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Last Desire: After Story II

A Goddamn Chaos
von

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Ajins Verwunderung

Nachdem L Frederica gut zugeredet hatte und auch die anderen Ajin zu gutem Benehmen ermahnt hatten, ließ man die beiden in Ruhe miteinander reden, wobei sie wirklich hofften, dass Ajin sich zusammenriss und es nicht schon wieder verbockte. Auch Nastasja hatte ihm erklärt, dass er auch mitarbeiten musste, wenn er erreichen wollte, dass sich Frederica auf ein Date mit ihm einließ. Das Albinomädchen hätte sich am liebsten geweigert, diesen ungehobelten Kerl wiederzusehen, aber da sie wusste, dass von seiner Laune das Schicksal der ganzen Welt abhing, da hatte sie sich wohl oder übel darauf eingelassen. Ajin setzte ein charmantes Lächeln auf (was aber bei ihm etwas zwielichtig aussah) und grüßte sie. „Ich glaube, wir zwei wurden einander noch nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Ajin Gamur. Ich wollte mich noch für die Aktion vorhin aufrichtig entschuldigen. Da war ich wohl etwas vorschnell gewesen und habe vielleicht etwas kopflos gehandelt.“

„Kopflos trifft es gut… Mein Name ist Frederica, ich bin Evas Schöpfung.“

„Frederica… ein sehr hübscher Name.“

„Ähm… danke…“

„Du darfst auch gerne Big Sexy zu mir sagen.“ Sofort ging sie wieder auf Abstand und starrte ihn entgeistert an. Oh Gott Beyond, was hast du mir da nur angetan? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein, dachte sie und spielte erneut mit dem Gedanken, bloß schnell abzuhauen und das am besten weit weg. Das war doch ein blanker Alptraum! Das konnte Ajin doch nie und nimmer ernst meinen… oder? Sie stand wirklich kurz davor, abzuhauen und die ganze Aktion abzubrechen. Hauptsache sie kam weg von diesem Verrückten. Aber andererseits… sie konnte ihre Familie nicht hängen lassen. Vor allem, weil das Schicksal der Welt auf dem Spiel stand. „Danke, ich verzichte“, erklärte sie und verschränkte die Arme. „Wenigstens hast du dich entschuldigt. Erwarte aber keine Entschuldigung für die Ohrfeige, die hast du mehr als verdient.“

„Schon klar“, sagte er nur und schien sich nicht sonderlich darum zu kümmern. Die ganze Situation war ihr unangenehm… er war ihr unangenehm. Sie konnte diesen Kerl einfach nicht ausstehen. Dieses arrogante, selbstgefällige und egoistische Gehabe war genau das, was sie überhaupt nicht leiden konnte. Nun gut, sonderlich attraktiv war der Kerl ja jetzt auch nicht. Zwar war er groß und hatte mit Sicherheit einen gut gebauten Körper, der durch die ganze Kleidung versteckt wurde, aber diese ganzen Piercings, die Frisur und diese giftgelben dämonischen Augen zusammen mit diesem breiten Grinsen verliehen ihm etwas Wildes, Unzähmbares und Rebellisches. Es war ihm direkt anzusehen, dass er jemand war, der nur nach seinen eigenen Regeln lebte und sich nichts gefallen ließ. Und vor allem hatte er ein ziemlich loses Mundwerk. „Was genau willst du eigentlich von mir?“ „Na ich find dich süß und ich will mit dir gehen.“ Auch das noch, jetzt läuft das auch noch auf ein Date hinaus. Beyond, am liebsten würde ich dich erwürgen! Frederica seufzte geschlagen. Sie hatte die Wahl: entweder würde sie nein sagen und Ajin zerstörte die Welt, oder aber sie ließ sich darauf ein und ertrug ihn. Naja, vielleicht… vielleicht steckte da eventuell eine Art guter Kern in ihm und womöglich war er nicht immer so aggressiv, rüpelhaft und respektlos, wie er sich vorhin noch aufgeführt hatte. Wenn sie schon allein an Ezra und Elion dachte… Ezra war ja auch nicht wirklich die Höflichkeit vom Lande und dennoch waren er und Elion ein glückliches Paar. Und sogar Sheol hatte trotz seines Verhaltens eine Freundin. Im Grunde war Ajin irgendwie eine Mischung aus Sheol, Ezra und vielleicht auch noch Beyond. Sie wusste, dass sie das mit Sicherheit noch bereuen würde. Dieser Ajin würde sie mit Sicherheit noch viele Nerven kosten, aber dennoch würde sie wohl mit ihm ausgehen. „Warum ausgerechnet ich?“ Der Brünette mit den giftgelben Augen zuckte nur mit den Achseln und erklärte „Du erinnerst mich eben ein Stück weit an Ain. Dieselbe fröhliche und leichtherzige Natur. Und außerdem siehst du süß aus.“ Frederica setzte sich schließlich und beschloss, Ajin einfach mal etwas zu befragen. Womöglich fanden sich irgendwelche Interessen, die sie gemeinsam hatten und vielleicht konnte man darauf ja etwas aufbauen. „Was genau magst du denn eigentlich?“ „Chaos und Zerstörung, Schlafen und dieses leckere süße Menschengebäck, das ihr Cheesecake nennt. Außerdem mag ich das Kämpfen. Vor allem, weil ich immer gewinne. Was ich nicht mag sind diese verdammten Bittsteller, die immer meinen, sie müssten mir mit ihren Problemen auf den Piss gehen. Dann als nächstes hasse ich Frauen, die sich dümmer anstellen als sie eh schon sind und dann noch Menschen, die meinen, sie müssten sich als Gott verehren lassen, obwohl das immer noch mir zusteht.“ Frederica sah ihn mit gemischten Gefühlen an und wieder riet ihr diese kleine Stimme in ihrem Kopf, bloß schnell abzuhauen und diesen Kerl in den Wind zu schießen. Das konnte doch nie und nimmer gut gehen. Da waren doch überhaupt keine Gemeinsamkeiten vorhanden! Wie sollte das denn also überhaupt funktionieren? Geschlagen seufzte Frederica erneut und wieder spürte sie innerlich den Drang, Beyond eine reinzuhauen als Rache dafür, dass er sie in diese Situation gebracht hatte. „Soll das heißen, du hast gegen jeden etwas?“

„Es ist nicht die Menschheit, die mich stört, sondern der Mensch selbst, der mich anwidert. So ging das Zitat irgendwie.“ Wieder hörte das Albinomädchen diese leise Stimme in ihrem Kopf, die ihr riet, schleunigst das Weite zu suchen und den Kerl abzuservieren, bevor es zu spät war. Normalerweise hätte sie es ja auch getan. Aber nun war sie in dieser mehr als beschissenen Lage und musste sich überlegen, was sie nun tun sollte. Wenn sie ihn jetzt abservierte, würde Ajin die ganze Welt zerstören. Und er sah nur davon ab, wenn sie mit ihm ausging. Also blieb ihr keine andere Wahl. Sie musste mitmachen, wenn sie ihre Familie nicht im Stich lassen wollte. Auch wenn dieser Ajin ihr alles andere als sympathisch war. Aber vielleicht steckte ja irgendwo eine nette Seite in ihm. Eine Chance hatte er jedenfalls verdient, auch wenn er sich unmöglich aufgeführt hatte. Nun, zumindest hatte er sich entschuldigt. Also beschloss sie, fürs Erste die Fragerei sein zu lassen, bevor es nur noch schlimmer wurde. „Also gut. Wenn du wirklich mit mir ausgehen willst, dann stelle ich drei Bedingungen. Du darfst dieser Welt nichts tun und dasselbe gilt für meine Familie. Und ich will auch nicht, dass du mir wieder an den Hintern grabscht, geschweige denn die hier!“ Und damit deutete sie auf ihren Busen. Mit diesen Bedingungen konnte Ajin ganz gut leben und er erklärte sich einverstanden. „Okay, hab’s kapiert. Welt heil lassen, Familie nichts tun und die Finger bei mir behalten. Kein Problem.“

„Gut. Dann meldest du dich bei mir. Entschuldige, aber ich sehe mal lieber nach den anderen, ob alles in Ordnung ist.“ Damit erhob sich Frederica und ging. Ajin blieb hingegen noch etwas alleine, lehnte sich zurück und aß noch ein drittes Stück Kuchen. Na das lief ja doch wunderbar. Er hatte sie schon mal so weit, dass sie sich bereitwillig auf ein Date mit ihm einließ. Und den Rest würde er auch noch hinkriegen. Zwar zierte sie sich noch, aber er würde schon dafür sorgen, dass sie ihre Meinung änderte. Dieses Mädchen… sie schien anders zu sein als all die anderen, die er erlebt hatte. Sie schien mehr zu sehen und vor allem anders zu sehen als die anderen. Sie besaß eine ähnlich fröhliche Ader wie Ain, war aber dennoch sehr sensibel und es lag eine gewisse Unsicherheit in ihrem Blick. Gleich schon als er sie das erste Mal gesehen hatte, da war er völlig hin und weg von ihr gewesen. Er wollte sie bei sich haben und ihr nah sein. Und das war ihm noch nie passiert. Außer seiner Tochter und ihrer Familie war ihm nie jemand wichtig gewesen. Die Sefirot konnte er nicht ausstehen, für die anderen Rassen hatte er auch nichts übrig. Er war immer zufrieden gewesen, alleine zu sein und alles tun und lassen zu können, ohne dass jemand ihn dafür in die Schranken wies. Sie alle fürchteten sich vor ihm und das nutzte er auch schamlos aus. Er war vulgär, er rastete aus und richtete Chaos und Zerstörung an und er liebte es. Aber nun… nun war dieses Mädchen aufgetaucht und warf sein Leben völlig aus der Bahn. Zum ersten Mal war ihm jemand wichtig gewesen, der nicht zu seiner Familie gehörte. Ein einfaches Seraph-Mädchen, das gerade mal 445 Jahre alt war. Für so mickrige Lebewesen wie die Menschen ein unvorstellbar langes Alter, aber für Seraphverhältnisse war sie noch extrem jung. Und was hatte sie denn schon für herausragende Eigenschaften? Sie war zwar eine gute Kämpferin, konnte aber nie und nimmer mit einem Sefira mithalten. Darum hatte sie gegen eine Entität nicht mal den Hauch einer Chance. Das einzig Besondere, das sie beherrschte, war die Manipulation der Zeit. Sie war nicht nur in der Lage, individuelle, sondern auch die weltliche Zeit zu manipulieren und eine weltweite Zeitschleife zu erschaffen und aufrecht zu erhalten. Nur die wenigsten Sefirot waren dazu in der Lage. Außer Nazir und Samajim beherrschte nur Araphel diese Technik. Nun gut, das war außergewöhnlich aber ansonsten… Dieses Mädchen war fast genauso wie alle anderen Seraphim. Bis eben auf die Tatsache, dass er das Gefühl hatte, sie würde „mehr“ sehen. Was auch immer das bedeuten mochte. Wenn er ehrlich war, konnte er sich das selbst nicht genau erklären. Naja… solange er abwesend war, konnte sich ja Mavet, eine seiner zehn Emanationen, um die Sache kümmern. Der würde das Ding schon schaukeln. Nun galt es zu überlegen, wie er Frederica um den Finger wickeln konnte. Aber dafür hatte er ja Beyond und die anderen. Seine „kleinen Äffchen“. Zu irgendetwas mussten die ja gut sein.

Frederica war inzwischen wieder zu den anderen zurückgekehrt und wurde sofort gefragt, wie es denn gelaufen sei. „Tja, wie soll ich sagen? Zumindest hat er bei mir entschuldigt und versprochen, die Welt heil zu lassen, mich nicht wieder anzufassen und euch auch in Frieden zu lassen. Er wird sich bei mir melden, wenn er sich mit mir zum Date treffen will.“ „Danke, dass du das machst“, sagte Beyond schließlich und wollte sie zum Dank umarmen, doch da bekam er von ihr eine Kopfnuss verpasst. „Du hast mir doch diesen Schlamassel erst eingebrockt. Dieser Kerl ist ein ungehobelter Perversling, selbstverliebt und größenwahnsinnig. Ich mache das hier wirklich nur, weil die Welt auf dem Spiel steht. Nur, damit das klar ist!“ Dass das Albinomädchen nicht gerade mit Freudensprüngen reagieren würde, war ja abzusehen gewesen. Immerhin hatte dieser Ajin ihr einfach so an den Hintern gefasst und ihr auch nicht gerade das beste Kompliment gemacht. Dass dieser sich in sie verliebt hatte und Beyond einfach so auf den Trichter kam, die beiden zu verkuppeln, war für das Albinomädchen nicht gerade ein Grund zur Begeisterung. „Ich ahne jetzt schon, dass das in einer absoluten Katastrophe enden wird. Aber euch zuliebe werde ich es durchziehen. Doch wie gesagt: ich glaube, das wird noch in einem totalen Desaster enden!“ Schließlich wandte sie sich Ain zu. „Sag mal, ist Ajin immer so extrem drauf?“

„Er war es nicht immer“, erklärte die Unvergängliche und strich sich eine Strähne zurück. „Als nur die Entitäten existiert hatten, da besaß er zwar eine ganz eigene Definition von Humor, die manche auch als makaber bezeichnen konnten und er hatte schon damals ein recht buntes Vokabular. Aber so aggressiv und streitlustig war er früher nicht gewesen.“

„Das war er auch erst, nachdem er wieder aufgewacht ist“, erklärte Elohim, der wieder zurückgekommen war, nachdem er sich um seinen bewusstlosen Sohn gekümmert hatte. „Als Ain bei Nivkhas Geburt verstorben ist, hat sich Ajin deutlich zurückgezogen und dann für eine lange Zeit schlafen gelegt. Er ist kurz vor Beginn der Sefirotkriege wieder aufgewacht und seitdem ist er sehr aufbrausend, aggressiv, streitlustig und nachtragend. Ich hab auch keine Ahnung, warum er sich so aufführt und was der Grund ist, wieso er schon seit Äonen so eine schlechte Laune hat.“

„Dass Vater sich plötzlich für dich interessiert und sich ausnahmsweise nicht ganz so schlimm aufführt, scheint zumindest ein Zeichen zu sein, dass er sich wirklich für dich interessiert und das ist noch nie wirklich passiert. Normalerweise sind die einzigen, für die er sich wirklich interessiert, seine Familie. Ehrlich gesagt bin ich selbst völlig erstaunt, dass er sich jemals verlieben könnte.“

„Ja… vor allem, weil er eher in sich selbst verliebt zu sein scheint“, kommentierte Sheol. Ein zustimmendes Nicken kam von ein paar anderen, wobei Andrew hinzufügte „Also auf mich wirkte er irgendwie, als wolle er sich um jeden Preis zur Schau stellen und Aufmerksamkeit erhaschen. Wenn ich nicht wüsste, dass er tatsächlich Gott ist, dann hätte ich gedacht, er ist ein größenwahnsinniger Spinner. Tut mir leid, dass ich das so heftig sage, aber anders kann ich es nicht ausdrücken.“ Ain war ihm nicht böse deswegen, sondern nickte verständnisvoll und gestand „Er ist wirklich nicht gerade einfach. Ich weiß selbst nicht, warum er so extrem reizbar und aggressiv ist. Vielleicht hängt ihm die Verschwörungsgeschichte noch nach. Ich weiß es wirklich nicht. Aber vielleicht wird er ja wieder etwas ruhiger. Zumindest hoffe ich das.“

„Na wenigstens hat er niemanden während des Kampfes ernsthaft verletzt oder sogar getötet. Bei ihm wäre ich mir da nicht so sicher gewesen.“

„Ach ich glaube, das gehörte ein bisschen mit zu seiner Show“, meinte Oliver schließlich. „Manche Leute verhalten sich ja so aggressiv, weil sie ihre wahren Gefühle verbergen wollen. Nehmen wir Ezra als Beispiel.“ Der 16-jährige wollte schon lautstark abstreiten, aber sie wussten alle, dass es stimmte. Da die Feier gelaufen war und sie nach dem heutigen Schreck auch keine Lust mehr zum Feiern verspürten, traten sie allesamt den Heimweg an. Ain und Elohim kehrten zurück in die Heimat, Nastasja und Elion brachten den immer noch bewusstlosen Dathan zum Auto. Frederica, die immer noch ein wenig sauer auf Beyond war, sprach die meiste Zeit kein Wort und ihre schlechte Stimmung entging den beiden durchaus nicht. Geschlagen seufzte der Serienmörder. „Es tut mir ja leid, dass ich dich mit ihm verkuppeln wollte. Aber in der Situation hab ich einfach keine bessere Lösung gefunden, bevor der uns noch die ganze Welt zerstört hätte.“

„Glaubst du etwa, ich wüsste das nicht?“ fragte das Albinomädchen. „Natürlich ist mir klar, dass die ganze Welt auf dem Spiel steht. Aber da darf ich ja wohl trotzdem noch das Recht haben, sauer zu sein, weil ich dafür herhalten muss.“

„Findest du ihn denn so schlimm?“

„Er ist ganz anders als ich und allein schon als ich ihn nach seinen Hobbys gefragt habe, wollte ich nur noch weg. Da sind einfach keine Gemeinsamkeiten vorhanden! Ich glaube echt nicht, dass das wirklich funktioniert. Und überhaupt: ich will einfach keinen Freund. Ich hatte eigentlich vorgehabt, Single zu bleiben.“

„Wieso denn eigentlich?“ fragte Rumiko verständnislos. „Du bist doch ein hübsches Mädchen und hast einen tollen Charakter. Wieso willst du denn da keinen Freund?“

„Weil ich Besseres zu tun habe“, erklärte das Albinomädchen kurz und knapp und schien offenbar nicht weiter darauf eingehen zu wollen. Aber die ehemalige Lehrerin blieb hartnäckig. „Ja und? Ich hab zwei Jobs, zwei Kinder und bin trotzdem mit Jamie glücklich verheiratet. Nicht alle Männer sind Schweine, wenn es das ist, was dich davon abhält. Und das sagt dir eine Frau, die eine Abneigung gegen heterosexuelle Männer hat!“ „Ich habe es nun mal nicht nötig, mit dem nächstbesten Kerl auszugehen.“

„Stehst du etwa auf Frauen?“ Entgeistert starrte das Albinomädchen die Halbjapanerin an und wurde rot um die Wangen. „Nein!“ rief sie laut. „Wie kommst du jetzt auf den Unsinn?“

„Hätte ja sein können.“

„Hätte, hätte, Fahrradkette. Ihr alle veralbert mich schon die ganze Zeit, nur weil ich Single bin. Ich verstehe einfach nicht, warum das für euch alle so ein großes Thema ist. Warum diskutiert denn niemand, wann L und Beyond mal endlich heiraten wollen.“

„Ganz einfach: weil alle wissen, dass wir beide keine Lust auf den ganzen Quatsch haben.“ Hier aber blickte Beyond den Detektiv an und meinte dann nach kurzem Zögern „Ach… wenn ich so darüber nachdenke… so schlecht ist das doch gar nicht. Jetzt nicht mit dem ganzen Drumherum. Aber jetzt, wo ich so darüber nachdenke, verstehe ich so langsam, warum alle heiraten.“ L warf ihm einen ungläubigen Blick zu und konnte nicht wirklich glauben, was er da hörte. „Hast du Fieber oder so?“ Und um sicherzugehen, legte er eine Hand auf Beyonds Stirn, stellte aber nichts Ungewöhnliches fest. Der BB-Mörder verneinte diese Frage und meinte nur „Ach vergiss es.“ Aber man hörte schon, dass er ein kleines bisschen gereizt war. Rumiko ahnte insgeheim schon, dass es darauf hinauslaufen würde, dass sie nachher mal wieder die Streitschlichterin spielen durfte. Wie so oft schon…
 

Ajin hatte es sich auf seinem Diwan bequem gemacht und dachte nach. Er war unruhig und das passte eigentlich gar nicht zu ihm. Und das merkte auch seine Enkelin Teruma, die ihn besuchen gekommen war. „Großvater, was ist denn mit dir los? Du wirkst irgendwie so komisch.“ Er setzte sich auf und legte einen Arm um seine älteste Enkelin. Er tätschelte ihren Kopf, so wie er es früher getan hatte und lachte. „Ach weißt du, irgendwie ist die Sache echt verrückt. Ich wollte die Menschenwelt auslöschen und damit endlich diesen ganzen Terz in der Shinigamiwelt beenden und was ist? Da haut mir dieses Mädchen eine rein.“ Teruma konnte es nicht glauben und sah ihn verblüfft an. „Wie? Ein… ein Mädchen hat dich geschlagen und du hast dir das gefallen lassen?“

„Komischerweise ja. Aber sie war eben verdammt süß.“ Noch nie hatte Teruma von Ajin solche Worte gehört. Aber dann begann sie zu ahnen, was die Ursache war und kicherte. „Ich glaub es ja nicht. Sag bloß, du hast dich verliebt.“

„Ich kann es ja auch nicht glauben“, gab Ajin zu und lehnte sich mit einem leisen Seufzer zurück. „Und das irritiert mich so dermaßen, dass mir selbst die Lust aufs Fluchen vergangen ist.“

„Das merkt man sofort. Und ich dachte schon, du wärst krank.“

„Mach dich nicht lächerlich. Ich kann doch gar nicht krank werden. Aber erzähl schon, was führt dich denn überhaupt hierher?“

„Na ich wollte doch mal hören, wie es meinem kleinen Bruder geht.“

„Ach, der fühlt sich sauwohl. Der hat ja diese Menschenfrau an seiner Seite und scheint damit zufrieden zu sein. Allerdings ist er ein verdammter Schwächling, wie sich herausgestellt hat, also hab ich mal ein wenig nachgeholfen. Wenn der Junge schon seine Familie und seine Welt beschützen will, dann auch richtig. Ansonsten kann der sich ja nicht mal gegen die Sefirot behaupten und das könnte spätestens dann zum Problem werden, wenn die nächste Splittergruppe meint, sie müsste Jagd auf euch machen.“

„Dann wolltest du ihm also helfen?“

„Blöde Frage“, entgegnete Ajin. „Noch mal lasse ich nicht zu, dass sie euch etwas tun. Und deshalb braucht dein kleiner Bruder auch seine Kraft für den Moment, wo es erneut gefährlich wird. Aber nun… irgendwie scheint alles komplett in eine Richtung zu laufen, wie ich sie nicht erwartet hatte. Ich wollte die Welt zerstören, um die Unruhe in der Shinigamiwelt zu beenden. Und ich wollte meinen jüngsten Enkel nach Hause holen. Aber jetzt scheint es so, als würde alles in eine völlig andere Richtung verlaufen. Statt die Probleme der Shinigami zu lösen und meinen Enkel endlich nach Hause zu holen, will ich unbedingt dieses Mädchen. Zum ersten Mal gibt es da jemanden, der mir wichtiger ist als meine Familie. Ich kapier’s nicht.“

„Dass du mal überfragt sein könntest, wundert mich wirklich. Aber wenn dir dieses Mädchen so wichtig ist, dann solltest du sie dir schnappen. Vielleicht bist du dann nicht mehr ganz so griesgrämig, Großvater.“

„Pass ja auf, was du sagst. Sonst gibt es gleich richtig Rabatz hier!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2015-03-23T16:55:22+00:00 23.03.2015 17:55
Ein spitzen Kapitel. Ich freue mich schon so sehr auf das DATE XD.
Antwort von:  pri_fairy
30.03.2015 19:33
Oh ja, ich mich auch :D Vor allem weil Ajin ja meistens etwas... ungehobelt ist :D Aber er hat sich entschuldigt! Ein guter Schritt in die richtige Richtung :D
Antwort von: abgemeldet
30.03.2015 19:34
Ein guter Schritt für die Menschheit XD


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