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Epos

One Shots
von

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Bikerin

Das Gefühl all der wilden kleinen Pferdchen zwischen ihren Beinen gefiel ihr. Nur eine leichte Handbewegung und schon würden sie losgelassen und Persephone davontragen. Unter der Haube steckte so viel Kraft, wenn man nicht aufpasste hob es das Vorderrad, weil der Maschine der Grip fehlte. Die Frau selbst war eigentlich zu leicht für Maschine. Bei einem solchen Satz half nur die göttliche Kraft, um das Fahrwerk unter Kontrolle zu behalten. Dafür hatte die Maschine auch weniger Kilos zu bewegen und startete entsprechend schnell durch.

Das Licht der Straßenlaternen spiegelten sich in dem Schwarz und Gold und zischten in hellen, regelmäßigen Linien über die Verkleidung. Persephone beschloss eine Abkürzung zu nehmen und verließ den hübschen Teil der Stadt. Das Licht wurde weniger, hier gab es keine hübschen Läden und Restaurants, die die Straße mit erleuchteten.

Sie fuhr ohne weitere Probleme so vor sich hin, als sie weiter weg zwei Gestalten ausmachten, die nicht normal nebeneinander herliefen. Sie war schon eine Weile niemandem sonst mehr begegnet und das da vorne erweckte ihre Aufmerksamkeit. Unauffällig nahm sie das Gas raus und ließ sich rollen. Persephone wurde Zeuge eines Streits, der langsam eskalierte. Die Frau wollte von dem Mann weggehen, doch der hatte das Gegenteil im Sinn. Noch nichts Ungewöhnliches, jeder stritt sich mal auf offener Straße und machte sich zum Gespött der Leute.

Persephone griff das Gas wieder durch, als der Mann die Frau hinter sich in eine Gasse zerrte. Beruhige dich, sprach sie sich selbst zu. Die sind bestimmt nur betrunken und wenn die Koordination es noch zulässt schieben sie eine kleine Nummer. Götter mischten sich nicht in die Angelegenheiten von Sterblichen ein, sofern es nichts mit ihren Aufgaben zu tun hatte. Trotzdem fuhr Persephone heran, lies sich an der Gasse wieder ausrollen und blickte in das difuse Licht und die Schatten dahinter.

Mit einem Ruck am Lenker und angezogener Vorderbremse versetzte sie der Maschine eine Drehung auf dem Vorderrad. Dann ließ sie es wieder zu, dass die PS nach vorn schossen, um ein Stück in die Gasse zu reichen. Erschrocken riss der Mann die Frau am Arm zurück. Sie weinte bitterlich.

„Verpiss dich! Scher dich um deine eigenen Angelegenheiten!“

Persephone hielt die Maschine an, klappte den Bügel aus und stieg ab. Sie ließ den Helm auf und war erst als Frau erkennbar, als sie vor den Scheinwerfer trat. In ihrer Ledersuite war es dann ganz eindeutig. Das ließ den Typen mutig werden. Er beschimpfte sie, fluchte, drohte, dass er der Frau etwas antun würde.

Gerade, als er kurz davor war etwas Dummes zu tun aktivierte Persephone ihre Macht und schoss vor, schneller, als es seine Sterblichen Augen erfassen konnten. Ihre Hand griff nach seinem Handgelenk, um ihm die Spritze mit dem Drogengemisch abzuluchsen. Die Frau neben ihr drückte sich panisch an die Wand. Persephone riss den Mann mit einer geschickten Bewegung ihres Knies zu Boden, kniete über ihm und ließ sein Handgelenk los. Eine Hand packte nun seine Schulter, drückte ihn herunter und die Andere donnerte zur Faust auf sein Gesicht.

Die Frau neben ihr begann hysterisch zu Schreien als die Bikerin mehrmals zuschlug.

Erst war da nichts, dann Blut. Mehr Blut, lockere Zähne. Gebrochene Nase, ausgeschlagene Zähne. Noch mehr Blut. Gebrochener Kiefer. Unter ihr gab es keine Regung mehr, der Mann war bewusstlos. Geschmeidig stand sie auf, suchte auf dem Boden nach der Spritze, um hinzugehen und drauf zu treten. Das Glas zersprang knirschend auf dem Asphalt.
 

Sie wartete nicht, klopfte nicht. Eine Hand durch das Visir ihres Helms gesteckt, die Andere davon abhaltend irgendetwas anzufassen, trat sie in Hades Büro und platzte mitten in eine Besprechung zwischen ihm und Hekate.

Das Adrenalin hatte sie zum Schwitzen gebracht und ihre Augen glühten leicht.

„Immer dasselbe, die Königin steckt in leichten Schwierigkeiten.“ Sie öffnet die behandschuhte Hand und offenbart noch mehr Blut. Sie weiß, was das bedeutet. Neben den Videos aus den Überwachungskameras musste man sich um die Leute kümmern, die sie und ihr Motorrad gesehen hatten. Dieser Aufwand wegen einer einfachen Bagatelle gefiel ihr nicht. Doch die Gründe gaben ihr Recht.

Deshalb war es Hades, den sie mit einer Mischung aus betrübt und bereuend, sowie auch Stolz und Bestätigung ansah.



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