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Nothing to lose

Arkham Origins
von
Koautoren:  PunkinPie abgemeldet

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Wo haben Sie eigentlich diese tollen Klecksbilder versteckt?

Als ich mir deine Akte unter den Arm klemme, streift mein Blick automatisch den Schrank, in dem ich meine Maske eingeschlossen habe. Wie gerne würde ich sie zu unserer Sitzung mitnehmen ... aber nein. Dafür ist es noch zu früh. Ich bin nur ungeduldig wegen deinem Gespräch mit Gordon, diesem Tölpel.

Du scheinst den Kerl ja zu mögen, aber für mich ist er nur einer von Vielen, die mir auf den Leim gehen, ohne groß darüber nachzudenken.

Dass ihr beide so gut miteinander auskommt, wurmt mich gewaltig. Hauptsächlich, weil ich nicht weiß, in welcher Verbindung ihr zueinander steht. Aber das werde ich schon noch herausfinden. Natürlich könnte ich Gordon einfach fragen, aber das wäre geschummelt. Du wirst es mir sagen, weil du es sagen willst. Oder weil ich dich dazu zwinge.

Mit neuem Elan trete ich zu dir auf den Gang, als der Commissioner gerade die Hände in die Manteltaschen schiebt und davon stiefelt. Ich warte, bis er um die nächste Ecke verschwunden ist, ehe ich dir ein eisiges Lächeln schenke, das in letzter Zeit einzig dir gebührt.

"Sah nach einem netten Plausch aus", knirsche ich. "Mittendrin wirkten Sie richtig sentimental. Wenn nicht sogar weinerlich, möchte ich sagen ..."
 

Ich sehe Gordon nach, bis er um die Ecke verschwunden ist und widerstehe dem Drang, dir auf der Stelle einen Blick zuzuwerfen, der deutlich zeigt, was ich von dir halte. Aber auch, als der Commissioner aus meinem Blickfeld verschwunden ist, weigere ich mich, dich anzusehen.

"Sind Sie jetzt unter die Voyeure gegangen, Crane ...?", stelle ich leise eine Gegenfrage und drehe dir langsam den Kopf zu.

Der Blick, den ich dir dabei zuwerfe, könnte man sicher als fast schon psychopathisch werten.

"Schon blöd, wenn man sonst keine Hobbies hat, was?"
 

Deinem leicht irren Blick begegne ich mit einem ausgewachsenen Grinsen.

"Kann es sein, dass Sie mich nicht sonderlich mögen?", frage ich ungerührt und warte gar keine Antwort ab.

Stattdessen gebe ich dir einen Wink, dass du mitkommen sollst, und führe dich in das Zimmer, in dem wir bisher alle unsere Sitzungen abgehalten haben. Nicht unbedingt gemütlich, aber es sieht etwas mehr nach Krankenhaus als nach Gefängnis aus. Nicht, dass das einen schlauen Kerl wie dich großartig beeinflussen könnte.

Ich mache es mir auf dem Stuhl bequem, den ich immer einnehme, und bereite geflissentlich meinen Notizblock vor, ehe ich dich wieder ansehe.

"Können wir dann?", frage ich ungeduldig und deute einladend auf den freien Platz auf der Liege vor mir.

Eigentlich sollen die Patienten sich in der bequemen Lage entspannen. Was du natürlich nie tust.
 

Wie kommst du nur auf die verrückte Idee, dass ich dich nicht leiden kann, frage ich mich und rolle leicht frustriert mit den Augen. Dann seufze ich ergeben und folge dir deutlich widerwillig.

Während du dich wie immer auf unsere Sitzung vorbereitest, male ich mir in Gedanken aus, wie ich dich mit deiner Krawatte erwürge. Dabei schleicht sich ein sadistisch angehauchtes Grinsen auf meine Lippen.

Als du dann wie immer auf die Liege deutest, hebe ich - wie immer - demonstrativ die Hände. Es ist jedes Mal dasselbe Spiel. Mit den Handschellen bin ich noch unkooperativer als sonst.

"Sind Sie das Spiel nicht langsam Leid?", frage ich und bleibe demonstrativ stehen.

Dann seufze ich theatralisch.

"Aber wenn Sie so ein Spielkind sind ..."
 

Langsam sehe ich von meinem Block auf. Keine Spur von irgendeinem Lächeln im Gesicht.

"Dasselbe könnte ich Sie fragen."

Mit einem ebenso dramatischen Seufzen lege ich meine Utensilien auf den kleinen Beistelltisch neben mir und stehe auf, um dir die Handschellen abzunehmen. Du hast wirklich eine Abneigung gegen die Dinger. Zugegebenermaßen kann ich dir das nicht mal verdenken.

"Bitte, Edward", sage ich gönnerhaft und kehre zu meinem Stuhl zurück. "Wenn Sie dann Platz nehmen würden?"
 

Mit einem selbstzufriedenen Lächeln und deutlichem Spott im Blick sehe ich dir ziemlich gelassen dabei zu, wie du sehr widerwillig an meinen Handschellen herum fummelst, um sie mir abzunehmen.

"Tja ... Und trotzdem gewinne ich jedes Mal ...", erwidere ich reichlich selbstgefällig und schlendere betont gelassen zu der Liege und setze mich hin. "Was wollen Sie denn heute wissen? Etwas über meine Essgewohnheiten? Oder ob ich als Kind ein Haustier hatte?"

Demonstrativ gelangweilt schlage ich die Beine übereinander, verschränke die Arme vor dem Oberkörper und sehe dich mit einem provozierenden Grinsen an.
 

Ich kann nicht verhindern, dass sich meine Finger vor Wut fest an den Block krallen, als du so unverschämt mit mir redest. Wie immer tust du dein Möglichstes, um mich zur Weißglut zu treiben. Ich nehme die Hände weg, als das Papier bereits ein Eselsohr hat.

"Reden wir lieber über Ihre Beziehung zu Commissioner Gordon."

Meiner Stimme ist der Ärger zum Glück nicht anzumerken. Sie klingt gleichgültig und geschäftig wie immer.

"Wie stehen Sie zu ihm in Verbindung?"
 

"Oh wissen Sie ...", beginne ich grinsend. "Der Commissioner und ich sind seit Jahren ganz dicke Freunde."

Mein Grinsen wird ein kleines bisschen gehässiger und der Spott in meiner Stimme nimmt zu.

"Sie wissen doch, was Freunde sind, oder?"

Ich mache eine Kunstpause.

"Jim und ich gehen jeden Sonntag zum Golf. Das ist sehr entspannend."
 

Ich unterdrücke den Drang, die Augen zu verdrehen. Ich habe natürlich damit gerechnet, dass du mir keine Auskunft geben wirst. Wie erwartet ernte ich stattdessen dumme Kommentare. Typisch. Ich vermerke mir das kurz auf dem Block, hauptsächlich, um überhaupt etwas zu schreiben.

Bei deinem Kommentar zum Thema Freundschaft verziehe ich kurz wütend das Gesicht.

Kennt deine Dreistigkeit eigentlich Grenzen?

Wobei du natürlich irgendwie Recht hast. Ich lege tatsächlich keinen Wert auf irgendwelche Freundschaften. Beziehungen muss man pflegen - Zeit, die ich auch sehr viel effektiver in mich selbst investieren kann.

Der Rest deiner Worte ist ihrem Klang nach erstunken und erlogen, deswegen lasse ich das gleich unkommentiert.

"Sie müssen es mir auch gar nicht erzählen. Ich verstehe, wenn es Ihnen unangenehm ist. Verraten Sie mir lieber, wie Sie sich nach diesem Gespräch fühlen."
 

"Unangenehm?"

Ich lache kurz spöttisch auf.

"Wo denken Sie bloß hin, Crane. Der Commissioner und ich haben nur darüber gesprochen, dass wir demnächst mal zusammen zum Angeln fahren wollen. Und na ja ..."

Ich seufze theatralisch.

"Es geht mir immer so zu Herzen, diesen armen Fischen einen Haken durch die Unterlippe zu jagen."

Ich sehe dich einen Moment lang an, ehe mein Grinsen breiter wird.

"Wo haben Sie eigentlich diese tollen Klecksbilder versteckt? Wie wär's, wenn wir heute mal damit beginnen?"
 

Mit einem bösen Blick auf dich mache ich mir einen Vermerk, dass es sich definitiv lohnt, weiter über Gordon nachzubohren. Wenn du wegen dem Kerl solche Geschichten aus dem Ärmel schüttelst, muss dir wirklich Einiges daran liegen, dass ich nicht erfahre, was ihr miteinander zu schaffen habt. Interessant. Ich unterstreiche den Namen auf meinem Blatt.

"Es ist noch nicht an der Zeit für den Rorschach-Test, Edward. Ich habe einen straffen Terminplan und will nicht, dass Sie meine Zeit mit irgendwelchen ausgedachten Antworten vergeuden."

Ein gehässiges Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht.

"Wissen Sie, im Gegensatz zu Ihnen bin ich hier, um zu arbeiten und sitze nicht den lieben lagen Tag dumm und untätig herum."
 

Erstaunlich, wie gut meine Laune gerade ist, wo ich dir vorhin noch die Pest an den Hals gewünscht habe. Irgendwie fange ich an, diese Therapiesitzungen mit dir zu genießen. Und ich muss gestehen, ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert.

"Schade, ich mag die Klecksbilder ...", sage ich gespielt enttäuscht und seufze theatralisch. "Wie wär's, wenn wir diese spannende Assoziationskette probieren?", frage ich dann und setze dasselbe schleimige Lächeln auf wie du es vorhin Gordon geschenkt hast.

Deinen Kommentar bezüglich meiner Untätigkeit übergehe ich einfach mit demselben sturen Lächeln. Meine durchaus gewinnbringenden Besuche auf der Krankenstation müssen dich nicht interessieren.
 

Ganz automatisch schlage ich mir eine Hand vor mein Gesicht und seufze gequält. Manchmal ist es wirklich hart, meinen Job zu machen. Wobei ich das gerade nicht mal tue. Denn dann würde ich dir tatsächlich einen Rorschach-Test vorlegen und nicht weiter nach Informationen fischen.

"Sie sind heute sehr kindisch, Edward."

Ein Funkeln in meinen Augen.

"Liegt das an dem Gespräch mit Gordon? Sie beide waren ja fast wie Vater und Sohn."

Ich lächle dich süßlich an und halte schon den Stift im Anschlag.
 

Mit deinem gequälten Seufzen und deinem Facepalm bewirkst du, dass mein Grinsen noch ein Stück breiter wird. Irgendwie amüsiere ich mich gerade königlich. Mit jeder Sitzung ist es einfacher, dich zu nerven.

"Man sollte sich immer einen Hauch Kindlichkeit bewahren", sage ich grinsend und lasse dich nicht aus den Augen.

Das Funkeln in deinen Augen ist mir natürlich nicht entgangen.

Was führst du jetzt schon wieder im Schilde?

Es gefällt mir nicht gerade, dass du aus dem Gespräch mit Gordon tatsächlich ableiten kannst, dass wir uns tatsächlich recht nahe steht - für meine Verhältnisse jedenfalls. Deswegen fällt mein Grinsen auch ein klein wenig in sich zusammen.

"Ich habe keine Ahnung, was den Commissioner zu seinem Gesuch bewogen hat", sage ich und versuche, möglichst vage zu klingen.
 

"Tatsächlich nicht?", hake ich süßlich nach. "Nun, das überrascht mich ein wenig, wenn ich ehrlich bin."

Mit einem raubtierhaften Grinsen nehme ich die Brille ab und beuge mich näher zu dir nach vorn.

"Neigen Sie also in Ihrer ganzen Kindlichkeit dazu, sich Leuten, mit denen Sie nichts zu schaffen haben, derart anzuvertrauen?"

Ich schnalze tadelnd mit der Zunge und schüttele mit gespielter Enttäuschung den Kopf.

"Edward, Edward. Hat Ihnen Ihre Mutter nicht beigebracht, dass man Fremden nicht einfach so trauen darf?"



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