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Vergessen

Den Tod im Blick
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kapitel zwei...endlich nach gefühlten Jahren bin ich genug motiviert, um weiter zu schreiben.
Jetzt gehts dann endlich los mit der eigentlichen Story^^ Komplett anzeigen

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Zwei (Agenten und Tod)

Das Wetter war wie in diesen traurigen Liebesfilmen, in denen sich die beiden Geliebten am Ende nie wieder sehen konnten.

Regnerisch.

Nicht dieses normale, frische Regenwetter, das einen Regenbogen verspricht, nein, eher ein depressiver, nicht aufhörender Regen.

Ich war sehr froh, dass Mags Eltern kein Monument von Grabstein mit nur den besten Grüßen aufstellen ließen, sondern sich für etwas Schlichtes und Einfaches entschieden hatten.

"Makenzie Branes 03.05.1996-27.08.2015"

Nur Name und Lebensdaten.

Ihre Eltern waren so, sie litten unter dem Verlust, so stark, dass sie sich emotional davon abtrennen mussten. Ich hatte versucht, sie zu trösten, aber es war aussichtslos.

Ich konnte sie verstehen.

Jedes Mal, wenn ich an Mag dachte, kamen die Bilder vom Tod auf der Straße. Keine glückliche über Jungs redende Mag, nur noch blutverschmiert, aber sie hatte gelächelt, hatte mir verziehen.

Und so blieb sie mir in Erinnerung.

Wir hielten jeder eine gelbe oder rote Rose in unseren Händen, ich lauschte den Gebeten und dachte an Mag im Himmel, an den sie immer tief und fest geglaubt hatte. Irgendwann warfen wir unsere Rosen auf den Sarg hinunter, für mich eine etwas befremdliche Geste, dieses Hinunterwerfen, aber immerhin eine Möglichkeit, um sich zu verabschieden.

Ich weinte nicht mehr, wie all die anderen Menschen um mich herum.

Der Tod war für mich allgegenwärtig.
 

Ich begegnete dem Tod das nächste Mal im Gerichtssaal. Lässig saß er da, zurückgelehnt und die Beine überschränkt, der Lasterfahrer.

Er war nicht nur für Mags Tod verantwortlich, hatte bei seiner Amokfahrt, gleich fünf Personen den Garaus gemacht. Und es war ihm egal. Spöttisch beantwortete er die Fragen der Richterin, ließ mich innerlich toben.

"Mörder!", schrien einzelne aus den Reihen. Ich hätte mich gern angeschlossen, doch so etwas half nichts im Gericht, da der Fahrer sich dadurch nur noch besser fühlen würde.

Die Menge johlte und buhte, als das Urteil verkündet wurde: lebenslang.

Ich war einfach nur entsetzt. Für so jemanden gab es keine gerechte Strafe im Gefängnis.

Es gibt keine Gerechtigkeit. Ich biss die Zähne zusammen, war zwar brav erzogen worden und würde niemanden töten wollen, aber dieser Mensch, er hat den Tod nur so verdient.
 

Ich hatte nicht gewusst, wie sehr ich Mag vermisste. Sogar ihre Gespräche über Jungs fehlten mir. Niemand nervte mich in der Schule, jeder ließ mich in Ruhe oder ignorierte mich. Ich dachte zu viel nach, da mich niemand ablenkte, sah dauernd nur die Todeszahlen vor mir. Ein Gesicht wie jedes andere, alle leicht zu lesen.

Die einzigen, die mit mir redeten, waren Tante, Onkel und Cousine. Das war halbwegs erträglich.

Gestern hatte Lian angerufen, hatte freudestrahlend mitgeteilt, dass er bald seinen Auftrag beenden konnte und für eine Weile wieder im Land war. Ein Besuch von Lian würde mich vielleicht aufheitern, bei dem Draht, den wir zueinander hatten.
 

Mir war langweilig, so wie immer nach der Schule. Hausübungen machte ich während der Schulzeit, um mich abzulenken, in der Freizeit wollte ich nicht nach draußen gehen, was blieb mir da schon über. Fernsehen. Jeden Tag zappte ich mich durch die Programme, schaute Serien und Filme, aber auch Nachrichten und Dokus. Besonders die Nachrichten fand ich spannend. Jeden Tag gab es Morde, Verbrechen, Berichte über Kira und L, einen geheimnissvollen Detektiv, der gegen ihn ermittelte. Jeden Tag gab es schlechte Neuigkeiten und diese wurden nur durch belangloses Zeug oder Politik überdeckt, um nicht komplett depressiv zu machen. Der Lasterfahrer war nicht der einzige Verbrecher, für den ich Hass entwickelte.

Die Welt war verdorben, warum merkte das niemand?

Weiterhin bleiben die Nachrichten spannend. Wer war dieser Kira, dass er Morden konnte ohne selbst Hand anzulegen? Was für ein Genie musste sich hinter diesem Mörder verstecken, das niemand merkte, wie er mordete?

War Kira eine Art Gott, was einige Menschen sagten? Bestrafte er die Menschen gerecht für ihre Verbrechen, so, wie es das Gericht nicht konnte?

Hätte ich Mags Mörder getötet, wenn ich könnte?

Ach, was dachte ich nur?! Warum dachte ich nur darüber nach, fragte mich, ob es nicht besser wäre, Blut mit Blut zu bekämpfen? So kannte ich mich gar nicht.
 

Lian hatte noch einmal, wie versprochen angerufen, um uns mitzuteilen, mit welchem Flieger er bei uns ankam. Morgen um acht Uhr abends. Heute war er das letzte Mal im Einsatz, jagte vielleicht gemeinsam mit L Kira hinterher, obwohl er nicht wissen konnte, was Kira überhaupt verdächtig machte oder verriet. Kira war gefährlich, aber er brachte schließlich nur Mörder um, Lian war ein Guter, einer, der für die Gerechtigkeit kämpfte...so wie es Kira auf seine Weise auch tat.

Leicht ließ mich das schmunzeln. Irgendwie musste ich mir eingestehen, Kira nicht abstoßend zu finden, auch wenn er ein Mörder war.

Ich nahm Lians Bild von der Kommode, auf der viele Familienfotos standen, und betrachtete es kurz. Jede Familie hatte so eine Kommode zu Hause. Gemeinsam mit einem anderen Bild, auf dem meine Eltern zu sehen waren, nahm ich es mit nach oben in mein Zimmer und stellte die Bilder auf den Schreibtisch, damit ich mich nicht so alleine fühlte.

"Bis übermorgen, Lian", trällerte ich. "Und wehe, du erzählst überhaupt nichts von der Arbeit."
 

Dieser Nachmittag zog sich in die Länge, fast schon unterfordert war ich in letzter Zeit in der Schule. In den letzten Wochen hatte ich mich vom faulen Schüler zum Jahrgangsgenie entwickelt, sehr zur Freude meiner Lehrer. "Wie früher", schwärmten sie immer. "Endlich hat sie sich von ihrem Unfall erholt."

Ich lernte Japanisch, etwas, das ich anscheinend vor dem Unfall fieberhaft gelernt hatte und immer noch konnte. Ich mochte diese Sprache, schön anspruchsvoll, nicht so wie Englisch oder Französisch, diese Sprachen waren mir fast schon zu leicht und uninteressant. Ich brauchte eine Herausforderung und die hatte ich in Japanisch gefunden. Selbst, wenn ich schon einiges verstand und auch schreiben konnte, es gab so viel mehr, von dem ich noch keine Ahnung hatte. Wenn ich erwachsen werde, würde ich für eine Weile nach Japan gehen, wie mein Cousin, falls das FBI dort einen Fall für mich hätte. Es hielt mich doch eigentlich nichts mehr Zuhause.

Als ich genug von japanischen Wörtern hatte, lehnte ich mich zurück, schloss kurz die Augen und genoss dieses neue Wissen in meinem Kopf. Ich packte meine Hefte und stellte sie wieder schön ordentlich ins Regal zurück und beschloss dann, meinen Schreibtisch weiter aufzuräumen. Stifte und Kullis in die Becher, Zeitschriften, Zettel und ein Buch ordnete ich wieder in die Regale ein. Die Bilder von Lian und meinen Eltern stellte ich an die Plätze auf der Kommode im Erdgeschoß zurück, dazu trällterte ich fröhlich, was ich ziemlich selten tat.
 

Plötzlich verstummte ich, blickte noch einmal genauer Lians Foto an, sah wieder weg, sah wieder hin.

Wie oft ich es auch versuchte, es änderte sich nicht mehr.

Seine Todeszahl war verschwunden.

War Lian tot? Eine andere Begründung gab es nicht. Das konnte ich nicht akzeptieren, ich hatte doch vorhin seine Zahl noch gesehen, die war normal lang gewesen!

Vielleicht lag es an mir, vielleicht verging das Zahlensehen. Ich betrachtete alle Bilder der Reihe nach. Tante Rosa, Onkel Trey, Maggie, alle Zahlen noch da; Lian, meine Eltern Die Zahlen waren verschwunden weil das bei Toten so üblich war.

War Lian gerade wirklich gestorben?

Ich umklammerte mein Handy, presste das Display gegen mein rechtes Ohr.

"Lian heb ab. Heb ab." Leise krochen die Worte aus meiner Kehle hervor.

Lian meldete sich nicht, nur sein Anrufbeantworter, fröhlich wie immer: "Ich bin leider gerade nicht erreichbar, hinterlasse mir bitte eine Nachricht."

"Lian bitte ruf mich zurück", wisperte ich in den Hörer. Dann legte ich auf.

Er würde mich nicht anrufen.

Die Todeszahlen lügen nicht.

Wie ein ausgeschalteter Roboter stand ich im Raum herum, wusste nicht, was ich jetzt noch tun konnte. Konnte ich Lian überhaupt noch helfen?
 

Meine Finger umklammerten das Handy, wollten noch jemanden anrufen, wollten etwas tun, einfach irgendetwas. Mit diesem Problem alleine sein war zu viel, aber ich musste es, weil ich nicht sagen konnte, warum ich von Lians Tod wusste.

Der Bildschirm drehte sich ab, ich starrte abwesend darauf.

Was ist nur passiert, Lian? Wie kann es sein, dass du vor meinen Augen gestorben bist, ohne dass ich es ahnen konnte?

Was wäre, wenn die Todeszahlen etwa doch lügen, was wäre, wenn sie falsch wären? Ich hatte einfach angenommen, dass sie richtig waren, ohne zu hinterfragen, ob das auch so war.

Warum sah ich sie erst jetzt, diese falschen einfach verschwindenden Zahlen? Das musste doch einen Grund haben, die Zahlen, die falschen Zahlen, die Tode unmittelbar in meiner Nähe.

Wollte mir jemand etwas damit zeigen? Wetten, es gab irgendetwas, das in der Vergangenheit lag und an das ich mich nicht erinnern konnte?

"Denkt nicht über die Dinge nach, an die du dich nicht erinnern kannst, Evelyn." Eine Zeit lang war das mein Mantra gewesen und ich dachte nicht, dass ich es noch einmal brauchen würde. Innerlich seuftzend schlufte ich in mein Zimmer und drehte den PC auf, um mich abzulenken, so gut es ging.
 

Gegen Abend kamen Tante Rosa und Onkel Trey nach Hause, gut gelaunt wie immer. Die wussten gar nichts.

"Möchtest du einen Tee?", schnurrte Rosa, als sie meine Zimmertür aufriss und ihr trotz meinem aufgesetzten Lächeln meine Unruhe auffiel. Ich schaffte es einfach nicht mehr, ich vorzuspielen, dass es mir gut ging, nicht mehr seit Mags Tod. Damals hatte sie oft für mich Tee gekocht und mich danach über meine Gefühle ausgefragt. Damals hatte ich ein wenig darüber gesprochen, weil sie über Mag Bescheid wusste, und damals hatte es auch wirklich geholfen.

"Nein danke, bin nur müde", nuschelte ich und gähnte absichtlich. Was sollte ich ihr bitte während dem Teetrinken erzählen? Über Lian konnte ich ja kein Wort verlieren.

Mir entging ihr beleidigtes Hundegesicht, als sie daraufhin die Türe zumachte, nicht, aber es war besser so.
 

Als ich sie die Treppen hinuntergehen gehört hatte, stellte ich mir neben das einzige Fenster im Zimmer, hoffte, dass jemand kommen würde, um Tante und Onkel über Lians Tod zu informieren, hoffte, dass Lians Wagen in der Einfahrt parkte, er austeigen würde und seine Todeszahl falsch war. Gefühlte Stunden hörte ich den Vögeln drüben auf dem Dach zu, lauschte den Motorgeräuschen und zählte die einzelnen Autos, die alle paar Minuten alleine die Straße vor dem Haus entlangfuhren.

"Gib mir ein Zeichen, wenn du lebst, Lian", flüsterte ich meinen Wunsch in den wolkenverhangenen Himmel hinein, sah zu, wie der Tag langsam der Nacht wich und die Straßenlaternen zum Leben erwachten.
 

Ich zählte Auto Nummer 174, ein silberner Wagen, sah zu, wie er sich näherte, langsamer wurde und schließlich in unserer Einfahrt stehen blieb. Lians Auto war das sicher nicht. Ein mittelgroßer Mann stieg aus dem Wagen aus, zu formal angezogen und ging zur Haustür.

War das etwa ein Agent? War Lian wirklich tot?

Ich hörte die Klingel kaum, raste aber sofort die Treppe hinunter, als er mich am Fenster bemerkte.

Der Mann starrte mich entnervt an, als ich die Haustür öffnete. Zack Zounboum. 67 4 13 9 87. Ein ungewöhnlich komisch klingender Name.

"Sind deine Eltern hier?", grummelte er, ohne sich vorzustellen oder auch nur ´Guten Abend´ zu sagen. So unfreundlich brauchte er mir gar nicht kommen, nicht einmal als Agent, dazu war ich zu stolz.

"Meine Eltern sind tot. Wollen Sie meine Tante oder meinen Onkel sprechen?", paffte ich monoton zurück.

"Beide." Er setzte ein ironisches Grinsen auf.

"Ich werde es ihnen ausrichten. Wie heißen Sie?", entgegnete ich zu förmlich und ging nicht auf sein Grinsen ein.

Dann rief meine Tante von hinten: "Eve, wer ist da an der Tür?", kam aber einen Augenblick später zu mir an die Tür und musterte den Mann kritisch

"Mrs. Zapack, könnte ich hereinkommen?", fragte er nur. Rosa starrte ihn verwirrt an.

"Um was geht es denn?", fragte sie. Daraufhin zeigte ihr Zack seinen Ausweis.

Brad O´Connor, FBI.

Ein falscher Name. Normalerweise standen zumindest auf den Agentenausweisen die richtigen drauf.

Aber er war wirklich ein Agent. Das konnte nur eines bedeuten.

"Aber bitte kommen Sie doch herein, Mr. O´Connor." Rosas Stimme war etwas zittrig. "Geht es um meinen Sohn?"

"Allerdings." Er legte den Mantel beim Hereingehen ab, sah sich kurz um, bis ihn Rosa in die Küche winkte. Dann rief sie nach Trey und wir setzten uns an den Esstisch. Eigentlich wollte ich mich entschuldigen, um mir das nicht anhören zu müssen, aber ich wollte es wissen und dieser Drang war stärker.
 

"Über was genau wollen Sie mit uns reden?", fragte meine Tante nun. "Ich hoffe nicht, dass sie seine Ferien wegen eines neuen Auftrags verschieben müssen, wir haben uns schon auf unseren Sohn gefreut."

Das erste Mal, seit ich ihn gesehen hatte, änderten sich die finsteren Gesichtszüge des Agenten.

"Hier geht es nicht um einen neuen Auftrag, Mrs. Zapack. Lian ist leider heute Nachmittag verstorben." Ernst und aufrichtig blickte er uns alle an, sehr professionell und schon fast routiniert. "Es tut mir sehr leid für sie alle."

Jetzt war es entgültig bestätigt: Lian war tod.

Egal, wie falsch seine Todeszahl auch gewesen war, er war tot gewesen, als sie verschwand.

27.12. Genau vier Monate nach Mags Tod.

Ich schauderte. Sah ich schon Zufälle, die es nicht gab? Ich biss die Zähne zusammen, blickte meine Tante und meinen Onkel an, die den Agenten fassungslos anstarrten.

"Tot?", ich sah, wie Rosa dieses Wort auszusprechen schwer fiel. Der Mann nickte kurz.

"Es tut mir leid, dass ich das Ihnen unvorbereitet gesagt habe. Lian und ich haben gemeinsam an mehreren Fällen gearbeitet. Er hat mir gesagt, dass seine Familie es so schnell wie möglich erfahren soll, wenn ihm etwas zustößt." Er wollte Rosas Hand nehmen, sie zog sie aber zu schnell weg und verschränkte sie mit die meines Onkels, der sich etwas gefasst hatte und beruhigend auf sie einredete.

Rosa schneuzte sich kurz, dann blickte sie den Agenten etwas gefasster an.

"Ach, Sie können doch nichts dafür", schniefte sie. "Ich war nur einfach nicht gefasst darauf..." danach fing sie wieder zu weinen an und eilte aus dem Zimmer, Trey ihr hinterher.

"Wir kommen gleich wieder, brauchen nur kurz Zeit", sagte er noch schnell.

Das ließ uns zwei hier alleine in der Küche, den Agenten und mich.
 

"Ich wollte dich vorhin nicht beleidigen, Miss", brach der Agent das Schweigen. "Ich mochte meinen Kollegen und wollte deshalb nicht zusätzlich emotional werden, das kommt nicht sehr professionell herüber."

Jetzt war es für mich an der Zeit, verwirrt zu schauen. Damit hatte ich nicht gerechnet.

"Falls Sie weinen möchten, weinen Sie ruhig", fügte er vorsichtig hinzu.

"Nein, danke. Ich habe in letzter Zeit schon zu viel geweint", antwortete ich, bevor ich merkte, dass ich ein wenig zu viel gesagt hatte. Aber jetzt konnte ich vielleicht endlich herausfinden, wie Lian gestorben war.

"Hat man die Todesursache schon festgestellt?", fragte ich deshalb, worauf mir der Agent eher widerwillig eine Antwort gab:

"Herzversagen."

Ich schaute ihn verwirrt an. Hatte Lian wirklich im Fall Kira ermittelt?

"Aber Kira bringt doch nur Straftäter um!", entgegnete ich fassunglos.

"Dachten wir auch", erwiderte der Agent gequält. Anscheinend hatte ich ein Fettnäpfchen entdeckt. "Woher kennst du dich denn so gut mit Kira aus?"

Eigentlich wollte ich die Fragen stellen, das passte mir gar nicht in den Kram.

"Ich schaue Nachrichten und da ist Kira das Erste, was einem einfällt, wenn man Herzversagen hört."
 

Herzversagen. Erst jetzt checkte mein Gehirn die restliche Bedeutung dieses Wortes für mich.

Klaus, war an Herzversagen gestorben. Und ebenso wie Lians Zahl, war seine Zahl falsch gewesen.

Das konnte doch kein Zufall sein?!

"Alles okay?", fragte mich der Agent.

"Nein, nichts ist okay! Kira hat Klaus umgebracht! Kira kann Todeszahlen manipulieren!", wollte ich ihn anbrüllen, wollte ihm von meinem Verdacht erzählen, aber dann müsste ich ihm auch von den Todeszahlen erzählen und das konnte ich nicht. Er würde mich sicher nur als geistesgestört abstempeln oder denken, das wäre meine Art, um mit Lians Tod umzugehen.

"Ja schon gut", murmelte ich und blickte ihn kurz an.

War das Kiras Fähigkeit, dieses Todeszahlen manipulieren? Es schien für mich, als wäre alles unmögliche plötzlich möglich geworden. Damit war Kira gefährlich wie ein Gott. Ein Schauer kroch mir den Rücken hoch.

"Das sieht mir aber nicht nach ´Ja schon gut´ aus", riss mich der Agent aus meinen Gedanken.

Mist, er kaufte mir das nicht ab. Vielleicht könnte ich Klaus überprüfen lassen, ohne dass ich mich erklären musste. Ich war doch schlau, so etwas musste ich doch mit links hinbekommen

"Naja", begann ich. "In meiner Klasse ist auch jemand an Herzversagen gestorben, mitten im Unterricht. Das hat mich nur gerade erinnert." Dann blickte ich schüchtern zu Boden.

"Ich weiß nicht, was du genau für ein Spiel mit mir spielst", grummelte der Agent wieder zurück. Er durchschaute mich immer noch. War ich so einfach zu durchschauen?

"Aber ich kann seinen Namen unter Kiras Opfern nachschlagen." Zumindest tat der das was ich wollte.

"Ein guter Agent gibt nie alles einer fremden Person preis", grinste ich ihn an. Das hatte Lian einmal gesagt. Dann nannte ich ihm Klaus Namen, er tippte ihn in sein Handy ein und nickte anschließend.

"Ja, der ist in unserer Liste."

Das bestätigte meinen Verdacht.



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