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Ich kann das nicht

Nach einem RPG von hatschiii und mir :D
von

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Ich muss sagen, dass ein Lied meiner Lieblingsband hier ganz gut passen würde ;) Blutengel mit Hold Me

I can't see what you see,

I can't feel what you feel,

I can't hear what you say,

I wont listen when you pray,

You say black, I say white,

You love the day, I love the night,

You want to live, I wanna die,

I need the silence, you have to cry,

I don't love you anyway

When you are near I run away,

I don't want you but you want me,

You mean nothing, nothing to me,

Nothing to me
 

https://www.youtube.com/watch?v=ZqxcBYg8FDM&index=89&list=PL9rA318qow6SR8cdhrgjkwarl6h4DFJ75
 


 


 


 

Hallo da sind wir wieder.
 

Ich muss sagen, dass ein Lied meiner Lieblingsband hier ganz gut passen würde ;) Blutengel mit Hold Me.
 

I can't see what you see,

I can't feel what you feel,

I can't hear what you say,

I wont listen when you pray,

You say black, I say white,

You love the day, I love the night,

You want to live, I wanna die,

I need the silence, you have to cry,

I don't love you anyway

When you are near I run away,

I don't want you but you want me,

You mean nothing, nothing to me,

Nothing to me
 


 

Auf keines von Cloud seinen Worten reagierte Kadaj, bewegte sich langsam und verließ schließlich das Haus.

In seinen Gedanken war er schon längst tot, ein gequälter Geist befreit aus seiner Not.

Tief-dunkles Schwarz um nächtigte seinen Geist und die Lebenskraft weichte langsam in dem aufkommenden Regen aus seinem Körper.

Er spürte nichts mehr.

Sein Geist war nun scheinbar endlich frei.

Frei von seiner materiellen Last, von Zeit, Raum. Kadaj glaubte, dass sich seine Seele nicht lange gewunden hatte, um jenen Körper zu verlassen.

Alles schien auseinander zu brechen, als lebte es nur noch in den Gedanken eines schwindenden Geistes. Vielleicht seines aus seiner Existenz schwindenden Geistes.

Es war wunderschön!

Er starb.

Ja.

Es war nicht das erste Mal.

So viele Bilder zogen an ihm vorüber.

Bilder, Erinnerungen, Gefühle.

Es waren so viele Bilder.

Das allererste Bild?

War ein Körper, den er unter sich auf dem Boden liegen sehen konnte...

„CLOUD, BIST DU HIER?" Vincent stieß die Tür zum siebten Himmel auf, trug den völlig durchnässten Körper Kadajs herein und fegte schon einen der Tische leer.

"Verdammt, wo steckst du? Beweg deinen Hintern her und bring gleich den Verbandskasten mit ... denn der wird hier dringend benötigt." Und schon riss Vincent Kadaj das Shirt vom Leib, streifte ihm die nasse Hose runter und achtete dabei gar nicht auf die entsetzten Blicke der wenigen Gäste.
 

Cloud war, nachdem er ihn hatte gehen lassen auf den Hinterhof geeilt. Gepeinigt lehnte er an der Wand und versteckte sein Gesicht.

Er konnte nur mit Macht verhindern, dass er einfach zu heulen anfing.

Es war ihm peinlich sich so kindisch zu verhalten, sich so selbst so die Blöße zu geben, aber seit Zack damals, hatte er sich nicht wieder irgendwem gegenüber so geöffnet, wie bei Kadaj.

Kein Wunder, dass er verletzt war.

Er brauchte gut eine Viertelstunde, bis er sich wieder gefangen hatte.

Zu seinem eigenen Unglück kam Tifa grade nach Hause, fing gleich an, ihm irgendwas zu erzählen, doch folgen konnte er ihr nicht.

Jedem Blick wich er aus, weil er befürchtete, man würde sehen, was ihn bewegte.

Er fühlte sich so, als wäre er aus Glas und musste aufpassen, nicht zu fallen und zu zerbrechen.

Der weitere Tag ging mit vergehender Zeit, nur das Gewitter verlieh dem Ausdruck, was in ihm los war.

Immer wieder übermannte ihn der Schmerz in seinem Inneren und die Enttäuschung über seine eigene Unfähigkeit, die Menschen, die er so liebte, zu beschützen.

Just in diesem Moment riss Vincent die Türen auf und beinahe ab und schrie schon nach ihm.

Völlig aus seinen Gedanken gerissen, kam er aus der Küche und schaute nur ungläubig auf das Bündel in seinen Armen.

Er konnte es einfach nicht fassen, wie in Trance bewegte er sich schließlich und suchte nach dem Verbandszeug.

Nur Tifa, die in der Tür stand, beobachtete das alles mit sehr giftigen Blicken, es schien so, als habe sich Vincent auch noch gegen sie verschworen.

Der Blonde kam wieder angerannt und hatte schon Verbandszeug dabei und beugte sich über Kadaj.

"Fuck! Was ist passiert?!", keuchte er unter Schock, denn der Anblick von Kadajs Haut, bei diesem Regen war einfach grausam, ebenso wie das viele Blut.

Er konnte einfach nicht glauben, dass er versucht hatte sich umzubringen.

Er gab sich sofort die Schuld dafür und biss sich auf seine Unterlippe, um nicht erneut den Tränen nahe zu sein.

Aber die Erkenntnis traf ihn hart, dass er der Grund hierfür war, sicher, weil er ihn verwirrt hatte und anschließend nicht verhindert hatte, dass er ging.
 

Vincent sah auf, als Cloud sich endlich mal bewegte, ihm den Verbandskasten reichte und fragte, was los sei.

„Ich weiß nicht genau was passiert ist, er ist vor mir zusammengebrochen. Er muss daher eine lange Zeit im Regen verbracht haben", antwortete Vincent gewohnt ruhig, nahm sich einen Tupfer und begann Kadaj seinen Körper damit von all dem Blut zu befreien.

Dieser reagierte nicht, zuckte nicht einmal zusammen, und auch kein Laut verließ die blassen Lippen des Silberhaares.

Er lag regungslos auf dem Tisch, ließ alles über sich ergehen, auch das Vincent ihn anhob, um eben jene Wunden an seinem Körper großzügig abzudecken und zu verbinden.

"Mehr kann ich für ihn erst einmal nicht tun, den Rest muss er selbst schaffen", seufzte der Ältere leise, strich Kadaj durch die silbernen Haare und wandte sich Cloud wieder zu, der seines Erachtens ziemlich blass um die Nase war.

"Und, hast du irgendwas darüber zu sagen?"

Streng blickte er den Blonden an, ließ aber den Blick rüber zu Tifa schweifen, die immer noch an der Tür stand und alles andere als begeistert aussah.

"Mit Tifa hat das nichts zu tun, nehme ich jetzt mal an, oder?"

Vincent sprach ziemlich viel, stellte eine Frage nach der anderen, jedoch nur aus dem Grund, um zu erfahren, was sich zuvor zugetragen hatte.
 

Cloud war wie gelähmt und starrte auf den blutenden Körper Kadajs.

Er konnte sich nicht bewegen und zitterte am ganzen Körper.

Wann hatte er je so viel Blut gesehen?

Nur, als Zack gestorben war.

Wieder lag ihm jemand am Herzen, den er nicht beschützt hatte.

Cloud nahm Kadaj zitternd in seine Arme und war nicht fähig, groß zu reden.

Still sammelten sich seine Augen mit Tränen der Verzweiflung.

"Ich-ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen", warf er sich immer wieder vor, wiederholte es paralysiert wie ein Mantra immer wieder, wobei er auf Kadajs bleiches Gesicht schaute.

Es wirkte so, als wäre er schon tot und obwohl er hätte unterkühlt sein müssen, brannten die nassen Stellen der Haut noch nach, oder erholten sich grade.

Nur der hohe Blutverlust ließ ihn so elend aussehen.

In Clouds Kopf tauchten Bilder auf von Zack und ihm auf und seinem Tod. Er war nie darüber hinweggekommen und jetzt sah alles danach aus, dass es Kadaj ebenso erginge.

Fahrig strich er ihm durch seine Haare, so als wollte er es wieder gut machen, ehe er den schlaffen Körper in die Arme zog.

Vorsichtig und ungeachtet von allen Anderen trug er ihn hinauf in sein Zimmer, wo er ihn ins Bett legte und zudeckte.

Er dürfte nur nicht frieren.

Cloud würde nicht von seiner Seite weichen, solange wie er konnte, würde er bei Kadaj bleiben.

Das alles war nur passiert, weil er nicht bei ihm gewesen war.
 

Vincent sah dem allen, was Cloud tat, still zu, wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte und schwieg daher besser.

Erst als der Blondschopf anfing zu reden, horchte er auf, blickte ihn leicht verwundert an.

Was meinte er damit „nicht gehen lassen"?

War er der Grund ... nein, sicher nicht, das konnte unmöglich sein.

Dennoch, sein Verdacht bestärkte sich, als er ihn einfach an sich nahm, ihm sachte durch die Haare strich und später wortlos an Tifa rauf in sein Bett brachte.

Kurz blickte er den beiden nach, verabschiedete sich aber von Tifa und wusste, dass er hier selber nichts mehr tun konnte, dass es, wenn überhaupt, Kadaj selbst schaffen musste.

Dieser spürte nur eine Wärme, die ihn langsam umgab, sanft zu dem schwarz einhüllte und seinen Körper stark zum Zittern brachte.

Die Augen blieben auch weiterhin geschlossen, alles drehte sich. Unterschiede wie links-rechts, oben-unten vermochte er nicht mehr zu treffen.

Sein Kopf schlug auf, spürte, wie ihm das Leben wegschwamm, während sein Herz versuchte, den Blutverlust durch hektisches Schlagen auszugleichen.

Die einzelnen Schläge waren nicht mehr voneinander zu trennen, alles in ihm vibrierte.

Fühle, was Euch verbindet!

Er dachte an ihn, konnte seine Gedanken geradezu riechen.

Sie drangen in ihn ein, ertasteten jede einzelne Faser seiner Existenz, ertasteten jeden seiner Gedanken und vermischten sich mit ihnen.

Seine Gedanken waren die seinen.

Seine Erinnerungen sind die seinen.
 

Immer noch saß Cloud am Bett Kadajs und betrachtete den leblosen Körper in diesem.

Sachte nahm er Kadajs zarte kalte Hand und hielt sie einfach fest.

Er hatte solche Angst, dass er es nicht schaffen würde.

Wie lange er schon hier saß, wusste er nicht, nicht einmal zum Essen und trinken wandte er sich ab.

Er konnte seinen Blick nicht von der bleichen Gestalt vor sich nehmen.

"Es tut mir so leid", flüsterte der Blonde immer wieder und drückte die zarten kleinen Finger, damit sie etwas wärmer würden.

Hin und wieder wollte Tifa, dass er herunterkam, aber er war nicht in der Lage dazu.

Er würde so lange hierbleiben, bis es Kadaj besser ginge.

So flossen Stunden wie Minuten dahin, ohne, dass er irgendwas großartig änderte.

Hin und wieder nahm er die Decke und deckte Kadaj einfach zu, massierte und hielt dessen Hand, oder er streichelte über seine weiche Haut, die unter dem hohen Blutverlust ganz gläsern und bläulich zu schimmern schien. Immer wieder überkamen Cloud Vorwürfe und Zweifel, bis hin zur Verzweiflung, doch er hatte nicht nach kurzer Zeit wieder so weit gefangen, dass er nicht wieder anfing zu weinen.

Er wollte nicht, dass Kadaj ihn vielleicht so sah, wenn er aufwachte.

Flüssigkeit, fiel Cloud ein, Kadaj brauchte Flüssigkeit und so machte er sich die Mühe Kadaj immer wieder Flüssigkeit einzuflößen, jedoch ohne, dass der Andere großartig schluckte.

Er hatte keine Wahl, als dass er ihm das über seine eigenen Lippen geben musste.

Hoffentlich fragte der Kleinere nicht danach, wenn er es schaffen würde.
 

Jemand schien seine Hand zu nehmen, sie festzuhalten, zu streicheln ... einfach nur um ihn warmzuhalten.

Dennoch, die Augen öffneten sich nicht, die Schwerkraft war vergessen, seine Welt aus Sein und Schein.

Der Blick ins Ungewisse, wie ein Fenster in eine andere Zeit.

Jede Handlung kontrolliert, jeder Schritt ausbalanciert, nur den schmalen Grat im Blick, fokussiert nach vorn und nicht zurück.

Die Ungewissheit sah ihn schweigend an, fing Cloud ihn jetzt etwa auf, dass er fallen konnte?

Auf der Suche nach dem Gleichgewicht, fing sich auf, bevor sein Traum zerbrach.

Ein letzter Schritt, kein Gleichgewicht, geschlossene Augen- kein Weg zurück.

Kadaj fühlte die Kälte in seinem Herzen, wünschte, dass er bei ihm sein könnte, wünschte sich, er könnte die endlose Kälte in seinem Herzen heilen und ihn von all seinen Ängsten davon tragen.

Aber er war gefangen in seiner Welt der Zweifel, war nicht frei zu folgen.

Er wusste, er gab ihm alles, was er konnte und er würde ihn mit Sorgfalt behandeln.

Kadaj würde niemals den Moment vergessen, als Cloud in seine Augen geschaut hatte.

Als er seine Haut zum ersten Mal berührt hatte, fühlte er den Himmel in seinen Händen.

So würde er versuchen seine Augen zu schließen und er träumte so dahin.

In seinen Träumen hielt Cloud ihn fest, war immer hier.

Er wollte niemals wieder aufwachen, wollte sich nicht der Realität stellen und doch spürte er ein weiches Lippenpaar, das sanft die seinen berührte. Langsam schlug er die Augen auf, blickte starr an die Decke, dann an sich runter.

Wieder schien er in einem Bett zu liegen und erst dann erkannte er den Blonden, wie dieser über ihm war.

Zu sprechen vermochte er nicht, die Kraft fehlte, nicht mal die Hand konnte er heben, oder sich überhaupt bewegen.

Alles fühlte sich steif an, als wäre er eingefroren.
 

Cloud wollte ja nur, dass er etwas trank, mehr eigentlich nicht, aber als der Blonde so dicht bei ihm war und über ihn gebeugt in das so fahle Gesicht schaute, überkam es ihn.

Sehnsucht machte sich einfach breit in ihm, dass er ganz von allein sich zu Kadaj legte.

Er war so kalt.

Vorsichtig schlüpfte der Blonde unter die Decke und zog Kadaj in seine Arme, bemerkte nicht, wie dieser langsam zu sich kam.

Er hatte dafür gar keinen Kopf, hatte einfach nur Angst um ihn, schlicht weg einfach Angst.

Er wollte nicht nochmal einen solchen Verlust erleiden müssen.

So langsam brach die Nacht herein und von Stunde zu Stunde, flößte er Kadaj Flüssigkeit ein, damit dieser nicht vertrocknete und sein Kreislauf in Schwung kam.

Vorsichtig und vollster Sorgfalt ging Cloud dabei vor, weil er nicht wollte, dass Kadaj vielleicht einen Schrecken bekam, wenn er aufwachte und doch konnte er nicht anders, als Kadaj dann doch sanft zu küssen, just als dieser die Augen aufschlug.

Erschrocken wich Cloud zurück und senkte verlegen seinen Blick.

Er wollte jetzt lieber nichts ansprechen, Kadaj hatte gesagt, er wollte das nicht, ihm fiel einfach ein Stein vom Herzen, als Kadaj ihn einfach nur anschaute.

Erleichtert atmete der Blonde auf und legte vorsichtig seine Stirn an die Kadajs.

"Ich hatte solche Angst", flüsterte er ihm zu und strich mit seiner Nase über die Kadajs, durch den Blutverlust noch immer kalt.
 

Immer wieder spürte Kadaj etwas Flüssiges in seinem Mund, schluckte dies, wenn auch zaghaft herunter und es war so, als würde ihm dies wieder das Leben einhauen, es ihm zurückgeben.

Langsam schlugen seine Augen auf, blinzelten leicht als sie Cloud erkannten und wie dieser sich verlegen vor ihm zurückzog.

Hatte er ... war die ganze Zeit bei ihm?

So recht verstand er nicht, konnte sich aber auch nicht aufrichten, um eben zu gucken, wohin der Blonde sich verkrochen hatte.

Dann aber spürte er die Hand auf seiner Stirn, er sah ihn wieder, sah ihn aber nur ausdruckslos an und zu sagen vermochte er immer noch nichts.

Mehr hörte er Cloud einfach nur zu, nahm dessen Wärme wahr, wie er die Stirn auf seine legte und leise zu ihm sprach.

Angst, warum hatte er Angst gehabt und wieso um ihn?

Immer noch verstand er nicht, schloss daher leise seufzend die Augen und ließ Cloud einfach gewähren.

Zum Bewegen fehlte nach wie vor die Kraft, auch das er die Hand hätte heben können, damit durch das blonde Haar streichen konnte.

Er war nur gewillt zu liegen, zu lauschen und zu fühlen.
 

Cloud blieb einfach an seiner Seite, all die Stunden über.

Ihm war nur wichtig, dass er es jetzt erst mal geschafft hatte.

Ganz vorsichtig streichelte er ihm immer noch über seine Nase und legte sich dann neben ihn.

"Mach so was nicht nochmal", flüsterte er Kadaj bittend zu, nicht wissend, ob er das überhaupt hören konnte.

Er wirkte so abwesend, so fahl und vor allem aber zerbrechlich.

Er sah aus wie eine dieser stoischen Puppen.

Beschützend hielt der Blonde ihn in seinen starken Armen fest, nicht gewillt, ihn so schnell einfach wieder herzugeben.

Er würde Kadaj einfach bitten bei ihm zu bleiben, selbst wenn er nichts von ihm wollte.

Er wollte ihm wenigstens einen sicheren Platz vermitteln, jetzt wo er eigentlich nur noch ihn hatte.

Sanft und verspielt fuhren Clouds Finger durch die seidenweichen Haare des Anderen und befühlten sie andächtig, so als könnten sie ihm Kadajs Sorgen einfach sagen, damit Cloud ihn besser beschützen konnte.

Hin und wieder schaute Cloud schüchtern zu ihm auf, suchte seinen Blick, doch traute er sich nicht diesem Stand zu halten.

Meistens schaute er danach verlegen irgendwo anders hin.

Es war ihm einfach so peinlich, dass er sich so benahm, aus Sorge um den Anderen, aus einem Stück Verliebtheit heraus.
 

Kadaj verstand immer noch nicht, warum Cloud bei ihm war, er nicht von seiner Seite wich und sich auch noch zu ihm legte.

Alles vernahm er nur am Rande, wie durch einen Schleier, der die Sicht vernebelte.

Auf die leise geflüsterten Worte versuchte er zu nicken, verzog aber durch die aufkommenden Schmerzen das Gesicht und gab einen wehklagenden Laut von sich.

Warum musste auch alles so schmerzen, sich anfühlen wie Blei, als würde er eine offene Wunde tragen, die sich langsam zu schälen begann und furchtbar anfing zu jucken.

Die Arme, die sich um ihn legten, ließen ihn leise fiepen, nicht aber, weil er nicht wollte, weil es wieder juckte und er nicht ran kam, um zu kratzen. „Juckt ... juckt ganz furchtbar", brachte er unter größter Mühe hervor, fühlte dabei die Hand in den Haaren, wie sie mit den Haaren spielten und immer wieder durch sie hindurch fuhren.

"Juckt…", wiederholte er sich noch einmal leise, versuchte den Blonden anzugucken, doch der wich ihm immer wieder verlegen aus und blickte beschämend weg.

Er würde ja auch selber kratzen, nur kam er eben nicht dran, dazu waren all seine Glieder zu schwer, müde und nicht zu gebrauchen.
 

Cloud folgte den Blicken, so gut er konnte und fing an den Anderen sanft zu kratzen.

Ganz vorsichtig natürlich, aber dort wo er sah, dass es sich schälte, fing er an etwas zu reiben, einfach damit Kadaj seinen Juckreiz loswurde.

Er wusste selbst, wie es war, wenn man nahezu hilflos war und sich nicht selbst irgendwie bewegen konnte.

"Besser?", hauchte er vorsichtig und schaute ihn jetzt erst wieder an.

Lange sah er ihm in seine Augen, wünschte, er wüsste irgendwie die richtigen Worte für Kadaj, stattdessen blickte er ihn beinahe schon liebevoll an, als wollte er ihm sagen, dass er immer da wäre für ihn.

"Du solltest schlafen, Kadaj, du bist noch nicht bei Kräften", wisperte Cloud, stattdessen nur verlegen.

"Hast du Hunger?" Es konnte ja immerhin sein und Essen brauchte er, um sich zu erholen.

Er würde mit Sicherheit noch eine ganze Weile brauchen, bis er auf dem Damm war.

Vielleicht war es seine Chance es wieder gutzumachen, dass er ihn hatte gehen lassen.

Nie wieder würde er ihn einfach so im Stich lassen.
 

Das Kratzen tat wirklich gut, ebenso das Reiben über seine sich schälende Haut und am liebsten hätte Kadaj angefangen zu schnurren.

Wenn er nur nicht so schwach wäre.

Wieder konnte er nur nicken, konnte so antworten und Cloud zeigen, dass es ihm mehr als nur zusagte, dass es eben besser wurde.

Den Blick erwiderte er ebenso lange wie Cloud, bis dieser ihn so komisch ansah, und er kurz den Kontakt abbrach.

Was war das für ein Blick, mit welchem er angesehen wurde... Mitleid oder womöglich Liebe?

Letzteres schloss er aus, schüttelte auf die beiden Fragen hin den Kopf.

Er hatte weder Hunger, noch war er im Moment müde.

Lieber wollte er einfach nur liegen, die Decke ansehen, die Wärme genießen. Dass dieser mehr oder weniger von Cloud selber kam, störte ihn nicht, eher rutschte oder versuchte er, näher zu dieser zu kommen, versuchte schwach ein wenig höher die Decke zu ziehen und seufzte beim Nichtschaffen leise auf.
 

Beruhigt blieb Cloud neben Kadaj liegen, anscheinend wollte er wirklich nicht das er ging.

Er nickte nur und stand eben auf.

Es war nun dunkel und mitten in der Nacht, nur der Mond erhellte das Zimmer nun.

Vorsichtig zog Cloud seine Hosen aus und stieg zu Kadaj unter die Decke. Eigentlich schlief er oben ohne, aber er hatte den komischen Gedanken, dass Kadaj es wohl wohler wäre, wenn er vorerst nicht so nackt sein würde. Vorsichtig legte er sich wieder enger an Kadaj, zog ihn zärtlich in seine Arme, bevor er ihn zudeckte.

Seine komplette Haut war nun schuppig und es hatte im Mondlicht einfach den Schein einer Metamorphose, die sich nun vollzog und wenn Kadaj diese Schuppen hinter sich ließe, begann für ihn ein neues Leben als Schmetterling.

Vorsichtig rieben seine Finger über die Haut und versuchten die Haut zu lösen, damit es Kadaj nicht jucken würde.

"Juckt es noch irgendwo?", sprach er leise, noch immer deutlich heiser von ihrer Nacht zuvor.

Cloud war so laut gewesen, dass er heute Morgen einen schrecklich kratzigen Hals gehabt hatte, aber er hatte die Nacht nicht bereut, im Gegenteil er war noch nie so intensiv und mit so viel Leidenschaft berührt worden.

Der Blonde wusste nicht wirklich, welche Worte er dafür finden sollte und mit wem sollte er denn darüber reden?

Mit Vincent?

Der wusste das sicher auch so und Tifa, die wollte nichts davon hören.
 

Kadaj blickte, nachdem Cloud das Bett verlassen hatte kurz auf, sah, dass dieser sich auszog und sofort legte sich ungewollt ein Rotschimmer auf seine blassen Wangen.

Er wollte den Kopf wegdrehen, doch dazu fehlte ihm die Kraft und so hatte er nur die Option die Augen zu schließen, zu warten, dass Cloud wieder neben ihm lag und ihn in die Arme schloss.

Sein eigener Anblick war sicher nicht so schön, eher ähnelte er einem schuppigen Fisch und er fühlte sich einfach hässlich.

„Juckt nicht", erwiderte er leise, wollte nicht unnötig angefasst werden, weil er sich eben aufgrund seiner Haut unwohl fühlte.

Scheinbar schien das Cloud aber nicht davon abzuhalten ihn doch anzufassen, die Haut vorsichtig zu lösen, was nicht als besonders toll empfunden wurde.

"Nicht ... du musst das nicht machen", legte er daher Einwende ein, hielt mit seiner zittrigen Hand, die er wohlgemerkt kaum hochbekam die des Blonden fest und hinderte ihn daran, weiter fortzufahren.
 

Cloud machte es nichts aus, ihm dabei zu helfen, wenn Kadaj nicht so schwach wäre, würde er ihn auch waschen.

In jeder Situation hätte er Kadaj unterstützt.

Er schenkte ihm also ein zartes Lächeln und griff nach Kadajs bandagierten Händen.

"Es macht mir nichts aus", wiederholte er leise seine verwirrten Gedanken.

Er empfand es nicht als eklig oder Kadaj als hässlich.

Nie würde er das wohl können, weil Kadaj ihn begeisterte, wie ihn sonst wenige Menschen für sich gewinnen konnten.

Zart legt er Kadajs Hand auf seine Wange, wollte gern, dass Kadaj ihn anfasste.

Er musste sich einfach nicht zurückhalten, egal mit was es auch war.

Cloud ließ seine Finger weiter fahren und rieb ihm weiter die Haut etwas vom Gesicht, soweit bis es frei war und lächelte Kadaj anschließend an. "Willst du vielleicht baden? Ich könnte dich festhalten?", fragte Cloud dann vorsichtig, denn er wusste nun wirklich nicht, ob Kadaj das wollen würde, immerhin müsste Cloud mit ihm gehen.
 

Kurz durchfuhr Kadaj ein eigenartiges Zucken, als Cloud seine Hand festhielt, diese mit seiner berührte.

Er wollte das nicht, nicht das er so angefasst wurde und überhaupt ... er wollte das gar nicht, aber sagen war so eine Sache für sich.

Schlimmer wurde dieser seltsame Blitz, als er die Hand auf die Wange gelegt bekam, blickte daher nur den Blonden verwirrt an und lauschte dessen Worten.

Baden?

Na ja vielleicht sollte er das, sicher würde das jucken endlich aufhören, denn das tat es in diesem Moment nicht wirklich.

Zugegeben wollte er das aber nicht, nickte nur stumm und blickte Cloud bittend an.

Er schämte sich auch so schon genug, aber ohne Hilfe war baden für ihn nicht möglich, dafür war er noch zu schwach.

Und warten wollte er nicht, vorher würde ihn wohl der Juckreiz umbringen.
 

Cloud war erleichtert, dass Kadaj baden wollte und stand also nochmals auf. Er ließ im Bad das Wasser ein, in einer angenehmen Temperatur, sodass Kadaj nicht noch das Bewusstsein verlieren würde.

Danach kam er wieder zu ihm und hob ihn sachte hoch, wobei er vergaß, dass Kadaj nackt war.

Sie hatten ihn im Gastraum ausgezogen, um seine Haut zu retten.

Cloud errötete stark und bemühte sich, Kadaj nicht das Gefühl zu geben, dass er ihn lüstern ansah oder so was.

Er machte sich wirklich Sorgen um ihn.

Danach zog er sich selbst aus, bevor er Kadaj mit sich selbst in die Wanne setzte.

Kadaj konnte unmöglich alleine in die Wanne gehen, dafür war er viel zu schwach und so stieg Cloud mit in die Badewanne.

Zum Glück hatte er genügend Schaum zwischen ihren Körpern, damit Kadaj nicht das Gefühl hatte, es wäre eine Anmache von Cloud.

Obwohl beide den jeweils anderen Körper fühlen konnten, und zwar mit ungeahnter Intensität.

Cloud fand das Gefühl fast genauso schön wie im Bett, nur irgendwie weitaus angenehmer.
 

Kadaj lag stumm im Bett, ließ Cloud dennoch aufstehen und das Bad vorbereiten.

Er wusste schon, dass er ihn wieder sehen würde, dennoch störte es ihn dieses Mal nicht, eher sah er es als notwendig an.

Eben aus dem Grund, dass er so geschwächt war.

Schweigend ließ er sich daher auch ins Bad bringen, sagte nichts, wehrte sich auch nicht dagegen, dass Cloud gleich mit ihm in die Wanne stieg. Dennoch zuckte er zusammen beim Berühren ihrer Körper, lief rot im Gesicht an und war dankbar, dass er ihm den Rücken kehrte und Cloud es so nicht sah.

Das warme Wasser tat gut, er ribbelte sich selbst ein wenig über die Arme, löste so die schuppige Haut ab und ließ diese angewidert ins Wasser gleiten.

"Ich sehe aus wie ein Monster, das sich pellt!", murrte er leise, nahm lieber doch den Schwamm und wollte sich selbst nicht wirklich anfassen.
 

Cloud selbst war nicht minder aufgeregt, sein Herz klopfte wie wild, als er so neben Kadaj saß.

Auch wenn er nicht erregt war oder so was, es machte ihn einfach doch sehr nervös.

Er sah wie sehr angeekelt Kadaj sich betrachtete und schüttelte nur sachte den Kopf.

Er musste sich nicht hässlich finden, wie kam es nur, dass er so ein geringes Selbstwertgefühl hatte?

Vorsichtig nahm er ihm den Schwamm ab und rieb vorsichtig über seinen Rücken.

"Lass mich machen", flüsterte der Blonde nur leise, dennoch duldete seine Stimme trotz aller dunkler Sanftheit keinen Widerspruch.

Cloud war vorsichtig und wusch Kadaj nur mit der weichen Seite des Schwammes, um ihn nicht noch zu verletzen.

Er hätte selbst nicht angenommen mal so vorsichtig und zärtlich sein zu können, aber er schaffte es doch irgendwie.

Mit größter Sorgfalt und Präzision löste er die Haut ab und streichelte anschließend über die zarte Haut darunter.
 

Als ihm der Schwamm genommen wurde, drehte sich Kadaj vage um, blickte Cloud mit seinen grünen Katzenaugen an und doch verließ wieder kein Wort seine Lippen.

Er schämte sich dafür einfach zu sehr.

Stillschweigend ließ er zu, dass Cloud auch die schuppige Haut auf seinem Rücken sanft abtrug, spürte, wie das juckende Gefühl so langsam nachließ und erst dann fühlte er die Sanftheit, welche von dem Blonden ausgegangen war.

Leicht schauderte es ihn, er zuckte nach vorn, machte Anstalten aus der Wanne zu kommen.

So viel Nähe, vor allen Dingen so viel Sanftheit war er einfach nicht gewohnt, machte ihm daher Angst und er wollte weg.

"Ich will raus, zu viel Wasser schadet mir nur noch mehr!", murrte er daher leise auf und schaute erneut zu Cloud hinter.
 

Der Blonde nickte nur und räusperte sich verlegen.

Er hatte gar nicht bemerkt, dass er so abgewichen war von seinem eigenen Vorhaben.

Er hatte Kadaj ja nicht bedrängen wollen, anscheinend machte ihn das nur noch unsicherer.

Cloud war einfach ein wenig am Ende mit seinen Nerven, immerhin wusste er selbst nicht wohin mit sich selbst, kein Wunder, dass ihn solche Stöße vor den Kopf nun nicht unbedingt besser taten.

Er stand auf, nachdem er Kadaj überall gewaschen hatte und hob ihn raus. Vorsichtig wickelte er ihn in ein Handtuch, nachdem er ihn auf die Toilette gesetzt hatte.

Immerhin konnte er ihn schlecht in seinen Armen einwickeln.

Er machte sich nur eins um seine Hüften und trat mit Kadaj auf den Flur, leise, damit Tifa nicht wach wurde und anschließend in sein Zimmer.

Er gab ihm ein paar Sachen von sich, wenn auch viel zu groß aber frieren sollte er nicht.

Darunter waren eine schwarze Hose und ein Oberteil, wie Cloud sie sonst auch trug, mit Reißverschluss.
 

Kadaj nickte ebenfalls, ließ sich wie vorhin schon aus der Wanne heben und zum Abtrocknen auf die Toilette setzen.

Er kam sich selbst wie ein Kleinkind vor, eines, das verhätschelt wurde und nichts alleine konnte.

Wie tief war er nur gesunken, es war erbärmlich.

Und doch ließ er sich wieder rüber tragen, wehrte sich nicht und sprach es auch nicht an, dass er gern alleine gegangen wäre.

Jedoch war er sich sicher, dass Cloud das nicht zugelassen hätte, er spürte ja selber, dass eben dieser seine Nähe scheinbar suchte.

Die gereichten Sachen versuchte aber dann doch alleine anzuziehen, mit dem Shirt klappte das auch, nur die Hose wollte nicht ganz so, wie er es wollte und von daher ließ er sie einfach aus.

Er wollte nicht noch mehr Hilfe haben, legte sich dann einfach um und hagelte etwas unbeholfen nach der Decke, welche er zu fassen bekam und an sich hochzog.
 

Cloud war nach diesem Tag einfach schrecklich kaputt, nichts wollte er jetzt lieber als schlafen, einfach nur noch schlafen.

Müde kroch er mit Handtuch ins Bett, bis ihm einfiel, dass Kadaj das sicher mit letzter Nacht verband.

Also rappelte er sich auf und zog sich eine Shorts an, die dummerweise seinen runden Po noch besser zur Geltung brachte.

Eigentlich wollte er ja nur verhindern, dass Kadaj sich durch seinen nackten Körper irgendwie bedrängt fühlte.

Danach kam er zu Kadaj gekrochen, dieses Mal aber blieb er ohne Decke.

Er hatte ja eben gebadet und war damit schrecklich heiß durch das Wasser.

Er strahlte ohnehin schon genug Hitze aus.

Woher das nun wieder kam, wusste er nicht so ganz direkt, er nahm aber an, dass es einfach durch Kadajs Nähe kam, denn damit kam eben auch irgendwie dieses Herzklopfen.

Jedenfalls erklärte er sich so das Ganze.

Müde schloss er beinahe die Augen, jedoch nicht ohne vorher nochmal zu Kadaj zu sehen.

Er hoffte wirklich, er wollte vorerst nichts mehr, denn Cloud war sichtlich müde und gezeichnet durch den ganzen langen Tag.
 

Kadaj war einfach schon zu müde, als dass er sich von Clouds Anblick gestört oder belästigt gefühlt hätte.

Seine Augen fielen kaum, dass er lag zu, mümmelte sich in die Bettdecke ein und schien nun endlich den Schlaf zu schlafen, den er so dringend für seine Genesung brauchte.

Auch, dass Cloud ihm noch mal Blicke zuwarf, bekam er nicht mit, denn bereits war er schon am Träumen, träumte von vergangenen Tagen und seufzte leicht.

Warum war sein Leben nur so eine Qual?

Was in seinem Herzen war, blieb unausgesprochen und nichtig.

Es kam nicht über seine Lippen, Kadaj fand einfach keine Worte mehr.

Sein Herz weinte, seine Augen füllten sich mit Tränen.

Nichts hatte Platz in seinem Herzen.

Er gab sein ganzes Glück, gab sein Lachen und das für ein Leben in Einsamkeit.

Die Welt machte ihn krank, es war an der Zeit.

Kein Leben – kein Leid.

Kadaj hatte sein Leben gehasst, hatte seine Strafe gelebt.

Seine Sinne waren zerrissen, seine Seele war verdammt und so zählte er die Stunden, bis das Ende endlich kommen würde.

Allerdings tat er das nur in seinem Traum, umschloss näher die Decke, zog sie unbewusst über sich drüber und drückte sie sich feste in sein Gesicht. Alles, was er wollte, war Ruhe, unendliche Ruhe ... endgültige Ruhe.
 

Irgendwie konnte Cloud trotz aller Müdigkeit einfach nicht einschlafen. Irgendwas hielt ihn einfach wach, eine innere Unruhe einfach, die ihn sich von einer Seite zur anderen kullern ließ.

Wieder schaute er zu Kadaj, der sich immer mehr in der Decke verkroch.

Er konnte es immer noch nicht glauben, wenn er daran dachte, dass ausgerechnet dieser Junge es war, der Clouds Herz so berührte.

Dabei war er sonst so unnahbar, niemand sonst schaffte es Cloud nahe zu sein, und von anderen wollte er das auch gar nicht.

Nur Kadaj, von diesem wünschte er es sich ja sogar.

Wie damals bei Zack, nur, dass er dort nie die Möglichkeit gehabt hatte ihm das zu sagen.

Bestimmt hatte Zack schon gemerkt, wie Cloud fühlte, jedenfalls hatte er immer so ein Gefühl gehabt, dass er wusste, dass es so war.

Er hätte es ihm nur irgendwann selbst gesagt, vielleicht hatte Zack darauf auch nur gewartet ... und jetzt? Kadaj gab ihm nicht mal eine Chance.

Seufzend zog er Kadaj in seine Arme, jedenfalls jetzt würde er ihn nicht wegstoßen.

Als er die Decke so zurückzog, sah er, dass Kadaj im Schlaf auch weinte. Wie sollte er ihn nur trösten, jetzt wo Kadaj so lebensmüde war?

Der Blonde hoffte einfach, dass Kadaj sich einfach nur fangen musste. "Wieso vertraust du mir nur nicht?", fragte er ihn heiser, wissend, dass Kadaj ihm unmöglich im Schlaf antworten würde.
 

Kadaj spürte eine zusätzliche Wärme, nicht wissend von wem sie kam, nur das jene eben hier war und ihn sanft hielt.

Unbewusst kuschelte er sich dieser sogar entgegen, brummte wie ein Bär vor Wohlbefinden auf und vergrub seinen silbrigen Haarschopf nur näher an diese beruhigende Quelle.

Leise, ganz weit weg, hörte er die Worte, ahnte bereits jetzt, von wem sie kamen und nur allmählich wachte er auf.

Orientierungslos blickte er sich erst um, dann entfernte er sich etwas und blinzelte nach oben, direkt zu Cloud.

"Hast du eben etwas gesagt?", fragte er der Müdigkeit wegen noch sehr leise, war auch noch nicht wirklich wach und kuschelte sich schon wieder an den anderen an.

Scheinbar tat er das nur darauf hin, dass er noch halb am Schlafen war, nicht wusste, was er da überhaupt tat und mit wem.
 

Cloud blinzelte nur etwas, als Kadaj sich bewegte.

Er befürchtet schon, er hatte ihn geweckt, aber als dieser dann so mit ihm kuschelte, war dem Blonden klar, dass auch Kadaj nicht ganz bei sich sein konnte.

Er nahm ihn also nur in den Arm und zog ihn enger zu sich.

Beruhigend kraulte er durch seine Haare, über Kadajs Hinterkopf.

"Nein,schlafe", beruhigte er ihn wieder, so, als vertreibe er alle von Kadajs bösen Geistern.

Vielleicht bemerkte er doch, was er an Cloud hatte.

So hoffte der Blonde jedenfalls doch noch und schaffte es so, dass Kadaj einschlief.

Er selbst fand erst Stunden später den erholsamen Schlaf, der bei ihm dann zum Glück auch ruhiger wurde.

Er träume anfangs schlecht und erst mit der Zeit besiegte er seine Dämonen in seinen Träumen, doch besonders erholsam schlief er erst, nachdem er ein weiteres Mal wach gewesen war nur um dann beruhigt festzustellen, dass er weiter schlafen konnte.
 

Schön warm war es, Kadaj fühlte sich geborgen und sicher, seufzte diesbezüglich leise auf.

Ein schnurrender Laut entwich ihm beim Kraulen seines Nackens, unbewusst streckte er sich der verwöhnenden Hand entgegen, gab ein leises „Hmmm~" von sich und schlug müde seine Augen auf.

„Kann aber nicht schlafen, nicht wenn man so lieb gekrault wird", nuschelte er leise, gab somit zu, dass es ihm gefiel, dass er es sogar genoss.

Ihm war es gerade auch egal, was zuvor passiert war, was sie zusammen erlebt hatten, einzig die Nähe und Wärme war von großer Bedeutung und dies wollte Kadaj einfach noch ein wenig genießen.
 

Cloud war noch immer nicht eingeschlafen, er hatte die Augen etwas geschlossen, aber Schlaf fand er einfach keinen.

Er wusste gar nicht, was er auf diesen Kommentar sagen sollte, denn grade war Kadaj noch so gereizt gewesen und jetzt lag er hier und sagte ihm so was.

Kein Wunder also, dass er nun hier wach lag und Kadaj in die Augen schaute.

"S-soll ich aufhören?", flüsterte er nun stockend, denn er wollte Kadaj nicht noch mehr reizen oder anstrengen.

Er zog ihn dann sanft in seine Arme, vorsichtig streichelte er Kadaj über den Rücken und seufzte ihm ins Ohr, aber nur, weil Cloud einfach so durcheinander war, so hin- und hergerissen.

"Kadaj, mach nie wieder so was...", hauchte er ihm in sein Ohr, wobei er den Anderen ganz fest hielt, aber eher beschützend, sehnsüchtig.

Alle Gefühle für Kadaj gerieten einfach so durcheinander.

Er wusste ja selbst, dass er eigentlich nicht so fühlen sollte, aber er konnte es ja nicht unterdrücken.
 

Kadaj blickte ruhig zurück in Cloud seine blauen Augen, lächelte sogar leicht dabei.

"Nein, das hab ich so nicht gesagt", schüttelte er schwach seinen Kopf und kuschelte sich wieder verspielt an.

Es tat so gut ihm nahe zu sein, auch wenn er es für falsch empfand.

Zuckend vernahm er ganz dicht an seinem Ohr die Stimme des Blonden, schauderte leicht und sah ihn wieder an.

"Das geht aber trotzdem nicht. Du bist mein Nii-san und man darf so was nicht mit seinem großen Bruder tun", murmelte er leise, versteckte sich halb unter der Decke, nur um Cloud sein Gesicht nicht sehen zu müssen.

Es tat ihm selber leid, sogar weh, aber er dachte eben praktisch und hörte nicht auf sein Herz.
 

Cloud wollte so etwas einfach nicht hören das tat ihm einfach so weh. Natürlich wusste er, dass es nicht brachte, wenn man Kadaj zwang, aber mehr wollte er da jetzt nicht hören.

Kadaj war so kindlich und unschuldig, dass es ihm wirklich schon fast peinlich war das er mit ihm geschlafen hatte.

"Ist..schon gut..- ich weiß das ja", flüsterte er leiser, es war nur so, dass es ihm wehtat, wenn Kadaj so was sagte.

"Wegen was hast du dir wehgetan? Sag es mir ... ist es meinetwegen?", flüsterte der Blonde ganz brüchig, denn das war wirklich seine allergrößte Angst.

Dass Kadaj sich so in die Ecke gedrängt gefühlt hatte, das er sich keinen anderen Ausweg mehr sah das brannte ihn einfach so unter den Nägeln, wie der Aspekt wieso Kadaj überhaupt mit ihm geschlafen hatte.

Eigentlich hätte er das nicht tun müssen, aber Cloud hatte es genossen wie bei keinem Anderen und was ihm nun einfach nicht mehr aus seinem Kopf wollte, waren diese Lippen, die ihn so hemmungslos bezirzten.

"Kadaj, ich bin nur so durcheinander", gestand er sich dann selbst und vor allem aber gegenüber Kadaj.

Er war sich seiner Gefühle wirklich keinesfalls sicher.
 

Kadaj biss sich auf die Unterlippe, deutlich konnte er aus der Stimme des Blonden die tiefe Trauer hören, auch das es ihm sehr wehtat.

"Ich komme einfach generell nicht mit diesem Leben klar. Ich habe kein Ziel mehr, für was lohnt es sich zu leben. Was soll ich denn machen? Meine beiden Brüder sind tot, Sephiroth ist weg und Mutter war eine einzige Lüge", wurde er zum Schluss immer leiser, weinte fast schon und schluchzte leise auf.

Er vermisste sie alle, war trotz, dass Cloud bei ihm war, alleine und auch wenn er da war, er fühlte sich einfach fehl am Platz.

Dass Cloud so durcheinander war, verstand er nicht ganz, schaute ihn deswegen auch verwirrt an.

"Warum bist du durcheinander? Du hast doch alles. Du hast zwei Kinder die dich lieben...zwar nicht deine eigenen, aber sie lieben dich. Mich dagegen liebt keiner, mich hassen alle oder sie haben Angst vor mir."
 

Es tat ihm vor allem weh zu hören, wie Kadaj sich wirklich fühlte, wobei das wohl Schlimmste daran eigentlich ja war, dass Cloud diese Art Gefühle nur zu gut selbst kannte.

Vorsichtig streichelte er Kadaj über seine zarte Haut, konnte Kadaj nun wirklich nicht seine Sorgen nehmen, zumindest nicht von jetzt auf gleich.

Als er dann aber meinte, dass niemand ihn liebte, suchte Cloud seinen Blick und legte ihm schließlich seinen Finger auf seine noch etwas wunden Lippen.

"Ich bin deinetwegen durcheinander, du bringst mich ganz durcheinander... ich kann nicht sagen, was ich fühle für dich... aber es ist nicht so das dich gar keiner liebt... Marlene mag dich sehr... und ich... also ich auch...", stammelte Cloud unbeholfen, denn das fiel ihm immer besonders schwer.

Er konnte seine Gefühle wirklich nicht richtig ausdrücken, geschweige denn in Worte fassen, aber das hatte er nur jetzt getan, um Kadaj zu zeigen, dass es durchaus Leute gab, die ihn mochten, er musste sich nur die Zeit nehmen, um sie kennenzulernen.
 

Streichelnde Hände tasteten sich langsam über seine Haut, konnten ihn dennoch nicht beruhigen, oder das Gefühl von Einsamkeit nehmen.

Ebenso wenig die Blicke, die sanften Augen, die ihn so seltsam ansahen und den Finger auf seine Lippen legten.

Warum denn meinetwegen durcheinander, ich verstehe das nicht, dachte sich Kadaj im Stillen für sich.

Marlene hatte ihn lieb, auch das verstand er nicht, eben deswegen, weil er so gemein zu ihr gewesen war.

Wie konnte sie ihn da nur lieb haben, das war doch völliger Quatsch.

"Du ... du ... aber warum? Ich bin nicht mal etwas besonders, ich bin ein Monster, das kleine Kinder entführt hat. Man soll mich nicht mögen und erst recht soll man mich nicht lieben."

Die Worte klangen hart, aber Kadaj hatte sich selbst aufgetragen nicht zu lieben, nicht lieben zu lassen und deswegen wollte er auch heute gehen-endgültig gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Inara
2016-12-01T14:36:50+00:00 01.12.2016 15:36
Hoffentlich kann Kadaj seine Selbstzweifel ablegen. Es wird langsam mal Zeit das sich beide ihrer Gefühle bewusst werden.
Da sie nicht im eigentlichen Sinn verwarnt sind spürte ihnen das nicht im Weg stehen.
Antwort von:  Pragoma
11.12.2016 18:03
Kadaj kann sie nicht wirklich ablegen, aber das wirst du im neuen kapitel lesen können. Ich hoffe nur, dass kommt nicht zu krass rüber.


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