Liebe birgt Vergebung
"Sein Puls fällt. Macht alles für die OP bereit!!!"
Schrie einer der Rettungssanitäter, die einen schwarzhaarigen Jungen mit schnellen Schritten zum Opraum brachten.
"Dem Kleinen gehts gut, Gott sei Dank hatten sie einen guten Kindersitz. Er hat nur ziemlich große Angst." strich die Schwester über den Rücken eines verängstigten blonden Jungen. Er hatte ein paar Schrammen, doch sonst schien er gesund. Sie hatte ihn eben aus dem Krankenwagen entgegen genommen und sorgte sich nun um ihn.
"..ffy. ...ffy." weinte der Kleine immer wieder.
"Sch...sch... ganz ruhig."
"Ffy, ffy." Die Schwester wartete vor dem OP, durfte mit dem Kleinen sowieso nicht hinein.
"Wo ist der Doctor?" wurde laut gerufen. "Wir brauchen den Arzt!"
Der einzige Arzt, der gerade frei war, war ein junger schwarzhaariger Mann, welcher sofort dazu kam.
"Was ist passiert?" wollte er wissen und überflog das Krankenblatt.
Kurz wurde ihm die Situation geschildert.
Er nickte es ab und sie betraten den OP. Sofort machten sie sich daran den Jungen not zu operieren.
"Wie ist sein Name?" fragte er neugierig, während er den Jungen aufschnitt. Das hatte er eben nicht lesen können.
Sein Gesicht war so blutig und schon zum Teil verbunden, das er das nicht hatte erkennen können.
"Laut Personalausweis Monkey. D. Ruffy." erklärte eine Schwester.
"Was?!" geschockt hielt er inne und sah auf.
"Operieren Sie weiter, Doktor, sonst verlieren wir ihn bald."
"Äh, ja natürlich..." sofort machte er sich wieder an die Arbeit. Sein Herz raste. Wieso lag Ruffy hier vor ihm. Was war ihm passiert??
In der Zwischenzeit wurden die Eltern ausfindig gemacht und angerufen.
Doch konnten sie erst am nächsten Tag dort sein. Der operierende Arzt stellte sich zur Verfügung und blieb bei den beiden Jungen.
Ungewöhnlich, tat der junge Mann so was sonst nie.
Eine Schwester kümmerte sich derweil um den kleinen Jungen, der dabei gewesen war.
Der Arzt trat zu dieser. "Darf ich ihn haben?"
"Ähm, natürlich." überrascht sah sie ihn an und gab sie den Kleinen vorsichtig ab. Sie wusste bei dem Arzt war der kleine Junge gut aufgehoben.
"Danke." nahm er ihn dankbar an. "Ich geh mit ihm zu seinem Bruder." teilte er mit und ging zu Ruffy. Die Schwester blieb zurück.
"Fy, fy."
"Du bist der kleine Sabo, mh?" sprach er leise mit ihm. "Ruffy gehts gut, mein Kleiner..."
'Den Umständen entsprechend.' fügte er gedanklich bei.
"Bo."
"Ja du bist der kleine Bo." kitzelte er ihm am Bauch.
Der Kleine lachte deswegen.
Der Arzt schmunzelte. "Deine Mama und dein Papa kommen bestimmt auch bald."
Es war immerhin schon der neue Tag angebrochen. Die OP hatte lange gedauert, doch war gut verlaufen.
Er setzte sich auf einen der Stühle im Zimmer. "Ruffy..." seufzte er.
"fy, fy." sah er dann seinen Bruder und fing wieder an zu weinen.
Er drückten den Jungen an sich. "Du brauchst nicht weinen."
Die Tränen versiegten nicht.
Er versuchte weiter den blonden Jungen zu beruhigen.
Dieser weinte sich schließlich in den Schlaf.
Der schwarzhaarige Arzt saß stumm dabei und passte auf.
Ruffy war die ganze Zeit über nicht erwacht.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.
Der Arzt schreckte auf. Er musste auch eingeschlafen sein. Sabo schlummerte noch friedlich in seinen Armen.
Doch dann wachte er vor Schreck auf und begann zu weinen.
Er drehte den Kopf zur Tür. "Was zum?"
Sabo heulte laut auf, da er so abrupt geweckt worden war.
"Geben Sie mir sofort meinen Jungen her!" forderte eine energisch klingende Frau und riss ihm praktisch Sabo aus der Hand. Schon war der Kleine nur noch am schniefen.
"Ma...ma..." drückte er sich an seine Mutter. "Fy, fy."
"Ja ich bin da mein Schatz." drückte sie ihn an sich.
"Ruffy!!" ein schwarzhaariger Mann eilte zu dem Jungen ans Bett.
"Wer sind sie?" sah die Frau den Arzt scharf an. "Wieso haben sie meinen Sohn im Arm?"
"Ich bin der Arzt, der ihn operiert hat. Da sie verhindert waren, bin ich hier bei ihm geblieben. Wenn er aufwachte, sollte er nicht allein sein, doch ist er immer noch bewusstlos. Und dabei hab ich auf Sabo aufgepasst."
Sie wollte gerade etwas erwidern, ehe sie ihn mit gerunzelter Stirn ansah. "Woher... kennen sie seinen Namen?"
"Er hat ihn immer wieder gebrabbelt." log er kurzerhand.
"Was? Aber...er…das stimmt doch nicht."
"Woher soll ich seinen Namen sonst kennen?"
Sie musterte ihn erneut. "Ich kenne Sie..."
In dem Moment regte sich der Junge im Bett.
Misas Kopf schnellte herum und sie trat zum Bett. "Ruffy?" fragte sie vorsichtig.
"Mi...s...a?"
"Ja..." hauchte sie überglücklich, das er aufwachte.
"Wi...e...eht...e...s...s...abo?"
"Hier ist er." hielt er ihn hoch. "Ihm geht es gut." Das Kind hatte nur ein paar Dinopflaster im Gesicht.
"Fy, fy."
"Er hat einen Schock und ein zwei Schrammen...aber du...wie...wie geht es dir?"
"...nich...t...so....ut...Sch...merz...en...fühl...Beine....nicht..."
"Was?" der Arzt stand auf. "Sag das noch mal." kam er zu ihm und schlug die Decke weg. Übte leichten Druck auf das Knie aus.
"Beine...fü...hl...ich...nicht..."
"Das..." er berührte beide Beine von oben nach unten. "Das fühlst du nicht?"
"Wa...s?" Was sollte er den fühlen, der tat doch nichts.
"..." betreten sah er ihn an. "Das... heißt nichts gutes, Ruffy. Du musst in die Röhre."
Wieso kam ihm diese Stimme so bekannt vor? Er war gerade noch zu schwach um die Augen zu öffnen. "Ken...nen...wi...r...uns?"
Er sah den Jungen kurz an. "Ich werde alles sofort veranlassen." meinte er ausweichend und verschwand.
"We...r...ist...das...?" fragte er dann seine Eltern.
"Der Arzt..." murmelte Misa.
"Fy, Fy." streckte Sabo seine Hände nach dem im Bett liegenden aus.
Vorsichtig legte sie Sabo neben Ruffy,.
Dieser hob schwerfällig den Arm um den kleinen Jungen übers Haar zu streichen.
Sabo drückte sich gegen die Hand.
"...tut...mir...Leid..." nuschelte er zu seinen Eltern gewandt.
"Du kannst doch nicht für."
"Genau. Der andere Fahrer hatte Schuld."
"Aber...wenn...Sa...bo...was...passiert wä...re?"
"Daran denken wir nicht. Schlimm genug das dir etwas passiert ist. Du musst ganz schnell wieder gesund werden."
"Fy, fy. Nicht trurig." kuschelte er sich an ihn.
Alle lächelten bei diesen Worten. "Ist er nicht süß?" lehnte Misa sich an ihren Mann. "Da macht er sich sogar jetzt schon Sorgen..."
"Ja." legte er einen Arm um Misa. Besorgt sah er zu seinem älteren Sohn. Fast hätte er diesen verloren, wie vor knapp zwei Jahren seinen Erstgeborenen...
"Er wird wieder." legte sie ihre Hand auf seine Brust.
"Dad...es...wird...alles...gut..."
Er lächelte hoffend.
Nach einiger Zeit ging die Tür auf. Es wurde nun Zeit für die Röhre.
Es wurde das bestätigt, was der Arzt befürchtete. Einige Nerven waren stark eingeklemmt worden. Waren enorm geschwollen. Deshalb konnte Ruffy seine Beine nicht mehr spüren. Doch der Arzt gab ihnen Hoffnung, dass er mit Geduld und Übung wieder laufen können würde.
Auch wenn die anderen Ärzte sich da noch nicht so ganz sicher waren. Es gab Chancen, doch waren die derzeitig sehr gering.
Der Schwarzhaarige wurde zurück ins Zimmer geschoben.
Misa und Dragon mussten am Abend gehen. Doch kaum das sie weg waren, kam der Arzt zu ihm.
Der Schwarzhaarige lag im Bett und starrte die Decke an. Mittlerweile hatte er es geschafft die Augen zu öffnen.
"Wie geht es dir?"
"Wie soll es mir gehen? Ich kann nicht mehr laufen..."
"Du wirst bald wieder laufen können. Ich werde dir helfen."
"Achja? Sagen Sie mal kennen wir uns?" bislang hatte er den Arzt noch nicht angesehen.
Angesprochener schwieg.
"Dann eben nicht..." murmelte er vor sich her.
"Sieh mich an." bat er leise.
Langsam tat er wie ihm geheißen und sah ihn geschockt an. "Law?"
"Ja…" murmelte er.
"Wieso?" fragte er ruhig. "Wieso bist du damals einfach gegangen?"
"Ich…" er seufzte,. "Ich wollte es uns damals nicht unnötig schwer machen. Es tut mir aber ehrlich Leid." sah er ihm fest in die Augen.
"Wir haben den Abend zusammen verbracht...weißt du wie schockiert ich war, als am nächsten Tag dieser fremde Arzt da stand und meinte er arbeitete nun im Internat?"
"Ich kann es mir durchaus vorstellen...." gab er zerknirscht zu.
"Also...bist du damals hier her gegangen? In dieses Krankenhaus?"
"Ja."
Law hatte seinen Traum wahr gemacht, aber er hätte iihm doch auch so nie im Weg stehen wollen...
"Warum hast du dich nie gemeldet?"
"Ich...ich hatte Angst vor deiner Reaktion. Ich hatte dich ja so zu sagen eiskalt abserviert, ohne ein Wort. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen..."
"Solltest du auch. Ich hab lange gebraucht um nicht mehr jeden Tag zu heulen."
"Verzeih mir."
"...hab ich schon längst. Dafür hatte ich genug Zeit." erschien ein leichtes lächeln auf Ruffys Lippen.
"Ist...das jetzt positiv oder negativ für mich?" hakte Law nach.
"Sowohl als auch. Aber ich bin dir nicht mehr böse, ich wollte diese Worte und den Grund nur aus deinem Mund hören."
"Das hast du ja jetzt. Hast du was dagegen, wenn ich weiterhin dein Arzt bin?"
"Nein gar nichts. Bin sogar froh drum." nickte er.
Law lächelte schief. "Ich bin total überrascht und begeistert, dass du mir nicht böse bist." es erleichterte ihn ungemein.
"Bin nicht Nachtragend. Aber mach das noch einmal so ne Scheiße und ich will dich nie wieder sehen, verstanden? Ist deine allerletzte Chance."
Law blinzelte ihn an. "Letzte…" Seine Augen weiteten sich. "Du meinst..?" Das meinte Ruffy doch nicht ernst oder?
"Wenn du mich noch ertragen willst, mein ich genau das."
"Das müsste ich eher sagen." flüsterte er beugte sich vor und küsste ihn sanft. Er konnte es gar nciht glauben! Ruffy verzieh ihm wirklich und wollte ihm noch eine Chance geben.
Dieser wurde erwidert.
"Es tut mir wirklich mehr als Leid." flüsterte er erneut an Ruffys Lippen.
"Eine Nachricht, dass es dir gut geht wäre schön gewesen." Er konnte dem Arzt einfach nicht böse sein, das war er schon zu lange gewesen. Jetzt in diesem Moment freute er sich einfach, das Law wieder da war und dieser ihn nicht vergessen hatte.
Law lehnte seine Stirn an Ruffys. "Entschuldige."
"Meinst du, ich werde wieder laufen können."
"Bestimmt. Ich werde dir helfen."
"Wird...das lange dauern?"
"Kommt auf dich an."
"Sabo geht es auch wirklich gut?" fragte er um das Thema zu wechseln.
"Ja. Er hat einen Schreck bekommen, sonst alles gut."
"Gut..." nuschelte er. "Wenn Sabo was passiert wäre könnte ich mir das nie verzeihen."
"Keine Sorge. Alles wird gut."
