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the world outside

Magister Magicae 9
von

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daheim

Derwegen etwas erleichtert zog Urnue seine Hände aus den Handgelenkschlaufen und richtete sich auf. Er hatte die ganze Strecke bäuchlings auf dem Rücken des großen, schwarzen Greifs gelegen, in den Victor Dragomir Raspochenko Akomowarov sich verwandelt hatte. Diese Form bevorzugte der Gestaltwandler meistens, wenn er mit Urnue schnell größere Strecken zu reisen hatte. Sie erlaubte ihm, Urnue auf seinem Rücken tragen zu können, ohne sich um dessen Sicherheit Gedanken machen zu müssen, und trotzdem ausdauernd und wendig voran zu kommen. Aber auch wenn die Handgelenkschlaufen Urnue das Festhalten wesentlich leichter machten und ein versehentliches Loslassen oder kraftloses Abrutschen fast unmöglich machten, war es dennoch auf Dauer ganz schön anstrengend. Urnues Arme waren nach dem langen Flug nun ziemlich lahm davon, gegen den Fahrtwind anzukämpfen. Das dicke Seil, das er dem Greif um den Hals geschlungen hatte und das ihm zum Festhalten gedient hatte, fiel einfach zu Boden, als er es losließ.

Victor wartete, bis sein Getreuer wieder sicher auf beiden Beinen stand, bevor er sich in seine menschliche Gestalt zurückverwandelte. Er bückte sich nach dem Seil und hob es auf. Das Seil, lose um den Hals geschlungen, war schon ein ziemlicher Kompromiss. Urnue weigerte sich, auf einem Sattel oder Reitgeschirr zu reiten. Er fand es verachtend und demütigend, Victor einen Sattel zu verpassen. Er fand es schon schlimm genug, sich überhaupt von ihm auf dem Rücken tragen zu lassen und ihn als Reittier zu missbrauchen. Victor wiederrum weigerte sich aber auch, Urnue gänzlich ungesichert mit in die Luft zu nehmen. Der Gegenwind und eventuelle Flugmanöver konnten durchaus dazu führen, daß Urnue mal von seinem Rücken abrutschte. Bei der Höhe und Geschwindigkeit würde ihm ein Absturz schlecht bekommen. Während Victor so auf dem kleinen Podest vor dem Höhleneingang auf halber Höhe des Berges stand und das Seil aufrollte, schweifte sein Blick über das Gebirge ringsum. Es war inzwischen schon dämmrig geworden, bald würde es gänzlich dunkel sein. Über den Bergspitzen stand bereits der Mond. Ansonsten war hier draußen absolut gar nicht. In alle vier Himmelsrichtungen kilometerweit nur unberührtes Nichts. Abseits jeglicher erschlossener Zivilisation. Während er den Mond betrachtete, bemerkte er selbst nicht, wie er aufhörte, das Seil fertig zu rollen.

Urnue streckte sich. „Da wären wir wieder. Willkommen zu Hause.“ Er fühlte sich ein wenig steifbeinig von der stundenlangen Reiterhaltung, auch wenn er mehr gelegen als gesessen hatte.

Keine Reaktion.

„Dragomir? ... Was ist los? ... Hey!“

Erneut keine Reaktion.

Urnue verpasste dem Russen einen derben, unvorgewarnten Stoß, der ihn zu einem Ausfallschritt zwang und damit gleichsam in die Realität zurückholte. „Hör auf damit, ich finde das gruselig!“, kommentierte er.

Victor blinzelte irritiert. Er brauchte sichtlich einen Moment, um wieder klaren Verstandes zu werden. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich mit einem „Tut mir leid.“ dem Höhleneingang zu.

„Was sollte das denn?“, hakte Urnue nach. Es war irgendwie sehr creepy, wenn Victor wie versteinert herumstand, den Mond anstarrte, nicht mehr ansprechbar war und nichts mehr um sich herum mitbekam.

„Nicht so schlimm. Ich bin nur ein Pseudo-Werwolf.“

„Ein Pseudo-Werwolf!?“, echote Urnue betont. Ungläubig.

„Ich bin kein echter Werwolf, ich tu nur so.“, grinste Victor, warf nochmal einen letzten Blick zum Mond hinauf – es war Vollmond – und betrat dann endlich seinen Berg, um untertage zu verschwinden. „Du musst es dir vorstellen wie mondsüchtig. Wenn ich zu lange in den Mond schaue, vergesse ich, wer ich bin und was ich gerade wollte. Das hat mir schon ab und zu mal Probleme eingehandelt. Ich stand dann wirklich wie angewurzelt in der Landschaft rum und bin erst bei Tagesanbruch wieder zu mir gekommen, wenn der Mond endlich untergegangen ist. Aber inzwischen hab ich´s besser im Griff.“ Er deutete in das Tunnelsystem vor sich. „Deshalb verkrieche ich mich so gern da unten, wo das Mondlicht nie hinkommt.“

Urnue schüttelte nur den Kopf. „Echt gruselig.“, fand er erneut, während er kraftlos hinterher schlurfte. Bloß gut, daß sie die ganze Zeit mit dem Mond im Rücken geflogen waren, statt ihn ständig vor der Nase zu haben. „Ich bin ganz schön platt.“

„Das ist gut. Vielleicht schläfst du dann endlich mal.“

„Bist du gar nicht müde von dem langen Flug? Ich meine, ich saß ja bloß auf deinem Rücken und hab mich tragen lassen. Auch wenn es auf Dauer ein ziemlicher Kraftaufwand ist, sich festzuhalten, damit der Gegenwind einen nicht runterweht. Aber du hattest ja die ganze Arbeit. Du bist gerade fast 5 Stunden geflogen.“

„Es geht. Übermäßig ausgepowert bin ich nicht. Ich bin es gewohnt.“, gab Victor sorglos zurück, ohne sich aufhalten zu lassen.

„Du fängst aber nicht jetzt gleich mit deinen Studien an, oder?“

„Warum nicht?“

„Können wir vorher nicht wenigstens noch was essen?“, schlug Urnue mit gespielter Schmoll-Schnute vor. „Und am Verdursten bin ich auch.“

„Meine Vorratskammer steht dir offen. Bedien' dich.“

Der Genius mit der Wuschelfrisur schaute zu, wie Victor in einen Gang einbog und mit einem Fingerschnippsen Wandfackel für Wandfackel in Brand steckte, an denen er vorbei kam und die als Lichtquelle dienten. Der machte sich tatsächlich direkt auf den Weg in sein Bücher- und Studierzimmer. Mit einem uneinsichtigen Grummeln schlug Urnue eine andere Richtung ein. Er angelte ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche, schüttelte es und brannte damit die Fackeln an, die auf seinem Weg lagen. Der einzige Feuerzauber, den er beherrschte, war ihm zu aufwändig und dauerten zu lange. Mit dem Zigarettenanzünder war er schneller als mit Magie.
 

Victor ließ den Blick durch sein Studierzimmer schweifen, weil ihm langsam die Konzentration ausging. Er brauchte wohl mal eine kurze Pause. Sein Augenmerk blieb auf dem dick gepolsterten, mit weichem Fell abgedeckten Lager hängen, wo Urnue friedlich schlummerte. Victor mochte diesen Anblick irgendwie, wie das gertenschlanke Kerlchen mit den schwarzen Wuschelhaaren und der Lederjacke tief in den Fellen versunken herumlag und einfach nur schlief. Es war selten, daß Urnue mal so ruhig schlief. Jetzt, 2 Jahre nach dem Mord an seinem Schützling, hatte er immer noch ziemliche Probleme mit seiner inneren Balance. Victor musste bisweilen mit einem leichten Schlafzauber nachhelfen, damit Urnue überhaupt mal wegdöste. Als Victor weiterlesen wollte und sich das Pergament näher ins Kerzenlicht schob, stieß er mit der Kante eines aufgeschlagen daliegenden Buches eine kleine Messingfigur vom Tisch. Das metallische 'Pling' scholl durch die ganze Halle. Urnue war sofort hellwach. Schade. Der Schlafzauber half ihm zwar beim Einschlafen, aber äußere Einflüsse wie Berührungen oder laute Geräusche konnten ihn jederzeit wieder wecken. „Entschuldige.“, meinte Victor nur, stand aber nicht auf, um die Figur wieder aufzuheben. Stattdessen las er demonstrativ weiter, in der Hoffnung, sein Getreuer würde ebenfalls einfach weiter schlafen.

Urnue räkelte sich müde. Nichts mehr zu machen, sein Nickerchen war beendet. Er wusste selber, daß er nicht nochmal wegdämmern würde, also verschwendete er seine Zeit gar nicht erst mit entsprechenden Versuchen. „Wie lange hab ich geschlafen?“

„Zwei Stunden, höchstens.“

„Das ist nicht lange ...“, stellte er unglücklich fest.

„Urnue, hast du Lust, mir einen Gefallen zu tun?“

„Alles in meiner Macht stehende!“, stimmte der Genius mit den Wuschelhaaren zu und setzte sich auf Victors Lager auf. Ja, das hier war immerhin Victors Bett, in dem er gerade so dreist Siesta gehalten hatte.

„Magst du mir eine Pomelo schälen?“

Urnue überlegte verdutzt. „Wozu brauchst du´n sowas?“

„Ich will sie essen!“, stellte Victor nicht minder verständnislos klar und sah aus seinem Pergament hoch, das ihm gerade für seine Studien diente.

„Achso ...“

Victor lachte auf. „Nicht alles, was ich mache, hat mit Magie zu tun, Urnue. Manchmal hab ich auch einfach nur ganz gewöhnliche Grundbedürfnisse. Ich liebe Pomelos. Aber sie zu schälen, ist furchtbar lästig. Ich hasse dieses Gefummel.“

„Ich schäl dir eine, kein Problem.“

„Bitte schäl sie mit der Hand und nicht mit irgendeinem Häutungszauber. Wenn sie mit Magie in Berührung kommen, schmecken sie nicht mehr.“, gab Victor ihm noch amüsiert mit auf den Weg und vertiefte sich dann abermals in seine Lektüre. Langsam bekam er eine Idee, was bei dem Gegenfluch seines Studenten schiefgegangen sein könnte. Er las hier gerade von einem ganz ähnlichen Fall. Dort war es zwar kein Tausch-Zauber gewesen, der sich gewandelt hatte, sondern ein Fesselungs-Zauber, der statt des Körpers dann die Gedanken seines Opfers an etwas gebunden hatte, aber dem Grunde nach war das Prinzip das gleiche. Victor ging jedenfalls nicht davon aus, daß es sich bei dem Problem seines Studenten um einen Fluch oder eine Verwünschung handelte. Flüche und Verwünschungen folgten anderen Parametern. Was ihm allerdings noch Kopfzerbrechen machte, war diese sagenhafte Ausdauer, die der Zauber an den Tag legte. Unter allen Zaubern waren eigentlich tatsächlich nur die Flüche darauf ausgelegt, über Jahre oder gar Jahrzehnte fortzudauern. Die meisten Zauber verloren nach ziemlich kurzer Zeit ihre Wirkung wieder und mussten regelmäßig erneuert werden. Oder sie waren von einem wirklich verflixt mächtigen Magier ins Leben gerufen worden. Und das wiederrum glaubte Victor auch nicht. Er hatte sich ein bisschen mit Safall und seiner Schwester befasst. Das waren ganz gewöhnliche, unbedeutende Selkies, für die sich kein Schwanz interessierte. Ihr Klan hatte nichts, aber auch gar nichts, was irgendwelche mächtigen oder einflussreichen Leute auf den Plan rufen würde. Und – Hand aufs Herz – in Schottland gab es keine mächtigen oder einflussreichen Leute. Abgesehen von einem gewissen Genius namens 'Seeungeheuer Nessi' vielleicht, der aber auch viel mehr ein Medienliebling denn eine einflussreiche Persönlichkeit war.

Victor sah auf die Uhr, als Urnue mit leicht genervtem Gesicht wieder neben ihm auftauchte und ihm eine Schüssel mit dem zerpflückten Innenleben einer Pomelo auf den Tisch knallte. Und das lag nicht an seinen sowieso immer blitzschnell und fahrig wirkenden, wenn auch präzisen Bewegungen, die seine Wiesel-Natur mit sich brachte. Es war inzwischen weit über eine Stunde später. Wahnsinn, wie die Zeit verging, wenn man konzentriert studierte.

„Da hast du dein Teufelszeug.“, maulte Urnue. „Jetzt weiß ich, warum du sie nicht selber schälen wolltest. Das ist ja echt ne Sau-Arbeit.“

Victor feixte nur und beließ es bei einem sanftmütigen „Danke.“, um die schlechte Laune seines Getreuen nicht noch weiter anzustacheln.

„Ich geh weiter deine Höhlensysteme erkunden.“, informierte Urnue ihn, schon wieder zum Gehen gewandt.

„Ja, mach das. Falls du den unterirdischen See tief unten im Inneren des Berges finden solltest, und den Drang verspürst, unbedingt drin tauchen zu müssen, dann tu mir bitte einen Gefallen und hole nichts von dort unten rauf. Alles was auf dem Grund des Sees liegt, wurde nicht grundlos darin versenkt.“

„Ich will´s mir merken.“

„Verlauf dich nicht.“, bat Victor noch mit einem zugetanen Lächeln, bevor er sich wieder seinen Studien widmete. Obwohl der Berg, den Victor bewohnte, mit seinen weitläufigen Gängen und Höhlen ein regelrechtes Labyrinth bildete, hatte Urnue es bisher noch nicht geschafft, sich darin zu verirren. Seine Orientierung schien echt gut zu sein. Aber man wusste ja nie. Victor kannte und liebte seinen Berg. Die Höhlen waren zu Zimmern ausgebaut worden und mittels Magie wirklich wohnlich hergerichtet. Alles war sauber und trocken, nichts moderte, nirgends wucherten Moos oder Pilze. Belüftungsturbinen, die einen Luftzug durch sämtliche Gänge und Höhlen fabrizierten, sorgten regelmäßig für Frischluft in den unterirdischen Räumlichkeiten. In einer der Höhlen quoll ein kleiner Wasserfall aus der Wand, also gab es auch fließend Wasser. Für Feuer sorgte Victor selbst, wenn er welches zum Heizen oder Kochen brauchte. Für beides existierten sehr komfortable Einrichtungen. Der Berg stand einer gewöhnlichen Wohnung kaum in etwas nach. Das einzige, an was man sich gewöhnen musste, war die Tatsache, daß es verständlicherweise nirgends Fenster gab. Man musste immer mit Feuer Vorlieb nehmen, wenn man Licht brauchte. Die damit einhergehende Zeitlosigkeit hatte Urnue anfangs ziemlich irritiert. Man bekam keine Tages- und Nachtzeit mehr mit, weil man die Sonne nie auf- und untergehen sah. Es gab hier unten einfach keinerlei Tageslicht mehr, das dem Unterbewusstsein einen gewissen Bio-Rhythmus aufgenötigt hätte.
 

Urnue ließ sich auf Victors mit Fellen abgedecktes Bett fallen, da am Tisch keine weiteren Stühle standen, die er hätte nutzen können. Victors Studierzimmer war nicht dafür gedacht, während seiner Forschungen Gesellschaft zu haben. „Dragomir, ist dir klar, daß wir schon seit 2 Tagen hier sind?“, wollte Urnue wissen.

„Sicher. Aber wir müssen erst nächste Woche wieder an der Uni sein.“

„Das meinte ich nicht.“

„Was sonst?“, wollte Victor mild, aber mit seinen Gedanken doch deutlich mehr in den Büchern, wissen.

„Hast du überhaupt schonmal geschlafen, seit wir hier sind? Oder gegessen?“

„Sehr wenig, gebe ich zu.“

„Warum fesselt dich dieser Fall so?“

Victor sah immer noch nicht aus seinen Dokumenten hoch. „Ich muss möglichst schnell zu einer Lösung kommen. Dem Gaya-Mädchen läuft die Zeit weg.“

„Das ist es nicht.“, behauptete Urnue steif.

Victor lehnte sich zurück, verschränkte nachdenklich die Arme, musterte das Buch noch eine Sekunde säuerlich, als würde es ihm ein Geheimnis verschweigen, und gab dann für den Moment auf. Stattdessen lächelte er seinen Getreuen leicht an. „Urnue, ich muss dir was erzählen.“

„Ja? Leg los!“

„Erinnerst du dich an diese beiden Schläger, mit denen du dich im Tee-Haus treffen solltest, um rauszufinden, was die von mir wollen? Wo dieses Mädchen einem der beiden die Jacke angezündet hat?“

„Ja.“

„Hast du ihre Gesichter noch vor Augen? Würdest du sie wiedererkennen?“

Urnue reagierte mit einer Mischung aus Nicken und Schulterzucken. „Klar.“

„Bitte flipp jetzt nicht aus, wenn du das hier erfährst. Versprich mir, ruhig zu bleiben und keine kopflosen Aktionen loszulassen.“, bat Victor.

„Was ist denn mit den beiden?“, hakte Urnue nach.

„Ich hab dir doch erzählt, daß ich vor 2 Jahren ein horrentes Lösegeld gezahlt habe, um dich zu retten, als Ruppert erschlagen wurde. Das hab ich dir neulich nicht grundlos erzählt. Hier rollen gerade Schicksals-Würfel.“

„Ja!?“ Er verengte skeptisch die Augen und begann schon selber zu kombinieren. Sollten die wirklich ...!?

„Diese zwei sind die Mörder von Ruppert. Mit diesen beiden hatte ich den Deal, daß sie dich am Leben lassen sollen.“

„Da-das sagst du mir JETZT!?“, schnappte Urnue aufgebracht und fuhr vom Bett hoch.

„Setz dich wieder hin, Urnue. ... Ich weiß, was du jetzt denkst. Sie sind nie dafür drangekriegt worden. Wenn du sie das nächste Mal in die Finger kriegst, wirst du sie vermutlich umbringen wollen, für das, was sie getan haben. Aber das darfst du nicht, hörst du? Versprich mir, einen Bogen um sie zu machen. Ich brauche die zwei noch. Vorläufig. Du wirst deine Rache bekommen, das garantiere ich dir. Aber bitte unternimm erstmal nichts. Hier geht es um was größeres.“

Urnue atmete tief durch, ließ sich schwer auf seinen Sitzplatz zurückfallen und starrte mürrisch eine der Wände an. In seinem Kopf überschlug sich gerade alles. Es war fast ein Glück, daß er gerade hier in Victors Berg mitten im tiefsten Nirgendwo war. Er konnte gar nicht weg und irgendwas unternehmen, selbst wenn er gewollt hätte.

„Dieses Gaya-Mädchen von den Orkney-Inseln ... das hat irgendwas damit zu tun. Die hängt in diesem Mord irgendwie mit drin. Ich weiß bloß noch nicht, wie. Ruppert wurde auf den Orkney-Inseln erschlagen. Das ist kein Zufall. Gib mir noch etwas Zeit, bis ich die Zusammenhänge geklärt habe, okay?“

„Okay.“, gab Urnue nur zurück. Was hätte er auch sagen sollen? Finster kombinierte er in seinem Kopf die Tatsachen hin und her. „Weißt du, was ich mir gerade überlege?“, hob er schließlich von neuem an. „Du sagst, dieser Zauber wäre zu langlebig. Nur Flüche würden so lange überdauern, alle anderen Zauber müssten regelmäßig erneuert werden. ... Vielleicht WIRD er ja regelmäßig erneuert.“

„Was meinst du damit?“, fragte Victor, hellhörig geworden.

„Du sagst, das Mädchen ist von den Orkney-Inseln, wo Ruppert von Cord und Third Eye erschlagen wurde. Jetzt ist dieses Mädchen in Düsseldorf, und diese beiden genauso. Du hast Recht. Das kann kein Zufall sein, daß wir uns alle in Düsseldorf wiedergetroffen haben. Wer sagt, daß sie nicht immer noch hinter dem Mädchen her sind und den Fluch – oder weiß der Geier, was es nun ist – regelmäßig erneuern?“

Victor warf einen überaus dummen Blick auf seine Unterlagen, als müsse er akut überlegen, welches der Bücher jetzt das Gebot der Stunde war, und begann dann hektisch zu blättern. „Das ist gut! Urnue, du bist gut! Das könnte die Lösung sein. Auf die Idee kam ich noch gar nicht. Dieses Mädchen verlässt die Universität nie. Ich hab gar nicht in Erwägung gezogen, daß die beiden sich vielleicht auf dem Kampus rumtreiben könnten. Aber vielleicht sind es auch gar nicht sie selber.“



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