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Geliebter der Nacht

Spuren der Vergangenheit HPxTR
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,
so jetzt geht es auch schon weiter.
Es ist ein wenig enttäuschend, dass es kaum Kommis für die letzten Kapitel gab, aber das war nach so einer langen Pause wohl zu erwarten.
Lieben dank, an die Kommi-Schreiber an dieser Stelle.
Viel Spaß
Eure Eshek Komplett anzeigen

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Aqua Vitae

Aqua Vitae
 

Vlad knurrte. Es war schon wieder eine Sackgasse. Er und Greyback suchten nun schon seit mehreren Wochen nach dem, der Gabriel vergiftete. Der junge Snape hatte ihren Verdacht bestätigt, konnte aber nicht sagen, um welches Gift es sich dabei handelte. Sie wussten auch nicht, wie Gabriel es zu sich nahm und deshalb wurde die Veela immer schwächer und das obwohl Vlad das Essen nur noch unter Aufsicht zubereiten ließ und Gabriel nur noch aus überprüften Fässern trank. Es war zum durchdrehen. Er konnte nichts tun, außer zusehen, wie Gabriel von Tag zu Tag immer mehr dahinschwand. Fauchend schleuderte er einen kleinen Tisch durch den Raum, der an einer Wand zerschellte. Kraftlos sank er auf einen Fenstersims und verbarg das Gesicht in den Händen. Eine große Hand an seiner Schulter ließ ihn aufsehen. Vor ihm stand Greyback und sah ihn besorgt an. "Wieder nichts?" fragte der Werwolf bedrückt und Vlad schüttelte nur kraftlos den Kopf. Er fühlte sich so hilflos. Wie sollte sein Volk, wie sollten seine Feinde ihn ernst nehmen, wenn er es nicht einmal schaffte, seinen Gefährten zu schützen? Wie sollte ihm jemals wieder jemand trauen? "Wir werden sie finden!" grollte der Werwolf nun aufmunternd. "Meine Männer durchkämmen dein Schloss und die Umgebung. Deine Suchen die Berge und die Grüfte ab. Wir haben sie bald." "Und was, wenn es zu spät ist?" hauchte Vlad nur und Greyback grollte leise, als er die Verzweiflung in den Augen seines neuen Freundes sah. "Was ist, wenn er stirbt? Fenris...ich kann ohne ihn nicht mehr leben!" Der Werwolf schluckte schwer. Er spürte das Leid des Vampirs und musste ihm zustimmen. Er wüsste nicht, was er tun würde, wenn Romulus jemals sterben würde. Alleine bei dem Gedanken zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen.
 

"Mein Herr! Lord Thepes!" Vlad schreckte auf. Er kannte diese Stimme. Das war Victoria. Warum rief sie nach ihm, außer... "Gabriel..." flüsterte er noch und ehe der Werwolf es sich versah, war der Vampir verschwunden. Er hörte ein leises Aufschreien von der Treppe, ehe eine erschrockene Vampirin den Raum betrat. Etwas zerzaust strich sie ihr Kleid glatt und entdeckte dann den Werwolf. Erschrocken drückte sie sich an die Wand. Die Werwölfe waren ihr nach wie vor unheimlich. Fenris grollte nur und verdrehte leicht die Augen. "Was ist passiert?" knurrte er. "Gabriel...er wird schwächer." hauchte sie und Tränen traten in ihre violetten Augen. Er wusste von Vlad, wie sehr die junge Frau den Gefährten des Vampir liebte. Seufzend ging er zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Wir werden diejenigen finden, die ihm das antun und dann wird alles gut!" versprach er. Victoria zuckte unter der Berührung leicht zusammen, sah dann aber auf und entdeckte die Aufrichtigkeit in den Augen des Werwolfes. Zusammen folgten sie Vlad, doch der war ihnen schon weit voraus. Die Tür zu Gabriels und seinen Gemächern flog krachend auf. Stille legte sich um ihn, wie ein dicker Pelzmantel. Die Stimmung in den Räumen war bedrückend. Panisch ging er auf das Schlafzimmer zu. Hier brannten einige Kerzen und er hörte leise Stimmen murmeln. Langsam öffnete er die Türe ganz und trat ein. Im Bett lag sein Gefährte. Er war völlig ausgemergelt, wie ein Vampir, den man mehrere Monate hat hungern lassen. Die sonst so lebendigen grünen Augen waren stumpf und lagen in tiefen Höhlen. Jetzt entdeckte Gabriel ihn und ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Im nächsten Moment verzog die Veela das Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und krümmte sich. Vlad war sofort bei ihm. Er war völlig erstarrt. Hilflos streichelte er über Gabriels bebenden Körper, bis dieser kraftlos in sich zusammenfiel. "Mein Prinz. Es tut mir leid, aber...eure Unterschrift." meldete sich nun ein alter Vampir und hielt dem Prinzen zitternd ein Pergament und eine Feder hin. Gabriel griff danach und unterschrieb. "Was ist das?" fauchte Vlad den Mann an und legte Gabriel mit einem Griff wieder richtig aufs Bett. Er war so leicht geworden. "Mein...Testament." flüsterte Gabriel jetzt und legte Vlad eine Hand an die Wange. "Nein." sagte Vlad nur und schüttelte den Kopf. "Ich sterbe." sagte Gabriel ganz sanft, als würde er ihm sagen, dass er ihn liebte. "Nein!" sagte Vlad jetzt lauter und ein Grollen begleitete seine Worte. "Wenn ich nicht mehr...da bin..." "NEIN!" brüllte Vlad jetzt und rote Tränen liefen aus seinen Augen. Alle Anwesenden kämpften nun selbst mit ihrer Beherrschung. Das Leid des Prinzen hatten sie ertragen. Die meisten haben schon devote Wesen so sterben sehen, sei es im Kindbett oder an einer Krankheit, sie waren einfach zerbrechlicher, aber die Tränen auf dem Gesicht ihres Lords, des stärksten Vampirs, den die Welt je gekannt hatte, brachte nun viele selber fast zum Weinen.

Ein leises Schluchzen ertönte von der Türe. Victoria klammerte sich kraftlos an den nächst besten Anwesenden, was in diesem Fall Fenris war und weinte nun ebenfalls. Blut lief über ihr blasses Gesicht. Sie war stark gewesen. Sie war keine Minute von Gabriels Seite gewichen, aber sie hatte immer gehofft, dass sie ihn retten würden. Der Werwolf legte einen Arm um die junge Frau und kämpfte nun selbst ebenfalls mit den Tränen.

"Vlad...wenn ich fort bin..." wiederholte Gabriel jetzt und strich sanft die Blutströmen aus Vlads Gesicht. "...lege mich zwischen...die Engel..." Vlad nahm Gabriels Hand fest in seine. Er wusste, was Gabriel damit meinte. Er wollte bei ihren Kindern beerdigt werden. Er nickte und küsste die Finger der mageren Hand. "Vlad...trauere nicht zu lange. Ich bin immer...bei dir..." flüsterte Gabriel jetzt und eine Träne rollte über seine Schläfe. Das war so unfair. Er hatte so viel durchgemacht. Zwei Kinder hatte er verloren, seine Familie war tot, bis auf sein Onkel und der wollte ihn umbringen. Hier war er glücklich. Er liebte Vlad so sehr. Er wollte nicht fort, wollte noch nicht gehen. Er wollte bei dem bleiben, den er so liebte und der ihn liebte. Aber am Schlimmsten war das Wissen, dass Vlad ganz alleine sein würde. Wenn er ihm doch nur Kinder hätte schenken können, dann wäre Vlad wenigstens nicht alleine.
 

Die Tür zu den Gemächern flog krachend auf. "Lasst mich durch! Finger weg!" fauchte eine Stimme und gleich zwei Vampire flogen durch den Raum. Die übrigen klebten noch immer an dem Eindringling und versuchten ihn aufzuhalten. Fenris sah auf. Er kannte diese Stimme, würde sie überall erkennen und dann stieg ihm der geliebte Geruch in die Nase. "Romulus!" grollte Fenris und lief auf das Knäuel Vampire zu. Knurrend entfernte er die Vampire von seinem Gefährten und schloss ihn fest in die Arme. "Wo ist der Welpe?" grollte er. "Huckepack." lächelte der kleinere Werwolf und drehte Fenris den Rücken zu. Fest eingewickelt und völlig unbeeindruckt schlafend war der kleine Junge auf den Rücken von Romulus gebunden worden. Fenris hielt den kleinen fest, während Romulus vorne die Knoten öffnete. Fenris hielt den kleinen Jungen sicher im Arm und sah ihn liebevoll an. "Ich wollte Gabriel kennen lernen." sagte Romulus nun ruhig. Fenris nickte zu einer Türe. "Er liegt im Sterben." flüsterte er leise und Trauer schlich sich auf sein kantiges Gesicht. "Ich weiß." flüsterte Romulus zurück und streichelte sanft über die Wange des dominanten. Dann wandte er sich um und ging auf die Türe zu. Keiner der Vampire griff ihn noch einmal an, denn jetzt wussten sie, wer er war. Leise betrat er das Zimmer und ging ruhig auf das große Bett zu. Traurige Augen sahen ihn kurz an, richteten sich dann aber sofort wieder auf den jungen Prinzen. Romulus trat näher.

Vlad hatte den Tumult nur am Rande mitbekommen. Jetzt aber sah er auf, als er die fremde Aura neben sich spürte. Mit Blutverschmiertem Gesicht blickte er hoffnungslos zu Romulus auf. Er erkannte ihn. Sie hatten sich im Rudel kennengelernt. Das hier war der Gefährte des Alphas. "Romulus..." flüsterte er nur leise und wandte sich dann wieder Gabriel zu. Romulus ging um das Bett herum und ließ sich auf der anderen Seite neben Gabriel nieder, der jetzt die Augen einen Spalt breit öffnete und ihn müde lächelnd ansah. "Ich hatte gehofft...dich einmal...kennenzu...lernen." flüsterte er und ein leises Pfeifen entkam ihm mit seinen Atemzügen. Romulus lächelte und nahm seine Hand. "Das war auch mein Wunsch!" sagte der Werwolf nun und sah Gabriel liebevoll an. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, aber das, was er von ihm wusste brachte ihn dazu, ihn zu mögen. Er wusste von dem schweren Schicksal der Veela. Fenris hatte ihm geschrieben. Er winkte Fenris herbei und nahm ihm das Baby ab. "Das ist Geri. Er wollte sich für die schönen Sachen bedanken." lächelte Romulus nun und legte das Baby neben Gabriel auf das Bett. Jetzt öffneten sich Gabriels Augen noch ein Stück und er legte seine Hand sanft auf den Bauch des schlafenden Kindes. Lächelnd streichelte er über das Kind und dabei verrutschte sein Ärmel ein Stück. Romulus griff sofort nach seiner Hand und schob den Ärmel entsetzt hoch. Die Haut darunter war bläulich verfärbt und violette Adern zeichneten sich deutlich ab. Jetzt handelte er rasch. Er drückte Fenris das Baby in die Arme und packte sich eine Dienerin. "Lass ein Bad ein! Schnell!" fauchte er und die Dienerin hastete davon. "Was soll das? Was hat das zu bedeuten?" grollte Vlad jetzt. Romulus schob Vlads Ärmel wieder hoch und zeigte Vlad die Haut. "Er bekommt kaum Luft. Deshalb ist die Haut so blau!" sagte jetzt einer der Ärzte. "Stümper!" knurrte Romulus und sah den Mann hasserfüllt an. Seine Bernsteinaugen richteten sich wieder auf Vlad, der ihn hoffnungsvoll anblickte. "Kontaktgift! Das Gift ist in seinen Kleidern! Er nimmt es über die Haut auf!" sagte Romulus jetzt aufgeregt und als er die Dienerin sah, die er losgeschickt hatte stand er wieder auf. "Alle Raus!" fauchte er und winkte zwei Vampire heran, die die Wanne in den Raum schweben ließen. Außer Victoria, Romulus, Vlad und dem Baby waren jetzt alle fort. Romulus und Victoria entkleideten Gabriel vollständig und Vlad nahm ihn auf die Arme. Romulus griff in seinen Reiseumhang und zog einen Lederbeutel heraus. Den Inhalt kippte er nun ins Wasser, welches sich rosa verfärbte. "Schnell! Setz ihn ins Wasser!" Vlad kam dem sofort nach und ließ Gabriel in das Wasser gleiten. Es zischte und Gabriels Haut war bald unter unzähligen kleinen Bläschen verschwunden. Die Veela stöhnte und versuchte dem Wasser zu entkommen. "Er hat Schmerzen!" fauchte Vlad und seine Augen glühten rot. "Ich weiß! Das Gift wird aus seinem Körper gezogen! Das tut weh, aber er wird leben!" tröstete Romulus den Vampir, der hilflos auf seinen Gefährten starrte, der sich immer stärker wand. "Das geht zu langsam. Vlad! Ich will ihm helfen! Lass mich machen!" Vlad nickte nur und musste dann entsetzt zusehen, wie Romulus Gabriels Schultern packte und ihn komplett unter Wasser drückte. Fauchend wollte er den Werwolf wegreißen, aber eine riesige Gestalt riss ihn zu Boden und hielt ihn dort fest. Ein verwandelter Werwolf stand über ihm und pinnte ihn auf den Boden. Er hatte keine Chance. Jeden anderen Werwolf hätte er zerpflückt, aber das hier war der Alpha und er hatte sich ohne den Vollmond gewandelt. Gegen diese Macht war der Vampir machtlos. Er musste zusehen, wie das Wasser über den Rand der Wanne spritzte und wie Romulus seinen Gefährten noch immer unter Wasser drückte. Dann hörte er es. Gabriels Kopf brach durch die Oberfläche und er holte laut und gierig Luft. Jetzt ließ der Werwolf von ihm ab und Vlad stürzte zum Rand der Wanne. Das Wasser war nun blutrot. Er hatte nur Augen für die blasse magere Gestalt, die mitten in dem blutroten Wasser saß. Große Grüne Augen sahen ihn funkelnd an und ein breites Lächeln zierte das eingefallene Gesicht. Die langen schwarzen Strähnen klebten an Gabriels Hals und Schultern und die Spitzen trieben auf der Wasseroberfläche.
 

"Gabriel." hauchte Vlad. "Vlad." flüsterte Gabriel und schon wurde er in die Arme des Vampirs gezogen. Vlad zog ihn ganz aus dem Wasser und sank mit ihm auf den Boden. Seine Arme umschlangen den dürren Körper und eine Hand drückte Gabriels Kopf an seine Schulter. Er hatte das Gesicht in den nassen Haaren verborgen und weinte nun hemmungslos. Dass da immer noch drei Personen im Raum waren scherte ihn nicht. Mit bebenden Schultern wiegte er sich und Gabriel vor und zurück. Seine Hände strichen immer wieder über Gabriels Körper. Romulus legte Gabriel von hinten ein Handtuch um und trat dann wieder einen Schritt zurück. Victoria lachte unter Tränen und sank nun ebenfalls kraftlos zu Boden. Fenris zog Romulus in seine Arme und küsste ihn innig. "Danke!" Romulus sah sich verwundert um. Vlad saß noch immer auf dem Boden und lächelte glücklich, während immer mehr rote Tränen über seine Wangen rollten. "Du hast ihn gerettet. Danke!" sagte er noch einmal, ehe er seine Lippen auf Gabriels Scheitel drückte. "Gerne." sagte Romulus nur und ging dann auf den Vampir zu. Sanft zog er Gabriel aus seinen Armen und hob ihn hoch. Er zog seine leichte Last zum Bett und legte ihn darauf. "Geht." sagte er nun zu Vlad und Fenris und ersterer sah ihn fassungslos an. "Nein! Ich..." "Es wird sich rumsprechen! Wenn du den Täter kriegen willst musst du jetzt handeln! Wer ist für Gabriels Garderobe verantwortlich?" grollte Romulus nur und Erkenntnis blitzte in Vlads Augen auf. Er packte Fenris am Arm und zog ihn mit sich.

Romulus sah nun zu Victoria. "Wir müssen ihn anziehen. Eine Erkältung könnte ihn in diesem geschwächten Zustand umbringen." sagte er nun und die Vampirin nickte sofort und stand auf. "Das ist meine Truhe! Wir wissen nicht, was alles vergiftet ist. Nimm meine Kleider und such etwas für ihn raus. Etwas warmes!" sagte Romulus nun und Victoria, die eigentlich nicht begeistert war, wenn jemand sie rumkommandierte gehorchte sofort. Sie wühlte sich rasch durch die Kleidung und zog schließlich ein Knielanges grünes Hemd heraus und dazu einen langen Morgenmantel aus blauer Wolle. Sie spürte, wie weich der Stoff war. Das überraschte sie, denn immerhin war das hier keine Vampirseide. "Ich bin der Gefährte eines Alphas. Glaubst du wirklich, dass ich kratzige Wolle trage?" spöttelte Romulus nun, der ihren überraschten Gesichtsausdruck richtig deutete. Würde Blut durch ihre Adern fließen, wäre Victoria jetzt rot geworden. "Verzeiht..." sagte sie nur zerknirscht und legte die Sachen auf das Bett. "Schon gut. Wir kennen beide die Vorurteile über den anderen." lächelte Romulus nur, der Gabriel sanft trocken tupfte und seine gereizte Haut dann mit einer fetten Salbe einrieb. Gemeinsam wickelten sie Gabriel in dünne Bandagen und steckten ihn dann in die Kleidung. Gabriel war wach und ließ alles über sich ergehen. Er war zu müde um sich richtig zu unterhalten. Er saß aufrecht auf dem Bett und während Victoria ihn festhielt kämmte Romulus sein haar und flocht es dann zu einem langen Zopf. "Herrlich..." flüsterte Gabriel nun und schloss lächelnd die Augen. "Die Ärzte haben ihm seit einer Woche verboten, zu baden. Sie hatten Angst, dass die Hitze das Gift in sein Herz treibt. Ich habe ihn gewaschen, aber..." "...kein Vergleich zu einem Bad..." schnurrte Gabriel nun leise. Romulus schnaubte verächtlich. "Und sowas schimpft sich Arzt!" knurrte er. "Sie kennen sich nicht aus...mit uns Blutbeuteln." lächelte Gabriel entschuldigend. "Offensichtlich! Blutbeutel?" fragte er jetzt schmunzelnd. "So nenne ich ihn, wenn er mich ärgert!" lachte Victoria nun und drückte Gabriels Hände gegen ihre Lippen. "Ich bin so glücklich!" schluchzte sie nun und wieder rollten einige Blutstropfen über ihre Wangen. Gabriel lächelte sie liebevoll an und strich das Blut von ihren Wangen. Romulus reichte ihr ein Taschentuch und dann legten sie Gabriel sanft in die Kissen.

So saßen sie ruhig zusammen. Gabriel halb wach im Bett und Victoria und Romulus neben ihm auf zwei Stühlen. Ein entrüstetes Krähen lies sie aufschrecken. Romulus erhob sich und ging hinüber zum Schrank. Da er hier keine Wiege hatte, hatte er sein Baby in eine offene Schublade gelegt. Jetzt hob er das brüllende Kind heraus und legte es an seine Schulter. Mit wippendem Schritt kam er zurück und ließ sich auf seinen Stuhl nieder. Einen Augenblick später erschien ein kleines Wesen neben ihm und reichte ihm eine Flasche. Romulus nahm sie ihm dankend ab und das Wesen verschwand wieder. "Was war das?" fragte Victoria überrascht. "Das war ein Elf. Gibt es hier keine?" fragte Romulus nun seinerseits überrascht. "Nein...ich habe Vlad auch schon...nach ihnen gefragt..." lächelte Gabriel und sah Romulus und das Baby sehnsüchtig an. "Möchtest du ihn füttern?" fragte Romulus sanft, der den Blick bemerkt hatte. Gabriel sah ihn erstaunt an. "Darf ich?" Romulus stand auf und legte ihm das Baby in den Arm. Victoria stopfte ein Kissen unter Gabriels Ellbogen um ihn zu unterstützen und dann nahm Gabriel das Fläschchen. Gierig schlang Geri den Inhalt hinunter. Gabriel lächelte und eine Träne rollte über seine Wange. Dieses warme schwere Bündel in seinem Arm fühlte sich wunderbar an. "Du wirst auch Kinder haben!" sagte Romulus nun und drückte Gabriels Schulter sanft. "Das hoffe ich!" lächelte Gabriel und nahm den Blick nicht von dem Baby.
 

Fenrir und Vlad stürmten durch das Schloss bis hinunter in die Küche. Sie stießen das Personal zur Seite und rissen die Tür am Ende der Küche auf. Dahinter befand sich die Wäscherei. "Wer ist verantwortlich für die Kleider des Prinzen?" fauchte Vlad mit rot glühenden Augen. Ein junger Mann trat vor und Vlad packte ihn sofort an der Kehle und presste ihn gegen die Wand. Der junge Mann sah ihn panisch an. "Nicht ich...!" keuchte er und versuchte sich loszumachen. Vlad ließ ihn los. Der Mann rieb sich die Kehle und zog lautstark die Luft in seine Lungen. Er war ein mensch, der den Vampiren diente. "Wer?" knurrte nun der Werwolf und drehte den Menschen zu sich herum. "Eine Frau. Serena. Sie ist vor einer halben Stunde gegangen." keuchte er. "WOHIN?" brüllte Vlad jetzt und der Mann hob zittrig eine Hand und deutete zur Hintertür. Vlad und Fenris stürmten hinaus und fanden sich außerhalb des Schlosses wieder. Im Moment lag kein Schnee, weshalb es keine eindeutigen Spuren gab. Vlad fauchte. "Hier lang!" rief Fenris, während er sich im Sprung verwandelte. Vlad verwandelte sich auch und rannte dem Werwolf hinterher. Fenris war schneller. Vlad breitete die Flügel aus und schwang sich in die Luft. Sie rasten durch die Nacht und während Fenris witterte nutzte Vlad seine verstärkte Nachtsicht und suchte den Boden unter sich ab. Da vorne. Sie hatten die Frau gleichzeitig entdeckt. Sie rannte auf einen Wald zu. Fenris fetzte ihr mit langen Sprüngen hinterher, während Vlad sich vom Himmel herab stieß. Sie erreichten sie hintereinander. Vlad stürzte sich auf sie und Schlitze ihr mit einer langen Klaue das Bein auf. Fenrir verbiss sich in ihrer Schulter. Sie schrie panisch und schmerzerfüllt auf. "NEIN!" schrie sie und versuchte zu entkommen, aber der Biss in ihrer Schulter war zu stark. Sie schrie erneut auf und sank dann in sich zusammen. "Wer hat dich geschickt?" knurrte Vlad und seine Augen glühten hellrot. Die Frau lächelte nur. Er fauchte und durchbohrte sie mit einer Klaue. "Wer.Hat.Dich.Geschickt?" wiederholte er und drehte die Klaue in ihrem Körper. Sie stöhnte und ihr Körper bebte. "Der weiße...König." fauchte sie. "Warum?" Jetzt lächelte sie erneut und spuckte Blut. "Er will euch...alle vernichten...Abschaum..." spuckte sie aus. Ihr Körper zuckte und sie röchelte, während Blut aus ihrem Mund strömte. Sie starb wenige Augenblicke später.

Fenris verwandelte sich zurück und spuckte aus. "Wer ist der weiße König?" fragte er Vlad jetzt, der ebenfalls wieder seine normals Gestalt annahm. "Gabriels Onkel. Er ist wahnsinnig. Er will alle schwarzmagischen Wesen vernichten." "Wegen ihm haben wir uns dir angeschlossen. Seit wann nennt er sich so?" Vlad zuckte mit den Schultern. Er hatte den Namen auf irgendeiner Ratsversammlung gehört, aber aus Sorge um Gabriel hatte er nicht darauf geachtet.

Sie machten sich auf den Weg zurück. Fenris schleifte die Leiche hinter sich her. Am Tor ließ er sie achtlos liegen. "Untersucht sie. Findet heraus, ob sie alleine war!" wies Vlad die Wachen an. Sie nickten und brachten die Leiche rein. Vlad und Fenris gingen hinauf in seine und Gabriels Gemächer. Hier blieb Vlad wie erstarrt stehen. Gabriel saß, an mehrere Kissen gestützt, im Bett und hielt ein Baby in den Armen. Er fütterte es. Sein Blick wurde sehnsüchtig und langsam trat er näher. Fenris bemerkte Vlads Blick. "Das steht dir." lächelte der Vampir sanft und ließ sich neben Gabriel auf dem Bett nieder. Gabriel sah auf und lächelte ihn sanft an. Er übergab Romulus das Baby, dann wandte er sich seinem Gefährten zu. Er hatte nur noch Augen für ihn und so bekamen sie nicht mit, wie die anderen sie alleine ließen. "Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren." hauchte Vlad und seine Stimme bebte. Gabriel nahm Vlads Kopf in seine Arme und zog ihn zu sich. Der Vampir legte sich nun dicht zu ihm und bettete seinen Kopf an Gabriels Brust. Er klammerte sich an ihn, wie ein Ertrinkender, während Gabriel sanft über sein haar streichelte. "Ich weiß." hauchte er und schluckte schwer. "Und ich hatte solche Angst...dich alleine zu lassen." flüsterte er schwach. "Aber mir geht es gut...Ich bin noch hier." schnurrte er leise und beugte sich vor um Vlad auf die Stirn zu küssen.
 

Vlad weinte noch lange und klammerte sich dabei an Gabriel. Dieser hielt seinen Gefährten nur und streichelte beruhigend über seinen Kopf und seine Schultern. Er wusste, was Vlad alles getan hatte und er konnte sich vorstellen, wie schlecht es ihm ging. Gerade er als Dominanter hatte sicher sehr darunter gelitten, dass er ihm nicht helfen konnte. Irgendwann beruhigte sich der Vampir. Das hatte er gebraucht. Er hatte vor den anderen bereits geweint, aber hier nur mit Gabriel konnte er seiner ganzen Erschöpfung Luft machen. Er war am Ende seiner Kraft und nur hier in diesem intimen Moment konnte er das zeigen. Gabriel verstand ihn. Langsam beruhigte er sich unter den streichelnden Händen seines Gefährten.

"Schlaf." schnurrte Gabriel leise und zusammen rutschten sie etwas runter. "Du solltest schlafen." gab Vlad schuldbewusst zurück. "Mach ich." versprach Gabriel und schmiegte sich an den Vampir, der ihn in den Armen hielt. Wie sehr hatte er das vermisst? Vlad war ständig auf der Jagd und wenn er hier war saß er nur neben dem Bett und hielt seine Hand. Wie sehr hatte er es vermisst in diesen starken Armen zu liegen? Langsam wurden seine Lider schwer und blinzelnd schloss er die Augen. Leise seufzend kuschelte er sich dichter an den Vampir und Vlad zog ihn vorsichtig in seine Arme. Wenn er daran dachte, dass Gabriel ohne Romulus jetzt nicht mehr leben würde...sein Magen zog sich bei dem Gedanken schmerzhaft zusammen. Aber nein. Gabriel war nicht tot. Er lag hier in seinen Armen. Er lauschte dem Atem seines Gefährten noch einige Zeit, ehe er selbst in einen traumlosen Schlaf sank.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war es auch schon wieder. *Taschentücher hinstell*
Endlich haben sie den Übeltäter gefunden und Gabriel hat überlebt.
Ein Glück, das Romulus noch rechtzeitig gekommen ist und dass er das Gift erkannt hat.
Jetzt wird alles wieder gut.
Ich mache nur Spaß! ^^
Bis bald
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomasu
2016-11-20T07:18:09+00:00 20.11.2016 08:18
Rettung auf den ersten Blick

Manchmal ist es so das man sich zu sehr auf sein Fachwissen verlässt und noch nicht mal auf die Idee kommt einmal bei anderen nach Vorschlägen zu fragen.

TK
Von:  Omama63
2016-11-18T12:53:26+00:00 18.11.2016 13:53
Das war knapp. Gut dass Romulus erkannt hat, wie Gabriel vergiftet wird.
Die Frau haben sie ganz schon zerpflückt. Die hat es auch verdient.
Der weiße König wird wohl auch nicht mehr lange leben.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

LG
Omama63


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