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Die Geschichte der Erde

Aria's Geschichte
von

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Konfrontation

Nach Zeiten mal wieder ein Kapitel und das auch nur, weil ich das Internet meiner Eltern für eine kurze Zeit nutzen darf. Ich hab selber noch keines, das regt mich so auf. Aber schreiben kann ich wenigstens und daher kommt nun ohne großes Gerede das nächste Kapitel.
 

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Der Weg den Berg hinauf fiel ihr inzwischen leichter. Früher war es schwer gewesen, aber diesmal fühlte es sich an, als würde die Erde ihr helfen, den steilen Pfad zu erklimmen. Es war merkwürdig, aber Aria empfand eine tiefe Ruhe, die sie vorher nie gespürt hatte. In dem Moment, in dem ihr ihre Elementarkraft bewusst geworden war, hatte sie einen Frieden verspürt, der irgendwie seltsam war. Auch wenn ihre Mutter und ihre Großmutter es nicht leicht hatten und Aria in Nedrons Augen ein Schandfleck war, so war sie immer noch eine Wölfin des Rudels. Sie war keine Missgeburt, sie war eine Erdwölfin und darauf konnte sie stolz sein. Gerade deswegen war es Zeit, sich nicht mehr so runterziehen zu lassen. Schnell war sie bei der Höhle ihrer Familie angekommen, in der ihre Großmutter und ihre Mutter schon warteten. Camera kam sofort zu ihrer Tochter gelaufen. "Oh Gott, Aria, wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht. Du solltest doch in der Höhle bleiben", kam von der immer noch sehr aufgeregten Wölfin. "Meine Güte, Camera beruhig dich. Du hast dich früher auch nicht brav in der Höhle aufgehalten, wenn ich es dir gesagt habe. Junge Wölfe wollen nun einmal etwas erleben", schnaubte Ariadne. "Entschuldigt, dass ihr euch Sorgen gemacht habt. Aber ich war eine Weile in einer Höhle eingesperrt", erwiderte Aria und sofort waren die anderen beiden Wölfinnen hellhörig. So gaben sie erst Ruhe, als Aria von dem Überfall durch Nedrons Kinder erzählte. Außerdem erzählte die junge Wölfin davon, wie die Erde am Ende zu ihr gesprochen hatte, um sie zu beruhigen und schlussendlich sicher aus der Höhle zu führen. Beide Wölfinnen sahen die junge erstaunt an. "Du hast die Erde gehört?", fragte Camera ungläubig und sah zu ihrer Mutter. "Das kann doch gar nicht sein. Ein junger Erdwolf kann doch nie so mit der Erde in Kontakt stehen, oder nicht, Mutter?" Ariadne schien plötzlich sehr nachdenklich zu sein. "Oma?", fragte Aria verwirrt, denn ihre Großmutter reagierte überhaupt nicht auf Cameras Frage. Die alte Wölfin erhob sich und ging um ihre Enkelin herum, wobei sie sie genau betrachtete. Aria war nicht minder verwirrt als ihre Mutter. Schließlich ließ Ariadne sich wieder auf ihre Hinterbeine nieder und sah die anderen beiden an. "Ich kann mir das auch nicht wirklich erklären", sagte sie dann. "Wieso tust du so geheimnisvoll, wenn du es doch nicht weißt?", knurrte Camera und konnte über ihre Mutter nur den Kopf schütteln. "Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht weiß, ich habe nur gesagt, ich kann es nicht erklären", knurrte nun Ariadne. "Wo ist denn da der Unterschied?", fragte Aria verwirrt. "Der Grund, dass du die Erde so gut hören kannst sind die da", meinte ihre Großmutter und deutete auf die silbergrauen Pfoten ihrer Enkelin. Die junge Wölfin hob ihre betroffene Vorderpfote und betrachtete sie. "Was ist denn das Besondere an den Pfoten, abgesehen davon, dass sie eine andere Farbe haben?", wollte die junge Wölfin wissen. "Ich behaupte, du hast die Pfoten deines Großvaters geerbt. Er hatte ein besonders feines Gespür für die Erde und hat oft zu ihr gesprochen. Ich weiß noch, wie er teilweise Stunden still dasaß und in vollkommenen Einklang mit der Erde war. Er nannte es sensible Pfoten. Sie sind wohl besonders selten und dein Großvater hatte sogar alle Pfoten so. Du scheinst zwei zu haben, aber die letzten vor deinem Großvater sind angeblich einige hundert Jahre her. Es heißt, dass ein solcher Wolf eine besondere Aufgabe hat und daher in viel tieferer Verbindung zur Erde steht. Aber dass es auch dazu führen würde, dass du deine Elementarkraft so früh entdecken würdest, habe ich nicht erwartet", erklärte die alte Wölfin. Aria legte den Kopf schief. „Ich verstehe nicht so ganz“, murmelte die junge Wölfin und auch Camera schüttelte den Kopf. „Was willst du uns denn damit nun sagen, Mutter?“ Ariadne sah zu ihrer Tochter. „Ich glaube unsere kleine Aria hat noch Großes vor sich“, schloss die alte Wölfin nur und ließ ihre Tochter und ihre Enkelin immer noch verwirrt zurück.
 

Die nächsten Tage hielt Aria sich von Nedrons Kindern fern. Sie zog sich lieber auf ein kleines abgelegenes Felsplateau zurück und probte ihre neu gewonnene Elementarkraft. Allerdings endete es sehr schnell in Frustration. Egal was die junge Wölfin versuchte, die Erde unter ihren Pfoten rührte sich kein bisschen und die Stimme der Erde war überhaupt nicht zu hören. Aria schubste einen Stein beiseite und gab ein mürrisches Knurren von sich. „Der Stein kann auch nichts dafür“, hörte sie kurz darauf die Stimme ihrer Großmutter hinter sich. Aria drehte sich zu dieser herum. „Wieso funktioniert es nicht, Oma? Die Erde reagiert so gar nicht auf mich“, murrte die junge Wölfin. „Du bist zu ungeduldig, Kind. Die Erde hat dir in der Höhle geholfen. Das heißt aber nicht, dass sie dir direkt blind gehorcht. Die Erde ist ein ruhiges Element. Sie braucht eine Weile, um in Bewegung zu kommen. Und du darfst nie vergessen, man kontrolliert die Erde nicht. Die Erde erlaubt dem Wolf, sie zu bewegen und zu nutzen. Aber sie ist und bleibt ihr eigener Herr, so wie jedes andere Element auch“, erklärte Ariadne. Aria legte den Kopf schief und betrachtete den Stein, der ein Stück weggerollt war, nachdem sie ihn gestoßen hatte. „Wer hätte gedacht, dass das alles so kompliziert ist. Aber ich hätte bis vor kurzem auch nicht damit gerechnet, die Erde zu hören“, murmelte die junge Wölfin. „Du wirst es schon noch lernen. Lass dich einfach von der Erde führen“, riet die ältere Wölfin ihrer Enkelin und ließ diese dann auch wieder alleine.
 

Den Rat ihrer Großmutter beherzigte Aria in ihren nächsten Trainingseinheiten und schon bald konnte sie Erfolge verzeichnen. Sie hatte die Erde gebeten sie zu unterrichten und die Erde war gefolgt. Wenn Aria sie bat, formte sie sich und schon bald war die junge Wölfin in der Lage, kleinere Erdskulpturen zu formen und Felsen zu bewegen, solange sie nicht allzu groß waren. Gleichzeitig wurde die Stimme der Erde lauter und deutlicher und schon bald konnte die junge Wölfin sie sehr genau hören. Ihre Bindung zur Erde wuchs und wuchs und schon bald war die Wölfin bereit, sich größeren Herausforderungen zu stellen. Deswegen wagte sie sich eines Tages zum Trainingsplateau, auf dem die Jungwölfe unter Aufsicht einiger Erwachsenen ihre Elementarkräfte trainieren konnten. Es gab eine Art Grube in der die Wölfe Kämpfe austrugen, um ihre Stärke zu messen, dazu gab es Felswände, die man erklimmen konnte, sowie einige Felsbrocken, die man bewegen konnte. Als Aria das Plateau erreichte, waren einige andere Wölfe verschiedenen Alters dort. Allerdings waren auch Nedrons Kinder anwesend, die ihrem Lehrer wenig Aufmerksamkeit schenkten. Dieser schien ihnen gerade etwas zu erklären, allerdings war Aria zu weit weg davon, um etwas verstehen zu können. Als man sie entdeckte endete das Gespräch allerdings sehr abrupt und alle Augen richteten sich auf sie. „Seht mal, wen wir da haben. Käfera ist wieder da“, rief Kiora. „Dass sie sich wieder aus ihrem Loch getraut hat“, spottete Vito. Nox hingegen war ruhig und schaute nur abfällig. Aria ignorierte die Kinder der Alphas und ging zu einer der Felswände. „Hey, Käfera, ein wenig Respekt! Du hast hierher zu kommen und dich zu verbeugen, bevor du an uns vorbeigehst! Immerhin sind wir die Kinder der Alphas!“, knurrte Kiora. Aria schnaubte. „Na und? Deswegen werfe ich mich euch doch nicht zu Pfoten“, schnaubte die junge Wölfin.

Auf dem Plateau wurde es totenstill. „Sag mal, hat man dir keinen Respekt beigebracht?“, schnaubte die Tochter der Alphas und baute sich vor Aria auf. Sie bleckte die Zähne und knurrte, aber Aria blieb unbeeindruckt. Vito stellte sich neben seine Schwester. „Eyy, auf den Boden! Du hast uns Respekt zu zeigen!“, knurrte er. „Du weißt doch nicht mal, wie man „Respekt“ buchstabiert“, konterte Aria. „Was fällt dir eigentlich ein? Sollen wir dich noch einmal in eine Höhle verfrachten, damit du lernst, dich zu benehmen?!“, fragte Kiora aufgebracht. Inzwischen hatten sich alle Wölfe, die sich auf dem Plateau befanden, um die kleine Gruppe versammelt und einige begannen zu tuscheln. Arias offene Respektlosigkeit über den Kindern der Alphas schien sie zu irritieren, denn offen die Stirn bot keiner, weder den Kindern noch den Alphas selbst. Sie alle unterwarfen sich Nedrons Willen. Inzwischen hatte sich auch Nox zu seinen Geschwistern gesellt und betrachtete Aria abschätzend. „Du hast eine ganz schön große Klappe“, sagte er dann ruhig. Er war vielleicht der kleinste unter den Geschwistern, aber man sagte er war dafür der mit der stärksten Elementarkraft. Daher hatte er auch das Sagen unter den drei Kindern. „Ich habe einfach keine Lust nach eurer Pfeife zu tanzen“, erwiderte Aria. Vitos Knurren wurde lauter. „Pass bloß auf, sonst mach ich dich platt“, warnte er. Allerdings blieb die junge Wölfin weiterhin unbeeindruckt. Was natürlich keiner der anderen wissen konnte war, dass die mit der Erde kommunizierte. „Mutter Erde, wirst du mir helfen, wenn sie mich angreifen? Ist es erlaubt ihnen das Maul zu stopfen?“, fragte sie. Die Erde gab ihr eine Zustimmung und machte ihr deutlich, dass Aria ihren Beistand hatte. Die Erde mochte die Jungen der Alphas nicht, die den nötigen Respekt vor ihrem Element verloren. Daher stand das Element voll hinter Aria. Aber das ahnte bis dahin niemand. „Hast du sonst noch was zu sagen? Wenn nicht, würde ich mich gerne mit Wichtigeren Dingen befassen“, wandte Aria an Vito gewandt zu und der Wolf ging sofort auf die Provokation ein. Er knurrte und sprang auf Aria zu. Bevor er sie allerdings erwischen konnte, erhob sich eine kleine Felswand aus dem Boden empor und der größere Sohn der Alphas knallte mit voller Wucht dagegen. Die Erde allerdings hielt stand und so landete Vito am Boden und hielt sich den Kopf. Kiora und auch die umstehenden Wölfe betrachteten inzwischen teils verwundert teils erschrocken die Wand, die sich erhoben hatte. „Was zum… warst das etwa du?“, fragte die Tochter der Alphas und sah erschrocken zu Aria. „Eigentlich muss ich euch dafür danken, dass ihr mich in dieser Höhle eingesperrt habt, denn dadurch hat die Erde mit mir gesprochen. Und falls es euch interessiert, sie kann euch nicht leiden!“, schnaubte Aria. Kiora schaute sie ungläubig an, offensichtlich verunsichert. Allerdings drang plötzlich eine Stimme zu der Gruppe, die deutliches Missfallen ausdrückte. Es war niemand anderes als Vinaria, die Alphawölfin. „Niemand hört die Erde! Die Erde ist nur ein Werkzeug, dass man zu seinen Gunsten nutzen kann! Sie beugt sich unserem Willen! Zu glauben, dass die Erde zu jemandem spricht und jemanden bevorzugt, ist absolut lächerlich. Das zeigt nur wieder einmal, wie dumm und einfältig du und deine Familie doch bist.“ Die Alphawölfin nahm neben ihrer Tochter Stellung, die sich in Anwesenheit ihrer Mutter wieder sicherer zu fühlen schien. Inzwischen hatte auch Vito sich wieder erhoben, hielt aber einen Sicherheitsabstand zu Aria. Das Getuschel zwischen den Wölfen des Rudels wurde mehr, offensichtlich war das Ganze Grund für eine rege Diskussion. Das erweckte erneut das Missfallen Vinarias. „Ruhe!“, bellte sie und alle Wölfe zuckten zusammen. „Du hast gar keine Ahnung. Die Erde hat sehr wohl eine Stimme und einen eigenen Willen. Vielleicht schafft ihr es momentan noch, sie zu beugen, aber irgendwann wird sie euch nicht mehr dienen und mal sehen, ob ihr dann noch so selbstsicher seid“, erwiderte Aria. Vinaria schnaubte. „Dummes Ding. Aber bitte, wenn du meinst mit der Erde plaudern zu können, dann glaub deine Hirngespinste.“ „Das sind keine Hirngespinste“, ertönte daraufhin Ariadnes Stimme. Der Trubel auf dem Plateau war inzwischen dem ganzen Rudel bekannt und immer mehr Wölfe sammelten sich um die Schaulustigen herum. Die alte Wölfin trat an die Seite ihrer Enkelin, gefolgt von ihrer Tochter Camera. „Molaris, meine Gefährte und euer ehemaliger Alpha hat immer zur Erde gesprochen und er hat sie deutlicher gehört, als jemals ein Wolf dieses Rudels zuvor. Nur weil ihr den nötigen Respekt vor der Erde verloren habt, ist es kein Hirngespinst!“, knurrte die alte Wölfin. Vinaria schnaubte abfällig. „Molaris war ein einfältiger Narr. Deswegen war es für dieses Rudel auch das Beste, dass Nedron das Rudel übernommen hat“, erklärte die Alphawölfin. Ariadne legte die Ohren an und knurrte. Allerdings trat Aria vor, bevor die alte Wölfin irgendetwas tun konnte. „Du und deine Familie könnt mich gerne beleidigen, drangsalieren, isolieren oder was auch immer euch einfällt. Aber niemand beleidigt meinen Großvater!“ „Du hast ihn nicht mal gekannt, also ist es ziemlich unsinnig für einen senilen alten Wolf Partei zu ergreifen“, meinte Kiora. „Molaris war kein seniler alter Wolf, er war ein großartiger Alpha und hat das Rudel ordentlich geführt“, wandte nun einer der umstehenden Wölfe ein. Auch einige andere Wölfe des Rudels äußerten ähnliche Dinge und die meisten waren auch der Meinung, dass ihr alter Alphawolf ein gerechter Anführer gewesen war. Im nächsten Moment wurde der Wolf, der als erster Partei für den alten Alpha ergriffen hatte, zu Boden gerungen und ein tiefes Knurren folgte. Nedron war aufgetaucht und hatte den Wolf überwältigt. Die Bisswunde am Hals des Wolfes war deutlich und dieser zog den Schwanz ein und legte sich flach vor dem Alpha auf den Boden. Auch viele der anderen Wölfe senkten ihr Haupt. Nedron schnaubte und sah zu Aria, ihrer Großmutter und ihrer Mutter. „Du scheinst wirklich nicht dazu zu lernen. Nicht nur, dass du gar nicht existieren solltest, jetzt bist du auch noch so dreist, meine Familie so respektlos zu behandeln und mit deinen Hirngespinsten Unruhe in dieses Rudel zu bringen. Das Ganze ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Es wird glaube ich Zeit, dich endgültig in deine Schranken zu weisen“, erklärte der Alpha. Allen schien klar zu sein, was er damit meinte und die Wölfe, die sich gerade noch so eng um das Geschehen versammelt hatten, traten scheu etwas zurück. Aria blieb stehen. „Meinst du so wie der hinterhältige Angriff auf Bairon und mich? Der Tag an dem du Bairon umgebracht hast? Oder tust du diesmal so als würdest du ein öffentliches Exempel statuieren?“, fragte sie den Alpha frei heraus. Sofort ging das Gemurmel im Rudel wieder los. Bairons Tod war bekannt, aber immerhin war nie offen bekannt geworden, dass Nedron für seinen Tod verantwortlich gewesen war. Immerhin hatte der Alpha die beteiligten Wölfe zum Stillschweigen verdammt. „Pass auf, was du sagst“, knurrte Nedron. „Ich habe keine Angst vor dir. Du bist kein guter Alpha, du bist ein egoistischer Tyrann, der alle unterdrückt und die ausschaltet, die nicht nach seiner Pfeife tanzen. Und deine Familie ist nicht besser als du“, warf Aria ihm vor.

Nedron fletschte die Zähne. Danach sprang er auf Aria zu. Diese konnte mit einem Satz zur Seite knapp ausweichen, allerdings rutschte sie aus und landete sehr unsanft auf ihrem Bauch. Sie konnte sich gerade rechtzeitig wieder aufrappeln, um dem nächsten Angriff von Nedron auszuweichen. Aria lief los, durchbrach die Reihen der umstehenden Wölfe und versuchte Nedron zu entkommen, der ihr nachhetzte. „Mutter Erde, bitte hilf mir“, flehte sie die Erde an. Kurz darauf schossen Erdsäulen aus dem Boden, die immer wieder vor Nedron auftauchten. Der Alpha erwischte sie fast, schaffte es aber immer auszuweichen und verfolgte Aria weiter. Die Wölfe des Rudels waren inzwischen auf die höheren Ebenen geflüchtet, um der Auseinandersetzung zu entgehen. Arias Mutter und ihre Großmutter wurden indes von Vinaria und ihren Kindern davon abgehalten, der jungen Wölfin zu Hilfe gekommen, die von Nedron über das Plateau gejagt wurde. Am Ende hatte der Alpha sie in die Grube getrieben und Aria hatte keine Möglichkeit mehr auszuweichen. Außerdem war sie außer Atem und dadurch waren die Erdsäulen, die Nedron den Weg blockiert hatten, deutlich weniger geworden. Der Alpha hatte sie in die Ecke gedrängt. „Ich muss zugeben, dass du scheinbar was von deiner Elementarkraft verstehst, aber es reicht nicht, um gegen mich anzukommen. Es wird Zeit, einen Störenfried loszuwerden“, knurrte der graue Wolf und griff Aria erneut an. Allerdings traf er nicht die junge Wölfin. Ihre Großmutter hatte sich am Ende an Vinaria vorbei stürzen können und war dazwischen gesprungen. Nedron hatte sie an am Brustkorb erwischt und bemerkte erst nach einem kurzen Augenblick, dass er nicht Aria erwischt hatte. Er ließ die alte Wölfin los, die sofort zu Boden ging. Aria stürzte zu ihrer Großmutter. „Oma? Oma! Sag doch was!“, jammerte sie. Nedron schnaubte. „Das ist das letzte Mal, dass ich dich davonkommen lasse. Beim nächsten Mal, wird einer deiner Sippe sterben, entweder du, oder sie“, drohte er, drehte sich um und ging. Camera war indes bei ihrer Tochter und ihrer Mutter angekommen. Sie stupste die alte Wölfin an und war nicht minder besorgt als ihre Tochter. „Bitte, irgendwer muss helfen! Bitte!“, flehte Aria, aber die Wölfe des Rudels wandten unter Nedrons eisernem Blick ihre Mienen ab und nach und nach leerte sich das Plateau. Von Ariadne kam ein erschöpftes Schnaufen und die Wunde blutete ziemlich stark. Aufgrund ihres Alters setzte die Verletzung ihr noch mehr zu, als es einem jungen Wolf getan hätte. Camera war wütend. „Ihr seid alle Feiglinge! Anstatt zu helfen, rennt ihr alle mit eingezogenem Schwanz davon! Glückwunsch zu dem Mangel an eigener Meinung!“, schrie sie die Wölfe an, die einfach stumm vorbeigingen. Aria schaute zu ihrer Mutter, die sie bisher nie so aufgebracht gesehen hatte. „Mama, wir müssen sie den Berg runterbringen, in den Wald. Wir müssen zu Ioara. Sie kann bestimmt noch etwas tun“, wimmerte die junge Wölfin, sich an diese Möglichkeit klammernd. Sie zitterte vor Erschöpfung, aber die Sorge über ihre Großmutter überwog. Camera sah zu ihrer Tochter. „Aria, der Weg ist zu lang, das schaffen wir nie“, wandte die Wölfin traurig ein. „Doch, das müssen wir. Oma wird überleben. Ich werde nicht noch jemandem verlieren!“, schrie sie verzweifelt und presste ihre Pfoten fest auf den Boden. „Bei all der letzten Kraft, die ich habe und bei meinem Opa Molaris, ich bitte dich Erde, hilf mir und trage meine Großmutter nach unten. Wenn ich dafür umfallen muss, aber bitte, hilf mir“, schluchzte Aria. Zunächst tat sich nichts doch dann erhob sich die Erde unter Ariadne ein Stück, umfasste genau ihre Konturen und schob die Wölfin ganz langsam voran. Es war als würde die alte Wölfin auf einer Erdwolke schweben und Aria lief neben ihrer Großmutter her, gefolgt von ihrer Mutter.
 

Aria und ihrer Mutter kam der Abstieg wie eine Ewigkeit vor, obwohl sie dank der Erde nur wenige Minuten gebraucht hatten. Die junge Wölfin war inzwischen am Ende ihrer Kräfte, die Erde half ihnen zwar, aber die Kraft dafür kam von ihr. Doch sie musste für ihre Großmutter stark sein und daher riss sie sich zusammen. Ihre Mutter beobachtete Ariadne genau und schien inzwischen zu sehr unter Schock zu stehen, um ihrer Tochter mit dem Transport helfen zu können. So lag die Last allein auf der jungen Wölfin, die kurz vor dem Zusammenbrechen war, als sie den Wald endlich erreichten. „Halt nur noch ein bisschen durch, Oma. Ioara hilft dir“, versuchte Aria zu sagen, aber ihre Stimme war nur noch ein Fiepen, so sehr rang sie nach Atem. Camera schien etwas zu sich zu kommen, als sie die Erschöpfung ihrer Tochter bemerkte. „Der Wald ist groß. Finden wir sie denn rechtzeitig?“, fragte die Wölfin besorgt und blickte zu ihrer immer flacher atmenden Mutter. „Wenn ihr mich suchen müsstest, vielleicht nicht. Aber ich bin schon da“, erklang die ruhige Stimme Ioaras und die alte Lichtwölfin trat zwischen den Bäumen hervor. Neben ihrem Kopf schwebte ihr Licht, das erst zu Aria flog und dann über Ariadne schwebte. Ioara trat zu den drei Erdwölfinnen und schaute Aria an. „Bitte, hilf meiner Oma“, flüsterte diese noch, bevor sie in Ohnmacht fiel.
 

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Das ist eine sehr gemeine Stelle um aufzuhören, ich weiß.

Aria hat nun auf eine sehr schmerzhafte Art gelernt, dass die Erde zwar bereit ist zu helfen, dafür aber ihre Kraft braucht und diese ist begrenzt, vor allem, da Aria ihre Kräfte gerade erst gefunden hat.

Stellt sich nur die Frage wie hoch der Preis ist, den sie dafür bezahlen muss.

Kann Ioara Ariadnes Verletzungen heilen? Oder wird Aria schon wieder eine geliebte Person verlieren?

All das erfahrt ihr im nächsten Kapitel, ich bemühe mich es nicht zu lange aufzuschieben :-)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Okiro
2017-07-04T18:11:34+00:00 04.07.2017 20:11
Bor also das Kapitel endet echt sehr sehr spannend... Zum Glück hast du schon so bald weitergeschrieben und man kann weiterlesen.
Ich finde es gut, dass du das mit der sensiblen Pfote so gut beschrieben hast. Ich selbst werde das mit der Elementkraft nicht so beschrieben. Im letzten Kapitel hat man ja gelesen, wie ich die Elementkraft bei den einzelnen Wölfen beschreibe: Bei Wasserwölfen ist es mehr ein Fluss und bei Eiswölfen eher ein Schneesturm.

Das Nedron so stark ist dachte ich mir schon... aber seine Kinder sind echt zum Kotzen ... und die Mutter... das sind so kotzige Wölfe.
Aber man merkt, das im Rudel auch Unruhen herscht und das ist gut.

Ich finde es gut, dass Aria ihre Kräfte vertiefen möchte. Ist zu dem Zeitpunkt schon die Elementkraft zurückgegangen? Ich denke schon oder? Dann würfte es ihr ja noch schwerer fallen.

Ich hoffe Ioara kann der Großmutter helfen ... Sie muss einfach!

Ich bin gespannt auf das nächstel Kapitel und freue mich, dass du weitergeschrieben hast!
Antwort von:  Xenojiiva
14.08.2017 21:50
Ich hab mir mal Gedanken gemacht. Ist natürlich doof dass ich etwas geschrieben habe und es bei dir nun anders kommt XD mein Fehler weil ich ja neben dir her schreibe. Aber hab eine Lösung vielleicht könnte man ja sagen dadurch dass Aria noch am Anfang ist und ihre Kraft noch nich so kontrollieren kann kann sie die Form ihrer elementarkraft nicht erkennen. So nach dem Motto die Form sieht man erst wenn man mehr Erfahrung hat. Ist das eine gute Lösung??? 🤔
Antwort von:  Okiro
15.08.2017 11:07
Ja, dass ist eine gute Lösung :) Ich denke damit kann ich leben. ^^


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