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Zyklon

von

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Habub

Hand in Hand verließen sie das Café und hielten an der Ecke, an der sich ihre Wege trennten. Ruffy konnte sein Glück kaum fassen; das Date war perfekt gewesen und wer hätte gedacht, dass Hände halten so schön sein könnte?
 

Wie sie nun draußen standen, sich verabschieden mussten, wusste er nicht, was zu tun war. Sollten sie sich küssen? Machte man das so? Wollte er es überhaupt? Bevor er einen der vielen wie wild kreisenden Gedanken fangen konnte, spürte er warme, weiche Lippen auf seiner Wange. Versteinert von dem Kuss, brachte er es nur zu einer schwachen Geste und winkte ihr mit einem verträumten Grinsen hinterher.
 

„Also das machst du, wenn du allein bist.“
 

Ruffys Haltung verkrampfte, seine Augen weiteten sich, als der Klang der Stimme immer tiefer in seinen Gehörgang kroch. Diese Stimme... konnte es sein...?
 

„Du wirst von uns getrennt und landest gleich in den Fängen irgendeines Mädchens“, setzte die weiche, aber hohe Stimme fort, offensichtlich näherte sie sich ihm. „Wer hätte gedacht, dass gerade du dich auf sowas einlässt...“
 

Warmer Atem umschmeichelte sein Ohr, Hände schlossen sich um seine Oberarme und übten angenehmen Druck aus; es war schon fast eine zärtliche Annäherung. Der restliche Körper lehnte sich in seinen Rücken, offenbar der einer Frau und außerdem einer Person, die er sehr gut kannte. Sie schob ihre Arme unter seine und umarmte seinen Torso, während ihre Lippen sanfte Pfade auf seinem bloßen Nacken fuhren.
 

„N-Nami“, brachte er nur raus. Es fühlte sich nicht richtig an.
 

„Du erinnerst dich... Das ist gut.“ Ihre Stimme war so anders von ihrem üblichen Ton. So kannte er ihren Klang nur, wann immer sie jemanden durch Flirten manipulieren wollte. Was war hier nur los?
 

Was auch immer es war, allmählich schien Ruffy darauf zu reagieren. Eine intensive Empfindung erwachte in seinem tiefen Innern und sendete Impulse durch seinen Körper mit jeder Berührung ihrer Lippen auf seiner Haut. Ein Gefühl ähnlich dem für Dera, nur war es so viel mehr und so viel und so nostalgisch. Wie aber konnte er mit diesem Gefühl so vertraut sein, geschweigedenn dieser Reaktion, vor allem mit Nami?
 

Was, wenn er sich irrte? Mit mehr Kontrolle in seinem Körper, drehte sich Ruffy in ihrer Umarmung, um ihre Identität sicher zu stellen – und blickte geradewegs in diese klaren braunen Augen, die er so sehr vermisst hatte. „Nami... es... du bist es wirklich...“
 

Sie legte ihren Kopf schief. „Natürlich bin ich es, wer sollte es sonst sein?“
 

„Ich hab dich nur nicht erwartet...“, seufzte er und erwiderte ihre Umarmung schließlich. Der Duft von Orangen, Blumen, etwas Tinte und besonders der Meeresbrise erfüllten seine Nase und Sinne, endlich wieder. Es war definitiv seine Nami. „Ich hab dich vermisst...“
 

„Ah ja... so sehr, dass du dir gleich ein neues Mädchen zulegst?“ Sie lehnte ihren Kopf von ihm weg, als er sein Gesicht in ihrem Haar verstecken wollte und löste dabei die Umarmung ein Stück.
 

„...was?! Nein!“ Ruffy verstand nichts mehr. Welches andere Mädchen? Welche anderen Gefühlen? Es hatte immer nur eines gegeben und das... das war mit Nami verbunden? „Ich werde dich niemals ersetzen!“
 

Sie kicherte: „Ich weiß, Dummkopf. Du könntest gar nicht, selbst wenn du wolltest...“ Und so lehnte sie sich in seine Arme, ihre perfekte Nase berührte seine, ihr perfekter Körper schmiegte sich an seinen, ihre perfekten Lippen trafen auf seine...
 

—————
 

Ruffy schreckte keuchend hoch. Was?! Sein Gehirn war zu sehr verheddert mit den Ereignissen seines Traumes, um zu verstehen, was auch immer gerade passiert war, das immer noch an seiner physischen Form hing. Die Berührungen waren noch immer auf seiner Haut, er spürte sie noch immer so nah, so unbeschreiblich nah und warm. Welchen Einfluss es auf ihn und seinen Körper und seinen Verstand hatte, es klammerte immer noch an ihm wie der Schweiß auf seiner Haut.
 

Was war nur gerade passiert? Und was passierte?
 

Etwas tippte seine Schulter an und ließ ihn erneut aufschrecken, sein Kopf schlug dabei gegen die Wand neben ihm. Verstört starrte er die Quelle für diesen Schreck an –noch immer nicht ganz erwacht aus seinem Traum– und sah in ein Gesicht, das er nicht erwartet hatte. Erleichterung zog ihn nun endgültig zurück in die Realität, er schluckte schwer und keuchte anschließend: „Es bist nur du, Brook...“
 

Es war offensichtlich, denn nun mit einer Person mehr in dem Apartment hatten sie Robin ins kleinere Zimmer ziehen lassen, sodass Brook und er sich das Wohnzimmer teilten. Sein Traum musste wohl auch in der Realität deutlich hörbar gewesen sein, um den älteren Mann zu wecken und zu besorgen. Wie viel hatte er gehört?
 

„Geht es dir gut, Ruffy-san?“ Nicht nur reine Sorge klang in seinen Worten wider, doch Ruffy war noch zu benommen, um zu erkennen, was es noch war.
 

„Ja... Ich... hatte nur einen komischen Traum...“ Er fühlte sich so seltsam, sein ganzer Körper bebte noch von den Emotionen und etwas fühlt sich sehr, sehr unangenehm an.
 

„Von dem Mädchen Dera, nehme ich an?“
 

„Wer, was?“ Ruffy runzelte die Stirn etwas irritiert, bis Brooks Blick sich von ihm abwandte und in Richtung seiner mittleren Körperregion deutete, die sich deutlich unter der Decke abzeichnete. Also daher kam das unangenehme Gefühl. „Nein, nicht Dera... ich, ähm...“
 

Brook hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. „Du musst dich nicht erklären. Eines Mannes spezielle Träume mögen sein Geheimnis bleiben.“
 

Gut. Denn das hätte sonst peinlich werden können.
 

„Eine kalte Dusche wäre allerdings ratsam. Du möchtest sicher nicht Robin-san so gegenüber treten, yoho“, fügte Brook mit einem Schmunzeln hinzu.
 

Stunden später erst hatte Ruffy alle mentalen Verbindungen zu seinem Traum verloren. Oder eher Albtraum? Er war sich darüber nicht so sicher oder was es bedeuten könnte, was es bedeuten sollte; die kalte Dusche hatte alle störenden Überbleibsel des Zwischenfalls aus seinem System gewaschen. Einen Rückfall konnte er allerdings nicht ausschließen.
 

Gegen Acht saßen sie an dem kleinen Tisch für eine Tasse Tee und Frühstück. Robin wirkte fröhlicher als sonst, während sie den Tisch mit allem Essbaren deckte, das sie besaßen – um zu feiern, Brook zu verwöhnen oder ihn zu beeindrucken, Ruffy konnte es nicht sagen. Das gestrige Drama schien aus ihrem Kopf zu verschwinden und Brooks Anwesenheit unterstützte das nur mehr, wenn man nach dem Lächeln in ihrem Gesicht ging, das sich verstärkte, sobald Brook sprach oder in ihrem Blickfeld auftauchte. Ruffy brannte sich diese Momente ins Gedächtnis ein.
 

„Ist schon komisch, Dera und der Farmer meinten, dass zwei Typen in... weiß ich nicht mehr, vermisst werden und dass die beiden auch an Brook interessiert waren“, sagte Ruffy, nach angenehmem Schweigen zwischen ihnen. „Sie wussten von seiner Afro.“
 

Robin sah ihn an, Neugierde glitzerte in ihren Augen. „Nur jemand von uns könnte das wissen. Jeden von hier, den wir bisher getroffen haben, schien keinerlei Wissen über die Welt außerhalb der Insel zu haben.“
 

„Ich erinnere mich“, warf Brook mit in Konzentration gerunzelter Stirn, „Eines Tages dachte ich, ich hätte eine vertraute Stimme gehört. Wenn auch gedämpft und unklar, dennoch bin ich irgendwie überzeugt, dass es Zorro-san war.“
 

Nun runzelten sie alle die Stirn, jene Idee in Betracht ziehend, verfielen sie wieder in Schweigen, jeder seinen eigenen Gedankenstrang nachgehend. Wenn Brooks Annahme wahr war, wussten sie zumindest von Zoros Überleben, doch würde es schwierig werden, jemanden zu finden, der keinerlei Orientierungssinn hatte. Aber vielleicht würde er wegen Brook zurückkommen?
 

„Wir hatten diese Unterhaltung auf der Arbeit neulich, über die beiden vermissten Männer von der Pineshaw Farm. Zwei Männer in ihren späten Teenager-Jahren wurden von einem Anwohner als vermisst gemeldet, nachdem sie von einer Jagd im Wald nicht zurückgekehrt waren“, wiederholte Robin die Fakten, so gut sie sie erinnerte. „Ich konnte soweit keine Verbindungen ziehen. Aber wenn diese beiden Personen, die der Farmer erwähnt hatte, dieselben sind wie in dem Artikel, dann...“
 

„...könnten das Zorro und Sanji sein – oder Lysop“, schlussfolgerte Ruffy mit wachsendem Enthusiasmus. „Wie kommen wir nach Pineshaw?“
 



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