Zum Inhalt der Seite

Nur eine Pilotin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Auftrag

Kapitel 7 - Der Auftrag
 

Glessing kehrte in das Quartier zurück, seine Gedanken noch immer bei dem Gespräch. Mit Leichtigkeit hätte er den Colonel aufklären können, ihm sagen, das der Plan seines Vaters bereits an dem Tag durchschaut worden war, als Darth Vader ihn in der imperialen Akademie rekrutierte. Als einer der besten Abgänger seines Jahrganges hatte er nur eine Schwäche, er war vermutlich der miserabelste Pilot des Imperiums. Trotzdem steuerte er das Shuttle des dunklen Lords und musste seine Loyalität jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen. Er diente nicht dem Imperium oder Palpatine, sondern allein dem dunklen Lord der Sith.

Bisher kamen seine auszuführenden Aufträge nicht mit seinem Gewissen in Konflikt und Glessing schätzte sich deswegen glücklich, denn tief in seinem Inneren blieb er seiner Herkunft treu. Jetzt jedoch, wo er wusste, wer Selinas Vater war, begann eine kleine Stimme in seinem Inneren zu flüstern, sie würde ihn bald schon mächtig in Schwierigkeiten bringen. Deshalb griff er nicht ein, als sie sich mit Cracken traf und hoffte das er die junge Frau nie wieder sehen würde. Die zu erwartende Strafe nahm er dabei sogar in Kauf, denn sie würde nicht seinen Tod beinhalten.
 

Er unterbrach seine Gedanken, blieb stehen und schaute von der Gehplattform hinunter in die tiefen Schluchten des Stadtplanetens. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, mit der Zerstörung Alderaans gab es nichts, was Darth Vader länger hindern würde ihn zu töten. Der Soldat konnte nur hoffen, er war mehr als nur eine wertvolle Geisel. Wenn er so über seinen derzeitigen Auftrag nachdachte, verschaffte es ihm eine einmalige Gelegenheit zu fliehen, am besten zusammen mit der jungen Frau. Doch sie hatte ihre eigene Chance nicht genutzt. Deshalb gab sie ihm Rätsel auf. Wie sollte er Selinas Entscheidung einordnen, welche Gründe zu bleiben, hatte sie. Es herauszufinden verschob er vorübergehend, da es Wichtigeres gab. Wollte sie bleiben, musste die Frachterpilotin einige wichtige Regeln lernen.
 

Noch etliche Schritte entfernt von dem Quartier, schickte er ihr ein Signal an ihr Datapad, welches Selina beantwortete. Sobald sie eine Verbindung über das Comlink hergestellt hatte, bat der Captain: "Da du den Türcode kennst, kannst du mir öffnen."

Die Schwarzhaarige mit den blauen Augen gab die Sequenz ein, und als der dicke Stahl beiseite glitt, stand der Soldat bereits auf der anderen Seite. Sein Antlitz war von Sorge umwölkt und in einem ernsten Ton, befahl er: "Pack deine Sachen. Wir wechseln das Quartier und danach müssen wir reden."
 

Selina suchte sich etliche Dinge aus den Truhen heraus, was sie gut gebrauchen konnte. Danach packte sie ihre anderen Besitztümer zusammen und nur wenig später folgte sie Glessing. Sie erreichten in einem der oberen Bereiche einen gut versteckten Gleiter, verstauten alles und dann setzte der Captain ihn in Bewegung. Ihre Fahrt dauerte eine halbe Ewigkeit und endete diesmal nicht in einem unterirdischen Quartier, sondern hoch oben auf einer Plattform. Die hier liegende Wohnung verfügte über ähnlichen Komfort wie die Vorhergehende. Kaum betraten die beiden die Räume, untersuchte Glessing sie sofort nach versteckten Abhöranlagen, wobei Astro ihn unterstützte. Zum Glück fanden sich keine Mikrofone oder Ähnliches.
 

"Setzt dich und hör mir zu!", forderte der Soldat die junge Frau auf und zog sie in Richtung einer Couch. Selina ließ sich niederplumpsen, setzte sich bequem hin und sah ihren neuen Freund abwartend an.

Dieser ließ sich neben ihr nieder und begann warnend: "In Zukunft musst du auf jedes Wort achten, was du sagst. Darth Vader hat viele Feinde, die nur darauf lauern etwas gegen ihn in die Hand zu bekommen. Am wichtigsten ist es jedoch, vergiss die Freunde deines Vaters."

"Aber", wollte sie einwerfen, wurde jedoch sofort unterbrochen. "Selina, diese Leute unterstützen die Rebellion."

"Was ist falsch daran", murmelte sie, leider nicht leise genug.

Glessing ergriff ihre Hand, streifte kurz darüber und erwiderte: "Nichts. Doch um etwas zu erreichen, müssen sie am Leben bleiben."

Die junge Frau starrte den Soldaten mit großen Augen an und sie erinnerte sich an seine Worte, besonders Alderaan betreffend. Dennoch zog sie noch nicht den richtigen Schluss.

"Kein Kontakt mehr, denn dadurch bringst du dich auch in Gefahr. Falls du Aufzeichnungen hast, Namen, Daten oder Sonstiges, vernichte alles!", riet der Captain eindringlich.

Nachdenklich sah Selina ihren Gegenüber an und sie verstand, was er damit bezweckte. Deshalb erläuterte sie Näheres: "Viele dieser Kontakte kenne ich kaum, da mein Vater immer alle Geschäfte mit ihnen abgewickelt hat. Im Laufe der Zeit bereisten wir viele Orte und manche wissen nicht einmal das es Widerstand gegen das Imperium gibt. Trotzdem befolge ich deinen Rat. Allerdings gibt es keine Aufzeichnungen und somit nichts, was mir schaden kann."

Was der Wahrheit entsprach, schriftliche Aufzeichnungen hatte sie nämlich bereits verbrannt. Allerdings gab es noch eine Quelle, auf die sie jederzeit zugreifen konnte. Bei ihren Worten vermied die Schwarzhaarige deshalb zu ihrem Droiden hinzusehen, aus Angst Glessing etwas zu verraten, da sie ihn zu wenig kannte, um ihm zu vertrauen.

Dieser hatte jetzt noch eine Frage: "Woher kennst du Airen Cracken." Weil sie nicht sofort antwortete, fügte er hinzu: "Ich habe euch beide zusammen gesehen. Du hättest mit ihm gehen sollen, weshalb also bist du noch da?"

"Deinetwegen", gestand die unfreiwillige Sklavin. "Frage mich bitte nicht weshalb. Es ist schwer erklärbar. Seit meiner frühesten Kindheit habe ich das Gefühl meine verstorbene Mutter ist bei mir und lenkt meine Schritte. Unbestimmte Ahnungen signalisieren mir manchmal Dinge, wie heute in dem Tapcafe. Hier an deine Seite gehöre ich hin."
 

Eine Zeit lang antwortete der Soldat nicht, sondern erwiderte nur ihren Blick. Es lag lange zurück und er konnte sich kaum daran erinnern. Dexter Cummings Frau wurde kurz vor dem Ende der Klonkriege in einem Kampf getötet. Der Pilot sprach nie darüber und jeder nahm an, weil ihn die Erinnerungen schmerzten. Doch was wenn mehr dahinter steckte und Dexter nur vermeiden wollte etwas Falsches zu äußern. Aus diesem Grund beschlich ihn jetzt der Gedanke, seine Freundin stammte von Jedi ab, was nicht nur für Komplikationen sorgte. Die Motive seines Vorgesetzten eine Sklavin zu befreien würden dadurch nachvollziehbar sein. Ahnte Darth Vader etwas?

Der Drang Selina zu beschützen wurde stärker und noch mehr entwickelte sich. Eine magische Anziehungskraft, welche seit dem ersten Augenblick ihres Zusammentreffens da war. Unwillkürlich beugte er sich etwas vor und küsste hauchzart die junge Frau auf den Mund.

Sie sah ihn deshalb mit großen Augen an, hob ihre Hand und legte sie an ihre Lippen. "Ich ...", begann sie um etwas zu sagen, wusste aber nicht was.

"Mein Dank, für die schönen Tage, welche wir zusammen verbringen durften. Jetzt jedoch müssen wir an wichtigere Dinge denken. Wenn du bleiben willst, befolge meinen Befehl, und halte dich an die Regeln, die ich dir noch nenne. Zuerst jedoch, was ist mit Airen?", lenkte er wieder zurück zum eigentlichen Thema, denn wenn er es nicht getan hätte, würde er seine Schutzbefohlene erneut küssen.
 

Mit einem leichten Schmunzeln berichtete die Schwarzhaarige von der Begebenheit: "Mein Vater lieferte Teile für Landmaschinen nach Contruum, wo dieser mit seiner Familie lebte. Sein Sohn Pasch und ich stritten uns, jeder hielt sich für den besseren Piloten. Einer seiner Freunde, den unsere Diskussion nervte, riet uns zu einem Wettbewerb mit Gleitern. Das Problem war nur, wir hatten keine und deshalb entwendeten wir welche, die Pashs Vater gerade frisch repariert hatte und Kunden gehörten. Einer der älteren Jugendlichen legte eine Strecke fest und dann fuhren wir los. Es war ein interessantes aber auch gefährliches Rennen. Einige der Kurven hatten es in sich und nur knapp entging ich dem Zusammenstoß mit einer Felswand. Kurz vor dem Ziel wurde mein Fahrzeug beschädigt und ich schaffte es gerade noch so mit einer halben Bruchlandung ins Ziel. Ich verlor zwar, aber dieses Ereignis hatte seine Vorteile, ich war um eine Erfahrung reicher. Pash und ich rechneten mit Ärger von unseren Vätern, doch Airen nahm uns beiseite, sah sich die Aufzeichnung an und erklärte uns, welche Fehler wir machten und wo wir besser sein konnten. Während mein Vater einen Flug absolvierte, blieb ich bei ihm. Mein Aufenthalt auf Contruum verstrich viel zu schnell und während dieser Zeit fühlte ich mich in Crackens Familie wohl, er wurde wie eine Art Ersatzvater und er behandelte mich wie seine Tochter."

Obwohl sie hier aufhörte, beinhaltete die wirkliche Geschichte wesentlich mehr Details, darüber schwieg Selina. Während des Zweikampfes nutzte nämlich Cracken mit seiner Crew die Ablenkung, um dem damaligen imperialen Gouverneur eins auszuwischen. Zwei oder dreimal besuchten sie mit ihrem Vater noch den Planeten, doch später verließ Cracken seine Heimat. Deswegen fügte sie hinzu: "Dass er so schnell auf meine Nachricht reagiert hat, bedeutet er war bereits auf Coruscant."
 

Der Soldat äußerte eine Vermutung, um im Anschluss noch etwas zu fordern: "Offensichtlich. Inzwischen wird er fort sein, da er merkte, dass ich dich beschattet habe. Selbst wenn er eine Art Ersatzvater für dich ist, kein Kontakt mehr."
 

Selina spürte immer noch den zärtlichen Kuss auf ihren Lippen und es verwirrte sie. Glessing zeigte seine Besorgnis sehr deutlich, diente das nur um sie einzuwickeln, damit sie dem Soldaten vertraute und ihm Informationen über die Rebellen lieferte. Oder war seine Sorge echt. Wenn sie auf ihr Gefühl vertraute, dann musste sie nichts befürchten.

"Ich werde dir keine Schwierigkeiten bereiten", versprach sie dann ernst gemeint.
 

Ein summendes Geräusch aus dem Nebenraum unterbrach ihre Unterhaltung. Glessing fuhr erschrocken zusammen, da eigentlich niemand wusste, wo er sich befand. Nur ein Wesen konnte ihn hier finden. Deshalb stand er auf, änderte seine Körperhaltung, das Legere fiel von ihm ab und er wurde zum emotionslosen Soldaten. Selina folgte ihm in den Nebenraum bis zum Datenschirm und Glessing nahm das ankommende Gespräch entgegen.

Auf dem Schirm erschien Darth Vader und Selina bekam die Erleichterung des Captain mit. Gleichzeitig  merkte sie, das Glessing dem dunklen Lord treu ergeben war und offenbar mehr in ihm sah als den grausamen Sith, von dem viele sprachen. Denn sie konnte keinen Hass bei dem Soldaten spüren, nur etwas Verunsicherung.

"Mylord, ich bin erfreut sie zusehen ...", fing Glessing an zu sprechen.

Darth Vader unterbrach den jungen Mann: "Wir haben keine Zeit für Floskeln Glessing. Für sie und diese Sklavin habe einen Auftrag. Ein Bote bringt gleich eine Datenkarte. Dort finden sie Instruktionen. Wir sehen uns danach auf meinem Flaggschiff."

Die Verbindung wurde ohne weitere Worte unterbrochen. Der Captain starrte den schwarzen Schirm nachdenklich an, bediente dann einige Knöpfe und rief eine Information ab.

"Merkwürdig, die Nachricht kam hier von Coruscant. Wenn Vader hier ist, warum kommt er dann nicht persönlich vorbei?", bemerkte Glessing, nachdem er gesehen hatte, dass die Nachricht direkt von einem Terminal im imperialen Palast gesendet wurde.
 

Die Antwort darauf würde warten müssen, denn im nächsten Moment erschien der angekündigte Bote, übergab eine Karte und verschwand ohne ein Wort. Der Captain las die Einzelheiten seines neuen Befehls und grübelte über Vaders Motive nach. Vor allem wunderte er sich, weshalb Selina mit von der Partie war. Sie hatte weder eine Ausbildung als Soldat noch besaß sie viel Kampferfahrung. Das Einzige, was sie gut konnte, ein Schiff fliegen, weit besser als er selbst. Ob es ein Test war?

Der blonde Mann drehte sich zu Selina um und forderte sie auf: "Komm, wir beide machen einen Ausflug nach Ord Mantell."
 

Unsicher vollführte die junge Frau einen Schritt, Angst flackerte kurz in ihren Augen: "Mexxius?", entfuhr ihr es.

Der Captain verstand sofort: "Der Händler hat Tatooine nie verlassen. Es besteht kein Anlass zur Sorge. Außerdem ist der Planet groß." Daraufhin folgte Selina ihm, leicht neugierig. Unterwegs wurde sie in den Auftrag eingeweiht.
 

Selina war schon im Shuttle und bereitete es für den Star vor, während Glessing mit einem Imperialen sprach. Dann kam er in das Schiff und teilte der jungen Frau das herausgefundene mit. "Vader war gerade beim Imperator und nun ist er auf dem Weg nach Jazbina. Offensichtlich hat er erfahren, wer den Todesstern zerstört hat und nun jagt er den Piloten."

"Da wünsche ich ihm viel Glück. Jemand der den Todesstern zerstören kann und beinahe Vader auf dem Gewissen hat, muss verdammt gut sein." Bewunderung lag in Selinas Stimme aber auch Besorgnis. Über wen sorgte sie sich. Wohl kaum um den dunklen Jedi, oder doch. Selina war sich da nicht mehr so sicher.

Mit den Worten: "Wir haben Startfreigabe", wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen. Gleich darauf hob das Shuttle ab. Von einer Plattform in der Nähe des imperialen Palastes startete etwa zum gleichen Zeitpunkt ein ähnliches Schiff. Sein Ziel war ein großer Schlachtkreuzer im Orbit. Wahrscheinlich war es Darth Vaders Schiff. Selina konnte seine Nähe förmlich spüren aber da war noch etwas, dunkles, Bedrohendes, eine Gefahr, die direkt aus dem Palast des Imperators zu kommen schien. Etwas Böses schien dort zu hausen und sie fragte sich, welches Tier solche Gefühle in ihr hervorrufen konnte. Denn sie dachte im Traum nicht daran, das sie nur Palpatines dunkle Seite wahrnahm.
 

Kapitel 8 - Soldaten, Rebellen und Kopfgeldjäger
 

Zu Selinas Überraschung tummeln sich einige Gestalten auf Ord Mantell. Jeder ist hinter jemanden oder irgendetwas her. Schlamassel vorprogrammiert



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück