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Nur eine Pilotin

von

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Überraschende Wendung

6. Kapitel - Überraschende Wendung
 

Die Tage auf Coruscant waren relativ unbeschwert und die junge Frau fühlte sich einfach frei. Das Einzige, was ihr derzeitiges Glück trübte, war die Nachricht von der Zerstörung Alderaans. Man hörte es auf allen Kanälen, auf den Straßen und Plätzen der Stadt.

Das Alderaan eine Hochburg der Rebellen gewesen sein sollte, konnte Selina nicht glauben. In diesem Zusammenhang fiel der jungen Frau auf, wie nachdenklich und oft mit abwesendem Gesichtsausdruck Captain Glessing wirkte. Wenn sie es genau betrachtete, seit der Soldat die Bilder in einer Nachrichtenübertragung gesehen hatte. Eines Abends nach dem Essen fragte die junge Frau deshalb neugierig: "Hatten sie einen Bezug zu Alderaan?"

"In gewissem Sinn. Ich hatte dort Freunde", antwortete der Offizier mit einem traurigen Unterton in der Stimme.

"Es tut mir leid", begann die junge Frau mitfühlend und legte ihre Hand auf die des Captain. Dann wurde sie selbst sehr nachdenklich und murmelte: "Welche Waffe ist so mächtig, dass ein ganzer Planet mit einem Mal zerstört wird?" Nur wenige Augenblicke danach sprach sie weiter, da sie, kaum das die Frage ihre Lippen verlassen hatte, die Antwort kannte: "Der Kampfmond."

Der Soldat reagierte nicht, sondern wartete. Dann mit einem Kopfnicken bestätigte der Captain die Richtigkeit ihrer Vermutung, dabei hatte Selina den Eindruck, in diesem Moment trug Glessing das Gewicht der ganzen Galaxie auf den Schultern.
 

In den nächsten Tagen verdrängte der Captain den Gedanken an den Todesstern und genoss die Zeit mit der jungen Frau. Selina erwies sich als angenehme Gesellschafterin, und nachdem der Offizier ihr Versprechen bekommen hatte, nicht zu fliehen, zeigte Glessing ihr viele Dinge auf Coruscant. Selina musste sich eingestehen, dass der Planet bei Weitem schöner war als auf den ersten Blick.

Später blieb die junge Pilotin oft allein in dem Quartier und sie nutzte die Gelegenheit, um am Terminal Pläne von Coruscant zu studieren. Außerdem fand sie in den Hinterlassenschaften ihres Vaters einige Hinweise auf enge Kontakte, Freunde oder Geschäftspartner. Dabei stieß sie auch auf den Namen Manuelo Sing Sal'Asar, der in den Diensten von Bail Organa stand. Selina kannte den Leibwächter persönlich, oft traf sie ihn zusammen mit ihrem Vater. Doch als sie seinen derzeitigen Aufenthaltsort lokalisieren wollte, erfuhr sie von seinem Tod. Den Informationen nach starb er vor etlichen Monaten, als er einen Anschlag auf die Senatorin Leia Organa verhindern wollte. Wenn Selinas Vater davon gewusst hatte, erwähnte er den Vorfall mit keinem Wort. Anderseits waren sie zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Wochen in den äußersten Sektoren unterwegs, weil sie einen lukrativen Transport zu erledigen hatten. Vermutlich hatte ihr Vater noch keine Kenntnis vom Tod seines Freundes.
 

Die schlechten Nachrichten sollten nicht abreißen. Ein Großteil des Imperiums wurde erschüttert als die Nachricht von der Zerstörung des Kampfmondes nach Imperial City, wie man Coruscant jetzt eigentlich nannte, drang.

Selina beteiligte sich nicht an den Gesprächen und verschiedenen Vermutungen. Nur gegenüber von ihrem Wächter bemerkte sie einmal: "Die Rebellen haben Alderaan gerächt."

"Doch zu welchem Preis", entgegnete der Soldat. Dass er der jungen Frau zustimmte, erwähnte der Offizier mit keiner Silbe.
 

Deutlich merkte Selina in den nächsten Tagen, dass Captain Glessing sich wegen irgendetwas sorgte. Sie entwickelte fast ein Gespür für seine verschiedenen Stimmungen, obwohl er versuchte sich nie etwas anmerken zulassen. Da es der einfachste Weg war, sprach sie ihn darauf an: "Captain, was stimmt nicht?"

Der Offizier ging unruhig im Zimmer auf und ab, dabei erklärte er: "Es hat niemand die Explosion vom Todesstern überlebt. Offensichtlich auch Lord Vader nicht, sonst hätte er sich inzwischen bei mir gemeldet. Im Moment habe ich keine Ahnung, was weiter geschehen soll. Vor allem wie es mit dir weitergeht. Seine Befehle diesbezüglich fielen bei unserem letztem Gespräch sehr dürftig aus."
 

Diesmal war es an der schwarzhaarigen Frau, überrascht zu sein. Ihr Bewacher hatte einen vertraulichen Ton angeschlagen. Absichtlich? Dann jedoch verdrängte sie das und dachte an den dunklen Jedi. Ein vages Gefühl beschlich Selina, jedoch nichts Greifbares.

Mit Bestimmtheit sagte sie dann: "Er ist am Leben."

Herumfahrend und die junge Frau sprachlos anstarrend ohne eine Erläuterung zu wollen, die Reaktion überraschte den Captain selbst. Im nächsten Moment fing er sich wieder und setzte seine Wanderung durch den Raum fort. Er warf aber immer wieder Blicke auf Selina.

Diese überlegte, gerade ob sie den Captain in ihr kleines Geheimnis einweihen sollte. Die Konsequenzen, die er aus ihren Eigenmächtigkeiten vielleicht zog, würden ihr wahrscheinlich nicht gefallen. Anderseits früher oder später brauchte sie jemand, dem sie Vertrauen konnte und da musste sie den ersten Schritt tun. Deshalb erklärte Selina: "Mein Vater arbeitete viele Jahre als Händler und Frachterpilot. In der Zeit gelang es ihm viele Kontakte zuknüpfen. Ein paar existieren auch hier auf Coruscant. In seinen Aufzeichnungen habe ich eine Menge Informationen gefunden. Deshalb war es für mich ein Leichtes etliche der Leute zu kontaktieren. Viele von ihnen Leben von Informationen und waren zu gern bereit Dexter Cummings Tochter behilflich zu sein", schloss die junge Frau mit einem Lächeln.
 

Glessing verstand noch nicht. Deshalb fragte er: "Was hat das alles mit Vader zutun?"

"Einer der Händler hat ihn neulich auf einem Außenposten gesehen, wo sein TIE-Fighter repariert wurde. Als der Todesstern zerstört wurde, war Darth Vader mit seinem Schiff auf der Jagd hinter Angriffsjägern der Rebellenflotte her", berichtete die junge Frau von ihrem Wissen.

"Das erklärt alles. Der Imperator wird vermutlich nicht sehr zufrieden sein. Er hat bereits einige Male Mitglieder seiner Leibgarde zu mir geschickt, um Lord Vaders Aufenthaltsort zu erfahren." Nach diesen Worten dachte der Captain nach. Besser er informierte Palpatines Büro persönlich darüber. Der Sithlord würde nicht unzufrieden sein, nein eher sehr wütend, weil sein Schüler sich Zeit ließ. Glücklicherweise musste er es nicht ausbaden, sondern nur der dunkle Lord.

Der Soldat entschuldigte sich und verließ dann den Raum.
 

Lange blickte Selina noch auf die geschlossene Tür. Sie hatte Glessing nicht angelogen, doch da war noch mehr. Ihre unbestimmten Ahnungen. Bevor sie weiter darüber nachgrübeln konnte, summte ihr Datenpad und eine Nachricht ging ein. Sie las sie kurz und wandte sich dann an ihren kleinen Droiden: "Astro, wir beide haben eine Verabredung."
 

Während die junge Frau sich mit dem Captain unterhielt, ging viele Häuserblocks entfernt in einem der oberen Stockwerke ein Mann in mittleren Jahren seine Nachrichten durch. Er war ein Agent und arbeitete verdeckt für die Rebellion. Derzeit hielt er sich auf Coruscant auf, weil er herausfinden sollte, wie die verborgenen Zellen auf die Vernichtung von Alderaan und dem Todesstern reagierten. Möglicherweise gelang es ihnen, neue Mitglieder anzuwerben. Dazu musste er diskret vorgehen.

Der von Contruum stammende ehemalige Farmer Airen Cracken zählte seit vielen Jahren zu den Freunden von Dexter. Dem Piloten verdankten sie eine Menge. Oft hatte dieser seine Leben riskiert um Waffen für den Widerstand auf Contruum zu schmuggeln oder belieferte sie mit anderen Hilfsgütern. Obwohl bestimmte Umstände Dexter zwangen, sein Leben zurückhaltender zu gestalten, blieb der Kontakt weiter bestehen. Wenn jemand die Beweggründe des Piloten verstand dann er. Immerhin hatte er selbst eine Frau und zwei Kinder.

Doch jetzt las Airen die Nachricht von Dexter Cummings Tochter, weil sie in Schwierigkeiten steckte. Für ihn stand es außer Frage, ihr zu helfen. Deshalb schickte er eine verschlüsselte Nachricht und schlug einen Treffpunkt vor.

Der Agent ging einige Minuten eher dorthin und sah sich unauffällig um. Kaum tauchte Selina auf, zog er sich noch etwas von seinem Beobachtungsposten zurück, wechselte später zur Sicherheit seinen Standort. Da er nach einer halben Stunde immer noch keinen Verfolger ausmachen konnte, betrat er das kleine Tapcafe und ging an den Tisch, wo die Schwarzhaarige bereits Platz genommen hatte.

"Kind", das war alles, was er als Begrüßung sagte.

Selina hob ihren Kopf, lächelte den alten Freund ihres Vaters an und erwiderte: "Mit zwölf habe ich aufgehört ein Kind zu sein. Damals wurde mir die Heimat geraubt."

Airen lächelte etwas und erwiderte: "Ich weiß. Nenne es Sentimentalität." Dann wurde er ernst und fragte: "Steckst du in Schwierigkeiten?"
 

Selinas Ausdruck passte sich ebenso dem Ernst der Lage an. Dann erzählte sie vom Tod ihres Vaters und ihrer Versklavung. Als sie endete, bot der Agent an: "Wir können dich mit neuen Papieren ausstatten und dir helfen von hier zu fliehen."

"Das wäre sicherlich das Beste", gab Selina als Antwort. Doch sie zögerte plötzlich. Etwas hielt sie davon ab. Weshalb konnte sie sich selbst nicht erklären.

In der Zwischenzeit hatte der Freund ihres Vaters die Umgebung weiter im Auge behalten. Ein ungutes Gefühl, Instinkt oder langjährige Jahre auf der Flucht hatten in sensibilisiert. Jetzt bekam er das Gefühl beobachtet zu werden. Für einen Moment sah er einen blonden jungen Mann in Zivil. Dies war zu flüchtig um sein Gesicht zu erkennen. Gerade wollte Airen die junge Frau warnen, als sie eine Entscheidung traf.

"Mein Leben ist nicht in Gefahr und deshalb will ich nicht flüchten. Ich bin Selina Cummings, eine Pilotin und das will ich bleiben. Falls ich es mir anders überlege, kontaktiere ich dich." Nach diesen Worten stand die Schwarzhaarige auf und verschwand einfach in der Menge.

Der Agent konnte ihr nicht sofort folgen und hatte sie auch schon aus den Augen verloren. Eine Zeit lang ging er in die gleiche Richtung, doch auch in den ruhigeren Passagen tauchte Selina nicht wieder auf. Deshalb blieb Airen stehen und nach einer Weile drehte er sich um. Wieder überkam ihn dieses Gefühl, nicht allein zu sein. Kurz schweiften seine Augen umher und als Nächstes schlüpfte er in eine unbelebte Gasse. Hinter einer Säule trat nun Captain Glessing hervor.
 

Beide Männer musterten sich, doch keiner sagte das erste Wort. Als der Imperiale sich stumm abwenden wollte, begann der ältere Mann: "Wie tief muss man sinken, um als Kindermädchen für eine Sklavin zu enden. Dein Vater Manuelo würde sich im Grab umdrehen."

Glessing ließ sich seinen Ärger nicht ansehen, sondern antwortete ruhig: "Ich bin genau da, wo mein Vater mich haben wollte, Colonel Cracken. Gratulation übrigens zur Beförderung."

Der ehemalige Farmer schnaufte nur und trat dann einen Schritt näher. Leise aber mit viel Nachdruck sagte er drohend: "Wenn diesem Mädchen etwas passiert oder ich höre von ihrem plötzlichen Tod, ziehe ich dich zur Rechenschaft. Ich bin im Besitz von genug Kredits, um dir den besten Kopfgeldjäger auf den Hals zu hetzen."

Diesmal wollte er wirklich gehen. Glessing runzelte bei der Drohung die Stirn. Wen Cracken gemeint hatte, war ihm klar und vermutlich würde Boba Fett nicht zögern den Auftrag anzunehmen, um ihn lebend zufangen. Der Agent würde nicht einfach einen Attentäter schicken, falls Selina etwas zustößt. Die Genugtuung würde er persönlich wollen.

Was den Captain jetzt noch zu denken gab, seine Aussage. Deshalb hielten seine nächsten Worte den Agenten auf: "Sie will bleiben? Ich dachte, dieses Treffen dient dazu, um ihre Flucht vorzubereiten."

"Sie bleibt in deiner Obhut. Ich will ihre Gründe auch nicht wissen. Ebenso wie du Glen, hat sie ihren eigenen Kopf. Meiner Meinung nach ist das eine Verschwendung von Ressourcen. Wir könnten eine gute Pilotin und ein strategisches Genie gut gebrauchen. Denk darüber nach, während du zu Vader zurückkehrst. Viel Zeit bleibt dir nicht."

Als er nun ging, hielt ihn der Captain nicht auf. Cracken blieb nicht länger auf Coruscant. Er glaubte zwar nicht das Manuelo Sing Sal'Asars Sohn ihn verraten würde, doch der dunkle Lord hatte seine Spione überall und wer wusste schon, ob er den Captain nicht von seinen eigenen Agenten hinterher spionieren ließ.
 

Kapitel 7 - Der Auftrag
 

Glessing und Selina bekommen einen Auftrag von Lord Vader. Ihr Weg führt sie nach Ord Mantell, wo sich gerade einige Rebellen aufhalten.



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