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Himmel oder Hölle?

Xemnas x Saix
von

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Höllischer Besucher

# Kapitel 3 #  Höllischer Besucher #

Er kam 2 Stunden zu spät, aber immerhin war Isa etwas ausgeruhter, doch seine angesammelte Motivation verpuffte, als Michael ihn deswegen runterputzte. Er konnte nicht verstehen, wieso dieser einst gütige Erzengel, der doch sein Vorbild und so etwas wie ein Idol war, ihn so hart ran nahm. Wieso hackte er auf jedes noch so kleine Vergehen herum? Was waren schon zwei Stunden verlorene Zeit in einer Ewigkeit? Wäre Isa pünktlich erschienen, so wäre er müde und kaputt gewesen und erst dadurch ließ sich der Kriegerausbilder ein wenig besänftigen, als Isa ihm erklärte, er sei nun dafür konzentrierter als gestern und bereit, richtig zu trainieren.

Michael ließ keine Gnade walten. Ursprünglich dachte der blauhaarige Engel, er würde das Training langsam anfangen. Ausdauertraining, Beweglichkeitsübungen oder Haltungstraining, so wie all die anderen Engel, aber er wurde direkt in den Kampf eingeführt und sein Mentor gab ihm alles andere als eine Chance, wirklich etwas zu tun. Sie kämpften heute mit Holzschwertern, was wohl eher den Hintergrund hatte, dass Michael ihn mehr verprügeln als trainieren wollte, zumindest hatte Isa am Abend den Eindruck, denn so viele blaue Flecke wie er hatte, hatte er in seiner ganzen Lebensspanne bisher nicht bekommen.

Er hatte nicht mal die Möglichkeit bekommen, Michael anzugreifen, irgendwann hatte er nur noch versucht, auszuweichen oder mit einem Arm den Hieb abzublocken, was auch ziemlich weh getan hatte.

Auf die Frage hin, was so ein Training bringen sollte, erwiderte der Erzengel nur mit einem amüsierten Lächeln und einen weiteren Angriff. Doch Isa hatte sich gesagt, es war ein Ausweichtraining gewesen. Wenn er nicht schnell genug war, hatte er eben einen Schlag abbekommen. Da sie aber ohne Pause trainierten, war er gegen Mittag noch alles andere als schnell gewesen und bekam so einen Hieb nach dem Anderen ab.
 

Aber ein Positives war ihm am Abend aufgefallen. Den ganzen Tag über musste er nicht einmal an den schwarzen Höllenkrieger denken, denn dazu fehlte ihm einfach die Zeit.

„Ich bin nicht zufrieden mit dir, Isa.“, sagte der Erzengel am Abend. „Aber du hast dich besser geschlagen als gestern.“

Sollte das nun aufbauend sein?

„Ich erwarte mehr Fortschritte von dir.“

„Ach, Michael.“ Uriel landete vor ihnen. Von allen vier Erzengeln war er Isas liebster Mentor bisher gewesen. Michael hatte sich spätestens heute auf der Rangliste ganz nach unten befördert. „Du bist viel zu streng zu ihm. Was erwartest du? Dass er die Ausdauer und Kraft eines großen Kriegers hat? Als ich zu dir meinte, seine Macht ist groß, bezog ich das auf seine magische. Vielleicht lässt du ihn erst einmal trainieren, um Ausdauer zu bekommen und dann fängst du mit dem Schwert an.“

Isa kam sich etwas fehl am Platz vor, da Uriel so sprach, als sei er gar nicht anwesend, aber das war so eine Eigenschaft von den Vieren. Aber er war ihm dankbar, dass er sich für ihn einsetzte und stimmte ihm insgeheim zu. Ein normales Training wenigstens für den Anfang klang gar nicht mal so verkehrt, als direkt mit Schwert aufeinander loszugehen. Wobei das heute eine einseitige Sache gewesen war, die Isa nur Frust einbrachte.

Michael rümpfte die Nase und wandte sich zum Gehen.

„Erteil mir keine Befehle, Uriel. Ich weiß, was ich tue. Isa, komm mit.“

Isa sah den kalten Blick Uriels, als er sich wieder in die Lüfte schwang und folgte Michael dann.
 

Er wurde in einen Raum geführt, in dessen Mitte eine Miniatur des Sanktuariums und der Umgebung war. Die gesamte Stadt der Engel einschließlich ihrer Stadtmauern stand auf einer Art Podest in der Mitte des Raumes und war ungefähr so groß wie ein Schreibtisch. Genialer Vergleich, aber genau das kam Isa eben bei dem Anblick in den Sinn.

„Ich erkläre dir nun eine Regel des Krieges. Nur wenige Engel kennen sie, um genau zu sein, nur die Mächtigsten und auch nur die, die eine bestimmte Rolle in einer Schlacht spielen. Du sollst zu diesen Engeln gehören, aber dazu musst du deutlich mehr Potenzial zeigen als bisher. Du wurdest dafür erschaffen und es sollte dir leichter fallen als das, was du bisher abgeliefert hast.“

Michael war wirklich charmant… Isa begann, seine Gegenwart nicht mehr zu mögen, wenn er ständig darauf herumhacken musste, wie unkonzentriert und schlecht er eben in den letzten zwei Tagen gewesen war. Dabei war es doch heute besser gelaufen… Mehr oder weniger.

Und wenn er noch mal hörte, dass er dafür erschaffen worden war, würde er ihm noch an den Hals springen. Das mochte ja sein, aber kämpfen lernen musste er trotzdem, oder?

Isa hatte die Hände zu Fäuste geballt, sie zitterten leicht und er konnte sein Gefühl gerade, was er gegenüber Michael empfand, nicht einordnen. Unbeirrt fuhr dieser fort:

„Die normalen Kämpfe finden bei einem Angriff auf dem Boden statt. Vor der Stadt.“

Er zeigte auf eine Stelle vor den Stadttoren. Eine Art Hologramm erschien und Isa konnte dort eine Schlacht von hunderten von Engel gegen eine Heerschar von Dämonen sehen. Sie bewegten sich sogar, kämpften gegeneinander. Waffen wurden gekreuzt und Magie verwendet.

„Das ist allerdings der unwichtigste Teil einer Schlacht. Sollten die Engel hier unten fallen können die Dämonen zwar die Stadt besetzen, aber nicht das heiligste darin. Sie kommen nicht in den Palast, dazu ist dieser zu geschützt. Die Dämonen können nicht nah genug an das Licht heran, das im Innersten scheint. Das können nur gefallene Engel. Verstehst du, woraus ich hinauf will?“

Isa blickte auf die Schlacht, die sich in dem Moment auflöste und die Stadtminiatur war wieder ruhig und friedlich. Er dachte etwas nach, bis er schließlich antwortete:

„Luzifer. Der Höllenfürst ist einer der Gefallenen. Ihn wird die Schlacht am Boden nicht sehr interessieren, wenn Ihr mir schon sagt, dass sie eine eher unbedeutende Rolle spielt. Er wird wohl versuchen, gezielt den Palast anzugreifen. Zusammen mit anderen Gefallenen.“

„Wenigstens zeigst du mehr Intelligenz in Kriegsstrategie als im Kampf.“

Wenn er nicht bald damit aufhörte… Isa blickte den Erzengel finster an, der unbeirrt weiter sprach:

„Die eigentliche Schlacht findet hier in der Luft statt. Es ist wie du sagst ein Kampf zwischen Gefallene und den Engeln, die für diesen Teil ausgebildet und trainiert werden. Das sind wir Erzengel und im Moment du. In der letzten Schlacht waren wir zu zehnt, haben aber die anderen sechs Engel verloren. Sie waren zu schwach. Nun setzen wir mehr auf Qualität als  auf Quantität. Du sollst der fünfte Engel sein, der in diesem Teil die Schlacht mit uns gewinnt, solange noch kein anderer potentieller Krieger dafür in Frage kommt. Verstehst du nun, warum Versagen keine Option ist und ich so viel in dich setze?“

Einen ganzen Moment lang herrschte Stille. Isa atmete einmal tief ein und aus und musste diese Information erst mal verarbeiten. Es war, als habe Michael ihm gerade die Last des ganzen Sanktums auf die Schultern gelegt. Er konnte nun verstehen, wieso man so viel von ihm erwartete, aber er sah es nicht als Grund an, ihn grün und blau zu schlagen. Training war das heute gewiss nicht gewesen.

„Ich verstehe.“, sagte er dann und senkte etwas den Kopf. „Ich werde mich bemühen, Euren Erwartungen zu entsprechen.“

„Bemühen reicht nicht. Ich verlange, dass du dich nur zum Schlafen ausruhst und dich selbstständig zu jeder Zeit dahinter klemmst. Trainier deine Ausdauer zu jeder Zeit, in den Pausen nimm dir ein Buch über Trainingsübungen oder Kriegsstrategien. Ich verlange, dass du nur noch deine Vorbereitung auf eine solche Schlacht in deinem Kopf hast. Ich will, dass du zu einem brauchbaren Krieger wirst, haben wir uns verstanden?“

Nach diesen netten, abschließenden Worten war Isa zurück in sein Zimmer gegangen und nahm ein Bad, um seine Muskeln etwas zu entspannen und seine blau, gelben oder schwarzen Flecken zu begutachten, die überall auf seinem Körper verteilt waren.

Er nahm Michael nicht ernst. Er würde sich zwar Vorbereiten, aber so wie es der Erzengel verlangte, das war einfach zu viel. Ein wenig von seinem Leben wollte er auch noch haben und der Erzengel gab ihm nicht gerade einen Grund, sich so für das Sanktuarium und seine Bewohner aufzuopfern, im Gegenteil. Isa fragte sich, wieso er es eigentlich tun sollte. Er konnte doch stattdessen einfach das Leben eines normalen Engels führen, wenn er wollte, oder?

Irgendwas sagte ihm, dass Michael das gar nicht toll finden würde… Absolut nicht.
 

Die erste Sonne war schon untergegangen, als er aus dem Badezimmer kam, sein Nachthemd anhatte und sich aufs Bett setzte. Nach dem ersten Sonnenuntergang dauerte es noch genau eine Stunde, bis auch die anderen beiden Zwillingssonnen untergingen, dann wurde es für drei Stunden dunkel. Wie auf der Erde dauerte aber ein Tag insgesamt 24 Stunden. Gott hat die Erde nach dem Himmel erschaffen, aber die Bewohner des Planeten waren mit zu wenig Schlaf nicht ausgekommen, also hatte der Vater es so gedreht, dass auf der Erde im Schnitt 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht waren. Plus, Minus, je nachdem wo man sich befand. Das war in einem Buch drin gestanden, das Isa gelesen hatte. Gerade, als er etwas über die Erde sinnierte, kam ihm wieder dieser Krieger in den Sinn, den er den Tag über fast völlig vergessen hatte.

Kaum dachte er kurz an ihn, sah er wieder diese goldenen Augen vor sich, wobei er schon fast verzweifelt ‚Nicht schon wieder…‘ dachte. Er war müde, wollte schlafen und wenn er morgen wieder zu spät käme, wäre Michael sicher mehr als nur sauer und er wollte sich nicht schon wieder fertig machen lassen.

Isa zog die Decke über sich und rollte sich im Bett ein, aber es fing genauso an wie die letzten Nächte. Er sah den Krieger vor seinem geistigen Auge, irgendwie vermischte es sich kurz darauf im Halbschlaf mit Michaels abfälligen Worten, aber kurz darauf hatte er die dunkle, kalte Stimme des Höllenbewohners im Ohr:

„Dein Name?“

Isa wollte sich die Ohren zuhalten, aber die Stimme war ja in seinem Kopf. Er hörte schon wieder das Echo ihrer Begegnung. Aber in seiner Erinnerung hatte es bedrohlicher geklungen.

„Du schuldest mir eine Antwort.“

Der zusammengekauerte Engel hielt einen ganzen Moment lang inne, dann warf er die Bettdecke von sich und war vom Bett gerutscht, blickte in Richtung Balkon, wo im Schatten einer Ecke die Umrisse des silberhaarigen Kriegers auszumachen waren, der sogleich ein wenig vor ins Licht trat, als Isa ihn erblickt hatte.

Ein einladendes Lächeln lag auf den Lippen des Fremden, seine dunkelgoldenen Augen fixierten den jungen Engel, der neben seinem Bett stand, erstarrt und völlig überrascht.

„Wie kommst du hierher?!“, fragte Isa ihn anstatt der erwarteten Antwort.

Der Silberhaarige lachte kurz, amüsiert, doch dunkel, setzte sich dann auf die Ecke des Schreibtischs, den Jungen nicht aus den Augen lassend.

Er sagte nichts. Er blickte Isa nur an, welcher noch einige Sekunden erstarrt da stand, dann aber sich etwas entspannte und schließlich resignierend antwortete:

„Mein Name ist Isa.“

Das kaum merkliche Lächeln wurde einen kurzen Moment etwas deutlicher, dann verschwand es wieder.

„Es gibt Pfade von der Erde in den Himmel, die die Engel nicht kennen. Du brauchst deinem Mentor davon nichts zu erzählen. Er wird dir ohnehin nicht glauben. Auch von meinem Besuch hier.“

Isa glaubte ihm aufs Wort. Würde er dem Erzengel erzählen, dass er hier gerade einen Bewohner der Hölle im Zimmer hatte, würde er wohl noch mehr Spott über sich ergehen lassen müssen.

„Und was tust du hier?“, fragte Isa dann.

Dass er gerade nicht so viel Angst hatte wie die bei ihrer ersten Begegnung und in der Nacht danach wurde ihm sogar bewusst, aber er schob es einfach auf seine Müdigkeit. Und die Tatsache, dass ihm alles von Michaels Schlägen wehtat. Sein Verstand sagte ihm, dass er eigentlich in Panik verfallen müsste, denn er hatte eben ein Wesen hier in seinem Zimmer, das eigentlich nicht hier sein durfte.

Eine Antwort blieb erst mal wieder aus, stattdessen verschwand der Krieger, der heute keine Lederrüstung, sondern nur ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose trug, von der Stelle und tauchte direkt vor Isa wieder auf, sodass der nach hinten über die Bettkante stolperte und auf diesem landete.

Der Fremde packte ihn mit einer Hand an den Handgelenken und hielt sie fest, mit der anderen riss er Isas Nachthemd einfach vom Körper. Dummer, leichter Stoff!

 Fast nackt lag der Junge mit aufgerissenen Augen vor ihm, nun doch innerlich panisch, aber der Krieger legte ihm die freie Hand auf die Brust und sogleich fühlte Isa ein angenehmes Kribbeln auf der Haut und kurz darauf waren seine blauen Flecke verschwunden und er fühlte sich nicht mehr so zerschlagen an. Ein Heilzauber? Auf die Idee hätte er ja selbst kommen können…

„Michael?“, fragte der mit den goldenen Augen, in die Isa gerade blickte und nicht mehr weggucken konnte. Er leistete gegen den Griff keinen Widerstand. Gegen diese Kraft hatte es ohnehin keinen Zweck und außerdem wurde er in dem Moment ohnehin los gelassen. Schnell schnappte er sich eine Decke und deckte sich bis zum Kinn zu, rutschte bis zur Wand auf dem Bett zurück.

Er nickte zur Antwort.

„Ich wollte dich wieder sehen, kleiner Engel. Darum bin ich hier. Welchen Grund hast du Michael geliefert, dass er dich schlägt?“

Die Stimme klang nicht sanft, aber es schwang ein geringfügiger Hauch von Interesse mit. Generell klang sie recht emotionslos, doch dieser kurze, beinahe ungewohnt intime Moment gerade hatte Isas Scheu und Angst ein wenig beiseitegeschoben.

Er erzählte dem Fremden davon, dass er wegen ihm nicht gut geschlafen hatte, Michael deswegen sauer gewesen war und ihn etwas härter trainiert hatte. Er verschwieg aber wichtige Informationen wie den Punkt, welche Erwartungen der Erzengel in ihn setzte und vor allem wieso.

Es war etwas beängstigend, wie gut es tat, einfach mal darüber zu reden, wie unfair Isa Michaels Entscheidungen fand. Normal war er zu verklemmt, seine Gefühle Preis zu geben, aber hier hatte er wohl einfach einen mehr oder weniger neutralen Gesprächspartner, bei dem er wohl nicht erwarten musste, dass der zum Petzen gleich zu Michael rannte.

Der Höllenbewohner hörte ihm zu, während er auf der Bettkante saß, sagte aber in der Zeit nicht ein Wort und nicht ein einziges Mal konnte sich Isa von den goldenen Augen lösen. Mittlerweile war es auch fast dunkel geworden.

„Fürchte mich nicht, kleiner Isa. Ich bin nur ein Feind derer, die mich als ihren Feind ansehen. Habe ich dir etwas getan, was mich zu deinem Feind macht?“

Isa schüttelte etwas den Kopf.

„So denke nicht weiter an mich, sondern konzentriere dich auf deine Ausbildung. Überrasche Michael mit deinem Fortschritt. Er wird sich ärgern, wenn er keinen Grund hat, dich zu triezen.“

Die Stimme wirkte in dem Moment beinahe schon Einfühlsam und Isa glaubte, dass der Höllenbewohner ihn irgendwie sowas wie bezirzen wollte. Aber so lange er es merkte, fiel er nicht drauf herein.

„Du bist ein starker Engel, du weißt es nur noch nicht. Ich sehe es in deinen Augen.“, sagte der Krieger schon beinahe sanft, wobei sich Isa geradezu von der Stimme einlullen ließ.

„Dein Name ist für einen Krieger beinahe zu sanft. Isa. Bald schon wirst du zu kräftig sein, um einen solch sanften Namen zu tragen.“

„Bis dahin ist noch Zeit.“

Wieder lächelte der Silberhaarige nur geheimnisvoll, stand dann von der Bettkante auf und trat ein paar Schritte in die Mitte des Raumes.

„Wirst du wieder kommen?“, fragte Isa, der verstand, dass sein Besucher im Inbegriff war zu gehen. Ihm war selbst nicht klar, warum er das fragte, es war einfach so aus ihm herausgeplatzt. Die Anwesenheit dieses Mannes war irgendwie beruhigend und so auf diese Art alles andere als bedrohlich.

Das triumphierende Grinsen des Höllenbewohners konnte er nicht sehen, da dieser ihm den Rücken zugewandt hatte.

„Wenn die Sterne günstig stehen, junger Engel. Die Pfade sind nicht jeden Tag offen.“

Isa nickte leicht, schalt sich innerlich für seine Frage. Da war die eine Seite, die wusste, dass es töricht war, die Gesellschaft dieses Kriegers zu wünschen und da war die andere Seite, die einfach nur jemanden vertrauen wollte.

„Wie ist dein Name?“, fragte er noch, als der Krieger die Hand ausstreckte und diese Art schwarzes Portal erschien, wie Isa es auch schon auf der Erde gesehen hatte.

„Ich habe viele Namen. Aber du kannst mich >Xemnas< nennen, mein kleiner Engel.“

Und dann trat der Krieger in diese Finsternis hinein, die sogleich darauf verschwand.
 

Isa saß noch einige lange Minuten auf dem Bett, starrte auf diese Stelle und konnte absolut nicht klar denken. Seine Gedanken rasten und doch kam nichts Wirkliches dabei raus.

Die Stimme hatte sich in seinen Kopf eingebrannt, so emotionslos sie in manchen Momenten auch gewesen war und so wenig Xemnas auch geredet hatte. Aber allein seine Anwesenheit, dieses Gefühl… Isa wusste nicht, wie er es einordnen sollte.

Eines hatte er jedoch gewiss nicht mehr: angst. Nicht vor diesem Krieger jedenfalls und der Engel war zudem auf eine gewisse Art zu naiv, um wirklich finstere Absichten hinter dem Besuch zu erkennen. Dazu war der Zeitpunkt des Besuches zu gut gewählt gewesen. Nämlich dann, als Isa das Vertrauen in seinen Mentor verlor und einfach jemanden brauchte, der ihn verstand.
 

Erst nach dieser ruhigen Nacht, in der Isa sehr gut schlafen konnte und völlig ausgeruht erwachte, realisierte er, was an dieser Sache hier so faul war, oder eher, WER sein Besucher wirklich war.

Erzengel Michael hatte es ihm gestern quasi gesagt.

Kein Dämon konnte den Palast betreten. Das konnten nur die Gefallenen.

Xemnas war also einer der gefallenen Engel aus der Hölle. Aber wie viele gab es dort noch? Es waren laut den Schriften viele gefallen. Gehörte Xemnas zu den älteren Engel?

Wohl kaum.
 

Dass Xemnas der Älteste aller Gefallenen war, vermutete Isa nicht im Geringsten.

Wie naiv der junge Engel doch war….
 

# Kapitel 3  Ende #



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TKTsunami
2014-06-08T09:22:51+00:00 08.06.2014 11:22
Wird eigentlich in keiner der Schriften Lucifers Aussehen beschrieben? Immerhin ist er doch der liebste Engel des Herrn gewesen.
Mhmh wahrscheinlich gibt es diese Schriften, aber Isa durfte sie bisher nicht lesen.

TK was here
Antwort von:  Hallvalor
08.06.2014 11:36
Oder die Schriften wurden aus Hass von Michael verbrannt. Könnte ich mir ebenfalls vorstellen.


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