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Parasite Peasant

Of birds and worms.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zufallswort: Worm

Zufallsplot: Your character offers to lend a helping hand. Komplett anzeigen

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Woche 2: Wie ein einzelnes Blatt

Tage vergehen, Leben vergeht. Doch mein Leben wird nicht so schnell vergehen. Manchmal sehen ich mich danach, doch dann entdecke ich doch wieder Dinge, für die es sich lohnt, weiterzumachen. Um eventuell eines Tages aufzuwachen und.. vielleicht wird alles wieder besser sein. Doch auch das ist sicherlich einfach nur eine Lüge, um mich vor mir selbst und alldem hier zu beschützen. Um nicht noch tiefer im Wahnsinn dieser Welt zu versinken. Doch so sehr ich einst der Meister der Lügen und Intrigen gewesen sein mochte – zumindest bezeichneten mich sicherlich so einige mit solchen Worten hinter meinem Rücken – so sehr wünsche ich mir, einfach nur wieder der Bruder meiner Brüder zu sein. Ihre Liebe zu genießen und.. Nun, da dies unmöglich ist, muss ich alleine durch diese Welt wandern, bis die Möchtegern-höhere-Macht mich endlich von diesem Dasein erlöst. Manchmal frage ich mich allerdings, ob ich wirklich noch lebe, oder ob dies alles nur der Traum eines Toten ist. Hm, manche würden mich sicher als einen Toten bezeichnen, oder hätten dies einst getan. Innerlich tot. Aber auch untot. Ich bevorzugte ja schon früher eher die Bezeichnung der Unsterblichkeit und nicht des… Untotseins. Mal wieder muss ich über mich selbst schmunzeln. Es ist wirklich immer wieder faszinierend, wie ich mich Stunden und Tage lang über solche Dinge gedanklich festfahren kann. Wie ich versuche, dieser tristen Welt zu entkommen, ohne mich ihr gänzlich zu entsagen. Und nicht einmal im Schlaf kann ich diesen Gedankenkarussells entkommen.
 

Der Vorfall mit der Elster liegt nun schon lange zurück. Zumindest fühlt es sich wie eine Ewigkeit an, doch genau kann ich es nicht sagen. Was lohnt es sich schon, die Tage und Nächte zu zählen, wenn Zeit ohnehin keine Rolle mehr spielt? Doch genauso gut könnte ich mir die Frage stellen, was es sich lohnte, noch weiter durch diese Welt zu wandeln, wo es nicht mehr die geringste Rolle spielt, ob ich lebe oder nicht. Ob ich weitermache oder nicht. Wenn ich doch ohnehin irgendwann abtrat. Hoffentlich. Erneut in Gedanken versunken überquere ich die Felder. Es mussten einst Felder gewesen sein, denke ich. Hier und da meine ich sogar, noch den Duft von Getreide zu vernehmen. Doch auch dies ist eine Einbildung. Denn hier wird nie wieder etwas wachsen, und es muss unzählige Jahre her sein, seit die letzte Ernte auf diesen Feldern einholt wurde. Jedoch.. inmitten all der Dürre steht ein Baum. Er ist klein und.. erst wenige Jahre alt. Ein einzelnes, welkes Blatt hängt an daran. Das Grün schon gar nicht mehr sichtbar, und doch ein kleiner Funken von Leben auf diesem Friedhof, den man Welt nennt. Ich setze mich. Und ich sitze lange. Bei dem einzigen Lebenszeichen seit der Krähe. Nun, wenn man von mir selbst absah. Ich schmunzle über diesen Gedanken und scharre ein wenig in der Erde. Wie gerne würde ich mich eingraben lassen. Köpfen, verbrennen und eingraben lassen. Obwohl.. dann sicherlich nichts mehr von mir übrig wäre, um es einzugraben. Ich halte inne, als ich ein leises Geräusch höre. Es wird lauter, und schließlich bricht etwas aus der trockenen Erde hervor. Ein Wurm. Ein kleiner, glänzender Regenwurm. Er sieht etwas verloren aus. Sicherlich gebe ich auch keinen besseren Anblick ab, und möglicherweise liegt es genau daran, dass ich mich ihm ein wenig verbunden fühle. Er sieht durstig und etwas vertrocknet aus. Wie ich mich fühlte. Er sieht hungrig aus und so, als würde er Berge erklimmen und durch die Hölle gehen, um sich sein wohlverdientes Essen zu erkämpfen. Doch so weit muss es nicht kommen. Ich pflücke das Blatt von dem kleinen Ästchen und lege es dem Wurm vor, der auch sogleich beginnt, es anzunagen. Noch nie habe ich mir die Zeit genommen, dabei zuzusehen, wie sich diese kleinen Wesen verhielten. Es war immer eine.. sinnlose Beschäftigung, mich mit niederen Wesen aufzuhalten. Doch nun, in dieser verkommenen Welt, bin ich nicht weniger niedrig als ein Wurm. Kurz scheint der Kleine zu mir aufzusehen. „Iss nur. Bedien dich, ich kann ohnehin nichts damit anfangen“, spreche ich zu ihm, und mir ist, als sähe ich zum ersten Mal seit damals wieder das Lächeln eines Freundes. Möglicherweise ließ auch nur die Leistung meines Gehirns nach. Und so legte ich mich schlafen, unter dem jungen, blattlosen Baum. Bei meinem Freund, dem Wurm. Und unter den dunklen Wolken, die sich zugezogen haben und die die vertrocknete Erde nun mit ihrem göttlichen Wasser benetzen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nein, es tut mir nicht leid. Und ja, vielleicht ist der kleine Baum ein Hoffnungsschimmer. Und, ich weiß nicht, vielleicht wird das Würmchen zu einem wahren Freund von Aro? xD

Dafür, dass ich diese Woche kaum Zeit hatte aufgrund von Studieren, Möbel aufbauen und Besuch, habe ich es doch noch geschafft, mich an meine Challenge zu halten. Ich hoffe, ich kriege es auch weiterhin hin o.o Komplett anzeigen

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