glas etwas in die Mitte des Tisches.

Ruffy war bereits beim zweiten Teller und futterte friedlich weiter, während die anderen ihm wieder einmal fassungslos dabei zusahen, obwohl sie mit dieser Angewohnheit ihres Käptn's nur allzu vertraut waren. Ace schielte unauffällig zum übrig gebliebenen Teller hin und verzog die Mine. Wegen dem Lärm in der Kneipe war sein Magenknurren nicht zu hören, doch unbewusst legte er seine Hand auf den Bauch und starrte weiterhin den Teller an.

Ruffy wollte nach diesem Teller grabschen, doch Ace war schneller.

"Hey...!"

"Das ist jetzt meiner!"

Ace drehte seinem Bruder demonstrativ den Rücken zu und begann zu spachteln. Den andern entging nicht, wie er sich dabei das Grinsen verkneifen musste.

Ruffy stöhnte auf und legte die Gabel auf den Tisch. Schmollend stützte er den Kopf auf die Hand, was seine Freunde in schallendes Lachen ausbrechen liess.
 

Nachdem auch Nami den Teller leer gegessen hatte (was in Anbetracht von Ruffys und Aces Essgeschwindigkeit ziemlich lange dauerte), wurden die Gläser wieder gefüllt und das Trinkspielchen ging weiter. Sanji zündete sich eine neue Zigarette an und schob eines der Gläser Vivi, die neben ihm sass, vor die Nase und grinste sie schelmisch an.

"Du verträgst bestimmt auch noch was, Vivi-Mäuschen."

"Ähm..."

Vivi fing Namis Blick auf. Nur all zu deutlich wusste sie, was Nami jetzt gerade dachte. Das war ihr Ich-habs-dir-doch-gesagt-Blick. Nami zwinkerte ihr zu und grinste breit. Vivi musste unweigerlich kichern und nahm schliesslich das Glas in die Hand.

"Na schön, mein Lieber, aber auf deine Verantwortung."

"Ganz bestimmt, verlass dich drauf!"

Sanji prostete ihr zu, verschluckte sich jedoch am Tequilla, weil Zorro ihn nicht gerade sanft an der Krawatte packte, so dass er sich wohl oder übel über den Tisch lehnen musste. Fragend und überrascht starrte er in Zorros wissendes Grinsen.

"Was?"

"Tu nicht so scheinheilig, Küchenjunge. Aber vielleicht solltest du vorher dafür sorgen, dass die anderen diese Nacht nicht zurück auf die Lamb gehen, wenn du verstehst."

Sanji bemerkte dieses gewisse dreckige Funkeln in Zorros Augen und es machte Klick.

"Neidisch?"

"Warum sollte ich?"

Sanji liess seinen Blick kritisch durch den Raum schweifen und grinste schliesslich.

"Die Kellnerin wär doch was für dich, Alter."

Zorro drehte den Kopf, drehte ihn wieder zurück und musterte Sanji mit einer hochgezogenen Braue.

"Sonst noch Wünsche?"

"Ich mein ja nur..." Sanji lachte auf und entzog seine Krawatte Zorros Griff. "Sie hat dir nämlich vorhin zugezwinkert, nur merkst du so was natürlich nicht mal, wenn sie nackt vor dir stehen würde."

Sanji hatte sein beabsichtigtes Ziel erreicht, nämlich Zorro wieder mal zu provozieren. Der Schwertkämpfer knackte mit den Knöcheln, leerte sein Glas auf Ex und stellte es auf dem Kopf zurück auf den Tisch.

"Ok, Alter, das reicht."

Zorro angelte sich die Tequillaflasche, füllte einige Gläser bis zum Rand und schob die Hälfte davon zu Sanji rüber.

"Wer zuerst unterm Tisch liegt."

"Hey, ich will heute noch einsatzfähig sein!" zischte Sanji mit einem Seitenblick auf Vivi, sodass sie es nicht mitbekam, nahm aber trotzdem das erste Glas, da er sich die Schmach Zorro gegenüber nicht geben wollte.

So kam es, dass Zorro und Sanji neben dem "offiziellen" Trinkspiel noch ein internes austrugen.
 

Gleich daneben war Ruffy an der Reihe. Angesichts der vielen leeren Gläser, die vor ihm auf dem Tisch standen, war er noch in erstaunlich guter Verfassung. Sein Hut sass zwar leicht schief auf dem Kopf und um die Nase herum lief er bereits rot an, aber er hielt sich wacker.

"Na los, runter damit." Ace stupste ihn an und Ruffy hätte beinah den Tequilla verschüttet. Nami grinste und auf dieses Grinsen hin nahm sich Ruffy zusammen. Wär doch gelacht, wenn er die paar Schlucke nicht runter brachte. Ausserdem wollte er unbedingt gewinnen. Ein letzter zweifelnder Blick in die klare Flüssigkeit und weg war das Zeug. Nami applaudierte grinsend, woraufhin sich ein seliges Lächeln in Ruffys Gesicht schlich. Während der Tequilla noch in der Kehle brannte, stellte Ruffy das Glas zurück auf den Tisch.

"Du bist dran, Nami."

Nami nickte und füllte ihr Glas von Neuem. Ohne lange zu fackeln kippte sie den Inhalt runter und schluckte. Ace schob eine Augenbraue in die Höhe.

"Du verträgst ziemlich viel, was?"

"Natürlich, sonst würd ich das hier nicht veranstalten."

"Du hast unsere Navigatorin wohl noch nie richtig loslegen sehn, was Alter?" mischte sich Zorro nun ein und kippte ebenfalls ein Glas.

"Na, dann muss ich das wohl heute Nacht raus finden." Ace grinste breit, goss sich ein und leerte das Glas mit einem Schluck. "Vom Trinken versteh ich was, ich bin schliesslich nicht umsonst Vize." Er grinste noch breiter, klopfte sich mit der Faust auf die Brust und begann dann plötzlich zu lachen. Angetrunken wie sie waren, wurden die anderen von diesem Lachen mitgerissen und liessen sich anstecken.
 

Für einen kurzen Moment sahen die anderen Gäste von ihren Gläsern und Gesprächen auf und drehten die Köpfe. Unverbesserlich, diese jungen Leute, ging es vielen von ihnen durch den Kopf. Sie waren laut und nahmen keine Rücksicht auf andere Gäste. Doch als sich die Bande wieder etwas beruhigt hatte, verloren die Leute das Interesse und wandten sich wieder ab.
 

"Kannst du nicht mal still stehen bleiben, Zorro?"

"Hä?"

"Hör auf dich zu bewegen!"

Sanji musste sich an der Tischkante festhalten, um in dem leichten Schwindelanfall nicht nach hinten zu kippen. Vor seinen Augen schien sich Zorro hin und her zu bewegen.

"Ich beweg mich doch gar nicht, Küchenjunge. Du bist betrunken."

"Du doch auch."

"Bin ich nicht."

Zorro versuchte, sich erneut ein Glas Schnaps einzufüllen, doch als die Hälfte davon auf dem Tisch landete, gab er es auf und lachte.

"Na schön, dann bin ich eben auch betrunken."

Sanji lachte ebenfalls auf und stellte nebenbei Vivi das Glas vor die Nase, das Zorro soeben versucht hatte zu füllen. Das wievielte es war, wusste Vivi schon gar nicht mehr. Sie spürte, wie der Alkohol durch ihre Adern raste und ein Grinsen in ihrem Gesicht platzierte, das sie einfach nicht mehr los wurde.

"Na, Vivi-Mäuschen, wie fühlst du dich?"

Sanji legte seinen Arm um sie und zog sie zu sich.

"Nicht schlecht." grinste Vivi und kuschelte sich an ihn.

Sanji grinste nun ebenfalls, dachte sich seinen Teil und hob ihr Kinn sanft an. Als sich seine Lippen mit ihren vereinigten, kam von der anderen Seite des Tisches ein vernehmliches Räuspern.

"Moment, ich bin beschäftigt." meinte Sanji, sich gerade so viel von Vivis Mund entfernend, dass er sprechen konnte, und küsste sie dann wieder.
 

Zorro brummte nur irgendetwas unverständliches und beteiligte sich wieder mal am "offiziellen" Trinkspiel. Aber auch da ging gerade nicht mehr viel. Ruffy wankte auf der Bank leicht hin und her, wobei sein Hut immer schiefer hing. Nami war kurz mal für kleine Mädchen verschwunden und Ace kugelte sich gerade über etwas, was Lysop ziemlich ausgeschmückt preisgab. Zorro angelte sich die Tequillaflasche und wollte sein Glas bis an den Rand füllen, doch aus der Flasche kamen nur noch ein paar mickrige Tropfen. Zorro schaute sich um. Nein, auf dem Tisch stand keine einzige Flasche mehr, die noch was drin gehabt hätte. Mist.

Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Kellnerin zu rufen und bei ihr noch mehr Flaschen zu bestellen. Doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Sorry, wir haben nichts mehr ausser einigen kleinen Fässern Bier. Es gab Engpässe beim Lieferanten."

"Na toll..."

Sichtlich wütend darüber sah Zorro kurz seine Freunde der Reihe nach an.

"Dann hol uns eben die restlichen Fässer."

Die Kellnerin nickte, ging zur Bar und wechselte mit dem Wirt einige Worte, wobei sie mehrere Male zu ihnen hinüber deutete. Der Wirt runzelte die Stirn und griff dann unauffällig unter den Tresen, von wo er eine kleine Teleschnecke hervor holte.
 

Nami kam gerade zurück zum Tisch, als die Kellnerin zwei kleine Fässer Bier auf den Tisch stellte. Verwirrt bemerkte sie, wie die blonde junge Frau Zorro zuzwinkerte und

ihm kurz durch die Haare fuhr, bevor sie sich davonmachte.

Kichernd setzte sich die Navigatorin wieder neben den Schwertkämpfer und boxte ihm in den Oberarm.

"Die hat dich gerade angemacht, oder?" kicherte Nami und schaute zurück über die Schulter.

"Ach, halt die Klappe..." brummte Zorro, konnte jedoch nicht verhindern, dass er leicht rot wurde.

"Ich hab's dir doch gesagt, Alter, die steht auf dich!" meinte Sanji so nebenbei und machte sich an einem der Fässer zu schaffen. Zorro hätte ihm am liebsten das Fass in den Mund gestopft, liess es jedoch bleiben, da sonst der kostbare Alkohol nicht mehr zu gebrauchen wäre.
 

Die Zeit verstrich ebenso rasch wie die beiden Fässer sich leerten. Zorro hatte das Trinkspielchen aufgegeben, da es ihm keinen Spass mehr machte, betrank sich aber trotzdem weiter. Sanji war eh mit Vivi beschäftigt, also hatten sie auch hier das Spiel frühzeitig abgebrochen. Chopper döste mit dem Kopf auf der Tischplatte vor sich hin und Lysop gähnte am Stück, während Nami, Ace und Ruffy nach jedem Satz immer lauter lachten. Ruffy, betrunken wie er war, wurde übermütig und stellte sich schwankend auf die Sitzbank, während er Nami zuprostete, die sich jedoch vor Lachen kaum noch halten konnte.

Die feiernde Crew hatte nicht bemerkt, wie in der Kneipe nach und nach die Gespräche verstummten und alle Blicke auf sie gerichtet waren, denn erst als der Wirt zu ihnen an den Tisch trat und sich vernehmlich räusperte, hielten sie inne und rangen vor lauter Lachen nach Luft. Nami bemerkte es als erste und sah sich verwirrt um. Warum glotzten die alle denn so?

Der Wirt räusperte sich abermals, um sich zu versichern, dass er die Aufmerksamkeit aller hatte.

"Ich tu es ungern, aber verlasst bitte mein Lokal."

Sekundenlang starrte die Bande den Mann perplex an. Die Mitteilung wollte nicht so recht zu ihnen durchdringen. Ace fand als erster die Sprache wieder und rückte seinen Hut zurecht.

"Sie schmeissen uns raus?"

Der alte Wirt atmete tief durch.

"Wir wissen, wer ihr seid. Die Marine wird in wenigen Minuten hier eintreffen, also verlasst bitte mein Lokal."

"Was soll das bitte schön heissen?!" Zorro fuhr auf und knallte die Faust auf den Holztisch. Der Wirt zuckte zusammen und hinter ihm standen einige finster aussehende Männer drohend auf. Nami legte Zorro beruhigend die Hand auf den Arm und wandte sich an den Wirt.

"Na schön, wir gehen. Aber dafür bezahlen wir auch nichts."

"Wie bitte? Das ist Diebstahl!"

"Das haben sie sich selber eingebrockt! Los, kommt Leute, wir verschwinden!"
 

Schneller als der Wirt reagieren konnte, sprang die Crew auf. Zorro schnappte sich die zwei halb geleerten Bierfässchen, während Ruffy lachend noch sein Glas austrank. Der alte Wirt protestierte und fuchtelte mit den Armen wild in der Gegend rum. Die anderen Gäste sprangen auf und versuchten, der Strohhutbande den Weg zu versperren, doch diese wich geschickt den haschenden Händen aus und setzte auch schon mal die Ellbogen ein.

"Haltet sie auf! Ruft die Marine!"

"Vergiss es, alter Mann, ihr kriegt uns nicht!" lachte Nami spöttisch und liess Ace vorbei, der die Tür aufstiess und nach draussen rannte. Auf der Türschwelle drehte sich Ruffy noch einmal um und streckte dem Wirt die Zunge raus.

"Ach übrigens: dein Essen war scheisse!"

Unter Beifall und dem Gelächter seiner Freunde stolperte Ruffy aus der Kneipe und rannte mit ihnen durch die Gassen davon.
 

******

Nach Atem ringend hielten sie wenig später mitten auf einer viel begangenen Strasse an. Der kurze Spurt hatte ihren Puls beschleunigt und liess den Alkohol umso schneller durch ihre Adern fliessen. Nami wankte und machte einen Schritt zur Seite, um das Gleichgewicht zu halten und griff sich lachend an die Stirn.

"Diese Idioten..." kicherte sie.

Die anderen stimmten mit ein und blickten sich aus verschmitzt funkelnden Augen an. Eine Weile standen sie im Kreis beieinander und machten Witze über den alten Wirt, bis Sanji das Wort ergriff.

"Leute, wenn ihr nichts dagegen habt werden Vivi-Mäuschen und ich mal verschwinden."

"Geht ihr zurück zum Schiff?"

"Wahrscheinlich, ja."

"Gut, dann..." Lysop grinste plötzlich. "...werden wir uns laaange Zeit lassen, bis wir nachkommen."

Sanji grinste nur vielsagend, legte den Arm um Vivi und ging mit ihr in Richtung Hafen davon. Vivi winkte kichernd ihren Freunden zu und wünschte ihnen so laut Gute Nacht, dass es bestimmt die ganze Strasse mitbekommen hatte. Nami zwinkerte ihr zu und wandte sich schliesslich an Ruffy und Ace.

"Wie es aussieht, müssen wir uns was zu trinken suchen, denn das Spiel ist noch nicht entschieden."

Ace und Ruffy stimmten jubelnd zu und nahmen Nami in die Mitte, Ruffy mit einem Arm und ihre Hüften, Ace um ihre Schultern. Die drei übrig gebliebenen schauten hinterher, bis sie um eine Ecke bogen und ihr Lachen sich mit den anderen Geräuschen vermischte.

Zorro ging auch bald seiner Wege, um ebenfalls noch was alkoholisches zu finden. Und wieder einmal waren Chopper und Lysop die zwei, die als Letzte übrig blieben und sich nun achselzuckend ansahen. Lysop wusste genau, dass sie in den nächsten Stunden besser nicht unangemeldet zurück zur Lamb gingen. Also beschlossen sie, einfach durch die Stadt zu schlendern und sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. Dieser Zeitvertreib liess nicht lange auf sich warten. Chopper entdeckte plötzlich ein Haus, aus dessen unterstem Geschoss haufenweise blinkende Lichter und piepsende Geräusche kamen. Lysops Gesicht erhellte sich mit jedem Schritt, den er auf das Gebäude zu machte.

"Ein Spielkasino!" rief er aus und rannte die letzten Meter, nur um sich gleich darauf die Nase am Schaufenster platt zu drücken, genau wie andere vor ihm. Eifrig durchsuchte er all seine Taschen nach ein paar Berrys und wurde schliesslich fündig. Chopper war zwar nicht allzu begeistert von der Vorstellung, stundenlang in diesem hellen, lauten Raum zu sein, doch folgte er seinem Freund trotzdem durch die Tür ins Kasino.
 

Zorro hatte sich in einer Kneipe mit seinen letzten Berrys eine Flasche Rum geleistet und schlenderte nun durch die Gassen. Bei jedem Schritt schienen seine Knie weicher zu werden und der Boden unebener. Ein breites, zufriedenes Grinsen setze sich in seinem Gesicht fest. Oh ja, der Schnaps auf dieser Insel war sein Geld wert.

Fast wäre er daran vorbei gelaufen, doch im letzten Moment hielt Zorro inne. Verwirrt kratzte er sich an Hinterkopf und starrte das Schild über der Holztür an. Er stand wieder vor der Kneipe, aus der sie vor knapp einer halben Stunde abgehauen waren. Zufall? Zorro zuckte mit den Schultern und zog sich in eine Seitengasse zurück. Wie es aussah, war hier die Hintertür, denn vor ihm öffnete sich knarrend eine hölzerne Tür und ein ihm bekannt vorkommender blonder Haarschopf schlüpfte in die Gasse. Zorro zuckte zusammen, als er sie erkannte.

"Oh, nein, das ist sie! Hat sie mich bereits gesehen?"

Er hatte sich gerade umgedreht und wollte unauffällig aus der Gasse verschwinden, als er ein Tippen auf der Schulter spürte und sich wohl oder übel wieder umdrehen musste. Er blickte geradewegs in die blauen Augen der Kellnerin der Kneipe und musste sich zusammennehmen, um nicht rot zu werden. In Momenten wie diesen verfluchte er den Alkohol, denn seine Selbstbeherrschung löste sich im betrunkenen Zustand ins Nichts auf.
 

Zu dritt wankten sie fröhlich durch die Stadt, jeder eine Flasche Schnaps in der Hand. Nami fühlte sich pudelwohl und hätte am liebsten die Zeit angehalten. Auf der einen Seite Ace und auf der anderen Ruffy zu spüren, konnte in diesem Moment nicht besser sein. Sie dachte nicht mehr an die Stunden davor, als sie alleine in ihrem Zimmer gesessen hatte, und auch nicht an die Sache mit dem Zettel. Sie mochte auch noch gar nicht daran denken, was morgen früh sein würde, wenn sie alle wieder nüchtern waren.

Ohne es zu merken, standen die drei plötzlich am Ende einer Strasse und erblickten vor sich die nachtschwarze See, in der sich der Himmel spiegelte.

"Wow, seht euch mal den Strand an!" rief Nami aus, löste sich von den beiden Brüdern, zog sich die Schuhe aus und rannte barfuss über den noch warmen Sand.

Ace und Ruffy sahen ihr eine Weile schweigend zu und lächelten. Der ältere von ihnen nahm einen Schluck aus seiner Flasche und schielte dann zu Ruffy rüber.

"Gibst du auf?" fragte er und deutete auf dessen Flasche. Aber Ruffy schüttelte den Kopf und nahm ebenfalls einen Schluck. Allerdings schien das einer zuviel gewesen zu sein, denn plötzlich knickten seine Beine unter ihm weg und er fiel in den weichen Sand.

"Ich bin fix und alle. Da geht nichts mehr rein." murmelte er mit schwerer Zunge und lachte dann.

"Hey Nami, Ruffy ist draussen!"

"Was?"

Nami blieb stehen und schaute zurück.

"Ruffy gibt auf." rief Ace ihr zu und deutete auf seinen Bruder.
 

Lächelnd gesellte sich Nami wieder zu ihnen und setzte sich zwischen Ace und Ruffy in den Sand. Eine Weile sassen sie schweigend da und schauten einfach aufs Meer hinaus, tranken ab und zu aus den Flaschen und liessen sich den Wind durch die Haare fahren, als plötzlich leise ein Schnarchen von Ruffy zu hören war. Nami musste lächeln und schaute ihren Käpt'n liebevoll an.

"Er ist eingeschlafen..."

Ace beugte sich rüber und setzte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab.

"Dann sollten wir ihn vielleicht schlafen lassen."

Nami gähnte ungeniert.

"Ja, und ich bin auch müde." meinte sie und schob beiläufig Aces Hand weg, die ihr Bein heraufkrabbelte.

"Heisst das, du gibst auf?"

"Ungern, aber ich krieg einfach nichts mehr runter." Nami gähnte erneut und legte sich so bequem wie möglich in den Sand. Sogleich begann sich alles zu drehen und in ihrem Bauch machte sich leichte Übelkeit breit, doch sie unterdrückte es so gut es ging.

Ace machte es sich ebenfalls bequem, stützte jedoch den Kopf auf die rechte Hand und betrachtete Nami. Ein Schnarcher von Ruffy liess ihn grinsen.

"Ace...?" murmelte Nami, schon fast eingeschlafen. "Du darfst dir morgen was wünschen, du hast gewonnen..."

Ace lächelte. "Ich weiss." sagte er, strich ihr mit der Hand sanft über die Wange und küsste sie flüchtig auf die Stirn. "Schlaf schön..."

Doch Nami schlief bereits tief und fest und hörte es nicht mehr.
 

Kaum war auch Ace eingeschlafen, trat oben an der Strasse ein Mann wie aus dem Nichts aus dem schwarzen Schatten eines Gebäudes und ging langsamen Schrittes auf die drei Schlafenden zu. Als unter seinen schweren Stiefeln der erste Sand knirschte, blieb er stehen und blickte den langen Strand entlang. Sein Blick traf sich mit dem einer zweiten Gestalt, die einige hundert Meter entfernt im Mondlicht stand. Ein kaum sichtbares Nicken von der einen und gleich darauf von der anderen Gestalt, das wie eine stillschweigende Verständigung war. Dann setzten sich beide in Bewegung und ein Schatten fiel auf die Gesichter der drei Schlafenden.
 

to be continued...^^

*****************
 

Aaaalso, nochmal zur Erinnerung: Nächstes Mal gibts Lemon, also wers nicht hier lesen kann, soll sich bei mir melden!^^
 

caya, eure demoniacAngel XD *alle knuddelz*

Spielen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Erwachen mit Schrecken

Nabel!^^
 

Na, alles Senf bei euch? XD~
 

Ich war grad 2 Tage in Strassburg und hab beide Tage durchgefroren...=_= Es war verdammt kalt! Alle in meiner Klasse haben geschlottert bis auf die Knochen, eine wurde krank und eine andere musste wegen Bindehautentzündung ins Krankenhaus, Na-chan, mit der ich zusammen mit Romi-chan das Zimmer teilte, bekam nach dem Abendessen nen deftigen Ausschlag am ganzen Körper und zu allem Überfluss hatten wir kein Geld mehr, um richtig shoppen zu gehen, machten einen Supermarkt unsicher und sangen auf dem Weg zurück zum Hotel lautstark "Oh Champs Elysée" ...XD Wir trafen auch auf ein paar deutsche Mädels. Meine Güte haben die böse geguckt! ^^' Ach, ich war übrigens die mit der knallbunten Wollmütze, falls jemand, der das liest, ebenfalls dort gewesen sein sollte...XD~
 

Aber das gehört hier ja eigentlich gar nicht hin. Warum erzähl ich euch das überhaupt? Oo Interessiert euch eh nicht...^^'
 

Also weiter im Text: Das Kapitel ist ganz bestimmt anders, als ihr es erwartet! Das garantier ich euch!^^ Wieder einmal sticht mein Hang zu übertriebener Dramatik hervor...^^''
 

***************************************
 

Part 19: Ein Erwachen mit Schrecken
 

Ein warmer Sonnenstrahl fiel durch ein Fenster direkt auf Zorros Gesicht. Langsam dämmerte der Schwertkämpfer in den Halbschlaf. Nein, er wollte die Augen noch nicht aufmachen, zu angenehm war es, noch eine Weile weiter zu dösen. Er versuchte sich an einen Traum zu erinnern, den er gehabt hatte. Einen ziemlich verrückten Traum. Beinah hätte er laut losgelacht. Dann gab er das Grübeln auf. Er bekam Kopfschmerzen. Er war noch nicht mal richtig wach und bekam Kopfschmerzen! Na dann mal guten Morgen.

Aber halt, irgendetwas stimmte hier nicht. Etwas störte ihn und plötzlich fiel ihm auch ein was: Das Geräusch der Wellen fehlte, das leise Schaukeln ebenfalls. Die Augen immer noch geschlossen haltend fuhr er seine Antennen aus und horchte. Von irgendwoher drang Gemurmel zu ihm durch und der dumpfe Lärm einer Strasse. In der Nähe schlug eine Tür zu. Unter seinen Händen fühlte er nicht die gewöhnliche Hängematte, sondern etwas weiches. Fühlte sich an wie eine Matratze. Und dieser Geruch, der in der Luft lag, hatte etwas blumiges.

Mit einem Schlag war Zorro hellwach. Ruckartig setzte er sich auf und zuckte erstmal wegen explosionsartiger Zunahme der Kopfschmerzen zusammen. Eine orange Blümchentapete starrte ihn an. Zorro verzog die Mine und starrte zurück. Das gefiel ihm gar nicht. Aber noch weniger gefiel ihm die Tatsache, dass da seine Boxershorts munter am Bettpfosten hingen.

'Was tun die da?!' rief er in Gedanken aus. Er musste nicht erst die Bettdecke hochheben, um festzustellen, dass er nichts anhatte. Langsam begann es ihm zu dämmern. Ein kurzes Schaudern überlief ihn und er schluckte zweimal leer.

Neben ihm regte sich die Bettdecke. Plötzlich fühlte er sich alles andere als wohl in seiner Haut. Langsam drehte er den Kopf nach rechts. Da war eine Wölbung der Bettdecke. Er zwang sich, den Kopf noch mehr zu drehen. Ein graziler Frauenrücken schaute unter der Decke hervor, gekrönt von einem blonden Haarschopf.
 

"Ach du heilige Scheisse!"
 

Wie gebissen sprang Zorro aus dem Bett und blieb mit dem Rücken zum offenen Fenster stehen. Ungläubig starrte er die schlafende Frau an und musste erneut einen dicken Klos runterschlucken. Düster drängte die Erinnerung an den vermeintlichen Traum nach oben. Das war doch diese Kellnerin!

Von draussen kam plötzlich ein anzügliches Pfeifen. Mit einer hochgezogenen Braue drehte sich Zorro um. Direkt gegenüber stand eine ältere Frau auf der Dachterrasse des angrenzenden Hauses und winkte herüber.
 

"Das darf doch wohl nicht wahr sein..."
 

So schnell er konnte packte Zorro seine Boxershorts und trat vom Fenster weg. Zu allem Überfluss wurde die Kellnerin langsam aber sicher wach. Er stieg in seine Shorts und sah sich nach dem Rest seiner Kleider um. Die Schrulle von Gegenüber rief etwas rüber, was sich eindeutig auf seinen Hintern bezog. Nein, Zorro hatte sich bestimmt nicht verhört. Leise vor sich hin fluchend und sich ärgernd über die Röte, die ihm in die Wangen schoss, suchte er seine überall verstreuten Klamotten zusammen, raffte seine drei Schwerter auf und machte sich so schnell wie nur möglich aus dem Staub. Raus hier, einfach nur raus.

Noch während er das Treppenhaus hinabstolperte, zog er sich umständlich an und platzte schliesslich aus der Haustür hinaus auf die bereits belebte Strasse. Die Passanten wichen ihm erschrocken aus, ein alter Mann, den Zorro beinahe umgerannt hätte, fuchtelte mit seinem Stock ungelenk durch die Luft und warf ihm einige Flüche an den Kopf und eine dicke Frau liess vor Schrecken ihren Korb fallen, so dass nun Eier, Orangen, Milch, Brot und zwei Fische sich auf dem Pflaster verselbstständigten.

Das war eindeutig zu viel an einem einzigen Morgen für Zorro. Eine umständliche Entschuldigung murmelnd nahm er seine Beine in die Hand und flüchtete. Ja, Zorro flüchtete. Vor sich hinfluchend versuchte er sich trotz bohrenden Kopfschmerzen zu erinnern, in welcher Richtung der Hafen lag, während er die Strasse entlang rannte.
 

Zur selben Zeit auf der anderen Seite der Stadt spazierten bereits die ersten Strandgänger den sandigen Weg zum Meer runter. Mit Sonnenschirmen, Badetüchern und Kühlboxen bepackt waren sie und plauderten vergnügt. Der Sand war noch kühl, doch schon in wenigen Stunden würde er von der Sonne aufgeheizt sein, so dass man kaum noch barfuss darauf gehen konnte. Beim Betreten des Strandes fielen die Blicke einiger Leute auf zwei Gestalten, die anscheinend noch schlafend im Sand lagen. Die leeren Rumflaschen daneben sagten ihnen schon alles und sie warfen sich amüsierte Blicke zu.
 

Das Geräusch der Wellen holte Ruffy aus dem Schlaf. Er verzog das Gesicht und öffnete vorsichtig die Augen, nur um gleich darauf ins helle Sonnenlicht zu blinzeln. Er streckte sich und gähnte ausgiebig. Er bemerkte, dass seine Kleider voller Sand waren, doch das störte ihn im Moment nicht gross. Noch ein wenig schläfrig drehte er sich auf die Seite, um nach Nami und Ace zu sehen. Doch der Platz neben ihm war leer. Es dauerte bestimmt eine geschlagene Minute, bis ihm klar wurde, dass da wer fehlte.

Mit einem plötzlichen Ruck setzte er sich auf, wobei jede Menge Sand von ihm runter rieselte. Seine Schläfrigkeit war wie weggeblasen.

"Nami?"

Ruffy schaute sich suchend um, doch er erblickte bloss Ace, der friedlich vor sich hin schlummerte. Von Nami keine Spur.

"Nami!"

Ruffy wandte sich hinauf zur Strasse, doch er sah nur einige Menschen, die zum Strand kamen. War sie etwa schon zurück zum Schiff? Ruffy wandte sich wieder ab und fuhr mit den Fingern durch den kühlen Sand. Nein, dann hätte sie ihn und Ace geweckt. Das sah ihr nicht ähnlich. Entschlossen kroch er die wenigen Schritte zu seinem Bruder rüber und begann ihn zu rütteln.

"Ace, wach auf, Nami ist verschwunden!"

"Gibt's schon Frühstück?" kam es murmelnd von Ace und Ruffy stöhnte leicht genervt auf, obwohl er lächeln musste.

"Nein, Nami ist verschwunden!" sagte er nun etwas lauter, was anscheinend Wirkung zeigte, denn Ace setzte sich herzhaft gähnend auf und blinzelte seinen Bruder schlaftrunken an.

"Was ist los?"

"Nami ist nicht mehr hier."

Ace blickte Ruffy stumm an und versuchte die Nachricht zu verarbeiten, doch sein Hirn schien noch zu schlafen, denn es dauerte. Plötzlich verzog er das Gesicht und fasste sich an die Schläfe.

"Ah, verdammt hab ich Kopfschmerzen!"

"Das ist jetzt unwichtig, Ace! Wo ist Nami?!"

Ace wurde ernst. "Vielleicht ist sie ja schon zurück zum Schiff."

Doch Ruffy schüttelte den Kopf. "Dann hätte sie und geweckt." Mit besorgtem Blick schaute er aufs Meer hinaus, an dessen Horizont sich dunkle Wolken türmten. "Ich hab ein ungutes Gefühl. Da stimmt was nicht."

"Vielleicht hast du recht. Mir gefällt das auch nicht. Lass und zurück zum Schiff gehen, vielleicht ist sie ja doch bereits dort." Mit diesen Worten stand Ace auf und schüttelte den Sand von sich runter. "Ausserdem hab ich einen mordsmässigen Hunger!"

Beide lachten unweigerlich auf und machten sich auf den Weg zurück in die Stadt und auf die Suche nach dem Hafen, denn betrunken, wie sie die Nacht zuvor gewesen waren, hatten sie sich natürlich den Weg nicht gemerkt.
 

Seit nunmehr knapp einer Stunde irrte Zorro schon durch die Stadt. Grübelnd blieb er an einer Kreuzung stehen und kratzte sich zweifelnd am Hinterkopf.

"Ich glaub, hier bin ich falsch." Er drehte sich um und schaute in die Richtung, aus der er gerade gekommen war. "Vielleicht hätte ich vorhin doch rechts abbiegen sollen. Die Ecke hier kenn ich nicht."

Also alles noch mal zurück bis zur letzten Kreuzung. Dort bog er rechts ab und kam, welch Wunder, tatsächlich auf den Marktplatz, der nur ein paar Ecken vom Hafen entfernt lag. Herrliche Düfte stiegen Zorro in die Nase, frisches Brot, süsse Früchte, gebratener Fisch. Wehmütig legte er eine Hand auf den knurrenden Magen und kramte mit der anderen in den Hosentaschen. Natürlich, wie hätte es auch anders sein können, hatte er kein Geld. So musste er wohl oder übel warten, bis der Küchenjunge Frühstück gemacht hätte.

Die Blicke von einem Stand zum nächsten schweifen lassend schlenderte er über den Platz, bis er endlich die vertrauten Segel und Masten entdeckte. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht ging er nun zielstrebig weiter. Möwen zogen kreischend über dem Hafenbecken ihre Bahnen und spähten nach etwas fressbarem aus. Zorro schlenderte am der Mole entlang, hatte keinen Blick für die anderen Schiffe, mochten sie noch so imposant und prachtvoll sein, denn seine Augen hatten bereits die Flagge der Lamb gesichtet. Sie flatterte im Wind, der seit geraumer Zeit zuzunehmen schien. Hinter der Flagge am Horizont ballten sich schwarze Wolken. Nami hätte sofort gemerkt, dass das Wetter umschlug, doch Zorro achtete kaum darauf.
 

Beinah hätte er erwartet, dass ihm ein leckerer Duft nach Essen entgegen strömte, doch dem war nicht so. Auf der Lamb schien alles noch zu schlafen. Zorro stieg die Treppe zur Kombüse rauf und warf einen Blick hinein, doch von den anderen war nichts zu sehen. Schliefen die tatsächlich noch alle? Murrend und mit knurrendem Magen ging er wieder die Treppe runter und riss entschlossen die Luke zum Zimmer der Jungs auf.

"Aufstehen Küchenjunge, ich hab Hunger!!"

Zorro gab ihm höchstens eine Minute, um an Deck zu erscheinen, ansonsten müsste er sanfte Gewalt anwenden. Breitbeinig und mit verschränkten Armen stand er da und blickte hinab in das diffuse Licht des Zimmers. Die Minute war beinahe um, als ein ziemlich sauer aussehender Sanji in der Öffnung erschien. Zorro trat beiseite und liess ihn an Deck klettern. Sanjis Hemd war vorne offen und seine blonden Haare zerzaust. Sich noch beherrschend zündete er erst mal eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Mit Bedacht schloss er leise die Luke und baute sich dann mit den Händen in den Hosentaschen vor Zorro auf.

"Du tickst wohl nicht mehr ganz richtig!" rief er aus und tippte Zorro mit dem Zeigefinger auf die Brust. "Was glaubst du eigentlich, hier veranstalten zu können? Allein dafür, dass du Vivi geweckt hast, hättest du eins auf die Fresse verdient!"

"Jetzt halt aber mal die Luft an!"

Zorro packte Sanjis Hand, die auf seine Brust tippte.

"Ich hatte einen verdammt miesen Morgen, also pass besser auf, was du sagst, Küchenjunge." sagte er gefährlich leise. "Und jetzt rausch ab in die Kombüse, ich hab Hunger."

Sanjis Blick verfinsterte sich mit jedem Wort mehr. Unmerklich ging er in die Knie und spannte seine Muskeln. Zorro hielt sein Handgelenk immer noch eisern fest und starrte ihn grimmig an. Die Luft zwischen den beiden schien zu knistern und die Wut war beinah greifbar. Doch bevor die Situation eskalieren konnte, ging hinter Sanji die Luke auf und Lysops krause Haarpracht tauchte auf. Schläfrig rieb er sich über die Augen.

"Was isn hier los?"

"Nichts." meinte Sanji brummend und durchbohrte Zorro mit einem warnenden Blick. "Zorro muss nur wieder mal seinen Dickschädel beweisen." Ruppig riss er sich von ihm los und wandte sich der Treppe zu. "Das wird noch ein Nachspiel haben, darauf kannst du Gift nehmen, Salatbirne!" sagte er so leise zu Zorro, dass Lysop es nicht hören konnte.
 

Zorro liess sich mit verschränkten Armen auf den Boden fallen und lehnte mit dem Rücken gegen den Mast. Was für ein mieser Morgen. Die Kopfschmerzen hatten zugenommen und liessen seinen Schädel unangenehm pochen. Was für ein verdammt mieser Morgen.

Lysop kletterte aus der Luke und streckte sich auf Deck genüsslich aus und gähnte in die Sonne, die bereits von dicken schwarzen Wolken halb verdeckt wurde. Hinter ihm kamen nun auch Chopper und Vivi an die frische Luft. Lysop drehte sich zu Zorro um und sah ihn neugierig an.

"Warst du die ganze Nacht unterwegs?"

"Erinnere mich bloss nicht daran." Zorro rieb sich die Schläfen. Er hasste Kopfschmerzen.

Lysop lachte und setzte sich neben ihn. Vivi trat gähnend zu ihnen.

"Wisst ihr, wo Ruffy und die anderen sind?"

Lysop zuckte die Schultern und Zorro starrte nur teilnahmslos vor sich hin. Vivi ging zur Reling und blickte über den geschäftigen Hafen. Das Tageslicht schien sich plötzlich zu verdüstern, als sich die dicken Wolken vollends vor die Sonne schoben. Der kühle Wind, der vom Meer her kam, trug nun den Geruch nach Regen mit sich. Vivis Blick wurde besorgt.

"Ich hoffe bloss, ihnen ist nichts passiert."

"Mach dir keine Sorgen, Vivi, die drei können ganz gut auf sich selbst aufpassen." versuchte Lysop sie aufzumuntern, streckte sich der Länge nach auf dem Boden aus und blickte hoch zu den schwarzen Wolken, die sich ungewöhnlich schnell gebildet hatten. Die Luft roch würzig nach Regen.
 

Plötzlich zuckte ein greller Blitz auf und Vivis erschrockener Schrei wurde vom gleich darauf folgenden Knall des Donners überdeckt. Zorro, Lysop und Chopper sprangen alarmiert auf. Vivi blickte völlig erstarrt hinauf zum Bug. Die drei folgten ihrem Blick und erstarrten ebenfalls, ein ungläubiges Flackern trat in ihre Augen. Die Tür zur Kombüse wurde aufgerissen und Sanji rannte nach vorn an die Reling.

"Vivi, was ist los?!" rief er besorgt. Sein Blick wanderte nach vorn zum Bug. Was er da sah, liess ihn erstarren. Die Zigarette fiel ihm aus der bebenden Hand.
 

Ruffy und Ace überquerten gerade den Marktplatz, als der Blitz über ihnen zuckte. Ace blickte hoch zum düsteren Himmel und runzelte die Stirn. Ein scharfer Wind kam auf und fuhr in die Planen der Marktstände. Die Leute begannen, eilig ihre Sachen zusammenzupacken, Rufe wurden laut, das Klappern von Holzkisten, die übereinander gestapelt wurden, tappende Schritte, die in die Häuser eilten. Die beiden Brüder beschleunigten ihre Schritte. Das plötzliche Gewitter schien kein gutes Omen zu sein.
 

Zorro hatte sich als erster wieder im Griff und langte nach seinen Schwertern. Seine Kopfschmerzen schienen sich noch zu verstärken. Entschlossen trat er einen Schritt nach vorn und blickte hinauf zu den zwei Gestalten, die am Bug auf der Reling standen, den Lammkopf zwischen sich. Ihre schwarzen Mäntel flatterten im Wind.

"Was wollt ihr hier?" rief Zorro und ging in Angriffsposition.

Die beiden Gestalten lachten nur leise auf und machten keine Anstalten, ihm zu antworten. Ein weiterer Blitz zuckte auf und liess für einen Augenblick ihre Augen aufleuchten. Zorros Herz machte einen Satz. Das gefiel ihm nicht. Er bemerkte, wie seine Hand, die auf den Schwertern lag, zu beben anfing. Als der Donner knallte, rührte sich endlich eine der Gestalten, diejenige mit den pechschwarzen Haaren.

"Wo ist der Strohhut?"

Adens blecherne Stimme durchschnitt die Luft eiskalt. Zorros Blick verdüsterte sich.

"Er ist nicht hier, also verzieht euch!"

Aden schwieg und durchbohrte Zorro mit Blicken. Dann wandte er sich gefährlich grinsend an seinen weisshaarigen Gegenpart. Shane nickte und warf mit grimmigem Grinsen seinen Mantel zurück. Alarmiert zog Zorro zwei Schwerter und stellte sich schützend vor Lysop und Chopper.

Shane hob eine Hand und richtete sie genau auf Zorro. Dieser hob die Schwerter und spannte seinen Körper an, bereit sich zu verteidigen. Lysop und Chopper wichen ängstlich zurück. Vivi war unfähig sich zu rühren.

"Wo ist der Strohhut?" kam es wieder von Aden.

"Was wollt ihr von ihm?" rief Zorro in einen Donner hinein.

Shane bewegte kaum merklich die Finger. Zorro hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu kriegen. Sein Atem beschleunigte sich und wurde flach, seine Hände bebten.

"Ich hab dich was gefragt, Schwertkämpfer. Krieg ich keine Antwort darauf?"

Eine eiserne, unsichtbare Hand legte sich um Zorros Hals und begann, ihn langsam in die Höhe zu heben. Kalter Schweiss trat auf seine Stirn und er begann, nach Luft zu ringen. Diese verdammten Twins! Gegen ihre Kräfte war er machtlos.

"Hab ich...doch schon mal gesagt. Er...ist nicht hier!" sagte Zorro stockend und liess die Arme sinken. Vor seinen Augen begannen Lichtpunkte zu flackern. Das Pochen in seinem Kopf wurde zu einem ohrenbetäubenden, schmerzhaften Dröhnen. Er berührte den Boden nur noch mit den Spitzen seiner Stiefel.
 

Das ungute Gefühl in Ruffys Bauch verstärkte sich mit jedem Schritt. Auch Ace neben ihm begann sich zu sorgen, obwohl er sich nicht erklären konnte, woher das Gefühl plötzlich kam. Endlich erreichten sie die Piers des Hafens und eilten an den in den schon beachtlich hohen Wellen schaukelnden Schiffen vorbei. Der Wind zerrte ihnen an den Kleidern. Da vorne, da kam endlich die Lamb in Sicht. Ruffy versuchte etwas zu erkennen. Zwei Gestalten mit wehenden Mänteln standen am Bug. Aber wo waren die anderen? Da unten standen sie und starrten zu den Gestalten. Als ein Blitz die Szene für Bruchteile grell erleuchtete, blieb Ruffy ruckartig stehen.

"Ruffy, was ist los?" Ace blieb ebenfalls stehen und blickte seinen Bruder besorgt an. Ruffy rührte sich nicht, sondern starrte auf sein Schiff. Er konnte nicht glauben, was er eben gesehen hatte. Seine Hände begannen zu zittern. Ein zweiter Blitz zuckte auf und erhellte das Schauspiel abermals.

"Zorro!!"

Im selben Moment wie Ruffy losrannte, öffnete der Himmel seine Schleusen.
 

Mit einem Geräusch, das jedem eisig in die Knochen fuhr, fielen Zorros Schwerter klirrend auf den Holzboden. Vivi schrie auf und wollte zu ihm hin, wurde jedoch von Lysop zurück gehalten. Die Gedanken des Kanoniers rasten. Wo zum Teufel waren Ruffy, Ace und Nami?

Als hätte jemand seine Gedanken erhört, vernahm er durch den Regen hindurch Ruffys Rufe. Ein hoffnungsvolles Leuchten trat in seine Augen, als er den Käpt'n und Ace auf das Schiff zu rennen sah. Aber nicht nur Lysop bemerkte die beiden. Aden drehte den Kopf und ein zufriedenes Grinsen zuckte über sein Gesicht.

"Sieh einer an, da bist du ja, Strohhut."

Er gab Shane einen Wink, worauf dieser unwillig die Hand senkte. Augenblicklich hatte Zorro wieder sicheren Boden unter den Füssen, doch seine Beine waren zu schwach, um ihn zu tragen. Mit bebender Hand fasste er sich an den Hals und atmete tief ein, sank auf die Knie und wurde von einem Hustenanfall geschüttelt.

"Zorro!"

Mit einem Satz überwand Ruffy die Bordwand und rannte zum Schwertkämpfer. Ace folgte ihm dichtauf, blieb jedoch auf der Reling stehen und starrte durch den Regenschleier zu den Twins. Die Gerüchte stimmten also doch. Und nun stand er ihnen tatsächlich gegenüber.

"Zorro, alles in Ordnung?"

Ruffy half Zorro wieder auf die Beine und musterte ihn. Sein Gesicht war bleich und die grünen Augen flackerten, waren jedoch fest auf die Twins gerichtet. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich mit der Hand über die Lippen.

"Natürlich, so leicht bin ich nicht klein zu kriegen." meinte er zu Ruffy und hob seine Schwerter vom Boden auf. "Die suchen übrigens nach dir."

"Ach ja?"

Ruffy wandte sich den Twins zu. "Was wollt ihr von mir?" fragte er und ballte die Fäuste.

"Wir wollen nichts von dir, Strohhut." antwortete Aden mit seiner tiefen Stimme und amüsierte sich über die leichte Verwirrung, die nun in die Gesichter dieser armseligen Piraten trat. "Doch wir haben etwas, was du willst."

"Und was soll das sein? Ich will nichts von euch."

Aden breitete die Arme aus und liess seinen Blick über das Schiff und von einem zum anderen schweifen. "Fehlt dir nicht etwas?"
 

Für einen Moment tauchte Namis lachendes Gesicht vor Ruffys Augen auf. Nami war verschwunden. Nein, das konnte nicht wahr sein. Die Erkenntnis sickerte ihm eiskalt in den Körper.

"Nein...ihr Bastarde, was habt ihr mit Nami gemacht?!" rief er aus. Er wollte gerade die vordere Treppe hoch rennen und auf die beiden losgehen, als er von Zorro zurück gehalten wurde.

"Ruffy, nicht! Das ist doch gerade das, was sie wollen."

"Lass mich los!" Ruffy knurrte und versuchte, sich wütend loszureissen. "Sie haben Nami! Verdammt, Zorro, lass mich los!"

Zorro wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als neben ihnen helles Feuer aufflammte. Mit drei zornigen Sätzen überwand Ace die Treppe und feuerte einen Feuerball auf das Duo ab.

"Ace! Tu das nicht!"

Ruffy hielt entsetzt inne.

Shane wich elegant dem Feuer aus und lachte. Langsam begann er sich im Regen aufzulösen und fuhr zurück in Adens Körper.

"Wir erwarten euch bei den heissen Quellen im Zentrum der Insel." sagte Aden und grinste boshaft. "Schliesslich haben wir noch eine Rechnung offen."

"Und wenn wir nicht kommen?"

"Ihr werdet kommen, oh doch, ihr werdet kommen."

Aden lachte auf und sprang vom Schiff runter. Ace rannte zur Reling, wo die Twins gerade noch gestanden hatten und blickte hinunter auf den Pier, doch Aden war verschwunden. Als ob er sich in Luft aufgelöst hätte.
 

Nur langsam begriff die Crew, das gerade passiert war. Wie betäubt standen sie schweigend im Regen. Ace setzte sich gedankenversunken auf die Treppe. Nach der plötzlichen Wut kam nun die Ernüchterung.

Ruffy rührte sich und löste sich von Zorro, der ihn immer noch festhielt. Mit einem ergebenen Seufzer liess er sich mit unterschlagenen Beinen auf den Boden fallen. Einer nach dem anderen trat zu ihm, nur Ace blieb auf der Treppe sitzen.

"Ruffy, was...was tun wir jetzt?" fragte Lysop unsicher.

Der Angesprochene schwieg, hob jedoch den Kopf und blickte zu seinem Bruder rüber. Ace starrte abwesend vor sich hin und wurde erst durch Ruffys Stimme aus den Gedanken geholt.

"Ace, warum hast du das getan?"

"Weiss ich nicht." Ace zuckte mit den Schultern. "Ich bin wohl...ausgerastet." Ein verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Doch sogleich wurde er wieder ernst. "Ruffy, ich will nicht, dass Nami was passiert."

"Das will ich genauso wenig, glaub mir. Nami ist meine Navigatorin und ich werde sie mir von diesen Bastarden zurück holen!" Entschlossen stand Ruffy auf und blickte in die Runde. "Was haltet ihr davon, einen kleinen Ausflug zu den heissen Quellen zu machen?"
 

Ace stimmte nicht mit ein in die zustimmenden Rufe der anderen. Ruffys Worte hallten in ihm wider. Nami war seine Navigatorin und er würde sie zurück holen. Sein kleiner Bruder hatte den Vorfall von gestern also nicht vergessen. Aces Vermutungen wurden durch den Blick, den Ruffy ihm nun zuwarf, bestätigt. Die anderen machten sich bereits daran, das Schiff klar zu machen, doch Ruffy blieb noch kurz stehen und blickte zurück zu Ace. Das entschlossene Funkeln von vorhin war verschwunden und hatte etwas anderem Platz gemacht, was so gar nicht in diese Augen passte.
 

to be continued...^^

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Bitte schlagt mich nicht! ><° Aber es musste sein. Nur so bekommt das 20 Kapitel einen wirklichen Sinn. Macht euch also auf was heftiges gefasst...XD
 

caya, eure demo-chan XD~

Eifersucht

Nabel!^^
 

Meine Güte, es ist soweit! Das ist das 20. Kapitel! Wow...

20 Kapitel, 3 Empfehlungen und genau 4444 Hits...! O_O Unglaublich!
 

Hab wirklich ich diese FF geschrieben? Echt? Und ihr lest das immer noch? XD~
 

*trommelwirbel*
 

Darf ich euch präsentieren? Frisch aus meinem geliebten Word, Part 20! Trotz Grippe und Computerabsturz ist es mir gelungen, das Kapitel fertig zu schreiben und zu überarbeiten (mach ich sonst nie...^^') und das nur für euch! XD

Ja, was wär ich ohne euch? An dieser Stelle möchte ich mich mal so richtig bedanken, und zwar bei allen! Auch bei denjenigen, die die FF lesen und bei mir nach den Lemonkapiteln fragen, aber dann doch nie ein Kommi hinterlassen. Nocht dass ich Kommigeil wär oder so, aber wenn man schon mich persönlich nach den Lemons fragt, sollte man die auch kommentierne, meint ihr nicht? Ich erwarte ja nichts tolles. Aber ein Dankeschön, dass ich breitwillig meine Lemons verschick, wär zu wünschen...^^' Nya, wollt das nur mal loswerden...^^
 

Ihr könnt euch wohl schon denken, um was es in diesem Kapitel gehen wird, nicht? ^^ Jaaa, der Titel verrät wieder mal alles. Ich sag nur eins: Prügel!! X3~
 

Ok, genug gelabert, das wars für diesmal von meiner Seite. Ich hoffe, ihr verfolgt die FF noch weiter und habt Spass beim Lesen!^^
 

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Part 20: Eifersucht
 

Unauffällig segelte die Flying Lamb aus dem Hafen der Südlichen Hauptstadt und wechselte bald darauf den Kurs, um auf der Ostseite der Insel der Küste entlang nach Norden zu segeln. Das Gewitter liess etwas nach, doch der Regen blieb. Pitschnass stand Ruffy am Bug vor dem Lammkopf und starrte hinaus aufs Meer. Der durchweichte Strohhut hing schlapp herunter und tropfte vor sich hin. Hinter ihm, auf dem hinteren Deck, ging die Tür zur Kombüse auf und Sanji streckte den Kopf hinaus, um einen neuerlichen Versuch zu starten, Ruffy zum Reinkommen zu bewegen.

"Hey, Ruffy, komm schon! Hast du gar keinen Hunger?" rief er seinem Käpt'n zu. "Ich hab was für dich aufgehoben."

Doch Ruffy rührte sich nicht. Obwohl sein Magen knurrte, verspürte er keinen wirklichen Appetit. Sanji seufzte und zog sich zurück in die Kombüse. Als die anderen ihn fragend ansahen, schüttelte er den Kopf und setzte sich zu ihnen an den Tisch.

"Er wird sich noch erkälten." kam es leise von Chopper, dessen Worte gleich darauf bestätigt wurden, als ein lautes Niesen von draussen zu hören war.

"Er sorgt sich nur um Nami." vermutete Sanji.

"Das tun wir doch auch, aber stehen wir deswegen seit geschlagenen zwei Stunden im Regen?" fragte Zorro und kippte mit dem Stuhl vor und zurück, während er seine Bierflasche leerte.

Lysop schüttelte den Kopf und wandte sich an seinen Gegenüber. "Ace, du bist doch sein Bruder, könntest du nicht mit ihm reden, damit er reinkommt?"

Doch Ace schüttelte den Kopf. "Können schon, aber nützen würde es nichts. Wir sollten ihn am besten einfach in Ruhe lassen, bis er von selbst zu uns kommt."

Ein ergebenes Seufzen von den anderen folgte auf diesen Satz, danach herrschte beklemmende Stille in der Kombüse.
 

Eine Stunde später waren sie so weit gegen Norden gesegelt, dass sie den schmalsten Punkt der Insel erreichten, von wo aus sie laut Karte bloss einen halben Tagesmarsch brauchten, um zu den heissen Quellen zu gelangen. Gegen Abend würden sie dort sein. Sanji packte zwei Rucksäcke voll mit Essen, Lysop füllte seine Umhängetasche mit allem, was seine kleine Werkstatt zu bieten hatte und Chopper nahm seine Arzttasche mit, da man ja nie wusste, was noch geschehen konnte. Sanji brummte einen der schweren Rucksäcke Zorro auf, was dieser fluchend kommentierte, schliesslich jedoch unter Ruffys Drängen nachgab.

In einer kleinen, versteckten Bucht ankerten sie die Lamb und gingen von Bord. Der Boden war aufgeweicht und matschig, doch nach einigen Metern durch dichtes Gebüsch kam ein kleiner Trampelpfad zum Vorschein. Ruffy ging entschlossen voraus und liess die anderen bald ein beachtliches Stück hinter sich.
 

"Ruffy, warte auf uns!" rief Lysop durch den dichten Wald, als Ruffy bei einer Biegung des Pfades ausser Sicht geriet. Die Crew beeilte sich, ihrem Käpten zu folgen, nur Ace liess sich nicht hetzen. Soll Ruffy doch kopflos davonrennen. Irgendwie war er froh, dass Ruffy ihm aus dem Weg ging, so vermied er wenigstens eine direkte Konfrontation ihrer aufgewühlten Gefühle. Die Ereignisse überschlugen sich und liefen unweigerlich auf einen Punkt zu. Und das würde bei den heissen Quellen sein, wenn Ruffy auf die Twins trifft und Nami wieder sieht.

Ace seufzte und beeilte sich trotz allem, zu den anderen aufzuschliessen, denn in anbetracht der Tatsache, dass die Twins in diesem Wald herumgeisterten, war es nicht gerade ratsam, alleine zu sein.

Er holte die Truppe ein, als diese ratlos vor einer Weggabelung stehen blieb. Der Trampelpfad teilte sich und führte links und rechts den Berg hinauf. Welchen der Pfade sie nun nehmen sollten, wussten sie nicht, denn auf der Karte war der Weg nicht eingezeichnet. Aber da beide nach oben führten, also in Richtung des Kraters mit den heissen Quellen, beschloss die Truppe sich aufzuteilen. Ruffy, Zorro und Ace sollten nach rechts gehen, die übrigen nach links.

"Wenn euch was zustossen sollte, macht am besten mit einer von Lysops Leuchtkugeln auf euch aufmerksam. Wir werden dann so schnell wie möglich zu euch kommen." erklärte Ruffy seinen Freunden. "Bei uns wird Ace Flammen in den Himmel schiessen. So, alles klar?" Die Umstehenden nickten einstimmig, nur Lysop war sich nicht mehr ganz so sicher und begann zu zittern. "Gut, dann sehen wir uns bei den Quellen wieder." schloss Ruffy, drehte sich um und ging voran, Ace und Zorro folgten ihm.
 

Zorro beobachtete Ruffy nachdenklich. Sein Käpt'n verhielt sich merkwürdig. Er verteilte selten Befehle, und wenn, dann lachend. Aber sein Tonfall hatte sich verändert, so, als ob er wütend wäre. Täuschte er sich oder wich Ruffy Ace aus? Zorro erinnerte sich plötzlich wieder an den Vorfall vom Tag zuvor, an Ruffys betrübte Mine, an die Sache mit dem Zettel. Was sollte dann das Wetttrinken am Abend danach? War Ruffys gute Laune etwa nur aufgesetzt gewesen? Beinah wäre Zorro stehen geblieben, als ihm die Bedeutung und die Tragweite bewusst wurde, falls das stimmte. Ruffy war verletzt und musste innerlich kochen, wenn er Ace nur ansah. Und wenn Ace genauso dachte oder sich von Ruffy provozieren liess...

Zorro schluckte einen dicken Klos im Hals runter. Zwischen den Fronten zu stehen gefiel ihm gar nicht, wo er sich doch am liebsten aus der ganzen Sache herausgehalten hätte.
 

Keiner der drei sprach die nächsten paar Stunden ein Wort, während sie hintereinander den schmalen Pfad hinauf gingen. Der Regen liess nicht ein Quäntchen nach und verwandelte den Weg nach und nach in eine rutschige Angelegenheit. Keuchend stolperte Ruffy den Berg hinauf und achtete nicht auf Zorro hinter sich, noch weniger auf Ace.

Die Sonne ging langsam aber sicher unter. Sehen konnte man davon unter der dicken Wolkendecke nichts, und doch wurden die Schatten länger und das Licht immer diffuser. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Der Wald lichtete sich immer mehr, das Gelände wurde unwegsamer und der Pfad steiler. Die dunkelbraune Erde wurde schlammiger und entblösste ab und zu schwarzes Lavagestein.
 

"Hey Leute, lasst uns ne Pause machen, ich hab mordsmässigen Hunger!" schlug Ruffy vor und liess sich erschöpft auf einen Stein fallen.

"Gute Idee..." Zorro zog sich ächzend den schweren Rucksack aus und schaute sich um. Sie hatten eine Anhöhe erreicht, eine Art Plateau, das von Bäumen umstanden war. Sofort machte sich Ruffy über den mitgeschleppten Proviant her und auch Ace liess sich nicht lange bitten und langte zu. Eine Weile sassen die drei schweigend beisammen und liessen es sich schmecken.
 

Ruffy warf Ace immer wieder unauffällige Seitenblicke zu und schien mit sich selbst zu ringen. Seine Gedanken drehten sich immer und immer wieder um den Zettel, der aus Namis Notizbuch gefallen war. Er verstand nicht, was das ganze sollte. Nami wollte doch nicht wirklich was von Ace, oder? Spielte sie etwa nur mit ihm? Aber das Schlimmste war, dass Ace genau wusste, dass er Nami mehr als nur freundschaftlich mochte, also warum tat er dann so was?

"Hey Ruffy, das waren meine Kartoffeln!"

Ruffy hielt inne, schaute auf seinen Pappteller runter und dann zu Ace.

"Na und?"

"Hör auf mich so anzusehen und rück die Kartoffeln raus. Schon mal was von teilen gehört?"

"Natürlich, aber gewisse Dinge kann man nun mal nicht teilen." Ruffy ass ungerührt weiter, obwohl es in ihm drin zu brodeln begann.

Zorro vergass zu essen und liess seine Gabel in der Luft hängen. Dieser letzte Satz von Ruffy war eindeutig eine Anspielung gewesen, da war er sich sicher. Abwartend blickte er von Ruffy zu Ace und wieder zurück. Die Stimmung veränderte sich von einer Sekunde zur anderen schlagartig.

"Was soll das heissen?" wollte Ace nun wissen.

"Du weisst ganz genau, was ich meine." Ruffy senkte die Gabel und liess die Schultern hängen. "Kannst du mir verraten, was ein Zettel von dir in Namis Notizbuch verloren hat?"

Das war es also. Ace wandte sich ab und starrte in seinen Teller. Er hätte wissen müssen, dass Ruffy eines Tages dahinter kommen würde. Aber wie sollte er ihm das erklären? Würde er es denn auch verstehen? Ace hielt es neben Ruffy nicht mehr aus und stand auf. Er drehte ihm und Zorro den Rücken zu und entfernte sich einige Schritte.

"Das ist nicht so einfach..." begann er nach einigem Zögern.

"Nicht so einfach, wie?" Ruffy ballte die Fäuste und stand ebenfalls auf. "Aber tun kannst du es trotzdem!"

Ohne es zu wollen spürte Ace, wie Wut in ihm aufstieg. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Musste er nun für jede seiner Taten Rechenschaft vor seinem kleinen Bruder ablegen? Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke, der ihm beinah schon schmeichelte.

"Du bist eifersüchtig."

"Bin ich nicht! Und hör auf zu grinsen!"

Ruffy kam einige Schritte auf Ace zu und musste sich sichtlich im Zaum halten.

"Bist du doch, sonst würdest du dich nicht so in die Sache hineinsteigern. Was kann ich denn dafür, dass du zu spät merkst, was Nami dir wirklich bedeutet?"
 

"Autsch, der hat gesessen..." murmelte Zorro düster. Er hatte Ruffys Schlag nicht kommen sehen und zuckte wegen dem unerwarteten Geräusch von Knöchel, die auf Kieferknochen trafen, zusammen.
 

"Also..." Ace griff sich mit der Hand an den schmerzenden Unterkiefer. "Deine Linke ist nicht mal so übel. Triffst du mit der Rechten auch?" Kaum hatte er den Satz geendet, musste er Ruffys Faust ausweichen.

"Hör auf, dich über mich lustig zu machen!"

Ruffy kochte vor Wut und stolperte über seine eigenen Füsse, als er erneut gegen Ace ausholte und dieser ihm geschickt auswich.

"Machst du das extra, um mir eins auszuwischen oder was? Du tauchst einfach aus dem Nichts auf, nistest dich bei uns ein und machst dich an Nami ran, obwohl du doch ganz genau weißt, dass ich sie mag! Was willst du überhaupt von ihr?!"

Eine zweite Faust traf ihr Ziel, doch diesmal war es die von Ace. Ruffy verlor den Halt und fiel mit dem Rücken voran auf den Boden. Bevor er reagieren konnte, kniete Ace über ihm und presste seine Schultern in die aufgewichte Erde, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte.

Nach Atem ringend starrten sie sich sekundenlang in die ungläubig flackernden Augen. Es war Ace, der schliesslich das Schweigen brach.

"Was ich von Nami will?" fragte er und versuchte dabei, seine Stimme nicht allzu fest zittern zu lassen und seinen Puls zu beruhigen. Dann musste er lächeln. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals zu jemandem sagen würde, aber... Nami bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst. Mehr, als ich mir selber eingestehen kann."

Mit diesen Worten liess er von seinem Bruder ab und ging zurück zu Zorro, der anscheinend völlig ungerührt eine Bierflasche aufmachte. Ruffy konnte kaum glauben, was er soeben gehört hatte. Mit starrem Blick lag er im Schlamm und versuchte, sein wild klopfendes Herz unter Kontrolle zu bringen.
 

Zur selben Zeit kämpften sich nur wenige hundert Meter von ihren Freunden entfernt Sanji, Vivi, Lysop und Chopper durch dichtes Gestrüpp den Hang hinauf. Unerwartet war der Pfad, dem sie gefolgt waren, ins Nichts verlaufen. Sie wollten gerade eine Pause einlegen, als vor ihnen eine steile Felswand auftauchte und ihnen den weiteren Weg versperrte.

"Na toll, und was jetzt?!" rief Sanji aus und setzte sich auf einen grossen Stein.

"Wir haben uns verirrt!" kam es ängstlich von Lysop.

"Ach Quatsch."

"Wir sollten zurück gehen und den anderen Pfad nehmen."

"Natürlich." meinte Sanji sarkastisch. "Das dauert ja nur ein paar Stunden."

"Hört auf euch zu streiten, das hilft uns auch nicht weiter." mischte sich Vivi nun ein und blickte besorgt an der Felswand empor. "Vielleicht geht der Pfad irgendwo weiter." Vorsichtig, um im Schlamm nicht auszurutschen, ging sie den Felsen entlang und suchte den Boden nach einem möglichen Weg ab. Aber nichts deutete darauf hin, dass hier jemals ein Weg gewesen war. Dafür fand sie etwas anderes.

"Hey Leute, kommt mal her und schaut euch das an!"

Neugierig folgten die anderen ihrem Ruf und traten zu ihr hin. Erst blickten sie nur geradeaus auf die Wand, dann gingen ihre Blicke nach oben.

"Wow, das ist ja gewaltig!"

Überwältigt standen die Freunde vor einem riesigen Höhleneingang und blickten in die Dunkelheit hinein. Ein kalter Luftzug kam ihnen entgegen. Lysops Knie begannen wie automatisch zu zittern, als er die Blicke bemerkte, die Sanji und Vivi sich zuwarfen.

"Ihr - ihr wollt doch nicht etwa da rein, oder?"

"Gibt's ne andere Möglichkeit?"

"Wie wär's, wenn wir doch zurück gehen?"

"Vergiss es, wir müssen zu den Quellen. Denk doch mal an Nami, du Angsthase!"

Sanjis Tonfall liess keine Widerrede zu, und so folgte Lysop den beiden in die Höhle und zog Chopper mit sich, der mit einem mulmigen Gefühl draussen vor der Höhle stehen bleiben wollte.

"Dem Luftzug nach zu urteilen muss die Höhle einen Ausgang haben." vermutete Sanji und liess sein Feuerzeug aufleuchten, um ein wenig Licht in die Dunkelheit zu bringen. Dicht beieinander tappten sie durch die Düsternis. Eiskaltes Wasser tropfte von der Decke auf sie runter.

"Hier drin gibt's bestimmt Monster."

"Halt die Klappe, Lysop."

"Iiih, da krabbelt was auf mir rum!!"

"Was, wo??"

"Iiiiih!!!"

Vivis Aufschrei erschreckte alle dermassen, dass Sanji das Feuerzeug fallen liess, Lysop rückwärts stolpernd über Chopper fiel und sich dabei den Kopf an einem harten Stein stiess. Sofort umhüllte sie tiefste Dunkelheit.

Eine Weile herrschte geschockte Stille. Dann kam von irgendwoher plötzlich ein leises, unsicheres "Sanji...?".

"Ich bin hier. Alles in Ordnung bei euch? Bei dir auch, Vivi-Mäuschen?"

Zustimmendes Gemurmel kam aus der Dunkelheit. Sanji tastete den felsigen Boden nach seinem Feuerzeug ab und wurde fündig. Zischend leuchtete die kleine Flamme wieder auf. Vivi stand als einzige aufrecht und blinzelte verängstigt in die plötzliche Helligkeit, während die anderen drei auf dem Boden lagen oder knieten. Nacheinander rafften sie sich wieder auf. Lysop hielt sich die schmerzende Beule am Hinterkopf und murmelte irgendetwas wie "Und da war doch was Krabbelndes...", wurde jedoch nicht weiter beachtet.
 

Wie lange sie schlussendlich in der Höhle waren, konnten sie im Nachhinein kaum abschätzen. Aber die Freude, als vor ihnen plötzlich das Licht des dämmernden Tages durch die Dunkelheit fiel, könnte kaum grösser gewesen sein. Ohne weiter auf gefährliche Stellen zu achten, rannten sie dem Licht entgegen und aus der Höhle hinaus. Was sie aber hinter dem Ausgang erblickten, liess sie ehrfürchtig inne halten.

Vor der kleinen Truppe breitete sich der volle Krater aus. Die sanft abfallenden Hänge waren von einem satten Grün bedeckt, überall wuchsen die unglaublichsten Pflanzen. Die Luft roch würzig nach Regen, saftigem Grün und so frisch, als wäre sie noch nie zuvor geatmet worden. Und genau in der Mitte lag ein grosser, kristallklarer See, in dem sich die regengrauen Wolken spiegelten. Nami hatte recht gehabt.

"Wir sind da..." brach es aus Sanji hervor.
 

********

Am liebsten hätte sie sich die Ohren zugehalten, doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Ihr ganzer Körper schien wie gelähmt. Das Lachen. Dieses eiskalte Lachen, das in ihrem Kopf widerhallte. Es soll aufhören! Sie wusste plötzlich, dass sie träumte. Das konnte nur ein Traum sein. Ein schrecklicher Albtraum. Sie sah ihre Freunde aus einer grossen Höhle treten, sah, wie sie die Hänge runter kletterten. Dann wieder dieses Lachen. Gefahr! Panik stieg in ihr hoch. ,Nein, geht nicht da hin!' Dann sah sie plötzlich die anderen vor einem grossen schwarzen Loch stehen. Gefahr! ,Geht nicht da rein! Nein!' Und dann wusste sie es. ,Kommt nicht her, das ist eine Falle!!'

********
 

Eisiges Schweigen begleitete die drei Piraten auf ihrem weiteren Weg den Berg hinauf. Zorro passte die Sache gar nicht. Unablässig murmelte er vor sich hin, wie idiotisch er das ganze Thema fand. Doch es half alles nichts, Ruffy und Ace schwiegen sich weiterhin an. Ohne es zu merken verschwand unter ihren Füssen plötzlich der Pfad, dem sie folgten. Dafür erhob sich eine steile Felswand vor ihnen. Unschlüssig blieben die drei davor stehen und Ruffy kratzte sich ratlos am Hinterkopf. Dann schaute er sich um und entdeckte knapp 200 Meter entfernt einen mysteriösen schwarzen Fleck im Felsen. Sofort machte er sich neugierig auf, um sich den Fleck anzusehen.

"Wooow!"

Ruffy stand vor dem riesigen, schlundartigen Eingang zur Höhle, in dem kurz zuvor Sanji und die anderen verschwunden waren. Ace und Zorro gesellten sich zu ihm.

"Sollen wir da rein?" kam es fragend von Ruffy.

"Warum nicht? Woanders geht's nicht weiter." meinte Zorro und trat als erster entschlossen in die Höhle. Ruffy und Ace folgten ihm. Schon nach wenigen Schritten sahen sie die sprichwörtliche Hand vor Augen nicht mehr.

"Ace, mach mal Feuer." verlangte Ruffy und konnte den leicht verächtlichen Unterton in seiner Stimme nicht verbergen. Ace runzelte die Stirn, liess jedoch seine rechte Hand in Flammen aufgehen. Sogleich breitete sich das warme, flackernde Licht in der Höhle aus und warf tanzende Schatten an die Felswände. Stalaktiten und Stalagmiten ragten in die Höhe und hingen von der Decke runter, ein leises Platschen war zu hören, immer, wenn ein kleiner Wassertropfen auf den Felsen zerplatzte.

In der vorherrschenden Stille schritten die drei hintereinander durch die Höhle. Unter ihren Schuhen knirschte Sand und Kiesel. Ruffy achtete kaum auf den Weg, stierte bloss Zorros Stiefel an, die sich vor ihm durch das orange Licht bewegten. Er spürte Aces Blick in seinem Nacken, ballte die Fäuste und zwang sich ruhig zu atmen.
 

Völlig unerwartet blieb Zorro plötzlich stehen und holte Ruffy damit unsanft aus den Gedanken, da dieser mit ihm zusammenprallte. Ace ging an Zorro und Ruffy vorbei, hinaus in das dämmernde Licht. Überwältigt von dem Anblick hielten die drei einen Moment inne, genau wie ihre Freude kurz zuvor den Atem angehalten hatten, als sie aus der Höhle hinaus in den Krater getreten waren.

Plötzlich deutete Ruffy den Hang hinunter auf ein Geröllfeld aus schwarz-grauen Lavabrocken, das direkt an den kristallklaren See brandete. Winzige Gestalten kletterten darauf den Hang hinunter.

"Seht mal, da unten ist Vivi!"

"Sanji und die anderen ebenfalls. Sie haben es also geschafft." murmelte Ace und schaute sich unwillkürlich um. Von den Twins war nichts zu sehen, und doch beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht. Der unberührten Stille dieses abgelegenen kleinen Paradieses traute er nicht über den Weg. Ace fing Zorros Blick auf und wusste, dass der Schwertkämpfer den gleichen Gedanken hatte. Sie sollten vorsichtig sein.
 

Und so machten sich die drei ebenfalls auf, den Hang hinunter zu klettern, um zum See zu gelangen, wo ihre Freunde bereits auf sie warteten. Sie wussten nicht, was sie unten erwarten würde, was mit Nami war und vor allem wussten sie nicht, was die Twins mit ihren Herzen anzustellen wussten...
 

to be contunied...

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Na schön, wer mir jetzt eine überziehen will, kann das ruhig tun. Ace und Ruffy haben sich geprügelt! Oo Ich sollte mich schämen. Neeee...XD Der nächste Part wird noch besser.

*winks* Ich feier jetzt noch ein bisschen und versuch meine hibbeligen Finger still zu halten, die schon weiter schreiben wollen.^^ Also, wir sehen uns in Kapitel 21, wenn die Twins ihre Rache kriegen! *harhar* XD~
 

caya, eure demo-chan XD~

Die Rache der Twins

Tach ihr Lieben! ^^ *winks*
 

Ich melde mich auch endlich mal wieder. Hat Ewigkeiten gedauert, bis ich dieses Kapitel fertig hatte. Einerseits hatte ich enorme Mühen, es zu schreiben *gnaaa*, andererseits kaum Zeit dafür. Auch für die weiteren Kapitel werde ich kaum bis gar keine Zeit haben, denn ich schreib in nem Monat mein Abi, also hab ich Stress pur! ><°

Drückt mir die Daumen! XD
 

Ich möchte mich wieder mal herzlichst bei euch für die Kommis bedanken! *verbeug* Ich hab das alles nicht verdient, glaubt mir doch endlich! XD~

Ach, Spass beiseite, dieses Kapitel ist hoch tragisch. Ich sag euch, ich werde für lange Zeit keine finalen Schlusskämpfe mehr schreiben! -_- Los, ziehts euch rein!
 

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Part 21: Die Rache der Twins
 

Der Wind frischte auf und kräuselte sanft die Wasseroberfläche des Sees. Ungewöhnliche Stille lag über dem Platz, wo Sanji und die anderen auf ihre Freunde warteten. Lysop schaute sich in einem fort um und fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut. Nur zu gut erinnerte er sich an den letzten Zusammenstoss mit den Twins.

Sanji zog Vivi zu sich hin und strich ihr sanft die Haare aus der Stirn.

"Wenn's gefährlich wird, versteckst du dich, hast du gehört?"

Vivi lächelte ihn an.

"Ich will nicht, dass dir was passiert..."

"Mach dir keine Sorgen um mich, ich komm schon klar." meinte Vivi und gab ihm einen Kuss. Sanji lachte leise auf.

"Ich hätte nie zulassen dürfen, dass du mitkommst."

"Dann musst du mich im Notfall eben beschützen."

"Ja, das werd ich auch!"

Beide lachten sich an, als hinter ihnen plötzlich das Geräusch von herabrollenden Steinen laut wurde und Lysop verängstigt aufschrie. Erschrocken drehten sie sich um. Einzelne Steine rollten über das Geröllfeld vor ihnen. Den Atem anhaltend blickten sie gebannt den Hang hinauf und seufzten erleichtert auf, als hinter einem grossen Felsbrocken Zorro zum Vorschein kam, dicht gefolgt von Ruffy und Ace.
 

"Da seid ihr ja endlich!" rief Lysop aus und konnte ein leichtes Zittern in seiner Stimme nicht verbergen. Allerdings bekam er keine Antwort. Ruffy sah ihn nur kurz an und setzte sich dann auf einen Stein. Stumm beobachtete er jede Bewegung seines Bruders. Auch Ace konnte nicht verhindern, dass er Ruffy aus den Augenwinkeln beobachtete. Irritiert schaute Lysop zwischen den beiden hin und her und wandte sich schliesslich an Zorro.

"Ist irgendwas passiert?"

Zorro seufzte ergeben auf. "Dreimal darfst du raten."

"Haben die sich ums Essen geprügelt?"

"Geprügelt, ja, aber nicht ums Essen."

"Ihr habt euch geprügelt?" schaltete sich nun Vivi ein. "Aber warum?"

"Frag doch Ace, schliesslich ist das auf seinem Mist gewachsen." kam es kühl von Ruffy. Unbewusst ballte er beim Gedanken daran die Faust.

Ein bitteres Lächeln trat in Aces Gesicht. "Natürlich. Jetzt bin ich wieder schuld."

"Du hast auch damit angefangen."

"Und du bist zu spät gekommen, kleiner Bruder."

Fühlend, wie die Wut in ihm wieder hoch kroch, stand Ruffy mit einem Ruck auf und ballte nun beide Fäuste. Er hatte jedoch kaum einen Schritt gemacht, als Zorro ihm ein Schwert, allerdings in der Scheide, an die Brust hielt und ihn warnend ansah.

"Für eure Streitereien ist jetzt keine Zeit, verschiebt das auf später!" brummte er und senkte das Schwert erst, als Ruffys Körperhaltung sich wieder entspannte und er von Ace abliess.

"Zorro hat recht." schaltete sich nun Sanji ein und zündete sich dabei eine Zigarette an. "Ich weiss zwar nicht um was es geht, aber wir sollten uns jetzt auf die Twins konzentrieren. Sie haben Nami."

Wortlos blickte Ruffy seine Freunde an und nickte schliesslich. Dann schaute er sich um, erspähte einen grossen Felsbrocken in der Nähe und kletterte hinauf.
 

"Hey, ihr Psychofritzen! Ich weiss genau, dass ihr hier seid! Kommt raus und zeigt euch!" rief er laut. Das hallende Echo seiner eigenen Stimme kam zu ihm zurück, aus einem Wäldchen in der Nähe stiegen empört kreischend einige schwarze Vögel auf, ansonsten regte sich nichts. Eine unheimliche Stille legte sich über den Platz. Ruffy blieb unbeweglich stehen und wartete. Mit der Stille wurden seine Sinne scharf, er nahm jeden im Wind zuckenden Grashalm wahr. Die aufgestaute Wut auf Ace wandelte sich um in Kampfeslust.

"Na los, kommt schon." murmelte er vor sich hin. "Ich brauch Action."

Die Minuten dehnten sich zu Stunden, Ruffy wurde ungeduldig. Er wollte erneut nach den Twins rufen, als rechts von ihm sich etwas regte. Aus dem kleinen Wäldchen kam das Geräusch von klackenden Steinen. Sofort ballte er die Fäuste, Zorro griff nach seinen Schwertern und Sanji stellte sich schützend vor Vivi. Das Geräusch wurde lauter und schliesslich stolperte eine Gestalt ins Licht. Vor Überraschung riss Ruffy die Augen auf und vergass alle Vorsicht.

"Nami!"

Mit einem Satz sprang er vom Felsen runter. Sein Herz begann wild zu pochen, als er die blutige Schramme an ihrer Stirn und ihre zitternden Beine bemerkte. War sie ihnen entkommen? Haben die Twins sie gehen lassen? Mit zwei weiteren Sätzen war er bei ihr, doch gerade, als er sie in die Arme schliessen wollte, verschwand sie. Ruffy starrte ungläubig seine Hände an. Nami war weg, so, als ob sie sich in Luft aufgelöst hätte, ein Trugbild, ein Ablenkungsmanöver...?

Ruffys Alarmglocken begannen zu schrillen. Es war eine Falle. Und er war direkt hineingetappt.
 

Wie aus dem Nichts standen sie plötzlich neben ihm, zwei gefährliche Schatten. Voller Unglauben starrte Ruffy auf seine Hände, wo eigentlich Nami hätte sein sollen, und reagierte nicht, als einer der Twins ausholte. Der Schlag traf ihn mit voller Wucht. Ruffy verlor den Halt und wurde nach hinten geschleudert, wo er zu Zorros Füssen liegen blieb. Mit einer Hand nach seinem Hut tastend setzte er sich auf. Immer noch herrschte Stille über dem Platz, keiner sprach ein Wort. Doch die Luft schien vor Spannung zu knistern. Zorros zur Faust geballte Finger zuckten über dem Schwertgriff. Ace konnte nicht verhindern, dass immer wieder kleine Flämmchen um seinen Körper züngelten.
 

"Hat dir unser kleiner Willkommensgruss gefallen, Strohhut?"

Aden grinste auf Ruffy runter und Shane brach in leises Gelächter aus.

"Wo ist sie?" Ruffy stand langsam auf und setzte sich dabei den Hut auf den Kopf.

"Sie lebt noch, falls du das meinst." winkte Aden ab, worauf Shane erneut in Gelächter ausbrach.

"Wo ist Nami?!" stiess Ruffy nun hervor, ballte die Fäuste und machte zwei Schritte auf die Twins zu. Gedanken schossen ihm wild durch den Kopf, er machte sich schreckliche Sorgen um seine Navigatorin. Vergebens versuchte er das Zittern zu unterdrücken, das seine Hände erfasste.

Shane hörte sogleich auf zu lachen und wurde ernst. Auch das Grinsen aus Adens Gesicht verschwand. Endlich war es soweit. Er würde diese Bande von Kindern lehren, sich mit ihm anzulegen. Er würde sie das Fürchten lehren und ihnen zeigen, was Schmerzen sind. Die Zeit der Rache war gekommen.
 

Mit einem Wutschrei stürmte Ruffy auf die Twins los, holte mit der rechten Faust aus, doch Aden wich seinem Schlag einfach aus. Grimmig grinsend hob er seine Hand. Von einem unsichtbaren harten Schlag im Rücken getroffen verlor Ruffy den Halt und wäre beinah gestürzt. In seinem Kopf begann es zu arbeiten. Es war wie damals auf der Insel. Diese Schläge, die er nicht kommen sah, denen er nicht ausweichen konnte, gegen die er nichts ausrichten konnte. Ihm musste was einfallen, und zwar schnell.

Ruffys Angriff war das Zeichen für Zorro gewesen, seine Schwerter zu ziehen. Mit einer schnellen Drehung um sich selbst liess er die Klingen auf Shane niedersausen, doch die wurden von Shane mühelos aufgefangen. Mit der blossen Hand packte er eine der Klingen und hielt sie fest. Blut rann ihm den Arm hinab. Zorro verzog die Mine, worauf Shane zu grinsen begann.

"Was zum..."

"Ich liebe Schmerzen."

"Du Sadist."

Mit einem Ruck riss sich Zorro los und schaute angeekelt zu, wie sich Shane das Blut von der Hand leckte.

"Weißt du, was ich noch viel mehr liebe?" fragte Shane und gab sich die Antwort gleich selbst, da Zorro schwieg. "Anderen Schmerzen zufügen."

"Du bist doch krank!"

Shane grinste nur weiter und hob die blutverschmierte Hand. Er murmelte etwas vor sich hin, krümmte die Finger und amüsierte sich an dem überraschten Gesicht, das Zorro nun machte. Krampfhaft schlossen sich dessen Hände um die Griffe seiner Schwerter.

"Was ist das? Ey, was machst du da?!"

Ein Schwert nach dem anderen begann zu vibrieren. Zorro hatte alle Mühe, sie zu halten, denn eine unsichtbare Kraft zog sie mit aller Macht von ihm weg. Ihm war klar, dass Shane dahinter steckte. Der Druck wurde zu stark und er musste schliesslich keuchend loslassen. Ungläubig starrte er seine Schwerter an, die vor ihm in der Luft schweben blieben.

"Was hast du vor?" fragte Zorro, Shane nicht aus den Augen lassend.

"Wirst du gleich sehen." Shane drehte seine blutende Hand. "Puppentanz!"

Kaum hatte das Wort zu Ende gesprochen, begannen die Schwerter wieder zu vibrieren und ein Eigenleben zu entwickeln. Unvorhersehbar schossen sie durch die Luft, direkt auf Zorros Brust zielend.
 

Ace wollte und konnte nicht mehr länger mit ansehen, wie Ruffy von Aden verprügelt wurde. Mit einem Feuerball mischte er sich in den ungleichen Kampf ein, versengte Adens Mantel, als dieser auswich, und drückte Ruffy den Hut wieder auf den Kopf, den er verloren hatte.

"Das ist mein Kampf, Ace, verschwinde." sagte Ruffy und wischte sich dabei das Blut aus dem Mundwinkel.

"Kommt nicht in die Tüte, das geht mich auch was an."

Ohne auf seinen Bruder einzugehen, verfolgte Ace Aden in das Wäldchen. Einen Moment hielt Ruffy inne und murmelte etwas vor sich ihn, doch als das Wäldchen in Flammen aufging, rannte er seinem Bruder hinterher. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt mischte er sich auch noch in seinen Kampf ein.

"Ace!" rief er, als er endlich seinen Bruder einholte und blieb neben ihm stehen. "Hör endlich auf, dich überall einzumischen und mir alles wegzunehmen!"

"Was bitte schön hab ich dir denn weggenommen?" brummte Ace und suchte die verkohlten Baumstämme nach Aden ab.

"Das weißt du genau, verdammt!"

"Ach, und jetzt ist es wohl zu viel verlangt, wenn ich dir mal helfe?" fuhr Ace ihn an. Er starrte in Ruffys trotziges, blutverschmiertes Gesicht.

"Ich bin alt genug. Hör damit auf."

Mit diesen Worten drehte sich Ruffy um und stampfte über die verkohlten Äste, auf der Suche nach Aden. Er wusste nicht, dass der Twin nicht weit entfernt das ganze Geschehen beobachtet hatte und nun vor sich hin grinste. Diese Meinungsverschiedenheit zwischen den Brüdern würde sich noch ganz bestimmt ausnutzen lassen.
 

Ace seufzte leise und ging in die entgegen gesetzte Richtung davon. Wachsam liess er seinen Blick von Baumstamm zu Baumstamm schweifen und hielt inne, als er über sich ein Geräusch hörte. Er schaute dem Baum entlang hoch, der neben ihm in die Höhe ragte.

"Suchst du etwa mich?"

Sein Gesicht verfinsterte sich, als er Aden auf einem Ast kauern sah. In seiner rechten Hand loderten Flammen auf.
 

"Passt auf!!"

Zorro konnte im letzten Moment seinen Schwertern ausweichen, jedoch so knapp, dass eine der Klingen sein Hemd aufschlitzte und eine blutige Schramme hinterliess. Wenige Meter weiter warfen sich seine Freunde aus der Schusslinie. Shane lachte. Er drehte erneut seine Hand, nahm nun die andere hinzu, und sogleich änderten die Schwerter ihre Richtung, schossen nun direkt auf Lysop zu, der in Panik aufschrie und sich in letzter Sekunde hinter einen Felsen in Sicherheit brachte. Wieder änderten die Schwerter die Richtung, flogen nun auf Sanji und Vivi zu. Aber Sanji blieb entschlossen stehen. Mit einem Seitwärtskick schmetterte er zwei der Klingen gegen einen Felsen, die dritte stieg hoch in die Luft und blieb unweit von Zorro im felsigen Boden stecken.

"Du Vollidiot!!" begann Zorro erbost zu brüllen und schnappte sich das im Boden steckende Schwert. "Wenn meine Schwerter auch nur eine Scharte haben, bring ich dich um!"

"Ach, halt doch die Klappe! Hätte ich mich etwa aufschlitzen lassen sollen?"

"Wieso nicht, dann hätte ich ein Problem weniger am Hals." gab Zorro zurück, während er die anderen Schwerter einsammelte. "Und steh mir nicht im Weg, Küchenjunge."

Aber Sanji blieb, wo er war, und funkelte Zorro zornig an. Hinter einem der Felsen schaute Lysop ängstlich hervor. Als er Shane auf sich zukommen sah, kreischte er wieder auf, packte Chopper und rannte mit ihm hinter einen weiter entfernten Felsen, wo er sich wieder ängstlich versteckte.

"Wo...wo sind eigentlich Ruffy und Ace?" fragte Vivi und schaute sich bang um. Keiner gab ihr was zur Antwort, denn ihre ganze Aufmerksamkeit galt wieder Shane. Zorro stellte sich ihm entgegen und grinste.

"Der selbe Trick funktioniert bei mir nicht zweimal, du musst dir also was Neues einfallen lassen." meinte er überlegen und startete einen neuen Angriff.
 

Im Wald rannte Ruffy durch das verkohlte Unterholz. Äste rissen an seinen Kleidern, schnitten ihm in die Haut. Keuchend brach er auf eine Lichtung hinaus und blieb stehen. Wie merkwürdig still es doch plötzlich war, nur sein schneller Atem war zu hören. Selbst die Vögel schienen verstummt. Ruffy drehte sich um und blickte zurück. Irgendwo dort hinten kämpfte Ace wahrscheinlich mit Aden.

Warum war er eigentlich davongerannt? Hatte er nicht kämpfen wollen? Ruffy war verwirrt und wütend. Ace, immer wieder Ace. Er konnte kaum noch etwas tun, ohne unweigerlich mit Ace zusammenzustossen. Diese drei Jahre allein hatten ihn wohl vergessen lassen, wie es war, einen Bruder zu haben, der für einen da war, mit dem man streiten und lachen konnte. Er hatte vergessen, wie es war, Konkurrenz zu haben.

Völlig in diesen Gedanken versunken ging Ruffy über die Lichtung und wäre beinah über den Körper gestolpert, der versteckt im hohen Gras lag. Überrascht hielt er inne, schob sich den Hut aus der Stirn und strich das Gras beiseite. Was er entdeckte, liess ihn erstarren.

Bleich, verdammt bleich sah sie aus. Besorgt kniete er sich hin, nahm ihre Hand und rüttelte sachte an ihrer Schulter.

"Nami, kannst du mich hören?"

Wie kam sie hierher? Haben die Twins sie hier liegen gelassen?

"Was haben sie dir angetan... Nami, wach doch auf, bitte!"

Als Nami nicht auf seine Stimme und sein Rütteln reagierte, hob er sie kurz entschlossen hoch und trug sie in den Wald. Immer wieder huschte sein Blick besorgt über ihr bleiches Gesicht. An der Stirn verheilte bereits eine blutige Wunde. Je tiefer er in den Wald ging, desto lauter wurden die Kampfgeräusche. Immer wieder sah er helle Flammen zwischen den Stämmen aufleuchten, dann das Klirren von Zorros Schwertern. Schmerzensschreie. Merkwürdigerweise wollte er diesmal nicht mehr in den Kampf eingreifen. Er verstand sich selbst nicht, andere Kämpfe dieser Art hatten ihm bisher Spass gemacht. Je näher er dem Schauplatz kam, desto langsamer ging er, erst unbemerkt, dann mit Absicht, obwohl er nicht wusste, warum.

Dicht neben ihm schoss plötzlich ein Feuerball durch den Wald und setzte einen Baum hinter ihm in Flammen. Überall qualmte und rauchte es.

Hustend und mit Russ im Gesicht und am Körper kam Ace durch den Rauch gerannt und erblickte Ruffy, der stehen geblieben war.

"Ruffy, wo warst du?" rief er ihm entgegen, blieb jedoch abrupt stehen, als er Nami in seinen Armen erkannte. Nach kurzem Zögern war er mit drei Sätzen bei ihm. "Was ist mit ihr? Wo hast du- Geht es ihr gut?" Unbeholfen stand er da, wollte ihre Hand nehmen und liess es wieder bleiben. Ruffy stand unbeweglich da und starrte ihn an.

"Geh mir aus dem Weg." sagte er schliesslich.

"Aber ich -"

"Geh mir aus dem Weg." wiederholte Ruffy, murmelnd zwar, aber unmissverständlich. Er wartete, bis Ace mit hängenden Schultern beiseite trat, und setzte seinen Weg fort. Kurz darauf lichteten sich die Bäume und er trat wieder ins Freie. Ohne auf den heftigen Kampf zwischen Shane, Zorro und Sanji zu achten, ging er direkt zum See hinunter und legte Nami dort sachte ans sandige Ufer. Er hörte, wie Vivi seinen Namen rief, kurz darauf kniete sie neben ihm.

"Pass gut auf sie auf." sagte er nur, nahm seinen Strohhut ab und legte ihn Nami auf den Bauch.

"Ruffy, was...?"

"Ich hab noch was zu erledigen."

Wortlos schaute Vivi ihm hinterher, als er zurück in den Wald rannte.
 

Rauchschwaden hüllten ihn ein und brannten in seinen Lungen, als er den Waldrand erreichte. Er unterdrückte den Hustenreiz, blieb stehen und schaute sich um. In einer plötzlichen Eingebung duckte er sich, keine Sekunde zu früh, denn ein Feuerball zischte über ihn hinweg. Gleich darauf knackte das verkohlte Unterholz und Ace kam zum Vorschein. Ruffy funkelte ihn kurz an und stand wieder auf.

"Ruffy, pass auf, hinter dir!"

"Hallo, Strohhut."

Mit Schrecken erkannte er Adens raue Stimme hinter sich, doch es war schon zu spät. Unglaublicher Schmerz brannte sich durch seinen Rücken, Ruffy schrie auf und fiel auf die Knie. Er schmeckte einen süsslichen Geschmack im Mund, hustete und spuckte Blut auf die verkohlte Erde. Plötzlich packte ihn unglaubliche Wut. Er krallte die Finger in die Erde und spannte jeden einzelnen Muskel an. Mit einem Ruck drehte er sich um, richtete sich gleichzeitig auf und schleuderte Aden die Faust mit aller Kraft ins Gesicht. Aden brüllte zornig auf und verlor den Halt. Beinah wäre er gefallen, doch er konnte sich auffangen. Mit wutverzerrtem Gesicht wischte er sich mit dem Handrücken das Blut weg und knurrte.

"Das war dein Todesurteil, Kleiner." Langsam richtete er sich wieder zu seiner vollen Grösse auf und fixierte Ruffy mit eisigen Augen.

"Das glaub ich nicht."

"Na los, komm her, Kleiner! Ich hab noch ein paar Überraschungen für dich auf Lager."

Das liess sich Ruffy nicht zweimal sagen. Ohne auf Ace zu hören, der unentschlossen etwas abseits stand und ihm etwas zurief, stürmte er los und liess die Fäuste auf Aden nieder regnen. Aber Aden grinste nur boshaft. Mit einem Ruck packte er Ruffys rechte Faust, drehte sie ihm blitzschnell auf den Rücken, so dass Ruffy vor Schmerz aufschrie, und hielt ihn mit dem anderen Arm fest.
 

"Du hast sie gefunden, nicht wahr?" zischelte er ihm ins Ohr. "Deine Navigatorin."

Ruffy erstarrte augenblicklich.

"Dein Bruder wollte sie vor dir verstecken, auf der Lichtung, wo du sie gefunden hast."

Ruffys starrer Blick fiel auf Ace, der wenige Meter vor ihm stand und nicht wusste, was er tun sollte. Seine Gedanken begannen zu rasen. Ace hatte sie vor ihm gefunden? Warum hatte er nichts gesagt? Und warum sollte er sie verstecken?

"Du weißt doch genau, warum, nicht wahr, Ruffy?" flüsterte die kalte Stimme wieder. "Du weißt genau, warum er sie vor dir verstecken wollte. Er will sie für sich haben."

Ja, das leuchtete ihm ein. Von Anfang an wollte Ace ihm Nami wegnehmen, obwohl er doch genau wusste, was er für sie empfand.

"Ruffy, was ist los? Wehr dich gefälligst!"

Er überhörte Ace, mehr noch, dessen Stimme liess die Wut in ihm hoch kochen.

"Ja, so ist es richtig, lass deine Wut raus. Dein Bruder ist an allem Schuld."

Aden liess Ruffy los und lachte leise vor sich hin. Ruffy stand immer noch bewegungslos da und starrte Ace an. Adens Worte hallten in ihm wider, vergifteten seine Gedanken und sein Herz.

"Was hast du mit ihm gemacht?!" rief Ace aus und knurrte Aden an, der nun neben ihm stand. Dieser beugte sich leise lächelnd zu ihm.

"Sieh ihn dir doch an." flüsterte er verschwörerisch. "Bist du es nicht leid, den Babysitter zu spielen?"

"Hör auf!" Ace kniff die Augen zusammen und hob die Hände an die Ohren. "Ich will das nicht hören!"

"Nein, du weißt es schon längst. Wenn er nicht wäre, würde sie längst dir gehören."

"Hör auf damit!"

Ace hielt sich die Ohren zu, seine Hände verkrampften sich, doch die Stimme war in seinem Kopf, sie war überall.

"Wehr dich nicht länger, lass die aufgestauten Gefühle endlich frei. Wenn dein Bruder erst aus dem Weg geräumt ist, wird sie zu dir kommen."

Aces Gesicht verhärtete sich. Er hatte recht. Nur Ruffy war der Grund, weshalb Nami so hin und her gerissen war.

"Ja, genau das ist es. Dein Bruder ist an allem schuld."

Aden drehte sich grinsend um und verschwand in einem Rauchschwaden. Ace blickte auf und fixierte Ruffy mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. Beide Brüder standen sich gegenüber, beide vergiftet von Adens Worten, die sich unsichtbar in ihren Herzen einnisteten.
 

"Vivi, was ist mit Nami?"

Vivi schrak hoch, doch es waren nur Lysop und Chopper, die zu ihr gerannt kamen. Chopper nahm sogleich Namis Hand und fühlte nach dem Puls.

"Sie lebt noch." sagte er und begann sie vorsichtig nach Verletzungen abzutasten. "Sie scheint nicht verletzt zu sein, aber für eine genauere Untersuchung brauch ich meine Sachen. Wir sollten sie so schnell wie möglich zum Schiff bringen."

"Wir können hier nicht weg, die Twins sind noch da!" erwiderte Lysop, leise verzweifelt. Vivi strich Nami die Haare sachte aus der Stirn und versuchte, aufmunternd zu lächeln.

"Das wird schon, die Jungs kriegen das hin."

"Und wenn nicht?"

"Sie schaffen das, ok?!" fuhr Vivi Lysop an, bereute es aber sofort wieder und schaute betreten weg. Lysop machte ein besorgtes Gesicht und schaute hinauf zu den Felsen, zwischen denen Zorro und Sanji gegen Shane kämpften. Beide sahen angeschlagen aus. Zorros Hemd war zerfetzt und blutdurchtränkt. Sanji schien sich mehrere Knochen gebrochen zu haben, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Und doch kämpften sie verbissen weiter.
 

Zorro konnte kaum glauben, dass er diesmal mit seiner Schwertkunst nicht richtig zum Zug kam. Immer kurz bevor er drauf und dran war, Shane zu zersäbeln, blockte ihn dieser mit der Kraft seiner Teufelsfrucht ab und versetzte ihm einen unglaublichen, nicht sichtbaren Schlag. Ausserdem kratzte es an seinem Ego, von seinen eigenen Schwertern aufgeschlitzt worden zu sein. Der Küchenjunge war ihm auch nicht gerade eine grosse Hilfe. Erstens stand er ständig im Weg, zweitens konnte er nichts ausrichten und drittens kippte er gleich um.

Aber Sanji machte keine Anstalten Zorro das Feld zu überlassen. Er wusste, allein würde er es nicht schaffen. Aber auch zu zweit würde es schwer werden, dieses kranke Monster zu besiegen. Sanjis Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als ihn ein heftiger Schlag erwischte. Er verlor den Boden unter den Füssen und wurde gegen einen der Felsen geschleudert. Für Sekunden wurde es schwarz vor seinen Augen. Kurz glaubte er, Zorros Stimme gehört zu haben, dann wurde er auf die Beine gerissen. Die Welt wurde wieder klar, vor sich sah er Zorro, der ihn am Arm gepackt hielt und dafür sorge, dass er aufrecht stehen blieb.

"Mach jetzt ja nicht schlapp, Küchenjunge, hast du gehört?!"

"Ich werds versuchen."

Mit einem entschlossenen Lächeln wischte sich Sanji das Blut aus dem Mundwinkel und fixierte Shane. Während er jede Bewegung des Twins beobachtete, schoss ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Aufgeregt packte er Zorro am Arm.

"Wir brauchen Aden!"

"Was faselst du da?"

"Erinnerst du dich an das letzte Mal? Shane existiert nur dank Adens Teufelskräften. Wenn wir Aden besiegen, verschwindet auch Shane."

Einen Moment dachte Zorro über Sanjis Worte nach. Ja, er erinnerte sich. Dann blickte er zum Wald rüber, aus dem immer noch Qualm in den Himmel stieg.

"Los, komm mit!"

Ohne ein weiteres Wort der Erklärung rannte Zorro los. Sanji wollte ihn aufhalten, er zögerte, blickte zurück zu Vivi und den anderen, dann zu Shane. Was sollte er nur tun? Er konnte seine Freunde doch nicht einfach Shane ausliefern.

"Dieser Idiot!" murmelte er, als er zum Wald hinblickte. Allen Mut in sich zusammennehmend wandte er sich wieder an Shane. "Hey, du Irrer, Lust auf ein kleines Versteckspiel?" rief er ihm zu, grinste überlegen, rannte los und betete, dass Shane seinen Köder frass.
 

Einige Meter hinter dem Waldrand blieb Zorro stehen. Sein Blick schweifte über die verkohlten Baumstämme, das glimmende Unterholz, die Rauchschwaden und den Qualm. Das war wohl das Werk von Ace. Ein Schaudern überfiel ihn, als er an die Macht dieser Teufelsfrucht dachte. Aber wo war Ace? Und wo waren Ruffy und Aden?

Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen hellen Feuerschein, der gleich wieder erlosch. Sanji nicht beachtend, der hinter ihm keuchend angerannt kam, setzte er sich in Bewegung. Als er den Platz, wo er die Stichflamme vermutete, gefunden hatte, blieb er erneut stehen und riss ungläubig die Augen auf. Er hatte erwartet, dass die beiden gegen Aden kämpften, aber niemals gegeneinander!

"Zorro... was ist hier passiert?" kam es ungläubig von Sanji, der nach Atem ringend neben ihm zum Stehen kam. Zorro wusste es nicht. Er sah nur, wie Ruffy blind auf Ace eindrosch, wie Ace Ruffys Kleider versengte, wie beide zu Boden stürzten und sich dort weiter prügelten.

"Sie tun das, was sie schon lange hätten tun sollen." erklang aus dem Nichts eine tiefe Stimme hinter ihnen und liess sie herumfahren. "Ich hab nur ein bisschen nachgeholfen."

"Was hast du mit ihnen gemacht?!" entfuhr es Sanji.

"Keine Sorge, bei euch funktioniert das nicht. Ihr hasst euch wirklich."

Einen Moment lang schauten sich Sanji und Zorro an. Doch dann zog Zorro seine Schwerter.

"Das würd ich an deiner Stelle lassen." kam es drohend von Aden. Zorro wusste, dass es nichts nützen würde, doch ein Versuch war es immerhin wert. Sie brauchten Ruffy und Ace, sonst würden sie das nie schaffen. Jemand musste sie zur Vernunft bringen.

"Sanji." murmelte er. Sanji merkte auf, liess sich jedoch nichts anmerken. "Tu was wegen Ruffy und Ace, wir brauchen sie. Du kannst sie meinetwegen auch verprügeln, bring sie nur wieder zur Vernunft!"

Unauffällig nickte Sanji ihm zu, machte einen vorsichtigen Schritt rückwärts, drehte sich um und rannte los, als Zorro Aden angriff, um diesen abzulenken. Beim Näherkommen hörte er, wie sich die beiden stritten und sich anbrüllten, doch um was es genau ging, verstand er nicht. Es war ihm eigentlich auch egal, er wurde wütend, weil die sich hier sinnlos prügelten, während er und Zorro bis aufs Blut kämpften und versuchten, die Twins loszuwerden. Er holte aus und versetzte Ruffy einen heftigen Tritt, der ihn von Ace runterschleuderte.

"Ihr Vollidioten!" schrie er sie an, "Seid ihr jetzt völlig durchgedreht? Was glaubt ihr, was ihr hier tut?!"

Ace stand auf und wollte zu einer giftigen Antwort ansetzen, als Sanji auch ihm einen Tritt versetzte. "Halt die Klappe!" Er stampfte zu Ruffy, packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Beine. "Hört auf euch zu prügeln wie zwei dumme Kinder! Sieh es dir an!" Mit einem weiteren Ruck drehte er Ruffys Kopf so, dass er zu Zorro und Aden blicken konnte. "Wir verlieren."

Angewidert und enttäuscht liess er Ruffy einfach fallen. Dieser blickte mit stummem Entsetzen auf den ungleichen Kampf. Auch Ace war still geworden und verfolgte mit demselben Entsetzen Zorros verzweifelte Bemühungen. Ächzend stand Ruffy schliesslich auf und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.

"Glaub nicht, dass wir fertig sind, Ace." sagte er blechern ohne seinen Bruder anzusehen und ging langsam auf die Kämpfenden zu. Ace erwiderte nichts, starrte ihm nur hinterher.

"Na los, komm schon, oder willst du hier Wurzeln schlagen?!" rief Ruffy mit funkelnden Augen über die Schultern zurück. Ace runzelte die Stirn, setzte sich aber auch in Bewegung. Sanji seufzte auf. Sie fauchten sich zwar noch an, aber das wichtigste hatte er zumindest erreicht: Endlich würden sie ihnen helfen.
 

Der letzte Hieb von Aden liess Zorro zusammenbrechen. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Bruchteile bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, glaubte er einen hellen Feuerschein zu sehen, alles schien hell zu brennen.

Tatsächlich begannen die Bäume wieder zu brennen, als Ace zum Angriff ansetzte. Der Waldboden sprühte glühende Funken und Glut begann zu zischen. Sanji musste aufpassen, dass seine Schuhsohlen nicht anfingen zu schmelzen, vorsichtig umging er die glühenden Stellen. Bei Zorro angelangt, schleppte er ihn aus der Gefahrenzone und liess ihn am Waldrand liegen. Er selber setzte sich total erschöpft neben ihn und zündete sich eine Zigarette an. Jetzt lag es an Ruffy und Ace, die Sache endlich zu beenden, er und Zorro konnten nichts mehr tun.
 

Ace rief einen riesigen Feuerball hervor und liess Aden in Flammen aufgehen. Sein Mantel brannte lichterloh, Schmerzenslaute entrannen seiner rauen Kehle. Ruffy liess seine Fäuste auf ihn prasseln, holte aus und setzte mit aller Kraft mit der rechten noch eins drauf. Aden verlor den Halt und prallte an einen der brennenden Baumstämme, der unter der Wucht des Aufpralls brach. Aden brüllte vor Wut und Schmerz. Und mit ihm Shane, der unten am See gerade dabei war, Lysop zu quälen. Shane krümmte sich und liess Lysop fallen. Dann war er verschwunden.

Aden krümmte sich schmerzlich zusammen und wich dabei dem umfallenden Baumstamm aus. Ace und Ruffy warfen sich kurz einen unmissverständlichen Blick zu und rannten gleichzeitig los. Beide holten erneut aus, Ace mit der linken und Ruffy mit der rechten. Aden hatte keine Chance.
 

Stille legte sich über den Krater. Der Wald brannte lichterloh und strahlte die dunklen Wolken am Himmel an. Ein kalter Wind kräuselte die Wasseroberfläche des Sees. Ruffy schleppte sich erschöpft zu den anderen, hinter ihn ging Ace und half Sanji Zorro, der sich etwas erholt hatte, zu stützen. Lysop zitterte zwar noch ein wenig, doch er schien die Sache zu überstehen. Nami war immer noch bewusstlos.

"Bist du nun zufrieden?"

Ruffy blieb stehen und verkrampfte sich sofort wieder.

"Was willst du damit sagen?" fragte er mit einem eisigen Unterton.

"Du hast es wieder mal geschafft, nicht?"

Mit einem eisigen Funkeln in den Augen drehte sich Ruffy um und fixierte Ace. Immer noch hallten Adens Worte in ihm wider. Sie zu vergessen war schwer, denn Ruffy wusste, dass ein Kern davon wahr war. Mit reglosem Gesicht ging er die zwei Schritte zurück und versetzte Ace einen kräftigen Stoss, der ihn zwang, einen Schritt nach hinten zu machen. Vivi sog entsetzt die Luft ein.

"Was soll das, Ace, hast du noch nicht genug?"

"Anscheinend nicht. Lass mich vorbei, ich will kurz zu ihr."

"Lass die Finger von Nami!" zischte Ruffy. "Verschwinde!"

"Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe, kleiner Bruder!"

"Aus dem Weg."

Ruffy hielt mitten im Satz inne und wandte sich um. Auch Ace stoppte mitten in der Bewegung.

"Aus dem Weg." wiederholte Zorro schroff. Er hielt Nami auf dem Arm und sah die beiden mit starrem Blick an. Betroffen machten Ruffy und Ace ihm platz. Grimmig schweigend setzte sich Zorro in Bewegung, schlug den Weg zur Höhle hoch ein und würdigte seinen Käpt'n und dessen Bruder keines Blickes mehr. Der Rest der Mannschaft folgte ihm schweigend, den Blick auf den Boden gerichtet.
 

to be continued...^^'

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Yeah, geschafft! Die Bösen sind besiegt! *jubel* *fuchtel*

Ab jetzt kann ich mich getrost dem wirklichen Problem dieser FF widmen. Ihr wisst ja, um was es geht. ^^ Keine Sorge, ich hab da schon einige Ideen. Ach, und gleich anschliessend an dieses Kapitel gibts nen Bonus! Schaut ihn euch an! XD
 

caya, eure demo-chan XD~

Bittersüss ins Verderben

Hallöchen! XD
 

Vielen vielen Dank für all die Kommis! *euch knuddeln tu* Ich geb mein Bestes, das die Story einigermassen gesittet weiter geht...^^'
 

Nein, ich hab immer noch Abistress, in zwei Wochen gehts los. Aber ich hatte dieses Wochenende Zeit, dieses Kapitel fertig zu schreiben, dass ich vor Wochen mal angefangen hab.

Eigentlich sollte beim letzten Kapitel schon der Bonus dabei sein, aber Mexx hat den irgendwie verschluckt - Gomen ne minna-san! *verbeug* Diesmal sollte es aber klappen.

Tja, dann bleibt mir nun nichts anderes mehr übrig, als euch viel Spass mit diesem Kapitel zu wünschen. Ich werde nun untertauchen und bin somit unerreichbar für Briefbomben, Mordgedanken und jegliches andere...ich übernehme somit keine Verantwortung für dieses Kapitel! XD

*fieps*
 

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Part 22: Bittersüss ins Verderben
 

Schweigen beherrschte die Crew, als sie hintereinander den Kraterrand empor stiegen und zum Eingang der Höhle steuerten. Zorro ging mit Nami voran, hinter ihm folgten Lysop, Sanji, Vivi und Chopper. Im Abstand von mehreren Metern kletterten schliesslich Ruffy und Ace, beide in nachdenkliches Schweigen versunken und mit gesenkten Köpfen.

Ruffy achtete kaum auf den Weg, bald wurde es dunkel, bald wieder hell, als sie die Höhle verliessen, seine Füsse trugen ihn wie von selbst auf der anderen Seite hinunter, den Weg entlang, zurück zur Flying Lamb.

Kaum waren sie zurück auf dem Schiff, brachten Chopper und Vivi Nami in ihr Zimmer, um sie genauer auf allfällige Verletzungen zu untersuchen. Die anderen blieben an Deck und schwiegen sich an. Schliesslich brach Zorro die unangenehme Stille, indem er sich entschlossen an Ruffy und Ace wandte.

"Könnt ihr mir bitte schön mal verraten, was diese ganze Scheisse soll?!" rief er aus. "Was denkt ihr euch eigentlich dabei?"

Ruffy und Ace warfen sich einen verächtlichen Blick zu und schwiegen weiterhin. Zorro schnaubte.

"Na schön," fing er an und wurde bei jedem Wort lauter. "Wenn das so ist? Ruffy - rauf ins Krähennest! Ace - zum Bug!"

"Zorro!"

"Aber -!"

"Keine Widerrede! Wenn der Käpten nicht mehr fähig ist, einen klaren Kopf zu kriegen, habe ich als Vize den Befehl, kapiert?! Schafft euren dummen Streit aus der Welt oder schmeiss euch von Bord!" Mit einem Ruck drehte er sich um und ging zur Treppe. Ace und Ruffy schauten sich überrumpelt und betroffen an und zuckten zusammen, als Zorro sie erneut anbrüllte, sie sollten endlich ihre faulen Hintern bewegen.
 

Nach einer Stunde lichtete Zorro den Anker und Sanji steuerte die Lamb zurück zur Südlichen Hauptstadt der Insel, von wo sie Stunden zuvor aufgebrochen waren. Langsam aber sicher versank die Sonne hinter dem Horizont, was allerdings nicht zu sehen war, da dicke graue Wolken den Himmel immer noch verdüsterten. Sanji versuchte sich in der Kombüse mit dem Zubereiten des Abendessens abzulenken, doch immer wieder schweiften seine Gedanken ab, zurück zu der grauenhaften, unglaublichen Szene im Wald, wo sich Ace und Ruffy prügelten. Er wusste, um was es dabei gegangen war, auch wenn Aden nachgeholfen hatte. Vivi hatte es ihm schliesslich erzählt. Er machte sich Sorgen. Diese Sache konnte die Crew auseinander reissen, wenn nicht jemand endlich einen Schlussstrich darunter zog. Er seufzte leise vor sich hin, während er Karotten in Scheiben schnitt. Vielleicht sollte er mit Nami reden, sobald sie wieder einigermassen auf den Beinen war.
 

Unten im Zimmer der Mädchen schaute Chopper zur Tür herein, um noch mal nach Nami zu sehen. Vivi, die auf einem Stuhl neben dem Bett sass und über Namis Schlaf wachte, nickte ihm kurz zu.

"Noch keine Veränderung?" fragte er und fühlte nach Namis Puls. Vivi schüttelte den Kopf.

"Nein, sie schläft immer noch. Was glaubst du, wann sie wieder aufwachen wird?"

"Das kann ich nicht sagen. Ich weiss ja nicht einmal genau, was ihr fehlt. Wer weiss, was die Twins mit ihr gemacht haben. Der Puls ist normal." fügte er an und liess Namis Arm wieder los. "Lassen wir sie einfach schlafen, sie ist stark, sie schafft das schon."

"Ja, da hast du recht. Los, gehen wir essen." sagte Vivi, warf einen letzten, besorgt liebevollen Blick auf ihre Freundin und verliess mit Chopper das Zimmer. In der Kombüse erwartete die beiden eine kleine Überraschung. Die Plätze von Ruffy und Ace waren leer, die anderen assen schweigend.

"Wo sind denn Ace und Ruffy?" fragte Vivi, während Sanji ihren Teller füllte.

"Ruffy sitzt im Krähennest und Ace vorne am Bug, und da bleiben sie auch." antwortete Zorro, ohne von seinem Teller aufzusehen. Verwundert hielt Vivi inne und warf Zorro einen fragenden Blick zu.

"Keine Sorge, ich hab ihnen was zu Essen gebracht." beruhigte Sanji sie und blickte dann ebenfalls zu Zorro. "Der Grünkopf hat aber recht. Die zwei Sturköpfe bleiben besser, wo sie sind. Du hast nicht gesehen, was im Wald passiert ist." fügte er den letzten Satz düster hinzu. Vivi nickte und akzeptierte Zorros Entscheidung, weil sie irgendwie wusste, dass es das Richtige war. Schweigend assen die fünf ihr Abendessen. Das Thema wurde für den Rest des Abends nicht mehr erwähnt.
 

Draussen in der Dunkelheit sass Ruffy oben im Krähennest, die Arme auf den hölzernen Rand gelegt und das Kinn auf den Armen abgestützt, und liess sich den Wind übers Gesicht streichen. Missmutig starrte er hinunter, nach vorne zum Bug, wo Ace mit dem Rücken zu ihm sass und aufs Meer hinaus blickte. Er war sauer auf Zorro, weil er ihn ohne Widerrede hier hinauf geschickt hatte. Er wollte nach Nami sehen, wollte wissen, wie es ihr geht und ob sie verletzt war. Mit einem Mal löste er sich aus seiner Starre und erhob sich. Was würde wohl schon passieren, wenn er sich kurz runter schlich und gleich wieder hinauf? Zorro würde schon nichts bemerken, bestimmt pennte er irgendwo.

Schon auf der Brüstung hockend, das eine Bein noch angewinkelt, das andere bereits in der Luft, trat ein entschlossenes Lächeln in seine bisher ausdruckslosen Züge. Er machte sich gerade auf zum Sprung, als eine harsche Stimme ihn zusammenzucken liess.

"Denk nicht mal dran!"

Ruffy drehte den Kopf und entdeckte Zorro, der in der offenen Tür zur Kombüse stand und grimmig zu ihm herauf blickte. Das Lächeln verschwand.

"Ich will nur kurz zu ihr."

"Vergiss es, du bleibst, wo du bist."

"Aber..." Ruffy kletterte zurück ins Nest. "Ich will doch nur wissen, ob es ihr gut geht."

Zorro hörte die Sorgen, die er sich machte, deutlich heraus und seufzte in sich hinein.

"Soweit Chopper gesagt hat, geht es ihr den Umständen entsprechend gut. Sie schläft jetzt." sagte er schliesslich in etwas milderem Ton.

"Danke." kam es daraufhin leise von oben. Zorro erwiderte nichts und setzte sich neben dem Mast auf den Holzboden, um ein kleines Nickerchen zu halten. War ein anstrengender Tag gewesen und nun brauchte er etwas Ruhe.
 

Eine gute Stunde später nahm die Lamb Kurs auf die Hafeneinfahrt der Südlichen Hauptstadt. Am Hafen und in den Gassen dahinter war trotz der späten Stunde noch reges Treiben, Lichter brannten und Betrunkene torkelten den Häuserwänden entlang. Geschickt steuerte Sanji das Schiff zwischen den anderen hindurch und ankerte schliesslich am äusseren Hafenrand, wo die Lamb am frühen Morgen noch gelegen hatte. Doch die Truppe blieb an Bord, für einen Landgang war es zu spät und irgendwie hatte sowieso keiner richtig Lust dazu. Der Schrecken vom Kampf mit den Twins sass ihnen noch zu sehr in den Knochen. Ausserdem wollten sie Nami nicht alleine lassen und bei ihr sein, falls sie aufwachen sollte.

Vivi wich nicht von ihrer Seite, sie sass während Stunden auf dem Stuhl neben dem Bett und strich ihr sanft über das weiche Haar oder hielt ihre Hand. Ab und zu schauten Sanji, Lysop und Chopper herein, einmal kam sogar Zorro für wenige Minuten. Vivi bat ihn vergeblich, Ruffy und Ace kurz zu Nami zu lassen.

"Das wird sie lehren, dass sie sich wie Idioten benehmen." meinte er nur und schloss leise die Tür hinter sich, als er das Zimmer wieder verliess. Vivi seufzte.

"Er ist ein ebenso grosser Sturkopf wie die beiden." sagte sie leise zu Nami und musste dabei lächeln. "Sie tun mir leid. Sie machen sich doch Sorgen um dich und nun müssen sie da draussen sitzen." Dann musste sie plötzlich leise auflachen. "Männer! Weißt du eigentlich, dass die sich geprügelt haben? Ich kann mir denken, um was es dabei ging. Auf gewisse Weise bist du zu beneiden, andererseits tust du mir leid. Du musst das beenden, Nami. Ich weiss zwar nicht, was heute in diesem Wald passiert ist, aber es muss schlimmer gewesen sein, als die kleine Prügelei davor. Du musst es beenden, Nami."

Vivis Worte brachen ab, als es draussen an Deck rummste. Gleich darauf wurde die Tür der Kombüse aufgeschlagen und jemand brüllte rum. Hastig rannte Vivi zur Tür und rauf an Deck.
 

"Was ist denn hier los?"

"Ruffy wollte sich von Bord schleichen, nix besonderes." antwortete ihr Sanji lächelnd und deutete mit seiner Zigarette an die Aussenwand der Kombüse, wo Ruffy von Zorro gegen das Holz gedrückt wurde. Ruffy begann trotzig zu knurren, doch Zorro liess nicht locker.

"Hab ich dir etwa erlaubt, wieder herunter zu kommen?" brummte er.

"Nein, das ist mir aber egal. Ich kann tun, was immer ich will."

"Bitte!" Zorro liess ihn los und machte freimütig den Weg frei. Ruffy blieb erst misstrauisch stehen, doch dann wandte er sich ab und ging zielstrebig zur Reling.

"Du kannst gehen, aber", begann Zorro von Neuem, "dann brauchst du nicht mehr zurück zu kommen."

Empörtes Schnauben und Ausrufe wurden laut, besonders Sanji begann Zorro wild zu beschimpfen. Aber Zorro ging nicht darauf ein und blickte bloss zu Ruffy. Ruffy war stehen geblieben und schaute nun zu Zorro zurück. Sein Blick blieb praktisch ausdruckslos, doch in seinem Innern begann es zu toben. Er wollte nicht weg, er wollte nicht dieses Schiff und seine Crew verlassen, doch er hielt es in diesem verdammten Krähennest einfach nicht mehr aus. Er wurde wütend, wütend auf Zorro und auf sich selbst, weil er einfach davonlaufen wollte. Er warf einen kuren Blick nach vorne, hinauf aufs obere Deck. Ace stand an der Reling und schaute zu ihm runter. Die Sache war für Ruffy sogleich klar.

"Na schön, du hast gewonnen."

Zorro sah ihm mit einem angedeuteten Ich-habs-doch-gewusst-Lächeln hinterher, als er hinauf ins Krähennest kletterte. Sanji boxte ihm mit dem Ellbogen hart in die Rippen und zischte ihm ein überdeutliches "Arschloch" zu, und er wusste, dass der Koch recht hatte.
 

Ace trottete zurück zur Galionsfigur, als die anderen zurück in die Kombüse gingen. Da er wusste, dass der Kopf des Lamms Ruffys Lieblingsplatz war, setzte er sich auf den Boden dahinter und lehnte mit dem Rücken gegen die Reling. Aus der Stadt wehten Wortfetzen und Gelächter herüber. Ace zog sich den Hut in die Stirn und seufzte leise. Wie bescheuert er diese "Strafe" von Zorro auch fand, er musste zugeben, dass sie zu funktionieren begann. Es war gut, dass Ruffy und er auseinander gehalten wurden, denn nun begann sich die Wut wie Rauch einfach in der Luft aufzulösen. Was übrig blieb, war dieses komische, unangenehme Gefühl in der Bauchgegend und die Sorge um Nami. Er konnte gut verstehen, was in Ruffy vorging. Wäre er an seiner Stelle, hätte er genauso versucht sich davonzustehlen, um nach Nami zu sehen.

Am liebsten hätte er sich selber davongeschlichen, runter in ihr Zimmer. Aber er akzeptierte Zorros Entscheidung. Er war nur Gast, dies war nicht sein Schiff, er wollte nicht riskieren, es verlassen zu müssen, ohne Nami noch einmal gesehen zu haben. Also blieb er sitzen wo er war und starrte die Holzplanken vor sich an. Wie lange war er nun bereits auf diesem Schiff? Bestimmt schon eine Woche. Oder es kam ihm zumindest so vor. Er war selten so lange an einem Ort, ausser "zu Hause" bei seiner Mannschaft, da hielt es ihn länger. Aber was hielt ihn hier so lange fest? Er hätte es nach dem Feuerfest auf Tavalu bei einem kurzen Besuch belassen können. Er hätte einfach weiter ziehen können wie all die Monate zuvor. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab, veranlasste ihn sogar, der Crew zu folgen. War etwa tatsächlich Nami der Grund für all das?

Er seufzte geschlagen auf und schob sich den Hut in die Stirn. Trotz der vielen wirren Gedanken, die ihn quälten, versuchte er etwas zu schlafen und den morgigen Tag abzuwarten.

Doch der kam anders, als erwartet...
 

Der Hunger trieb die Mannschaft aus dem Schlaf und rauf an Deck. Sanji eilte in die Kombüse, um Frühstück zu machen, während Lysop neugierig ins Krähennest kletterte, um nach seinem Käpten zu sehen.

"Armer Ruffy..." meinte er leise für sich, als er über den Rand des Ausgucks schaute. Ruffy sass auf dem hölzernen Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und den Hut tief ins Gesicht gezogen. Lysop wollte ihn gerade wecken, als Zorros Stimme ihn zusammenzucken liess.

"Lysop, komm da runter!" rief er mit grimmigem Blick.

"Aber wie lange willst du ihn noch hier oben einsperren?"

"So lange, wie ich will und wie es nötig ist." Na toll, Zorros Laune war bereits so früh am Morgen auf dem Nullpunkt. "Und jetzt komm endlich da runter und lass ihn in Ruhe!"

Lysop seufzte und kletterte hinab aufs Deck, wo Sanji gerade die Crew zusammenrief, da das Frühstück fertig war. Er trottete an Zorro vorbei in die Kombüse. Sanji murmelte etwas unverständliches, als er Zorros garstigen Blick sah und ging erhobenen Hauptes am Schwertkämpfer vorbei, um Ace seine Portion Essen zu bringen. Dieser nahm den Teller dankend an, blickte jedoch nachdenklich hinauf zum Ausguck.

"Ich hab was für ihn aufgehoben", meinte Sanji und zündete sich eine Zigarette an.

"Gut... Wie geht es Nami?"

"Unverändert, aber Chopper hat Hoffnung, dass sie bald aufwacht."

Ace antwortete darauf nichts und widmete sich seinem Essen, worauf Sanji den zweiten Teller in die rechte Hand wechselte und neben dem Mast stehen blieb.

"Hey, Ruffy!" rief er ins Krähennest hinauf, doch dort oben regte sich nichts. "Ich hab Frühstück für dich!" Wieder nichts. Sanji wollte sich gerade abwenden, um hinauf zu klettern, als ein sonnengelber Hut hervor blitzte.

"Essen hassu gesagt?" Verschlafen und total zerknittert von der harten, unbequemen Nacht draussen rieb sich Ruffy die Augen und blinzelte zum Smutje runter. Sanji musste unweigerlich grinsen.

"Hier, mehr gibt's bis zum Mittagessen nicht. Anordnung von Zorro." Er hob den Teller hoch und schickte einige hässliche Wörter über den Grünhaarigen hinterer. Ruffy wurde augenblicklich ein wenig wacher, als ihm der leckere Duft in die Nase stieg. Mit einer lässigen Bewegung streckte er seine Gummiarme aus und nahm Sanji den Teller ab.

"Danke!"

"Schon ok. Ausserdem..." Sanji hielt kurz inne und lachte dann Ruffy an. "Ausserdem bist du mir als Käpten lieber. Zorro ist einfach scheisse in diesem Job, ehrlich."

Einen Moment kaute Ruffy noch auf seinem Brötchen rum, im anderen prustete er ungehalten los. Sanjis Stimme drang durch sein Lachen, und was er sagte, liess ihn sofort betroffen verstummen.

"Also sieh gefälligst zu, dass du mit Ace wieder klar kommst. Zorro meutert sonst ernsthaft." Der letzte Satz wollte er zwar in einem spöttischen Ton sagen, aber er hatte den Eindruck, dass es gerade das Gegenteil war. Er verschwand in der Kombüse und liess einen Ruffy zurück, der nachdenklich sein Essen anstarrte.
 

Ja, Sanji hatte wohl recht. Auch Zorro hatte wohl recht. Er hatte sich wie der grösste Vollidiot benommen. Und Ace ebenso. Vielleicht sollte er es endlich einsehen, denn so konnte es tatsächlich nicht mehr weiter gehen. Aber zuerst wollte er Nami sehen. Er wollte, musste mit ihr sprechen.
 

Zur selben Zeit zog sich Vivi im Zimmer der Mädchen gerade frische Klamotten an, als vom Bett ihrer Freundin eine Regung kam. Vivi bemerkte es, zog sich schnell das Shirt über den Kopf und huschte sogleich an Namis Bett.

"Nami? Ich bin's, Vivi."

Nami verzog das Gesicht und gab ein Geräusch von sich, das sich wie ein leises Stöhnen anhörte. Unruhig warf sie den Kopf von einer Seite auf die andere. Vivi nahm ihre Hand.

"Nami, du bist in Sicherheit, die Twins sind fort", sprach sie leise.

"Twins..." Ein leises Murmeln kam über Namis Lippen. "Sie...überfallen das Schiff..."

"Scht, es ist alles in Ordnung. Die Twins gibt es nicht mehr."

Als ob diese Worte ihre Wirkung zeigten, verzog Nami erneut das Gesicht und öffnete dann zögerlich die Augen. Das helle Sonnenlicht, welches durch das Bullauge in das Zimmer drang, blendete sie. Blinzelnd drehte sie den Kopf und erblickte das lächelnde Gesicht ihrer Freundin.
 

"Vivi..."

"Endlich bist du wach!" Erleichterung und grenzenlose Freude schwangen in Vivis Stimme mit, als Nami sie erkannte.

"Was ist passiert? Und wie komm ich hierher?"

Verwirrt setzte sich Nami auf und fasste sich mit der Hand an die Stirn. Das letzte, woran sie sich erinnern konnte, war, wie sie mit Ace und Ruffy am Strand lag. Dann wurde alles schwarz, nur ab und zu tauchten Bilder auf, die sich wie blendendes Licht einbrannten.

"Das ist eine ziemlich lange Geschichte", seufzte Vivi, lächelte ihre Freundin aber zuversichtlich an. "Bevor du an Deck gehst, solltest du wissen, was passiert ist. Zumal du nicht ganz unschuldig bist."

Unter den fragenden, verwirrten Blicken von Nami begann Vivi zu erzählen, von Anfang an, als die Twins auf der Lamb aufgetaucht waren, über den Marsch den Berg hinauf zur Höhle und auf der anderen Seite wieder runter, bis zu dem ungleichen Kampf mit den Twins. Aber als sie auf die Sache zwischen Ace und Ruffy zu sprechen kam, stockte sie.

"Weißt du, Zorro hat erzählt, dass sie sich auf dem Weg zur Höhle geprügelt hätten."

"Bestimmt wegen dem Essen, oder?" fragte Nami mit hochgezogener Braue.

"Nein, es..." Vivi seufzte. "Ruffy ist eifersüchtig auf Ace."

Nun war es raus. Nami öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder und blickte dann auf die Bettdecke runter. Der Zettel. Sie hatte in all der Aufregung ganz vergessen, dass Ruffy den Zettel von Ace gelesen hatte.

"Ist...ist Ace noch da?" fragte sie leise, ohne Vivi jedoch anzusehen.

"Ja, er sitzt seit wir zurück sind vorne im Bug, während Ruffy im Krähennest sitzen muss. Anordnung von Zorro" fügte Vivi den letzten Satz mit einem verhaltenen Grinsen hinzu.

"Warum?" Nun schaute Nami doch auf, wenn auch verwundert und überaus neugierig.

"Nun ja, da war noch etwas", begann Vivi die Geschichte fortzusetzen. "Während des Kampfes mit Aden muss das passiert sein, ich weiss es nicht genau, da ich nicht dabei war. Sanji meinte, Aden habe Ace und Ruffy eingeredet, der andere sei schuld an allem. Er hat sie manipuliert. Und dann sind sie aufeinander losgegangen."

"Was ist passiert?"

"Der ganze Wald hat gebrannt, du kannst dir das bestimmt vorstellen, wenn Ace mal loslegt, dann..." Sie brach ab und schüttelte beschämt den Kopf. "Jedenfalls... Zorro und Sanji sind dann in den Wald gerannt, um nach Aden zu suchen, da sie Shane nicht besiegen konnten. Und da haben sie sie gefunden. Sie haben sich blind vor Wut geprügelt und sich beschimpft."

Erneut musste Vivi innehalten und nach Worten suchen. Dann holte sie tief Luft und sah Nami direkt an.

"Du warst der Grund dafür, Nami. Wegen dir haben sie sich geprügelt und wegen dir schwiegen sie sich nun an, bis einer von beiden nachgibt."

Einen Moment lang herrschte Schweigen. Nami blickte ihre Freundin ungläubig an.

"Wegen mir? Aber... aber warum?"

"Kannst du dir das nicht denken?"

Doch, das konnte sie. Betroffen senkte Nami den Kopf und nickte dann langsam. Sie hatte mit Ace geschlafen, seinen Zettel ständig mit sich rum getragen und im Badezimmer mit ihm geknutscht, während sie gleichzeitig Ruffy Hoffnungen gemacht hatte. Kein Wunder, war Ruffy nun eifersüchtig.

"Nami, du musst das beenden, hörst du?"

Ja, das musste sie wohl. Sie konnte sich nicht für einen von beiden entscheiden, sie wollte es nicht. Sie seufzte und sah wieder zu Vivi auf.

"Lässt du mich kurz allein?"

"Natürlich. Ich sag den anderen Bescheid, dass du wach bist, aber ich lasse sie nicht zu dir, ok?"

Nami nickte und starrte nachdenklich auf ihre Hände, als Vivi hinter sich die Tür schloss.
 

Die Nachricht, dass Nami endlich aufgewacht war, löste grenzenlose Freude und Erleichterung auf dem Schiff aus. Sanji wollte natürlich sogleich das Zimmer stürmen, doch Vivi konnte ihn glücklicherweise davon abhalten. Ruffy und Ace horchten auf, als Namis Namen fiel. Neugierig linste Ruffy über den Rand des Krähennestes nach unten, und als er mitbekam, dass Nami munter war, machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Ace ging es nicht anders, auch er konnte seine Freude nur schlecht verbergen.

Da Sanji darauf bestand, etwas für seine liebste Navigatorin tun zu wollen, schleppte er Lysop mit in die Kombüse, damit dieser ihm beim Zubereiten eines Festmahls behilflich war. Zorro schüttelte darüber wieder mal nur den Kopf und machte es sich an Deck gemütlich.
 

Wenig später ging die Tür des Proviantraums leise knarrend auf. Nami trat ins Sonnenlicht hinaus und erspähte Zorro, der an dem Mast gelehnt döste. Sie merkte nicht, wie Ruffy oben im Krähennest zu ihr runter sah und jede ihrer Bewegungen verfolgte. Sein Magen verknotete sich allerdings, als Nami den Weg nach vorne zum Bug nahm.
 

"Ace, ich muss mit dir sprechen."

Ace schob sich überrascht den Hut aus der Stirn. "Nami!" rief er aus und erhob sich von seinem Platz. "Schön, dass es dir wieder besser geht." Er lächelte sie an, hielt jedoch inne, als er ihre ernste Mine sah.

"Was soll das alles?"

"Hä, ich versteh nicht ganz, was du m-"

"Diese Prügelei mit Ruffy."

"Oh..." Ace brach ab und senkte den Blick. Anscheinend wusste sie bereits alles. "Das kann ich dir erklären", fing er an, doch Nami fiel ihm ins Wort.

"Ich will nicht wissen, wer angefangen hat. Ich will nur wissen, warum ihr euch wie zwei Vollidioten benehmt!" Als Ace schwieg, fuhr Nami fort. Leise Wut kroch in ihr hoch und brachte sie in Rage. "Ich weiss, dass ich die grösste Schuld daran trage, aber das ist noch lange kein Grund, sich mit seinem Bruder zu prügeln."

"Dann weißt du auch sicher, warum wir uns geprügelt haben, Nami!" brach es aus Ace hervor.
 

Oben im Krähennest verfolgte Ruffy die Szene mit regungsloser Mine. Er verstand zwar nicht alles, was Nami und Ace sprachen, doch was er hörte, das genügte ihm völlig.
 

"Ruffy ist auf mich eifersüchtig, weil du ihm ständig Hoffnungen machst!"

"Bist du nicht auch eifersüchtig auf ihn, gerade weil ich ihm Hoffnungen mache?" gab Nami erbost zurück.

"Dann hör auf damit!"

Nami funkelte Ace zornig an. "Du willst mir vorschreiben, was ich zu tun habe? Na schön, mein Lieber." Sie trat einen Schritt auf ihn zu und blickte zu ihm hoch. "Dann kannst du jetzt ja verschwinden."

Etwas irritiert trat Ace einen Schritt zurück. "Was?!"

"Du hast schon richtig gehört - verschwinde!" fauchte sie ihn nun an. Die Wut hatte sie nun vollends im Griff, die Wut auf sich selbst und die Wut auf diese zwei Brüder, die ihr Leben so durcheinander brachten.

"Und den hier", Nami kramte in ihrer Hosentasche, zog einen völlig zerknitterten Fetzen Papier hervor und warf ihn Ace an die Brust, "kannst du behalten!" Schnaubend drehte sie sich auf dem Absatz um und liess den völlig verdatterten Ace einfach stehen.

Nach wenigen Momenten, die sich in die Unendlichkeit zu dehnen schienen, regte sich Ace endlich wieder und hob den Zettel auf. Ein trauriges Lächeln schlich sich in sein Gesicht, als er seine eigene Handschrift darauf entdeckte.
 

An diesem Abend, als Sanji mit einem voll beladenen Teller zum Bug kam, war der Platz verlassen. Irritiert rief er zweimal Aces Namen, bekam jedoch keine Antwort. Ihm wurde klar, dass Ace weg war und wohl nicht mehr zurück kommen würde.
 

to be continued...^^'

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HAAAALT, bevor ihr mich nun lyncht gibts noch den Bonus! ><°

Nein, keine Sorge, Ace taucht wieder auf, bereits im nächsten Kapitel. Und warum Nami das gemacht hat klärt sich auch noch auf. ^^' Aaah, ich sollte damit aufhören! XD~
 

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~Bonus~
 

*hüstel*

Geschätzte Leserinnen und Leser, das Studio Baka präsentiert Ihnen...
 

*trommelwirbel*
 

die offizielle "SnmdF" - Tracklist! *tusch*
 

Irgendjemand meinte einmal, die passende Musik und eine FF ist unvergleichlich und gleich viel besser. Da kann ich nur zustimmen, denn ohne die Musik von Dir en Grey wäre "BotdV" mir wahrscheinlich nicht so dermassen unter die Haut *schauder*

Nun hab ich einmal all die Songs rausgesucht, die ich höre (oder gehört hab), während ich diese FF schreibe. Ich weiss nicht, ob ihr was damit anfangen könnt und ob es überhaupt sinnvoll ist, aber...nya...^^'
 

P.S. Wer alle Songs kennt, dem wird das nächste Kapitel gewidmet! XD (Bin ich zu gemein? Oo)
 

1. Evanescence - Anywhere

2. Puddle of Mudd - Blurry

3. Freundeskreis - Mit dir => Der Song der FF - zu Part 5!

4. 2raumwohnung - Spiel mit => zum 2. Lemonpart ^^

5. Evanescence - Broken => zu Part 10

6. Incubus - Are you in

7. Silbermond - Du und ich => wird wahrscheinlich Ending-Song ^^

8. Metallica - Enter Sandman

9. 3 Doors Down - Here without you => zu Part 23

10. Incubus - I wish you where here => ebenfalls zu Part 23

11. Dir en Grey - Kasumi

12. One Piece OST - Memories

13. Miyavi - Shindemo Boogie Woogie

14. Muse - Stockholm Syndrome

15. The Rasmus - The one I love => bitte fragt mich nicht...Oo

16. Miyavi - Ashita, genki ni naare

17. One Piece OST - Before Dawn

18. Lambretta - Bimbo => kehrt die Personen um und es passt perfekt!^^

19. Apocalyptica - Bitter Sweet => Schmachtfetzen...

20. Incubus - Drive

21. Jamiroquai - Corner of the Earth => wunderschöner Song!

22. The Offspring - Self Esteem

23. Nelly - Over and over again => bitte fragt mich nicht...Oo

24. Miyavi - Itoshi hito => wunderschön...*seufz*

25. Dir en Grey - Bottom of the death Valley
 

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Ok, nun aber endgültig...das wars von meiner Seite für...nen Monat, bis dann hab ich Abi überstanden. ^^' Vielen Dank fürs Daumendrücken, ich denk an euch! ^^
 

caya, eure demo-chan X3~

Schmerzende Sehnsucht

Tach, minna-san! XD
 

Hach, so schönes Wetter draussen, 30° im Schatten, Sonne pur...aber viel zu heiss in der Stadt...=_= Könnte man nicht eine grosse Glasglocke über die Stadt stülpen und dann eine riesige Klimaanlage laufen lassen? Waah, das wärs...^^
 

Ok, nun zum wichtigeren Teil dieser Ansage...*hüstel*
 

Ich weiss nun, wie die FF zu Ende geht. Noch 2 Kapitel, also bei Part 25 ist die FF fertig...^^' Aber keine Sorge, ich hab bereits eine neue am Start, für die ich nun beginne, Werbung zu machen. In diesem Kapitel erfährt ihr den Titel, im nächsten, worum es geht und im letzten gibts am Schluss ne kurze Leseprobe (jep, hab das erste Kapitel bereits fertig!^^).

Also, die FF wird Rat Race - Ruf des Schicksals heissen. Muahahaha! Nein, ich verrat noch nicht, um was es geht...ausser...ja, die FF kann indirekt auch als Fortsetzung dieser FF hier angesehen werden, denn ich lass die Twins auferstehen (ich häng an denen XD), Ace ist auch wieder mit von der Partie und ja...Anfang und Ende wird auf Big Island spielen.

Aber nächstes Mal mehr dazu!^^
 

So, nun zu dieser FF...

Ich hab ja schon erwähnt, dass ich nun weiss, wie die Geschichte ausgehen wird. Wahrscheinlich merkt ihr es bereits während dem Lesen dieses Kapitels...^^'' Waah, es ist für meine Verhältnisse ziemlich kurz ausgefallen, tut mir leid!
 

Nun is aber Schluss mit Labern! >< Viel Spass beim Lesen! XD
 

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Part 23: Schmerzende Sehnsucht (<= was für ein schnulziger Titel...¬_¬°)
 

Bereits früh am nächsten Morgen machten sich Sanji und Chopper auf zur Stadt, um Proviant für die Weiterreise einzukaufen. Gestern Abend war Nami zu ihnen in die Kombüse gekommen, fest entschlossen, so schnell wie möglich von dieser Insel zu verschwinden. Natürlich billigte sie keine Einwände, und die Crew verstand nur zu gut, warum sie weg wollte. Über dieser Insel hingen zu viele schlechte Erinnerungen. Und als Sanji Ace' Verschwinden gemeldet hatte, gab sich Zorro einen Ruck und liess Ruffy wieder runter.

Sanji seufzte leise, als er an die Szene dachte. Ruffy stand Nami gegenüber, starrte sie nur mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an und sprach kein Wort, bis sich Nami schliesslich abwandte.

"Warum ist Ace nicht mehr da?"

Choppers Stimme riss ihn aus den Gedanken.

"Ich weiss es nicht. Nami muss wohl mit ihm gesprochen haben." Ja, das muss es wohl sein. Das unangenehme Thema wechselnd zog Sanji nun ein Stück Papier aus der Hosentasche. "Mal sehen, was wir alles brauchen..."
 

"Oh, Leute, ich hab Hunger!"

Ruffy sass auf der Reling und blickte sehnsüchtig zur Hafenstadt hinüber.

"Keine Bange Ruffy, Sanji ist gleich wieder zurück, dann wird er Frühstück machen." beschwichtigte ihn Lysop und setzte sich neben den Käpten auf die Reling.

"Das ist aber zu spät, ich hab jetzt Hunger."
 

Nami horchte auf, als sie Lysop Gelächter vernahm. Dann seufzte sie leise und musste den Kopf schütteln. Ruffy, das Fressmonster. Als ob er am Hungertuch nagen würde. Es war seltsam, ihn so munter zu sehen. Gestern Abend noch hatte er sie bloss angestarrt. Bisher hatten sie kaum drei Sätze gewechselt, nur das allernötigste.

Nami schüttelte erneut den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, die nun unweigerlich folgen mussten, und konzentrierte sich wieder auf die Seekarte, die sie vor sich ausgebreitet hatte. Mit einem Zirkel mass sie den Abstand zur nächsten Insel und blickte dann auf den Lockport.

"Gut, er ist wieder aufgeladen." Mit leicht gerunzelter Stirn blickte sie wieder auf die Karte. "Hmm...aber in der Richtung ist keine Insel eingezeichnet. Die Karte ist wohl zu klein."

"Nami?"

"Ja?" Sie schaute auf und sah Zorro auf sich zukommen.

"Wie sieht's aus?" fragte Zorro.

"Sobald Sanji und Chopper zurück sind können wir ablegen. Wir haben guten Wind und dürften somit schnell vorwärts kommen. Aber es wird wohl über eine Woche dauern, bis wir die nächste Insel erreichen."

"Gut. Wenn es so lange dauert, sollten wir den Proviant gut im Auge behalten."

"Ja." Nami lächelte ihm kurz zu, als er sich umdrehte und sich zu den anderen gesellte. Sie wusste nur zu gut, worauf er gerade angespielt hatte. Ruffy musste vom Proviant ferngehalten werden.
 

Etwas mehr als eine Stunde später waren Sanji und Chopper voll bepackt zurück auf der Flying Lamb. Kaum war der ganze Proviant verstaut, gab Nami den Befehl zum Ablegen. Es wehte ein frischer Wind und sie kamen rasch voran. Schon bald war Big Island nur noch ein kleiner Fleck am blauen Horizont. Als die Insel ganz verschwunden war, atmete Nami unbewusst auf. Aber auch wenn sie sich einzubilden versuchte, dass nun alles wieder ok war, irgendetwas stimmte immer noch nicht. Und zwar Ruffy.

Der Junge Mann mit dem Strohhut sass seit dem Verlassen der Insel auf seinem Lieblingsplatz und starrte hinaus aufs Meer, während der Wind ihm umwehte. Hinter seinem Rücken begannen die anderen sich langsam Gedanken zu machen, jeder für sich. Nur Nami schien es krampfhaft ignorieren zu wollen, dass Ruffy Kummer hatte. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück und versuchte sich mit dem Zeichnen der Karte von Big Island wenigstens ein wenig abzulenken.

Ruffy ignorierte seine Freunde, als sie seinen Namen riefen. Mit den Gedanken war er ganz woanders. Er hatte das Gefühl, dass irgendetwas gewaltig schief gegangen war, aber er wusste nicht, was es war. Seit Ace weg gegangen war, war es irgendwie anders geworden. Nami spricht nicht mit ihm, ja, sie geht ihm sogar so gut wie möglich aus dem Weg. Hatte er etwas falsch gemacht? War es etwa dieser Streit mit Ace?

Unbemerkt seufzte er leise in sich hinein. Ja, er musste sich eingestehen, dass er wohl eifersüchtig auf Ace war. Gewesen war. Wie es jetzt, nach dem gestrigen Tag, aussah, wusste er nicht. Ace war weg, das war alles. Die Hauptsache. Aber...wenn Ace weg war, warum sprach dann Nami immer noch nicht mit ihm? Er verstand das nicht.
 

Nami erwachte aus einem unruhigen Halbschlaf. Als sie mit müden Augen auf die Uhr schaute, stöhnte sie leise auf. Es war mitten in der Nacht. Sie packte ihre Decke und drehte sich auf die andere Seite. Der Mond schien durch das Bullauge direkt auf ihr Bett. Mehrere Minuten lang versuchte sie wieder einzuschlafen, doch es ging einfach nicht. Unruhig drehte sie sich erneut um und starrte auf den vom Mond erhellten Holzboden vor ihrem Bett. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, worauf sich etwas in ihr unangenehm zusammen zog.

Weitere Minuten später stand sie entnervt auf und stahl sich leise aus dem Zimmer, um Vivi nicht zu wecken. An Bord war alles still. Nami trat aufs Deck hinaus und holte erstmal tief Luft. Über dem Schiff und dem offenen Meer funkelten tausende von Sternen und der beinah volle Mond tauchte die Flying Lamb in ein silbernes Licht.
 

Sie musste nachdenken. Sie musste ihre wirren Gedanken in Ordnung bringen, oder sie konnte das mit dem Schlafen endgültig vergessen diese Nacht. Sie hob den Kopf und erblickte Lysop im Krähennest. Ein erheitertes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Er war wieder mal auf Wache eingeschlafen. Vorsichtig kletterte Nami die Strickleiter hinauf, stieg in den Hölzernen Mastkorb und rüttelte zaghaft an Lysops Schultern.

"Lysop, wach auf!" flüsterte sie, worauf Lysop hochschrak.

"Alle Mann an Deck, Überfall!"

"Schh!!"

"Oh, du bist es, Nami." Sein Herz pochte wie wild, als er endlich die Navigatorin erkannte, und stand auf. "Was gibt's denn?" überging er lakonisch die Tatsache, dass er auf Wache eingeschlafen war.

"Ich lös dich ab, du kannst schlafen gehen." meinte Nami und strich sich dabei eine Strähne aus dem Gesicht, die vom Wind umspielt wurde.

"Warum? Ist denn schon Zeit dafür? Ausserdem wäre Zorro damit an der Reihe, nicht du."

"Ach, das geht schon in Ordnung. Ich...brauch etwas frische Luft."

"Na gut...dann Gute Nacht."

Nach kurzem Zögern stieg Lysop schliesslich die Strickleiter runter und liess Nami allein. Diese atmete erleichtert auf. Sie wandte den Blick nach vorne zum Horizont und liess sich vom Wind umspielen.
 

Wie still es nachts doch auf See war. So unglaublich still, dass man sein eigenes Atmen hören konnte. Nur leise vernahm man das Rauschen der Wellen, und ab und zu knatterten die Segel, als ob sie sich etwas zuflüstern wollten. Doch in all der Stille fand Nami keine Ruhe. An den Mast gelehnt blickte sie hinaus auf das vom Mond silbern blitzende Meer. Ihre Gedanken schweiften ab, zurück zu der Insel, von wo sie Stunden zuvor aufgebrochen waren.

Was er wohl gerade machte? Vielleicht hatte auch er die Insel bereits verlassen, auf einem anderen Kurs, weg von der Lamb. Ja, bestimmt war er bereits wieder unterwegs. Und bestimmt hatte er den Zettel weggeworfen. Er hatte sich nicht einmal verabschiedet.

Nami sank sachte zu Boden.

"Idiot..." murmelte sie leise vor sich hin. "Ich bin so ein Idiot."

Als ob das ein Zauberwort gewesen war, rann ihr eine Träne über die Wange. Brüsk wischte sie sich weg und schniefte. Aber da kam noch eine. Und noch eine.

Sie hatte ihm unrecht getan. Sie hatte ihn angefaucht, ohne überhaupt richtig zu wissen, warum. Und jetzt war er weg. Jetzt war es zu spät.

"Das hab ich nun davon."

Dabei wäre es doch so einfach gewesen. Ein Wort von ihr, und er wäre geblieben. Dann wäre er jetzt hier.

"Verdammte Scheisse..."
 

*******
 

Ace sass an einem einsamen Strand und starrte in das Lagerfeuer, das vor ihm im Sand die Nacht erhellte. Wenige Meter von ihm entfernt lag sein Boot halb auf dem Trockenen. Ace zerbrach kleine Holzstückchen zwischen seinen Händen und warf sie in die Flammen. Aber schon bald stand er unruhig auf, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging den Strand entlang. Doch nach wenigen Metern hielt er wieder inne und zog verwundert die rechte Hand aus der Hose. Sein Blick fiel auf den total zerknüllten Zettel.

Er hatte ihn also doch eingesteckt. Ein bitteres Lächeln trat in sein Gesicht. Dann blickte er hinaus aufs Meer. Ein Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf. Wo sie jetzt wohl gerade war? Wie er sie kannte, wollte sie die Insel bestimmt so schnell wie möglich verlassen. Aber als ihm ihre vor Wut funkelnden Augen in Erinnerung traten, als sie ihm den Zettel angeworfen hatte, erlosch sein Lächeln.

Nein, sie hatte schon recht damit.
 

Gedankenversunken ging er mit gesenktem Kopf zurück zu seinem kleinen Feuer. Obwohl er es zu ignorieren versuchte, zog sich sein Herz bei jedem Gedanken an Nami zusammen. Lange betrachtete er den kaum noch lesbaren Zettel in seinen Händen. Ihm schien, als wäre diese eine Nacht schon Jahre her, so viel war in der Zwischenzeit passiert. Und so vieles hatte sich verändert. Nie zuvor hätte er gedacht, dass ihm jemand so wichtig werden würde wie die Navigatorin seines Bruders. Ausgerechnet sie.

In einem Reflex hob er die Hand und hielt den Zettel ans Feuer. Vielleicht war es das alles gar nicht wert. Vielleicht sollte er das Ganze einfach vergessen. Er hatte einen Auftrag, den er erfüllen musste, eigentlich hatte er gar keine Zeit für solche Dinge. Seit er Nami auf Tavalu getroffen hatte, war er total aus der Bahn geraten. Aber... hatte sich nicht trotz allem etwas verändert? Würde er sie wirklich so einfach aus seinem Gedächtnis streichen können, als ob nichts gewesen wäre?

Bevor der Zettel in Flammen aufgehen konnte, zog Ace die Hand rasch zurück. Nein, das war Namis Zettel, er gehörte ihr. Er konnte ihn nicht so einfach verbrennen, ohne etwas auszulöschen. Er wollte ihn ja gar nicht verbrennen.
 

Plötzlich schoss ihm ein anderer Gedanken durch den Kopf und er schaute auf. Hatte er sich nicht einmal gesagt, dass er nicht die zweite Geige nach Ruffy spielen wollte? Dass er Nami wollte?

Er konnte es nicht ändern, Nami ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Auch wenn es absurd war, auch wenn sie immer noch wütend auf ihn war, so wollte er sie doch noch einmal sehen. Und wenn es nur aus der Ferne war, er wollte sie sehen.
 

Entschlossen stand er auf, trat das Feuer spärlich aus und rannte zu seinem kleinen Boot. Er musste sie einfach noch einmal sehen, auch wenn er dafür von ihr oder von Ruffy einen Kopf kürzer gemacht wurde. Er schob das Boot ins Wasser, sprang geschickt darauf und liess sein Feuer aufflammen.
 

*******
 

Zur selben Zeit trat auf der Flying Lamb Ruffy an Deck. Auch er fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Mit leisen Schritten ging er die Treppe hoch zur Kombüse. Vielleicht würde er besser schlafen können, wenn sein Magen voll war. Er wollte gerade so behutsam wie möglich die Holztür öffnen, da er wusste, dass sie manchmal knarrte, als er leises Schluchzen vernahm. Er hielt inne und lauschte. Ja, da war tatsächlich ein leises, kaum vernehmbares Schluchzen. Weinte da jemand? War das...Nami?

Ruffys Herz begann wild zu schlagen. Seine Hand klammerte sich an der Griff der Tür. Nami weinte. Nur langsam fasste er sich. Er musste einmal leer schlucken, ehe er sich umdrehen konnte, um nach ihr zu suchen. Leise, um sie nicht aufzuschrecken, ging er nach hinten zum Heck, spähte vorne zum Bug und blieb schliesslich ratlos unter dem Mast stehen. Doch dann bemerkte er, dass das leise Schluchzen von oben kam.

Als er die Strickleiter hochkletterte, wurde er nervös. Sein Herz hämmerte wieder wie wild. Weswegen weinte Nami? Wegen ihm oder wegen Ace?
 

Nami sass zusammengesunken auf dem hölzernen Boden des Krähennestes, die Arme fest um die Knie geschlungen und den Kopf darauf gelegt. Ihr Schluchzen war verebbt, doch noch immer rannen ab und zu stille Tränen über ihre Wangen. Ruffy versetzte es einen Stich ins Herz, als er sie so dasitzen sah.

"Nami...?"

Vorsichtig kletterte er in den Mastkorb und ging neben Nami in die Hocke. Sie hatte den Kopf von ihm abgewandt, so dass er nur ihre Haare und die bebenden Schultern sah.

"Ich..."

Seine Stimme versagte. Plötzlich kam er sich unglaublich hilflos und fehl am Platz vor. Er sollte besser zurück in die Hängematte. Ja, er sollte wohl besser wieder verschwinden.

Er wollte sich gerade wieder aufrichten, als Nami sich regte. Mit verweinten Augen blickte sie zu ihm hoch und versuchte zu lächeln.

"Es tut mir leid..."

"Was tut dir leid?" fragte Ruffy, ehrlich erleichtert, dass sie mit ihm sprach, und wandte sich zu ihr hin.

"Das mit dir und Ace. Es ist meine Schuld. Ich weiss nicht, was mich da geritten hat, ich war verwirrt. Ich hätte Ace nicht anbrüllen sollen, er kann nichts dafür..."

Etwas in ihrer Stimme sagte Ruffy, dass er gerade verloren hatte. Neue Tränen rannen über Namis Wangen.

"Bitte...wein nicht mehr, Nami..."

Sie schniefte, wischte sich die Tränen weg und sah zu ihm auf.

"Kannst du mich kurz festhalten?"

Ohne Ruffys Reaktion abzuwarten, schlang Nami ihre Arme um seinen Körper. Ruffy zögerte. Er wusste plötzlich aus irgendeinem unerfindlichen Grund, dass Nami nie mehr für ihn empfinden würde, als sie in diesem Augenblick tat. Und obwohl es schmerzte, lächelte er und nahm sie in die Arme.

"Ich bin für dich da, ok?"

"Danke, Ruffy..."
 

Zorro schaute ziemlich dumm aus der Wäsche, als er eine Stunde später zur Wachablösung antrat und ins Krähennest kletterte. Statt wie erwartet Lysop (schlafend) vorzufinden, blickten ihm Ruffy und Nami entgegen. Nami dankte der Dunkelheit, dass er ihre verheulten Augen nicht sah. Unter Zorros verwirrten Blicken kletterten sie einer nach dem anderen die Strickleiter runter. An Deck blieben sie stehen und sahen sich schweigend an.

"Ich...ich glaube, ich werde noch ein wenig aufbleiben." brach Nami schliesslich die Stille mit leiser Stimme und schaute zu Bode. Ruffy nickte.

"Ja. Ich werd dann mal wieder..."

"Gute Nacht."

"Gute Nacht."

Nami seufzte leise, als die Luke sich hinter Ruffy schloss. Dann drehte sie sich um und ging nach vorne zum Bug. Unter ihren Füssen rauschte der Kiel durch das Wasser und der Wind spielte mit ihren Haaren und trocknete die letzten Tränen in ihren Augen.

"Ich hoffe, du verstehst es, Ruffy."
 

to be continued...^^

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Morddrohungen bitte wie immer in die Kommis...XD
 

Ach, was ich beinah vergessen hätte: Wer das 300. Kommi schreibt, kriegt das nächste Kapitel gewidmet! XD
 

caya, eure demo-chan X3~

Spiel nicht mit dem Feuer

Hallöchen, minna-san! XD
 

Ich hab Abi bestanden!! *im kreis hüpf* Habs gestern erfahren. Kami-sama!! Natürlich musste gleich der Champagner geöffnet werden, den ich noch aufgehoben hab...XD Vielen Dank, Leute, fürs Daumendrücken! ^^ *verbeug*
 

Jou, und nun wird wieder die Werbetrommel für meine neue FF geschlagen...^^
 

Also.."Rat Race" ist ein legendärer, allerdings von der Marine verbotener Piratenwettkampf. Es geht das Gerücht um, dass ursprünglich Gold Roger persönlich das Rat Race ins Leben gerufen haben soll. Nun soll eben dieser Wettkampf wieder durchgeführt werden, und da dürfen unsere Piraten von der Lamb natürlich nicht fehlen.

Während des Wettkampfes auf Leben und Tod treffen sie auf alte Bekannte (Feinde wie Freunde), unter anderem auch Shanks. Ruffy wird durch diese Begegnung an sein Versprechen erinnert, Shanks den Hut zurück zu geben, wenn er ein Pirat geworden ist. Ja, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf...^^'
 

Ok ok, genug gelabert für heute, ich servier euch nun den 2. letzten Part dieser FF. So langsam werd ich selber traurig darüber, dass die FF bald zu Ende ist...T_T
 

Diesen Part widme ich Nightmary-anzoo, da sie den 300. Kommi geschrieben hat! Ich danke dir, Süsse! *knuddelz*
 

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Part 24: Spiel nicht mit dem Feuer
 

Die Strohhutbande war nun schon seit mehreren Tagen unterwegs. Am Himmel war kein Wölkchen zu sehen. Die Crew bekam das typische Sommerinselnwetter zu spüren - die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Es war also kaum verwunderlich, dass sich jeder in den spärlichen Schatten verkroch und vor sich hin döste. Nur Nami schien der Hitze trotzen zu wollen. Sie sass auf ihrem Liegestuhl im Schatten des bunten Sonnenschirms und las die aktuelle Ausgabe der Zeitung. Interessiert las sie die Artikel, blätterte dann eine Seite um und genehmigte sich einen Schluck von dem eisgekühlten Fruchtsaft, den Sanji ihr gebracht hatte.

Sie wollte gerade erneut umblättert, als sie stutzig innehielt. Ein kleiner Artikel hatte ihre ganze Aufmerksamkeit erregt. Während des Lesens wurden ihre Augen immer grösser, bis sie schliesslich nach Luft schnappend das Glas mit dem Saft abrupt hinstellte und aufsprang.
 

"Umkehren!!"
 

Namis plötzlicher Ausbruch liess Zorro und Ruffy aus dem Dämmerzustand auffahren.

"Was ist denn los, Nami?" fragte Ruffy und wuschelte sich verschlafen durch die Haare.

"Umkehren, sofort!"

"Warum? Sind wir vom Kurs abgekommen?"

Nami ignorierte Ruffys Frage und rannte die Treppe rauf. Sanji, Vivi und Lysop kamen neugierig aus der Kombüse.

"Was ist denn los?" wollte Sanji wissen.

"Sanji, Zorro, geht ans Ruder! 180° Wende, sofort!" rief Nami mit dem Blick auf den Lockport.

Als sich die beiden murrend auf den Weg machten, trat Vivi neben die Navigatorin und blickte sie zweifelnd an.

"Hast du einen Sonnenstich? Wir sind doch auf Kurs." meinte sie und deutete dabei auf den Lockport. Aber Nami schüttelte nur den Kopf und winkte sie zum Liegestuhl. Wortlos drückte sie ihr die Zeitung mit der aufgeschlagenen Seite in die Hand. Vivi musste kurz suchen, bis sie den Artikel fand, denn er war nur klein und am Rande.

"Der Marine ist auf Big Island ein grosser Fisch nur knapp entkommen." begann sie vorzulesen. "Offiziell ist über diese Sache nichts bekannt, doch aus internen Marinekreisen werden die Gerüchte bestätigt, dass Puma D. Ace Feuerfaust erneut auf der Insel gesichtet wurde -" Sie brach ab und blickte Nami ungläubig an.

Nami schwieg.

"Du hast dich also entschieden."

"Nicht direkt..." wich Nami aus. "Ich kann nicht anders."

"Hey, warum kehren wir um?" fragte Ruffy erbost und trat neben Nami. Nami warf einen eindringlichen Blick zu Vivi, worauf diese die Zeitung zusammenfaltete und aus Ruffys Reichweite brachte.

"Das erklär ich euch, wenn wir wieder auf Big Island sind." war Namis Antwort, worauf sie zurück aufs Oberdeck an ihren Platz ging, um den Lockport zu checken. Zufrieden sah sie, dass die Nadel sich langsam aber sicher drehte. Sie fuhren nun genau in entgegen gesetzter Richtung. Zurück nach Big Island.

Ruffy war mit dieser Antwort natürlich alles andere als zufrieden. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck wandte er sich an Lysop.

"Haben wir etwas vergessen?"

"Frag mich was leichteres!" gab Lysop ratlos zurück und schüttelte nur den Kopf.

"Was soll der Quatsch, Nami?!" schaltete sich nun Zorro ein, der brummig mit Sanji zurück kam. "Hast du nen Sonnenstich?"

"Warum fahren wir wieder zurück?"

"Haltet die Klappe, das erklär ich euch später!" fauchte Nami die Jungs an. Sie hatte absolut keine Lust, den Jungs zu erklären, dass... Nami senkte den Kopf und starrte auf ihre Hände. Plötzlich wurde sie unsicher. Sollte sie wirklich zurück fahren? Wie würde er reagieren, wenn sie einfach wieder vor ihm stand? Ace hatte jedes Recht der Welt, sie zurückzuweisen. Schliesslich war sie es, die gesagt hatte, er solle verschwinden.

"Nami...alles ok mit dir?"

Ruffys Stimme riss sie aus den Gedanken. Nami blickte zu ihm auf und versuchte die Gedanken beiseite zu schieben.

"Ich weiss zwar nicht, was los ist, aber..." Ruffy stützte die Arme auf die Reling und blickte über das Deck hinaus aufs Meer. "...aber es ist ok. Du tust bestimmt das richtige."

"Ruffy..."

Ruffy sah auf und lächelte sie an. Augenblicklich war sich Nami sicher, dass er wusste, warum sie zurück wollte. Er wusste es, und trotzdem lächelte er. Einmal mehr fragte sie sich, was in ihrem Käpten vorging, was er hinter dieser lächelnden Fassade verbarg.
 

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I wanted you to be with me

For so long I don't even know why now

But now that I've given up on you

Defiantly you see me
 

Walking away I see the pain

You put me through

Lost in your game to change the same

Forever gone, forever you
 

There's something very wrong about this

I think you knew all along somehow

You'll only take me to change my mind

Lonely, broken, and defeated
 

So far away I see the truth

I see through you

Now that I know the way you play

I don't want to
 

Walking away I see the pain

You put me through

Lost in your game to change the same

Forever gone, forever you

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Je näher Big Island kam, desto unruhiger wurde Nami. Sie konnte kaum glauben, was sie da tat. Sie sass in ihrem Zimmer am Schreibtisch und versuchte sich mit dem Zeichnen einer Karte abzulenken. Allerdings verlief das nicht ganz so, wie sie es wollte. Unruhig und leicht nervös knabberte sie an ihrem Bleistift und wippte mit dem Fuss. Warum war sie so nervös? Es war doch nur Ace!

In diesem Augenblick riss Vivi die Tür auf und stürmte ins Zimmer.

"Nami, wir sind da!"

Sogleich liess Nami den Bleistift fallen, blieb jedoch sitzen. Ihr Herz hämmerte wie wild. Sie befahl sich, endlich wieder runter zu kommen und verliess schliesslich mit Vivi das Zimmer.

Die gesamte Mannschaft der Flying Lamb stand am Bug und schaute zum Horizont. Die Insel war schon ziemlich nahe, in kürzester Zeit mussten sie dort sein. Direkt vor ihnen lag wieder die Südliche Hauptstadt mit ihrem grossen Hafen. Auffällig viele Marineschiffe lagen dort vor Anker. Nami dachte beklommen an den Zeitungsartikel. Ace musste also immer noch auf der Insel sein, wenn die Marine ein so grosses Aufgebot an Männern hier stationierte.

"Wir müssen verdammt aufpassen, die Marine ist hier." meinte nun Zorro und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Hafen.

"Ja, wir ankern besser ausserhalb. Jungs, holt das Segel ein, das Zeichen darauf ist zu auffällig."

Sogleich machten sich Zorro, Sanji und Ruffy auf, um Namis Anweisung zu befolgen. Nami trat zu Vivi und blickte wieder zur Insel. Ihr Herz pochte, und aus einem ihr unerfindlichen Grund kribbelte es in ihrem Bauch.

"Glaubst du, dass er sich freuen wird?" fragte Vivi.

"Ich weiss es nicht. So wie ich ihn angefahren hab..." Nami seufzte leise und schaute ihre Freundin dann Hilfe suchend an. Vivi lächelte zuversichtlich.

"Er mag dich. Nein, warte, inzwischen glaube ich sogar, dass er dich liebt." Nami wollte leise protestieren, doch Vivi hob die Hand und sprach gelassen weiter. "Und ich glaube, dass du ihn auch liebst. Warum sonst würdest du uns wohl hier hin zurück fahren lassen? Als aussen stehende Beobachterin hab ich genug mitgekriegt. Aber..." Sie hielt inne und blickte zum Käpten. "Aber was ist mit Ruffy?"

Auch Nami schaute zu ihm hin und lächelte. "Ich glaube, er hat verstanden, dass zwischen uns nie mehr sein wird, als diese wunderbare Freundschaft, die wir haben. Ich weiss nicht, ob er damit einverstanden ist und ob er immer noch eifersüchtig auf Ace ist. Er ist mein Käpten und mein Freund, und dafür liebe ich ihn einfach."

Nami und Vivi sahen sich an und lachten.

"Er wird immer der liebenswerte Querkopf bleiben."

"Ja, da hast du recht!"
 

Zur Irritierung der anderen Crewmitglieder wollte Nami alleine an Land gehen. Die anderen sollten an Bord bleiben und im Falle, dass die Marine sie entdeckte, so schnell wie möglich abhauen.

"Aber was ist mit dir?" rief Ruffy, sich über die Rehling lehnend, aus.

"Macht euch mal keine Sorgen, ich komm schon klar!" winkte Nami ab, schulterte ihre Tasche und kletterte über die Felsen der kleinen Bucht, in der das Schiff vor Anker lag.

Sie war aufgeregt, das musste sie zugeben, als sie die Stadt erreichte und in ihre Gassen eintauchte. Sie musste vorsichtig sein. Die Marine patrouillierte überall in der Stadt. Auf dem Marktplatz stachen ihr einige wunderschöne Schmuckstücke in die Augen, doch sie riss sich davon los, denn sie war ja schliesslich wegen etwas anderem hier.

"Haaa, als ob ich ihn hier finden würde!" seufzte sie auf und schlängelte sich durch die Leute Richtung Innenstadt.
 

Ace sass auf einem Hügel hinter der Stadt und blickte aufs Meer hinaus, während er sich den Wind durch die Haare fahren liess. Trotz der Marine, die anscheinend mit einem lächerlichen Grossaufgebot hier angetrabt war und trotz der immer kleiner werdenden Hoffnung, dass er hier auf dieser Insel Namis Spur wieder finden würde, harrte er seit Tagen hier aus. Unbewusst suchte er das Meer nach dem kleinen Schiff seines Bruders ab, doch nirgends konnte er das grosse weisse Segel mit seinem Zeichen drauf entdecken.

Sein Magen knurrte, doch er musste warten, bis die Sonne unterging. Tagsüber konnte er sich in der Stadt unten nicht zeigen, zu viele Patrouillen der der Marine waren unterwegs, die ihn sofort erkennen würden. Er hatte vor ein paar Tagen schon ein Stadtviertel in Brand gesetzt, als er vor der Marine flüchten musste.

Sich murrend den Bauch haltend streckte sich Ace der Länge nach auf der Wiese aus und blickte hinauf in den strahlend blauen Himmel. Die Sonne würde schon bald untergehen.
 

Als die Sonne langsam aber sicher hinter dem Horizont verschwand, sprang Ruffy missmutig von der Reling.

"Nami ist immer noch nicht zurück. Was macht sie denn so lange?"

"Ja, Ruffy hat recht!" stimmte Lysop zu. "Ausserdem hat sie uns nicht gesagt, warum wir hierher zurück gefahren sind!"

"Sie wird ihre Gründe haben." kam es brummig von Zorro

"Da muss ich den Grünkopf ausnahmsweise mal recht geben. Lasst sie doch, sie wird uns schon alles erklären, wenn sie zurück ist." Sanji schnippte seine Kippe über die Reling ins Wasser und krempelte dann die Ärmel seines Hemdes hoch. "Ich geh mal Abendessen machen."
 

Nami genehmigte sich in einer kleinen Imbissbude am Markt eine köstliche Schale Reis und kaufte sich anschliessend etwas Obst. Erschöpft liess sie sich auf einer breiten Treppe nieder und biss in die exotische Frucht. Den ganzen Nachmittag war sie in der Stadt herumgeirrt, hatte nach Aces orangem Hut Ausschau gehalten und nach der Marine gespäht. Marine gab es an praktisch jeder Ecke, doch von Ace war keine Spur zu finden.

,Eigentlich ja auch logisch' dachte Nami, während sie sich die Frucht schmecken liess. ,So blöd wie Ruffy ist er nicht. Er wird sich irgendwo in der Stadt oder ausserhalb versteckt halten und erst bei Einbruch der Dunkelheit auf die Strasse gehen.'

Sie blickte auf. Wegen den hell erleuchteten Strassen und Häuser hatte sie nicht gemerkt, wie schnell es dunkel geworden war. Langsam änderte sich das Strassenbild. Kinder, Hausfrauen und alte Leute verschwanden, und an ihre Stelle traten junge Leute in Feierlaune, Betrunkene und kleine Strassendiebe. Nami beobachtete die vorbei gehenden Menschen, senkte den Kopf, wenn Marinesoldaten vorbei gingen und schmunzelte über einzelne Leute, die wild gestikulierend an ihr vorbei zogen. Doch schon bald wurde sie dessen überdrüssig, und so stand sie auf und machte sich wieder auf die Suche nach Ace. Sie hoffte, dass ihre Chancen nun besser standen.
 

In Gedanken versunken achtete sie nicht auf den Weg, und so kam es, dass sie mit jemandem unsanft zusammenstiess. Sie blickte auf und wollte gerade losschimpfen, als sie entsetzt inne hielt. Vor ihr standen zwei Marinesoldaten. Der eine, mit dem sie zusammengeprallt war, meckerte los.

"Kannst du nicht aufpassen, Mädchen?!"

"Sorry..." murmelte Nami entschuldigend und wollte sich davon machen, als er sie am Arm zurück hielt.

"Hey, du bist doch...!"

Aber weiter kam er nicht, denn Nami riss sich los und rannte so schnell sie konnte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Im Laufen drehte sie den Kopf. Was sie da sah, gefiel ihr gar nicht. Zu den zwei Männern hatte sich eine weitere Patrouille gesellt, und nun waren mindestens fünf Männer hinter ihr her. Was sollte sie nun tun? Wo sollte sie hin? Sie klammerte ihre Tasche an sich, schlidderte um eine Ecke und konnte nur noch auf ihre Fähigkeiten als schnelle Läuferin vertrauen, damit sie diese Kerle rasch abschütteln konnte.
 

Zur selben Zeit strich Ace durch die Stadt, hungrig und auf der Suche nach einem billigen Abendessen. Als er endlich fündig wurde, bestellte er sogleich die ganze Menükarte, ohne sich jedoch in dem kleinen Lokal umzusehen. Obwohl er ein Hemd trug, um sein nur allzu auffälliges Rückentattoo zu verbergen, war sein Gesicht bei der Marine ziemlich bekannt. Das merkte er, als er die erste Reisschüssel in Empfang nahm, denn kaum hatte er angefangen zu futtern, nahmen ihn zwei Marinesoldaten in die Mitte und setzten sich zu ihm an den Tresen.

"Schmeckt's?"

"Ausgezeichnet." mampfte Ace und verschluckte sich böse, als er von der Schüssel aufschaute. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ohne gross nachzudenken, raffte er die restlichen Reisschüsseln zusammen, packte seinen Seesack und verdrückte sich so schnell wie möglich aus dem kleinen Lokal. Der Wirt rief ihm erbost hinterher, dass er vergessen hätte zu bezahlen, doch das kümmerte Ace nicht, denn er hatte nun andere Sorgen, und die sassen ihm gerade im Nacken.

"Verdammte Marine..." knurrte er, während er im Laufen zu essen versuchte.
 

Am Hafen wurden die Leute unruhig. Zu Dutzenden eilten Marinesoldaten durch die Menge. Gerüchte wurden laut. Ein wohl ranghoher Kommandant scharte mehrere Männer um sich und verteilte Befehle.

"Einer der Strohhutbande wurde in der Stadt gesichtet. Durchkämmt den Hafen und die umliegenden Buchten nach dem Schiff, der Rest dieser verdammten Bande muss auch hier sein!"

"Zu befehl!"

"Und haltet Ausschau nach diesem Puma D. Ace, auch er soll wieder in der Stadt gesichtet worden sein!"

Sofort strömten die Männer auseinander.
 

Keuchend drückte sich Nami in einen dunklen Hauseingang. Die Marinesoldaten rannten an ihr vorbei, ohne sie im Schatten zu bemerken. Die Navigatorin wartete, bis ihre Schritte und Rufe nicht mehr zu hören waren, erst dann wagte sie sich hinaus in die düstere Gasse. Zuerst ging sie vorsichtig um sich spähend, doch sobald sie wieder auf der offenen Strasse war, ging sie schneller, bis sie schliesslich zu rennen begann.

Erschrocken fuhr sie zusammen, als aus einer Nebenstrasse laute Rufe zu ihr hallten und gleich darauf die Marine in Sicht kam. Gehetzt schaute sie sich um, doch ihr blieb keine andere Wahl, sie musste wieder rennen. Sie bog erneut in eine dunkle Seitengasse ein, als mehrere Meter vor ihr ein dunkler Schatten vom Dach eines Hauses sprang, sich kurz umblickte und dann an ihr vorbei rannte.

Panisch wich sie ungeschickt aus, doch ihre Tasche verfing sich an diesem Schemen und wurde ihr aus den Händen gerissen. Die Person blieb überrumpelt stehen und drehte sich nach der Tasche um. Dann erblickte sie Nami.
 

"Na...Nami?"
 

Die Stimme kam ihr bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Nami machte einen zögerlichen Schritt auf die Person zu und erkannte sie schliesslich im fahlen Licht einer Strassenlampe.
 

"Ace! Was machst du hier?"

"Das selbe könnte ich dich fragen." Ace hob die Tasche auf und drückte sie Nami in die Hände. Gleich darauf erlosch das Licht der Lampe vorne an der Strasse, denn mehrere Marinesoldaten versperrten dessen Weg in die kleine Gasse.

"Da ist die vom Strohhut!"

"Ist das da Puma D. Ace?!"

"Verschwinden wir hier..."

Ace packte Nami am Arm und rannte mit ihr los. Nami war nicht mehr fähig, klar zu denken, geschweige denn sich den Weg zu merken, den Ace einschlug. Sie hatte Ace gefunden, oder besser, er hatte sie gefunden. Trotz der Marine im Nacken verspürte sie neben den Adrenalinschüben dieses Kribbeln im Bauch. Keuchend hielt sie Aces Hand, die sie durch die Gassen und Strassen führte, hielt mit der anderen Hand ihre Tasche an sich geklammert und blickte sich ab und zu im Laufen nach ihren Verfolgern um.
 

Nach und nach gelang es den beiden, die Marine irgendwie abzuschütteln. Am Stadtrand verlangsamte Ace schliesslich das Tempo und blickte keuchend über die Schultern.

"Ich glaube, die sind wir erstmal für ne Weile los."

"Bist du sicher?" Nami glaubte immer noch Schritte und Rufe zu hören.

"Jep, die werden jetzt, wie immer, die Viertel unten am Hafen durchkämmen, bis sie auf die Idee kommen, hier draussen nach uns zu suchen." Ace deutete auf die sanfte Hügellandschaft, die sich hinter der Stadt erhob. "Komm mit, ich zeig dir etwas."
 

Wenig später liess sich Ace nieder und streckte sich der Länge nach auf der kühlen Wiese aus. Nami jedoch blieb stehen und blickte gebannt über die vielen Lichter, die sich unter ihr ausbreiteten. Von diesem Hügel aus konnte man die ganze Stadt, den Hafen und das Meer bis hin zum Horizont überblicken. Über ihr konkurrierten die funkelnden Sterne mit den Lichtern der Stadt.

Namis Herz begann laut zu pochen, als sie sich schliesslich neben Ace ins Gras setzte. Bisher hatten sie keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen, aber jetzt...

"Nami..."

"Ja?"

Sogleich wurde sie nervös.

"Hast du was zu futtern dabei? Ich hab Hunger..."

Ungewollt musste sie lachen und schüttelte dann den Kopf. "Nein, tut mir leid." Aber dann wurde sie wieder ernst und holte tief Luft, bevor sie sich an Ace wandte.

"Warum bist du hier? Ich dachte, du bist längst weg."

Ace schwieg, er schien zu zögern. "War ich auch." sagte er schliesslich. "Aber...ich musste hier noch was erledigen." Er drehte den Kopf und sah zu ihr auf. "Und warum bist du zurück gekommen?"

Da war sie, die Frage, vor der sie sich gefürchtet hatte. Unbewusst begann Nami an ihrer Tasche zu fingern.

"Ich...ich konnte nicht anders. Ich wollte dich noch mal sehen."

Ace glaubte, sich verhört zu haben, und richtete sich auf. "Dann hat sich das ja erledigt." meinte er dann, worauf Nami ihn irritiert ansah. "Ich hab dich nämlich auch gesucht."

"Oh..."

Nami wandte den Blick wieder ab und war heilfroh, dass Ace ihre roten Wangen in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Gerade eben noch hatte sie befürchtet, Ace würde nun aufstehen und wieder verschwinden, doch ihre Sorge war unbegründet.

Schweigen fiel zwischen sie. Nami wurde unbehaglich zumute. Ace machte sie nervös. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn, wie er nachdenklich über das Lichtermeer der Stadt blickte.
 

"Bist du noch sauer auf mich?" fragte sie schliesslich leise und brach damit das Schweigen. Ein Lächeln trat in Aces Gesicht, er zupfte einige Grashalme aus der Erde.

"Du hast mich versetzt, reicht das?"

Etwas in seiner Stimme liess Nami innerlich zusammen sinken. Er hatte recht. Er hatte gute Gründe, sauer und verletzt zu sein.

"Es...es tut mir leid."

"Ja, natürlich. Wie geht's denn meinem kleine Bruder, hast du den nicht mitgebracht?"

"Ace, bitte..."

Ace hielt es auf dem Boden nicht mehr aus und stand auf.

"Was denn, ist er dir nicht mehr genug?"

"Ace, hör auf!"

Ace hielt inne und schaute Nami direkt an. Als er sie mit funkelnden Augen dort sitzen sah, taten ihm seine Worte leid. Er fühlte sich gekränkt, er verstand nicht, warum Nami auf einmal wieder vor ihm stand, obwohl sie ihn zum Teufel geschickt hatte.

"Ich versteh das nicht, ich verstehe dich nicht."

Nami senkte den Kopf und starrte ihre Hände an, die nervös die Tasche umklammerten. Wie sollte sie ihm das nur erklären? Sie verstand sich ja selbst nicht richtig.

"Ich war verwirrt, wusste nicht, was ich denken sollte oder für wen ich mehr empfand - für dich oder Ruffy." begann sie zögerlich, ohne Ace anzusehen. Ace steckte sich die Hände in die Hosentaschen. Ein nachdenklicher Ausdruck trat in seine Züge.

"Für den nächsten Satz wirst du mich bestimmt hassen." fuhr Nami leise fort. "Für eine Weile war es toll, mich nicht zwischen euch entscheiden zu müssen, verstehst du? Ich dachte nicht an die Probleme oder die Konsequenzen, die darauf folgten."

"Für dich war das also alles nur ein Spiel."

"Nein, das war es nicht!" Nami fuhr herum und sah beinah flehend zu Ace auf. "Ich wollte nie, dass es soweit kommt. Nach dieser Nacht mit dir hätte alles beim Alten bleiben können, doch eines ist nach dem anderen passiert, bis ich weder vorwärts noch rückwärts konnte."

Ace schwieg eine Weile und blickte über die Insel. Namis Worte stimmten ihn nachdenklich. Wahrscheinlich war er nicht ganz unschuldig an Namis Situation, hatte er doch von Anfang an gewusst, dass sein kleiner Bruder mehr als nur Freundschaft für sie empfand. Er dachte an diesen einen Morgen im Badezimmer, an diesen Moment, den er einfach ausnutzen musste. Und dann dachte er an den Zettel, den er noch immer in der Hosentasche aufbewahrte. Hätte er den nicht geschrieben, hätte Ruffy nie Wind von der Sache zwischen ihm und Nami gekriegt.
 

"Was ist mit Ruffy?" fragte er schliesslich, ohne Nami jedoch anzusehen.

"Nachdem...nachdem du gegangen bist, haben wir kaum miteinander gesprochen. Ich wollte die Sache beenden, ich ging ihm, so gut es eben auf einem kleinen Schiff möglich ist, aus dem Weg und versuchte ihn zu ignorieren. Er muss wohl begriffen haben, dass zwischen uns nie mehr als Freundschaft sein wird. Er...er scheint es zu verstehen, dass ich..." Nami brach ab.

"Bist du zurück gekommen, um mir das zu sagen? Dass du uns beide in den Wind geschossen hast?" kam es leise fragend von Ace. Innerlich bebte er, aus Angst vor Namis Antwort. Unbewusst schloss sich seine rechte Hand um den Zettel. Eine weitere Zurückweisung von ihr würde ihm das Herz brechen, das wusste er.

"Nein, ich..."

Namis Stimme versagte. Als Ace Namis Zögern bemerkte, drehte er sich zu ihr um. Ihr Zögern machte ihn irgendwie wütend, hinzu kamen all die aufgestauten Gefühle, deren Dämme nun brachen.

"Ich glaub es nicht!" rief er aus, heftiger, als er beabsichtigte. Ungewollt zuckte Nami zusammen. "Gehört das hier für dich immer noch zu deinem Spielchen?"

"Nein, das ist es nicht...!"

"Was ist es dann, Nami? Mit Gefühlen spielt man nicht, das solltest du eigentlich wissen. Sag es mir!"

"Ich bin hier, ich bin zu dir zurück gekommen, reicht das nicht?" Auch Nami stand nun endlich auf. Dieser Sturkopf verstand aber auch gar nichts.

"Nein, das reicht mir nicht. Ich will wissen, was Sache ist, ansonsten habe ich hier nichts mehr verloren."

Namis Herz setzte einen Schlag aus, als Ace nach seinem Seesack griff. Ihre Gedanken überschlugen sich. Er durfte jetzt nicht gehen, diesmal musste sie ihn aufhalten!

"Nein, warte!"

Ohne weiter nachzudenken, rannte sie die paar Meter zu Ace und schlang ihre Arme von hinten um seinem Körper.

"Bleib bei mir, bitte. Ich liebe dich doch!"
 

Aces Herz übersprang mehrere Schläge, nur um gleich darauf in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Sein Seesack glitt ihm aus der Hand. Er spürte, wie sich Nami an ihn klammerte, fühlte ihren Herzschlag.

Langsam löste er ihre Hände von seinem Bauch und drehte sich zu ihr um. Mit einem unsicheren Lächeln schaute sie zu ihm auf.

"Reicht das als Antwort?" fragte sie beinah flüsternd. Sie konnte kaum glauben, was sie soeben gesagt hatte. Noch nie in ihrem Leben hatte sie diese Worte zu jemandem gesagt. Vielleicht war sie gerade deswegen in diesem Augenblick so nervös und unglaublich verletzlich. Die Zeit zog sich in die Länge. Nami glaubte sterben zu müssen, wenn Ace nicht bald etwas sagte.

Ace wusste nicht mehr, was er denken sollte. Namis Worte hallten in seinem Kopf wider und sein Herz raste. Dann plötzlich lösten sich mit einem Schlag alle Ängste und Befürchtungen und ein unglaubliches Glücksgefühl breitete sich in ihm aus. Ein Lachen trat in sein Gesicht.

"Und ob das reicht."

Dann musste er plötzlich lachen, steckte Nami damit an und strich ihr die Haare sachte aus der Stirn. Während sie noch leise lachte, fuhr er ihr mit der Hand sanft über die Wange, beugte sich dann zu ihr runter, um ihr süsses Lachen in sich aufzunehmen.
 

to be continued...^^

********************
 

Waaah, wie kitschig!! >< Ich glaub, das liegt daran, dass ich gegen Ende nur noch "Helena" von My Cemical Romace gehört hab, und bei dem Lied werd ich sentimental...^^'' Aah, und als ich diese Szene mit Nami und Ace gemeinsam auf der Flucht vor der Marine geschrieben hab, musste ich an "Bonnie und Clyde" von den Hosen denken...XD

Wie gesagt, nun, da es bald zu Ende ist, werde ich sentimental... Nur noch ein Part! T_T° Nya, bis denne...!
 

caya, eure demo-chan X3~

Du und Ich

Connichi wa minna-san! XD
 

Himmel, dieser letzte Part war eine regelrechte Zangengeburt. Aber nach einer zwangsmässig eingelegten Sommerpause wegen einem absoluten kreativen Nullpunkt, kann ich die FF jetzt endlich abschliessen *froi*. Eines hab ich gemerkt: Das erste und das letzte Kapitel sind immer am schwersten zu schreiben...=_=
 

Ich danke an dieser Stelle euch allen! Ich glaube, ohne eure aufmunternden, anregenden und lustigen Kommis hätte ich es nie bis hierher geschafft. Und das mein ich ernst. 1 Jahr und 3 1/2 Monate sind ne lange Zeit. Manche von euch sind seit dem ersten Kapitel dabei! OO Wie habt ihr das nur so lange mit mir ausgehalten? XD
 

Ok, aber nun will ich euch das allerletzte Kapitel nicht noch länger vorenthalten, als ich es schon getan habe. Am Ende gibts nochmals etwas Geschwafel von mir...XD
 

*************************************
 

Part 25: Du und ich
 

Nami schrak leise hoch. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie war, doch als sie die starken Arme spürte, die sie sanft festhielten, setzte sich ein Lächeln in ihrem Gesicht fest. Sie war doch tatsächlich eingenickt.

Zusammen mit Ace sass sie auf dem Hügel. Stunden mussten vergangen sein, denn am Horizont zeichnete sich bereits ein heller Streifen Sonnenlicht ab. Es war so wunderbar still. Kein Lärm war auszumachen, denn die Stadt schlief noch tief und fest. Nur die ersten Vögel begannen in den Bäumen ihr allmorgendliches Lied zu trällern.
 

Nami gähnte leise und versuchte sich in Aces Armen zu strecken, was dieser sofort merkte und sie näher zu sich heran zog.

"Na, wieder wach?"

"Ja, obwohl ich gar nicht einschlafen wollte. Warum hast du mich nicht geweckt?"

"Ich beobachte gern schlafende Leute." antwortete Ace mit einem Grinsen, worauf Nami ihm mit dem Ellbogen sanft in den Bauch boxte und "Idiot..." murmelte, was Ace zum lachen brachte. Schliesslich befreite sich Nami aus seinen Armen und stand auf.

"Wir sollten gehen, die Sonne geht bereits auf." sagte sie, während sie sich ausgiebig reckte. "Ruffy und die anderen werden sich Sorgen machen, wenn ich mich nicht bald blicken lasse. Ausserdem wird die Gefahr für uns grösser, je länger wir hier vor Anker liegen."

Ace wusste, was sie meinte, und stand ebenfalls auf. "Wo liegt denn euer Schiff?" fragte er, während er nach seinem Seesack griff.

"In einer kleinen Bucht etwas ausserhalb der Stadt. Wenn wir Glück haben, hat es die Marine noch nicht entdeckt."
 

Hand in Hand gingen sie zurück in die Stadt. Die Strassen und Gassen waren noch kaum bevölkert, denn die meisten Menschen schliefen noch. So wie die Stadt noch schlummerte, schien auch die Marine noch nicht wach zu sein, denn sie begegneten kaum Patrouillen.

Als sie um eine Ecke bogen, stieg ihnen plötzlich ein köstlicher Duft von frischem Brot in die Nase. Ace blieb sogleich stehen und sah sich suchend um. Als er nicht fand, was er suchte, zog er Nami mit sich weiter durch die Strasse. Dem leckeren Duft folgend warfen sie sich einen hungrigen Blick zu und grinsten sich an.

"Sie mal, da vorne ist eine Bäckerei!" rief Nami schliesslich aus.

Sie betraten das kleine Geschäft und warteten Geduldig, bis die Verkäuferin mit einem Kunden fertig war. Ace kratzte sein letztes Geld zusammen und kaufte den halben Tresen leer, während Nami sich mit zwei Brötchen und etwas Süssem begnügte.

Vor sich hin kauend schlugen sie den Weg zum Hafen hinunter ein und folgten dann einer Strasse der Küste entlang, bis Nami die Felsen der kleinen Bucht erkannte, in der die Flying Lamb vor Anker lag.
 

"Die werden Augen machen, wenn ich mit dir wieder aufkreuze!" lachte Nami, als sie über einen Felsen kletterte.

"Du hast ihnen nichts gesagt?" fragte Ace.

"Nein, sie hätten mich nur ausgequetscht. Und darauf hatte ich keine Lust."

"Ich frag mich, wie sie wohl auf uns reagieren werden." grübelte Ace und musste dabei grinsen.

"Sanji wird heulend zusammenbrechen, Vivi wird ,Ach, wie romantisch!' seufzen, Zorro wird nur anzüglich grinsen, während Chopper sich von Lysop erklären lässt, warum wir Händchen halten, und Ruffy wird so tun, als ob es ihm nichts ausmachen würde." Nami hielt kurz inne und brach dann ich lautes Lachen aus. "Ja, genau so wird es sein!"

Ace blieb stehen, um sich das ganze vorzustellen, und brach schliesslich ebenfalls in Gelächter aus.

Immer noch lachend erreichten sie die Klippen. Die ganze Bucht lag plötzlich in voller Grösse unter ihnen, während sich das Meer strahlend blau bis zum Horizont ausbreitete. Doch Nami hatte keinen Blick für dessen Schönheit.

"Himmel, das Schiff ist weg!"
 

***********
 

"Wir hätten nicht wegfahren sollen."

"Hättest du es dann lieber gesehen, wenn wir von der Marine überrannt worden wären?"

"Natürlich nicht, aber was wird nun aus Nami?" gab Ruffy die Frage an Zorro zurück und drehte sich auf dem Lammkopf um, so dass er nun mit dem Rücken zum Meer sass und den Schwertkämpfer ansehen konnte.

"Sie hat doch selbst gesagt, falls die Marine aufkreuzen sollte, sollten wir uns aus dem Staub machen." argumentierte Zorro, dem die Sache langsam auf den Keks ging.

"Ja, aber doch nicht gleich so!" rief Ruffy nun aus und deutete um sich. Von Big Island war nichts mehr zu sehen, um das kleine Schiff herum befand sich nichts als das offene Meer.

"Jetzt mach dir mal nicht gleich ins Hemd, wir finden schon zurück."

"Ach, und wie? Ohne Nami und den Lockport?"

"Nami hat den Lockport da gelassen, hat dir Vivi nichts gesagt?"

"Nein. Das wusste ich nicht." gab Ruffy schliesslich klein bei.

"Na bitte, also lass mich jetzt endlich in Ruhe damit!"

Zorro seufzte und lehnte sich wieder mit dem Rücken gegen die Reling, um dort weiter zu dösen, wo er von Ruffy vorhin unterbrochen worden war. Zum dritten Mal, seit sie die Insel verlassen hatten. Mitten in der Nacht war Lysop, der auf den Klippen Wache gestanden hatte, aufs Schiff gerannt und hatte sie aus dem Schlaf geholt, weil die Marine im Anmarsch war. An Schlaf war seither natürlich nicht mehr zu denken gewesen, und so versuchte Zorro dieses Manko nun nachzuholen. Aber gegen Ruffys Quengeln war kein Kraut gewachsen.
 

Ruffy selbst sass seit dem Verlassen der Insel wie auf Kohlen. Erklären konnte er es sich selbst nicht, aber es machte ihn nervös, dass er die ganze Nacht durch nichts von Nami gehört hatte. Was, wenn die Marine sie trotz aller Vorsicht erwischt hatte?

"Hey, Zorro!"

"Was denn nun schon wieder?!"

Zorros Tonfall nach zu urteilen war er gar nicht erfreut über die erneute Unterbrechung seines Nickerchens.

"Dann könnten wir doch eigentlich wieder zurück, oder?" fragte Ruffy, der Zorros immer mieser werdende Stimmung nicht beachtete. "Ich mein, wir haben doch den Lockport, und inzwischen dürfte genug Zeit verstrichen sein, um die Marine denken zu lassen, wir seinen tatsächlich abgehauen."

"Aaah, meinetwegen." knurrte Zorro und rappelte sich murrend auf. "Dann geh und sag Vivi und Sanji bescheid."

Ruffy nickte, setzte ein zufriedenes Grinsen auf und sprang vom Lammkopf runter. Bei der Gelegenheit konnte er Sanji gleich um einen kleinen Imbiss bitten. In der Kombüse angekommen fand er den Smutje wie erwartet beim Kochen des Mittagessens vor. Vivi war bereits dabei den Tisch zu decken und hob den Kopf, als die Tür aufging. Ruffy schilderte den beiden kurz, was er eben mit Zorro besprochen hatte, und linste dabei hungrig in Sanjis Pfannen.

"Wir sollen also tatsächlich bereits wieder zurück? Die Marine wird damit rechnen, wenn sie erfahren hat, dass wir nicht vollzählig sind. Pfoten weg, Ruffy!"

Sanji liess den Kochlöffel auf Ruffys ausgestreckte Hand niedersausen.

"Autsch! Jetzt sei doch nicht so." erboste sich Ruffy und hielt sich die schmerzende Hand, nickte dann aber, als Sanji ihn fragend ansah. "Wir riskieren es einfach. Ich will Nami zurück, ohne sie sind wir aufgeschmissen."

"Schon klar, das meinte ich damit auch nicht." antwortete Sanji und kostete die Tomatensauce. "Perfekt! Vivi-Mäuschen, würdest du bitte die anderen rufen? Das Essen ist fertig!"

Während Vivi zur Tür ging und Sanji das Essen auf den Tisch stellte, setzte sich Ruffy an seinen Platz und verschlang in Gedanken schon mal den leckeren Braten, der genau vor seiner Nase stand. Kaum war Vivi zurück, stürmten Zorro, Lysop und Chopper in den Raum und nahmen um den Tisch herum platz.
 

"Also, was ist nun? Fahren wir zurück?" fragte Ruffy zwischen zwei Bissen.

"Ja, wir sollten es riskieren." meinte Zorro, als er sich ein weiteres Stück Braten angelte. "Im Notfall kann ich immer noch auf meine Schwerter zurück greifen."

"Ach, spiel dich nicht so auf, Salatbirne. Du bist nicht der einzige hier, der im Notfall was zu bieten hat."

"Och, hab ich den Küchenjungen etwa beleidigt?" spöttelte Zorro Sanji an, der darauf die Mine verzog.

"Pass auf, was du sagst, sonst -"

"Jungs, Jungs, kommt mal wieder runter!" versuchte Vivi die beiden zu beschwichtigen. "Streitereinen können wir jetzt nicht gebrauchen. Überlegt euch lieber, wie wir Nami auf der Insel finden sollen, ohne die Marine auf uns aufmerksam zu machen."

"Vivi hat recht." mischte sich nun auch Lysop ein. "Habt ihr schon mal daran gedacht, wie gross die Insel ist?"

Betretenes Schweigen machte sich breit. Alle hatten noch gut in Erinnerung, welche Entfernung sie mit dem Schiff und zu Fuss zurück gelegt hatten, um Nami und die Twins zu finden.

"Es hilft nichts, nur rum zu sitzen!" meinte Ruffy schliesslich. "Essen wir schnell auf, dann fahren wir zurück!" Gesagt, getan. Schneller, als seine Freunde reagieren konnte, schnappte sich Ruffy den Rest des Essens, schaufelte sich alles auf seinen Teller und futterte munter weiter.
 

***********
 

"Was machen wir jetzt?" fragte Ace endlich, nachdem er und Nami eine ganze Weile schweigend auf der Klippe gestanden hatten.

"Ich hoffe mal, ihnen ist nichts ernsteres zugestossen. Wahrscheinlich haben sie ausnahmsweise mal das gemacht, was ich ihnen gesagt habe, nämlich zu verschwinden, wenn die Marine hier aufkreuzt."

"Aufs Meer hinaus?"

"So blöd werden selbst die Idioten nicht sein. Aber für den Fall falls doch, hab ich in weiser Voraussicht Vivi den Lockport in die Hand gedrückt. Sie weiss, wie man damit umgeht. In der Zwischenzeit..." Nami sprang eine Steinstufe hinunter und winkte Ace, ihr zu folgen. " In der Zwischenzeit sollten wir es uns gemütlich machen. Lass uns zum Strand runter gehen."
 

Der Strand entpuppte sich als kleine Sandbank, eingeschlossen zwischen den Klippen und im Rücken einen Palmenhain. In der seichten Brandung trieb angeschwemmtes Treibholz und Seetang. Nami entdeckte halb im Sand versteckte Muscheln und begann sie einzusammeln. Ace konnte nicht umhin, sie dabei zu beobachten und musste lächeln. Dann setzte er sich in den Sand. Nami kam lachend zu ihm zurück und hielt ihm ihre eingesammelten Muscheln unter die Nase.

"Toll, nicht?"

Sorgfältig steckte sie ihre Beute in die Tasche, warf dann die Tasche in den Sand und setzte sich neben Ace, der sogleich den Arm um sie legte.

"Was glaubst du, wie lange sie brauchen werden, um wieder hierher zu kommen?" fragte er und schaute aufs Meer hinaus, in Erwartung, jeden Moment am Horizont die Umrisse der Flying Lamb zu erkennen.

"Keine Ahnung. Kommt ganz drauf an, wie schnell Ruffy kapiert, dass ich den Lockport zurück gelassen hab. Wenn sie allerdings verfolgt werden, kann das länger dauern." antwortete Nami ihm nachdenklich. "Ich tippe allerdings auf ersteres. Leider kann das ebenso lange dauern."

Ace musste lachen und erntete dafür von Nami ein Stirnrunzeln.

"Das ist nicht lustig, Ace. Ich hab keine Lust, auf einer Insel, die nur so von der Marine wimmelt, festzusitzen. Und du bestimmt auch nicht."

"Hast ja recht." lenkte Ace ein und grinste. "Weißt du, woran ich grad denken muss?"

"Nein, aber du wirst es mir bestimmt gleich sagen."

"Bonnie und Clyde."

Einen Moment schwieg Nami, dann prustete sie los. "Ist das dein Ernst?"

Jetzt lachte auch Ace. "Nein, aber es hat was, meinst du nicht?"

"Himmel, Ace, Bonnie und Clyde waren ein Gangsterpärchen!"

"Na und? Wir haben jede Menge mit denen gemeinsam. Wir sind ein Paar, wir sind Gesetzlose und ausserdem immer auf der Flucht vor der Marine." zählte Ace auf. "Wir sind eben Bonnie und Clyde auf Piratenart. Ich bin der Pirat und du die Piratenbraut."

Nami konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen.

"Himmel, hast du nen Sonnenstich?" rief sie lachend aus, drehte sich zu ihm um und legte eine Hand prüfend auf seine Stirn. "Ja, eindeutiger Fall von geistiger Verwirrtheit." schloss sie, kreischte aber gleich darauf auf, weil Ace sie packte und zu kitzeln begann.
 

***********
 

"Wie lange dauert das denn noch?" fragte Ruffy bestimmt zum zehnten Mal. Vivi seufzte auf und blickte hilfesuchend zu Lysop, der nur mit den Schultern zuckte.

"Hör mal, Ruffy, so schnell geht das eben nicht." versuchte sie Ruffy erneut die Lage zu erklären. "Wir sind ziemlich weit von der Insel entfernt und haben nicht gerade viel Wind."

"Wir haben uns bestimmt verfahren."

"Hey, ich weiss, wie man einen Lockport bedient!"

"Aber Nami wüsste jetzt, wie wir zu mehr Wind kommen."

Vivi seufzte erneut und gab sich geschlagen. Gegen Ruffys Quengelei war tatsächlich kein Kraut gewachsen. Sie betrachtete ihren Käpten, der neben ihr vor der Kombüse stand, aus den Augenwinkeln. Wusste er, warum Nami unbedingt auf diese Insel zurück wollte? Allem Anschein nach war sie bisher die einzige, die über Namis Vorhaben bescheid wusste. Den anderen hatte sie nichts gesagt, obwohl besonders Sanji sie mit Fragen gelöchert hatte. Sobald sie zurück auf der Insel waren, würden sie es noch früh genug erfahren.
 

Seit geraumer Zeit hatte die Flying Lamb Kurs auf Big Island genommen. Die ganze Mannschaft war an Deck und blickte nach vorne zum Horizont. Schon bevor die Insel in Sicht kam, war jeder in erhöhter Wachsamkeit, aber eigentlich brannten sie insgeheim alle darauf, Nami zu finden und zu erfahren, warum, zur Hölle, sie wieder dahin zurück gewollt hatte. Der Wind nahm nach und nach zu, so dass sie schon bald schneller vorwärts kamen. Lysops Rufen riss sie aus den Gedanken. Mit erwartungsvollen Blicken sahen sie zum Schützen hinauf, der oben im Krähennest stand und mit dem Fernglas in der Hand winkte.

"Leute, da vorne ist Land in Sicht!"

"Sind wir endlich da?!" rief Ruffy aus und hüpfte sogleich auf den Lammkopf. Mit einer Hand die Sonne abschirmend spähte er angestrengt zum Horizont. Nach einer Weile erhellte sich seine Mine. "Tatsächlich, da ist die Insel!"

"Steuern wir wieder die gleiche Bucht an wie gestern?" fragte Zorro, der am Ruder stand.

"Könnte gefährlich werden. Die Marine wird aufpassen." meinte Sanji. "Andererseits könnte genau das Gegenteil der Fall sein. Vielleicht wartet Nami dort auf uns."

"Na, dann schauen wir doch einfach mal nach, meint ihr nicht?" sagte Ruffy, der eben vom Lammkopf sprang.
 

***********
 

Aces Magenknurren riss Nami aus den Gedanken und liess sie kichern.

"Hast du schon wieder Hunger?"

"Es ist ja auch schon seit geraumer Zeit Mittag durch." verteidigte sich Ace und reckte sich. "Sieht nicht so aus, als ob deine Mannschaft bald auftaucht, also lass uns kurz in die Stadt gehen und was zu futtern holen."

Nami zögerte, doch dann bemerkte sie ihr eigenes Magenknurren und erhob sich schliesslich. Sie hob ihre Tasche auf und klopfte den Sand weg.

"Na schön, ich könnte auch was vertragen."

"Und dann hälst du mir vor, ich sei schon wieder hungrig."

Nami grinste. Ace nahm sie bei der Hand und steuerte die Felsen an, über die sie vor wenigen Stunden geklettert waren. Ohne Mühen fanden sie den kaum sichtbaren Weg über die Felsen und stiegen hinauf. Oben auf der Klippe angekommen, machte Nami eine kurze Pause und schaute hinaus aufs Meer. Erst glaubte sie, nicht recht zu sehen, doch dann hielt sie Ace zurück und deutete zum Horizont.

"Siehst du das auch?"

"Was denn?" Ace runzelte die Stirn und suchte das Meer ab. "Meinst du dieses kleine Schiff da?" fragte er und deutete auf einen kleinen Punkt, der rasch näher kam und anscheinend genau auf die Bucht zu steuerte.

"Das muss Ruffy sein. Ja, das ist er, ganz sicher!"

Nami machte kehrt und sprang über die Felsen zurück hinunter an den Strand. Unten angekommen rannte sie zur Mitte der Bucht und blickte hinaus aufs Meer. Das Schiff war nun nah genug, dass sie das Zeichen auf dem weissen Segel erkennen konnte. Es war tatsächlich die Flying Lamb.

Plötzlich wurde sie nervös. Jetzt wurde es ernst. Was die anderen wohl sagen würden? Halt suchend griff sie nach Aces Hand. Der Schwarzhaarige lächelte sie aufmunternd an und blickte dann ebenfalls dem Schiff entgegen. Er wusste nicht, wie Ruffy auf ihn und Nami reagieren würde. Er hatte nicht vergessen, was zwischen ihm und seinem kleinen Bruder vorgefallen war.
 

Als neben der Lamb die Klippen auftauchten, warf Zorro den Anker über Bord. Sanji und Lysop nahmen die Segel ein und traten schliesslich zum Rest der Mannschaft. Ruffy streckte seine Arme aus, bekam einen Felsen zu fassen und zog das Schiff langsam näher an die Klippe heran, damit sie besser von Bord gehen konnten. Kaum waren seine Arme wieder in der richtigen Länge, sprang er als erster hinüber. Zorro und Sanji wollten folgen, als Vivi zum Strand deutete.

"Hey, seht mal, steht da unten nicht jemand?"

Sofort drehten alle den Kopf und blickten zum Strand, der wenige hundert Meter entfernt lag. Sanji machte ein paar Schritte Richtung Bug.

"Ja, da ist jemand. Ist das etwa Nami?"

"Nami?"

"Ja, und da ist noch jemand."

"Ruffy, warte!"

Aber Ruffy war schon weg. Mit klopfendem Herzen kletterte er über die Klippen. Er wollte nicht, dass sein Herz derart klopfte, doch es hörte nicht auf ihn. Seine Gedanken machten sich selbständig. Nami hatte jemanden dabei. Und er glaubte zu wissen, wer das war. Es tat weh, aber er konnte es nun nicht mehr ändern, hatte er ihr doch erst gestern noch selbst gesagt, dass es ok war.

Ruffy nahm die letzten Meter hinunter zum Strand mit einem Satz, machte ein, zwei Schritte und blieb dann stehen. Wenige Meter von ihm entfernt stand Nami. Und neben ihr Ace.

Einen Moment lang blickten sich Ruffy und Nami direkt an, ohne ein Wort zu sprechen. Nami versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht.
 

"Naaami-Mäuschen!!"

Sanji hatte den Strand erreicht und trat wild mit den Armen rudernd ins Blickfeld. In diesem Moment war Nami ihm für seine Kapriolen dankbar, verzögerte er doch damit die Begegnung mit Ruffy.

"Hallo, Leute, da bin ich wieder." sagte Nami, als auch der Rest der Crew vor ihr stand.

"Hast du gefunden, was du hier wolltest?" fragte Chopper, während er sie und Ace mit grossen Augen anschaute.

"Ähm...tja..."

"Du warst also der Grund." meinte Zorro mit einem schiefen Grinsen zu Ace.

"Waaaas?!" Sanji liess seine Zigarette fallen. "Sag ihm, dass er lügt, Nami-Mäuschen!"

Nami musste sich plötzlich ein Lachen verkneifen. Es war genau so, wie sie es vorausgesagt hatte. Aber noch immer vermied sie es, Ruffy anzusehen. Tief einatmend griff sie nach Aces Hand.

"Doch, es stimmt, was Zorro sagt. Ich bin wegen Ace zurück."

"Das ist der schlimmste Tag meines Lebens!"

Vivi musste den armen Sanji in den Arm nehmen, während sie selbst nur mühsam ein amüsiertes Lachen unterdrücken konnte. Tröstend strich sie ihm über den Rücken.

"Ist doch nicht so schlimm, du hast doch noch mich." versuchte sie ihn aufzumuntern. "Ich hätte dir ja was davon gesagt, aber -"

"Du hast davon gewusst?!" unterbrach sie der Koch erbost. "Noch schlimmer!"
 

In weiser Voraussicht bugsierte Zorro die Crew unauffällig in einige Entfernung, so dass nun nur noch Ruffy vor dem Pärchen stand. Alle drei sahen sich nur an und wussten nicht, was sie sagen sollten. Nami suchte verzweifelt nach Worten, nur um die peinliche, unangenehme Stille zu brechen. Schliesslich sah sie auf und blickte Ruffy direkt an. Sie hätte gedacht, Enttäuschung oder Verletzung in seinen Augen zu erblicken, aber davon war kaum etwas zu sehen. Stattdessen fing Ruffy plötzlich an zu lächeln, unbeholfen zwar, aber ehrlich. Unweigerlich fing auch Nami an zu lächeln und drückte Aces Hand. Sie hatte verstanden.
 

"Kommt, lasst uns zu den anderen gehen."
 


 

Ende.

****************************
 

Öhm...komischer Schluss, ich weiss. Aber mir ist nichts besseres mehr eingefallen. Ausserdem...*auf uhr guck* ist es grad verdammt spät (00:40) und ich bin zu müde. ^^'

Nun ist es offiziell. Die FF ist hiermit beendet. Es wird keine Specials oder sonst was ähnliches geben. Betteln hilft da nichts! XD Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht allzu betrübt...^^'
 

An dieser Stelle sollte jetzt eigentlich die angekündigte Leseprobe meiner neuen OP-FF stehen, aber ich war schneller...XD
 

http://animexx.4players.de/fanfic/?doc_modus=startseite&ff=84755&relink=%2Ffanfic%2F%3Fdoc_modus%3Dautor_liste%26autor%3D40743
 

Das ist der Link zu "Rat Race". Der Prolog, der eigentlich die Leseprobe sein sollte, ist bereits on. Ich arbeite mit Hochdruck am ersten Kapitel ^^. Schaut doch mal rein! XD
 

Abschliessend bleibt mir nur noch zu sagen:
 

Danke!



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Kommentare zu dieser Fanfic (437)
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Von:  Oreo
2013-04-03T19:15:14+00:00 03.04.2013 21:15
Geill

Von:  Oreo
2013-04-03T19:15:01+00:00 03.04.2013 21:15
Geill

Von:  Nami-Kikyo
2008-05-18T22:26:23+00:00 19.05.2008 00:26
GEiiiiL einfach zu geiiiiil
ich weiss nich was ich dir sonst als kommi schreiben soll!
Fantastisch wäre auch noch ein gutes wort (;
Ich muss morgen leider arbeiten & deswegen etz ins bett <,<
aber ich les sie morgen weiter *~*
Ich bin so froh das ich die Ff wieder gefunden hab
etz mach ichs gleich anders ab zu den favos >///<
dann kann ich sie lesen wann & so oft ich will

<3
Von:  Nami-Kikyo
2008-05-18T22:08:17+00:00 19.05.2008 00:08
ich liebe deine ff einfach ich muss sie nochmal lesen
ich kann nich anders hehe ^///^
Von:  Nami-Kikyo
2008-05-18T21:48:24+00:00 18.05.2008 23:48
*_____________________________*
Von:  Nami-Kikyo
2008-05-18T21:38:54+00:00 18.05.2008 23:38
OMG Ô_____O
ich glaubs nicht !!!!!
Ich hab die FF von dir wieder gefunden!!!
Wegen dieser fanfic hab ich mich bei animexx angemeldet ^///^
Und dann aber nie mehr gefunden ;__;
aiiiiiiiiii wie geiloooo bin ich frohhhh *~*
Von:  vive-m
2007-03-08T14:58:53+00:00 08.03.2007 15:58
raaaaaaaaaaah! ist das geil!
*auch total in ace verknallt is und an nami stelle sein will*

xDD
aber das is ja ma soo süß mit dem feuer fangen >_< =^.^=

*umknuddel*
plumpsi
Von: abgemeldet
2007-01-28T19:05:10+00:00 28.01.2007 20:05
hey echt cooler ff!! =)
Von: abgemeldet
2006-11-19T12:30:37+00:00 19.11.2006 13:30
Wieder so süß ^^
Also langsam hab ich das gefühl dass ace und nami zusammenkommen... Mal sehen..
Könntest du mir das nächste Kapitel per ENS schicken? Wäre echt lieb von dir!!

LG Habmichlieb!
Von: abgemeldet
2006-11-18T23:44:29+00:00 19.11.2006 00:44
Uiiii^^
DAS war eines der besten Kapitel das ich jemals gelesen hab *heul* Ich hab echt bauchkribbeln bekommen ^^
Armer Ace, aber weil ich ja so ein fanatischer Nami- Fan bin ist es mir ziemlich egal, mit wem sie zusammenkommt. Ace und Nami sind ja echt toll aber Ruffy und Nami sind mein absolutes Lieblingspairing. Mal sehen wies weitergeht ^.-

LG Habmichlieb!


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