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Ich kann das nicht

Nach einem RPG von hatschiii und mir :D
von

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Streichelnde Hände tasteten sich langsam über seine Haut, konnten ihn dennoch nicht beruhigen, oder das Gefühl von Einsamkeit nehmen.

Ebenso wenig die Blicke, die sanften Augen, die ihn so seltsam ansahen und den Finger auf seine Lippen legten.

Warum denn meinetwegen durcheinander, ich verstehe das nicht, dachte sich Kadaj im Stillen für sich.

Marlene hatte ihn lieb, auch das verstand er nicht, eben deswegen, weil er so gemein zu ihr gewesen war.

Wie konnte sie ihn da nur lieb haben, das war doch völliger Quatsch.

"Du ... du ... aber warum? Ich bin nicht mal etwas besonders, ich bin ein Monster, das kleine Kinder entführt hat. Man soll mich nicht mögen und erst recht soll man mich nicht lieben."

Die Worte klangen hart, aber Kadaj hatte sich selbst aufgetragen nicht zu lieben, nicht lieben zu lassen und deswegen wollte er auch heute gehen-endgültig gehen.
 

Cloud schüttelte nur sachte den Kopf.

Kadaj war manchmal einfach so ein dummer kleiner Junge.

"Für mich bist du aber etwas Besonderes... meinst du wirklich, ich wäre sonst so dumm und würde alles riskieren, indem ich dich einfach mitnehme? Ich wollte dich einfach nicht verlieren", gab Cloud zu, hatte Kadaj und seine Gang Monate lang verfolgt, doch mit dem Ziel sie eigentlich zu retten, oder zumindest davor zu schützen, dass Sephiroth sie ausnutzen konnte.

Nur leider war er nicht besonders erfolgreich.

"Setz dich doch nicht so unter Druck, dass dich niemand liebt und all so was. Gib dir doch einfach mal mehr Zeit. Es ist nicht deine Schuld, dass es so gekommen ist und niemand nimmt dir übel, dass du so bist. Also ich jedenfalls tue das nicht...", hauchte Cloud leise und schmiegte sich enger an Kadaj heran, wobei er ihn nicht aus den Augen ließ.

Selten redete Cloud so viel und dann noch so ein sensibles Thema.

"Ich habe mich eigentlich schon Ewigkeiten nicht mehr so gut gefühlt, wie in deiner Nähe... es ist für mich wirklich schon sehr lange her..."
 

Kadaj war alles andere als begeistert, schüttelte deswegen selbst seinen Kopf und versteckte sich wieder ein wenig unter der schützenden Bettdecke.

„Ich weiß nicht, was ich von alledem halten soll. Das ist alles neu für mich und neues macht mir irgendwie Angst. Ich kann damit nicht umgehen, dass mich wer gerne hat. Auch bei dir kann ich damit nicht umgehen. Du bist eben mein großer Bruder und noch immer das schwarze Schaf."

Wieder klang das hart, aber er konnte einfach nicht verzeihen, dass Cloud dazwischen gefunkt war, er alles kaputt gemacht hatte und seine Brüder weg waren.

Er konnte sich das selbst nicht verzeihen, er hätte da sein müssen, als sie gegangen waren.

Stattdessen lag er in Cloud seinen Armen, so wie jetzt und hatte nichts tun können.

"Ich fühle mich ja auch wohl, aber auf der anderen Seite sagt mir immer wieder jemand, dass es so nicht geht. Es ist als, ob sie mich davor bewahren will, erneuten Kummer zu erleiden."

Ganz vorsichtig kam Kadaj bei diesen Worten wieder unter der Decke vor, blickte den Blonden entschuldigend an und wuschelte ihm leicht über den Kopf.
 

Cloud konnte diesen Augen auch nichts abschlagen, wenn er ehrlich war, er war auch keiner, der jemanden so lange bequatschte, bis er dann ja sagte.

"Gib dir doch erst mal eine Chance, Kadaj. Lass dir doch Zeit das alles erst mal kennenzulernen. Es gibt so viel, was du nicht kennst, was du ausprobieren kannst und das du akzeptieren kannst, dass dich jemand mag, so was kann man lernen. Da bin ich mir sicher. Ich glaube nicht, dass deine Brüder gewollt hätten, dass du unglücklich bist ihretwegen und dich sogar umbringst deswegen. Jedenfalls nicht, wenn sie nur die Hälfte von dem gefühlt haben, was ich fühle", flüsterte er leise.

Er wollte nur, dass Kadaj verstand, dass es Denjenigen die gegangen waren, nichts nützte, wenn man sich nicht mehr mochte, die Schuld zuwies oder aber gar sein eigenes Leben beendete. "Ich weiß das, weil ich schon mal jemanden verloren habe den ich über alles geliebt habe, da ging es mir nicht anders als dir. Aber ich habe versucht mich zu ertränken."
 

Zwar hörte Kadaj zu, aber eben nur halb und so richtig nachkommen tat er auch nicht so recht.

Warum sollte er sich selbst eine Chance geben, zwischenmenschliches war nicht sein Ding.

Ebenso wenig eine Ersatzfamilie.

"Ich möchte nicht alles kennenlernen, so wie es ist, passt das schon. Und, dass meine Brüder das nicht wollen, das ist mir egal. Sie sind nicht mehr da und somit ist das irrelevant."

Kadaj hatte seinen ganz eigenen Kopf, er mochte nichts mehr darüber hören, steckte sich die Finger in die Ohren und gab sich unantastbar.

Etwas horchte er dann aber doch auf, nahm zumindest einen Finger aus dem Ohr und blickte Cloud mit großen Augen an.

"Du wolltest dich ertränken?", fragte er ungläubig, konnte nicht fassen, was er da hörte und recht glauben konnte er es auch nicht.
 

Dass Kadaj erst mal auf Abstand ging, war vollkommen normal, Cloud erwartete keine Wunder.

Jedenfalls nicht für jemanden, der sonst den Mund nie aufmachte. "Ja, ertränken. Weißt du, ich habe mal jemanden sehr geliebt. Sein Name war Zack. Ich konnte ihn eigentlich anfangs nicht leiden, er riss ständig schreckliche Witze und nahm mich nie wirklich ernst. Er hatte recht, ich war von allen Anwärtern der Schlechteste, war nicht besonders stark und vor allem war ich aber labil. Er beschütze mich aber, wo er nur konnte, rettete mir mein Leben, woraufhin ich erst mal begriff, wieso ich ihn mit so vollkommen anderen Augen sah. Letztendlich gerieten wir in ein Gefecht, was mich schwer verletzte und Zack schließlich sterben ließ, weil er mich beschützt hatte. Ich habe nie die Chance gehabt ihm zu sagen, was ich fühlte", erklärte er Kadaj.

Dass das Sachen waren, die nicht mal Tifa wusste, sagte er ihm nicht, das konnte er in seinem momentanen Zustand nicht einschätzen, wenn er ihm etwas anvertraute.

"Ich habe nie verwunden, dass er gestorben ist. Er lag in meinen Armen und ich weiß, dass er nirgendwo lieber gestorben wäre als genau da. Ich habe seit diesem Tag nie wieder wirklich etwas gefühlt, außer Schuld, bin an diesem Tag eigentlich auch gestorben, habe ich jahrelang gedacht. Es war so schlimm, dass ich mehrere Male versucht habe mir etwas anzutun, bis ich eines Tages von ihm geträumt habe. Er sagte, er ist nicht dafür gestorben, dass ich mein Leben so wegwerfe und seitdem habe ich versucht es zu verarbeiten."
 

Kadaj hörte sehr interessiert zu, was Cloud zu sagen hatte, wie es in ihm aussah, was ihn bewegte.

Wer war dieser Zack nur, er kannte lediglich nur sein Schwert – hatte es mit voller Absicht um getreten und darauf gespuckt.

Im Nachhinein tat es ihm leid, für Cloud musste dies etwas besonders sein, ein Ort zum Trauern.

"Ich komme einfach nicht klar damit, dass sie nicht mehr da sind, ich sie nie wieder sehe. Mit wem soll ich denn reden, wenn mich etwas bedrückt, kuscheln oder nachts wecken, wenn ich schlecht geschlafen habe? Das hat bisher immer nur Loz gemacht und so etwas wie Liebe hab ich nie erfahren, jedenfalls keine richtige-nur brüderliche."

Kadaj wusste nicht, was er Cloud sagen sollte, er war nie gut im Ratschläge erteilen, nur in Aufträgen und Kommandos verteilen. Die Zeiten waren lange vorbei, kamen nie wieder und er musste kräftig schlucken.
 

"Kadaj, wie willst du denn dann richtige Liebe finden, wenn du dich vorher umbringst und brüderliche Liebe ist jedenfalls schon einmal ein Anfang. Es ist vielleicht etwas Schade, wenn deine Brüder dir nicht gesagt haben, wie so was ist, aber das lernt man auch noch. Es ist nicht schlimmes, auch wenn Liebe schmerzhaft sein kann, es ist wiederum ein so angenehmes schönes Gefühl. Ich denke, man möchte das nie wieder missen, es ist so, als wenn man Hunger hätte und lange nichts gegessen, man schafft es immer mal wieder etwas, ohne auszukommen, aber wenn man erst mal davon probiert hat, möchte man immer mehr", versuchte er es irgendwie zu vergleichen, wollte Kadaj nicht sagen, dass es auf alles körperliche auch zutraf, denn von seiner Seite aus war es viel zu intensiv gewesen.

"Das ist wie mit dem Küssen, erst kann man es nicht mal anschauen, man findet es eklig, oder komisch oder abstoßend, aber wenn man dann erst mal jemanden geküsst hat, möchte man das Gefühl nie wieder hergeben."
 

Kadaj fing an zu mosern.

"Ich will aber doch gar nicht wissen, wie Liebe ist. Es reicht, dass sie scheinbar käuflich ist und Frauen wahre Monster sind. Schön das du so was kannst, ich kann und will es nicht. Schluss, aus und Ende der Diskussion."

Er rollte sich auf die Seite, starrte die Wand an, auch wenn er in der Dunkelheit nicht viel erkannte.

Wenigstens war er so aber Cloud seinen Blicken nicht ausgesetzt, er lag einfach nur da und schaute sich die wenigen Flecken an. Murrend hörte er erneut den Vergleich mit dem Küssen, fragte sich, wieso Cloud immer wieder darauf zu sprechen kam und drehte sich nun doch wieder um.

"Was zum Teufel soll das denn jetzt schon wieder? Kannst du das nicht einfach lassen, musst du immer wieder mit diesem blöden Vergleich ankommen. Verdammt noch mal, ich will meine Ruhe und nicht küssen!"
 

Er verstand Kadaj im Moment wirklich nicht, er war so launisch und fürchterlich irritierend.

Es war so, als würde man Cloud in ein heißes Bad fassen lassen und gleichzeitig kalt abduschen.

Erst wollte er Clouds Nähe dann wieder nicht, dann sollte er reden, dann sollte er nur ruhig sein.

"Mach doch was du willst", meinte er knurrend und stand auf, er hatte wirklich genug, zumindest für den Moment.

Cloud war eigentlich müde wie kein Zweiter, aber für den Moment hatte er Angst, ihm würde die Decke auf den Kopf fallen. Seine Nerven lagen einfach blank, für ihn war die ganze Saturation alles andere als einfach.

Nur ertrug er diese ständige Zurückweisung einfach nicht, wenn Kadaj immer wieder seine Nähe suchte.

Jetzt war einfach mal gut, er brauchte Luft und einen freien Kopf, den er in Kadajs Nähe nicht finden konnte.

Er beschloss sich anzuziehen und raus zu gehen, Kadaj würde ihn wohl kaum aufhalten.

Er akzeptierte ihn ja noch nicht mal wirklich nur als Bruder, egal was er versuchte.

Wieso hatte er verdammt nochmal nicht auf sein Gefühl gehört und mit ihm geschlafen?

Und nicht nur das, Kadaj nahm anscheinend an, dass er das für wirklich jeden machte und das verletzte ihn beinahe noch mehr.

Wütend schwang er sich auf seine Maschine und fuhr davon, denn dann musste er sich auf etwas anderes konzentrieren, weit weg von Kadaj, der seine Gedanken so beherrschte.
 

Kadaj merkte schon, dass es Cloud nahe ging, dass er schließlich aufstand und im Begriff war sich anzuziehen.

Sollte er doch gehen, er würde ihn sicher nicht aufhalten, eher würde er ihn noch rausjagen um endlich in Ruhe schlafen zu können.

"Auf nimmer wiedersehen", drehte er sich grummelnd wieder auf die Seite, schloss endlich ergeben seine Augen und hoffte jetzt seinen Schlaf zu finden.

Sollte er doch abhauen, das war nicht sein Ding.

Wäre er gesund, würde er gehen, aber das würde er noch einige Tage aufschieben und dann endgültig wieder in die verlorene Stadt verschwinden.

So ein Zusammenleben war einfach nichts für ihn und da konnte man drehen und dran rütteln, Cloud würde es nicht ändern können.
 

Cloud fuhr an die Stelle, an die er sonst auch immer fuhr, wenn er sich keinen Rat wusste.
 

Er fuhr zu Zack, jedenfalls dieser Ort, an dem er ihn zuletzt gesehen hatte.

Er war so froh endlich wieder hier zu sein... er wusste nicht weiter.

"Was soll ich bloß machen?", wimmerte er fast schon dem Schwert entgegen, wollte doch nicht, dass Kadaj ging, aber er machte es ihm nicht einfach.

Wie sollte er ihm denn helfen können, wenn er ihm keine Chance gab?

Es war, wie er schon sagte so, dass Kadaj niemanden mehr hatte, aber war Cloud denn ein niemand für den Anderen?

Es verletzt Cloud sehr und so setzte er sich in die Nähe des Schwertes und wartete auf die aufgehende Sonne.

"Auf nimmer wiedersehen..." Das hatte er gesagt und es zerriss den Blonden schier.

Konnte man sich eigentlich schlimmer fühlen?

Erst schlief er noch mit ihm und dann brachte er sich beinahe um und nun so was...

Cloud war so erschöpft und durcheinander... was hätte Zack nur getan?
 

Die Erschöpfung hatte Kadaj vollkommen übermannt, nur leider waren es keine guten Träume, die ihn heimsuchten.

Er träumte, dass Sephiroth ihm die Augen mit bloßen Händen ausriss und er vor Schmerzen schrie.

Blut strömte heraus, lief über sein Gesicht und er fiel auf die Knie, war vollkommen alleine.

Niemand, der ihm eine Hand zum Aufstehen reichte oder ihm gut zusprach und ihn zu beruhigen versuchte.

Schweiß stand ihm auf der Stirn, er wirkte deutlich angegriffen.

Aus seinem rechten Auge traten ein paar Tränen hervor, ließen ihn wieder hochschrecken.

Er war wie zu erwarten alleine, fasste sich an den Kopf und doch versuchte er wieder zu schlafen.
 

„Cloud bist du..." Mitten im Satz hielt Tifa inne, blieb in der Tür stehen und besah sich den noch schlafenden Kadaj.

Nirgends eine Spur von dem Blonden und sofort schellten bei ihr die Alarmglocken.

Erst sah sie unter dem Bett nach, dann im Schrank ... kein Lebenszeichen von Cloud.

"WAS HAST DU MIT CLOUD GEMACHT!" Ohne auf Kadajs Verletzungen zu achten, riss sie den Silberhaarigen aus den Federn, schaute ihn abwartend an und stemmte die Hände in die Seiten.

Kadaj wusste erst nicht, wie ihm geschah, er blinzelte sie nur recht verschlafen an und richtete sich langsam und auf wackeligen Beinen auf.

"Redest du vielleicht auch mal?", redete sie weiter auf ihn ein, schmiss ihm seine Schuhe vor die Füße und deutete an, er solle sich gefälligst anziehen und herunterkommen.

Kadaj zog sich an, kam auch kaum später runter und wusste noch immer nicht, was hier überhaupt los war, warum Tifa ihn so anfuhr.
 

Cloud stand draußen mit seinem Bike und überlegte, was er machen sollte.

Er konnte sich schlecht einfach zu Kadaj legen.

Sollte er vielleicht unten schlafen?

Er sollte sich beeilen, bevor Tifa wach wurde und so ging er mit schweren Schritten und nicht minder leichtem Herzen in die Bar hinein.

Dort kam ihm gleich schon Tifa entgegen mit wütendem Gesicht. Seit wann war sie eigentlich so ein Quälgeist geworden?

Er konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen, sie machte ihm sicher Vorwürfe wegen Aerith's Tod, den Cloud verschuldet hatte und zuvor hatte er auch noch die Beziehung von Zack und Aerith auseinander gebracht .

Woher sollte Cloud wissen, dass Zack gegangen war, nachdem er gewusst hatte, was er für Cloud fühlte... doch dafür würde es nie Zeit geben...

Unten erblickte er Kadaj, der vollkommen fertig die Treppen herunterpolterte und wollte schon dazwischen gehen.

Kadaj sollte eigentlich nicht laufen und so ging er auf diesen zu, wollte ihm in den Arm nehmen, bis ihm einfiel, was Kadaj gesagt hatte.

Auf nimmer wiedersehen, hallte es in seinem Kopf und so zog er seine Hände zurück.
 

Kadaj erblickte skeptisch dreinblickend den Blonden, sah wie er erst die Arme nach ihm ausstreckte, sie dann aber wieder runter nahm.

Er brauchte kein Mitleid, schon gar nicht von Cloud.

Deswegen blickte er auch mürrisch weg, direkt zu Tifa und fragte sich, was sie überhaupt von ihm wollte. "Ich will, das du gehst. Hier ist kein Platz für dich!"

Aja das war also der Grund, warum er so früh aufstehen sollte! Nun, wenn sie das unbedingt wollte, dann würde er eben gehen, die Bar hinter sich lassen und zurück in die vergessene Stadt ziehen.

Kadaj legte nicht mal Protest ein, zog sich stattdessen die Jacke über und schritt wortlos an der Brünetten vorbei.
 

Cloud hatte schon befürchtet, dass es so kommen würde, doch er wollte das nicht.

Nur wusste er auch, dass Kadaj auf keinen Fall bleiben wollte. Unschlüssig stand er da, sein Inneres zerrissen.

Wie gern wollte er ihn einfach beschützend in die Arme nehmen und auf gar keinen Fall gehen lassen.

Der andere Teil in ihm war tief verletzt und wollte nicht mehr von Kadaj gedemütigt werden, doch allein, dass er dann Tifa widersprechen müsste, passte ihm nicht.

Es gab einfach etwas, was ihr noch viel mehr wehtun würde, er hatte es so satt, dass sie sich ständig in seine Sachen einmischte. "Wenn er geht, bestimme ich und ich will nicht, dass er geht. Ich möchte, dass er sein eigenes Zimmer bekommt, er wird hier arbeiten", beschloss er dann, weder zu Kadajs, noch Tifas Einverständnis.

Sie war schon ganz rot vor Wut und kurz davor zu platzen, wobei er sie nicht länger beachtete und Kadaj dann einfach aus ihrer Schussbahn führte.

Er musste Kadaj verständlich machen, dass er ein guter Bruder war, selbst wenn er noch so verletzt von Kadaj war.

Es hieß doch ein guter Bruder sein, oder?

Dass man über so etwas hinwegsehen konnte?

Cloud wusste es nicht, aber er hatte lieber ein brüderliches Verhältnis als gar keines.

Kadaj hatte ihm auch eindeutig gesagt, dass er das nicht wollte. Vielleicht war er auch von der plötzlichen Nähe einfach überfordert.
 

Kadaj horchte auf, blickte erst ratlos und dann kopfschüttelnd Cloud an.

"Vergiss es, ich will hier nicht arbeiten", zappelte er wild mit den Armen rudernd herum, sah es gar nicht ein, den Finger zu rühren, erst recht nicht hier und nicht für Tifa.

"Lass mich los, verdammt noch mal! Ich will nicht!", murrte Kadaj weiter.

Er war einfach nicht gewillt mit Cloud zusammenzuarbeiten, da war ärger so oder so vorprogrammiert.

Lust diesen je wiederzusehen hatte er nicht, Cloud war immer noch das schwarze Schaf in seinen Augen, eines, das man gekonnt ignorieren sollte.

„Ich gehe dort nicht arbeiten! „, wiederholte er sich noch einmal in der Hoffnung, dass Cloud es belassen würde.
 

Unnachgiebig nahm er Kadaj mit nach oben, er musste mit ihm reden, dass er Cloud hasste, wollte der Blonde gleich gar nicht.

Er musste das einfach klären, schob Kadaj bis hoch in sein Zimmer und setzte sich dann aufs Bett.

Vorsichtig deutete er Kadaj an, sich neben ihn zu setzten.

"Das ist mein letzter Versuch", räusperte er sich und fuhr sich etwas angestrengt durch seine Haare.

"Das ist genau, was ich nicht wollte, dass wir streiten, dass du nicht hier sein willst und, dass du mich hasst."

Der Blonde biss sich bei dem Gedanken noch auf seine Unterlippe, es war im Moment wirklich kaum zu glauben, dass sie vor ein paar Stunden noch miteinander geschlafen hatten.

"Ich möchte, dass du hier bleibst, weil ich nicht möchte, dass du allein sein willst und vor allem möchte ICH weder, dass du gehst, noch will ICH allein sein. Aber ich glaube, wenn wir erst mal etwas räumliche Trennung haben erleichtert uns das dann..."

Cloud schwieg und sah erst dann auf, denn während er ihm das sagte, konnte er ihn nicht anschauen.

Inzwischen nicht mehr, weil er sich inzwischen selbst schämte, dass er Kadaj so auf den Leim gegangen war.

"Und wegen vorhin es ... es tut mir leid ... ich glaube, es wäre wirklich besser, wenn das nicht passiert wäre..."

Natürlich glaubte er das nicht, aber es schien, als hätte Kadaj es so für widernatürlich empfunden, dass er Cloud deswegen irgendwie immer fertig machte.
 

Kadaj legte auch weiter Protest ein, wenn auch still und leise. Erst in seinem Zimmer, beruhigte er sich nur leicht, blieb aber stehen und hatte keine Lust sich neben Cloud zu setzen.

Er hatte nicht mal das Bedürfnis zuzuhören, eher schaute er Löcher in die Luft und verschränkte die Arme vor der Brust. Räumliche Trennung, ja hakte es denn bei dem Fusel, oder was? Was sollte der Bullshit denn jetzt?

Räumliche Trennung ... sie waren doch kein altes Ehepaar!

"Dir geht's zu gut oder was? Was soll ich mit einer räumlichen Trennung? Sehe ich aus, als ob ich danach wieder fröhlich und heiter mit dir in die Kiste hopse, oder was? Nein, mein Lieber, so hab ich nicht gewettet, so was bleibt aus und jeglicher Kontakt gleich mal mit. Ich brauche so was nicht und schon gar nicht brauch ich so was wie einen Ersatzpapi ... schlag dir das also aus dem Kopf!"

Auf die Entschuldigung ging er gar nicht erst ein, er tobte und ließ sich nur ungern auf etwas sagen.

„War es das jetzt, kann ich jetzt endlich gehen?"
 

Cloud hatte wenigstens gehofft, dass Kadaj ihm zuhörte, aber anscheinend wollte er nur gehen und war bockig bis zum Letzten. Cloud sagte nichts mehr.

Was hätte er nach solchen Anschuldigungen sagen sollen?

Er stand nur auf und schaute kurz zu Kadaj.

Er hatte ihn ziemlich getroffen, vor allem damit, dass er so tat, als hätte er ihn dazu gezwungen mit ihm zu schlafen.

Das krachte so richtig auf ihn ein, dass er für einen Augenblick dachte, er würde in Tränen ausbrechen.

Kein Wunder, dass er aus seinem Zimmer ins Bad flüchtete.

Er nahm sich vor einfach zu warten, bis Kadaj gegangen war, nur über Clouds Lippen war es nicht mehr gekommen, immerhin wollte er ja auch nicht, dass Kadaj ging.

Schluckend sank er im Bad zusammen und hielt sich die Hände schützend über seinem Kopf, so als könnte er damit das eben gesagt vertreiben... erfolglos versteht sich...
 

Kopfschüttelnd konnte Kadaj dem Blonden nur hinterher sehen, wie der ins Bad flüchtete und sich verschanzte.

Wie Armselig, fast hätte er laut gelacht, verkniff es sich aber und machte sich stattdessen lieber vom Acker.

Besser er würde das nicht auch noch sehen, nicht das er noch weinte und sich wieder etwas antat.

Schlimm wäre es sicher nicht um Cloud, vielleicht würde Tifa weinen, aber er ganz sicher nicht.

Wortlos ging er daher die Treppe runter, an Tifa vorbei und raus aus der Bar.

Er wollte nicht mal mehr jemanden ansehen, nur weg von hier, ganz weit weg und nicht wiederkommen.

Was sollte er denn überhaupt da, Cloud wäre ohne ihn besser dran, er würde schon jemanden finden, den er lieben und umsorgen konnte.

Kadaj stapfte zu Fuß weiter in den Wald, steuerte direkt das Wasser an und trat langsam in dieses hinein.

Er verschwendete nicht mal mehr einen Gedanken, alles, was er noch wollte, lag vor ihm.

Nein er weinte nicht, er schrie vor Verzweiflung und Schmerz. Diese ungestillte Sehnsucht fraß sich langsam fest, nahm Besitz von seinem Körper und ließ ihn nicht mehr los.

Langsam ging er ins Wasser, hatte die Augen geschlossen und dachte seltsamerweise an Cloud.

Bilder aus vergangenen Stunden flimmerten vor seinen Augen, der erste zaghafte Kuss, die erste gemeinsame Nacht und das Wichtigste, die Versöhnung zwischen ihnen.

Ganz langsam glitt er tiefer, ließ die Augen noch immer geschlossen und tauchte schließlich ganz unter.

Ein blumiger Duft, frisches Gras, dazu wieder die liebliche Stimme, die seinen Namen zu rufen schien.

"Kadaj ... Kadaj, wach doch auf!"

Wo war er denn nur, etwa bei Mutter, bei seinen Brüdern, die ganze Familie glücklich vereint?

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, der leichte Wind wehte durch sein Haar und wieder diese zärtliche Stimme, dazu ein Streicheln durch seine silbernen Haare.

"Kadaj ..." Wieder diese Stimme, sie rief erneut nach ihm, doch ein leichter Tritt ihn die Seite ließ ihn aufschrecken und sich aufrichten.

"Na auch schon wach?", fragte Zack knapp, sah Kadaj leicht mit strengem Blick an und verschränkte beide Arme vor der Brust. "W-wo bin ich und wo ist Mutter?"

Aerith lächelte leicht, wuschelte Kadaj durch die Haare und half ihm auf, ehe sie sich an Zack wandte. "Hör mal, so weckt man keinen, der vor kurzem gestorben ist. Auch Kadaj wird so nicht geweckt, verstanden?"

„Ja aber ...."

„Nein, nichts aber", schnitt die junge Frau ihm das Wort ab, lächelte Kadaj dann erneut an und nahm dessen Hand in die Ihrige.

"Was hast du denn jetzt mit ihm vor?", wollte Zack wissen, blickte die beiden noch ruhig an und ahnte schon, was seine junge Freundin vorhatte, seufzte daher leise auf."Aerith der wird nur wieder Stress machen."

„Nein, das wird er nicht, ich werde ihn zurückschicken", erklärte Aerith geduldig, lächelte Zack lieb an und hoffte auf dessen Verständnis.

"Ich weiß nicht, das klingt alles zu abgedroschen und ob der Einsicht zeigt, ist fraglich", gab Zack seine Bedenken preis, lief einige Schritte durch die Blumen, versuchte so den erweichenden Blicken der Braunhaarigen zu entgehen, welche ihm natürlich folgte.

"Zack Fair...", sprach sie mit lieblicher Stimme, hoffte so weiter zukommen, fasste sanft seinen Arm und hielt ihn nahe bei sich fest.

"Er wird doch nicht wissen, wer seine Brüder sind, dass er welche hat", liebäugelte sie Zack an, lächelte noch einmal ein „Vertrau mir doch bitte dies eine mal!"

Zack seufzte, konnte schlecht nein sagen, nicht wenn sie so anfing, so lieb und nett, so verspielt. "Schön, aber wehe, er macht erneut Ärger."

„Das wird er nicht, ganz sicher wird er das nicht", versicherte Aerith lieblich, ließ von Zack ab und wandte sich stattdessen auf den immer noch wartenden und verwirrten Kadaj, der mittlerweile mitten auf der Wiese saß und Löcher in die Luft starrte.

"Na komm Kadaj, wir machen jetzt eine kleine Reise, eine, die dir hoffentlich die Augen öffnen wird", nahm sie ihn erneut an die Hand, lief einige Schritte mit ihm und ließ dann aber los, gefolgt von einem leisen Grummeln seitens Zack.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Inara
2016-12-15T15:13:11+00:00 15.12.2016 16:13
Cloud wird mal wider von allen missverstanden. Armer Kerl. Kadaj brauch echt eine Therapie. Ich bin gespannt ob sein Nshtoderlebnis was bewirkt.
Antwort von:  Pragoma
06.01.2017 20:24
Tot war Kadaj ja wirklich, wenn nur ganz kurz. Aber mal gucken, ob es etwas bewirkt hat ;)


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