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CIL-Fanfic-WB:Odins Auge

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Kapitel1: Verhängnisvolles Treffen

Kapitel 1 - Verhängnisvolles Treffen
 

Sie senkte den Blick und starte erneut auf die Zahlen. Schwarz auf weiß hielt sie den Ausdruck ihrer Finanzen in den Händen. Ungläubig blickte sie immer wieder vom Blatt auf. Doch an den Zahlen änderte sich nicht das Geringste. Sie nahm die Brille ab und strich sich mit der freien Hand über die Augen. Es sah schlecht für sie aus. Nicht unbedingt schlecht für sie selbst, besser schlecht für ihren kleinen Laden. Wie hatte sie auch nur einen Esoterikladen eröffnen können? Dabei war sie doch schon lange aus dem Alter heraus gewachsen, in dem sie an all das geglaubt hatte. Wieso glaubte sie immer noch, dass sie anderen Menschen etwas verkaufen konnte, an das sie selbst nicht glaubte? Die Zahlen vor ihr sprachen doch für sich. Wie hatte sie glauben können, dass sie sich in diesem Monat verändert hatten? Seit Monaten war sie schon im Minus.

"Ich muss dringend etwas ändern, nicht Kucki?", fragte sie den grünen Papagei der auf der alten Kasse saß. Krächzend antwortete ihr Kucki, wobei er den Hals reckte. Spöttisch schien der Vogel sie anzustarren.

"Ja, ich weiß. Du hast mir das schon vor so langer Zeit gesagt.", gab sie zu und setzte die Brille wieder auf. Ihre Einrichtung wurde wieder vollkommen scharf vor ihren Augen. Seufzend blickte sie sich um. Im Ladenraum schien ein schummriges Licht. Sanft wurden die schweren Holzregale beleuchtet. Die Kastanienfarbenen Regale waren Erbstücke ihrer Mutter. Automatisch überschlug sie den Wert der Regale. Damit würde sie nicht einmal einen Bruchteil ihrer Schulden begleichen können. Im nächsten Moment hasste sie sich dafür, dass sie auch nur daran gedacht hatte die Regale zu verkaufen. Diese Regale waren alles, was sie von ihrer Mutter noch besaß. Alles andere hatte sie schon versetzten müssen.

Ihr Blick wanderte weiter. Einige der heilenden Steine glitzerten ihr verführerisch entgegen. Unwillkürlich musste sie daran denken, dass all das bloß unglaublicher Blödsinn war. Ein Achat, soll gegen Augenleiden helfen und den Durst stillen. Der Chalcedon soll gegen Schwächezustände, Schwermut und Unzufriedenheit helfen. Und dann war da noch der Nephrit, er wurde am meisten gekauft und immer von Frauen, die ihn mit Sicherheit nicht brauchten. Der Nephrit war für die Liebe zuständig. All diese Steine hatte sie Jahre mit sich herum getragen und was hatten sie ihr gebracht? Nichts. Sie hatte keinen Mann, noch nicht mal einen Freund. Ihre Augen waren immer schlechter, statt besser geworden und wenn man wissen will wie Unzufriedenheit wohl aussieht, musste man nur in ihr Gesicht sehen.

"Blödsinn.", murmelte sie und hielt die Kette hoch, an der einer der schönsten Aquamarine hing den sie je gesehen hatte. Soweit war es mit ihr schon gekommen. Sie hatte sich wieder einen der Steine umgehängt. Blau, klar und durchsichtig brach er das Licht leicht. Doch Reichtum hatte er ihr nicht gebracht. Sie redete sich immer wieder ein, sie würde ihn nur tragen, weil er so schön war, doch sich selbst belügen konnte sie nicht besonders gut. Sie ließ die Kordel los und der Stein viel dumpf auf ihre Brust zurück. Müde schloss sie die Augen. Wozu das alles eigentlich noch? Was hatte sie nicht alles getan um aus diesem Laden das Beste zu machen. Nicht nur das Flair ihres Ladens wirkte wie in einem Kinofilm. Nein, nicht nur der Laden, auch sie war das Abbild der bekannten Vorurteile.

Wie hatte eine Frau, die einen Esoterikladen besitzt auszusehen?

Sie sah an sich herunter und fand die Antwort.

Sandalen, weite braune bestickte Röcke, Blusen, die an die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts erinnerten, eine Kordelkette mit einem Edelstein, viel zu übertrieben große Ohrringe - bevorzugt aus Holz-, eine eckige, schreiend bunte Brille und dann die Krönung: schwarze, lange, lockige Haare.

Wie sie sich selbst vor ihrem Aussehen ekelte. Wehmütig hielt sie eine Strähne ihres Haares in der Hand. Sie hasste schwarze Haare. Früher hatte sie schöne blonde Haare gehabt, glatt und einfach schön.

Der Vogel meldete sich krächzend neben ihr und flog los. Ein paar kleine Federn fielen langsam zu Boden. "Ja, selbst dich habe ich für diesen verdammten Laden gekauft.", rief sie ihm hinterher. Der Vogel protestierte lautstark.

Wieder seufzte sie. Eigentlich war es kein Wunder, dass sie keinen Mann fand. Wer wollte denn eine Frau, die so wie sie aussah?

An ihrem Bein streifte etwas entlang und stupste sie leicht an. Auf ihrem feinen Mund bildete sich ein lächeln. Ihre Hand fand schnell den Kopf der Promenadenmischung und kraulte seine Ohren.

"Ich komm ja schon, Katze.", erklärte sie und holte die Hundeleine.

In einem Anflug ihres eigenartigen Humors, und nachdem sie sich eine Folge Columbo angesehen hatte, taufte sie den Hund auf den Namen Katze. Jedes mal, wenn sie im Park nach ihrem Hund rief, erntete sie verwirrte Blicke und einige machten eine Handbewegung, mit welcher die Spaziergänger sie als eindeutig irrsinnig abstempelten.

"Aber weißt du was?", fragte sie, als sie sich vor den Hund gehockt hatte und ihm das Halsband umlegte, "Ich mag es, wenn sie mich anstarren. Ja, da schaust du. Soweit ist es schon mit mir gekommen." Schwerfällig stand sie wieder auf und zog den Hund zur Türe. Die kleinen Glocken klingelten hell, als sie den Laden verließ. Der Hund zog schon an der Leine, während sie noch die Türe zuschloss. Sie hatte den Schlüssel noch nicht ganz in der Tasche, als der Hund unerwartet stark an der Leine riss. Sie drehte sich ruckartig um und taumelte einige Schritte nach vorne. Beinahe wäre sie in jemanden hineingelaufen. Hastig entschuldigte sie sich bei dem Unbekannten.

"Aber wofür entschuldigen Sie sich den bitte? Ist ja noch mal gut gegangen.", erklärte der Mann im Anzug. Er beugte sich zu dem Hund und kraulte ihn unter der Schnauze. Der Hund blickte vollkommen treu und ahnungslos den Fremden vor sich an.

Sie starrte auf den breiten Rücken und überlegte wie viel der Anzug wohl wert war. Schon nach dem Gedanken verdrehte sie die Augen und legte die Hand auf den Mund. Sie dachte viel zu materialistisch. Hier saß ein scheinbar netter Mann zu ihren Füßen und das Einzigste an was sie dachte, war der Wert seines Anzugs. Dennoch kam sie nicht umhin zu bemerken, dass es nicht ein gerade billiger Anzug war. Erstaunt horchte sie auf, als der Mann wieder sprach. "Du solltest nicht so einfach los laufen und dein Frauchen mitziehen. Das kann gefährlich werden." Er starrte dem Hund genau in die Augen und ihr Hund blickte ihn an als wolle er sagen, ja ich habe genau verstanden, ich werde es auch nie wieder tun. Er faszinierte sie. Normalerweise mochte Katze Fremde nicht besonders gerne, und sich streicheln ließ er sich erst recht nicht. Das war einer der Gründe warum sie den Hund immer in ihrer Wohnung hinter dem Laden einsperren musste. Der Mann stand auf und lächelte sie freundlich an. Er war einen Kopf größer als sie. Sie schätzte ungefähr 1,90m. Er hatte braune kurz geschnittene Haare, die sich trotzdem noch leicht kringelten. Wären sie länger, hätte er bestimmt richtige Locken, stellte sie fest. Im Licht der Laternen konnte sie seine Augenfarbe nicht gut erkennen, aber die kleine weiße Narbe über dem rechten Auge viel auf seiner braun gebrannten Haut schnell ins Auge. Erschrocken merkte sie, dass sie ihn anstarrte. Sie spürte wie ihre Wangen rot wurden und schämte sich dessen noch mehr. Ihr Gegenüber lächelte aber freundlich weiter. "Wie heißt der freche Kerl denn?" , fragte er und sah ihr in die Augen. Sie runzelte die Stirn, als müsse sie überlegen wie ihr Hund denn nun hieße. Aber eigentlich brauchte es nur etwas länger, bis die Frage ihr Gehirn erreichte und dort verarbeitet wurde. Sie lächelte schließlich und sagte erlösend in die Stille "Katze."

Der Mann sah sie entgeistert an. "Wie, Katze? Ich verstehe nicht was Sie meinen.", fragte er, nachdem sie nichts weiter sagte. Sie blickte auf den Hund, dann wieder zu dem Mann.

"Er heißt Katze. Sie wollten doch wissen, wie mein Hund heißt." Sie erschrak leicht, als der Mann in schallendes Gelächter ausbrach. Doch er lachte nicht über sie, er hielt sie nicht für verrückt, er lachte, weil er es amüsant fand, dass ein Hund Katze hieß. Der Mann wurde ihr immer sympathischer, doch gleichzeitig ermahnte sie sich selbst. Mach dir bloß keine Hoffnungen, du wirst diesen Mann nie wieder sehnen, dachte sie bitter. Ihr Gegenüber atmete ein paar mal tief durch. "Wirklich, äußerst einfallsreich. Aber sie hätten IHN doch wenigstens Kater nennen können. Nicht das er noch mal komplexe deswegen bekommt." Wieder beugte der Mann sich zu dem Hund und streichelte ihn.

Ein aufdringliches Piepen ließ ihn aufschrecken. Er griff mir der Linken hinter sich und holte einen Pieper hervor. Er starrte darauf und Fluchte laut.

"So ein Mist ich komme zu spät.", erklärte er und rannte den Bürgersteig entlang. Bevor er ganz verschwand drehte er sich noch einmal um. "Schön vorsichtig sein, Katze!" , rief er und war dann ganz aus ihrem Sichtfeld verschwunden.

Sie stand noch länger da und schaute ihm hinterher. Katze zog an der Leine und sie gab nach. Der Hund führte sie sicher zu dem Park, während sie sich ärgerte. Das wäre ihre Chance gewesen. Wie oft passierte es ihr schon, dass sie einen netten und nicht gerade schlecht aussehenden jungen Mann traf? Es war, mit dem heutigen Treffen, genau einmal passiert und sie, sie hatte ihn einfach laufen lassen. Sie hatte nicht nach seiner Nummer oder auch nur nach seinem Namen gefragt.

Katze lief ausgelassen über die Wiese und spielte mit ein paar Hunden. Sie saß auf einer Parkbank und zog die Jacke enger um ihren Körper. Immer noch verärgert über ihre verpasste Gelegenheit zupfte sie am Saum ihrer Jacke. Verstohlen blickte sie sich um. Niemand saß außer ihr alleine auf einer Parkbank. Rechts unterhielten sich zwei junge Frauen mit jeweils einem Kinderwagen angeregt, zu ihrer linken saß eine ältere Frau mit zwei Männern und sahen sich Fotos an. An ihr lief eine Gruppe aufgeregt tuschelnder Schulmädchen vorbei, die eindeutig einen jungen Mann verfolgten, der locker den Weg entlang joggte und hier und da ein paar Bekannte grüßte.

Sie kannte viele der Menschen schon seid Jahren. Genau wie sie, kamen sie immer wieder in diesen Park. Der junge Mann zum Beispiel, joggte seid ungefähr drei Jahren, jeden Mittwoch um 18 Uhr, drei Runden um den Park. Dann war da noch Frau Müller. Eine rüstige ältere Dame, die ihren dicken Dackel unablässig versuchte, dazu zu überreden ihr das Stöckchen doch zurück zubringen. Frau Müller hatte einmal im Nachbarhaus gewohnt und sie hatte inständig gehofft, die Frau doch einmal vor der Haustüre abfangen zukönnen. Ihr ein nettes "Guten Morgen" entgegen zu bringen und dafür mit ihr eine Unterhaltung beginnen können. Doch sie traf Frau Müller nicht oft vor der Haustüre. Wenn sie sich begegneten beachtete Frau Müller sie scheinbar nicht und sie brauchte immer zu lange für ihr "Guten Morgen".

So kam es, dass sie jeden hier im Park kannte, von einigen sogar die Namen, doch niemand hier hatte sie jemals angesprochen, noch schien irgendjemand wirklich bemerkt zu haben, dass sie seid fünf Jahren zweimal täglich in den Park kam und jedes Mal alleine auf der selben Bank saß. Immer wieder sahen die selben Menschen verwirrt zu ihr herüber, wenn sie Katze rief um nach Hause zu gehen. Noch nicht einmal den Namen von dem Hund hatten sie sich gemerkt, obwohl dieser nicht alltäglich ist.

Es war Anfang Herbst. Die Bäume waren alle schon in ihr rotbraunes Gewand gekleidet und der frische Wind zerrte an den Blättern. Sie mochte diese Jahreszeit. Die Temperaturen waren nicht mehr so heiß und schwül, es was nicht mehr alles so verdammt fröhlich und passte so besser zu ihr. Sie sah auf ihre Uhr und stand langsam auf. Katze kam diesmal von selbst zu ihr gelaufen und ließ sich ohne Wiederwillen an die Leine nehmen. Die kleinen Steinchen knirschten leise unter ihren Sohlen, während sie den Park wieder verließ. Katze zog, immer noch voller Energie, an der Leine und kläffte ein paar Eichhörnchen an, die aufgeschreckt auf die nächsten Bäume flüchteten.

Auf dem Weg zurück zu ihrem Laden begann es zu regnen. Die anderen Passanten zogen entweder Regenschirme aus ihren Aktentaschen, setzten eine Kapuze auf, zogen die Jacke über oder hielten sich irgendetwas schützend über den Kopf. Die meisten rannten an ihr vorbei, auf dem Weg zu einem trockenen Platz. Sie stellte nur ihren Jackenkragen auf, als ihr die ersten Tropfen unangenehm in den Nacken prasselten. Kurz blieb sie stehen und blickte nach oben. Hoch über den Dächern der Hochhäuser zogen Wolken vor die Sterne. Heute war es spät geworden, normal war sie schon lange zu Hause, dieser Mann hatte ihren Zeitplan durcheinander gebracht. Katze schnappte begeistert nach einigen dicken Tropfen. Sie beschleunigte ihren Schritt, als das Wasser ihre spröden Lederschuhe aufzuweichen begann.

Ihr Laden lag auf einer kleinen Anhöhe in der Stadt und von dort oben schienen Sturzbäche des Regen zu kommen. Die Kanalisation hatte wieder einmal nicht alles Regenwasser aufnehmen können. Sie seufzte und hob die Schultern, bevor sie losrannte. Der Schlüssel war schnell im Schloss und sie öffnete die Türe. Sie schob ihren Hund vor sich in den Ladeneingang und sprang selbst geschickt hinterher. Obwohl sie geübt und schnell war, drang etwas Wasser durch den Türspalt und durchnässte den Fußabtreter. Der Hund schüttelte sich an ihrer Seite. Ihre nasse Jacke ließ sie achtlos auf die Fußmatte fallen. Ihre Haare tropften und ihre Schuhe quietschten bei jedem Schritt. Sie hielt sich mit der Hand an der Verkaufstheke fest und zog einen Schuh von ihrem Fuß. Der Schuh glitt aus ihrer Hand und beschrieb einen Bogen, bevor er krachend auf den Boden viel. Kucki schrak auf, hob den Kopf und blickte sie vorwurfsvoll an.

"Entschuldige Kucki! Das nächste mal warne ich dich vor.", versprach sie und lachte hell. Schnell folgte der zweite Schuh dem ersten, auf nassen Socken sprang sie durch den Laden und öffnete die unscheinbare Türe mit der Aufschrift Privat. Zwei Schritte weiter war die Tür zu ihrem Badezimmer. Das Bad war nicht besonders luxuriös eingerichtet und bei weitem nicht groß genug. In der rechten Ecke stand ihre Dusche, mit einem nicht unbedingt billigen Duschkopf. Er war ihr ganzer Stolz und sie hatte ihn sich nur gekauft, um das fehlen einer Badewanne ausgleichen zu können. Ihre Handtücher lagen auf einem weißen Plastikregal gleich neben dem Waschbecken. Sie nahm sich ein altes grünes Frotteetuch und trocknete kurz ihre Haare. Aus dem letzten Fach nahm sie ein großes Badetuch und legte es sich um die Schultern. Sie zog an der Schnur für die Spiegellampe die gleich danach, mit dem melodischen Klicken einer üblichen Halogenlampe, anfing zu leuchten. Aus dem kleinen Spiegel blickte sie eine magere Frau an. Die schwarzen Haare klebten an ihrem Gesicht und hatten sich in ihren Ohrringen verfangen. Katze trabte gemütlich tropfend an der Badezimmertüre vorbei, während sie unter leisen Flüchen die Ohrringe aus ihren Haaren zog. Nachdem sie die Ohrringe letztlich doch noch auf die schmale Ablage legen konnte, wickelte sie ihre Haare in das Handtuch und schlüpfte aus dem nassen Rock. Die Bluse klebte unangenehm an der Haut. Sie zog sie auch aus und legte sie zum Trocknen über das Waschbecken. Den Bademantel nahm sie vom Haken an der Tür. Während sie aus dem Badezimmer ging zog sie ihn über und knotete den Gürtel fest. Der Parkettboden unter ihren Füßen war angenehm warm, wenn auch etwas feucht, durch die Mithilfe von Katze, der sich, noch immer nass, in seiner Ecke ausgestreckt hatte. Seufzend schaltete sie das Licht in der Küche an und holte Katzes altes Handtuch heraus. Der Hund stand auf und wedelte mit dem Schwanz, als er sie in das Zimmer kommen sah.

"Na, dann komm her. Schön abtrocknen.", sagte sie und vollkommen begeistert ließ sich das Tier von ihr trocken rubbeln. Aus den Verkaufsräumen kam der krächzende Sing Sang von Kucki, der sich langsam der Küche näherte. Täuschend echt imitierte er das Klingeln der Glocken über der Ladentür. Geschickt drehte er einige runden im Wohnzimmer, bevor er sich auf der Lehne des alten Sofas langsam niederließ. Sie grinste Kucki an, der sie mit Klugen Augen beobachtete. Als sie fertig war und aufstand, flog Kucki los und setzte sich auf ihre Schulter. Katze lief schon mal vor in die Küche und wartete vor seinem Fressnapf.

"Sag mal, Katze, hast du wirklich Probleme mit deinem Namen? Ich meine, wenn du einen andern willst, musst du mir nur irgendwie Bescheid geben. So, hier bitte." Sie stellte den Napf vor Katze, der sich sofort daran machte alles auf zu essen. Kucki begnügte sich für den Moment mit einer Zimmerpflanze, die leicht vertrocknet auf der Fensterbank stand. Sie hatte kein besonderes Glück mit Pflanzen, wobei ihr der Grund, warum Pflanzen bei ihr nicht lange überlebten, vollkommen klar war. Es lag ja auf der Hand, dass Pflanzen ohne Wasser nicht besonders gut leben konnten.

Sie öffnete den Kühlschrank. Sein Inhalt war nicht besonders ansprechend, also schloss sie ihn wieder. Aus dem Brotfach nahm sie ein paar Scheiben Knäckebrot. Sie ging zum Fenster öffnete das kleine Schloss und schob es nach oben. Sie zupfte eine kleine, noch nicht ganz rote Tomate, aus dem schmalen Blumenkasten. Surrend öffnete sich die Schublade und sie holte aus der rechten Ecke ein kleines Küchenmesser. An der Spüle stand noch das Frühstücksbrettchen, welches sie jetzt zum schneiden der Tomate wieder benutzte. Sie schlurfte aus der kleinen, braun gekachelten Küche zurück in ihr Wohnzimmer. Die ausgeblichene grüne Couch im Stile des Barocks, stand auf gedrungenen Holzfüßen in der Mitte des Raumes. Sie setzte sich auf ihren Lieblingsplatz und stellte den Teller mit dem Brot und der Tomate auf dem kniehohen Marmortisch ab.

Nichts in ihrem Wohnzimmer passte zusammen. Weder die Farben, noch irgendetwas anderes, richtete sich nach einem bestimmten Stil. Ein bunt durch einander gewürfeltes Farben wirrwahr, ohne irgend eine sinnvolle Anordnung der Möbel. Dennoch wirkte der Raum gemütlich und bei Regen wie jetzt draußen, wirkte alles etwas schaurig und geheimnisvoll. Wo man auch hinsah lag ein kleines Kissen bereit. Sie nahm sich eins der Kissen, drückte es an sich und schaltete den alten Fernseher ein. Sie schaltete wahllos durch die Programme bis sie auf einen alten Schwarz-Weiß Film stieß. Erfreut gluckste sie auf, biss von ihrem Brot ab und gestatte Katze sich neben sie auf das Sofa zu drängen. Sie liebte diese alten Filme, immer wieder schafften diese es, sie von ihren Problemen abzulenken. Sie schlief vor dem Fernseher ein, die eine Hand auf dem Kopf von Katze liegend und die andere an der Fernbedienung.
 

So das war das erste kapitel... etwas langatmig und mit startproblemen!

Aber ich hoffe es gefällt trotzdem!
 

Morry (bitte um kommis!)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-05-09T11:19:38+00:00 09.05.2004 13:19
ja also mal richtig schoen.
So wie man sich sowas vorstellt aber nicht klischee (schreibt man das so? *verwirrt.kuck*)
maessig sondern toll.
murphy
Von: abgemeldet
2004-01-08T17:03:57+00:00 08.01.2004 18:03
Wow, echt gut bisher, du musst schnell weiterschreiben ^_^


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