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Epos

One Shots
von

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Besuch

Manchmal stellte sich die Frage, wie sie es anstellte. Wie es kam, dass Shawn Mendes Lied „Nervous“ durch den Palast der Unterwelt schallte, gefolgt von ihren Schritten. Wie es kam, dass ihre Füße über den Stein flogen, ungeniert, völlig unfähig Scham zu empfinden. Es war ihr völlig egal, wer sie dabei sah, als wäre sie auf der Bühne.

Persephone klatschte in die Hände, umkreiste Thanatos, der eigentlich aus wichtigem Grund hier war, aber stocksteif stehen blieb während seine Königin, um ihn herumtanzte, nur, um ihn dann doch wieder stehen zu lassen. Verwirrt sah er ihr hinterher. Die Präsenz seines Königs ließ ihn sich wieder herumdrehen. Hades lehnte mit verschränkten Armen an einer Säule und sah ihr hinterher. Kurz sah er zum Gott des Todes hin und zuckte mit den Schultern. Es war ja nicht so, dass es wirklich eine Möglichkeit gab diesen kleinen Wirbelwind irgendwie aufzuhalten. Der Weißhaarige ging auf ihn zu, um ihm schnell mitzuteilen warum er hier war.

Die Rothaarige wiederum kreiste in ihrem kurzen, beigen und grünen Kleid weiter zwischen den Säulen entlang, teilweise mit geschlossenen Augen und genoss den Moment der Ruhe, den sie ihrer Meinung nach so effizient wie möglich ausnutze. Sie kam zwischen zwei Säulen hervor, ließ die Hüften kreisen und sah schließlich zur Tür hin. Mitten in der Bewegung hielt sie an. Die Musik lief weiter. Stocksteif blickte sie zwei Augenpaaren entgegen, die sie ziemlich irritiert musterten. Das… war die Königin der Unterwelt, oder?

Persephone grinste schief, aktivierte die Flammen, die von ihren Füßen an begannen schnell an ihrem Körper hochzuschießen. Sie waren gerade einmal bei der Hälfte, als sie sich unten auch schon wieder auflösten. Bei der Geschwindigkeit wurden ihre Haare aus dem Nacken gen Decke gehoben, ehe sie wieder herunterfielen, die junge Göttin nun in der traditionellen Tracht gekleidet.

Mit einem Fingerschnipp endete die Musik, sie beugte würdevoll das Haupt vor den Gästen.

„Willkommen, wir hatten gar keinen Besuch erwartet.“

Die Beiden sahen sich gegenseitig an. Was antworten sie jetzt am besten bei einem solchen Empfang?

„Ungebetene Gäste sind nicht willkommen, Persephone.“ Hades Auftreten und Tonfall stand im perfekten Kontrast zu der rothaarigen Tänzerin. Es stellte sich die Frage, wie die Zwei sich lieben konnten, wenn sie so verschieden waren. Zumindest hatten sie Gerüchte über deren Zuneigung füreinander gehört. Der breitschultrige Hades befand sich nur Millimeter hinter ihr und zwang die Zwei vor ihm sich seinem kalten Blick zu unterziehen.

„Ungebeten?“ Persephones Stimme klang glockenhell. „Wenn ich das gewusst hätte…“ Doch dann wurde sie düster. Ihre Augen begannen zu glühen. Plötzlich bildeten sich Flammen an ihren Armen, die Säulen schienen in Flammen zu stehen. „Ich zähle bis Drei, dann seid ihr weg.“

„M-Moment…“

„Eins…“ Der Eine rannte schon.

„W-Wir…“

„Zwei…“ Der Andere nahm die Beine in die Hand. „Drei.“ Die Flammen gingen aus, die Götter erreichten die Tore und machten sich aus dem Staub. „Was für Spielverderber. Alles Weicheier diese neuen Götter.“

Hades lehnte sich zu ihr herunter und küsste sie zwischen Stirn und Ohr. Seine Frau konnte wirklich furchteinflößend sein.



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