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Die grausame Einsamkeit…

…zerstört sogar den stärksten Krieger des Reiches
von

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Kapitel 4: Neue Bekanntschaft

Dumpf prallte der träge Körper des Löwenmenschs auf den vom Laub bedeckten Boden. Keuchend rang Kyogo nach Luft, versuchte sich etwas zitternd aufzurappeln und spukte das unangenehm schmeckende Blut, welches sich in seiner Mundhöhle gesammelt hatte wieder aus. Was war da gerade passiert? Wer zum Teufel waren diese Fremden? Etwa der Feind? Aber Kyogo hatte doch noch nicht mal die Grenze überschritten…
 

Mit einem schmerzverzerrten Gesicht richtete sich der Lädierte wieder auf und versuchte standhaft seinem Feind gegenüber zu treten. Seine rechte Hand presste er gegen den Brustkorb. Wie es schien hatte der Kerl seinen linken Lungenflügel getroffen. „Wer seid ihr… Und was wollt ihr von mir…?“, keuchte Kyogo. Wenn er Pech hatte konnte er mit dieser Verletzung hier und jetzt sterben. Erst recht wenn der Feind einen Angriff startet. Grinsend trat der Mann mit der Finte zu Kyogo. Er griff nach dessen Gesicht und musterte ihn nachdenklich. „Das ist er, Motshu!“, rief er seinem Partner zu, wobei dieser dann zu ihm trat und seinen Medizinkoffer heraus nahm. „Hm… war ganz schön einfach. Ist er es denn auch wirklich? Der Boss meinte, dass unser Ziel ziemlich stark sei. Ich glaube nicht, dass der sich dann einfach so anschießen lassen würde.“, murmelte er mit leichten Zweifeln seinem Kumpel gegenüber und bückte sich zu Kyogo hinunter, welcher in sich zusammen sackte und mühevoll am Boden saß.
 

Grummelnd wandte sich der Scharfschütze zu Kyogo und fragte: „Wie heißt du?“ Keuchend richtete Kyogo seinen Blick zum Sniper. So langsam ging ihm die Luft aus. Ihm wurde schwindlig und übel zugleich. Er spürte wie sein Körper immer träger und schwerer wurde. Ohne nachzudenken murmelte der Angesprochene seinen Namen, bekam danach aber schreckliche Atemnot und kippte rücklings nach hinten.
 

„Siehst du? Er ist es wirklich! Behandle ihn notdürftig und lass uns dann zurück. Ich will nach Hause und endlich zurück ins Bett! Mein Häschen wartet dort schon auf mich.“, murmelte der Scharfschütze und ging langsam den Weg den er gekommen war zurück. Motshu sein Partner tat wie es ihm gesagt wurde und behandelte Kyogo so, das dieser auch ja nicht den Löffel abgeben würde. Schnaufend nahm der Blondschopf Kyogo huckepack und folgte seinem Kumpel. Für einen Moment kam der braunhaarige, verletzte Löwenmensch wieder zu sich, schnaubte schmerzverzerrt auf und grummelte: „Haru… Ich werde dich… retten…“
 

~ ~ ~
 

„Hier! Geh duschen und zieh dich richtig an. Heute hab ich noch ein kleines Special vorbereitet.“, sagte der Vermummte und überreichte Haru seine neuen Klamotten. Der Fremde zeigte auf eine kleine dunkelbraune Holztür und bedeutete Haru das diese zum Bad führte. Danach verabschiedete er sich und verließ den Raum. Haru sackte in sich zusammen und landete mit seinen Knien auf dem Boden. Was zum Teufel war hier nur los? ein solches Gefühlschaos hatte er noch nie in seinem Leben gehabt. Es war zum verzweifeln verwirrend. Wieso wurde er denn entführt und hierher verschleppt? Etwa als Spielzeug für diesen Unbekannten? Das würde bedeuten, dass dies der Boss dieser beiden Schreckschrauben ist.
 

Mit einem Male wurde der Harpyie schlecht. Humpelnd trottete er auf das Bad zu und stieß die Tür unachtsam, mit einem lauten Knallen auf. Es musste einfach raus. All die schreckliche Zeit lang war ihm kotz übel gewesen und trotzdem hatte er den Drang alles loswurden einfach unterdrückt. Es jetzt noch anzuhalten wäre reiner Masochismus. Taumelnd beugte er sich über die Klobrille und übergab sich in die Kloschüssel. Es schien ihm tatsächlich nicht gut zu tun all die schlimmen Erlebnisse einfach so zu verdrängen und auszublenden. Viel eher machte es ihn Krank. Er hätte nie damit gerechnet, dass an einem Tag seine Psyche so sehr ins Schwanken kommen würde, das er am ende des Tages nur noch ein Häufchenelend war. Noch nie in seinem Leben hatte er solche psychischen Schmerzen gehabt. Da waren die Qualen die ihm physisch zugefügt wurden nur ein Klacks.
 

Nachdem Haru sich einigermaßen beruhigt hatte strich er sich die vom Schweiß und Blut klebenden, blauen Haare aus dem Gesicht und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Für einen Moment schloss er die Augen, versuchte wieder klare Gedanken zu fassen und richtete sich danach wieder auf. Träge schälte er sich aus seinen dreckigen Klamotten, spülte noch schnell ab und tapste unter die Dusche. Schnaufend genoss er den Moment des Friedens und wusch sich all den Dreck und das Blut von sich ab. Unter der warmen Dusche fingen seine offenen Wunden an zu brennen. Bedrückt biss er sich auf die Unterlippe und verdrängte den stechenden Schmerz. Was sollte er nur machen? Es war immer dieselbe Frage die er sich stellte. Was würde nun passieren und wie würde es für ihn weitergehen? Er vermisste Kyogos Nähe. Seine sinnlichen Berührungen und sein zartes, neckendes Spielchen mit seiner Zunge. Wann würde Haru seinen Liebling wohl wiedersehen? Eine Träne löste sich aus Harus Augenwinkeln und vermischte sich mit dem warmen Wasser der Dusche. „Kyogo…“, murmelte die Harpyie und strich sich durchs nasse Haar.
 

Langsam öffnete Haru seine Augen wieder, die er biss eben noch fest verschlossen hatte und suchte nach Shampoo und Duschgel. Sein Blick viel auf die mehreren Fläschchen die auf der Ablagefläche der Dusche standen. Es waren mindestens sieben verschiedene Flaschen mit unterschiedlich duftenden Shampoos und Duschgels. Er griff nach einer und roch kurz daran. „Minze…“, murmelte er und fing an seine Haare einzuschäumen. Nachdem er auch seinen gesamten Körper mit Duschgel eingeseift hatte, spülte er alles sorgfältig ab und stieg aus der Dusche. Seine Wunden brannten zwar noch wie Hölle, aber bluten tat er wenigstens nicht mehr. Schnell griff er nach einem Handtuch, trocknete sich ab und schlüpfte auch schon in die Wechselklamotten die er vom Vermummten bekommen hatte.
 

Murrend betrachtete er sich im Spiegel. Sein Kiefer schien jedenfalls Schrott zu sein. Und überhaupt spürte er dort rein gar nichts mehr und so grün und blau wie dieser war wunderte es Haru auch nicht. Schweigend wanderte seine Hand zum Spiegel. Einen Moment lang dachte die er Kyogo vor sich stehen zu haben, doch dann verschwand das Trugbild und hinterließ eine bedrückende Leere in ihm.
 

~ ~ ~
 

„Habt ihr ihn?“, erkundigte sich der Vermummte Boss des Snipers und seines Partners. Ein Nicken seitens des Scharfschützen ließ den Vermummten aufgrinsen. „Dann bringt ihn mir! Ich hab noch was sehr schönes mit ihm vor!“, forderte er und erfreute sich an seinem neuen ’Spielzeug’. Sofort wurde die Tür zum großen Saal geöffnet und zwei Wachen traten mit Kyogo im Schlepptau hinein. Freudig richtete er sich auf und ging auf sein neues Opfer zu. „Da bist du ja, Shishi Abschaum!“, giftete der Vermummte Kyogo an. Schnaubend öffnete dieser seine trägen Augen, welche plötzlich tellerrund wurden und sein Gegenüber wie ein Auto anstarrten. „Bist du etwa der korokaenische Spacken nach dem der Beistand schon all die Jahre sucht…“, murmelte Kyogo hasserfüllt und verzog sein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse. In ihm kochte alles. Es machte ihn wütend so enthauptet vor dem Feind zu stehen. Er fragte sich nicht mal woher der Fremde seinen Namen kannte.
 

Die beiden Wachen zogen ihre Schwerter als sie die Beleidigung Seitens Kyogo hörten und wollten ihn gerade die scharfen Klingen entgegenrammen, als der Boss der Beiden sie nochmals aufhielt. „Ihr könnt gehen! Ich werde mich schon um unseren Gast kümmern.“, säuselte er und grinste. Für einen Augenblick zögerten sie, doch letzten Endes durften sie sich nicht den Befehlen des Meisters widersetzten. So verließen sie den großen Saal und ließen ihren Boss machen was dieser wollte. Nachdenklich sah der Anführer des korokaenischen Reiches zu seinen beiden anderen Untertanen. Motshu und sein Partner. Er ging auf die beiden zu und beugte sich zu ihnen hinunter, da sie immer noch ehrfürchtig vor ihrem Meister niederknieten. „Vielen Dank ihr Beiden. ihr wart mir eine große Hilfe.“, bedankte sich der vermummte Anführer und schickte sie nun ebenfalls weg. Doch bevor Motshu durch die Tür des Saals treten konnte, rief sein Meister noch: „Motshu. Könntest du mir noch einen kleinen Gefallen tun?“ Motshu wurde hellhörig. Er drehte sich wieder um und nickte.
 

Bring mir unseren Ehrengast her.
 

~ ~ ~
 

Sachte klopfte es an der Tür. Haru hatte es sich auf dem kuscheligen Bett gemütlich gemacht und war tatsächlich eingenickt. Es war so schön gemütlich hier, das er da schon gar nicht mehr aufstehen wollte. Trotzig blieb er im bett und versuchte einfach das Klopfen zu ignorieren und weiter zu schlafen. „Hallo? Haru-kun? Ich trete ein, ja?“, ertönte eine angenehme Stimme von draußen. Die Tür öffnete sich leise und eine Person die Haru nicht kannte trat ein. „Huch? Er schläft ja.“, murmelte Motshu und legte seinen Medizinkoffer ab. Er hatte von seinem Meister befohlen bekommen den ziemlich lädierten Haru etwas auf Fordermann zu bringen. Schnaufend griff er in seinen Medizinkoffer und schnappte sich zuerst das Desinfektionsmittel.
 

„Hey. Haru-kun. Macht es dir was aus wenn ich dich etwas behandle?“, fragte er und hoffte wenigstens ein Nicken seitens Haru zu bekommen. Langsam richtete dieser sich aber auf und murmelte: „Kann… ich dir denn vertrauen…?“ Schmunzelnd ließ Motshu etwas Desinfektionsmittel auf ein weißes, weiches Tuch tröpfeln. „Tja… Das kommt drauf an. Bist du ein Feind des Meisters, bist du auch ein Feind meiner Wenigkeit.“, erwiderte der Mediziner. Er patschte mehrere Male auf das Bett und bedeutete Haru so, dass er sich hinlegen sollte. „Am besten ist es wenn wir deinen ganzen Körper mit dem Desinfektionsmittel einreiben. Wie ich sehe hast du nämlich viele kleine schnittwunden an deinem Körper.“, murmelte Motshu in seine Arbeit vertieft und schob Harus Hemd etwas hoch. „Wie hast du die alle überhaupt bekommen? Der Meister meinte man hätte dich so bei ihm vorbeigebracht. Waren es etwa diese Idioten Yuu und Aki?“, fragte der zierliche junge Mann. Stumm nickte Haru und versuchte die Erinnerung seiner ersten und hoffentlich auch letzten Vergewaltigung zu unterdrücken. Bedrückt biss er sich auf die Lippe und schloss angespannt die Augen.
 

Einige Minuten später packte Motshu den Lappen weg und fing an die größeren Wunden zu verbinden. Er wandte sich danach Harus Kiefer zu und verzog das Gesicht. „Hm… ich weis ja nicht was diese beiden Arschlöcher gemacht haben, aber ich glaube ich wird sie mir später mal vorknöpfen. Sag mal, spürst du da überhaupt noch was?“, grummelte er und fing an Harus Kiefer abzutasten. Schnaufend schüttelte er den Kopf. „Also echt. ich bring dir lieber mal etwas Eis. Und solange nimmst du einfach das hier.“, erklärte Motshu und reichte Haru ein nassen, kalten Lappen. Danach verließ er den Raum und ging geradewegs in die Küche, wo er auch gleich mehrere Eiswürfel in eine Tüte schüttete und zusammen mit dieser zurück zur lädierten Harpyie ging. Er nahm den nassen Lappen und wickelte die Tüte darin ein. „Halt das an dein Kiefer. Eigentlich hättest du schon früher mit dem Kühlen anfangen sollen, aber egal…“, murmelte Motshu und setzte sich aufs Bett.
 

„Mein Meister wünscht dich im großen Saal zu sehen. Soll ich dich hinbringen?“, erzählte der junge Mann und fragte gleich noch, ob er ihn dorthin begleiten sollte. Haru nickte. Er fand es schön, dass wenigstens einer hier normal war. Wenigstens mit ihm konnte er normal reden. betrübt folgte Haru dem Jungen. Da viel ihm auf, das Motshu ziemlich dem kleinen Kiyoshi ähnelte. Zierlich, nett, helle Haut und helle Haare. Und überhaupt hatte kaum welche merkmale wie Haru oder Kyogo. Weder Federn, noch Tierohren. War er etwa ein Mensch? „Hm… Sag mal, bist du ein Mensch?“, fragte Haru ihn nun direkt und ohne Scheu. Motshu lächelte. Seine zierlichen Finger die Harus Hand umfassten fühlten sich babyweich an. „Nenn mich ruhig Motshu.“, erwiderte er und ging danach wieder auf Harus frage ein, „Nun ja, indirekt schon. Ich stamme von einem Volk das Asklepios unterliegt. Sie verehren ihn sehr und geben seine Heilkunst an ihre Nachkommen weiter. Mein Vater war der Sohn des Gottes Asklepios und meine Mutter war eine normale Sterbliche. Sozusagen war der Gott Asklepios mein Großvater. Leider konnte ich ihn nie kennen lernen.“
 

Überrascht stierte Haru Motshu an. Er schuckle. Dann war der Kleine ja so was wie eine Gottheit, oder wie sollte er dies alles verstehen? Er gehörte zumindest der Familie einer Gottheit an. Lächelnd knuffte Motshu Haru leicht in die Seite. „Nur weil du jetzt weist das ich einer Götterfamilie beigehöre nimmst du ein Blatt vor den Mund? Ich bin immer noch ein normaler Sterblicher, also keine Sorge.“, kicherte der kleine Motshu. Sein blondes, weiches Haar hatte etwas Anziehendes und so überwindet Haru all seinen Respekt vor dem Kleinen und fing nun an ihm durch den Haarschopf zu streichen. Seufzend entspannte er sich und musste automatisch an den kleinen Kiyoshi denken. Irgendwie gefiel im das. „Du erinnerst mich an jemanden. Vom Aussehen ähnelst du ihm sehr, mit deiner blassen Haut und deinen hellen Haaren.“, erklärte Haru sein Tun und fing an sich verlegen durchs Haar zu fahren. Motshu war im ersten Moment ziemlich überrumpelt gewesen, aber als er die Erklärung des Älteren hörte grinste er und fragte: „Und wer sieht besser aus? Ich oder dein Bekannter?“ Schmunzelnd zuckte Haru mit den Schultern und säuselte: „Wer weis… Triff ihn und find es selbst heraus.“
 

Etwas später als sie angekommen waren, schob Motshu die große Flügeltür zum geräumigen Saal auf und flüsterte zu Haru: „Der Meister hat heute sogar irgendeine Art Showeinlage geplant, meinte er.“ Stirn runzelnd betrat Haru zusammen mit seinem neu gewonnenen Freund den großen Saal und steuerte auf den vermummten Meister des Reiches zu. Zu dem Zeitpunkt war ihm noch nicht klar, welche Folgen dies haben würde.
 

Fortsetzung folgt... XD



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