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The Legend of Zelda: Era of Darkness

von

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Der Eindringling

Es gab keinen anderen Weg, nur der direkte Weg geradeaus, der vor Link lag. Stetig musste er an seine Gefährtin denken, die er hoffte nach alldem wohlbehalten wieder zu sehen. Die Skulltula lauerten ihm auf, doch Link war vorsichtig, Nachdem, was er um sich herum erspähte, musste er auch Vorsicht walten lassen, um nicht auf Anhieb lebendig gefressen zu werden. Für einen Moment lang passte er jedoch nicht auf, da ihm vor seinem Gesicht eine Fledermaus auftauchte. Wie aus dem Nichts. Das erschrak ihn so sehr, dass er in eine Falle stolperte. Trotz seiner Ungeschicktheit, konnte er den tödlichen Pfeilen entfliehen, da er unbeholfen vor sich hin taumelte. Zwei Spinnen hatten nicht so viel Glück gehabt. Sie krabbelten dem Helden nach, der in ihren Augen zur leichten Beute wurde, aber der Pfeilhagel - der augenblicklich aus den Wänden schoss - traf sie ohne Gnade. Ab diesem Augenblick dachte Link an die Geschichte von Paula zurück, als sie ihm erzählte, wie sie als Kind durch den Tempel flitzte. Die durchbohrten Spinnenkörper hingen an den Wänden des Master-Tempels und besudelten sein Inneres mit ihren zerfledderten Gliedmaßen. Als Link dachte, dass er in Sicherheit wäre, ahnte er noch nicht, dass er in ein riesiges Skulltula-Netz gestolpert war. Sein rechter Arm und sein Schild klebten an dem stabilen Netz dieser widerwärtigen Brut, wobei sein Schwert aus seiner linken Hand fiel. Schlimmer konnte es kaum noch werden. Und doch wurde es genau das, denn über seinem Haupt seilte sich eines dieser Wesen zu ihm herab. Langsam kam das kopfgroße Spinnenungetüm dem Helden näher. In dieser knappen Zeit der Panik, versuchte Link sich zu befreien. Er zappelte und zappelte, doch brachte es ihm nichts. Die klickenden Laute konnte er immer deutlicher vernehmen und der triefende Spinnensabber lief ihm über sein Gesicht. Kurz, bevor die Skulltula dieses erreichen konnte, befreite der Hylianer seinen rechten Arm und schlug diesen reflexartig, samt Schild, direkt in den Kopf der Kreatur. Nur ganz knapp konnte er sich vor den Beißwerkzeugen retten, die ihm lähmen, die Schädeldecke knacken und ihm das Gehirn aussaugen wollten. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen das Netz und den stabilen Kopf der wilden Skulltula, die sich von dem Schild befreien wollte. Es gelang Link kurz daraufhin Fuß zu fassen. Er zögerte nicht sich sofort sein Schwert zu schnappen, um der Spinne dem Garaus zu machen, die ihm vom Netz aus augenblicklich ansprang, als Link sich zu ihr drehte. Mit sofortiger Wirkung durchbohrte die Klinge den Kopf der widerwärtigen Skulltula, die einen schrillen Schrei ausstieß und sich allmählich in dunkle Partikel auflöste. Schnell atmete Link ein und aus, wobei er das Ableben der Skulltula mit größter Erleichterung - die man sich nur vorstellen kann - miterlebte. Nach diesem unfreiwilligen Ereignis wusste er nun, dass auch die sogenannten “Flederbeißer” seine größten Feinde waren. Sie waren zwar leicht zu besiegen, doch sie waren eine Plage, wie man sie sich nur kaum vorstellen konnte. Ständig flatterten sie unaufhaltbar, dennoch bei nahezu ziellos, durch den Master-Tempel. Zumindest schien es so, doch sie hielten stetig nach Beute Ausschau, der sie das Blut aussaugen konnten. Unglücklicherweise landeten selbst die Flederbeißer in den Fängen und Netzen der ebenfalls hungrigen Skulltula. Daraus ergab sich ein Vorteil, den Link für seine Erkundung durch den heiligen Tempel, der nun von unzähligen Kreaturen heimgesucht wurde, nutzen konnte.
 

Nach gewisser Zeit konnte Link den langen, holprigen Weg der Kathedrale hinter sich lassen. Vor ihm befand sich nun ein kleiner Vorraum. Direkt dahinter erstrahlte eine große, steinerne Tür in all ihrer Pracht, die aus zwei Flügeln besteht und mit unzähligen, hylianischen Zeichen aus vergangenen Tagen beschriftet war. Für einen kurzen Augenblick erspähte Link sogar das sagenumwobene “Master-Schwert”, was immer noch im Sockel steckte. Niemand hatte es entfernt, es war immer noch vor Ort?! Als sich Link das Schwert näher ansehen wollte, aktivierte er erneut eine Falle. Er hörte den Laut und schritt schnell voran. Die künstlerisch angefertigte Doppeltür schloss sich behäbig, aber schnell genug, um Link den Weg blockieren zu können, während sich hinter ihm mehrere Speere horizontal ausfuhren und den Rückweg versperrten. Schleunigst versuchte der hylianische Ritter einen Weg zu suchen, um in das Innere zu gelangen. Als ihm das nicht gelang, schaute er nach, ob ihm die Rückkehr gelingen würde, doch er kam nicht weiter. Plötzlich war Link ein Gefangener des Tempels selbst, doch nicht für lange, denn er bemerkte nicht die toten, hylianischen Wachen des Tempels, aus deren Körper allmählich ihre blutigen Knochen herausquollen. Was für ein ekelhafter Anblick. “Was geschieht hier nur?”, fragte sich der Recke in seinen Gedanken. An diesem Tag passierten bereits viele, üble Auseinandersetzungen. Welche würde die Nächste sein? Es dauerte nicht lang, bis eine neue Kreatur aus den Knochen der beiden, gefallenen Wächter entstand. Vor seinen Augen entfaltete sich das beunruhigende Antlitz des “Zwillingsstalfos”, mit dem er garantiert nicht gerechnet hatte. Die beiden Oberkörper waren miteinander verbunden, doch lief das Knochenmonster nur auf zwei Beinen umher. Dennoch konnte Link dieses Wesen nicht von hinten angreifen, da es durch seinen Bau eigenständig Rückendeckung gab. Immerhin besaß der Zwillingsstalfos keine Waffen, da diese bereits zuvor schon zerstört wurden. Doch wer war dazu fähig, die gut ausgerüsteten Hylianer zu töten und gleichzeitig ihre Waffen zu zerstören? Eine Frage, die Link nach dem Kampf unbedingt auf dem Grund gehen wollte, sofern er es schaffen würde das Ungetüm zu beseitigen. Zuerst wusste er jedoch nicht einmal, was er gegen dieses Monster ausrichten konnte. Es war ein laufender Berg aus Knochen, der sich ihm näherte und versuchte ihn mit seinen Armen nieder zu prügeln. Link wusste nur, dass er sich von dem Wesen distanzieren musste, bis er, nach geringer Zeit, die Chance wittere, sich mit dem Schild näherte und daraufhin mit seinem Schwert zustach. Das gefiel dem Zwillingsstalfos jedoch überhaupt nicht, also packte der vordere Teil der Kreatur den Arm seines Kameraden und riss diesen somit an sich. Mit einem gewaltigen Schlag lag der Recke auf dem Boden. Das Gerippe hatte doch tatsächlich den Arm seines eher inaktiven Partners als Waffe missbraucht?! Wie grotesk. Auch weiterhin streckte das Wesen seinen erweiterten, rechten Arm aus, um nach Link greifen zu können, der die wild zappelnde Hand vor sich sah, die nach ihm schnappte. Sofort schwang er sein Schwert, um der Kreatur einen weiteren Arm kürzer zu machen. So verlor es beide Arme auf einmal. Stück für Stück schlug Link auf den Zwillingsstalfos ein und machte ihn stetig kleiner, bis nur noch sein Oberkörper auf dem Boden kroch, der sich schließlich aufteilte. Doch Link zögerte nicht. Sichtlich erschöpft rannte er dem vorderen Oberkörper hinterher, um seine kriechende Existenz zu beenden. Zwar konnte er mit dem hylianischem Schwert zustechen, doch konnte der zweite Oberkörper Link’s Gestalt überrumpeln. Erneut lag der Held auf dem Boden und schob sein Schwert zwischen die Kauleisten des Skeletts, was ihn versuchte mit seiner einen Hand, die es noch übrig hatte, zu zerkratzen. Es gelang auch diesen Willen durchzuführen und Link mehrfach zu verletzen, da er durch die ganzen Überraschungen, als auch Kämpfe, ziemlich erschöpft war. Dennoch konnte er dieser Missgeburt des Bösen Einhalt gebieten, indem er seine Füße nutzte. Etwas, was die Kreatur nicht mehr besaß. Schnell erhob sich der junge Held und stach mit Anlauf zu. Der Zwillingsstalfos war nun endgültig besiegt und die mysteriöse Doppeltür, hinter der sich das Master-Schwert befand, öffnete sich. Erschöpft erhob sich Link vom Boden. Die beschädigten Knochen, seiner Kameraden, blieben liegen, genauso wie ihre deformierten, fleischigen Körper.
 

Nichts schien eingedrungen zu sein, bis auf die Diener des Dämonenkönigs, der nicht einmal befreit wurde. Das war allerdings alles andere als schlecht. Erleichtert atmete Link auf, bis er sich dem Sockel näherte, in dem das legendäre Schwert steckte. “Warum so erleichtert?” Fragte ihn eine Stimme aus dem Hintergrund. Der Held war wie erstarrt, als er diese unerwartete Frage vernahm. Urplötzlich umgab ihn ein schwarzer Zauber, der Link in die Mangel nahm. Aus dem Hintergrund tauchte schließlich die Person auf, die sich die ganze Zeit an der Stelle aufhielt, an der Link vorbei lief. “Ich stand direkt neben der Tür und du hast es nicht bemerkt? Haha, ich bin enttäuscht.” Wer ist dieser Junge, der urplötzlich den tapferen Ritter gefangen hielt? “Ihr seid alle bloß unfähige Narren.” Als er aus dem Schatten trat, konnte Link seine Gestalt viel besser erkennen. Er trug die Kleidung eines Gerudo-Herrschers, mittelkurze, orange Haare und starrte Link mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. Ist das etwa … Ganondorf?! Nein, das konnte unmöglich wahr sein! “Es ist Zeit.” Ohne zu zögern umfasste der jugendlich wirkende Ganondorf das Master-Schwert. Für einen kurzen Moment gab Link einen Laut von sich. Flüchtig zögerte der Junge, bis er den gefangenen Hylianer gemein anlächelte und das Schwert vollständig aus dem Sockel zog. Eine böse, schwarz-violette Aura trat sofort hervor und tauchte die Halle in tiefe Dunkelheit … Dabei erkannte Link den Schatten eines gewaltigen Dämons, der sich allmählich vor seinen Füßen zu einer Person manifestierte. Die kriegerische Tracht desjenigen flößte Link augenblicklich Respekt ein, nicht so wie es bei dem rätselhaften Jungen der Fall war. Bedächtig sah die Gestalt ihre kraftvollen Hände an, deren grau-bräunliche Hautfarbe schon allein etwas Exotisches darstellte. Mit lautem Knacken ballte es diese schließlich zu Fäusten und lachte, mit tiefer Stimme, auf. Als der Titan Link erspähte, zögerte er nicht seiner Macht freien Lauf zu lassen. Durch einen machtvollen Zauber knallte Link gegen die steinerne Wand, wobei der rätselhafte Junge flüchtig zu ihm sah. Für einen kurzen Moment schien es so, als würde dieser sich um den gefangenen Ritter Sorgen machen, der um sein Leben bangen musste. “Gut gemacht, Kurgondoru.” Als das schier mächtige Kind seinen Namen vernahm, kniete es sich vor ihm. “Ich existiere nur, um zu dienen … Vater.” “… Genau so ist es. Es war anscheinend kein Fehler gewesen, dich von Fabus aufziehen zu lassen.” “Keineswegs. Die Zeit ist endlich gekommen.” Mit starrem Blick fokussierte Ganondorf den Gefangenen. “Du hast diesen Hylianer verschont?!” Nach seinem aggressiven Ton richtete der Dämonenkönig seine von dunkler Magie durchtriebene Hand auf den geschwächten Ritter der hylianischen Truppen. “Er hat den Master-Tempel allein durchquert, obwohl meine Diener zugegen waren. Ihn umzubringen wäre ein herber Verlust.” “Soso?” Noch zögerte der Dämonenkönig, doch ließ er davon ab, Link zu töten. “Du bürgst also für ihn? … Ich habe anscheinend noch einiges von meinem Sohn zu lernen.” “Vater?” Nach diesem Wort schlug Ganondorf mit seiner rechten Handfläche zu. Gebeugt berührte Kurgondoru seine betroffene Wange. “Nenn mich gefälligst nicht so! Ich bin dein König!” “… Ja, mein König.” Als sein Vater sich von ihm Abwandte, bemerkte er noch nicht, welch finsterer Blick ihm sein Sohn hinterher warf. Stattdessen bewegte sich Ganondorf kraftvoll, als auch erhaben zu dem Gefangenen, dessen Schicksal noch in der Dunkelheit lag. Brachial griff der König in seine schwarzen Haare und hob ihn damit an. “Und du, Ritter, wirst unser Sklave sein! Vor allem aber, wirst du tun, was ICH dir befehle!” Mit diesen letzten Worten rammte der König der Dämonen sein Knie in Link’s Unterleib. Es war jedoch nur ein Vorgeschmack auf das, was noch auf ihn zukommen würde.
 

Und so wartete Paula am Eingang des Master-Tempels auf ihren Kameraden und Freund, den sie sehr lieb gewonnen hatte. Unentwegt machte sie sich Gedanken und Sorgen um ihn, als auch um die Zukunft von Hyrule. Ist das Master-Schwert in Sicherheit? Wann würde Link zu ihr zurückkehren? Welche Gefahren würden auf ihn lauern? Diese Fragen und noch viele weitere, kamen ihr ständig in den Sinn. Stunde um Stunde, sorgte sie sich, ohne zu wissen, was aus ihrem treuen Gefährten wurde.



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