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Morning after

von

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Duos POV
 

Ich werde immer panischer und bekomme kaum noch Luft. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust schnürt mir jene Luft ab und ich japse weinend. „Melde dich, verdammt!“, brülle ich in den beschissenen Funk, doch es kommt nichts. Wütend ramme ich meine Faust auf meine Lehne und schreie immer wieder nach ihm. „Jetzt mach dein verdammtes Maul auf, Barton!! Du kannst doch nicht einfach so verrecken, du Bastard!!“, ich weine unaufhörlich, meine Stimme ist nur noch ein Krächzen. Wie kann er mir das antun?! „Heero!“, hilflos schalte ich nun den Videofunk ein, schaue ihn verheult und verzweifelt an. „Wir müssen ihn hier weg bringen! Scheiß auf den Rest der Basis!“, wieder muss ich husten, wieder kommt etwas Blut hinterher, welches an meinem Mundwinkel hinab läuft. Ich muss wohl doch den ein oder anderen starken Schlag abbekommen haben. Mit Sicherheit habe ich irgendwo eine innere Blutung, aber was mit mir war, war mir in diesem Moment gelinde gesagt scheißegal. „Bitte! Scheiße, man. Er stirbt sonst!!“, mit meinem Gundam hatte ich mittlerweile Trowas fest im Griff und war schon dabei ihn von hier wegzuzerren. „Verschwinde mit ihm“, mit verheulten Augen sehe ich Heero an und verstehe nicht ganz. „Ich halte euch den Rücken frei“, wollte er das wirklich? „Aber Heero!“, er konnte doch nicht einfach so hier bleiben! „Bist du bekloppt?! Du kannst doch nicht einfach hier bleiben! Ich brauch doch deine Hilfe!“, ich war viel zu aufgelöst, meine Brust schmerzte höllisch, aber das bekam ich kaum mit. Genauso dass ich eigentlich kaum Luft bekam und nur noch ächzen konnte. „Wie soll ich ihn denn alleine zum Safe-House bekommen?! Ich weiß doch gar nicht, wie ich das machen soll! Heero, verdammt!“, ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt, wie in diesem Augenblick. „Bitte...“, meine Stimme ist nur noch ein flüstern. Ich merke zwar, dass mein Körper endlich Ruhe will und sie sich auch einfach greifen will, aber ich kämpfe dagegen an. Meine Sicht verschwimmt immer mehr, ich blinzle hastig, damit sie wieder etwas klarer wird. Wieder muss ich husten und es würde nicht besser werden. „Bitte, Heero... Ich pack's nicht alleine“, ich zittere stark, noch wird mein Körper einigermaßen von dem Adrenalin aufrecht gehalten. Ich höre ein seufzen, dann ein 'Okay' und ich merke, wie er mir Heavyarms abnimmt, damit er ihn nehmen konnte. Am liebsten wäre ich einfach aus meinem Gundam gestiegen und wäre zu Trowa geflogen, aber jetzt mussten wir beide ihn erstmal zurück bringen. Hier und da hatte ich schwach noch einen Doll erledigt, aber bald kamen wir an und ich parkte Deathscythe und sprang aus dem Cockpit, wobei ich schmerzlich zischte. Mein Brustkorb tat extrem weh. Ich spürte richtig, wie ein dumpfer und drückender Schmerz auf ihm lag und mir die Luft wegnahm. Aber das ist egal. Ich eile zu Trowas Gundam, öffne mit einer geschickten Handbewegung das Cockpit und was ich sehe lässt mich einen spitzen Schrei durch den Hangar schicken. „Geh bei Seite“, dirigiert mich Heero von dem Franzosen weg. Ich weiß nicht, wann er her gekommen war oder wie lange er schon neben mir war. Geschockt lasse ich es über mich ergehen, gehe bei Seite und setze mich auf den metallenen Steg. Tränen laufen wie Sturzbäche über meine Wangen, ich sehe den beiden nach, sehe wie Heero ihn auf seinen Armen trägt, wie eine Braut und ihn von mir weg bringt. Eilige Schritte hallen durch den Hangar, sie sind hastig und beunruhigend schnell. „Duo!“, ich merke nicht mehr, wie Quatre auf mich zu gerannt kam. Ich merke nur noch, wie mein Kopf auf dem Metall aufschlägt und sich ein dumpfer Schmerz an jener Stelle breit machte. Dann verschwamm alles um mich herum, ich sah nur noch schemenhaft die Umrisse von dem Gesicht des Blonden. Ebenso von Wufei, welcher nun alarmierend zu uns gerannt war. Mit meinen Lippen kann ich nur noch ein Wort formen, ein Laut kommt aber nicht über sie. 'Trowa...' und dann.... Dunkelheit. Tiefe schwarze Dunkelheit. Mein eigener kleiner Albtraum. Meine Hölle. Keiner war mehr hier, alles war kalt und leer und dunkel. Aber ich habe es dir endlich sagen können. Ich hoffe du hast es gehört, Trowa. Ich hoffe es....
 

Heeros POV
 

'Ich liebe dich', drei einfache Worte. Drei einfache Worte, die mein ganzes Leben in diesem einen Augenblick zerstörten. Ich wusste nicht was ich denken sollte, was ich machen sollte. Alles wirkte plötzlich so surreal. Einfach unwirklich und nicht mehr greifbar. Ich war am Boden zerstört. Ich bekomme nicht mehr mit, wie verzweifelt Duo in den Funk schreit. Ich bin in meiner eigenen Hölle gefangen. In einem endlosen Strudel aus Verzweiflung, Angst, Trauer und Hass. Verzweiflung, weil ich nicht weiß, was ich nun machen soll. Angst davor, nur noch ihn lieben zu können. Trauer, weil mir der Verlust schmerzhaft klar gemacht wurde. Hass auf mich selbst, weil ich ihm nie gezeigt habe, wie wichtig er mir war. „Heero!“, erst sein verzweifelter Hilferuf nach mir, reißt mich aus meinen Gedanken. Unberührt und kalt wie immer sehe ich zu der kleinen Erscheinung Duos, welche auf dem Display erscheint. Er sieht mitgenommen aus. Die sonst so wunderschönen indigofarbenen Augen schauen mich mit einer Traurigkeit an, die mich schwer schlucken lässt. Sie sind ganz gerötet vom weinen und zeigen nichts mehr von dem gut gelaunten Amerikaner. „Wir müssen ihn hier weg bringen! Scheiß auf den Rest der Basis!“, krächzt er. Ich runzele leicht die Stirn, als er husten muss. Ist das Blut? Er scheint mehr abbekommen zu haben, als er zugeben will und das besorgt mich ungemein. „Bitte! Scheiße, man. Er stirbt sonst!!“, mittlerweile hat er Heavyarms gepackt und versucht ihn von hier wegzuzerren. Ich atme tief ein und wieder aus, ehe ich ihm sage: „Verschwinde mit ihm“, wenn ich jetzt hier drauf gehen sollte, dann war es mir egal. Hauptsache Duo schaffte es von hier zu entkommen. Doch er scheint meine Anweisung nicht zu verstehen, weswegen ich deutlicher werde. „Ich halte euch den Rücken frei“, noch immer sieht er mich so verständnislos an. Warum kann er denn nicht einfach verschwinden?! Muss er es mir noch so schwer machen?! „Aber Heero! Bist du bekloppt?! Du kannst doch nicht einfach hier bleiben! Ich brauch doch deine Hilfe!“, tze. Meine Hilfe? Meine Hilfe, um deine 'große Liebe' sicher nach Hause zu bringen? Meine Hilfe, damit er so schnell wie möglich ärztliche Versorgung erhielt? Wie sehr willst du mich eigentlich noch quälen? Hatte denn nicht schon diese eine Nacht gereicht, um das zu tun? Macht es dir Spaß mich zu verletzen? „Wie soll ich ihn denn alleine zum Safe-House bekommen?! Ich weiß doch gar nicht, wie ich das machen soll! Heero, verdammt!“, Duo klang verzweifelt. Fast schon hilflos. Ich stelle den Videofunk aus, damit er mich nicht sehen kann. Verzweifelt beiße ich mir auf die Unterlippe und balle die Hände zu Fäusten. „Bitte...“, scheiße, verdammt! Das erste Mal in meinem Leben weiß ich nicht, was ich machen soll. „Bitte, Heero... Ich pack's nicht alleine“, ich schlucke schwer und seufze schließlich. „Okay...“, sage ich leise und nehme ihm den anderen Gundam ab, damit er sich nicht damit quälen muss. Ich habe gesehen, was für Schmerzen er haben muss und nachdem er Blut gehustet hatte, habe ich eine schlimme Vermutung. Sicher bringe ich Heavyarms in das Safe-House und parke nun Wing ebenfalls im Hangar. Gerade als ich aus dem Cockpit gestiegen bin, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Der spitze Schrei des Amerikaners kann nichts Gutes bedeuten. Doch alleine seinen verzweifelten Schrei zu hören, lässt alles in mir gefrieren. Ich will das nicht. Ich will, dass das alles nur ein schrecklicher Albtraum ist und endlich aufhört.

Noch einmal atme ich ruhig ein und aus und versuche mich wieder unter Kontrolle zu bringen, ehe ich zu Duo eile und ihn sanft bei Seite dränge. „Geh bei Seite“, ich schaue in das Cockpit und selbst mir stockt für den Bruchteil einer Sekunde der Atem. Über all war Blut, Trowa war unheimlich blass, die Brust hob und senkte sich nur noch langsam und flach, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Vorsichtig und behutsam hebe ich ihn aus dem Gundam und trage ihn wie eine Braut hinaus aus dem Hangar und bringe ihn eilig zur Krankenstation. Er brauchte wirklich dringend ärztliche Hilfe. Habe ich mir bis vor wenigen Sekunden wirklich noch gewünscht, er wäre dabei drauf gegangen, so mache ich mir jetzt Vorwürfe. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hätte, nein. Ich hätte es gegenüber Duo. Er würde darunter leiden. Mehr als alles andere und das war das Letzte, was ich wollte.
 

25.01.2015



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Genis_
2015-01-28T18:38:09+00:00 28.01.2015 19:38
oh Gott..
verdamt..
*schnief*
das..ich.. ich weiß nicht was ich dazu sagen soll
das ist so mitreißend..q.q
*heul*
armer Heero..
er muss so schrecklich leiden..T.T
und doch.. hilft er, obwohl es für ihn die hölle ist
ich fühle richtig mit ihm
und ich verstehe das er es besser gefunden hätte wenn duo in dem Moment einfach heavy samt trowa genommen hätte um abzuhauen..
dann hätte er bestimmt so lange gekämpft bis sein eigenes leiden beendet und er im kampf drauf gegangen wäre
wäre sicher besser als der Liebeskummer q.q

echt starkes Kapitel


und auch wenn ich mir natürlich wünsche das heero doch noch irgendwie glücklich wird ..also mit duo am besten..
so.. so will ich auch irgendwie nicht das trowa stirbt ....arggg..
zumahl es sicher nichts bringen würde v.v ..nyahh

man, ich bin echt gespannt wie es weiter geht




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