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Himmel oder Hölle?

Xemnas x Saix
von

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Ein Wiedersehen

# Kapitel 10 # Ein Wiedersehen #
 

„Ein Pakt, der sich auf seine gesamte Existenz auswirkt, sollte gut überlegt sein, junger Engel.“, sprach Xemnas, nachdem er seinen Schützling zurück in die Hölle in sein Arbeitszimmer gebracht hatte, welches sich im Palast des Pandämoniums befand, der das Zentrum des Infernums war.

„Da die Grundlagen schon vorhanden sind, müssen wir nur die Feinheiten erneuern. Nach wie vor gilt: Du stehst innerhalb der Hölle unter meinem Schutz. Ich werde dich trainieren und ab sofort auch am Wissen dieses Reiches teilhaben lassen, da es nun dein neues Zuhause ist. Du hast dich an die Regeln der Hölle zu halten, für dich gelten alle Gesetze wie für jeden Bewohner hier auch. Es ist dir überlassen, was du hier über den Himmel erzählst und was nicht, aber solltest du Kontakt zu einem Bewohner des Himmels bekommen, wirst du darüber schweigen, was Dinge angeht, die der Hölle einen Nachteil bringen, sonst gilt der Pakt als gebrochen.“

Saix hörte ihm zu, war mit Gedanken aber bei dem Portal, das sich nicht für ihn geöffnet hatte und ihm damit den Zugang zum Himmel verwehrte. Er war ein wenig abgelenkt, nickte aber dann zur Zustimmung. Er verstand nicht, wieso der Fürst der Hölle ihn nach wie vor trainieren wollte. Er verstand nicht einmal, wieso er ihn unter seinen Schutz nahm, aber es war ihm im Moment gleich, wo doch seine Zukunft gerade ein schwarzes, unergründliches Loch geworden war.

Als er aufblickte, stand der Silberhaarige vor ihm, legte ihm einen Finger auf die Stelle, wo sich seine X-Narbe kreuzte und Saix konnte fühlen, wie Magie in seinen Körper floss, den Pakt verformte und sich wieder festsetzte. Es fühlte sich einen Augenblick sehr unangenehm an, doch das Gefühl legte sich.

„Ich zeige dir dein Zimmer. Du wirst im Palast leben, wo die Macht des Infernums nicht zu erdrückend ist, damit du dich daran gewöhnen kannst. Es wird sehr schwer für dich werden, ohne das Licht des Himmels zu existieren und nicht zu fallen. Vielleicht sogar unmöglich.“

Xemnas‘ Worte klangen nun nicht mehr so kalt und abgeklärt wie zuvor, sondern hatten wieder einen kaum merklichen, sanften Ton, wie an ihrer ersten Begegnung. Noch immer schaute Saix ihn nicht an, aber dann legte der Fürst zwei Finger unter sein Kinn und hob es an, sodass der Jüngere gezwungen war, aufzublicken.

„Ich kann dich vor allem beschützen, aber dein Licht musst du dir selbst erhalten. Bewahre es gut.“

Dieser Satz war nun wahrlich sanft gesprochen, sodass Saix ein wenig erstaunt den Mund öffnete, ihn aber nach ein paar Sekunden wieder schloss, da ihn Xemnas erneut verwirrte. Dieser blickte ihn nämlich wieder so an, als würde er seine Seele erkunden und er verlor sich in diesem Blick und diesen goldenen Augen, die er schon bei ihrem ersten Treffen so interessant und anziehend fand.

Dann kam der Herrscher näher, sodass der Engel schon den warmen Atem an seiner Haut spüren konnte und im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen.

Saix drehte den Kopf nicht weg, war zu sehr überrascht und zugleich überkam ihn wieder ein warmes Gefühl, doch dann richtete sich Xemnas auch schon auf und wandte sich ab, lief zur Tür und sagte nur:

„Komm.“

Es dauerte ein paar Sekunden, dann stand Saix auf, widerstand wieder dem Drang, mit den Fingern über seine Lippen zu streichen, die noch immer etwas kribbelten und folgte seinem Mentor aus dem Raum, der ihn durch die Gänge des Palastes führte, sodass sich der Weißflügler sicher war, dass er sich alleine hier verlaufen würde.

„Der Rothaarige, der auf dem Schlachtfeld erschienen ist, wer war das? Und wieso habt Ihr ihn geschickt?“, fragte Saix dabei, nachdem er seine Stimme wieder fand.

„Die Nummer VIII, Axel. Und ich habe ihn geschickt, damit er dich holt.“

Die Antwort war knapp und wieder hörte sich Xemnas kühl und abweisend an, weshalb Saix nicht genauer nachfragte, wieso er eben ausgerechnet ihn geschickt hatte. Er wollte wissen, ob es Zufall war und ob der Fürst wusste, ob sie sich eigentlich kannten und generell wollte er wissen, was mit Lea damals passiert war, dass aus ihm jetzt ein Höllenbewohner geworden war und dann direkt einer der XIII, die bestimmt alle besonders sein mussten, sonst wären sie eben nicht die XIII, Xemnas‘ Elite sozusagen.

„Darf ich ihn sehen, um mich bei ihm zu bedanken?“, fragte er dann vorsichtig.

„Ich werde ihm bei der nächsten Gelegenheit deinen Wunsch mitteilen. Ob er es will, ist seine Sache. Wir sind da.“

Xemnas öffnete eine Tür in dem weißen Flur und ließ Saix hinein. Dieser fand, dass es eher einer Zelle glich, so trostlos und einfach wie das Zimmer war, wobei er jetzt nicht ein Luxusapartment erwartete. Ein einfaches Bett stand auf der einen Seite des Raumes, ein Schreibtisch und ein Regal mit ein paar wenigen Büchern an einer Wand. Ein Schrank war in der Wand eingelassen, in dem wohl Kleidung hineingehörte. Ein großes Fenster nahm fast die eine ganze Seite des Zimmers ein, war jedoch nicht zu öffnen und Saix nahm an, dass es auch nicht möglich war, es zu zerstören, um eine Flucht zu vermeiden (als hätte er irgendwas, wohin er flüchten könnte). Ansonsten stand noch eine Sitzgruppe mit einem Couchtisch in der Mitte des Raumes und eine Tür führte in ein angrenzendes Badezimmer.

„Ich hole dich morgen früh nach Sonnenaufgang ab. Später wird dir jemand etwas zu essen bringen.“

Dann schloss sich die Tür, ohne dass Saix noch etwas erwidern konnte und er war allein.
 

Wie er feststellen musste, war die Tür abgeschlossen, also gab es mal keine Möglichkeit, alles allein zu erkunden. Dann schaute er in den Schrank und blickte ein wenig angewidert drein. Es waren alles nur schwarze Sachen, davon auch einiges in Leder, was ihm gar nicht passte. Dass er das schwarze Leinen nun trug gefiel ihm ebenfalls nicht, aber vor dem Fürst wollte er wegen so etwas keine Szene machen. Anpassen. Er würde sich anpassen müssen, das hatte dieser auch gesagt und eine andere Wahl gab es nicht.

Dann lief er zum Fenster und blickte hinaus und staunte. Die Stadt hatte er bislang noch nicht anschauen können, da das Einzige, was er bei seinen bisherigen Trainingseinheiten hier gesehen hatte, der Trainingsraum oder die Gänge des Palastes waren. Nun hatte er einen Blick direkt auf sie.

Nach den hohen Mauern, die den Palast umgaben, fing sie gleich mit hohen, grotesk aussehenden Gebäuden an, allesamt in rötlichen Tönen gehalten. Es sah nach Sandstein oder Lehm aus.

Die Häuser waren ineinander verschachtelt, ließen nach unten hin jedoch Gassen frei. Teilweise waren die Häuser mit Hängebrücken oder Seilen miteinander verbunden.

Dämonen liefen auf den Straßen, wobei Saix jedoch nichts Genaueres erkennen konnte, da er dazu zu weit weg war. Einige flogen auch, aber nur wenige und nicht einer überquerte in der Luft eine Palastmauer. Vielleicht war so etwas wie ein unsichtbares Schild zum Schutz, damit keiner hinein kam. Dies war auch beim Palast im Sanktuarium der Fall, doch Engel konnten ihn durchqueren.

Die Sonne war am Untergehen, es würde wohl bald schon Dunkel werden, dabei war es noch recht früh am Mittag. Vorausgesetzt hier dauerte ein Tag ebenso 24 Stunden wie auf der Erde und im Himmel.

Eine Weile schaute der Blauhaarige dem Treiben zu, selbst als dunkel geworden war, da ihn die Lichter, die nun überall aufflackerten faszinierten. Sein Zimmer jedoch war hell. Das Licht kam magisch von ein paar Stellen von der Decke, etwas, was er nicht kannte, da sie im Himmel für die wenigen Stunden der Dunkelheit nur Kerzen verwendeten, sollten sie mal wach sein. In der Regel schliefen die Engel um diese Zeit.

Vielleicht ein Grund, weshalb sich Saix nun so müde fühlte.
 

Er wollte sich gerade noch mal den Schrank anschauen, um etwas Passendes für die Nacht zu finden, als es klopfte und die Tür geöffnet wurde.

„Hey, Engel.“, sagte der Rotschopf fröhlich, der mit einem Tablett eintrat und kaum hatte er Saix erblickt, fiel ihm dieses aus der Hand und das Glas Milch sowie die Schale mit Obst verteilten sich auf dem Boden.

„Isa.“

In seiner Stimme schwang Unglauben mit und langsam trat er auf Saix zu, welcher ebenso ungläubig drein schaute. Lea erkannte ihn also doch?

„Lea...“, sagte er leise und betrachtete seinen Freund von damals genauer. Erneut trug er diese Kutte, die auch schon dieser Xigbar getragen hatte. Er hatte Handschuhe an, doch Saix‘ Augenmerk lag auf dem Gesicht des Rothaarigen. Unter seinen Wangen waren zwei umgekehrte Tränen tätowiert, seine grünen Augen strahlten gerade so wie sie es früher immer getan hatten, obwohl man ihm nun ansah, dass er stärker geworden war und einiges erlebt hatte.

„Du erinnerst dich ja doch.“, meinte Saix dann, unsicher, ob er ihn umarmen konnte oder ob Lea jetzt einfach ein ganz anderer war, aber das bezweifelte er aufgrund dieser Reaktion gerade.

Und als Lea ihm die Entscheidung abnahm und ihn stürmisch umarmte, sodass sie beide fast umfielen, bestand für ihn kein Zweifel mehr, dass sich zwischen ihnen nichts geändert hatte.

„Isa…“, sagte Lea nach einigen Sekunden erneut und ließ Saix los, um ihn selbst zu mustern.

„Du warst der Engel, den ich retten sollte. Ich habe dich nicht erkannt, du warst so voller Blut und deine Haare sind länger. Und ich hätte niemals damit gerechnet, dich da vorzufinden. Dann bist du es also, den der Fürst unter seinen Schutz genommen hat, er nannte keinen Namen. Oh Mann, Isa… Du glaubst nicht, wie sehr ich gehofft habe, dich wieder zu sehen, aber ausgerechnet hier?“

Dann fiel ihm das Tablett ein und er wandte sich ab und hob es auf, sowie das Glas und die Obstteilchen. „Ehm ja, sorry, für die Sauerrei.“, murmelte er. „Ich hol dir ein neues.“ Kaum hatte er dies gesagt, verschwand er auch schon wieder und Saix lächelte zum ersten Mal, während all seinen Höllenbesuchen und wischte mit einem Handtuch die Milch vom Boden auf, bis Lea wieder kam.

Als dies der Fall war, fiel das neue Tablett dieses Mal nicht zu Boden, sondern wurde von dem Rotschopf auf den Couchtisch gestellt.

„Was war damals mit dir geschehen? Alle sagten, du wärst tot.“, fragte Saix nun sofort, setzte sich auf das Sofa und nahm sofort das Glas, da er verdammt durstig und hungrig war. Kein Wunder, wer sieben Tage durchschlief…

Leas Miene wurde finsterer, er setzte sich ebenfalls und atmete einmal tief durch. Dann erzählte er:

„Ich war damals mit nem anderen Engel auf die Erde geschickt worden, aber das war ein Hinterhalt gewesen. Er griff mich an und wollte mich umbringen, aber hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich mich wehre. Hab damals meine Feuerfähigkeiten entdeckt. Tja und zeitgleich griffen uns Dämonen an und der Engel floh, ich blieb zurück. Eigentlich wollte ich zurück in den Himmel, aber ich war selbst ziemlich verletzt, dann tauchte aber auch Xigbar auf, die linke von Hand von Xemnas, und brachte mich zu seinem Boss, weil er Potential in meinen Fähigkeiten gesehen hat. Tja, Xemnas gab mir die Möglichkeit auf Rache und insgeheim wollte ich nur dich wieder sehen und dich von diesen falschen Engeln da oben weg holen, dazu musste ich stärker werden. Ich stieß das Licht auf Rat des Fürsten ab und fiel.“

Saix starrte ihn geschockt an, aber Lea lachte und sagte schnell:

„Hey, ich war jung und wusste es nicht besser! Eigentlich schaffen es so junge Engel nicht, wenn sie fallen, aber ich hab an dich gedacht und wie sehr ich dich wieder sehen will. So schnell bin ich nicht klein zu kriegen! Auch wenn das Gefühl wirklich… schrecklich war, das Licht von sich zu stoßen und in die Dunkelheit einzutauchen.“ Der Rotschopf erschauderte.

„Ich hieß von da an Axel, wurde von Xigbar trainiert und gehöre seit 3 Jahren zu den XIII dazu. Ist ziemlich cool, aber auch voll anstrengend und glaub mir, Xigbar als Mentor ist die Hölle. Okay, schlechter Wortwitz.“

Aber Lea lachte und Saix erkannte, dass er nichts von seiner Fröhlichkeit von früher verloren hatte, trotz dessen, was er erlebt hatte. Und er bewunderte ihn dafür und zugleich war er wirklich froh, dass es ihm gut ging und er noch lebte.  Aber…

„Wieso hat der Engel dich damals töten wollen?“, fragte er dann ernst.

„Ach, bevor er mich kalt machen wollte, hat er dumm geredet und gemeint, ich sei ein zu schlechter Einfluss auf dich. Michael trug ihm das auf. Die wollten dich isoliert haben und allein großziehen. Hatten sie seitdem wohl auch nehme ich an?“

Saix nickte, dann erzählte er seinem alten Freund seine eigene Geschichte von damals und wie es dazu kam, dass er mit dem Höllenfürsten persönlich einen Pakt abgeschlossen hatte, der ihn hierher gebracht hatte.

Sie redeten einige Stunden, lachten und es war offensichtlich, dass in all der Zeit nichts von ihrer Freundschaft verloren gegangen war und sie noch immer in einer solchen Blüte stand, wie sie es früher auch getan hatte, als lägen dazwischen keine 50 Jahre.
 

>Du bist ich, nur anders, genauso wie ich du bin, nur anders. Got it memorized?
 

# Kapitel 10 Ende #



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TKTsunami
2014-06-17T13:40:08+00:00 17.06.2014 15:40
Diesmal nehme ich deine Fragen nicht auseinander! XD
Wie bereits erwähnt, ich mag Axels lockere flockige Art Dinge nachzuerzählen. Und wie bereits vermutet, glaube ich, das es sein Art ist diese Dinge zu verarbeiten und auch um Isa nicht allzu große Sorgen zu bereiten.
Der Wortwitz hat mich zum Lachen gebracht xD
Xemnas hat Saïx auch keine Gelegenheit den Wunsch zu äußern auch irgendwas Neues dem Pakt hinzufügen. Pff frech der Silberhaarige, also wirklich. Ein Teufel sollte Anstand haben! Haha
Aber was wäre die Hölle ohne Xemnas *_*

TK was here
Antwort von:  Hallvalor
17.06.2014 15:53
Saix hatte die Gelegenheit, aber wenn er sie eben nicht nutzt... selbst schuld. Dummer, junger Engel XD !


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