Zum Inhalt der Seite

Epos

One Shots
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hades hat recht

Nun ja, es war ja nicht so, dass er sie nicht gewarnt hätte. Seine genauen Worte waren gewesen: „Persephone, das ist kein Prinz rettet Prinzessinnen Ding“. Da hatte er sogar ziemlich recht. Eine Prinzessin kletterte ja schließlich nicht freiwillig in ihren Turm, sie wurde dorthin verschleppt. In der Regel. Es war unnötig hier raufzusteigen, zumindest auf diese Art und Weise. Doch sie war unbelehrbar, es machte ihr schlichtweg Spaß Dinge wie eine Sterbliche zu erledigen. Und da hielt selbst Hades sie nicht auf.

Am liebsten wäre er weggegangen, dann würde sie wissen, was sie davon hatte. Genauso fürchtete er ihren Sturz. Wenn es ungünstig lief bekam sie es nicht rechtzeitig hin ihre Macht zu aktivieren, stieß sich irgendwo den Kopf. Also stand er mit verschränkten Armen unten und betrachtete die Umgebung. Es fehlte noch, dass er sie für ihre Kamikaze Aktion bewunderte. Sie hätten ganz einfach dort hingelangen können. Aber nein, Miss Persephone setzte ihren Dickkopf durch und schon war sie verschwunden.

„Hades, es ist im Nest“, rief es von oben und ihr Kopf tauchte zwischen den Blättern auf.

Toll, ganz toll, dachte Hades sarkastisch. Und du gehörst hier herunter. Sofort! Damit ich dir die Gurgel rumdrehen kann, wenigstens ein bisschen.

Über ihm raschelte es, gefolgt von einem plötzlichen Krachen. Persephone gab ein Geräusch von sich als hätte sie etwas hart getroffen. Hades atmete mit einem grimmigen Ausdruck ein. War ja klar, dass er recht behalten hatte. Seine Augen begannen in Flammen zu stehen, schon mit dem nächsten Blinzeln war er fort, zu schnell für menschliche Augen rannte er zum Stamm, sprang in die Äste hinauf. Dieses Weib war unmöglich, er hatte doch gesagt, dass sie es lassen sollte und nun war er es, der zwischen den Ästen hindurchpreschte, darauf achten musste, den Baum nicht zu sehr zu verletzen und gleichzeitig schnell genug sein. Wenn er sie hatte würde er nicht mehr so gnädig sein, darauf konnte sie wetten.

Sein Blick ging hinauf, er verbreiterte seinen Stand über zwei Äste, hielt die Arme auf und fing Persephone aus der Luft in einer halben Drehung damit sie sich nicht den Kopf stieß. Sie hatte Schrammen, das sah er auf den ersten Blick. Doch war sie schwerer verletzt? Hades konnte es nicht verhindern, es lag Angst in seinem Blick.

„Persephone?“ Warum öffnete sie nicht die Augen? Bei den Sternen, warum hatte er sie nicht aufgehalten? Da kräuselte sich ihre Stirn. Langsam hob sie die Lider, sie schien Schmerzen zu haben.

„Du liebst mich trotzdem, oder?“

Überrascht blickte er sie an, eine feine rote Linie breitete sich unter ihrem Haaransatz aus und floss über ihre Schläfe.

„Natürlich.“ Seine Stimme klang wie das Knacken von Knochen. Er war wütend. Warum konnte sie nicht einfach mal auf ihn hören? Jetzt hatten sie den Salat!

Persephone schloss wieder die Augen. Hades drückte sie fester an sich, sank an den Stamm zurück, die Stirn an ihre gelegt.

„Ich hasse dich“, hörte seine Frau noch, nicht mehr ganz so wütend. Er hasste es, wenn sie sich verletzte. Er machte sich Sorgen, ständig. Jetzt, da er etwas besaß, was er verlieren konnte aber gleichzeitig das Wichtigste für ihn auf der Welt geworden war, sah er sich mit Gefühlen konfrontiert, die mit Liebe einhergingen. Er wusste, warum sie nicht auf ihn hörte, aus dem gleichen Grund weshalb er sich für sie entschieden hatte. Sie war anders, keinesfalls einfach. Ihr Eigensinn war frustrierend und bewundernswert zugleich. Sie weigerte sich vehement den Gesetzen der Götter zu gehorchen.

Genauso wie sie keine Frau war, die nur existierte, um zu gehorchen. Wenn sie Dinge ausprobieren wollte, dann tat sie es, ohne Rücksicht auf Verluste. Er wusste, dass ihr misslungene Versuche leid taten. Sie hätte es gerne anders gehabt. Sie war ungeduldig und vorschnell.

Früher war er genauso gewesen. Wie sollte er ihr da einen Vorwurf machen. Persephone war noch so jung.

Und wenn er konnte, würde er sie immer auffangen. Weil sie es mit ihm genauso machte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück