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Silbersamt

Fall des silbernen Sternes
von
Koautor:  SirJacobFrye

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Prolog

Schwarzverbrannter Marmor.

Schwarzverbranntes Holz.

Nackte, von Asche geschwärzte Füße, die gerade ihren Weg verfolgte und auf den schwarzverbrannten Thron in der Mitte des Saales zuhielten.

Blankes Entsetzen in den Augen der umstehenden Männer und Frauen. Leises Weinen von Kindern. Nur ein einziges Grinsen schien ihm entgegen.

Das Grinsen des schwarzverbrannten Totenschädels, der in den Thron eingebrannt war, ihn willkommen hieß in eine grausige Umarmung. Die langen Eckzähne des Schädels zeigten deutlich seine Abstammung und Lucifel grinste hämisch.

Leicht, samten ließ er sich in den Thron sinken, nahm platz auf dem Schoß des Skelettes, überschlug ein Bein und blickte sich um, musterte die umliegenden wie ein Kater, der seine Beute in die Enge getrieben hatte, sich an ihrer Angst labte und jeden Moment auskostete, bis er zuschlug um sie zu verschlingen.

Sein Licht war verloschen, aber dafür brannte jetzt ein Feuer in ihm.

Rache!

Und er würde diese Flammen nähren, bis sie so hoch brannten, dass sie nicht nur diese unsägliche Unterwelt, sondern auch die Erde und den gesamten Himmel verschlingen würden, so wie sie IHN verschlungen hatten.

Ein Fürst ging, ein neuer kam.

Er war nicht mehr Lucifel, der Engel.

Er war Lucifer, der gefallene Morgenstern.

Er war der neue Herr der Unterwelt, seiner persönlichen Hölle.

12 Begleiter und 12 Schwingen

Die Sonne schien auf die weißen Haare des Mannes unter den Baum der Erkenntnis hinab.

Sie lagen verstreut um ihn herum und darauf wiederum Katzen. Um genau zu sein besondere Katzen. Seine zwölf Begleiter, ein Königsgepard, ein Löwe, ein schwarzer Panther, ein schwarzer Jaguar, ein mitgold-gelben Tiger mit hellbraunen Streifen, ein Schneeleopard, ein Nebelparder, eine Serval, eine Sandkatze, ein Pardelluchs, ein Kanadaluchs und ein Puma.

Jeder von ihnen trug ein Halsband mit je einen Stein in einer anderen Regenbogenfarbe.

Ihr Spiegelbild fanden diese Kristalle in den Flügelbeugen des Mannes der zwischen den Katzen schlief. Der Löwe schmuste sich weiter an und im Schlaf kraulte das Herrchen ihm durch die Mähne.

Daraufhin schnurrte die Katze leicht.

Der Mann sah auf.

"Wir müssen los", seufzte er und erhob sich. Die weißen Gewänder wiegten sich im Wind, als er sich streckte.

Seine Katzen taten es ihm gleich und so tigerten sie wieder zurück durch den Garten Eden zum Palast von Jahwe.

Schon von Außen sah er die Bittsteller, die sich im Hofe versammelt hatten. Ein erneutes Seufzen entglitt ihm und er schlich sich von hinten in den Saal.

Langsam nahm er platz an den Schreibtisch und seine Tierchen sammelten sich um ihn.

Wie immer!

Sie waren seine ewigen Begleiter und Markenzeichen hier im Himmel.

Der oberste Engel Lucifel war eben ein Katzennaar...

Der Tiger brüllte auf und der erste Bittsteller kam herein.

"Mein Herr Lucifel...", wisperte er und lispelte leicht, "Ich komme zu Euch um, um etwas Land im Osten zu bitten. Damit ich die himmlischen Früchte weiter anbauen kann."

Der Löwe brachte die Karte zu seinem Herren und der rollte sie auf dem Tisch aus. Langsam und ehrfürchtig kam der Bauer näher und deutete auf die Karte.

"Dort sind meine Felder Herr...", er legte die Hand auf das weiche Pergament, "und dort würde ich gerne weitere Felder anlegen..."

Sein Finger wanderte über die Karte.

Lucifel nickte.

"Gut", erlaubte er dann, als er sich angesehen hatte, ob das Land noch frei war, "es sei dir erlaubt."

Der Bauer verneigte sich und ging.

Und so verbrachte er den Tag. Allerlei Anliegen wurden ihm vorgetragen. Von Pflanzen von Bäumen, über Bauen von Gebäuden bis hin zu...

Ja, das war immer etwas Besonderes.

Ein Mann und eine Frau sahen auf, als sie herein gebeten wurde, welches durch das liebliche Brüllen symbolisiert wurde.

Er hielt ihr die Tür auf und beide traten Hand in Hand in den großen Saal.

Lucifel erkannte den Mann. Er war Soldat in der Flammeneinheit.

Doch nicht er ergriff das Wort sondern sie.

"Seid gegrüßt mein Herr Lucifel", fing sie an wie alle Bittsteller auch, "wir kommen zu Euch um etwas Besonderes zu erbitten. Mein Mann und ich sind nun schon seit 3 Jahren verheiratet und um unser Glück zu krönen, würden wir Euch um die Erlaubnis der Empfängnis bitte."

Sein Vater hatte ihn erschaffen, die Tiere und die Menschen, doch die Engel stammten aus seiner eigenen Feder. Sie waren alle unfruchtbar und nur mit seiner Erlaubnis würde der Beischlaf Früchte tragen.

Lucifel musterte beide. In ihren Augen war keine Lüge, nur Zuneigung.

Liebe...Liebe war etwas Komisches, für ihn abstrakt und sie war nur durch einen Unfall entstanden. Ein Fehler, wenn man so wollte.

Ihm behagten solche Fälle nicht.

Aber dennoch. Langsam erhob er sich und kam auf die Dame zu.

Er war stolze zwei Meter und die Dame sah ihn ehrfürchtig an. Seine langen seidigen Finger legten sich auf den Bauch der Dame und er küsste ihren Kopf.

"Seid fruchtbar und mehret euch...", sprach er und lächelte, als er langsam wieder die Hände wegzog.

Ein kleines Lichtlein sank in ihren Körper. Das Lebenslicht.

"Danke meine Herr", sprach nun der werdende Vater und verneigte sich wie die Dame.

"Ja, habt Dank!"

Und damit gingen sie. Lucifel lächelte, solange bis dieses Lächeln verblasste und er nur noch auf die geschlossen Tür starrte.

Liebe...

Der schwarze Panter sah auf und kam zu ihm. Sacht schmiegte er sich um seine Beine und Lucifel zuckte zusammen.

Er legte die Hand auf dessen Kopf.

"Ich Dummerchen... ihr liebt mich doch auch...", sprach er und lächelte wieder, eh die nächsten Antragsteller kamen.
 

Am Abend lag er müde an dem Rücken des Löwen und seufzte. Die Serval kam zu ihm und ließ sich kraulen.

"Ihr seid mir welche...", raunte er und erhob sich langsam.

Für heute war sein Tagewerk getan, doch hätte er gewusst, was am nächsten Tag kommen würde, hätte er diesen niemals beendet.

Regen und Verlust

Es regnete stark und Lucifel seufzte.

Wie immer saß er am Schreibtisch und hörte Bittsteller an, fällte Endscheidungen und half wo er konnte.

Doch er sehnte sich nach einer Pause.

Die Serval sah auf, als sie ein Glöckchen hörte. Das Essen war bereit. Elegant und edel erhob sie sich und lief zu der Tür, schlich hinaus und den Gang weiter hinunter, bis zur einer anderen Tür.

Diese führte zu der Küche und wie immer wollte sie den Wagen holen, doch dann ergriff eine Hand sie. Es war mehr eine Pranke. Schwer, grob und sie spürte, wie ihr Genick fest gehalten wurde und die Nerven zusammengedrückt, so dass sie sich weder bewegen noch fauchen konnte.

Alles vor ihren Augen wurde schwarz und der leblose Körper wurde in einen Sack verpackt.

Luzifel strich sich durch die Haare als zwei Partein sich stritten. Es ging um eine Kind.

Jeder behauptete, dass es ihm gehören würde und das Kind alleine war noch zu kein um seine Mutter zu identifizieren.

Was also tun?

Die eine Mutter brachte ein Bildnis hervor und meinte.

"Schaut her, meine Herr. Das ist meines..."

Die andere Dame aber war mit zwei Begleitern gekommen. Zeugen, Bilder und einer Urkunde, dass das Kind ihr gehören würde.

Lucifel musterte sie erneut und nahm dann das Kind.

Sanft wiegte er es und strich ihm über den Kopf.

"Mein kleiner Welpe, würdest du mir doch nur sagen können, wer dich unter dem Herzen getragen hat", wisperte er und sah wieder zu dem Damen auf.

Dann lächelte er und fällte seine Endscheidung

"Ich werde das Kind hier behalten und selbst aufziehen", entschied er.

Die Frauen zuckte zusammen.

"Aber...", wisperte die eine doch schwieg dann wieder, eh sie zu der Engelin mit den Zeugen schaute.

Diese war den Träne nahe und kam langsam auf Lucifel zu.

"Bitte...", sie reiche ihm eine kleine selbst genähte Puppe, "er kann nicht einschlafen ohne sie..."

Lucifel lächelte.

"Genauso wenig, wie ohne die rechte Mutter."

Sachte gab er ihr das Kind wieder und lächelte.

"Es ist deines..ich bin mir sicher. Nur eine wahre Mutter sorgt bis zur letzte Minute für ihr Kind.

Die Augen der Dame weiteten sich und dann lächelte sie: "Habt Dank meine Herr, danke..."

Nun sah Lucifel aber zu der Frau, die gelogen hatte und meinte.

"Für deine Lüge wirst du büßen müssen..."

Das Weib stotterte und fiel dann auf die Knie.

"Habt Gnade Herr! Ich... ich..."

Doch der höchste aller Engel wollte nicht mehr hören und verbrannte sie zu Engelsstaub.

Lucifel hasste den Verrat, hasste die Lüge...

Er verstand nicht warum seine Engel so etwas taten...

Langsam sah er dem Kind nach. Doch viel Zeit blieb ihm nicht, da die Nächsten schon warteten.

Manchmal glaube er das es einfacher gewesen wäre, nur Tiere den Himmel aufzunehmen.

Mit Sicherheit wäre es das...Tiere waren ehrlich und nicht falsch.

Sie belogen und betrogen nicht...

Am Abend schloss er die Tore des himmlischen Palastes und lehnte sich gegen die Tür.

Er war müde.

Der Engel gähnte und wollte nach links greifen, wo für gewöhnlich die Serval immer wartete, doch diesmal war da nicht.

Langsam sah er sich um. Wo war seine Serval? Sie war doch immer hier. Er sah sich erneut um, doch fand keine Spur.

"Kleines?", rief er und ging weiter.

Doch seine kleine Serval war nirgends zu finden auch die 11 anderen Katzen streiften durch das Schloss, doch sie fanden sie nicht.

Lucifer sah sich erneut um und in der Küche entdeckte er etwas...

Blut!

Langsam beugte er sich hinunter und strich über die dunkle Masse. Dann war er sich sicher, das war kein Engelsblut...

Zitternd verkrampfte sich seine Hand so stark, dass er sich die Nägel selbst ins Fleisch drückte.

"Nein", wisperte er, als er auch schon herum fuhr und zum Fenster eilte. Und im Garten sah er es, abgebrochene Zweige, eine Schleifspur.

Seine zwölf Schwingen spannten sich und er schoss hinaus. Die sonst so freundlichen Augen wurden dunkel und er wurde wütend. Niemand, ein NIEMAND sollte es wagen sich an seine Lieblinge zu vergreifen!

Er flog schnell und als die Spur am Himmel endete, sah er hinunter auf die Erde.

Noch nie hatte er den Himmel verlassen. Es war ihm genaugenommen untersagt worden, doch in diesem Augenblick interessierte ihn das alles nicht.

Wie ein Stern fiel er auf die Erde und landete auf einem Feld. Doch sein Blick war getrübt. Er sah nicht wo er hin sollte.

Etwas unsicher erhob er sich wieder in die Luft und flog weiter.

"Wo bist du?", dachte er sich und sah sich weiter um.

Doch keine Spur...

Die Zeit verstrich und Lucifel hatte das Gefühl in einer Endlosschleife gefangen zu sein.

Ohne Ausweg.

Er sank wieder auf die Erde und sah sich abermals um.

Nichts!

Doch plötzlich roch er etwas. Es war nicht irdisch, darum schlugen seine Sinne an und er wandte sich zu dem Wald.

Er wusste nicht, was ihm erwarten würde, doch er rannte los. Durch die Pfützen, die der Regen auf den Boden gemalt hatte und weiter zwischen Stämmen und Sträuchern hindurch bis zu einer Lichtung.

Dort stockte er je.

Blut, rotes Blut welches in Rinnsalen das dunkle Gras färbte und Klauen, Klauen die das Fell zerrissen.

Er hörte das Schmatzen und Schlingen und das immer leise werdende Wimmern.

Das Wimmern seiner Serval!

Lucifel hatte noch nie so eine starke emotionale Regung verspürt. Er kannte Hass und Wut, doch dass was nun in ihm aufkochte, überbot alles bis dato da gewesene um Längen.

Er schnellte auf die Kreaturen zu. Den Ersten riss er mit bloßer Hand den Kopf von den Schultern, den Anderen berührte er und dieser brannte im nächsten Augenblick lichterloh.

Der Letzte versuchte zu fliehen, während Lucifel mit den anderen beiden beschäftigt war, doch der Engel schnellte herum und zerschnitt den Körper mit seinem Schwert aus Flammen.

Die weiße Kleidung war blutgetränkt und Lucifel keuchte. Seine Hand zitterte, nein nicht nur seine Hand, sondern sein ganzer Körper. Dennoch wandte er sich um und rannte los.

Hin zu seiner Serval! Zu seinem Kätzchen.

Doch...

Er ließ sich auf die Knie fallen und hob sachte den Kopf des Tieres auf.

"Kleines...", wisperte er und strich über das Fell.

"Es wird alles gut, ich bekomme das hin ich..."

Die Tränen vermischten sich mit dem Regen und die Serval leckte noch einmal seine Finger.

Dann schlossen sich die Augen und der Körper zerfiel in Sterne, die langsam in Richtung Himmel schwebten. Wie Staub, der aufgewirbelt worden war...

Der Engel sah ihnen nach, er haschte noch nach ihnen, doch es war vergebens. Zitternd brach er zusammen und drücke das Halsband an sich, das Einzige was ihm geblieben war.

Der Stein wurde trüb und auch der Stein an seinem Flügel tat es ihm gleich. Alle zwölf Schwingen legten sich auf den Erdboden und alles um Lucifel herum schien einfach zu erstarren.

Trauer und Verlust.

Etwas was Lucifel bis dahin nicht gekannt hatte.

Ein kleines Wunder

Sechs Wochen, sechs Tage und sechs Nächte lag Lucifel da. Schweigend und weinend. Er konnte seine Serval nicht retten...Er konnte sie nicht mal von dem Leid befreien! Bis dato hatte er immer alles hinbekommen, zwar hier und da etwas holperig, doch er hatte es hinbekommen und nun?

Nichts!

Leise schlichen sein schwarzer Panter und Leopard hinein. Sanft und federleicht sprangen sie auf das Bett und der eine leckte ihm über die Wange.

Lucifel musste lächeln und erhob sich. Die Raubkatzen schnurrten und legte den Kopf auf den Schoß des Engels.

"Es wird Zeit, oder?", wisperte er sah zu ihnen.

Leicht nickte der Panter. Sie hatten zwar die alltäglichen Geschäfte geregelt, doch es gab Anträge, die, die Katzen nicht übernehmen konnten...

Der Engel erhob sich langsam und schwerfällig und seine Federn schienen aus Blei zu sein, so kam es ihm vor, da sie schwer an ihm hafteten. Und einer der Flügel, der seiner Serval, war am schwersten.

Lucifel ging sich waschen und als er neue Kleider anhatte ging er zu dem Saal und wie immer sah er auf den Gang dahin schon die Bittsteller. Nichts hatte sich verändert in dieser Welt, nur das seine Serval nicht mehr da war. Die grausame Welt würde sich einfach so weiterdrehen, als wäre nichts geschehen...

Es war schon merkwürdig. Ob sich so alle Trauernden fühlten?

Er sank hinter dem Schreibtisch nieder und winkte den Ersten zu sich. Der Löwe an seiner Seite brüllte und eine Frau kam herein.

Sie sah zu Lucifel und trat näher.

"Seit gegrüßt meine Herr."

Leicht verneigte sie sich und sprach dann weiter: "Herr....Ich komme mit einer Bitte zu euch. Schon lange wünsche ich mir ein Kind, doch bisher habe ich keinen Engel gefunden der mit mir diesen Wunsch teilt, darum..."

Der Morgenstern zuckte zusammen und plötzlich hellte sich seine Miene auf. Das war es! Es war doch so einfach!

Noch währen die Frau redete sprang er auf und lief hinaus. Die Dame erschrak und sah ihm verwirrt hinter her. Hatte sie etwas falsches gesagt?

Auch die Katzen waren verwundert, folgten aber.

"Es ist so einfach!", dachte er und lächelte, rannte die Treppe hinauf.

Es war SO einfach!

Der Gang endete in einen runden Turm. An den Seiten hingen Kerzenständer hinunter und die Flammen entzündeten sich sogleich.

Im Raum stand eine Schale auf dem Podest und er trat davor. Langsam legte er das Halsband hinein und schnitt sich mit dem Dolch über die Handfläche. Das Blut, welches silbern schien, tropfte auf den Stein. Langsam zog er sich eine Feder heraus und legte sie auch dazu. Alles flammte auf und das Feuer färbte sich von schwarz zu violett und dann zu blau.

Er ließ es lodern und trat zurück.

"Tränen der Trauer sollen zu denen der Freude werden. Wörter des Klagens sollen Wörter des Glücks werden und was tot war soll sich neu erheben. Ein Leben mehr und du..."

Die Flamme flackerte kräftiger auf und Lucifel nickte.

So war es gut. So sollte es sein...
 

Sechs Tage und Sechs Stunden vergingen. Das Feuer loderte und dann war da nichts mehr. Lucifel trat näher und lächelte. Das Feuer hatte ein Ei erschaffen. Es war etwa so groß wie der Kopf eines Mannes und schneeweiß. Goldene Verzierungen schimmerten auf der Schale. Langsam ging er zu dem Ei und nahm es auf den Arm. Seine Stola legte er um es und lächelte.

Sein Schatz...

Sanft sah er zu seinem Flügel und der Stein glimmte zu neuem Leben auf. Es war vollbracht.

Vorsichtig ging er in sein Zimmer und seine elf Katzen sahen auf. Der schwarze Panter kam näher und streckte ihm den Kopf entgegen.

Der oberste Engel aber ging zum Bett und legte das Ei darauf ab.

Fragen!

Sie zeichneten sich in den Gesichtern der Katzen ab.

Was sollte das sein?

Was zu essen?

Der Schneeleopard sprang als erster aufs Bett und schnüffelte an dem Ei.

"Das meine Lieben ist unsere Serval..."

Schweigen.

Großes Schweigen!

"Ihr werdet es verstehen, wenn sie schlüpft."

Der Löwe stieß ihn an. Lucifel lächelte.

"Ich weiß, dass das euch Angst macht, aber ihr werdet sehen...Bald sind wir wieder komplett..."

Der Engel ließ eine Lichtkugel erscheinen und schloss das Ei darin ein. Hier hatte es es warm und gemütlich. Geschützt und doch konnte des Kleine hören und fühlen was um es herum geschah.

Lucifel selber ging seiner Arbeit wieder nach und die Katzen schienen ratlos.

Hatte der Engel nun den Verstand verloren?

Was genau würde aus so etwas erblühen?

Diese Frage sollte erst später zu Antwort kommen.
 

Es war ein regnerischer Tag im Himmel.

Die Straßen waren leer und Lucifel lag mit den Ei auf den Bett und sah mit leeren Augen den Regen der gegen die Scheiben klatschte und hinunterlief. Es war still im Raum und seine Begleiter lagen auf den Boden, dem Sofa oder mit ihm auf den Bett. Jedem nach seinem Belieben.

Es sollte nichts passieren, doch dann spürte der Engel etwas. Eine Hand...eine kleine Hand die sich gegen die Eierschale drückte. Sofort erhob er sich und ließ die Lichtkugel verschwinden und tatsächlich, die Eierschale hatte einen Riss bekommen, welcher sich langsam immer weiter ausdehnte. Und dann war da dieser Moment.

Es war wie in Zeitlupe. Lucifel sah wie sich die Hand, dieses feingliedrige und kleine Händchen, von der Hülle befreite und dann große grüne Augen, die in seine sahen. Auch seine Begleiter hörte es und kamen herbei. Neugierig zu sehen was denn nun schlüpfen würde.

Und zu recht.

Langsam zerfiel die Schale und ein Wesen kam hervor.

Lucifel nahm es an sich und wickelte es in deine Decke. Es war klein. Nicht größer, als das Ei. Doch es sah nicht aus wie Lucifel.

Die Haut war ein gold- bis beigefarbendnes, kurzes Fell, welches aber an den Händen, Fußunterseiten, im Gesicht, an Brust und Bauch nicht vorhanden war. Kleine und große Flecken übersäten den Rücken des Kindes und im Nacken wurden sie zu Streifen. Oben am Kopf saßen zwei große, runde Servalohren, wovon eines komplett schwarz war. Und über dem Steiß war noch ein langer, plüschiger Schwanz. Doch da war auch noch etwas anderes, zwei paar Flügelchen noch klein und schwach, aber sie würde groß werden. Um den Hals war das Halsband der Serval und der Stein funkelte Lucifel an.

"Hallo kleines Wunder...", wisperte er und das Kind gähnte nur müde und rieb sich die Augen, "du bist wunderschön."

Die Katzen kamen näher, rochen und leckten das Kind, eine Art der Begrüßung und das Kleine kicherte.

Ja, ein Wunder war dieses Kind...

Ein Neuanfang.

Lucifel wiegte es und ein paar Tränen rollten über seine Wange. Aber so glücklich wie nun war er nur selten in seinem Leben gewesen.
 

Ein paar Wochen später saß Lucifel wieder an seiner Arbeit, hörte die Belange der Engel an und entschied.

Dann aber spürte er etwas an seinem Mantel. Ein Zupfen, ein Ziehen, also sah er hinab und sah wie sich sein kleines Wunder damit vergnügte sich in den Stoff zu verkrallen

Der Engel musste schmunzeln, doch dann stockte er. Wie war der Kleine hier her gekommen?

Er sah sich erneut um und war froh, dass er noch keinen neuen Antragsteller herein gebeten hatte, doch er erblicke keine der großen Katzen.

Langsam nahm er den kleinen Junge hoch.

"Na, wie bist du hier her gekommen?", fragte er ihn und der Junge sah auf. Den Mund voller Stoff.

"Ma...ma...", nuschelt er dann und Lucifel stocke der Atem.

"Was?"

"Mama!", kicherte der Kleine weiter und der Engel drückte ihn sanft an sich.

"Dein erstes Wort...", sprach er, "ich kann es nicht glauben aber wer..."

Ihm wurde erst nun bewusst, dass er ihn "Mama" und nicht "Papa"genannt hatte. Woher hatte er das Wort? Hatten sich seine Begleite etwa einen Scherz erlaubt? Immerhin kümmerten sie sich um den Kleinen, wenn er bei der Arbeit war....

Aber was noch viel wichtiger war, wie war der Kleine hier her gekommen?

Vergnügt lachte der Junge nur und schmuste sich an den starken Oberkörper.

Und auch Lucifel musste lachen.

"Kannst du etwa schon krabbeln? Aber sollte nicht...."

Ein schamerfüllter Löwenkopf sah ins Arbeitszimmer. Da wusste Lucifel, dass sein guter Freund eingeschlafen war. Na ja, er war trotz allem eine Katze und die brauchen nun mal ihren Schlaf. Der Schwanz des Kleinen schwang hin und her und kicherte wieder.

"Du brauchst wohl kaum Schlaf, oder?"

Ein Glucksen war die Antwort.

Sanfter Schlaf

Es war mal einer der Tage an dem Lucifel nur wenig zu tun hatte. Diese Tage waren rar gesät, aber sie kamen ab und zu vor. Und dann erhellten sie das Leben des Engels ungemein. Sanft lächelte er als er sah wie sein kleiner Junge durch das Gras rannte, zwischen den Katzen umher, dem Schmetterling nach.

"Da Ma-ma!", rief er und deutete auf das geflügelte Tier. Das waren die Prototypen, die Jahwe im Himmel gelassen hatte. Sie und seine Katzen waren die einzigen Tiere im Himmel.

Lucifel sah auf und nickte.

"Lauf nicht so schnell, sonst fällst du noch hin!"

Oh je, er hörte sich schon echt wie eine besorgte Mutter an. Der Löwe neben ihn schien das auch zu denken und schnaubte nur lächelnd.

"Ach hör doch auch", sprach er Engel und stupste ihn an.

Und dann -bumm-.

Der Kleine war hingefallen und sein Weinen erfüllte die Luft. Erschrocken fuhr der Engel hoch und rannte zu ihm.

"Nicht weinen", er sah ihn sich an und nahm ihn in den Arm, "Sch..., alles gut."

Sanft wiegte er ihn und die raue Zunge des Panters leckte das aufgeschlagene Knie.

"Alles gut."

Der kleine Junge schniefte und nickte dann.

"Siehst du? War nur der Schreck."

Ein erneutes Nicken kam von dem Kleinen.

"Kannst du wieder gehen?"

Ein Kopfschütteln.

"Oh...da kannst du gar nicht in die Küche gehen und die einen Schokoladenkeks holen?"

"Doch!"

Und dann lief der Kleine schon wieder los.

Der "Vater" schüttelte nur leicht den Kopf und sah auf sein Gewand hernieder. Ein paar rote Flecken waren zu sehen. Sachte strich er darüber. Das Blut des Kleinen war so rot, wie das der Menschen und Tiere unter auf Erden, seines war hingegen silbern und das der Engel golden. Es zeigte auf, dass er nicht hier her gehörte...doch das taten seine Begleiter auch nicht...

Ein Seufzen entfuhr ihm, als er eine Stimme im Wind hörte.

"Komm zu mir..."

Er musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass sein Erschaffer nach ihm rief.

"Passt auf ihn auf...", sprach er zu seinen Katzen und ging dann in den Palast hinein, tief ins Herz des Gebäudes.

Der Raum, indem ihn sein Vater empfing, war eine offene runde Säulenhalle, in dessen Mitte ein Teich war.

Jahwe hatte meistens das Aussehen eines hochgewachsener androgynen Mannes mit langen Haaren, die von schwarz bis über ins weiße an den Spitzen wanderten. Seine Kleidung war ein langer Mantel. Er selbst war barfuß und feine Ketten, welche vereinzelt mit Perlen bestückt waren, schwebten um ihn. Die Haut war sonnengeküsst und nicht so bleich, wie die von Lucifel. Meistens, so wie nun auch, schwebte er über dem Boden. Lucifel hatte den Verdacht, dass dem "Vater" nicht behagte, dass der Erzengel größer als er geworden war.

"Da bist du ja...", raute er und die bernsteinfarbenen Augen sahen zu ihm. Nun ja, sie waren nicht wirklich bernsteinfarben, sonder aus Bernstein mit Einschlüssen, so dass man keine Pupille erkennen konnte, auch wenn man gewollt hätte.

"Verzeiht, das ich so späte kommen", sprach Lucifel.

"Das macht doch nichts, immerhin, hast du doch viel zu tun mit der Verwaltung deiner Engel oder?"

"Durch aus..."

Etwas behagte Lucifel nicht. Etwas in Jahwes Stimme. Sie zische, so wie eine Schlange, die sich zum Angriff bereit machte.

"Aber dennoch..."

"Dennoch?"

"Hast du Zeit im Garten zu liegen..."

"Ja", gab der Engel zurück, "Ihr seit mein Herr, darum wisst Ihr sicher auch um den Umstand warum."

"Durchaus..."

"Darum frage ich Euch, warum Ihr mich dann hier her ruft..."

Jahwes Augen musterten ihn, schätzten ihn ab, begafften ihn. Es war dem Engel sehr unangenehm, doch er blieb still stehen, die Flügel leicht zusammen gelegt.

Sacht schwebte der Gott zu ihm hinüber und strich über den Fleck.

"Rotes Blut...Du weißt, was die Regel sind..."

"Rotes Blut hat nichts zu sagen..."

"Hat es das nicht?", kicherte der Gott und ließ das Gewand wieder los, "Und ob."

"Er ist mein Kind!", rief der Engel und zum ersten Mal schien Jahwe verwundert.

"Du wagst es mich anzuschreien?", wog er ab, "dein Kind...? Was weist du schon über Kinder? Nichts....Kinder sind Verantwortung und du bist selber noch ein Kind."

Er seufzte und verschränkte die Arme.

"Aber gut, dann passe gut auf ihn auf..."

Damit wandte Jahwe sich ab und schwebte davon.

Lucifels Hand verkrampfte sich. War das eine Drohung? Nein, es war ein Versprechen.

Seine Gesichtszüge verhärteten sich. Er spreizte die Flügel und flog zurück zur Wiese.

"Kleiner!"

Die Augen suchten den kleine Körper, doch sie fanden ihn nicht. Etwas in ihm machte sich Vorwürfe und dann hörte er das Lachen. Er fuhr herum und der Kleine lief auf ihn zu.

"MAMA!"

Lucifel fiel auf die Knie und drückte ihn an sich.

"Mama?"

"Alles gut mein Kleiner, alles gut..."

Sanft nahm er ihn hoch und trug ihn nach drinnen. Seine Begleiter kamen ihm nach und sie setzten sich um das Bett.

"Mama?", fragte der Junge noch einmal, doch der Engel lächelte nur und küsste seinen Kopf.

"Es wird alles gut...Schlaf schön mein Engel..."

Doch es war eine Lüge...

Denn das was wichtig war, wurde voneinander getrennt

Lucifel wachte in der Nacht über sein Kind. Doch er wusste, dass er gehen musste. Weg von hier...Weg aus dem Himmel. So weit weg wie es nur ging. Doch wohin? Es gab nur einen Ort den sein Vater nicht kontrollierte.

Die Hölle...

Aber war das ein Ort ein Kind großzuziehen?

Langsam nahm er ihn zu sich und sah zu seinen Begleitern.

"Kommt", wisperte er und die Samtpfoten erhoben sich.

Leise gingen sie zur Tür und weiter hinaus bis zum Tor des Himmels. Schimmernd und strahlend stand es da und Lucifel öffnete es mit einem Fingerstreich.

Langsam sah er sich nochmal um, als er dann aber ein Kichern hörte und wie Bernstein in der Dunkelheit auf leuchtete, genau vor ihnen, schrak er zusammen.

"Lucifel, oh Lucifel...", hauchte diese düstere Stimme, "glaubst du, du kannst MICH so einfach verlassen? Deinen Schöpfer, deinen Vater?"

Der Engel sah zu ihm und drückte das Kind an sich.

"Lass mich gehen...", wisperte er, "ich werde nicht..."

"Du hast es also verstanden....", sprach der Gott, "die Wahl...Er oder ich....aber leider ist die Wahl keine Wahl...Sondern nur ein Trugbild deiner Selbst."

Der Kleine, der inzwischen aufgewacht war, sah zwischen den Männern hin und her. Seine Hand verkrampfte sich in den Mantel des Engels, welcher ihn hielt.

"Nein, Jahwe! Man hat immer eine Wahl!"

Er wollte die Flügel spannen und fliehen, doch da riss ihm ein unsichtbarer Stoß das Kind aus dem Armen.

"Du bleibst hier!"

Lucifel sah es wie in Zeitlupe. Der kleine Körper, welcher hilflos der Erde entgegen fiel und hörte diesen Schrei.

"MAMA!"

Ohne noch auf Jahwe zu achten, ließ er sich fallen. Hinab zu seinem Kind!

Der Gott verengte die Augen und sie funkelten bedrohlich. Er hörte das Fauchen der Tiere und vollzog eine weitere Handbewegung. Die elf Katzen wurde durch das Tor gefegt und fielen wie Sterne vom Himmel.

"Mal sehen wie du das löst...", sprach der "Vater" und erhob erneut die Hand. Brenne Pfeile erschienen aus dem Nichts und schossen hinab. Sie trafen zielsicher die Flügel des Engels und setzen sie in brannt, als wären sie aus Papier. Lucifel schrie auf und trudelte etwas. Um sich herum hörte er das Schreien seiner Katzen und des Kindes, spürte die Hitze der Flammen und reckte sich noch etwas weiter.

Noch ein Stück...

ENDLICH!

Er bekam das Tuch, indem das Kind eingewickelt war zu fassen, doch da war plötzlich nichts mehr.

"MAMA!", schrie etwas von oberhalb und er blickte zurück. Er sah Jahwe und wie er das Kind an sich drückte und ging. Schwer fiel das Himmelstor zu und dann war da nur noch Dunkelheit.
 

Die Hölle zu jener Zeit wurde von den Geschlecht der Vampire beherrscht, allen voran das Geschlecht der Vallimon. Sie waren seit Generation zu einem Sinnbild eines gerechten und liebevollen Fürstentums geworden, welches sich aufopferungsvoll um Volk und Familie kümmerte. Die Hölle wurde zu dieser Zeit von Wesen aller Arten, wie Dämonen, Elfen, Feen, Riesen, Drachen und viel mehr bevölkert. Jedoch waren die Vampire die stärkste Kraft, woran ihre Intelligenz, Forschungen und magischen Fähigkeiten nicht ganz unschuldig waren. Die Vampire strebten immer mehr nach Wissen und so gelang es ihnen in den Jahrtausenden ihre Fähigkeiten maßgeblich zu verbessern und so auch ihre Silberzungen zu schärfen. Sodass, nach langer Zeit des Krieges, eine Periode des Friedens eintrat. Jedoch waren vor allem die Vallimons für ihr Geschick an der Waffe bekannt, sowie mit dem Ausbilden und Lehren. So konnten die Fürsten aus diesem Geschlecht immer auf ein stetig anwachsendes Heer zurückgreifen, falls es nötig werden sollte.

Der jetzige Fürst Vallian Drages von Vallimon hatte einen Sohn, auch dieser war vor allem für seine Taten auf dem Schlachtfeld bekannt, sowie seine strenge Hand gegenüber seinem eigenen Sohn Lorell Kadan Larzesse von Vallimon. Vallian an sich war eher als 'Fürst der Herzen' bekannt geworden, so hatte er sich das Vertrauen des Volkes zu eigen gemacht. Auf sein Geheiß wurde ein soziales Netz gespannt und versucht die Mittellosen zu unterstützen. Auch das Heer wurde so angepasst, dass es zum Beispiel nach Unwetterkatastrophen helfend der Bevölkerung zur Hand ging und bei dem jeweiligen Wiederaufbau half. Es war ein offenes Geheimnis, dass sein Sohn dies alles nicht guthieß und auch die Bevölkerung wusste, dass wenn dieser Mann an die Macht kommen würde, sich vieles zum Schlechteren wenden würde. Und so fürchteten die Anhänger jeden Tag, dass Vallian von seinem eigenem Fleisch und Blut gemeuchelte werden würde.

Wie Unrecht sie doch hatten...
 

"Das Geschlecht der Vallimon sieht auf eine Reihe von Wohltäter und Schöpfern herab. Ihr könnt Euch glücklich schätzen in so einer privilegierten und geschichtsträchtigen Familie...."

Lorell, der erstgeborene Sohn, des Sohnes des amtierenden Fürsten Vallian Drages von Vallimon langweilte sich zu Tode, als er seine Ahnengeschichte zum sechsten Mal am heutigen Tage hörte. Er war gerade sechs Jahre alt und sein Blick floh von dem Stammbaum zum Fenster, als da ein weißer Haarkranz zum Vorschein kam. Sowie ein paar eisblaue Augen.

Aber nicht sein Vater stand da, was durchaus auch auf diese Beschreibung passen würde, nein es war sein Großvater. Lächelnd schwebte er vor dem Fenster und Lorell sah wie es sich langsam, durch Geisterhand öffnete und die Finger des Großvaters ihn zu sich lockten.

Lorell sah noch mal zum Lehrer, der aber sah gebannt auf den Stammbaum und redete immer noch weiter. Und so war die Endscheidung leicht, lautlos rutschte er vom Stuhl und rannte zum Fenster, sprang hinaus und landetet in den Armen des Großvaters.

"Opa!", kicherte er, als sich der Lehrer nun doch umdrehte: "PRINZ! Ihr müsst noch..."

Doch dann schwebte der Großvater mit ihm auch schon weg...

"Na was habt ihr gemacht?", fragte Vallian und der Junge gähnte.

"Den Stammbaum besprochen..."

"Zum dritten mal heute?"

"Sechsten..."

Die langen, weißen, gewellten Haare tanzten im Wind und Lorell kuschelte sich in die Arme des Erwachsenen.

"Ich habe dich lieb Opa..."

"Ich dich auch mein Kleiner."

"Werde ich auch mal so schöne lange Haare haben wie du?", fragte das Kind hoffnungsvoll, weil seine Haare nur bis zur Schulter reichten, zum Leidwesen von ihm.

"Sicher, nur schön wachsen lassen."

Vallian sah nach vorne.

"Schau das ist unser Reich."

"Es ist wunderschön! Und ich verspreche dir ich werde eine guter Fürst werden! Der die Leute beschützt so wie du es auch tust Opa!"

"Davon bin ich überzeugt mein kleiner Lorell..."

Das Kind kicherte und sah zum Himmel.

"Opa?"

"Ja?", meinte dieser und sah auch nach oben.

"Schau mal eine Sternschnuppe!"

"Na dann wünsche dir etwas, aber du darfst es nicht verraten."

"Ja!"

Der kleine Herr schloss die Augen und dachte ganz feste an seinen Wunsch.

"Mein Herr!", rief es von unten.

Es war Vallians Berater. Der Fürst sah nach unten und schwebte hinab.

"Was gibt es?"

"Die Gäste sind eingetroffen", sprach der Diener keuchend, "bitte kommt zurück."

"Na, du hast es gehört Lorell, aber heute Abend lese ich dir etwas vor. Versprochen!"

Damit gingen sie zurück zum Schloss.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  vallendrael
2016-09-25T09:20:22+00:00 25.09.2016 11:20
Das ist irgendwie schneller eskaliert als ich vermutet hatte. O.ô Dass Jahweh so ein großes Problem mit dem kleinen hatte, hätte mir vielleicht klar sein können, weil er Luzifel ja explizit zu sich gerufen hat. Aber dass er ihn dann dafür direkt aus dem Himmel schmeißt? Ganz schön eifersüchtig, unser guter Herr. Irgendwie hatte ich aber zuerst erwartet, dass er den Kleinen auf die Erde schmeißt, weil er das ja im Prinzip könnte. Oder hat er das nicht gemacht, weil Luzifel ihn dann einfach zurück geholt hätte?
Und was geschieht jetzt mit den Kätzchen? Die hängen ja irgendwie direkt mit seinen Flügeln zusammen, brennen die jetzt also auch ab, wenn die Flügel verkohlen? ó.ò Armer Luzifel, da verliert er ein Kätzchen, ersetzt das und verliert dann alles. Nicht nur seine Kätzchen, sondern auch noch seine gewohnte Umgebung... das wirkt in der Tat ein bisschen sehr drastisch von Jahweh, immerhin hatte Luzifel auch eine wichtige Stellung, die - glaube ich - nicht ganz so einfach ersetzt werden kann.
Und ja, das ist bestimmt einfach nur eine Sternschnuppe... Ich mach mir ein bisschen Sorgen um den kleinen Lorell. ó.ò
Antwort von:  DameEvieFrye
25.09.2016 11:55
Ja, der gute Herr ist extrem Eiferüchtig. Er schaut Lucifel als sein Besitz an und das dieser versucht ein eigendes Leben ohne ihn zu führen, ist inakzeptabel für ihn. Sicher hätte er den Kleinen auf die Erde verbannen können doch dann wäre Lucifel ihn auch geflongt. Das wollte er verhindern. Jahwe sieht das alles als eine art "Erziehungmetode" an. Er will Lucifel brechen das dieser merkt das er ohne ihn nicht leben kann. So hofft er, dass er zurück zu ihm gekrochen kommt und um verziehung bittet. Und wenn das geschied muss Lucifel zum Zeichen seine Treue und Reue den Kleinen töten. Darum hat er ihn zurück geholt als Geisel. Das war der Plan....aber wir wisse ja das es anderes kommt.
Was noch mit dne Kärzen passiert und mit dne Flügel, das wirs sich noch zeigen^.^ Alles wir aufgeklärt werden.
Aber schön das du immer wieder Kommis schreibst das ist echt lieb von dir! Danke!
Antwort von:  vallendrael
25.09.2016 12:00
Whaaaaaaaaaaat? D:< Boah ey, Jahweh! Als SO fies habe ich ihn dann doch nicht eingeschätzt, aber freut mich, diese Information erhalten zu haben. Mann, mann, mann. Man merkt direkt, dass der an den alttestamentarischen Gott angelehnt ist. Dass Luzifel da nicht wieder zurück will, ist kein Wunder. Ahnt er denn, dass Jahwe sowas plant? Irgendwie kann ich mir das vorstellen.
Ich freu mich schon drauf, weiter zu lesen. Und klar, wenn ich die Zeit dazu finde kommt ein Kommi. :D
Antwort von:  DameEvieFrye
25.09.2016 12:08
An sich kannte Lucifel so etwas schon von seinen Engel und ja da war so ein gewisser Verdacht doch das sein 'Vater' der ihn abgeblich liebt so etwas tun würde bzw plant, das hat unser lieber Engel noch nixht gewusst.
Aus Schaden wird man klug kan man da nur sagen^^'
Und es wäre ja auch langweilig würden die Charas keine Veränderung durchmachen. Es ist wichtig für mich das man erkennte das die Personen an ihren Erfahungen wachsen und so auch anders Endscheidungen treffen. Als wie sie das vielleicht früher gemacht haben. ABER eines sage ich dir^.^ Ich schriebe nur Storys die am Ende ein schönes Ende haben. Das Leben ist schon an sich zu Grausam, da kann man wenigtens dort wo man etwas machen kann es zu etwas schöneren wandeln, also wenn die Story noch kein schönes Ende hat, dann kannst du bei mir ausgehen, das es noch eine Frotsetzung geben wird bzw wenigtens ein Sonderkapitel^^
Antwort von:  vallendrael
25.09.2016 12:42
Ohne Entwicklung wäre es wirklich langweilig. Ich werd mal sehen, ob ich in Zukunft ein bisschen mehr darauf achte, für wie realisitisch ich die geschilderten Entwicklungen der Charaktere halte. :D
Aber im Moment sieht es echt nicht danach aus, als könntest du da das Ruder noch zu nem happy ending rum reißen. :D Bin also gespannt, wie das zustande kommen wird. Freut mich zu hören, dass es es noch geben wird.^^
Antwort von:  DameEvieFrye
25.09.2016 12:46
Es wird noch etwas dauern aber es wird alles gut^.^
Hoffe nur du bist dann nicht alt so sauer bist das du etwas länger warten muss.
Antwort von:  vallendrael
25.09.2016 12:51
Keine Angst. :D Ich bin geduldig. Bloß, wenn du mich fünf Jahre oder so warten lässt, werde ich vermutlich keine Kommis mehr schreiben. XD Nachdem ich einmal ungefähr alle halbe Jahre nachgefragt habe, obs weiter gehen wird...
Antwort von:  DameEvieFrye
25.09.2016 12:53
Nein so lange nicht^.^ Nur zur Zeit habe ich einge Problme mit einer gewissen Userin, das raubt mir die Kreativität zum schreiben. Sicher kennst du das auch.
Von:  vallendrael
2016-09-17T23:31:36+00:00 18.09.2016 01:31
Auch ohne den letzten Satz hätte ich Befürchtungen gehegt, dass irgendwas schief gehen wird. Sicher, ich weiß nicht, wie mächtig und allwissend Jahwe in deiner Geschichte ist, aber ich glaube immer noch, dass er mehr weiß, als seine eigene Schöpfung. Und dementsprechend zumindest auch besser einschätzen kann, was geschehen wird als diese. Dementsprechend glaube ich ihm, wenn er sagt, dass Luzifel keine Ahnung von Kindern hat. Ich kann nur hoffen, dass das nicht allzu böse enden wird, der Kleine ist zu süß, dass ihm am Ende irgendetwas zustößt, oder er durch falsche Erziehung böse wird oder so. Und Luzifel ist auch zu lieb, als dass ihm etwas zustoßen soll. Aber natürlich - wir kennen ja den Prolog. Und in gewisser Weise bin ich hier, weil ich lesen will, wie er fällt.^^°
Antwort von:  DameEvieFrye
18.09.2016 10:56
Danke für den schönen Kommi.
Jahwe ist eine Nuss für sich. Aber ich hab noch vor den weiteren Weg von allen drein aufzuzeichnen. Es kommen noch viele neue Charas^^ Darauf kannst du dich freuen!
Von:  vallendrael
2016-09-16T09:03:49+00:00 16.09.2016 11:03
Süß! Das erweicht einem das Herz und lässt einen dann doch irgendwie froh sein, dass Luzifel der Verlust zugestoßen ist... Aber nur irgendwie. Die Reaktion der Katzen ist auch spannend. Vor allem, weil sie doch schon häufiger mitbekommen haben, wie Luzifel Leben erschaffen hat, oder? Aber wahrscheinlich noch nie auf diese Weise.
Ich finds lustig, wie das Kleine Luzifel Mama nennt. :D Da vernute ich doch glatt eine tiefere Bedeutung hinter. ;)
Antwort von:  DameEvieFrye
16.09.2016 13:20
Ja, da hast du recht. Normalerweiße schaft er leben anderes und nicht so. Ja der kleine Sonnenschein ist ein ganz süßer Fratz^.^ und da er ein Hybrit ist, versteht er sowohl die Engel als auch die Katzen, ein Vorteil den Lucifel nicht hat. Schön das dir das Kapitel gefällt!
Von:  vallendrael
2016-09-13T11:21:52+00:00 13.09.2016 13:21
Irgendwie befürchte ich, dass es von hier an nur schlimmer wird. Schnüff.
Aber beeindruckend, welche Emotionen du rüber bringen konntest, obwohl man die Charaktere noch kaum kennt, ich zumindest hatte den Eindruck, eigentlich noch am Anfang der Geschichte zu stehen und erstmal einen Überblick darüber zu erhalten, wer eigentlich für wen wie wichtig ist. Und trotzdem vermisse ich die Serval und trauere um sie.
Ich bin gespannt, wie es aufgelöst wird, wer dafür verantwortlich ist. O.o Und wundere mich auch ein bisschen, dass nicht Luzifel es ist, der anscheinend das Böse in die Welt bringt, sondern dass es von woanders her zu stammen scheint. Wie gesagt, ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Antwort von:  DameEvieFrye
13.09.2016 13:41
Danke für den Kommi. Ich habe mich mega gefreut ^.^
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es wird noch alles aufgeklärt und auch das große WARUM. Ich versuche auch relativ zeitnah das alles hinzubekommen, aber die Muse ist so eine kleines Kind was nicht immer Lust hat mit mir zu spielen. Sicher ist aber das es weiter gehen wird!
Und nochmal herzlichen Danke!
Von:  SirJacobFrye
2016-09-11T07:07:03+00:00 11.09.2016 09:07
Rrrrr...
Ich mag den Prolog noch immer. ^^
Macht richtig Lust auf Mehr. ^^


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