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Je kälter der Winter,...

...desto näher der Frühling.
von

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Von Jägern und Gejagten

16. Von Jägern und Gejagten
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Kerry überhaupt realisieren konnte, was nun eigentlich geschehen war. Während sie das versuchte hatte sie ihren leeren Blick noch immer starr auf die nun geschlossene Tür gerichtet und wagte nicht wieder zu ihrer Hand zu schauen. Es könnte ja sein, dass bei einem weiteren Blick auf den ihr übergebenen Gegenstand, dieser sich plötzlich als Illusion und Trugbild entpuppen und vor ihren Augen auflösen würde. Vielleicht hatte sie sich das alles eben nur eingebildet. Es gab nur einen Weg das herauszufinden. Schwerlich gelang es ihr die grünen Augen von der Tür loszureißen und den Blick zu senken.
 

Doch nichts geschah. Der Gegenstand löste sich nicht auf, verschwand nicht vor ihren Augen und verwandelte sich auch nicht in eine scharfe Handgranate. Wie um sicher zu gehen nahm sich Kerry die noch in Folie eingefasste Karte selbst aus der Hand und strich leicht über die glänzende Oberfläche. Das ihr so vertraute und beinahe ehrfurchtseinflößende Bild des Feuerdrachens prangte gestochen scharf und fein ausgearbeitet auf der oberen Hälfte der Spielkarte und auf dem oberen Kartenrand waren deutlich die Worte ,Tyrant Dragon' zu lesen. Sie konnte Setos Entschluss sofort ins Haus zurückzukehren verstehen, denn ihr erster Impuls wäre gewesen ihm vor Freude um den Hals zu fallen, obwohl sie diese 'Rückzahlung seiner Schuld' ja eigentlich als selbstverständlich ansah. Andererseits hatte sie nie wirklich geglaubt die Karte aus Seto Kaibas Händen jemals zurückzubekommen. Umso erstaunlicher war es, dass dies jetzt wirklich eingetreten zu sein schien. Völlig hin und hergerissen zwischen Überwältigung, Dankbarkeit und dem Wunsch dies gelassen hinzunehmen übersah sie, während sie die eingepackte Karte in der Hand immer wieder herumdrehte, den kleinen Zettel, der sich ebenfalls in der Folie an der Rückseite der Karte befand.
 

Aber diese gesamte Inszenierung war absolut die Art Setos. Eine direkte Entschuldigung würde er im Leben nicht über die Lippen kriegen, außerdem stand er nicht gerne bei jemand in der Schuld. Mit der Rückgabe ihrer Karte wollte er wohl zugleich eine Schuld begleichen, als auch eine symbolische Entschuldigung darbringen. Dieses Geständnis würde Kerry ihm zwar nie entlocken können, aber so wie es nun war, war sie es zufrieden, sie hatte seine Geste verstanden, glaubte sie jedenfalls.

Kurz huschte ein leichtes Lächeln über ihre Lippen, als sie die Karte aus der Schutzfolie zog, verblasste jedoch gleich darauf wieder, als sie beim Herausziehen den beigelegten Zettel entdeckte. Sofort legte sie die Stirn in Falten. War das Ganze nun wieder an irgendwelche Forderungen oder Verpflichtungen geknüpft? Natürlich, bei Seto Kaiba hatte alles einen Haken. Langsam und mit etwas verkrampften Fingern faltete sie das schneeweiße Stück Papier auseinander.
 

Eine für seinen eigenen Geschmack viel zu lange Dauer, starrte Seto noch die geschlossene Tür an, die er gerade hinter sich zugeschoben hatte. Beinahe war er neugierig auf den Gesichtsausdruck und die Reaktion der jungen Frau. Irgendwie hätte er es durchaus genossen von ihr einen angemessenen Dank zu empfangen, egal wie dieser auch aussehen mochte. Doch allein für diese Gedanken hätte der junge Mann sich am liebsten selbst gestraft, konnte es ihm doch wirklich egal sein, ob sie ihm dankte oder nicht. Es zählte allein, dass er nicht mehr in der Schuld Kerrys stand und sie ihm das nicht mehr ankreiden und zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Hin und her gerissen zwischen seiner kühlen Ignoranz und einem Anflug von Neugier, gab Seto Kaiba schließlich natürlich ersterem nach, wandte sich ab und verließ mit nachhallenden Schritten den Empfangsbereich um sich wieder in seine Arbeit zu stürzen, die er für dieses sinnlose Abendessen schon viel zu lange vernachlässigt hatte.

Mokuba saß indessen in seinem dunklen Zimmer auf dem Bett und hatte den leeren Blick hoffnungsvoll auf die Tür gerichtet, als könne allein sein fester Wunsch danach, seinen Bruder dazu bringen, zu ihm zu kommen und mit ihm zu reden.
 

Schon zum mindestens zwanzigsten Mal faltete Kerry gerade den kleinen weißen Zettel wieder auf, drehte ihn zwischen den Fingern, las die wenigen darauf geschriebenen Worte kopfschüttelnd und knüllte ihn dann wieder zwischen ihrer Faust zusammen. Das alles geschah während sie frühmorgens durch den naheliegenden Park joggte. Obwohl eine herbstliche Kälte herrschte, die ihre Atemstöße in sichtbaren Wölkchen erscheinen ließ, trug die Rothaarige kurze Hosen und ein ärmelloses Shirt. Auch ihr Körper zeigte keine Anzeichen dafür, dass sie fror, da auf ihm langsam ein feiner Schweißfilm entstand und sich die Anstrengung in ihren Gliedern bemerkbar machte. Schon seit einiger Zeit nachdem die junge Frau am Morgen losgelaufen war, hatte sie vergessen wie lange oder wohin sie lief, ihre Beine trugen sie einfach immer weiter. Schon ein paar Meter weiter wanderte ihr wacher Blick erneut zu ihrer geschlossenen Faust. Wieder öffnete sie diese und nahm das mittlerweile völlig zerknitterte Stück Papier heraus um es aufzufalten. All das geschah parallel zu ihrem Lauf und zog kaum eine Tempoverringerung mit sich.
 

Und schon wieder prangten ihr die schwarzen Buchstaben, die zwar handschriftlich verfasst worden waren, jedoch beispielhaft symmetrisch wirkten, entgegen. Nur vier einfache Worte, die zusammengesetzt und in Verbindung mit Kerry und Seto jedoch jeglicher Klarheit beraubt wurden.

"Zeit für ein Duell." flimmerten die schwarzen Schriftzeichen vor ihren Augen, bis sie das Papierchen entgültig in ihrer Hand zusammenpresste. Endlich blieb sie stehen. Eigentlich hatte die Botschaft eine ziemlich eindeutige Bedeutung, dennoch verwirrte sie Kerry. Sie dachte, dass der Zwilling des weißen Drachens mit eiskaltem Blick mitbekommen hätte, dass sie nicht gegen ihn spielen wollte und es auch unter keinen Umständen würde.

Wie in einen plötzlichen Schockzustand versetzt, blieb Kerry auf einmal stehen und schlug sich mit der freien Hand vor die Stirn. "Ach du Schande, jetzt komme ich wegen diesem Hornochsen schon wieder zu spät zur Arbeit!", entfuhr es, ein wenig zu laut für die Umstehenden, ihren Lippen. Zwar hatte sie ihre Uhr nicht zur Hand, schätzte jedoch aufgrund ihres unberechenbaren Umherlaufens die Zeit, die mittlerweile verstrichen war, recht realitätsgetreu ein. Wie ein Blitz drehte sie sich um und raste in Windeseile zurück nach Hause. Mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit sprang sie unter die Dusche, zog sich anschließend um und war, zwar ohne Frühstück, aber immerhin frisch eingekleidet, wieder aus dem Haus verschwunden.
 

Als müsse sich der restliche Tagesablauf dem Beginn jenes Tages anpassen, verlief alles was Kerry an diesem Tag anpackte hektisch bis total chaotisch. Völlig durch den Wind kam sie schließlich an der Kaiba Corporation an, wo sie Mokuba an diesem Tag abholen sollte.

Dort angekommen parkte sie ihre Maschine in Fahrtrichtung und stieg dann kurz ab um ein wenig auf dem Bürgersteig auf und ab zu gehen. Seit sie diesen nervenaufreibenden Zettel zum ersten Mal gelesen hatte, konnte sie weder gedanklich, noch physisch zur Ruhe kommen und benahm sich wie ein nervöser, ständig hin und her huschender und psychopathischer Hamster. Das sie direkt vor dem Gebäude warten musste, in dem gerade der Auslöser ihrer Hyperaktivität saß und vor sich hin arbeitete, trug nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei.

Ihr unruhiger Blick wanderte zu ihrer Armbanduhr, die sie sich nach dem beendeten Training schnell wieder übergestreift hatte. Zu ihrem Erstaunen war Mokuba, der sonst, ganz der Bruder, immer überaus pünktlich erschien, schon fünf Minuten überfällig.
 

Schulterzuckend trottete die Rothaarige weiter hin und her, wobei ihr plötzlich ein komischer Kerl auffiel, der ein paar Parkplätze weiter an einem schwarzen Geländejeep lehnte, sich gerade eine Zigarette zusammendrehte und sie mit einem unverschämten Grinsen musterte. Die Augen entnervt verdrehend wandte sich Kerry ab und schlenderte wieder in die andere Richtung. Als sie sich jedoch umwandte fiel ihr aus den Augenwinkeln etwas ins Auge. Allerdings hatte sie, als es ihr auffiel, ihre Drehung schon vollendet und sich noch einmal umwenden und diesen Kerl anstarren wollte sie ganz und gar nicht. Nichts desto trotz glaubte sie, einen schwarzen Kreis umgeben von einem lodernden Feuer gesehen zu haben, indessen Mitte irgendwelche weißen Linien waren. Kerry schluckte kurz und hielt inne. Das konnte nicht stimmen, sie musste sich geirrt haben, Seto hatte sie anscheinend mit seiner Geschichte völlig paranoid gemacht. Überall sah sie schon vermeintliche Attentäter und Meuchelmörder. Eins stand jedoch fest, wenn der schmierige Typ sie jetzt noch schräg von der Seite anquatschen würde, würde sie ihm ohne zu zögern eine schallende Ohrfeige verpassen, ob er nun einer durchgeknallten Sekte angehörte oder nicht.
 

Doch sie wurde von einer billigen Anmache, die vielleicht aber auch nie eingetreten wäre, verschont, als Mokuba plötzlich aus der Glastür des gläsernen Baus der Kaiba Corporation gerannt kam. Er schien völlig aufgelöst und unvergossene Tränen schimmerten in seinen Augen. Allerdings stand in seinem Gesicht weniger Trauer, als Wut. So hatte Kerry den Kleinen noch nie gesehen und es erschreckte sie überraschenderweise enorm. Der schwarzhaarige Junge raste ohne zu überlegen an ihr vorbei auf die Straße zu, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Sofort drehte sich die Irin ruckartig herum und setzte sich schneller werdend in Bewegung um Mokuba zu folgen, doch gerade als sie einen halben Schritt gemacht hatte, wurde sie von einem ungeduldigen Ruf, der unverkennbar hart klang, aufgehalten. "Mokuba, komm sofort zurück!", hallte Seto Kaibas Stimme über die Straße und ließ keinen Zweifel daran, dass es nicht gesund wäre sich seinem Befehl zu widersetzen. Selbst den völlig weggetretenen Mokuba brachte es zum Stehen, auch wenn er sich nicht herumdrehte.
 

Dies übernahm die junge Frau für ihn, die den Kopf herumdrehte. Bevor sie jedoch etwas erkennen konnte, traf sie etwas Hartes an der Schulter, so dass sie gerade wieder in die andere Richtung geschleudert wurde. Von der Wucht nach vorn gerissen stolperte sie nach vorne und konnte sich gerade noch so mit den Händen auffangen und so einer unschönen Berührung von Asphalt auf ihrer Haut entgehen. Natürlich war es Kaiba gewesen, der wie ein Irrer an ihr vorbeigestürmt war und sie umgerissen hatte. Sich wütend aufraffend murmelte Kerry einen unterdrückten Fluch und hielt sich dann die Schulter. Verletzen von anderen war wohl eine Art Hobby von diesem Spinner. Sie setzte sich gerade wieder in Bewegung und wollte zu einem patzigen Kommentar ansetzen, als ihr aus den Augenwinkeln plötzlich etwas auffiel. Mokuba war indessen auf die andere Straßenseite gerannt und hatte sich noch immer nicht umgedreht und Seto stand, die Hände in die Hüften gestemmt mitten auf der Straße und gebot seinem Bruder, sofort wieder zurück zu kommen. Doch das war nicht das Wesentliche. Kerry riss ihren Kopf herum und bemerkte den zuvor schon gesehenen schwarzen Jeep. Doch jetzt stand er nicht mehr ordentlich am Straßenrand, sondern rauschte die Straße entlang, direkt auf Seto zu, der noch immer seinen Blick auf den sich entfernenden Mokuba gerichtet hatte. "Verdammt!", zischte Kerry und ihre Beine setzten sich sofort in Bewegung, ohne dass ihr Verstand sie davon abhalten konnte. "Runter von der Straße!", rief sie, wobei sich ihre Stimme beinahe überschlug. "Was tue ich hier eigentlich? Den Idioten des Tages retten?", fragte sie sich in Gedanken selbst, musste sich dann jedoch auf ihre hastig voreinander gesetzten Schritte konzentrieren um nicht ins Straucheln zu geraten.
 

Genervt und deutlich ärgerlich drehte Kaiba ihr seinen kalten Blick zu und bemerkte endlich dasselbe was auch die Rothaarige gesehen hatte. Doch bevor er reagieren konnte hatte Kerry ihn auch schon erreicht, griff im Vorbeilaufen nach seinem Arm und riss ihn mit sich. Mit mörderischem Tempo schoss der nachtschwarze Wagen an ihnen vorbei und verfehlte die beiden so knapp, dass Setos Mantel von dem Fahrtwind noch heftig aufgebläht wurde. Als der Fahrer jedoch bemerkte, dass er sein Ziel verfehlt hatte, bremste er abrupt ab, so dass das Geländefahrzeug ins Schleudern geriet, sich ein paar Mal um die eigene Achse drehte und dabei ein ganzes Stück über den Bürgersteig auf den Wiesenstreifen wirbelte.
 

Währenddessen verlor Kerry dummerweise ihr Gleichgewicht. Noch immer Setos Ärmel umklammernd warf sie sich nach hinten um ihre Balance zurückzugewinnen. Dabei vergaß sie jedoch, dass sie dadurch ihre Arme nach vorne warf und so auch den ebenfalls etwas unsicheren Seto nach vorne schleuderte. Die kleinere Person hatte natürlich nicht allzu viel Kraft und ihre schlanke Statur reichte nur aus, um Seto ein Stück nach vorne taumeln zu lassen, jedoch bei Weitem nicht um ihn zu Fall zu bringen. Zu allem Unglück allerdings stolperte der Braunhaarige, der ohnehin von der ganzen Situation überrascht war, dies aber mit Überzeugung überspielte, über den Bordstein und fiel vornüber, wobei er wiederum die an ihm festhaltende Kerry mit sich zog. Das alles dauerte nur wenige Sekunden und hatte die Folge, dass sich die junge Frau direkt über dem hochgewachsenen Kaiba liegend wiederfand, ihre Hand noch immer in seinen Arm gekrallt und den Kopf auf seine Brust gepresst. Sofort als sie dies bemerkte ließ sie ihn abrupt los, als hätte sie eine heiße Kartoffel angefasst und sich die Finger verbrannt. Eilig stützte sie sich auf beiden Seiten seines Kopfes ab um sich aufzurichten. Trotz aller Versuche möglichst schnell aus dieser Stellung herauszukommen, trafen sich ihre Blicke kurz, bevor die Rothaarige sich aufrichten konnte. Dieser kurze Blick in das tiefe Blau seiner Augen reichte jedoch um Kerry inne halten zu lassen. Sie spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss und wohl weniger, weil sie peinlich berührt war. Die Handflächen auf dem kalten Asphalt fühlten sich plötzlich feucht an und jeder Atemstoß kam quälend langsam, ohnehin schien sich die Welt um sie herum langsamer zu drehen. Dies war einer der seltenen Momente, in denen keine Kälte in den unendlichen Tiefen von Seto Kaibas Augen zu sehen war. Obwohl sich weder Freude, noch Trauer oder ein anderes erlebenswertes Gefühl darin zu sehen war, schien doch die Überraschung als weitaus akzeptablere und menschlichere Alternative gegenüber der unmenschlichen Kälte, die sonst über ihnen lag. Scheinbar in Zeitlupe hob Seto irgendwann, ob es Sekunden oder Minuten dauerte, konnte man nicht sagen, eine Hand und führte sie zu ihrem Gesicht, als wolle er ihr über die Wange streichen.
 

Doch der Moment verging und anstatt ihr Gesicht zu berühren, stieß er sie unsanft gegen die Schulter und somit von sich weg. Mehr als bereitwillig stand Kerry etwas überrumpelt auf und versteifte sich sofort, nur um Seto einen kalten Blick zuzuwerfen. "Ich hoffe du hast genug Körperkontakt für heute.", gab dieser hart und deutlich nach Fassung ringend von sich. "Einbildung ist auch ,ne Bildung.", blaffte Kerry und verschränkte streitlustig die Arme vor der Brust, jegliche eben verspürte Emotion verdrängend und Kaiba hätte wohl jeden Moment etwas erwidert, wenn nicht plötzlich der dunkle Jeep wieder an ihnen vorbei die Straße, nun in entgegengesetzter Richtung, vorbei gebrettert wäre.
 

"Idiot!", murmelte Kerry und sah dem Auto kopfschüttelnd hinterher, wurde jedoch schon wieder aus ihren Gedanken gerissen, als der braunhaarige junge Mann mit langen Schritten über die Straße auf den gegenüberliegenden Straßenrand zueilte. Mokuba war mittlerweile schon längst außer Sichtweite. Der Kleine hatte offensichtlich und glücklicherweise von dem ganzen Trubel nichts mitbekommen. Aber anstatt ihm jetzt zu folgen, worum es auch bei dem scheinbaren Streit gegangen sein mochte, eilte Seto nun zurück zu seiner Firma. Kerry konnte es nicht fassen und setzte sich, geradezu nach einer Konfrontation lechzend, ebenfalls in Bewegung und spurtete hinter dem jungen Geschäftsmann her. "Wo willst du bitteschön hin? Was ist mit Mokuba?", klang es mit vorwurfsvollem und aufforderndem Tonfall aus ihrem Mund. Der Angesprochene hielt nicht den Bruchteil einer Sekunde inne, sondern erreichte gerade den Gehweg. Anstatt in das Gebäude zurückzukehren, schwang er sich jäh über Kerrys Motorrad und drehte den Motor auf, so dass dieser ein aufheulendes Geräusch von sich gab. Sofort beschleunigte die Besitzerin des Gefährtes ihren Schritt und stand sogleich neben dem Feuerstuhl. "Dir ist schon bewusst, dass das meins ist? Auch hier gilt: Anschauen erlaubt, anfassen verboten.", zischte sie unfreundlich und war kurz davor auszurasten. Erst rettete man diesem Vollidioten, aus unerfindlichen Gründen das Leben, dann wurde man noch dafür herumgeschubst und nun auch noch beklaut. Das konnte ja gar nicht schlimmer kommen.
 

Und es konnte doch. Mit einer ungeahnten Präzision lenkte Seto das Motorrad an ihr vorbei, aus der Parklücke heraus auf die Straße. Er meinte es also ernst.

Ohne weiter darüber nachzudenken griff Kerry nach dem hinteren Griff an dem Sitz des zweirädrigen Verkehrsmittels und sprang hinter Seto auf das Gefährt auf. Dieser drehte ihr sein Gesicht zu und blickte sie von oben herab mit einer Kälte an, die sofort den Wunsch aufkommen ließ, sich möglichst weit weg von der dem Blick zugehörigen Person zu entfernen. Doch Kerry blieb standhaft und erwiderte den Blick mit aller erdenklicher Sturheit, die sie aufbringen konnte. Seto bewegte seine Lippen und sagte etwas, der Mimik nach überaus Abfälliges, aber dank dem erneuten Aufheulen des Motors war es nicht verständlich. Mit einem provokativ frivolen Lächeln auf den Lippen schlang die Rothaarige ihre Schlanken Arme um die schmale Taille des jungen Mannes und schmiegte sich eng an ihn. Ob darauf eine Reaktion erfolgte, konnte sie nicht erkennen, da er seinen Blick von ihr abgewandt und konzentriert auf die Straße gerichtet hatte. Mit einer plötzlichen Bewegung schoss das Motorrad nach vorne, hob mit dem Vorderreifen kurz ein Stück vom Boden ab und bäumte sich auf. Dumpf prallte das Rad gleich darauf wieder auf der Straße auf, um ohne Tempoverringerung die Straße hinter dem schwarzen Jeep herzuschießen, der eben um die Kurve am Ende der Straßen gerast war. "Angeber.", entfuhr es Kerrys Lippen, die noch immer ein sarkastisches Lächeln umspielten.
 

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Halli Hallöchen!

Direkt aus dem Abistress meldet sich das hypernervöse Grashüpferli Creditor auch mal wieder...

Also erst einmal ur vielen lieben herzlichen Dank für die Kommentare, gut dass man weiß, dass euch der Wind so gut gefällt. Tja die Stelle hat mich auch einige Mühe gekostet und ich war immer noch nicht sicher, ob sie die gewollte Stimmung widerspiegelt, aber ganz so schlimm kann es dann ja nicht sein... ;)

Zu der Logikfrage von wegen: Bedienstete und Überlichtgeschwindigkeit... hmmm... darüber hab ich mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht, aber ich würde sagen in so einem Anwesen gibt es sicher so Direktverbindungen zwischen Küche und Speisezimmer, damit das alles schnell geht, oder man könnte einfach sagen der Weg kam Kerry länger vor als er ist *sich rausredet* Nein quatsch, hast scho' recht, auf sowas sollte ich mal gefälligst aufpassen!

Und zum Verständnis von Seto Kaiba... dazu steht Anfang diese Kapitels ja ein wenig drin, zumindest aus der Sicht Kerrys und Seto äußert sich gedanklich ja auch noch ein wenig dazu, hoffe das ist wenigstens etwas zufriedenstellend ;)

Nochmals: Tausend Dank für eure Treue und für jedes Lob und gleichermaßen für jeden Kritikpunkt!
 

Tschauserle

und

God bless you

Dolefulness, vormals Creditor



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2005-04-08T12:07:26+00:00 08.04.2005 14:07
Dein Schreibstil ist einfach genial! Mensch, so wie du schreibst.. es kommen immer wieder neue Fragen auf! Worüber die zwei Brüder sich wohl gestritten haben würde mich echt interessieren, aber beim genaueren lesen, könnte man es sich auch schon denken... Die charakterliche Darstellung der einzelnen Figuren hast du super umgesetzt, bin schon gespannt, wie das weitergehen soll! Könntest du so lieb sein und mir eine Ens schicken, wenn das nächste Kap da ist? Würde mich echt freuen! Also, schön weiterschreiben! Und ich hoffe du wirst dein Abistress schnell überwunden haben!

Ciao, Itako
Von: abgemeldet
2005-03-06T18:50:19+00:00 06.03.2005 19:50
So jetzt kommt auch mein Kommentar vielleicht etwas spät aba ich bin so faul!XXD
Erstmal zu deinem Kapitel, ich fand es wie immer sehr gut... und möchte die Szenen wo Kerry auf Seto fiel und die Szene wo Seto ihr Motorrad "ausleiht".
So also ersteres fand ich gut weil Seto und Kerry wirklich enorm und vor und zurück geschwankt sind um dann auf dem Boden zu landen. *lach* Das fand ich sehr witzih natürlich hat mir auch gefallen das sie dann auf ihm lag aber seien wir mal ehrlich das wird doch in jeder 0815 FF dargestellt doch der Weg zu "Ziel" ist da schon was anderes! ^^
So zweitens: Seto klaut Motorrad ^^ nunja ich mag es wie sich Kerry an ihn klammert auch wenn das jetzt nur daher kommt das ich das selber gern tun würde!*lach*
Ansonsten wie immer sehr gut geschrieben erstaunlich wenig Rechtschreibfehler... und eine sehr klar zu erkenndende Umgebung. Als Kerry den Tyrant Dragon angesehen hat habe auch ich geglaubt ihn in meiner Hand zu fühlen. War richtig gut beschrieben ^^
So... und zum Schluss viel Glück bei déinem Abitur ich muss auch bald ran *drop* ich weiss also wie du dich fühlst! Ich drück dir beide Daumen wird schon schief gehen!
Deine Nami
Von:  MissVictoria
2005-03-04T19:34:32+00:00 04.03.2005 20:34
Cooooooool! Du wirfst immer mehr Fragen auf! Mensch, da musst du aber mal schnell weiterschreiben.
Bleibt sich nur die Frage zustellen ob ihr Motorrad heil bleibt g*. Ich hoffe es, sonst wird die arme Kerry ja noch arm.
Von:  DarkEye
2005-03-02T20:09:15+00:00 02.03.2005 21:09
wie immer einsame spitze!! endlich kommen sich die beiden etwas näher!


dark
Von: abgemeldet
2005-03-02T19:51:53+00:00 02.03.2005 20:51
Hi!!
Das Kapitel ist wirklich genial. Besonders der Schluss hat mir gefallen, da ich Motorräder liebe. Und leider kommen Seto und ein Motorrad immer sehr selten gleichzeitig in einer FF drin vor. Ich hoffe es geht bald weiter und Seto und Kerry kommen sich was näher.
Bye Cat
Von:  Yusuka_Chan
2005-03-02T19:41:14+00:00 02.03.2005 20:41
ich werd deiner FF noch sehr lange treu bleiben *mich wirste nicht mehr los^^*
Ich find das Kapi wieder wunderbar. was seto jetzt wohl durhc den Kopf geht, wo sie so nahe bei ihm Sitzt?^^
Von: abgemeldet
2005-03-02T14:37:05+00:00 02.03.2005 15:37
^_______________________________________^
wow, was'n geiles Kapi^-^
hach, Setoooooo ist ja sooooo cooooooooool *schmacht*
*gg* Bei Kerry spinnen wohl ganz schön die Gefühle^.^
tsetsetse, bleibt doch einfach halb auf Seto liegen^^
aber das er sich nicht wenigstens bedankt...typisch Seto eben^^'
Und was ist mit Moki?!? ôô
der Arme, der hat sich doch nicht etwa mit Seto in die Haare gekriegt, oder?
*g* ich hatte Recht^-^es war die Karte, ich bin gut (ok, wer's glaubt^^)
Ich freu mich schon irrsinnig auf das nächste Pitel^-^
mach schnell weiter!
bis dann
deine Mija
Von: abgemeldet
2005-03-02T13:34:23+00:00 02.03.2005 14:34
Hah, Erste!
Der Hammer, echt!

Dein Schreibstil ist genial!
Und die Personen super dargestellt!

Worüber die zwei wohl gestritten haben?

Also doch die Karte...*gg*

Schreib schnell weiter, bin schon gespannt auf das nächste Kap.
Du Arme hast Abistress, hilfe, und wie war's bis jetzt?
Hoffe mal du schneidest gut ab!

Bye, Angel


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