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Unfälle passieren

von

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Der dritte Tag

Als Lucci an diesem Morgen aufwachte, war seine Laune im Keller, dabei wusste er noch nicht einmal, dass er heute den schlimmsten Streit seines Lebens mit Jabra haben würde. Seine unterirdische Laune – die selbst Hattori dazu veranlasste, sich erst eine gute Viertelstunde nachdem er aufgestanden war auf seine Schulter zu setzen – hatte jedoch noch nichts mit Jabra zu tun, ganz im Gegenteil. Die Erinnerung an das Training am Vortag hob seine Stimmung sogar so weit, dass er sich ein Grinsen erlaubte, bevor er sein Zimmer verließ, um irgendetwas Essbares aufzutreiben.

Und das war ein Fehler gewesen.

Spandam hatte ihn zwar gestern in Ruhe gelassen (etwas, das ihm immer noch komisch vorkam, aber wer war er, dass er sich darüber beschwerte), aber dafür beglückte er ihn heute, sobald er die Küche betrat. Also, nicht persönlich, dafür war es noch zu früh, aber einer von Spandams Sekretären stand wartend neben der Kaffeemaschine. Eine gewagte Geste, die entweder von Mut oder Dummheit zeugte, aber Lucci versuchte sich zu beherrschen und dem aus der Nähe betrachtet doch sehr eingeschüchterten Mann nicht noch mehr Angst einzuflößen.

Lucci fragte den Sekretär erst, was genau er von ihm wollte, nachdem er die erste Tasse Kaffee in einem langen Schluck geleert hatte. Sein Idiot von Vorgesetzter wollte ihn anscheinend so schnell wie möglich sehen, doch bevor Lucci nach Details fragen kann, war der andere Mann schon aus der Küche gesprintet. Herrlich. Mit einem entnervten Seufzen – er war schließlich allein und unbeobachtet – machte er sich daran, etwas in den Magen zu bekommen, bevor er sich seinem Schicksal fügte und zu Spandams Büro begab.
 

Es hatte Lucci überrascht, dass Spandam überhaupt schon wach war, denn für gewöhnlich schlief er zu dieser Tageszeit noch tief und fest. Weniger überrascht war er davon, das Büro leer vorzufinden. Der Sekretär hatte zwar nicht spezifiziert, wo genau Spandam auf ihn wartete, aber Lucci hatte sich erlaubt zu hoffen, dieses Desaster auf zwei Beinen nicht schon wieder in seinen persönlichen Schlafgemächern treffen zu müssen. Da ihm aber anscheinend keine andere Wahl blieb, machte er sich nun noch ein wenig unglücklicher auf den Weg dorthin. Im Treppenhaus begegnete er Kaku, der aussah, als wollte er ihn auf seinen finsteren Gesichtsausdruck ansprechen, es sich dann aber rasch anders überlegte und ihm lediglich kurz zunickte.

Vor Spandams Schlafzimmer angekommen klopfte Lucci einmal und trat dann ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Nichts, was er ungewollt zu sehen bekommen könnte, konnte schlimmer sein als alles, was ihm bisher auf seinen Missionen unter die Augen gekommen war. Hoffte er zumindest. Der Anblick von Spandam, wie er in einem mintgrünen Schlafanzug samt passender Mütze im Bett saß und sich sein Frühstück in den Mund schaufelte, ließ ihn allerdings kurz an seiner Entschlossenheit zweifeln.

Doch er war ein Profi, also überwand er seinen Ekel gewohnt elegant und ging mit langen Schritten aufs Bett zu, bis er vor dessen Ende zum Stehen kam. Spandam würgte gerade bestimmt fünf Gabeln Rührei hinunter, aber das hielt ihn nicht davon ab, mit Lucci zu sprechen. Dieser versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr in der Anblick anekelte, aber trotz aller Professionalität konnte er nicht sagen, ob er damit Erfolg hatte oder nicht. Er verstand auch kaum, was genau Spandam ihm eigentlich (im wahrsten Sinne des Wortes) vorkaute, denn anstatt nach dem Schlucken mit leerem Mund weiterzureden, stopfte er sich direkt die nächste Gabelladung in den Rachen.

Letzten Endes musste ein weiterer Sekretär, der sichtlich unglücklich neben dem Kopfende des Bettes stand, für Spandam übersetzen. Luccis Augen weiteten sich minimal, als man ihm verkündete, dass Spandam der Sinn nach einer Shoppingtour in San Faldo stand und er Lucci als Bodyguard (und Packesel) mitnehmen wollte. Obwohl Lucci sich sofort wieder fasste und den Befehl mit einer angedeuteten Verbeugung entgegennahm, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ, schrie er innerlich so laut, dass er damit sogar Jabra hätte wecken können.

Lucci wusste, was es bedeutete, Spandam auf eine seiner Shoppingtouren zu begleiten. Für einen Moment zog er ernsthaft in Betracht, aus dem nächsten Fenster hinaus ins Meer zu springen, doch er riss sich zusammen. Es würde zwar härter werden, als jede Mission, die er in den letzten zehn Jahren gehabt hatte, aber wenn er kurz davor stand, schreiend Amok zu laufen, konnte er sich ja zumindest in Erinnerung rufen, wie Kaku einen vor Wut schäumenden Jabra mit einer Wasserflasche bespritzte und hoffen, dass ihn das beruhigte.
 

San Faldo war eine wunderschöne Stadt voller Farben, großartiger Architektur, ausgefallener Mode und unzähligen Menschen. Kurzum, ein perfekter Ort, um Spandam entweder umzulegen, ohne dass es jemand bemerkte, oder ihn zufällig in der Menschenmasse zu verlieren und dann für die nächsten drei Stunden zu suchen. Letzteres war bereits häufiger vorgekommen, als Lucci und die anderen Mitglieder zugeben wollten, dafür, dass ihre Ausbildung und Erfahrung so etwas eigentlich hätte verhindern sollen.

Lucci erlaubte sich, für einen Moment die Augen zu schließen und die salzige Luft einzuatmen, als er vor Spandam aus dem Zug stieg. Er mochte San Faldo, wirklich, aber die Vorstellung, mit seinem Idioten von Boss durch die vor Menschen nur so überquellenden Gassen zu streifen, während dieser vor jedem Schaufenster stehenblieb und laut überlegte, ob er sich den darin befindlichen Schwachsinn kaufen oder nicht kaufen sollte, bescherte ihm jetzt schon hohen Blutdruck. Das Schlimmste war allerdings, dass sich ihm hier die perfekte Gelegenheit bot, Spandam umzubringen, er es aber nicht konnte, solange nicht alle anderen Mitglieder entweder auf seiner Seite waren oder es ihnen zumindest so weit egal war, dass sie dicht hielten, sofern die Regierung dem Fall wirklich nachgehen würde.

Sein Leid hätte heute ein Ende finden können, aber nein, Jabra, Kalifa und Kumadori mussten ihm ja einen Strich durch die Rechnung machen. Dafür würde er Jabra erst einmal eine Stunde mit dem Halsband schocken, das Korasu ihnen dagelassen hatte. Was er mit Kumadori und Kalifa machen wollte, um seiner Wut und Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen, wusste er noch nicht, aber er war ja kreativ, da fiel ihm bestimmt etwas Schönes ein, bis er wieder in Enies Lobby war.

Genug Zeit zum Nachdenken hatte Lucci definitiv. Offiziell war er zwar als Spandams Bodyguard hier, aber es hatte bisher noch nie ein versuchtes Attentat in San Faldo gegeben. Sicher, die Insel kannte Verbrechen genauso wie jeder andere Teil der Welt, aber die spielten sich meist in dreckigen Gassen zwischen eng beieinanderstehenden Häusern ab, fernab vom bunten Treiben der Hauptstraßen. Spandam war leider so sicher wie in keiner anderen Stadt, und das wurmte ihn gewaltig. Ein wenig Abwechslung wäre angenehm gewesen, denn so war der Ausflug furchtbar langweilig für ihn.

Alles, was Spandam kaufte, war im Prinzip Schrott in verschiedenen Farben und Größen. Und der einzige Grund, aus dem Lucci hatte mitkommen müssen, war, um besagten Schrott für ihn zu tragen. Ein CP9-Mitglied konnte halt so viel tragen wie ein Dutzend gewöhnlicher Soldaten, und Lucci konnte davon noch einmal das Doppelte schleppen. Was er dank Spandams unersättlicher Gier nach Schnickschnack auch tat. Der sinnvollste Teil seiner Ausbeute war bisher die kunstvoll verzierte Maske, die er sich vor vier Geschäften gekauft hatte, und die zumindest seine lächerliche Fratze vor der Welt verbarg. Zu schade, dass er sie nur an die Wand in seinem Arbeitszimmer hängen wollte.

Lucci hatte sich mittlerweile mit seinem Schicksal abgefunden, er konnte ja ohnehin nichts dagegen tun. Und solange Spandam damit beschäftigt war, jede noch so offensichtliche Touristenfalle leer zu kaufen, sprach er wenigstens nicht mit ihm. Man musste in allem das Positive sehen, hatte Kaku mal zu ihm gesagt, auch wenn er sich sicher war, dass er es anders gemeint hatte. Also hoffte er einfach stumm darauf, dass sie bald nach Enies Lobby zurückkehren konnten und der Tag nicht ganz verschwendet war. Seine gesamte mentale Kapazität ging nämlich dafür drauf, Spandam so weit zu ignorieren, dass er ihn nicht aus schierem Versehen umbrachte. Somit hatte er nicht einmal die Möglichkeit, die Zeit sinnvoll zu nutzen und sich einen ausgereiften Plan für den Rest der Woche zu überlegen.

Als sie endlich den Heimweg antraten, war es bereits später Nachmittag, also würden sie erst gegen Abend ankommen. Wäre Lucci nicht so versessen darauf gewesen, auch jetzt noch ein tadelloses Beispiel an Professionalität zu sein, hätte jeder Passant die Wellen des puren Hasses spüren können, die von ihm ausgingen.

Und dann geschah es.

Worüber genau Spandam stolperte, wusste er nicht – schließlich hatte er ihn ignoriert und nur ab und an genickt –, doch plötzlich kam der Schwachkopf so sehr ins Wanken, dass er sich aus Reflex an Lucci festklammerte, der schräg hinter ihm lief (wie auch immer er das schaffte war ihm ein Rätsel), und ihn mit sich zog, als er laut und ziemlich erbärmlich schreiend zu Boden ging. Lucci entkam einem Kontakt mit dem Boden so elegant, wie es ihm in der Situation möglich war, aber Spandam landete unter lautem Krachen und Gejammer auf der Hälfte der Päckchen und Tüten, die Lucci hatte fallen lassen – nicht, weil er sie nicht alle hätte festhalten können, sondern weil er hoffte, dass irgendetwas davon kaputt ging.

Die anderen Soldaten, die sie begleiteten, waren im ersten Moment zu geschockt, um zu reagieren. Auch Lucci weigerte sich schlicht, Spandam aufzuhelfen, weil er genau wusste, dass jede Berührung seinerseits in einem Shigan durch Spandams Kehle enden würde. Stattdessen hob er also gemächlich die verstreuten Einkäufe auf und warf Spandam einen drohenden Blick zu, als dieser sich darüber beschweren wollte, dass Lucci ihm nicht aufhalf. Erstaunlicherweise verstand Spandam, hielt den Mund und stand ohne Hilfe auf.

Lucci unterdrückte ein verzweifeltes Knurren. Wenn er sich nicht etwas mehr Mühe gab, seine Abneigung gegenüber seinem Vorgesetzten zu verbergen, würde auch der beste Plan nicht verbergen können, wer Spandam umgebracht hatte.
 

Als sie endlich wieder in Enies Lobby angekommen waren, war Lucci so kurz vor einem Tobsuchtsanfall wie noch nie zuvor. Er schaffte es noch, Spandams Einkäufe in dessen Zimmer zu tragen und sich standesgemäß mit einer angedeuteten Verbeugung zu entschuldigen, aber eine weitere Bemerkung von seinem Vorgesetzten und er wäre explodiert. Alles, was er jetzt noch wollte, war sich in sein Zimmer zurückzuziehen, etwa eine halbe Stunde über Hattoris Köpfchen streicheln (Lucci hatte ihn Zuhause gelassen, weil er bei ihrem letzten Besuch in San Faldo einen Streit mit einer lokalen Taubenschar begonnen hatte), und dann vielleicht noch über einen Plan nachdenken, wie er ihrem Elend ein Ende setzen konnte.

Lucci hatte nicht geplant, einen Blick in ihren Gemeinschaftsraum zu werfen, auch wenn er auf seinem Weg lag. Als er jedoch sah, wie Kaku vor dem Eingang herumlungerte, stutzte er. Er roch verdächtiges Verhalten zehn Kilometer gegen den Wind, besonders bei seinen Kollegen, und Kakus auffällige Reaktion, sowie er Lucci bemerkte – ein alarmiertes Flüstern in das Innere des Raums und ein panischer Gesichtsausdruck –, wäre streng betrachtet eine Schande für die CP9.

Er ahnte Schlimmes, wenn sogar Kaku sich so verhielt.

»Lucci, schon zurück?«

Auf Kakus Frage hob er eine Augenbraue und beobachtete zunehmend irritiert, wie der andere sich zwischen ihm und dem Durchgang aufbaute, um ihm die Sicht ins Innere zu versperren.

»Offensichtlich«, antwortete er flach und nickte in Richtung Gemeinschaftsraum. »Was geht hier vor?«

»Ist das Lucci? Lass ihn rein, Kaku, ich warte schon seit heute Mittag darauf, dass er seinen Pelzarsch wieder hierher schwingt!«

Jabras Stimme, die plötzlich aus dem Inneren des Raums tönte, ätzte sich wie Säure in seine Gehörgänge. Lucci war ohnehin schon kurz davor, das Gebäude in Trümmer zu legen, da war Jabras lächerliche Provokation genau das Richtige, um ein wenig Dampf abzulassen. Mühelos schob er Kaku beiseite, der ihn fast schon anflehte, den Raum nicht zu betreten, und bereitete sich innerlich darauf vor, dass sie sich vielleicht doch ein Ersatzmitglied besorgen mussten.

Der Gemeinschaftsraum sah nicht anders aus, als er ihn das letzte Mal verlassen hatte – bis auf ein Detail. Lucci warf einen kurzen Blick auf die anderen Mitglieder, die tatsächlich alle anwesend waren. Fukurou und Kalifa saßen etwas abseits und schienen beide nicht sonderlich interessiert an dem Geschehen, auch wenn zumindest Fukurous Blick beunruhigt gen Boden huschte, als er Lucci sah. Kumadori ging in einer unnötig dramatischen Episode auf die Knie und murmelte irgendetwas, von dem er sich nicht die Mühe machte, es zu hören. Blueno war alle Farbe aus dem Gesicht gewichen, womit er noch entsetzter aussah als Kaku, der ihm in den Raum gefolgt war.

Nur Jabra, dieses Aas, stand in der Mitte des Raums neben einer Box und grinste ihn provozierend bis über beide Ohren an. Genau das, was Lucci in seinem momentanen Gemütszustand brauchte. Er hätte Kaku einfach ignorieren und weitergehen sollen. Stattdessen ging er einige Schritte weiter auf Jabra zu und fixierte ihn mit einem Blick, der sonst nur für Spandam reserviert war.

Lucci wusste genau, was dieses schreckliche Ding neben Jabra war, aber er musste dennoch sichergehen. Und wenn er es nur tat, um sich mit irgendetwas zu beschäftigen, um nicht die Beherrschung zu verlieren.

»Was ist das?«

Jabra lachte rau auf und Lucci schwor, dass er sich nur im Griff hatte, weil er starr war vor Wut.

»Schlägt das Alter dir auf die Augen? Ein Katzenklo.« Auf Jabras Gesicht breitete sich das höhnischste Grinsen aus, das er je gesehen hatte. »Ich hab gehört, ihr Katzen sitzt gerne in Boxen.«

Das Schlimmste daran war, dass Lucci tatsächlich manchmal den Drang verspürte, sich in Boxen zu setzen, doch er besaß auch genügend Selbstkontrolle, sich davon abzuhalten. Anders als Jabra, der pünktlich zu jedem Vollmond so laut jaulte, dass er sie alle aufweckte und in seltenen Fällen sogar zum Revierpinkler wurde.

Luccis Stolz auf seine Selbstbeherrschung kannte keine Grenzen, aber nachdem er bereits den ganzen Tag mit Spandam verbracht hatte, war er so nah dran, Jabra mit seinem Halsband zu Tode zu schocken. Damit würde er auch eher davonkommen als Spandam zu ermorden.

Keines der anderen Mitglieder wagte, etwas zu sagen. Bis auf Luccis stetig lauter werdendes Knurren war es totenstill im Raum.

»Was ist, hat's dir die Sprache verschlagen?« Jabra besaß die Dreistigkeit, auf ihn zuzukommen. Nur ein bisschen näher und Lucci würde sich vergessen. »Willst du's nicht mal ausprobieren? Oder bist du dir zu vornehm, vor uns aufs Töpfchen zu gehen?«

Am Rande nahm er wahr, wie Kaku einen Schritt auf ihn zumachte, ignorierte es aber, so wie er Kaku schon vor einigen Minuten hätte ignorieren sollen. Lucci war nur eine dumme Bemerkung davon entfernt, Jabra an die Kehle zu springen und ihn zu erledigen, und das ganz ohne Teufelskräfte. Er war so unendlich wütend, dass er mit seinen eigenen Zähnen spüren wollte, wie er dem anderen das Genick brach.

Die Luft war zum Zerreißen gespannt, als plötzlich Spandam laut jammernd in den Raum kam, wie immer völlig unempfänglich für die Situation, in die er hineingerannt war.

»Lucci! Wir müssen zurück nach San Faldo und meine neue Tischlampe umtauschen. Sie ist kaputtgegangen, als du sie hast fallen lassen.«

Das war's. Lucci spürte, wie ihm jegliche Professionalität aus den Gesichtszügen wich.

Alle Anwesenden waren zu fassungslos, um etwas zu sagen. Nur Jabra sah kurzzeitig aus, als wollte er am liebsten laut loslachen, doch als er einen Blick in Luccis Gesicht warf, verschluckte er sich beinahe an der eigenen Spucke. Hätte er sich in seiner Wolfsform befunden, wäre er bestimmt mit dem Schwanz zwischen den Beinen getürmt. Spandam hingegen bemerkte die Gefahr natürlich erst, als sie ihm in Form eines kurz vorm Explodieren stehenden Luccis ins Gesicht starrte.

»Sicher, dass das nicht passiert ist, als Sie wegen Ihrer gewohnten Inkompetenz gestolpert sind und sich mit dem Hinterteil zuerst darauf gesetzt haben?«, knurrte Lucci ihm entgegen und spürte, wie sich seine Hände in Pranken verwandelten. Mit dem letzten Bisschen Kontrolle zwang er sich dazu, Spandam zu siezen. Er konnte sich nicht vorstellen, was für ein Gesicht er machte, aber er musste so furchteinflößend wirken, dass Spandam sich doch tatsächlich einnässte, als er ihn sah, sich schreiend umdrehte und so schnell den Raum verließ, wie ihn noch niemand von ihnen je hatte rennen sehen.

Für einen Moment hatten die anderen aufgehört zu atmen. Alle Blicke waren auf Lucci gerichtet und jeder von ihnen war bereit, im Ernstfall zu verschwinden, bevor sie zu dem armen Bastard wurden, der seine Wut jetzt auf sich zog. Jedes Mitglied zuckte zusammen, als Lucci sich wieder an sie richtete.

»Morgen früh um acht werden wir einen Plan besprechen. Ich dulde keine Widerrede.«

Bei diesen Worten sah er jedem von ihnen nacheinander in die Augen, um sicherzugehen, dass seine Nachricht unmissverständlich angekommen war. Dann drehte er sich um und wollte gerade den Raum verlassen, als ihm ein Gedanke kam. Lucci warf einen Blick über die Schulter zu Jabra, der hart schluckte und nur mit Mühe ein Winseln unterdrücken konnte.

»Und schaff mir dieses Ding aus den Augen. Wenn es morgen noch hier ist, wirst du dir wünschen, dass ich dir stattdessen meinen Schuh ins Maul ramme.«



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