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Detective Di

von

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Die Detektivin, die niemals vergisst Teil 1

Ein ganz gewöhnlicher Morgen für Di Ren-jie: Aufstehen um Punkt 5 am Morgen, danach duschen, und Tai-Chi-Übungen im Garten, alle Bewegungen aus der Erinnerung heraus. Das etwa eine Stunde lang. Danach sofort umziehen und zum Frühstück in die Küche gehen. Während die Mutter das Frühstück vorbereitete, blätterte Ren-jie die Zeitung durch und dann ein Buch, in diesem Fall war es noch einmal die Kunst des Krieges von Sunzi im chinesischen Original. Heute kam sie nur bis Kapitel 4, was sie auch nicht sonderlich schade fand. Immerhin hatte sie schon die russische, die japanische und die englische Fassung gelesen, das chinesische Original war nur um nicht in ihrer zweiten Muttersprache einzurosten.
 

Sobald das Frühstück beendet war, verabschiedete sie sich für gewöhnlich bei ihren Eltern, bis sie um 17 Uhr zu ihrer Schicht im Restaurant ihrer Eltern eintreffen sollte. Ihr Weg führte sie seit heute zur Nan’Yo Oberschule von Tokyo, 20 Minuten mit der Bahn von ihrer Wohnung entfernt. Auf den ersten Blick sah die Schule ganz normal aus, aber als sie den Hof betrat, wohlgemerkt mit der russischen Fassung von Krieg und Frieden vor der Nase, stellte sie fest dass sich an einigen Schulen Vieles glich, wie zum Beispiel die Diskriminierung von Leuten, die ein Wenig anders waren. Genervt steckte sie ihr Buch in ihre Schultasche und nahm sich die Brille ab, verstaute sie in der Brusttasche ihrer Bluse. „Lasst das Mädchen in Ruhe. Sie hat euch nichts getan.“ meinte sie in ruhigem Ton, ließ ihre Tasche fallen und positionierte sich nur einen Meter entfernt von einer Gruppe Jungs, die gerade ein Mädchen mit roten Haaren und verschiedenfarbigen Augen bedrängten. Es waren 5 Jungs und alle sahen sie recht schlecht gelaunt an. „Was willst du denn? Das hier geht dich nichts an.“ „Da muss ich widersprechen. Es entspricht nicht meiner Philosophie Schwächere im Stich zu lassen. Jedoch kann ich genauso wenig einen Schwächeren angreifen, solange er nicht mich angreift. Ich bin Konfuzianerin. Ich würde euch gerne die 3 Wege aufzeigen, klug zu handeln.“ Mit gehobenen Augenbrauen sahen sich die 5 Jungs gegenseitig an, während das andere Mädchen sich ein Wenig zurückzog. „Strategische Analysen einer kleinen Gruppe von bis zu 10 Personen zeigen, dass es meistens einen Anführer gibt, 1 oder 2 Mitläufer und der Rest sind Feiglinge.“ Erklärte sie, stellte die Beine aneinander, ballte die rechte Faust und legte sie sich auf den Rücken, während sie die linke Hand mit der Fläche zu sich und den Fingerspitzen nach oben von sich weg hielt. „Nur zu, macht den ersten Schritt, meine Herren.“ Niemand auf dem Hof konnte dabei zusehen. Erst als alles vorbei war, sahen die Schüler wieder hin, sahen wie Ren-jie dem Anführer des Karate-Clubs von Nan’Yo eine Hand an die Halsschlagader hielt, die fast aussah wie der Kopf einer Viper. „Was für ein Stil war das?“ „Eine Mischung aus verschiedenen Kung-Fu-Stilen, wie dem Affen-Kung-Fu oder dem Schlangen-Stil. Ich wechsle je nach Situation den Stil, dauert auch nur den Bruchteil einer Sekunde, wenn man ein Gedächtnis wie ich hat. Übrigens, mein Name ist Ren-jie. Ich bin die neue Schülerin.“ Lächelte die dunkelhäutige Oberschülerin, nahm die Hand von der Halsschlagader und holte ihre Brille wieder heraus, setzte sie sich auf. „Du bist…“ „Brillenträgerin. Ich bin aber auch zur Hälfte Chinesin. Übrigens, ich brachte euch gerade 2 der 3 Wege bei, wie ein Mensch klug handelt. Konfuzius sagt: Ein Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: der Erste ist nachdenken, der edelste Weg. Der Zweite ist Nachahmung, der leichteste Weg. Der Dritte ist Erfahrung, der bitterste Weg. Denk darüber nach mein Freund.“ erklärte sie mit emotionslosem Gesicht, verneigte sich vor dem Vorsitzenden des Karate-Teams und las ihre Tasche wieder auf und ging zu dem Mädchen, welches sie eben gerettet hatte.
 

„Gehen wir gemeinsam rein? Könntest du mich bitte zum Büro des Direktors führen, ich möchte den Vorfall gerne melden bevor Jemand irgendein Gerücht in die Welt setzt. Ich bin Ren-jie.“ lächelte Ren-jie und verneigte sich nach chinesischer Tradition vor ihrer neuen Gesprächspartnerin, welche dies ein Wenig peinlich berührt unterband. „Hör bitte auf damit. Die Leute denken noch dass du auf mich stehst.“ „Verzeih, ich bin in China aufgewachsen.“ erklärte sich Ren-jie, richtete sich die Brille und errötete dabei leicht. Mit noch verlegenerem Gesichtsausdruck winkte das andere Mädchen ab. „Ist schon gut. Ich bin Maya. Komm, ich bringe dich zum Direktor. Ich werde selber auch was dazu sagen, denn du bist kein schlechter Mensch, dass kann ich sehen. Ich habe eine Synästhesie, also…“ „Eine Verknüpfung verschiedener Sinneswahrnehmungen, Kombination aus Warm-Kalt-Empfinden und Seh-Sinn, Hören und sehen, riechen und sehen, et cetera. Ich bin Hyperthymetikerin, ich vergesse nichts.“ nickte Ren-jie, folgte ihrer Gesprächspartnerin ins Schulgebäude. Sie bemerkte, dass Mayas Haare nicht gänzlich rot waren, sie waren wie ihre Eigenen gefärbt, nur mit einem anderen Pink-Ton. Auch die Augen von Maya waren anders, sie waren verschiedenfarbig, also das Linke war rehbraun, das Rechte aber smaragdgrün. „Du hast Heterochromie. Ein seltener Gendefekt, der außer der Ungleichheit der Augen keine Auswirkungen hat, Meistens zumindest. Häufig ist eine Ring- oder Segment-Heterochromie, selten jedoch die totale Iris-Heterochromie. Entschuldigung, Hyperthymesia. Wenn ich eine Erinnerung habe, kann ich den Film nicht anhalten, bis er zu Ende ist. Tut mir Leid.“ „Ist schon gut. Nochmal auf deine erste Beobachtung zurück zu kommen, ja ich habe eine Verknüpfung zwischen meinem Seh-Vermögen, meinem Gehör und meinem Farb-Empfinden. Ich sehe die Emotionen einer Person als farbige Aura und du hast eine sehr strahlende Aura. Ich denke wir werden gute Freunde werden. Da fällt mir ein, du redest in einem merkwürdigen Dialekt. Wo kommst du her?“ „Ich wurde in Taiyuan geboren, in China, heutige Provinz Shanxi. Von meinem 12ten Lebensjahr an lebte ich in Osaka, habe dort die Mittelstufe absolviert. Außerdem habe ich von einem örtlichen Meister das Kung-Fu erlernt und auch ein Wenig Muay Thai, letzteres allerdings nur durch den Film Ong-Bak, der eigentlich erst ab 18 freigegeben ist.“ Ein Wenig ungläubig sah Maya ihre Gesprächspartnerin an. Hatte sie wirklich einen Film gesehen, der erst ab 18 Jahren freigegeben war? Das war kaum zu glauben.
 

Vor dem Büro des Direktors angekommen klopfte Maya nur und wartete auf die Antwort des Direktors. Einen Augenblick später kam eine junge Lehrerin heraus, richtete sich hastig die Bluse und den Rock. Nachdenklich sah Ren-jie ihr hinterher. „Kommt rein ihr 2.“ rief der Direktor und beide Schülerinnen traten durch die offene Tür. Auch der Direktor schien etwas hektisch, knöpfte sich schnell die Hose zu. „Verzeihen sie wenn ich indiskret sein sollte, aber kann es sein, dass wir sie gerade bei einem Schäferstündchen mit dieser Lehrerin gestört haben? Alles deutet darauf hin.“ entsetzt sah Maya zu Ren-jie. „Renjie! Was soll das denn!?“ „Entschuldige, war das unangebracht?“ erwiderte die Angesprochene, sah mit gehobenen Augenbrauen zu ihrer Mitschülerin. „Unangebracht!? Er ist unser Direktor! Außerdem sagt man sowas einfach nicht!“ „Entschuldige, das war für mich nicht offensichtlich. Mein Verstand funktioniert ein Wenig anders als der von Anderen.“ Verstehend nickte der Direktor, setzte sich hinter seinen Schreibtisch. „Sie haben keine soziale Kompetenz?“ „Richtig. Aber das ist Nebensache. Ich bin eigentlich hier hergekommen um einen Vorfall zu melden: 5 Mitglieder des Karate-Clubs haben Maya drangsaliert, jedoch ist mir nicht klar, warum. Eventuell liegt es an ihrer Herkunft als halbe Europäerin, wir wissen dass es noch immer Leute gibt, die Ausländer nicht gerne in ihrem Land sehen, so wie mich obwohl ich schon seit meinem 12ten Lebensjahr japanische Staatsbürgerin bin. Jedenfalls, ich kann ihnen die Namen der 5 zwar nicht nennen, allerdings, wenn sie mir ein paar Minuten geben, kann ich ihnen eine Skizze der Situation anfertigen.“ „Ist gut. Und inzwischen erklären sie mir die Situation aus ihrer Sicht, Fräulein Reid.“ Zustimmend nickte Maya, sah noch wie Ren-jie aus ihrer Schultasche einen Bleistift und ein Skizzenbuch zog und zu zeichnen begann. „Also, ich bin wie immer eine halbe Stunde vor Schulbeginn hier, weil ich mich jeden Morgen mit einer frischen Ladung Süßigkeiten im Schul-Laden eindecken will. Ich kam gerade aus dem Laden, als die 5 vom Karateclub mich abgefangen haben. Sie haben mich aufs übelste beleidigt, mich als Heidin bezeichnet, weil ich einer Naturreligion angehöre, welche den Göttern der 4 Elemente, des Lichtes und der Dunkelheit huldigt. Ich für meinen Teil huldige den Göttern der 4 Elemente und des Lichtes. Es ging eigentlich nicht um meine Herkunft, wie Renjie vermutete. Außerdem…“ Neugierig sah Ren-jie auf, bemerkte dass sich Mayas Gesichtsausdruck verändert hatte. Sie schien etwas gequält. „Ja?“ „N-nichts. Zumindest nichts Wichtiges. Jedenfalls hat Ren-jie mich dann noch gerettet. Sie hat aber keinen Erstschlag gelandet. Sie hat jeden der Angriffe der 5 einfach nur pariert und gekontert. Sie hat den Streit nicht provoziert.“ „Richtig. Die beste Schlacht, ist die ohne Opfer auf beiden Seiten, Sunzi ‚Die Kunst des Krieges‘. Ich bin übrigens fertig.“ mischte sich Ren-jie wieder ein, zeigte dem Direktor die Skizze. Wobei, Skizze war gut, es sah aus wie ein halbes Portrait. Schwer seufzend lehnte sich der Direktor zurück. „Ich kenne diese Jungs. Ich werde mich später um sie kümmern. Und jetzt geht ihr in eure Klasse. Fräulein Ren-jie…“ „Es heißt Fräulein Di. Entweder das, oder Ren-jie, so wie ihnen beliebt. Mein Name wird nach chinesischer Tradition ausgesprochen und geschrieben, also regulär erst der Familienname Di, dann der Rufname Ren-jie, ausgesprochen Ren-ji-e. Verzeihung, was wollten sie sagen?“ „Ich wollte sagen, dass sie und Fräulein Reid in die gleiche Klasse gehen. Fräulein Reid kann sie ja zum Klassenraum führen.“ Beide nickten zustimmend. „Dann bedanke ich mich bei ihnen, Herr Direktor.“ verneigte sich Ren-jie wie schon bei Maya auf chinesische Art und Weise. „Ähm, wir sind in Japan, junge Dame.“ ermahnte sie der Direktor. Mit gehobener Augenbraue und in Falten gelegter Stirn sah Ren-jie wieder auf. „Das ist verdammt kompliziert…“
 

Als sich die Tür zum Klassenraum aufschob, nachdem die neue Schülerin angekündigt wurde, stockten alle Schüler mit dem Atem. Ein rosahaariges Mädchen mit ziemlich dunkler Haut und einem paar goldener Glöckchen am Ende des knielangen Zopfes trat vor, rückte sich die Brille zurecht. „Guten Morgen, mein Name ist Di Ren-jie. Ich bin vor 2 Wochen aus Osaka hier hergezogen und freue mich schon darauf, euch besser kennen zu lernen.“ Verneigte sie sich knapp, dieses Mal nach japanischer Tradition, was Maya erleichtert aufatmen ließ. „Danke, setz dich doch dort hinten hin.“ meinte die Lehrerin und die Brillenträgerin setzte sich auf den ihr zugewiesenen Platz. Sie saß am Fenster, direkt in der vorletzten Reihe vor Maya.
 

„Das klang vorhin wie auswendig gelernt. Wie oft musstest du das schon sagen?“ wollte Maya nach Schulschluss wissen, während Ren-jie wieder in ihr Buch vertieft war. „Ich habe in Osaka innerhalb von 2 Jahren 4mal die Schule gewechselt. Und das war nur während der Mittelstufe. Wenn man das 3 oder 4mal sagt, geht es einem in Fleisch und Blut über. Übrigens, zu viel Zucker und Süßigkeiten sind schlecht für den Blutzucker, das fördert die Gefahr von Diabetes Mellitus und Karies, wobei ersteres gefährlicher ist.“ erklärte Ren-jie, deutete dabei halb aus dem Augenwinkel auf den Dauerlutscher, den Maya gerade im Mund hatte. Diese lächelte einfach nur frech. „Ach, mein Arzt sagt mir jeden Monat dass mein Blut erste Sahne ist. Und meine Zähne sind die Gesündesten die mein Zahnarzt seit langem gesehen hat, trotz meines hohen Zuckerkonsums.“ meinte die Rosahaarige mit den verschiedenfarbigen Augen lächelnd, während beide auf dem Weg zum Bahnhof waren. „Und jetzt ich: Was liest du da eigentlich? Scheint ja spannend zu sein.“ „Die Kunst des Krieges von Sunzi, ein weit über 2000 Jahre altes Buch, als Leitfaden für Generäle gedacht. Allerdings können auch Schüler, Studenten und Arbeitnehmer aus dem Buch ihre Lehren ziehen. Vielleicht sollte ich dir meine japanische Ausgabe mal leihen, könnte nicht schaden.“ Wieder sah Ren-jie auf, blickte dann zu ihrer leicht überforderten Gesprächspartnerin. „Entschuldigung, war das gerade wieder unangebracht?“ „Äh… nicht wirklich…“ seufzte Maya, ließ den Kopf hängen. „Vielleicht… vielleicht komme ich nochmal darauf zurück Ren-jie. Hast du auch andere Bücher? Romane oder so?“ „Homoerotische Romane?“ Stark errötend blieb Maya stehen, sah Ren-jie mit großen Augen an. „W-wie kommst du denn darauf dass ich homosexuell bin? Ich meine, nicht dass ich es wäre aber…“ „Du wolltest dem Direktor nicht sagen womit die sich noch beleidigt haben. Ich vermute, du hattest Angst dass er dich schief ansieht oder dir selbst die Schuld daran gibt, dass diese Mistkerle dich drangsaliert haben. Aus deiner Reaktion vorhin beim Direktor, und der Tatsache dass du keinem Jungen auch nur mit dem Arsch hinterher gesehen hast schließe ich, dass du entweder asexuell, oder eben homosexuell bist.“ Hastig griff Maya ihrer braungebrannten Mitschülerin unter den Arm und zog sie in eine Seitengasse. „Sag mal spinnst du!? Du kannst sowas doch nicht auf offener Straße ausposaunen Ren-jie! In Japan werden Homos geschnitten wo es nur geht! Die werden zwar geduldet aber nicht akzeptiert!“ Wieder legte Ren-jie die Stirn in Falten und den Kopf schief. „Das ist wirklich verdammt kompliziert.“
 

Während der Zugfahrt beruhigte Maya sich schließlich ein Wenig, und am Zielbahnhof angekommen, stellten beide fest, dass sie in der gleichen Straße wohnten, nur 2 Kreuzungen voneinander entfernt. „Tut mir Leid dass ich dich so bloßgestellt habe, ich bin wie du gemerkt hast ein echter sozialer Analphabet. Ich nehme wirklich jedes Fettnäpfchen mit.“ „Macht nichts, ich hätte wissen müssen dass du es bemerkst. Immerhin funktioniert dein Verstand anders als Meiner, wie du heute Früh gesagt hast. Und du hast Recht, ich steh auf Mädchen. Besonders auf hübsche Mädchen mit ähm… naja…“ „Du meinst mit prallen Hintern und großen Brüsten? Lass mich raten, unangebracht?“ „Aber hallo…“ schwitzte Maya allmählich. Ren-jie für sich legte wieder den Kopf schief. Dabei fiel ihr Blick auf ein Mädchen, das aus dem Fenster eines nahegelegenen Hauses sah. Neugierig blieb die braungebrannte Halbchinesin stehen und sah zum Fenster. Ein Film begann vor ihren Augen abzulaufen:
 

Erinnerung

Am Morgen kam Ren-jie an einigen Häusern vorbei, ein Passant joggte die Straße entlang, ein kurzhaariger junger Mann ungefähr Ende 20, stieß beinahe mit ihr zusammen. Sie war auf Seite 5 ihres Buches angekommen, als sie aus dem Augenwinkel eine Person sah, die sich hastig vom Haus entfernte, im selben Moment wandte sie den Blick zu dem Haus. Nun stand sie neben sich selbst, der Film war wie angehalten. Langsam trat die aktive Ren-jie näher an den Mann. Er trug einen braunen Trenchcoat, den Kragen weit hochgestellt und auf seinem Kopf eine schwarze Wollmütze. „Eine Wollmütze… jetzt im Sommer? Das riecht doch nach Geheimniskrämerei.“ Überlegte sie. Der Film brach plötzlich wieder ab.

Erinnerung Ende
 

Mit Schmerzverzerrtem Gesicht griff sich Ren-jie an die rechte Schläfe. „Autsch… das tat weh…“ stöhnte sie. Erschrocken kam Maya näher wollte sie stützen, doch Ren-jie schüttelte sie schnell wieder ab. „Alles in Ordnung? Hast du Kopfschmerzen?“ „Ich hab mich gerade an etwas erinnert… und diese Filme verursachen bei mir immer rasende Kopfschmerzen…“ erklärte Ren-jie, atmete gequält ein und aus, sah dann wieder zum Fenster des Hauses. Das Mädchen war weg. „Woran hast du dich erinnert?“ „An einen Mann der sich ziemlich hastig von diesem Haus dort entfernt hat. Weißt du zufällig wer hier wohnt?“ „Ja, die Nakamuras, besser gesagt Herr Nakamura und seine Tochter. Sie ist vor 3 Jahren verunfallt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Ich hab mich mal gut mit ihr verstanden, sie ging auf unsere Schule und ab und an sind wir mal in die Innenstadt zum Shoppen gegangen. Ihre Mutter hat sich vor anderthalb Jahren von ihrem Vater getrennt, weil er ziemlich ähm…“ „Überfürsorglich ist?“ ergänzte Ren-jie und richtete sich langsam wieder auf, richtete sich die Brille und sah wieder zum Fenster. „Geht es wieder?“ „Ja. Lass mich mal zusammenfassen: Das Nakamura Mädchen ist vor 3 Jahren das Opfer eines Verkehrsunfalls geworden, daraufhin ist ihr Vater quasi durchgedreht und wurde überfürsorglich. Ungefähr 18 Monate später verließ ihre Mutter die Familie, weil ihr Vater überfürsorglich wurde. Ist dieses Mädchen Querschnittsgelähmt?“ „Ja, ist sie.“ „Und hat sie seit dem Unfall… besser gesagt seit sie aus dem Krankenhaus zurück ist, das Haus irgendwann einmal verlassen?“ „Nicht dass ich es mitbekommen hätte.“ gab Maya zu. Verstehend nickte Ren-jie. „Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich bräuchte jetzt dringend einen Tee. Möchtest du? Wir haben hervorragende Teeblumen bei uns zuhause. Unter Anderem grüner Tee mit Jasmin und Rose.“ „Hört sich gut an.“ nickte Maya.
 

Nur wenig später saß Maya bei Di Ren-jie im Wohnzimmer, sah sich interessiert um. Im Grunde sah es nicht anders aus als bei ihr zuhause, nur dass der Ein oder Andere Buddha im Zimmer stand, unter Anderem einer auf dem Kaminsims. „Was es wohl mit diesen Teeblumen auf sich hat?“ überlegte die Rosahaarige mit den ungleichen Augen, da kam Ren-jie schon zu ihr… fast nackt und nur in Unterwäsche. „RENJIE!“ brüllte Maya nur noch.
 


 

Nächstes Mal bei Detective Di: Ren-jie macht Maya eindeutige Avancen, doch Maya scheint nicht interessiert. Sie beschließen zu Mariko Nakamura rüber zu gehen und sie mit Hilfe von Ren-jies germanischem Bärenhund zu befragen. Leider kommt Marikos Vater dazwischen. Wird es Di Ren-jie gelingen den Fall von Marikos Verkehrsunfall nach 3 Jahren endlich aufzuklären? Seid gespannt, denn es gibt nur eine Wahrheit!



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