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Ich kann das nicht

Nach einem RPG von hatschiii und mir :D
von

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Völlig ermattet betrachtete Kadaj den Blonden, wie dessen Wangen rot wie seine Ohren waren, der Blick ungesund wässrig aussah und die Lippen immer noch leicht am Beben waren.

Eigentlich war er kein Kuscheltyp, ließ es aber dennoch zu, dass Cloud sich noch enger an ihn schmiegte, scheinbar noch etwas suchte.

Fein, dann eben doch fünf Minuten kuscheln, sanft über Cloud seinen Kopf streichelnd und einen Kuss, auf dessen Stirn hauchte, ehe er die Wärme der Decke spürte, wie diese ihn langsam einnahm und müde machte.

Er überlegte lange, sah dabei Cloud ruhigen Blickes an, dann aber schlug er dennoch die Bettdecke zur Seite und richtete sich auf.

"Ich geh duschen, ich kleb überall", richtete er sich schließlich ganz auf, nahm das Handtuch, welches von dem Blonden noch auf dem Fußboden lag und tappte in Richtung Tür.

Jetzt wo er wieder einen einigermaßen klaren Kopf, beziehungsweise Verstand hatte, war ihm die ganze Saturation mehr als peinlich und er musste vorerst weg hier.

Es würde zwar für den Anderen komisch aussehen, aber er war einfach kein Freund von kuscheln, erst recht nicht, nachdem er Sex hatte ... seinen ersten wohlgemerkt.
 

Cloud war viel zu müde, um großartig noch wegzugehen, auch alles andere drumherum nahm er noch verschwommen wahr.

So nickte er auch nur matt, als Kadaj aufstand, er würde sicherlich dann auch duschen gehen, dachte er sich, doch kaum hatte der Gute sich hingelegt, fielen ihm die Augen zu.

Erschöpft schlief er erneut ein, aber nach so einem intensiven und vor allem langem, kräftezehrenden Erlebnis musste auch er sich erholen.

Dass es Kadaj peinlich wäre, war ihm im Moment nicht so bewusst, da er mit seinen Gedanken ganz woanders war.

Er konnte den leichten Druck von Kadajs Glied noch spüren und erzitterte noch ein paar Mal, wenn er daran dachte, bevor er wirklich tief und fest einschlief.

Was Tifa und die Kinder gehört haben könnten, war ihm grade weniger wirklich gewahr, sicher würde Tifa ihm nachher irgendwie versuchen auszufragen, aber ein Cloud Strife war schwer zu durchschauen. Das Bett müsste er auch noch beziehen und so schlief Cloud tief und fest träumend von Sachen, die er nachher noch zu erledigen hatte, erst mal ein.

Später bemerkte er sicher, wie merkwürdig das für beide Seiten wäre, jetzt miteinander umzugehen, denn immerhin hatte Cloud versucht, das alles irgendwie geschickt zu umgehen aber gegen Kadajs Lippen hatte er sich nicht wehren können.

Nur was wäre wenn, das für Kadaj wirklich nur ein Probieren gewesen war, oder er Cloud jetzt die Schuld gab, dass es so weit gekommen war?
 

Leise stahl sich Kadaj nachdem Cloud scheinbar eingeschlafen war aus dem Zimmer, schritt rüber ins nahegelegene Badezimmer und schloss hinter sich die Tür ab.

Noch mal tief durchatmend lehnte er sich gegen die Tür, schloss einen Moment die Augen und ließ noch einmal alles Revue passieren.

Was war das nur und warum konnte er nicht Stopp sagen, sein Kopf wollte das alles nicht und doch wurde er von Gefühlen übermannt, die er nicht einschätzen konnte, die einfach auf ihn eingebrochen waren.

Cloud war so was wie sein großer Bruder, das durfte nicht noch einmal passieren ... auch wenn es gut war. Wirklich umgehen konnte er damit auch nicht, löste sich deswegen auch von der Tür und stellte sich mit einem erneut tiefer Seufzer unter die Dusche.

Mit geschlossenen Augen genoss er das warme Wasser, wie es über seinen Körper prasselte und diesen sanft umschmeichelte.

Mit einem Schwamm wuchs er die letzten Spuren von Cloud von sich, nichts erinnerte mehr an das eben Geschehene und so gesehen war es wohl das Beste. Kadaj war sich nicht mal sicher, ob er überhaupt so was wie Liebe empfinden konnte, ob er dazu bereit war diese von jemand zu empfangen.

War es überhaupt Liebe oder war es nur die Lust, die Cloud überrannt hatte?

War das der Grund warum dieser sich ihm genähert hatte?

So genau wollte Kadaj es nicht wissen, kletterte daher rasch aus der Dusche, trocknete und zog sich an, nur um später nach unten und auf den Innenhof zu verschwinden.

Er tat etwas, dass er selten tat, das, was Yazoo ihm immer verboten hatte, was er sich aber von Loz abgeguckt hatte.

Er nahm sich eine seiner Zigaretten aus der Packung, steckte sie sich an und inhalierte den ersten Zug per Lunge, ehe er den Rauch in Kringeln wieder ausstieß und betrachtete.
 

Gut eine Stunde schlief Cloud nur, geplagt von Zweifeln, jetzt wo es vorbei war.

Kadaj war nicht hier und für Cloud war es beinahe ein Zeichen dafür, dass er es bereute.

Wie sollte er ihm nur in die Augen sehen?

Er würde sicher vor Verlegenheit immer wieder gen Boden schauen.

Für Cloud war es selten, dass er sich so anvertraute und sich so gehen ließ.

Mit anderen Männern hatte er zwar hin und wieder etwas gehabt, aber er war danach immer gegangen. Das konnte Kadaj ja schlecht einordnen, es war einfach so schwer abzuschätzen, ob Kadaj nun sauer war oder nicht.

Cloud stand auf und lüftete, bevor er dann das Bett sauber machte.

Nichts erinnerte hinterher mehr daran, was passiert war.

Erst danach ging er duschen, eine halbe Stunde lang, weil er gut zwanzig Minuten damit verbrachte, vor sich hinzustarren.

Was war nur los mit ihm?

So durcheinander war er selbst selten, eigentlich war er es nur ein einziges Mal gewesen, aber er hatte nie die Chance gehabt, mit diesem Mann intim zu werden.

Cloud ging nach unten, nur um beruhigt festzustellen, dass Denzel und Marlene noch nicht wach waren und Tifa anscheinend nicht zu Hause ...

Das hieß allerdings, dass er nun einkaufen musste und heute wieder helfen sollte.

So was Blödes, wäre er doch nur nie zu Tifa gezogen.

Noch ganz in Gedanken verließ Cloud dann das Haus in Richtung Stadt, den Kindern hatte er nur einen Zettel geschrieben.
 

Lange stand Kadaj an der Wand zum Hinterhof gelehnt, blickte in den leicht wolkenverhangenen Himmel, erinnerte sich daran, dass es so angefangen hatte ...

Starker Regen fiel vom Himmel herab, weichte die Erde auf und hinterließ teilweise kleine Seen auf den sandigen Straßen von Midgar.

Wolken verdunkelten diesen zusätzlich, der Tag wirkte betrübt.

Mitten in diesem Naturspiel ein Kampf, zwei Personen die sich bitter bekämpften, am Rande eines hohen Gebäudes standen und einer hing am seidenen Faden, drohte abzustürzen.

Silberne Haare wehten leicht mit dem Wind, grüne Augen blickten noch vom Kampf angestachelt auf den vermeidlich blonden Feind, der ihm finster entgegenblickte.

Immer noch regnete es, erschwerte es Kadaj sich an dem Gebäude festzuhalten und wieder hochziehen, um den alles entscheidenden Kampf fortzuführen. Dennoch, er gab nicht auf, erhob erneut seine Klinge und raste auf den blonden Stachelkopf zu, welcher den Angriff locker abblockte und ihn mit mehreren Klingen attackierte.

Kadaj selber kämpfte nur mit seiner Souba, einer Zwillingsklinge, die perfekt in seiner Hand lag, gut geführt wurde und so manchen Schlag oder Hieb von ihm fernhielt.

Langsam riss die Wolkendecke am Himmel auf, erste Sonnenstrahlen erschwerten die Sicht, blendeten und spiegelten sich in den stählernen Klingen wie periplasmatisches Licht an den Zimmerdecken eines gut durchleuchteten Raums.

Der Sonne wegen blinzelte Kadaj kurz, ließ aber Cloud nicht eine Sekunde aus den Augen, attackierte diesen weiter bis zu jenem Punkt, als seine beiden älteren Brüder hinter ihnen auftauchten und ihre Waffen zogen ...

Wie sehr die beiden vermisste, wären sie doch nur hier, er könnte sich einen Rat holen.

Aber so war er alleine, musste damit was geschehen war, klarkommen und konnte mit keinem darüber auch nur ansatzweise reden.

Mit Tifa ging auch schlecht, sie würde ihm nur den Kopf abreißen, oder schlimmer noch, ihn vor die Tür setzen.

Er saß also in einer Zwickmühle, konnte nur so tun, als wäre nie etwas geschehen und Gras über die ganze Sache wachsen lassen.
 

Cloud, der in den bewölkten Himmel schaute, hatte sich auf dem Weg in die Stadt verlaufen, hatte nicht aufgepasst, wo er langging und stand nun genau da, von wo aus er den Ort sehen konnte, an dem ihr letzter Kampf geendet hatte.

Nur hatte Cloud Sephiroth zum Feind gehabt und nicht Kadaj.

Er hatte Kadaj eigentlich gern früher irgendwie anders davon überzeugt, doch er ließ ihm ja keine Wahl, er war so aufgebracht und verwirrt gewesen, dass Cloud keine Chance hatte, zumal er nicht der redseligste war.

Cloud kam sich so dumm vor, dumm im Sinne von hilflos, weil er nicht wusste, was er machen sollte.

Ihm hatte das mit Kadaj gefallen, nur sollte er ihm das sagen?

Er hatte noch nie über so was geredet und er wusste nicht, ob Kadaj das wichtig war zu wissen, dass es ihm viel bedeutete.

Wie machte man so was?

Seufzend kehrte er um, dieses Mal auf dem Weg in die Stadt.

Er richtete sich dieses Mal ganz genau nach der Einkaufsliste für das Restaurant und machte sich daran alles notwendige zu besorgen.

Es wäre gleichzeitig ein gutes Training so schwere Sachen zu tragen, oft tat er das ja nicht, mal was anderes, heute ohne Tifa und Kadaj hatte er auch noch nicht gesehen.

Vorwürfe hafteten an Cloud und er lud sich wieder so viel Schuld auf, weil er dachte, Kadaj wäre sauer auf ihn.

Er war schließlich der Ältere und hätte sich einfach mehr im Griff haben müssen, oder?

Nach einer Stunde war Cloud wieder im siebten Himmel und starrte draußen das Schild der Bar an.

Im Moment merkte er nichts vom siebten Himmel, so, wie man ihm erzählt hatte, dass es wäre, wenn man jemanden liebte.

Selbst seine Liebe zu Zack war für ihn voller Schmerz gewesen.

Würde er jemals jemanden wirklich richtig lieben können?

Oder hatte er sich vielleicht irgendwie schon verliebt? Er war so durcheinander. Einfach maßlos durcheinander.

Die Bar eröffnete er heute alleine.

Marlene und Denzel kamen erst runter, als es Mittagessen gab, nur Kadaj blieb verschwunden, was Clouds ohnehin nicht unbedingt großes Selbstvertrauen unglaublich zusammenfaltete.
 

Kadaj zerfloss langsam in Zweifeln, blickte starr gerichtet in den Himmel und flüsterte immer wieder leise die Namen seiner Brüder und wie alleine er sich vorkam.

Sicher er hatte Cloud, aber er konnte diesem nicht ins Gesicht blicken, nicht nach solch einer Nummer.

Er war nicht mal ein Gefühlsmensch, hatte nie jemand geliebt, oder gar so angefasst.

Es war alles so verwirrend, er verstand es selber kaum. Gefühle waren seiner Meinung nach ein Zeichen für Schwäche, man durfte sich beides nicht eingestehen.

"Was soll ich denn nur machen?", murmelte er leise vor sich hin, blinzelte leicht beim Berühren eines Regentropfens auf seinem Gesicht.

Seit wann regnete es, wie lange stand er schon hier und dachte nach?

Schon wieder schien er die Zeit vergessen zu haben, scherte sich aber auch nicht darum und zündete sich die nächste Zigarette an.

"Du solltest nicht so viel rauchen, das ist nicht gesund für dich!", erklang eine Stimme nahe seinem Ohr, versetzte ihm einen heftiger Schauder und er drehte sich um.

Hinter ihm befand sich jedoch eine Mauer, eine aus grauem Beton und verwaschenen Ziegelsteinen. Woher also diese Stimme?

Träumte er oder sah er womöglich schon Gespenster?
 

Die Bar lief wieder erwarten auch ohne Tifa gut, dabei war sie ja Diejenige, die mit einer Show immer hier ihr Unterhaltungsprogramm durchzog.

Aber nichts war bei ihm selbst der Fall, er hatte super genug mit kochen zu tun.

Es sollte ihn in erster Linie ablenken, aber immer wieder schaute er aus dem Küchenfenster, ob Kadaj irgendwo wäre.

Er hatte ja keine Ahnung, wie nah er ihm eigentlich war.

Es fing kurze Zeit später zu regnen an und seine Sorge wuchs, denn wenn er etwas wusste, dann das Kadaj kein Regen vertrug.

Wieso wusste er nicht genau, aber es hatte mit seinen Zellen zu tun.

Erst schickte er Marlene, um Kadaj zu suchen, doch sie konnte ihm nur sagen, dass Kadaj einfach nicht im Haus war.

Zwischen Bedienen und Abkassieren, schaffte er es kurz an die Luft zu gehen, eigentlich weil er einen klaren Kopf brauchte, andererseits aber auch, weil seine Gefühle ihn beinahe die Kehle zuschnürten.

Zu seiner großen Überraschung stand im Regen auf dem Hinterhof Kadaj, der anscheinend nicht bemerkte, wie seine Haut unter dem Regen anfing sich merkwürdig zu verfärben.

Vollster Sorgen rief er nach ihm, doch es war keine Antwort zu bekommen, er ging also zu ihm rüber und fasste an seiner Schulter, nur um ihn zu sich zu drehen. "Kadaj, es regnet", stellte er schlicht fest und blickte zu ihm.

Kadaj vertrug doch keinen Regen, jedenfalls erinnerte sich Cloud daran, nur Kadaj war anscheinend weit weg mit seinen Gedanken oder strafte ihn mit Schweigen.

"Willst du nicht hereinkommen?"
 

Immer noch an ein und derselben Stelle stehend, blickte Kadaj in den Himmel, spürte den Regen auf seiner Haut, und wie dieser anfing zu brennen.

Seine Gedanken umarmt vom Nichts, Wogen seines Verstandes zogen an ihm vorbei.

Er sehnte sich nach seinen Brüdern.

Um vor seiner Abhängigkeit zu fliehen, wollte er nach draußen und suchte die Stimmen, die einen leeren Segen sprachen, aus hohlen Worten und leerer Wortwahl.

Doch diese Worte, sie ließen ihn geistig gesund bleiben.

Bis zum Moment der Rückkehr, wenn er allen Schmerzes fallen ließe, frei von Zorn und Besorgnis. Tiefweise Nachtgewächse, so wild und unterkühlt, von einem Irrlicht angelockt und ans Ufer gespült. Hektisch tasteten seine Hände nach dem, was er begehrte und seine Sinne warteten fiebernd auf das Glück, das ihm verwehrt blieb.

Die Unendlichkeit sie lag vor ihm und die Welt zu seinen Füßen.

Seltsam wie sich alles fügte, alles schien so leicht, die Zeit stand still, als das Feuer ihn fast erreichte.

Leicht zuckte er zusammen, spürte, wie jemand zu ihm sprach.

Kurz hielt er den Atem an, traute sich nicht sich zu bewegen.

Um ihn herum schien sich alles zu drehen, er wollte so vieles sagen, unterdrückte aber den Drang es zu tun. Schweigend ließ er die Minuten ziehen und bewegte sich keinen Millimeter.

Kein Wort, kein Laut sollte diese Stille, diesen Augenblick der Verbundenheit nehmen.

Jedoch blickte er ab und an zu Cloud, sah ihn aber nicht richtig und senkte den Blick.

Seine komplette Außenwelt kam ihm schrecklich verschwommen und kalt vor, laut und unlieb, dreckig und doch so unscheinbar.

In seiner kleiner sich zusammengebauten Welt gab es außer ihm und der Leere rein gar nichts, nicht mal ein Staubkorn oder das Ticken der Zeit.

Scheinbar lief alles stumm an ihm vorbei.

"Reinkommen ... warum denn hereinkommen?", fragte er aber dennoch leise, blinzelte beim nächsten Regentropfen, der seine Hand traf und erst da fiel ihm auf, das es regnete.
 

Erschrocken blickte er den Anderen an, sah ihm an, dass er eigentlich noch gar nicht hier war.

Was hatte er nur?

"Es regnet, ich machte mir Sorgen um dich...", begann Cloud noch immer deutlich heiser.

Vorsichtig griff er nach Kadaj und zog ihn vorsichtig an sich heran, wirklich ganz vorsichtig, denn er stand ja nun unter dem Dach.

"Du bist ganz durchgeweicht...", flüsterte er heiser und behielt ihn weiter im Arm.

Kadaj rührte sich einfach nicht und das ließ seine Sorge nicht kleiner werden.

Wie gern wollte er, dass er wieder klar sah, aber er wusste nicht, womit er das tun könnte.

Er war einfach so hilflos gegenüber Kadaj, dass er sich keine Lösung wusste, als ihn beschützend festzuhalten.

"Du solltest dich umziehen, sonst erkältest du dich...", flüsterte er weiter, wobei das Beruhigende in seiner Stimme nicht weniger wurde, aber der Blonde schaute sich nun an, wie schlimm es mit Kadajs Haut war. Jedoch hatte er anscheinend Glück im Unglück. Vorsichtig zog er Kadaj in seinen Armen mit nach drinnen, wo sie es wärmer hatten, erst dort befreite er ihn von dem nassen Shirt und trocknete seine Haut vorsichtig ab, wobei er fühlte, dass Kadaj ihm zusah. Aber anscheint einfach durch ihn hindurch und es quälte Cloud sehr, ihn so zu sehen, denn er wollte ihn einfach gern wieder so unbeschwert haben.
 

Er war der Einzige, der ihn bemerkte und all die Stimmen, die zu ihm sprachen, waren nur die Echos seiner Sehnsucht.

Machtlos begegnete er der Einsamkeit und machtlos zeigte er ihr sein Gesicht.

Zerfallen in tausend Stücke, kroch er in tausend Richtungen und hielt seine Hand nicht fest genug.

In falsche Träume sich geflüchtet, auf besetzte Plätze sich gesetzt, suchte er die Herrlichkeit der Zweisamkeit und fand nur die lächerliche Einsamkeit. Am Anfang war das absolute Nichts.

Dunkelheit. Vielleicht nicht ganz: Ein kleines, unscheinbares Licht, wie die weit entfernte Öffnung eines Tunnels, in dem er sich aufzuhalten schien. Vielleicht ein Gedanke.

Klein, aber nicht derart bleibend, eher wachsend oder langsam näher kommend... Und dann – mit einem furchtbaren Schlag aus Licht und Kälte – war er!

Und er fror, fühlte sich so schwach und alles schien darauf für Tage, Monate oder gar Jahre zu schlafen. Als wäre das ganze Universum ein einziger großer Irrtum und müsste neu erdacht werden... Doch wenn Kadaj auch schlief, so träumte er nicht.

Vielmehr war es so, als läge er mit offenen Augen. Und eher unbewusst nahm er damals dieses Funkeln, das ihn unaufhörlich umschwärmte, war und eine seltsame Energie, die langsam in ihm aufstieg...

„Regen?", wiederholte Kadaj ganz leise, ließ sogar zu in den Arm genommen zu werden, nach drinnen gebracht und dort entkleidet und abgetrocknet zu werden.

Er hätte ihm nie sagen können, was sein Herz erfüllte, doch spürte er sein Wissen um diese Dinge hinweg durch die Weiten, die sie trennen.

War der Fluss eines unbeschwerten Lebens nicht ein seichtes Wasser?

Doch es gab das Meer, gleich dem Tode erhaben und tief.

Der Strom dorthin sollte wie ein ungebrochenes Streben sein.

Lagen doch in der Vereinigung mit der Tiefe, die Auflösung, die Erlösung – und das Ende aller Sehnsüchte.

„Mir ist kalt, furchtbar kalt. Alles dreht sich und da sind diese komischen Stimmen ... sie ... sie locken und rufen nach mir!"

Verwirrt blickte Kadaj sein Gegenüber an und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag.

"Du ... ich meine wir .... das geht so nicht. Ich kann das nicht", zupfte er an dem Handtuch schon herum, trocknete sich selber hastig ab und streifte sich etwas Trockenes über.
 

Es dauerte schier Minuten, ehe Kadaj überhaupt auf irgendwas zu reagieren schien, doch alles, was er tat, war ihn so grob von sich zu weisen.

Cloud ließ ihn natürlich los und hielt sich für einen Augenblick zurück.

Was sollte das heißen, er hörte Stimmen?

Noch bevor er etwas sagen konnte, hatte Kadaj ihm dann auch schon den nächsten Betonklotz auf seine Füße geworfen.

Es ging so nicht ... ja WAS ging denn so nicht?

Cloud hatte eine hässliche Vermutung, was er meinte und blockte sofort ab.

Er war nicht dumm und die Worte hörte er eigentlich auch kein erstes Mal.

Er wollte sie nicht hören, nicht darüber reden.

Es tat einfach nur so schrecklich weh in seiner Brust, so als hätte Kadaj ihm grade sein Schwert durch die Brust gerammt.

"I - ich versteh schon ...", flüsterte der Blonde schwer und drehte sich dann um.

Er war also doch zu weit gegangen..

Das war ihm vorher ja schon in den Sinn gekommen, aber wie hätten Andere in seiner Saturation gehandelt?

Still ging er wieder an den Herd, musste einfach Abstand zwischen die bringen, sonst würde irgendwas in ihm schrecklich zerbrechen.

Eigentlich sollte er in seinem Alter in der Lage sein, mit so was umzugehen, aber das war Cloud nicht.

Was hatte er eigentlich?

Kadaj und er kannten sich doch kaum ... was hatte er da erwartet?

Er wusste es selbst nicht, war wütend und ratlos zugleich, so sehr, dass er sich selbst beim Kochen noch verbrühte und wütend den Topf gegen die Wand warf.

Jedoch mehr aus Wut heraus, als irgendwas anderes und vielleicht um seiner eigenen inneren Unruhe Herr zu werden, was allerdings nichts brachte, wie er dann feststellen sollte.

Wieso konnte er nicht irgendwie darüber reden, mit ihm?

Wieso war er manchmal nicht einfach wie Tifa, die einfach immer die Themen frei von der Leber weg ansprach,

Ihm versagte immer die Stimme, er fand keine passenden Worte, schon gar nicht bei Menschen, die ihm besonders viel bedeuteten, denen er gern so Vieles gesagt hätte.
 

Es tat Kadaj selber weh es gesagt zu haben, aber was sollte er denn auch anderes machen?

So tun als wäre alles in Ordnung?

Es war gar nichts in Ordnung, Cloud war sein großer Bruder, sein Nii-san und da konnte er so was wie Zuneigung oder einen Schritt noch weiter hinaus, nicht gebrauchen.

So recht glauben konnte er Cloud nicht, zu deutlich sah er ihm an, dass es ihn bewegte, es wehtat und er sich am liebsten verkriechen würde.

Seufzend blickte er dem Blonden hinterher, wie er leise die Treppen runterverschwand und im nächsten Moment hörte er es schon von unten her scheppern. Ohne lange zu überlegen, folgte er den Geräuschen, betrat die Küche und sah die Sauerei mit dem Topf an der Wand.

Schön, es war der Inhalt, aber dennoch lag der Topf am Boden und wies eine Delle auf.

Demnach musste er geflogen sein.

"Es tut mir leid, aber ich bin kein Gefühlsmensch wie du, ich komm mit so was einfach nicht klar und bevor es dir noch näher geht, geh ich lieber ganz", murmelte er leise, sah dabei immer wieder starr auf den Topf, und schließlich drehte er sich um, breit zu gehen die Bar ganz zu verlassen.
 

Verzweifelt saß er nun da und bettete sein Gesicht in seinen Händen oder vielmehr griff er sich an den Kopf.

Was war nur in ihn gefahren, dass er mit Kadaj geschlafen hatte?

Er hatte alles zerstört, was da vielleicht noch daraus entstanden wäre.

Schwer schluckte Cloud das Gefühl runter, das ihm vielleicht die Tränen kamen.

Das konnte er jetzt nicht gebrauchen, nicht, dass Tifa dann kam und ihn so sah.

Er musste sich einfach zusammenreißen, doch es war wider erwartend Kadaj, der ihm verkündete, dass er gehen wollte.

Die Worte kamen für ihn, als hätte Kadaj ihm mit dem Topf, der noch immer lag, eines über den Schädel gezogen.

Taub und benommen fühlte er sich im ersten Moment und dann machte sich einfach die Hilflosigkeit breit. Da gab es eigentlich doch etwas, was er ihm gern gesagt hätte, nur wusste er nicht wie.

Also blieb er stumm und schluckte erneut, bevor er sich aufrichtete. Kadaj wollte gehen!!, schallte es in seinem Kopf wieder und er drehte sich um.

Er wollte nach Kadaj greifen, doch er war dort nicht mehr.

Wiedermal war Cloud zu spät gewesen, wiedermal hatte er jemanden nicht beschützt, oder nicht aufgehalten ihn zu verlassen.

"Kadaj ...", hauchte er leise vor sich hin, bevor er sich dann doch festhalten musste.

War es richtig ihn gehen zu lassen?

Wohin wollte Kadaj nur?

Sollte er ihn aufhalten oder nicht?

Er war so durcheinander, dass er einfach nicht handeln konnte.

Er wollte doch nicht das Kadaj ging.

"Bleib ...", hauchte er ihm hinterher, jedoch so leise, dass er ihn unmöglich gehört haben konnte.
 

Auf keines von Cloud seinen Worten reagierte Kadaj, bewegte sich langsam und verließ schließlich das Haus.

In seinen Gedanken war er schon längst tot, ein gequälter Geist befreit aus seiner Not.

Tief-dunkles Schwarz um nächtigte seinen Geist und die Lebenskraft weichte langsam in dem aufkommenden Regen aus seinem Körper.

Er spürte nichts mehr.

Sein Geist war nun scheinbar endlich frei.

Frei von seiner materiellen Last, von Zeit, Raum. Kadaj glaubte, dass sich seine Seele nicht lange gewunden hatte, um jenen Körper zu verlassen.

Alles schien auseinander zu brechen, als lebte es nur noch in den Gedanken eines schwindenden Geistes. Vielleicht seines aus seiner Existenz schwindenden Geistes.

Es war wunderschön!

Er starb.

Ja.

Es war nicht das erste Mal.

So viele Bilder zogen an ihm vorüber.

Bilder, Erinnerungen, Gefühle.

Es waren so viele Bilder.

Das allererste Bild?

War ein Körper, den er unter sich auf dem Boden liegen sehen konnte...

„CLOUD, BIST DU HIER?" Vincent stieß die Tür zum siebten Himmel auf, trug den völlig durchnässten Körper Kadajs herein und fegte schon einen der Tische leer.

"Verdammt, wo steckst du? Beweg deinen Hintern her und bring gleich den Verbandskasten mit … denn der wird hier dringend benötigt." Und schon riss Vincent Kadaj das Shirt vom Leib, streifte ihm die nasse Hose runter und achtete dabei gar nicht auf die entsetzten Blicke der wenigen Gäste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Inara
2016-12-01T13:51:46+00:00 01.12.2016 14:51
Ich versteh die Kritik der Lesern nicht wirklich. Die Geschichte lässt sich Zeit weil du sehr auf die Gedanken und Gefühle eingehst. Das ist natürlich Geschmackssache aber ich finde es trotzdem spannend. Vielleicht versteht sie es mehr wenn du noch "silence of live" als Genre hinzufügtst.
Lass dich nicht entmutigen.


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