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Morning after

von

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Morning After
 

Duos POV
 

Verdammt! Was bitte habe ich mir dabei gedacht so etwas zu zulassen?!

Wie konnte ich nur so blöd sein! Ich hätte mich von Quatre niemals überreden lassen sollen!

Verzweifelt sitze ich auf meinen Bett und raufe mir die Haare. Wie soll ich denn jetzt mit ihm umgehen? Ich war betrunken, verdammt! Das hatte nichts zu bedeuten! Nicht für mich! Aber wenn ich danach gehe, was der kleine Blonde mir erzählt hat, scheint es für ihn mehr gewesen zu sein... und vielleicht erhofft er sich ja jetzt so gar etwas! Das darf es aber nicht. Erstens... wir sind beide Jungs! Gut, okay. Kein wirklicher Grund.. Aber es gefährdet unsere Missionen und wenn die Professoren davon Wind bekommen würden, dass zwei ihrer Schützlinge etwas am laufen haben.... oh man... wir wären so was von tot. Wir würden den Krieg wirklich nicht überleben und daran wäre dann nicht mal OZ Schuld. Seufzend stehe ich auf und ziehe mir etwas über. Langsam aber sicher wird es etwas kalt, wenn man nackt auf dem Bett sitzt und das Fenster noch offen ist...

Ich blicke zum Bett und er liegt immer noch schlafend in selbigem. Wahnsinn, dass ich so etwas noch erleben durfte. Ausgerechnet er liegt noch im Bett und schläft tief und fest. Aber gut, er war Alkohol nicht gewöhnt.. Ich hingegen schon. Zumindest haut er mich nicht so schnell aus den Socken. Noch einmal seufze ich leise und gehe zur Tür. Genau in diesem Moment regt er sich. Ich kneife meine Augen zusammen und bete, dass er nicht wach wird. Ich will jetzt nicht mit ihm reden, oder ihm einen guten Morgen wünschen, dass ist er nämlich nicht. Ganz und gar nicht.

Schnell öffne ich die Tür einen Spalt und schlüpfe hinaus auf den Gang, in welchem ich prompt Quatre in die Arme laufe, welcher mich strahlend ansieht. „Und?“, fragte er mich.

„Was und'?“

„Na wie wars?“

„Quatre? Kannst du dich auch präziser ausdrücken?“

„Stell dich nicht blöd, Duo! Habt ihr miteinander geschlafen?“

Ich schweige, äußere mich nicht dazu. Warum fragt er denn noch so blöd nach, wenn er es eh weiß? „Natürlich haben wir Sex gehabt!“, rutscht es mir nun lauter, als eigentlich gewollt, über die Lippen.

In Grinsen zeichnet sich auf denen Quatres ab und ein leises Kichern drang über sie.

Ich drücke ihm meinen Zeigefinger in die Brust und sehe ihn bedrohlich an. „Halt bloß dein Maul, verstanden?!“, zische ich scharf.

Sein Kichern erstickt sofort und auch sein widerliches Grinsen verschwindet.

„Du bereust es?“

„Ja“

Das scheint er nicht erwartet zu haben. Genau wie ich damals nicht erwartet hätte, dass ausgerechnet ER sich bei dem Blonden ausheult und ihm seine Gefühle für mich gesteht.

„Also hast du ihn nur benutzt?“, nun klingt seine Stimme bedrohlich leise.

„Er hat mich verführt! Er hat mich abgefüllt! Du hast ihm dabei wahrscheinlich noch geholfen! Ich war betrunken!“

„Das ist keine Entschuldigung! Du hast ihn schamlos ausgenutzt!“

„Spinnst du jetzt vollkommen?!“, unsere Konversation wird nun um einige Nuancen lauter und ich bemerke nicht wie meine Zimmertür aufgeht.

„Ich habe ihn nicht ausgenutzt! Ich war betrunken! Es war ein Fehler, dass ich mich hab überreden lassen! Ich will nix von ihm und werde auch nie etwas von ihm wollen!“, schreie ich es dem Sandrockpiloten ins Gesicht. Selbiger sieht mich nur entgeistert an. Seine ganze Farbe ist ihm aus dem Gesicht gewichen. „Was ist?“

„Guten Morgen“, höre ich seine kühle Stimme. Wie ein stolzer Krieger geht er an uns vorbei, als wäre nichts gewesen und als hätte er nichts gehört. „Guten Morgen, Heero..“, Quatres Stimme klingt leise und bedrückt.

Ich hingegen kann nichts machen, stehe nur wie angewurzelt und versteinert da, blicke ihm nach. Klar, ich bereue es, aber in diesem einem Moment, in welchem ich ihn in mir gespürt habe... Es fühlte sich gut an.... Es fühlte sich so sicher an, ich fühlte mich geborgen...

Ich schüttle schnell den Kopf. Das lag einzig und allein an dem Alkohol, welchen ich zu mir genommen hatte und an den aufgestauten Hormonen. Heero sollte sich bloß nichts einbilden! Ich werde nie etwas mit ihm anfangen. Liebe. Tze. Von wegen. Das alles war einfach nur aufgestauter Mist, der endlich mal weg musste! Ist doch auch ganz normal! Wir sind gerade mal 17! Wir sind im Krieg. Wir haben keine Freundinnen! Keine feste Beziehung! Und mit irgendjemandem musste man doch einfach irgendwann mal rumvögeln! Damit der Druck endlich weg war... aber nur für kurze Zeit. Quatre wirft mir einen bösen Blick zu, ehe er Heero hinterher geht. Klar, renn ihm hinterher! Ich bin hier ja nur der Bösewicht und hab ihn ausgenutzt. Ist klar! Wütend donnere ich meine Faust gegen die Wand. Selbige gehörte allerdings zu Trowas Zimmer. Und der kam jetzt raus. Müde, genervt, und.... ich muss lachen. „Du siehst echt verpennt aus!“

„Schnauze“

Uh

„Solche Worte aus deinem Mund? Was ist denn bei dir verkehrt?“

„Ich sagte Schnauze!“; damit presste er mich an die Wand, in welche ich geschlagen hatte und drückte mir seine Lippen auf. Haa, sie fühlten sich so gut an~, aber wenn ich ehrlich zu mir selber war..., dann taten das Heeros Lippen auch. Verdammt.

„Mit wem hast du rumgemacht?“, fragte mich der Franzose nun, nachdem er den Kuss gelöst hatte. „Öhää...?“

„Ich bin nicht blöd, Duo. Sowas schmeckt man“, hauchte er leise gegen meinen Mund. Ich spürte seine feuchte Zunge, welche nach Einlass bat und ich gewährte. Ich öffnete meine Lippen einen Spalt, da drang seine Zunge auch schon in meinen Mund ein und forderte meine Zunge zu einem heißen Kampf auf. Ich keuche. Mir ist so heiß.

Ich gebe einen erschrockenen Laut von mir. „Trowa~“, keuchend wandte ich mich unter seinen Berührungen. Der Kerl war doch irre! Mitten im Flur geht der mir zwischen die Beine! Scharf ziehe ich die Luft zwischen meinen Lippen ein. Der Typ brachte mich aber auch immer wieder um den Verstand! Grr! Warum muss ich auch eine Schwäche für ihn haben? Wahrscheinlich bin ich deswegen so verwirrt, was die Sache mit Heero angeht. Ich will ihn nicht... Ich will jemand anders.... ja... Trowa... Oder?

Plötzlich spüre ich, wie ich auf etwas weichem lande. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Trowa mich in sein Zimmer gebracht hatte. Nun liege ich auf seinem Bett, er hängt über mir und fängt meine Lippen zu einem unglaublich tollen Kuss ein~

Kaum ein paar Minuten später erfüllt lautes Stöhnen den kleinen Raum. Unsere Sachen liegen verstreut um das Bett herum. Ich knie auf den weichen Laken, Trowa war hinter mir. Und mit jedem Stoß werde ich lauter. „Nnaaahhh~“, der Kerl war aber auch gu~t!
 

Heeros POV
 

Ich wusste nicht, wieso ich mich bei Quatre ausgeheult hatte. Ich, der perfect soldier! Ich hätte wissen müssen, dass es nicht gut ausgehen würde, wenn ich mich auf seinen Vorschlag einließ und mit Duo wegging. Allein schon der Blick des Amerikaner, als ich ihn gefragt hatte und seine Aussage. 'What? Der perfect Soldier will mit mir was trinken gehen? Was'n los, Yuy? So kennt man dich ja gar nicht', er hatte gelacht und das tat irgendwie weh. Er hatte also verneint und Quatre musste ihn wohl doch noch dazu überredet haben, denn Abends kam er zu mir und willigte plötzlich ein.

Die Nacht, die wir dann miteinander erlebt hatten, war der Wahnsinn. Wir hatten uns geliebt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl gewesen. Ich kannte so etwas nicht und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, als ich schließlich in Duos Bett aufgewacht war. Duo war schon weg. Ich erhob mich etwas, wollte das Zimmer gerade verlassen, da höre ich Stimmen auf dem Flur. Es klang nach dem Amerikaner und nach Quatre.

„Du bereust es?“

„Ja“

Er bereute es also... Ein bitteres Lächeln legte sich unbewusst auf meine Lippen. Ich lausche weiterhin. Ich will wissen, wie Duo noch darüber denkt.

„Er hat mich verführt! Er hat mich abgefüllt! Du hast ihm dabei wahrscheinlich noch geholfen! Ich war betrunken!“

„Das ist keine Entschuldigung! Du hast ihn schamlos ausgenutzt!“

Dass Quatre ihm solche Vorwürfe macht verstehe ich nicht. Wir sind beide daran Schuld und der Blonde hatte dafür gesorgt, dass wir eben jene Sache miteinander taten. Er war also genauso schuld daran.

Sachte öffne ich nun die Tür und will zum Bad gehen, doch was ich dann von Duo höre nimmt mir den Atem.

„Ich habe ihn nicht ausgenutzt! Ich war betrunken! Es war ein Fehler, dass ich mich hab überreden lassen! Ich will nix von ihm und werde auch nie etwas von ihm wollen!“

Ich trete aus der Tür, Quatre wirft mir einen bleichen Blick zu und ich gehe an den beiden vorbei. „Guten Morgen“, sage ich in meiner normalen Stimmlage. „Guten Morgen, Heero..“, murmelt Quatre leise und ich verlasse den Flur und gehe ins Bad. Es stimmt mich wütend, dass der Amerikaner so dachte! Aber warum? Warum tat es so weh? Ich verstehe diese Gefühle nicht. Verdammt.

Das war doch alles nutzlos. Gefühle waren nutzlos. Sie behinderten einen nur im Kampf und machten blind.

Nach dem duschen ging ich wieder aus dem Bad. Ich entschied mich J nach einem Auftrag zu fragen, der einige Tage Zeit beanspruchte. Doch als ich auf den Flur trat hörte ich Stimmen. Mein Blick richtete sich auf die angelehnte Tür zu Trowas Zimmer. Das war seine Stimme und - „Aaahh~! Trowa~!“, Duo.

Ich balle die Hände zu Fäusten und beiße mir fest auf die Unterlippe. Was zur Hölle ist das da in meiner Brust? Etwa Schmerz? Aber warum? Ich verstehe das alles absolut nicht. Es macht keinen Sinn, dass ich diese Gefühle verspüre!
 

Duos POV
 

„Gott...“, erschöpft liege ich auf seinem Bett, meine Brust hebt und senkt sich schnell, mein Arm liegt über meinen Augen und ich versuche wieder ordentlich Luft zu bekommen. „Das war Wahnsinn..“, hauche ich leise. Ich höre wie auch er schwer atmet und ich muss leise lachen. „Warst heute aber grob~“, stelle ich fest, dann legt er seine Arme um mich und zieht mich bestimmt an sich. „Du gehörst mir“, gibt er von sich und ich muss leicht lächeln. So besitzergreifend habe ich ihn noch nicht erlebt. Aber irgendwie war es ein schönes Gefühl. Nur... betreten schaue ich zur Seite. Das mit Trowa lief schon wesentlich länger. Sehr lange sogar. Ob es ihm weh getan hatte, dass ich mit einem anderen, in dem Fall Heero, geschlafen hatte? Klar, wir waren kein Paar, aber so wie Trowa mich heute genommen hatte... Er war leidenschaftlicher und fordernder als alle anderen Male zuvor. Heute hatte er mich in einen tiefen Strudel gezogen. In einen Strudel der leidenschaftlicher nicht hätte sein können. Er ließ mich alles vergessen. Ließ mich vergessen, dass wir im Krieg waren. Ließ mich vergessen, dass wir Soldaten waren. Ließ mich vergessen, dass wir keine normalen Jugendliche waren. Er ließ mich einfach alles vergessen. Er ließ mich nur noch seine Nähe spüren. Als wir uns verbanden, als er in mich eindrang und unsere Körper miteinander verschmolzen, war es als würde nichts anderes auf dieser Welt mehr existieren. Für diesen einen Augenblick war einfach alles vergessen. Selbst die Nacht mit Heero war vergessen. Unschlüssig sah ich zu ihm auf. „Trowa... Es tut mit Leid..“, murmele ich leise, wobei ich schwer schlucke. Ich hatte ihm wehgetan. Das wusste ich. Es schwebte im Raum, wie die erdrückende Wärme in jenem. „Duo. Es tut nichts zur Sache“, verwundert sehe ich ihn an. Das war nicht das was ich erwartet hatte. Doch was hatte ich erwartet? Dass er sauer auf mich war? Dass er mich nun hassen würde, weil ich mit Heero geschlafen hatte? Ich wusste es nicht. Stattdessen aber lächelte er einfach nur sanft. „Aber..“, ich versuche nach Worten zu suchen. Nach einer Begründung. „Du hast es noch nicht bemerkt, hm?“, meinte er leise, fast schon.... traurig? Ich bin immer verwirrter, verstehe nicht was er meint. „Du wirst es schon noch bemerken“, er klang zuversichtlich. „Geh duschen. Wir müssen über unsere Missionen reden“, wie paralysiert starre ich ihn weiter an, ehe er mir einen kleinen Schubs gibt und ich meine Sachen nehme. Stumm verlasse ich sein Zimmer, nackt wie ich war, meine Sachen an mich gedrückt und gehe zum Bad. Dabei merke ich nicht, dass Heero noch immer auf dem Flur stand.
 

Heeros POV
 

Es tat weh. Es tat höllisch weh. Zu hören, wie Duo den Namen des anderen rief, als er kam, immerhin wusste ich, was sie da taten, zeriss mir fast die Brust. Ich konnte nicht sagen warum. Stumm blieb ich weiterhin auf dem Flur stehen. Ich wusste ebenso wenig, wieso ich das hier tat. Einige Zeit herrschte Stille. Bis sich Duo zu Wort meldete.

„Trowa... Es tut mit Leid..“, was tat ihm Leid? Dass er mit mir geschlafen hatte? Dass er mir damit eine der besten Nächte, nein, einen wunderbaren Moment geschenkt hatte? Bereu es doch nicht, Duo. Es tut zu sehr weh... viel zu sehr.

„Duo. Es tut nichts zur Sache“, warum lausche ich noch immer? Ich weiß es genauso wenig. Ich weiß nur, dass ich mir damit selber weh tue. Doch ich wusste nicht, wieso es mir so weh tat. Einige Zeit herrschte wieder Stille, bis ein leises 'Aber' kam. Wohl von Duo.

„Du hast es noch nicht bemerkt, hm?“, mit dieser Frage und keiner Antwort von dem Amerikaner, wusste ich prompt was Trowa meinte. Ich ballte die Hände zu Fäusten und schluckte schwer. Zur Hölle mit diesen Schmerzen! Ich will sie nicht! Ich halte sie nicht aus! J hatte Recht! Gefühle waren hinderlich! Bei allem! Ich höre, wie jemand auf den Flur tritt. Ruckartig hebe ich den Kopf und sehe wie Duo zum Bad geht. Ich sehe nur seine nackte Hinteransicht. Auf ihr sah man ihre, nein... Trowas Spuren. Spuren der Markierung. Der Markierung seines Eigentums. Fünf tiefe rote Kratzer zierten den schmalen Rücken, sie bluteten leicht. Den runden Hintern zierte ein leicht roter Schimmer und an seinen Beinen.... sah man die Spuren ihrer Vereinigung am deutlichsten. Vertraust du ihm mehr als mir?, frage ich Duo gedanklich und lächle bitter. Natürlich tut er das. Trotz des hohen Alkoholpegels hatten wir ein Kondom benutzt. Schwer schluckend schließe ich meine Augen und versuche wieder zur Ruhe zu kommen. Die Tür fiel leise ins Schloss und einen Moment später hörte man das leise Rauschen des Wassers.
 

Trowas POV
 

Der Schlag gegen die Wand hatte mich geweckt. Ich war erst spät von meiner Mission wiedergekommen und brauchte den Schlaf dringend. So war ich aufgestanden und sah nach, wer so einen Lärm machte und wie hätte es anders sein sollen? Es war Duo. Bei unserem Kuss hatte ich genau bemerkt, dass er mit einer anderen Person geknutscht hatte und in diesem Augenblick hatte sich etwas in mir geregt. Er gehörte mir. Duo gehörte mir alleine. Ich konnte es nicht aushalten. Dieser Gedanke, dass ein anderer ihn.... Ich lächle bitter. Ich sah zur Tür durch welche Duo gegangen war, damit er duschen gehen konnte. Er hatte mit Heero geschlafen. Das war eindeutig. Er hatte nach ihm gerochen. Und doch tat es ihm Leid. Ich wusste um die Gefühle Duos. Es war offensichtlich. Nur wusste er noch nichts davon und es würde schwer werden. Das wusste ich auch. Müde richtete ich mich auf. Den Schlaf konnte ich für den restlichen Tag vergessen. Ich war ausgelaugt und fühlte mich schlapp. Vor allem nach diesem kleinen Intermezzo. Es war Wahnsinn gewesen. Wie Duo sich unter meinen Berührungen wandte. Wie er meinen Namen stöhnte. Die Kratzer auf seinem Rücken. Er war so wahnsinnig eng gewesen. Es war so leidenschaftlich. Ich schnaufe leise. Ja,... ich liebte Duo. Mehr als alles andere auf dieser Welt und ich hoffe ich konnte es ihm damit zeigen. Ich wollte mich nicht verlieben. Nicht in einem Krieg. Aber man konnte nichts machen. Man konnte nur zulassen, wie die Gefühle einen an der Hand nahmen und die Affäre bei Seite schoben und einen erkennen ließen, wie sehr man den anderen liebte. Und das war hier bei mir passiert. Ich hatte mich unsterblich in Duo verliebt. Kraftlos fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht und lachte bitterlich.
 


 

04.04.2014

Duos POV
 

„Du hast es noch nicht bemerkt, hm?“, flüstere ich die Worte die Trowa mir gesagt hatte. Was hatte ich noch nicht bemerkt? Ich verstand es nicht und je mehr ich darüber nachdachte, umso tiefer rissen mich diese Worte in den Abgrund. Ich wollte verstehen, doch ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht. Was zur Hölle meinte er damit?! „Scheiße!“, murre ich und klatsche mit meiner flachen Hand gegen die Fließen. Mir war so heiß, obwohl kaltes Wasser über meine Haut lief und eigentlich Schmerzen auf eben jener hätte entstehen lassen sollen. Stechende Schmerzen. Doch da war nichts. Gar nichts. Ich seufze schwer und wasche mich schließlich, damit ich endlich fertig wurde und zum Frühstück konnte.

~

Die Tage vergingen. Wir planten unsere nächste Mission. Trowa, Heero und ich bildeten ein Team. Erdrückende Stille schwebte über uns. Jeden Tag hatte ich die Nacht mit Trowa verbracht. Wir liebten uns nun jedes Mal so leidenschaftlich. Als ich eines Morgens in den Spiegel sah, sah ich eine dunkelrote Markierung auf meinem Hals. Ich gehörte ihm. Zweifelslos.

Noch jetzt zierte sie meinen Hals, wurde aber zum Glück von meinem Kragen verdeckt. Mit Heero hatte ich kein einziges Wort mehr gewechselt. Ich hatte das Gefühl, als hätte er sich noch etwas mehr von uns entfernt. Beängstigend, wie ich feststellen musste.

Unsere Mission war eine der einfachen. Nur für einen alleine zu viel. So wurden drei losgeschickt. Eine Basis im All musste vernichtet werden. Infiltrieren, Daten unwiderruflich löschen, Basis in die Luft jagen. Das Übliche. Wir machten uns mit den Gundams auf den Weg und kamen bald an. „Ich werde die Dolls auf mich lenken, dann könnt ihr ungehindert die Daten vernichten!“, rufe ich durch den Funk und erhalte nur von Trowa ein 'Okay'. Heero antwortete mir nicht, aber was sollte ich auch erwarten? Seit unserer gemeinsamen Nacht hatte er nicht mehr mit mir geredet und wenn, dann war es nur das Nötigste und gehörte zu unserer Mission, ansonsten war er mir aber aus dem Weg gegangen. Mehr als zuvor schon... Schnell schüttel ich meinen Kopf. Ich kann mir darüber Gedanken machen, wenn wir diese Mission erledigt haben!

So schalte ich meine active cloak ein und schleiche mich in die Basis. Einen der Dolls vernichtet, richtet sich die Aufmerksamkeit der anderen auf mich. „Sehr schön~“, ich locke sie hinaus, sehe aus dem Augenwinkel, wie Trowa und Heero sich in die Basis wagen. Mein erster und einziger Gedanke dabei war: Komm wieder heil da raus, Trowa.

Ich dachte sofort, wie automatisch, an ihn. Nicht an Heero. Ein Licht ging an und wie versteinert blickte ich auf den Eingang der Basis. „Trowa, ich-! Ah!“, ich bekam einen heftigen Schlag in den Rücken und keuchte leise. Ich war abgelenkt gewesen. Schnell aktiviere ich meine Beam scissors und schicke die Dolls zur Hölle. Doch für jeden zerstörten kamen mindestens drei neue. Nervös starre ich zum Eingang der Basis. Wieso dauert das so lange? Sie waren schon zu lange da drinnen. Viel zu lange. Es dauerte viel zu lange! „Verdammt!“, was war da drinnen los, dass sie nicht wieder raus kamen?! „Trowa!“, wieder bekomme ich einen Schlag, dieses Mal in die Seite. Ich bin erschöpft, kann nicht mehr. Sie brauchten zu lange! „Beeilt euch!“, brülle ich und vernichte wieder eine Handvoll Dolls. Doch wieder kamen fünf mehr dazu. Ich schaffe das nicht mehr. Keuchend und schwer atmend ziehe ich mich zurück und verschnaufe einen Moment. Da sehe ich, wie sie endlich aus der Basis kommen. „Was hat das so lange gedauert!?“, frage ich über Funk. „Wir wurden aufgehalten....“, Trowa klang erschöpft. Prompt machte ich mir Sorgen. „Trowa? Was ist los?“, mein Herz rast, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. „Wir wurden aufgehalten. Trowa hat's dabei erwischt“, so wie Heero die Worte aussprach, hätte ich fast gemeint er hätte mit den Schultern gezuckt, eine solche Nichtigkeit schwang in seinen Worten mit. „Schuss in den linken oberen Bauch“, fügte er noch mit hinzu. „Was?! Trowa! Du musst hier sofort weg!“, brülle ich besorgt über den Funk. „Geht schon..“, ich mache mir verdammte Sorgen um ihn! „Trow- Naaagh!!“, wieder ein Schlag in den Rücken, nur dieses Mal wesentlich heftiger als zu vor. Ich schlucke schwer, muss dadurch husten und schmecke Blut. „Scheiße...“, murmele ich leise und es drohte ein weiterer Angriff. Nur wurde er von Trowa abgefangen, welcher sich zwischen meinen Gundam und dem Doll warf und dabei schwer getroffen wurde, so dass Heavyarms gegen Deathscythe gerammt wurde. Ich höre einen lauten Knall, ein Knistern, bersten von Stahl und ich sehe Rauch. Rauch welcher eindeutig nicht von meinem Gundam kam. „Trowa!“, schreie ich. „Sag doch etwas!“, nichts. „Oh Gott. Trowa! Bitte!“, noch immer nichts. „TROWA!“, meine Stimme klingt kratzig, schrill und ich bemerke nicht, wie Tränen meine Wangen hinab laufen. Ich schmecke nicht einmal mehr das Blut in meinem Mund, welches ich zuvor noch gehustet hatte. „Bitte! Trowa! Ich..“, Ich riss meine Augen auf, bemerkend, wissend was Trowa gemeint hatte. Ich hatte es begriffen. In diesem Moment war es klarer als alles andere. „Ich liebe dich!“
 

Heeros POV
 

Minuten vergingen, Stunden vergingen, Tage vergingen,´bis dieser eine verhängnisvolle Tag kommen sollte an dem sich noch einmal alles für mich ändern sollte. Alles. Zu dritt wurden wir auf die Mission geschickt. Eine einfache und alleine hätte ich sie sicher auch geschafft, doch mir wurden Trowa und Duo an die Seite gestellt. Wieso, wusste ich nicht.

An der Basis wollte Duo die Dolls ablenken, damit Trowa und ich eindringen und die Daten löschen konnten. Es klappte. Zu gut, meiner Meinung nach. Wir hatten alle Daten gelöscht und waren auf dem Weg hinaus. Da wurden wir angegriffen. Ich schaffte es rechtzeitig in eine Deckung, doch Trowa wurde schwer getroffen und ging zu Boden. Eine Blutlache bildete sich und er keuchte. Es sah übel aus und wenn wir hier nicht bald wieder raus kamen, dann würde der Blutverlust viel zu groß werden und die Gefahr, dass Trowa vielleicht hier drinnen starb ebenso. Hell quoll das Blut aus der Wunde heraus, färbte das Oberteil und die Hand des Franzosen dunkel und ließ ihn schwerer und flacher atmen.

„Wir müssen raus“, stelle ich trocken fest, als ich von weiter entfernt eine der Explosionen höre. Wenn wir länger hier bleiben könnte es wirklich übel ausgehen. Von 03 erhielt ich allerdings keine weitere Aussage. Trowa stand einfach auf, hielt sich den Bauch weiterhin fest, nachdem er sich noch eine Waffe genommen hatte und schleppte sich zu seinem Gundam. Ich zucke mit den Schultern und folge ihm. Ich machte mir keine Sorgen um ihn. Wieso auch? Er war zäh und würde das schon überstehen und wenn er sich nicht helfen lassen wollte oder eher um Hilfe bat, dann werde ich ihm auch nicht helfen. Das konnte ja Duo dann übernehmen. Ich bleibe kurz stehen und schaue zu ihm, weil er stehen geblieben war. Er sah nachdenklich aus und das kurze lächeln verwunderte mich. Warum lächelte er in einer solchen Situation? Das machte keinen Sinn. Wir schafften es nur recht knapp zu unseren Gundams und ich merkte, dass Trowa starke Problem zu haben schien Heavyarms zu starten. Kaum waren wir aber draußen, da ertönte Duos aufgebrachte Stimme. Er klang müde. Kein Wunder bei der Masse an Dolls. Überall flogen Metallstücke im All umher, doch weniger Dolls wurden es dadurch dennoch nicht. Wie die Ratten kamen sie aus ihren Löchern gekrochen und warteten nur darauf uns fertig zu machen, uns müde zu machen, bis sie uns einfangen konnten.

Doch die aufgebrachte Frage des Amerikaners interessierte mich nicht weiter. Erst als Trowa antwortete und der Amerikaner wieder nachfragte mischte ich mich ein. „Wir wurden aufgehalten. Trowa hat's dabei erwischt“ und tatsächlich zuckte ich wirklich mit den Schultern. Es war mir im Moment schlichtweg egal, ob Trowa verletzt war oder nicht. Nicht nur er, auch ich wusste um Duos Gefühle. Ich schnaufe leise. War es Duo denn zu verübeln, dass er mich nicht lieben würde? Nein. War es nicht. Ich war der perfect soldier. Ich zeigte keine Gefühle, zeigte sie Duo nicht, ließ ihn nicht an mich heran, obwohl er sich Mühe gibt zu mir durchzudringen. Ich akzeptierte ihn zwar, aber das war für mich noch lange kein Grund ihn so nahe an mich heran zu lassen. Ich könnte es ihm also nicht verübeln, wenn er mich nicht lieben würde. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie Duo angegriffen wurde und Trowa sich vor einen weiteren Angriff warf und den Amerikaner somit schützte. Erst als ich die herzzerreißende Stimme Duos durch den Funk wahrnahm sah ich auf und sah wie Heavyarms gegen Deathscythe donnerte. Metallsplitter flogen um sie herum, Kabel hingen lose an Heavyarms und jener Gundam rührte sich nicht mehr. Auch mir wurde nun mulmig, weil Trowa nicht antwortete. Gerade wollte auch ich ihn ansprechen, als - „Ich liebe dich!“, augenblicklich verkrampften sich meine Finger, bohrten sich in die Sitzfläche und meine Knöchel traten weiß hervor. Bis zu diesem Augenblick.... herrschte noch etwas Hoffnung in mir. Nun... war sie gestorben und ich fiel in einen unendlich tiefen, schwarzen Abgrund. Er riss mich einfach mit. Wie ein reißender Strom zerrte er an mir und ich konnte nichts dagegen tun... Gar nichts. Ich schloss meine Augen, schluckte schwer und versuchte die Tränen zurück zu halten. Aber es klappte nicht. Ich war nicht mehr Herr über meinen eigenen Körper. Ich hasste mich in diesem Moment. So sehr...
 

Trowas POV
 

Jeden einzelnen Tag hatte ich gehofft, dass er es endlich verstanden hatte. Dass er endlich verstanden hatte, was ich mit meinen Worten gemeint hatte. Doch es schien hoffnungslos. Ich wusste nicht, ob ich das hier noch weiterhin durchhalten konnte. Jede Nacht liebten wir uns so unglaublich leidenschaftlich, dass ich fast schon geglaubt hatte, dass er wirklich verstanden hatte. Die Markierung, welche ich an seinem Hals gesetzt hatte, zeigte ihm hoffentlich, dass er nur mein war, dass er nur mir gehörte und dass ich ihn wollte. Mit Heero sprach er kein Wort mehr und auch er wurde von ihm ignoriert. Es herrschte eine eisige Stimmung zwischen den beiden und das obwohl Duo es immer war, welcher sich den Hintern dafür abgeracktert hatte, damit Heero endlich ein Lächeln von sich gab. Ein Grund, wieso es immer etwas lauter war. Doch nun war es relativ still um die beiden. Vielleicht konnte ich doch noch weiter hoffen? Aber es war schwer. So verdammt schwer für mich. Ich hielt es kaum aus. Ich wollte ihm endlich sagen, was ich für ihn empfand und nie konnte ich es tun. Aus Angst, dass ich ihn dann nicht mehr so lieben durfte, dass ich dieses Privileg verlieren könnte, das Privileg ihn jeden Abend betten zu dürfen. Tze... Angst. Als Gundam-Pilot sollte man keine Angst verspüren. Man sollte überhaupt keine Gefühle verspüren. Man würde nur verletzt werden, wenn man sich verliebte und das tat ich. Ich verletzte mich. Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag zeichneten sich neue Narben auf meinem Herzen. Bald konnte ich nicht mehr. Ich weiß nicht ob ich nicht jeden Augenblick einfach unter der Last dieser Gefühle zusammen breche. Sie lagen wie ein schwerer Stein auf meinen Schultern und zogen mich hinab in die Tiefe. Ob ich nicht vielleicht direkt vor deinen Augen zusammen breche. Aber vielleicht nützt es ja etwas? Ob ich dir einfach meine momentane Verletzlichkeit zeigen soll? Vielleicht bemerkst du es ja dann? Aber nein. Das wäre erbärmlich. Ich kann es nicht erzwingen. Ich kann nicht erzwingen, dass du es endlich merkst.

Ich seufze schwer. Fahrig huschen meine schlanken Finger über das Display, damit sich mein Gundam startet. Die Mission beginnt und ich weiß nicht ob ich es wirklich lebend wieder aus der Basis schaffen werde. Meine Gedanken lenken mich zu sehr von den eigentlich wichtigen Dingen ab und das könnte mein Todesurteil bedeuten.

„Ich werde die Dolls auf mich lenken, dann könnt ihr ungehindert die Daten vernichten!“, schließlich meldet sich Duo über Funk und stellt uns vor vollendete Tatsachen. Es waren viel zu viele Dolls, als dass er sie alle alleine erledigen könnte. Besorgt sah ich zu ihm, sagte aber nichts, denn Heero hatte sich schon auf den Weg in die Basis gemacht und so folgte ich ihm. Aber nicht nur Duo würde da draußen zu kämpfen haben, drinnen hatten wir wohl genauso viele Soldaten wie Duo Mobile Dolls.

Die Daten vollständig zu löschen, damit man sie nie wieder aufrufen konnte, und das Anbringen der Bomben war der einfachere Teil. Der Weg nach draußen aber war wesentlich schwerer, da man jene Soldaten nun auf uns gehetzt hatte. Plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz in meinem Bauch und ich ging in die Knie. Meine Hand legte sich auf die schmerzende Stelle und ich spürte nur, wie eine feuchte, klebrig warme Flüssigkeit über meine Hand lief. Mein Blick richtete sich auf meinen Bauch, das Blut tropfte unaufhaltsam auf den Boden und bildete eine dunkelrote Lache. Es verströmte einen leicht metallenen Geruch. Von weitem hörte ich schon die erste Explosion, sie brachte die Basis zum vibrieren und ich zischte leise. „Wir müssen raus“, höre ich die kalte und emotionslose Stimme Heeros. Er hat Recht. Wir mussten raus. Fest biss ich die Zähne zusammen, nahm mir eine der Waffen von den mittlerweile toten oder bewusstlosen Soldaten. Der Geruch von geborstenem Metall und Plastik hing schon in der Luft und eine weitere Explosion, dieses Mal nur wesentlich lauter und fast schon direkt hinter uns, ertönte. Erschöpft musste ich mich an der Wand abstützen, Heero lief einfach ein paar Schritte weiter und wartete dann. Er half mir nicht. Aber war es ihm zu verübeln? Hatte ich doch von Quatre gehört, dass er sich in Duo verliebt hatte. Ich lächle bitter. Irgendwie tut er mir ja doch Leid. Da verliebt sich der eiskalte Killer unserer Gruppe und seine Liebe würde wohl nicht erwidert werden. Ob es meine wurde? Wieder eine Explosion und ich rappelte mich endlich auf, damit wir hier raus konnten. Bald hatten wir es in unsere Gundam geschafft. Es war schwer Heavyarms mit dieser schweren Verletzung zu starten und ins All zurück zu befördern, aber ich schaffte es schließlich. „Was hat das so lange gedauert!?“, kommt auch schon Duos aufgebrachte und doch erschöpfte Stimme über den Funk. „Wir wurden aufgehalten...“, sprach ich schwach. „Trowa? Was ist los?“, höre ich da etwas Besorgnis in seiner Stimme? Ich muss leise und schwach lachen, wobei jenes lachen in einem schmerzvollen Laut endet. Gut, dass ich meinen Funk für einen Moment ausgemacht hatte, damit sie mich nicht hören konnten...

„Wir wurden aufgehalten. Trowa hat's dabei erwischt“, ich knurre leicht. Wie Heero das eben gesagt hatte, würde ich glatt sagen, dass es ihm wirklich egal gewesen wäre, wenn ich da drinnen drauf gegangen wäre. „Schuss in den linken oberen Bauch“, kommt es noch recht trocken hinter her. Dieser Bastard. „Was?! Trowa! Du musst hier sofort weg!“, wie besorgt Duo klang... „Geht schon..“, murmele ich leise und halte wieder meinen Bauch. Der Blutverlust wurde langsam wirklich etwas unangenehm und machte mich zudem noch schwächer.

„Trow- Naaagh!!“, erschrocken schaue ich auf, wie der Langhaarige von einem der Dolls angegriffen und getroffen wurde und ein zweiter Angriff wollte diese dämliche Maschine wohl auch gleich starten. Aber daraus würde nichts werden! Mit meiner letzten Kraft die ich noch aufbringen konnte, warf ich mich und meinen Gundam schützend vor Deathscythe. Schmerzhaft schreie ich auf, wobei ich meinen eignen Schrei als kaum mehr menschlich ansah. Ich hatte das Gefühl, mein Bauch würde jeden Moment zerreißen und ich bekam schlagartig keine Luft mehr. Sie wurde mir bei dem Aufprall gegen Duos Gundam aus den Lungen gepresst und so rang ich panisch danach, schnappte laut nach dem lebenserhaltenden Elixier. Nur am Rande bekomme ich mit, wie Duo meinen Namen ruft, dann wohl schreit. Ich kann ihm nicht mehr antworten. Meine Sicht verschwimmt immer mehr. Ich höre kaum noch etwas, alles wirkt so stumpf. Mir ist schwindlig und ich merke wie ich langsam mein Bewusstsein verliere, bis - „Ich liebe dich!“, müde lächle ich. Hast du es verstanden...? Wie schön... Meine Lider schließen sich, mein Atem wird flacher und ich gleite in diese angenehme Schwärze.
 

27.04.2014

Duos POV
 

Ich werde immer panischer und bekomme kaum noch Luft. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust schnürt mir jene Luft ab und ich japse weinend. „Melde dich, verdammt!“, brülle ich in den beschissenen Funk, doch es kommt nichts. Wütend ramme ich meine Faust auf meine Lehne und schreie immer wieder nach ihm. „Jetzt mach dein verdammtes Maul auf, Barton!! Du kannst doch nicht einfach so verrecken, du Bastard!!“, ich weine unaufhörlich, meine Stimme ist nur noch ein Krächzen. Wie kann er mir das antun?! „Heero!“, hilflos schalte ich nun den Videofunk ein, schaue ihn verheult und verzweifelt an. „Wir müssen ihn hier weg bringen! Scheiß auf den Rest der Basis!“, wieder muss ich husten, wieder kommt etwas Blut hinterher, welches an meinem Mundwinkel hinab läuft. Ich muss wohl doch den ein oder anderen starken Schlag abbekommen haben. Mit Sicherheit habe ich irgendwo eine innere Blutung, aber was mit mir war, war mir in diesem Moment gelinde gesagt scheißegal. „Bitte! Scheiße, man. Er stirbt sonst!!“, mit meinem Gundam hatte ich mittlerweile Trowas fest im Griff und war schon dabei ihn von hier wegzuzerren. „Verschwinde mit ihm“, mit verheulten Augen sehe ich Heero an und verstehe nicht ganz. „Ich halte euch den Rücken frei“, wollte er das wirklich? „Aber Heero!“, er konnte doch nicht einfach so hier bleiben! „Bist du bekloppt?! Du kannst doch nicht einfach hier bleiben! Ich brauch doch deine Hilfe!“, ich war viel zu aufgelöst, meine Brust schmerzte höllisch, aber das bekam ich kaum mit. Genauso dass ich eigentlich kaum Luft bekam und nur noch ächzen konnte. „Wie soll ich ihn denn alleine zum Safe-House bekommen?! Ich weiß doch gar nicht, wie ich das machen soll! Heero, verdammt!“, ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt, wie in diesem Augenblick. „Bitte...“, meine Stimme ist nur noch ein flüstern. Ich merke zwar, dass mein Körper endlich Ruhe will und sie sich auch einfach greifen will, aber ich kämpfe dagegen an. Meine Sicht verschwimmt immer mehr, ich blinzle hastig, damit sie wieder etwas klarer wird. Wieder muss ich husten und es würde nicht besser werden. „Bitte, Heero... Ich pack's nicht alleine“, ich zittere stark, noch wird mein Körper einigermaßen von dem Adrenalin aufrecht gehalten. Ich höre ein seufzen, dann ein 'Okay' und ich merke, wie er mir Heavyarms abnimmt, damit er ihn nehmen konnte. Am liebsten wäre ich einfach aus meinem Gundam gestiegen und wäre zu Trowa geflogen, aber jetzt mussten wir beide ihn erstmal zurück bringen. Hier und da hatte ich schwach noch einen Doll erledigt, aber bald kamen wir an und ich parkte Deathscythe und sprang aus dem Cockpit, wobei ich schmerzlich zischte. Mein Brustkorb tat extrem weh. Ich spürte richtig, wie ein dumpfer und drückender Schmerz auf ihm lag und mir die Luft wegnahm. Aber das ist egal. Ich eile zu Trowas Gundam, öffne mit einer geschickten Handbewegung das Cockpit und was ich sehe lässt mich einen spitzen Schrei durch den Hangar schicken. „Geh bei Seite“, dirigiert mich Heero von dem Franzosen weg. Ich weiß nicht, wann er her gekommen war oder wie lange er schon neben mir war. Geschockt lasse ich es über mich ergehen, gehe bei Seite und setze mich auf den metallenen Steg. Tränen laufen wie Sturzbäche über meine Wangen, ich sehe den beiden nach, sehe wie Heero ihn auf seinen Armen trägt, wie eine Braut und ihn von mir weg bringt. Eilige Schritte hallen durch den Hangar, sie sind hastig und beunruhigend schnell. „Duo!“, ich merke nicht mehr, wie Quatre auf mich zu gerannt kam. Ich merke nur noch, wie mein Kopf auf dem Metall aufschlägt und sich ein dumpfer Schmerz an jener Stelle breit machte. Dann verschwamm alles um mich herum, ich sah nur noch schemenhaft die Umrisse von dem Gesicht des Blonden. Ebenso von Wufei, welcher nun alarmierend zu uns gerannt war. Mit meinen Lippen kann ich nur noch ein Wort formen, ein Laut kommt aber nicht über sie. 'Trowa...' und dann.... Dunkelheit. Tiefe schwarze Dunkelheit. Mein eigener kleiner Albtraum. Meine Hölle. Keiner war mehr hier, alles war kalt und leer und dunkel. Aber ich habe es dir endlich sagen können. Ich hoffe du hast es gehört, Trowa. Ich hoffe es....
 

Heeros POV
 

'Ich liebe dich', drei einfache Worte. Drei einfache Worte, die mein ganzes Leben in diesem einen Augenblick zerstörten. Ich wusste nicht was ich denken sollte, was ich machen sollte. Alles wirkte plötzlich so surreal. Einfach unwirklich und nicht mehr greifbar. Ich war am Boden zerstört. Ich bekomme nicht mehr mit, wie verzweifelt Duo in den Funk schreit. Ich bin in meiner eigenen Hölle gefangen. In einem endlosen Strudel aus Verzweiflung, Angst, Trauer und Hass. Verzweiflung, weil ich nicht weiß, was ich nun machen soll. Angst davor, nur noch ihn lieben zu können. Trauer, weil mir der Verlust schmerzhaft klar gemacht wurde. Hass auf mich selbst, weil ich ihm nie gezeigt habe, wie wichtig er mir war. „Heero!“, erst sein verzweifelter Hilferuf nach mir, reißt mich aus meinen Gedanken. Unberührt und kalt wie immer sehe ich zu der kleinen Erscheinung Duos, welche auf dem Display erscheint. Er sieht mitgenommen aus. Die sonst so wunderschönen indigofarbenen Augen schauen mich mit einer Traurigkeit an, die mich schwer schlucken lässt. Sie sind ganz gerötet vom weinen und zeigen nichts mehr von dem gut gelaunten Amerikaner. „Wir müssen ihn hier weg bringen! Scheiß auf den Rest der Basis!“, krächzt er. Ich runzele leicht die Stirn, als er husten muss. Ist das Blut? Er scheint mehr abbekommen zu haben, als er zugeben will und das besorgt mich ungemein. „Bitte! Scheiße, man. Er stirbt sonst!!“, mittlerweile hat er Heavyarms gepackt und versucht ihn von hier wegzuzerren. Ich atme tief ein und wieder aus, ehe ich ihm sage: „Verschwinde mit ihm“, wenn ich jetzt hier drauf gehen sollte, dann war es mir egal. Hauptsache Duo schaffte es von hier zu entkommen. Doch er scheint meine Anweisung nicht zu verstehen, weswegen ich deutlicher werde. „Ich halte euch den Rücken frei“, noch immer sieht er mich so verständnislos an. Warum kann er denn nicht einfach verschwinden?! Muss er es mir noch so schwer machen?! „Aber Heero! Bist du bekloppt?! Du kannst doch nicht einfach hier bleiben! Ich brauch doch deine Hilfe!“, tze. Meine Hilfe? Meine Hilfe, um deine 'große Liebe' sicher nach Hause zu bringen? Meine Hilfe, damit er so schnell wie möglich ärztliche Versorgung erhielt? Wie sehr willst du mich eigentlich noch quälen? Hatte denn nicht schon diese eine Nacht gereicht, um das zu tun? Macht es dir Spaß mich zu verletzen? „Wie soll ich ihn denn alleine zum Safe-House bekommen?! Ich weiß doch gar nicht, wie ich das machen soll! Heero, verdammt!“, Duo klang verzweifelt. Fast schon hilflos. Ich stelle den Videofunk aus, damit er mich nicht sehen kann. Verzweifelt beiße ich mir auf die Unterlippe und balle die Hände zu Fäusten. „Bitte...“, scheiße, verdammt! Das erste Mal in meinem Leben weiß ich nicht, was ich machen soll. „Bitte, Heero... Ich pack's nicht alleine“, ich schlucke schwer und seufze schließlich. „Okay...“, sage ich leise und nehme ihm den anderen Gundam ab, damit er sich nicht damit quälen muss. Ich habe gesehen, was für Schmerzen er haben muss und nachdem er Blut gehustet hatte, habe ich eine schlimme Vermutung. Sicher bringe ich Heavyarms in das Safe-House und parke nun Wing ebenfalls im Hangar. Gerade als ich aus dem Cockpit gestiegen bin, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Der spitze Schrei des Amerikaners kann nichts Gutes bedeuten. Doch alleine seinen verzweifelten Schrei zu hören, lässt alles in mir gefrieren. Ich will das nicht. Ich will, dass das alles nur ein schrecklicher Albtraum ist und endlich aufhört.

Noch einmal atme ich ruhig ein und aus und versuche mich wieder unter Kontrolle zu bringen, ehe ich zu Duo eile und ihn sanft bei Seite dränge. „Geh bei Seite“, ich schaue in das Cockpit und selbst mir stockt für den Bruchteil einer Sekunde der Atem. Über all war Blut, Trowa war unheimlich blass, die Brust hob und senkte sich nur noch langsam und flach, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Vorsichtig und behutsam hebe ich ihn aus dem Gundam und trage ihn wie eine Braut hinaus aus dem Hangar und bringe ihn eilig zur Krankenstation. Er brauchte wirklich dringend ärztliche Hilfe. Habe ich mir bis vor wenigen Sekunden wirklich noch gewünscht, er wäre dabei drauf gegangen, so mache ich mir jetzt Vorwürfe. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hätte, nein. Ich hätte es gegenüber Duo. Er würde darunter leiden. Mehr als alles andere und das war das Letzte, was ich wollte.
 

25.01.2015

Quatres POV
 

Nie im Leben hatte ich damit gerechnet, ein solches Geheimnis zu erfahren. Ich kann mich noch gut erinnern, als Heero eines Tages zu mir kam und völlig verunsichert vor mir stand. So hatte ich ihn noch nie gesehen und wahrscheinlich werde ich ihn auch so nie wieder sehen. Ich konnte nicht sagen, ob ich mich freuen oder nicht einfach heulen sollte. Heero hatte einen Moment gebraucht, ehe er mir sagen konnte, aus welchem Grund er zu mir kam. Seine Worte waren leise, aber dennoch klar und verständlich. „Ich habe mich in Duo verliebt.“

Ich hatte sofort verstanden, dass er meine Hilfe wollte und ich wollte sie ihm nicht verwehren. Ich wusste, dass Duo aufgeschlossen war und mit Sicherheit würde er nicht darüber lachen, wenn er es wüsste. Also gab ich Heero den Rat, ihn zu fragen, ob sie einen Abend gemeinsam verbringen wollten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Duo ihm eine Abfuhr gab. Ein Grund, weswegen ich ihn angesprochen habe und versuchte, ihn zu überzeugen mit Heero wegzugehen.

Ich war erstaunt, als ich am nächsten Tag sah, wie Duo ausgesehen hatte, als er sein Zimmer verließ. Dass ich ihn darauf ansprechen würde, stand außer Frage. Doch seine Reaktion war alles andere als fröhlich und gut gelaunt, wie man es von ihm kannte. Er war fast schon garstig und nicht mehr zu bremsen vor Wut. Bis Heero sein Zimmer verließ. Mir wurde übel und auch Duo verstummte. Er musste es mit angehört haben und dennoch war er so kühl wie sonst. Seine Maske saß perfekt. Ich vermutete, dass es das erste und das letzte Mal gewesen sein musste, dass er seine Gefühle offenlegte.

Die kommenden Tage waren fast schon eisig, die Stimmung auf dem Nullpunkt. Heero und Duo sprachen kein einziges Wort mehr miteinander, nur wenn es um ihre Mission ging tauschten sie hier und da Informationen aus und berieten sich, wer sich wo stationierte. Es wurde ruhiger im Haus und das obwohl es immer Duo war, der Leben hier hinein gebracht hatte. Ich hoffte, dass sich das eines Tages wieder ändern würde und dass sie sich bald wieder verstehen konnten.

Der Tag rückte näher, an welchem Heero, Duo und Trowa auf die Mission mussten. Ich hatte Angst. Angst, dass etwas passieren würde, auch wenn es nur eine der kleineren Missionen war. Sie war einfach, doch hatte ich die starke Befürchtung, dass es, nachdem sie kein Wort mehr miteinander sprachen, zu Komplikationen kommen würde. Und ich hatte Recht. Sie brauchten viel zu lange und waren nicht zu der vereinbarten Zeit zurück gekommen. Nun wartete ich gemeinsam mit Wufei im Hangar auf ihre Rückkehr. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe, bis sie endlich wieder zurück kamen. Ich runzle leicht die Stirn, als ich sehe, wie Heero Heavyarms in den Hangar bringt und wie Duo hastig und stolpernd aus Deathscythe springt und zu Trowas Gundam rennt. Er sah furchtbar aus. Was war passiert? Duos Schrei ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich verkrampfe mich und sehe, wie auch Heero zu ihm eilt und Trowa aus dem Gundam holt. Mir stockt der Atem. „Oh nein..“, der Franzose war schwer verletzt und brauchte unbedingt einen Arzt. Ich sehe zu Duo, welcher auf dem metallenen Steg sitzt und weint. Er weint so bitterlich, dass es mir das Herz zerreißt. Doch dann - „Duo!“, schreie ich und renne zu ihm, will ihn auffangen, weil er ohnmächtig zur Seite fällt und auf dem Boden aufkommt. Vorsichtig betrachte ich ihn. Ein feiner Rinnsal Blut klebt an seinem Kinn. Unsicher sehe ich zu Wufei, welcher mir den Amerikaner abnimmt und ihn nun, ebenfalls wie Heero zuvor Trowa, auf den Armen hinaus trägt und zur Krankenstation bringt. Ich folge ihnen und dann... können wir alle nur noch warten und darauf hoffen, dass alles gut wurde.

Unsicher sehe ich zu Heero, welcher, stumm wie immer, auf einem der Stühle vor den Ärztezimmern sitzt. Ich überlege, ob ich ihn ansprechen soll, lasse es aber sein, weil er bestimmt nicht wollte, dass Wufei etwas mitbekommen konnte. So setze ich mich ebenfalls zu ihm und warte mit ihm gemeinsam.

Stunden vergehen und ich mache mir ernsthafte Sorgen. Vor allem um Duo. Er hatte keine sichtbaren Verletzungen, war aber unglaublich blass. Doch endlich kommt einer der Ärzte zu uns. „Mr. Winner“, Heero nickte er nur kurz zu, Wufei war schon längst gegangen und wollte informiert werden, wenn es etwas Neues gab. „Wie geht es ihnen?“, will ich wissen und ein leises Seufzen des Arztes folgte. „Die Verletzungen, die Mr. Barton davon getragen hat, sind nicht schlimm. Er hat nur eine Menge Blut verloren, die wir durch eine Konserve wieder in Ordnung bringen konnten. Das heißt er wird bald wieder auf den Beinen sein und braucht nur etwas Ruhe. Was Mr. Maxwell angeht...“, er bricht mitten im Satz ab und ich verkrampfe mich schon wieder. „Was ist mit ihm?“, frage ich ungeduldige und sehe kurz zu Heero. Er wirkt teilnahmslos. Als würde es ihn nicht interessieren. Aber ich weiß es besser. „Nun... Er erlitt eine Milzruptur, was zu starken inneren Blutungen in der Bauchhöhle geführt hat. Dass er es überhaupt noch hier her geschafft hat grenzt an ein Wunder. Wir hatten große Mühe seinen Kreislauf aufrechtzuerhalten. Es kam hin und wieder zu Komplikationen, auch ein Herzstillstand. Aber wir haben es geschafft und nun ist er stabil. Er wird eine Menge Ruhe brauchen und wird das Bett leider so schnell nicht verlassen“, mir wurde übel. Schweigend musste ich mich setzen und versuchen die Worte des Arztes zu verstehen. „Ein Herzstillstand...?“, frage ich leise und kann es kaum fassen. Duo wäre fast.... gestorben. „Ruhen Sie sich nun auch aus“, meint der Arzt noch leise und mitfühlend, ehe er wieder zu Duo geht und uns zurücklässt. Heero hatte nichts dazu gesagt. Er drehte sich um und ging. Einfach so. Ich blieb in dem weißen, sterilen Gang zurück. Ich musste selber nachdenken und versuchen zu verarbeiten, was ich eben erfahren hatte.
 

Heeros POV
 

Schweigend hatte ich Trowa in die Hände der Ärzte gegeben und wollte gerade in das Haus, damit ich mich selber ausruhen konnte, als auch Wufei schnell und fast schon beunruhigend hastig den Gang entlang rannte. Er hatte Duo auf den Armen. Leblos hing sein Arm nach unten, er war blass und die sonst seidigen Strähnen seines Ponys hingen ihm genauso leblos in die Stirn.

Schweigend setze ich mich und versuche weiterhin meine Maske aufrechtzuerhalten. Innerlich aber vergehe ich vor Schmerz und Leid und Angst. Ich habe Angst vor dem, was noch kommen würde. Ich mache mir, wohl das erste Mal in meinem Leben, Gedanken über die Zukunft. Was war, wenn ich den Krieg überleben würde? Konnte ich mir überhaupt ein 'normales' Leben aufbauen? Konnte ich das vor allem ohne Duo schaffen? Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mir schon oft ausgemalt, wie es sein könnte, wenn ich mit ihm zusammenlebte. Meistens verwarf ich diesen Gedanken schnell wieder und konzentrierte mich auf das hier und jetzt. Was in der Zukunft war, konnte warten. Ich hatte einen Auftrag, eine Mission. Ich war dafür verantwortlich, dass endlich wieder Frieden auf der Erde und im All herrschte. Ich hatte mich nicht mit solchen Dingen zu beschäftigen, wie meine Zukunft wohl aussehen mag. Das war falsch und führte nur zu Fehlern. Vielleicht fatale Fehler.

Ich schaue auf, als der Arzt nach Stunden endlich zu uns kommt und uns erklärt, wie es um die beiden anderen steht. „Die Verletzungen, die Mr. Barton davon getragen hat -“, ich höre ihm nicht weiter zu. Was mit Trowa war, war mir egal. Ich wollte nur eines: Wissen wie es Duo ging. Er sah so schlecht aus und ich hoffte inständig, dass meine Befürchtungen nicht bekräftigt wurden.

„Was Mr. Maxwell angeht...“, nun sag es schon endlich!, fluche ich den Arzt in Gedanken an. Doch äußerlich... bin ich so kalt wie immer. Ich will niemandem mehr zeigen, wie ich mich fühle oder was ich fühle. Das hatte ich ein einziges Mal getan und dafür wurde ich nun bestraft. „Was ist mit ihm?“, genau diese Frage brennt auch mir auf der Zunge. Es war kein gutes Zeichen, wenn der Ältere so lange mit seiner Antwort wartete.

„Nun... Er erlitt eine Milzruptur, was zu starken inneren Blutungen in der Bauchhöhle geführt hat. Dass er es überhaupt noch hier her geschafft hat grenzt an ein Wunder. Wir hatten große Mühe seinen Kreislauf aufrechtzuerhalten. Es kam hin und wieder zu Komplikationen, auch ein Herzstillstand. Aber wir haben es geschafft und nun ist er stabil. Er wird eine Menge Ruhe brauchen und wird das Bett leider so schnell nicht verlassen“, ich lausche den Worten und selbst mir wird übel. Das einzige, was ich noch wahrgenommen hatte, war das Wort 'Herzstillstand'.

Duo... er wäre beinahe gestorben. Schweigend drehe ich mich auf dem Absatz um und gehe zum Haus. Stumm betrete ich es. Ich wusste nicht wieso, aber meine Füße bringen mich, wie von selbst, zu Duos Zimmer. Ich gehe hinein und lasse meinen Blick schweifen. Völlig hilflos und verloren stehe ich in mitten des Raumes und bemerke nicht, wie mir eine Träne die Wange hinab rann. „Duo...“, hauche ich leise. Er wäre beinahe gestorben und daran war nur Trowa Schuld. Hätte er in der Basis aufgepasst, dann hätte sich Duo niemals vor ihn geschmissen und ihn geschützt! Dann hätte er selber aufgepasst und dann wäre das alles nicht passiert. Dann hätte ich auch nicht hören müssen, wie Duo diesem.... diesem... Ich beiße mir fest auf die Lippe, bis ich den metallenen Geschmack meines eigenen Blutes schmecke. Das alles musste ein Albtraum sein. Ein schrecklicher Albtraum. Warum sollte gerade ich, der perfect soldier, in einer Hölle landen, die dermaßen schmerzhaft ist, dass es mich jede Sekunde ein wenig mehr zerreißt? Warum gerade ich?
 

28.01.2015



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  _Genis_
2015-01-30T23:24:57+00:00 31.01.2015 00:24
Ich bin immer wieder beeindruckt wie toll du einzelne Szenen und die gesamtsituation einfängt, das es einen förmlich mitreßt.
Echt wahrsinn.
Danke dafür

Von:  _Genis_
2015-01-28T18:38:09+00:00 28.01.2015 19:38
oh Gott..
verdamt..
*schnief*
das..ich.. ich weiß nicht was ich dazu sagen soll
das ist so mitreißend..q.q
*heul*
armer Heero..
er muss so schrecklich leiden..T.T
und doch.. hilft er, obwohl es für ihn die hölle ist
ich fühle richtig mit ihm
und ich verstehe das er es besser gefunden hätte wenn duo in dem Moment einfach heavy samt trowa genommen hätte um abzuhauen..
dann hätte er bestimmt so lange gekämpft bis sein eigenes leiden beendet und er im kampf drauf gegangen wäre
wäre sicher besser als der Liebeskummer q.q

echt starkes Kapitel


und auch wenn ich mir natürlich wünsche das heero doch noch irgendwie glücklich wird ..also mit duo am besten..
so.. so will ich auch irgendwie nicht das trowa stirbt ....arggg..
zumahl es sicher nichts bringen würde v.v ..nyahh

man, ich bin echt gespannt wie es weiter geht




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