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You Can Run, You Can Hide...

...but you can't escape what you've been through
von

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Dann wurde ich auf einen gut versteckten Bericht aufmerksam, in dem ein Sprengstofff und im großen Stil beschrieben war.

Der Zeitpunkt deckte sich mit Trowas Aufenthalt dort und war, soweit ich mich erinnern konnte, sogar der Tag an dem die Detonation geplant gewesen war.

Also handelte es dabei zweifelsfrei um Trowas Sprengstoff.

Mit anderen Worten, er war entdeckt worden und konnte es deshalb nicht beenden.

Aber warum hatte er uns das nicht gesagt?

Er wusste doch, dass das früher oder später rauskommen würde und wir hin müssten, um das Versäumte nachzuholen, also was sollte die Ganze Geheimniskrämerei? Ob er gefangengenommen wurde und deshalb so komisch drauf war?

Aber das gab keinen Sinn. Er kam doch sogar noch früher als geplant zurück, also wäre das unmöglich gewesen.

Nein, ich fand keinerlei Erklärung dafür. Ich müsste ihn wohl selbst fragen, und momentan sah es nicht so aus, als würde er mir Rede und Antwort stehen wollen.

Aber wenn J das herausbekommen würde, müssten wir wieder dahin und was auch immer ihn so mitgenommen hatte, es würde ihm wieder begegnen.

Aber das war das geringste Problem zur Zeit.

Wenn er so weitermachte, würde er nichts und niemandem mehr begegnen.
 

>Willst du das, Trowa? Aber wieso?<
 

Als ich runterkam, saß nur Quatre auf dem Sofa und sah fern. "Wo sind die anderen?"

"Wufei ist wohl noch trainieren und Duo ist mit Einkaufen dran. Wir haben nach dir gerufen, um dich zu fragen, ob du noch was brauchst, aber du hast nicht reagiert, also ist Duo so gegangen."

"Hn." Da es in der Nähe dieses Safe Houses ein Meer gab, beschloss ich ein wenig am Stand joggen zu gehen, was mir sicher nicht schaden würde.

Ich war nachlässig geworden in den letzten Tagen, hatte fast nur herum gelungert und brauchte jetzt dringend Bewegung.

Also lief ich los und schon nach einigen Minuten war mein Kopf angenehm leer. Ich ließ die ganze Umgebung auf mich wirken und beruhigte mich zusehends.

Erst als es bereits so dunkel war, dass ich den Weg nicht mehr richtig sehen konnte, kehrte ich um.
 

Die anderen drei saßen schon beim Abendessen und Quatre sah mich entschuldigend an.

"Wir wussten nicht wann du wiederkommst."

Ich setzte mich dazu und lauschte den Abenteuern, die Duo Maxwell, Hobby-Shinigami, beim Einkaufen erlebt hatte.

"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, aber da hat mich so dieser dämliche Typ mit so einem oberdämlichen, total prolligem Spruch "Wie wär's mit uns beiden, Süße?" angemacht. Ich kann euch sagen, der wird sein ganzes Leben lang dreimal gucken ob er 'nen Kerl oder ne Tussi anmacht.

Ach übrigens, die nächsten Male muss einer von euch einkaufen gehen."

"Lass mich raten, Maxwell, du hast Hausverbot bekommen, nicht wahr?"

Duos resignierendem Blick zufolge hatte Wufei ins Schwarze getroffen. "Aber....." "Schon gut, Duo. Ich übernehm das für dich." "Danke, Q."
 

Da ich heute mit dem Abwasch dran war, musste ich wohl oder übel warten bis alle fertig waren, und das konnte bei Duo sehr lange dauern.

Nicht unbedingt weil er soviel aß, sondern weil er vor lauter Labern nicht dazu kam.

Als er endlich fertig war, gesellte er sich zu Quatre vor den Fernseher. So kam ich erst eine geschlagene Stunde später mit aufgeweichten Händen in mein Zimmer.

Ich hasse es zu spülen. Jetzt hatte Quarte schon so viel Geld und so ein großes Haus, aber keine verflixte Spülmaschine.
 

Kaum hatte ich mich auf meinem Bett niedergelassen, klopfte es auch schon an der Tür. "Komm rein." Wufei kam herein und setzte sich neben mich aufs Bett. "Was gedenkst du zu tun?"

Ich gestand ihm ehrlich, dass ich es nicht wusste.

"Wenn das so weiter geht, bricht er uns noch zusammen und wir bekommen es nicht mit, weil das Zimmer zu ist. Das ist doch kein Zustand, Heero."

Auch Wufei schien es zu diesem Zeitpunkt egal zu sein, dass man die Sorge aus seinen Worten und seiner Stimme hören konnte.

"Ich kann nichts tun. Ich habe es schon versucht und bin zu weit gegangen. Damit habe ich es wohl den Bogen überspannt."

"Was hast du versucht?"

Es wäre nicht richtig, Wufei gegenüber zu erwähnen, wie ich ihn in dieser Nacht vorgefunden hatte.

Das würde seinen Stolz wohl noch mehr kränken, vor dem stolzen Piloten bloßgestellt zu werden. Auch wenn das in dieser Hinsicht völliger Quatsch war, so zu denken.

Wufei kämpfte sicher wie wir alle gegen seine eigenen Dämonen, dennoch konnte ich mir gut vorstellen, dass das seine Gedanken wären, würde er davon erfahren.

Meine wären es in so einer Situation, auch wenn so etwas der Inbegriff von falschem Stolz ist.
 

Ich beschloss es zu erzählen, aber den Teil mit dem Alptraum wegzulassen.

"Immerhin hat er reagiert. So hart es sich auch anhört, er muss begreifen, dass er nicht nur mit seinem Leben spielt." Ich sah ihn darauf verwirrt an.

"Es würde uns zu sehr schwächen, ihn zu verlieren, und dann auch noch auf so eine Art und Weise.

Quatre und Duo wären außerstande zu kämpfen, und auch dass ich es könnte bezweifle ich und du würdest nur noch in deinem Zimmer sitzen und dich fragen, warum du es ihm nicht gesagt hast!

Du bist schon jetzt kaum mehr zu gebrauchen."

Das brachte mich jetzt völlig aus der Fassung.

"Ihm was sagen?", das klang schärfer als beabsichtigt.

"Stell dich nicht dümmer an als du bist, Yuy. Du weißt schon länger, dass du mehr für Trowa empfindest als für einen Freund üblich."

"Woher...? Ich meine, woher willst du das wissen?" Ich hatte plötzlich einen riesigen Kloß im Hals.

War das denn so offensichtlich?

"Es gab mehrere Anzeichen, aber ausschlaggebend waren die zwei Wochen, in denen er weg war.

Du wolltest ihm unbedingt hinterher, so dass wir alle Mühe hatten dich zurückzuhalten, bis dein Fieber so stark wurde, dass du kaum noch wach warst. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber wir haben abwechselnd Wache bei dir gehalten und du hast oft im Schlaf etwas gemurmelt.

Das einzige was wir verstanden, war Trowas Name und einmal, als ich alleine bei dir war, waren es die Worte "Trowa" und "ai" in einem Atemzug, die mich aufhorchen ließen.

Und dann natürlich deine Reaktion als er ankam.

So hibbelig wie an diesem Tag hatte ich dich noch nie erlebt. Du bist regelrecht gesprungen, als Duo rief, er wäre da.

Und dann dein Gesicht... so ausdruckslos als......."
 

Plötzlich hörte ich ein leises Poltern aus dem Nebenzimmer und sofort zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Ich sah Wufei neben mir an und konnte in seinen Augen die gleiche Panik sehen, die er wohl auch in meinen sehen musste.

Etwas musste mit Trowa passiert sein

.... sei es ein erneuter Alptraum oder irgendetwas anderes.

Als hätte man uns ein stummes Kommando gegeben, stürmten wir beide völlig synchron zur Tür. (Die anderen beiden waren wohl unten auf der Couch eingeschlafen).

In dieser verfluchten Dunkelheit, die auf dem Flur herrschte, wären wir fast über die Gestalt auf dem Boden gefallen.

Bevor mir auch nur wirklich bewusst wurde, wer da vor mir in der geöffneten Türe lag, ging auch schon das Licht an.

Wufei, der am Lichtschalter stand, ging an die Seite des am Boden liegenden Trowa und nahm wohl den Puls, denn als er zu mir aufsah, sagte er erleichtert: "Er ist nur bewusstlos. Bring ihn ins Bett, ich hol einen Arzt!"

Alles was ich in diesem Moment konnte, war auf den Boden zu starren und erst nachdem Wufei mich ein zweites Mal ansprach, hatte ich ihm soweit zugehört, um nicken zu können. Das Bild Trowas, zusammengesunken auf dem Boden, ließ mich einfach nicht los.

Ich wollte ihm unbedingt helfen, brachte es aber zuerst nicht fertig mich loszureißen.

Erst als sich eine Hand von hinten auf meine Schulter legte und mich ein verschlafener Duo ansah, erwachte ich soweit aus meiner Trance, um ihn so behutsam ich konnte auf den Arm zu nehmen und ihn Richtung Bett zu tragen.

Ich wundere mich immer noch, wie mir das ohne größeres Unglück gelingen konnte, so wie ich gezittert hatte.
 

So lag er nun seelenruhig auf seinem Bett und bewegte sich nicht.

Wufeis Worte von vorhin kamen mir wieder in den Sinn.

Wie Recht er doch hatte.

Ich würde es mir nie verzeihen, wenn er nie erfahren würde, dass ich ihn liebte.

"Wie ist das passiert? Wird er es schaffen? Oh Allah, hätten wir nur früher was getan.....", Quatre, der von Duo geweckt worden war, war ganz fertig mit den Nerven und ließ zur Abwechslung mal Duo nicht zu Wort kommen.

Dieser versuchte ich zu beruhigen und ihm zu erklären, dass er auch nichts Genaueres wüsste. "Der Arzt kommt so schnell er kann. Er wird in ca. zehn Minuten da sein. Wir sollen ihn jetzt einfach in Ruhe lassen und abwarten."

Damit zog Wufei die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

"ABWARTEN?........... Wir sollen abwarten, bis...." Ein Blick von Wufei ließ Duo dann verstummen.

"Wir können nichts tun oder hast du zufälligerweise nebenher ein Medizinstudium absolviert? Er hat einen Schwächeanfall, soviel steht fest. Kein Wunder, er hat ja seit Tagen weder getrunken noch gegessen."

Es wurde still im Raum.

Eine unangenehme Stille, in der jeder seinen Gedanken nachging.

Alle diese Gedanken hatte einen einzigen Ausgangspunkt und der lag vor mir auf seinem Bett und rührte sich nicht.
 

Wir schreckten erst auf, als es an der Tür klingelte.

Wieder war es Wufei, der sich als erster gefangen hatte. Wenig später kam er mit dem Doktor im Schlepptau durch die Tür.
 

Der Arzt verbannte uns kurzerhand aus dem Zimmer, um seinen Patienten in Ruhe untersuchen zu können.

Ich war bereit zu widersprechen, und ihn im Notfall auch mit Hilfe meiner Waffe davon zu überzeugen, dass ich durchaus bleiben konnte, als ich von Duo aus dem Zimmer gezogen wurde.

"Jetzt nicht, Heero". Ich grummelte missmutig, ließ ihn aber gewähren und sackte, kaum dass die Tür ins Schloss gefallen war, auf den Boden.

Warum hatte ich das nicht kommen sehen. Quatre und Wufei waren sich der Gefahr bewusst gewesen und hatten alles dran gesetzt, um es zu verhindern. Selbst als sie selbst fehlgeschlagen waren, baten sie mich um Hilfe und ich hatte abgelehnt.
 

Mein Gott, war ich ein Arschloch.
 

Wäre ich doch nur über meinen Schatten gesprungen und hätte ein vernünftiges Gespräch mit ihm geführt.

Die Gelegenheit hatte ich ja immerhin zweimal gehabt, aber ich hatte mich zu leicht abwimmeln lassen und vor allem nicht die richtigen Worte gefunden.
 

> Klar, man ist aus irgendeinem Grund deprimiert und dann kommt einer mit dem Missionsbericht an. Dafür gehört mir doch ne Tracht Prügel.<
 

".......an Heero, bist du da drin?" Duo fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. "Hn." "Also doch. Alles in Ordnung? Du sitzt hier mitten im Weg!"

Ich ließ mich von ihm hochziehen. Zur gleichen Zeit ging die Tür zu Trowas Zimmer auf und der Arzt trat heraus. "Wie geht es ihm?", fragte Quatre, der irgendwie noch blasser geworden war als vor ein paar Minuten.

"Er hatte einen kleinen Schwächeanfall, verursacht durch Nahrungs- und Schlafmangel. Ich habe ihm eine Vitaminspritze gegeben, um ihn etwas aufzupäppeln, aber er wird bald von selbst aufwachen. Dann sorgen Sie meine Herren bitte dafür, dass er genug zu sich nimmt. Beginnen sie am besten mit ein wenig Suppe, zuviel könnte ihm eher schaden als helfen, und wenn nötig füttern sie ihn mit Gewalt, sonst könnte es bedenklich werden."

Damit verabschiedete er sich von uns, versprach aber nächste Woche noch einmal vorbeizuschauen.

"Trowa und füttern?! Der gute hat keine Ahnung, was er da von uns verlangt. Selbst wenn wir das schaffen sollten, was nur möglich wäre, wenn Heero und Wufei ihn festhalten würden, würde er uns das nie verzeihen."

Quatre hatte wieder etwas an Farbe gewonnen, war aber immer noch blasser als sonst.

"Wir drohen ihm einfach damit, Duo zu ihm reinzuschicken, damit er ihm einen Vortrag halten kann, das wirkt mit Sicherheit", und schon hatte Wufei Duos Faust in seiner Seite. "Lassen wir ihn erst mal aufwachen. Ich würde sagen, wir halten abwechselnd Wache, bis er aufgewacht ist. Nicht dass er sich schon wieder einschließt.
 

Gesagt, getan.

Die erste Wache wollte ich übernehmen, wurde dann aber doch als letzter eingeteilt. Normalerweise hätte ich das einfach ignoriert und dennoch als erster Wache gehalten, aber heute hatte ich das Diskutieren leid und beließ es dabei.

Wufei, der die erste Wache übernahm, schickte uns andere ins Bett und versicherte Quarte, Nummer 2 der Wachhabenden, ihn auch ja pünktlich zu wecken.
 

> Trowa was machst du nur mit mir? <
 

Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
 

Meine "Schicht" würde erst am Nachmittag beginnen, also hatte ich noch viel Zeit, mir Gedanken zu machen, wie ich ihm begegnen würde - wenn er bis dahin schon wach war.

Ich hatte mir fest vorgenommen, es ihm endlich zu sagen und auch wenn der Zeitpunkt wohl alles andere als passend dafür war, musste es so schnell wie möglich raus. Der Vorfall gestern hatte mir gezeigt, wie schnell so etwas geschehen konnte.

Ein Moment und alles war vorbei.

Wäre Trowa gestern gestorben, wäre ein großer Teil meiner Seele mit ihm gegangen, soviel war sicher und ganz gleich wie seine Reaktion ausfallen würde, ich hätte es versucht.

Trowas Zustand hatte sich die ganze Nacht und den Morgen kein bisschen verändert, und das machte mich nur noch nervöser.

Was, wenn er erst heute Abend aufwachen würde? Wenn ich der erste wäre, den er sieht?

Er würde bestimmt wieder wütend reagieren.

Ich wusste nicht, ob ich mein Vorhaben dann noch durchführen könnte.

Ein tobender Trowa, der mich anschreit, dass er seine Ruhe wolle und ein "Ich liebe dich". Das würde ich nicht überleben.

Nein, ganz sicher nicht.

Diese Gedanke zogen mich in ein tiefes Loch.

Zum Glück war ich alleine hier unten. Quarte hatte sich hingelegt, Duo war bei Trowa und Wufei war schon wieder wie vom Erdboden verschluckt.

Was dieser Kerl wohl immer machte?

Langsam wurde er mir richtig unheimlich. Laufend war er verschwunden und tauchte immer dann auf, wenn man ihn brauchte und merkte einfach jede noch so kleine Veränderung an einem.

So konnte man sich täuschen.

Ich hielt ihn anfangs für einen unsozialen Einzelgänger, der sich um andere kein bisschen scherte, aber änderte meine Meinung relativ schnell. Dass er allerdings eine solche Beobachtungsgabe hatte, schockte mich ziemlich.

Dass ich einen meiner Mitstreiter so unterschätze warf kein gutes Licht auf meine ohnehin bescheidene Menschenkenntnis.
 

Sollte ich mich auch bei den anderen geirrt haben?

Ich schöpfte Hoffnung, dass ich mich, was Trowa anging, geirrt hatte und doch eine kleine Chance bestand, nicht aus dem Zimmer geworfen zu werden.
 

"Heero?" Duos Stimme riss mich aus den Gedanken. "Irgendeine Veränderung?" Ein trauriges Kopfschütteln war die Antwort und ich stand mit einem unangenehmen Kribbeln auf, um mich zu Trowa zu begeben.

Die gerade eben neugewonnene Hoffnung wurde bei seinem Anblick auf eine harte Probe gestellt.

Er lag noch genau so da, wie ich ihn verlassen hatte.



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