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In Pissgelb und Rosé

von

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Draco starrte in ihre dunklen Augen und die Hexe starrte wortlos zurück. Eine endlose Sekunde lang musterten sie einander, dann ging ihm endlich ein Licht auf.

«Patil», nannte er sie probeweise beim Namen und konnte nun beobachten, wie sich die Erkenntnis auch auf Percys Gesicht ausbreitete. «Was ist mit deiner Schwester?»

Die junge Frau wrang ihre Hände. «Das ist es ja gerade, Malfoy. Ich weiß es nicht. Sie ist einfach weg.»

«Weg?», echote Percy skeptisch, «Bist du sicher? Vielleicht ist sie ja nur mit einem Kollegen ausgegangen?»

«Padma?», entgegnete Parvati, dann schüttelte sie sanft den Kopf. «Nein, als sie das letzte Mal ausgehen wollte, hat sie mir das schon zwei Wochen vorher schriftlich mitgeteilt. Irgendetwas stimmt da nicht.»

«Vielleicht wollte sie ein bisschen Abstand zu dir?», schlug Draco vor, doch ein wütender Blick ließ ihn vermuten, dass Patil dieser Theorie auch nicht zugetan war.

«Wo sollte sie denn hin?», ereiferte sie sich, «Im Büro ist sie nicht. Ihre Freunde haben sie nicht gesehen ... Ich glaube wirklich, dass sie einfach so verschwunden ist.»

«Gibt es denn einen Grund, warum sie verschwinden sollte? Habt ihr euch gestritten?»

«Nein. Ich weiß nur, dass sie heute Mittag eine Lieferung kontrollieren wollte. Deshalb musste ich alleine essen und danach war sie einfach nicht mehr aufzufinden.»

Percy runzelte die Stirn. «Was für eine Lieferung?», fragte er.

Parvati überlegte einen Augenblick: «Ich denke, es ging um Tee», erklärte sie dann. «Irgendwer hatte sich bei den Mengenangaben verschrieben. Padma hat den Fehler sehr persönlich genommen und wollte ihn ausbessern, bevor die Papiere ans russische Zaubereiministerium gehen.»

«Deine Schwester wollte eine Teelieferung überprüfen und jetzt ist sie weg?», fasste Draco fachmännisch zusammen, «Nun, damit ist wohl klar, was passiert ist.»

Zwei ehemalige Gryffindors guckten ihn skeptisch an.

«Sie hat den Tee gefunden und versucht nun, ihn akkurat abzuwiegen. Was mit Blick auf die vielen Kleinteile und die unglaublich schlechten Waagen, die wir vom Ministerium gestellt bekommen, ein Jahrhundertprojekt darstellen dürfte. Mach dir keine Sorgen, Patil, spätestens zum Frühstück ist sie wieder da. Ich würde dir aber empfehlen, ihr in jedem Fall Kaffee zu servieren.» Draco erlaubte sich ein arrogantes Grinsen, was Parvati mit einem wütenden Schnauben quittierte.

«Mach dich nicht lächerlich», fauchte sie, «Padma weiß sehr genau, was sie tut. Und egal wo sie ist, ich bin mir sicher, wenn sie etwas gerade nicht tut, dann ist es Tee abwiegen.»

«Ach, du meinst, sie ist inzwischen an Langeweile gestorben?»

«Draco», fuhr Percy dazwischen und funkelte ihn verärgert an.

Er seufzte. «Na schön», lenkte er ein, «Ich habe es nicht so gemeint. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie vielleicht wirklich immer noch an der Sache dran ist. Und wenn dem so ist, findest du sie vermutlich in dem Lagerhaus.»

«Dann werde ich jetzt dahin apparieren und wenn die Auroren zurückkommen, richtet ihnen bitte aus, dass —»

«Warte», fiel Percy ihr ins Wort. «Wir können dich unmöglich mitten in der Nacht alleine in ein Lagerhaus apparieren lassen, in dem vielleicht schon deine Schwester verschwunden ist.»

Draco lächelte dünn. «Also ehrlich gesagt», begann er, doch ein weiterer bitterböser Blick von Percy brachte ihn dazu, den gemeinen Kommentar zu schlucken. Natürlich konnte er ihr sagen, dass er das sehr wohl konnte, aber wenn er es tat, wäre der Preis dafür höher als eine verärgerte Gryffindor. «Er hat recht», erklärte er stattdessen, «Es wäre nicht ratsam, allein zu gehen. Schon weil diese Lagerhäuser meist nicht gerade in den besten Gegenden stehen. Ich will nicht bestreiten, dass du auf dich aufpassen kannst, aber vielleicht wäre es klüger, wenn wir kurz gemeinsam vorbeischauen. Ich meine, es liegt fast auf dem Heimweg, nicht wahr?»

Percy legte den Kopf schief, aber er widersprach nicht. Vermutlich versuchte er gerade zu erörtern, ob seine allabendliche Apparationsroute wirklich über Lagerhäuser hinweg führte, oder ob Dracos Erwähnung einfach nur ein billiger Vorwand war, um es der Hexe leichter zu machen, das Angebot anzunehmen.

Wenn er ganz ehrlich war, wusste er es selber nicht genau. London war eine große Stadt und es gab viele Häuser, über die man auf dem Heimweg apparierte, ohne wirklich zu wissen, was sich in ihnen befand.

Ein Dach war ein Dach und eine Straße eine Straße. Theoretisch konnte er Patils Weg heute schon gekreuzt haben, ohne auch nur zu wissen, dass sie in der Nähe war. Und Percy sicher ebenso.

Ihm gegenüber stieß die Hexe einen leisen Seufzer aus. «Na gut», stimmte sie dem Vorschlag zu, «Aber wenn wir dort nichts finden, helft ihr mir, einen Auroren aus dem Bett zu kriegen und erklärt ihm, warum wir in einem Teelager wertvolle Zeit vertrödelt haben.»



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arcturus
2020-02-13T16:42:20+00:00 13.02.2020 17:42
Dreister Draco ist immer noch dreist. x'D
Aber jep, die beiden kennen sich eindeutig schon länger, so Percy ihn im Griff hat. (Halt so viel, wie ein einzelnes Wiesel ein Frettchen im Griff haben kann, I guess.)
 
Auch wenn ich glaube, Draco hat wirklich kein Interesse daran, irgendeinen Auroren aus dem Bett zu kehren. Die sind doch immer so furchtbar unleidlich...
Antwort von:  _Delacroix_
13.02.2020 17:45
Und mit Pech sieht man einen Dawlish in Unterhose. Bäh ...


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