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Das weiß keiner

von

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Vorurteile und ihre Gründe

Deine Sicht:

Wieso hatte ich das selbst nicht schon bemerkt. Wenn ich zurück blicke hat sie es mir doch immer recht leicht gemacht. Ich war zutiefst gerürt. Nach all dem was passiert war, hatte ich nicht mehr daran geglaubt je wieder Hilfe von jemandem zu bekommen und nun das... Mich rührte es zu tiefst! Ich wusste nicht einmal warum mich das hier so mitnahm. Aber wer sagte mir denn dass sie mir die Wahrheit sagten? Es war sicher nur ein Lüge genau wie das was sie hier machten. Ich traute ihnen nicht und mit ihnen ihren Worten.

Doch allein der Gedanke dass es stimmen konnte brachte mich an die Grenze, die selbst die Kinder nicht erreichten. Sie halfen mir. Warum? Was hatte das für einen Zweck? Sicher war das alles hier nicht aus Nächstenliebe geschehen.
 

Luccis Sicht:

Erst dachte ich sie hätte es uns geglaubt, was auch besser wäre, denn es war doch tatsächlich die Wahrheit! Aber dann, einen Moment später, hatte sie ihre Maske wieder aufgesetzt. Offenbar glaubte sie uns doch nicht. Langsam frage ich mich ob die Mühe die wir uns hier machten nicht doch umsonst war. Vielleicht wusste sie ja auch gar nichts. Aber um sie zu fragen war es noch zu früh... Was machst du nun? Kaku...
 

Kakus Sicht:

"Glaubst du uns etwas nicht?" fragte ich einfach frei heraus. Ihre Skepsis war ein Problem... Wie sollten wir ihr helfen wenn sie sich so stur stellte. Selbst der alten Bäckerin war klar dass sie Hilfe brauchte, die einzige die sich das offenbar nicht eingestehen wollte, war sie selbst. Es schien nicht so als würde ich eine Antwort bekommen... So versuchte ich das Thema zu wechseln.

"Warum wollte dich denn niemand einstellen?" wollte ich ehrlich interessiert wissen. "Würdest du einem Arzt vertrauen der so aussieht wie ich? Würdest du dich das wirklich sicher fühlen? Die meisten würde denken ich schicke sie in auf die Schlachtbank, statt in den OP." sagte die seufzend. "Du musst ja auch nicht unbedingt Arzt werden." sagte ich lächeln um von dem Ernst ihrer Aussage abzulenken. Die sah mich aber nur grimmig an.

"Von werden habe ich nichts gesagt. Ich sagte mich wollte keiner Einstellen!" gab sie grummelnd wieder. "Du bist Ärztin?" fragte ich ungläubig nach. Wie kann das sein? Ich habe tatsächlich schon viele komisch Sachen gesehen aber eine ausgebildete Ärztin die auf der Straße sitzt gehörte bisher nicht dazu... "Ist das so unglaubwürdig?" fragte sie mit enttäuschter Stimme. Wahrscheinlich ließ ich mich wieder von Vorurteilen leiten. Es wäre besser wenn ich es ihr erst einmal einfach glaube. "Was ist passiert?" fragte Lucci, der von ihrem mörderischem Blick verschont blieb. Sie seufzte. Als ich dachte sie würde nie etwas sagen setzte sie doch zum sprechen an. "Ich wurde auf einer der Nachbarinseln geboren und hatte eine wunderschöne Kindheit. Als ich gerade laufen konnte, begann man bereits mir die verschiedenen Pflanzen zu zeigen, die auf unsere Insel sehr bekannt waren. Sie konnte fast alles heilen oder lindern. Mich interessierte das Ärztedasein sehr und so ließ ich mich von meinen Eltern mehr zeigen, die zusammen eine Klinik führten. Mit achtzehn hatte ich alles gelernt was ich konnte und war voller Tatendrang. Auf unserer kleinen Insel war es immer sehr friedlich gewesen und jeder kannte jeden. Es gab einfach keine Gewaltverbrechen und wir waren auch froh darüber..." sagte sie und blickte dabei zu Boden. "Ich hatte mich kurz nach meinem neunzehnten Geburtstag dazu entschlossen auch anderen Menschen zu helfen. Meine Eltern waren sehr stolz auf mich und ich wollte sie noch viel stolzer machen indem ich unsere ungewöhnliche Heilkunst in der ganzen Welt berühmt machte." sie stockte wieder. Offenbar ist es nicht so gelaufen wie sie dachte... "Mit dem nächsten Schiff legte ich ab und landete schließlich hier. Gleich am ersten Tag wurde mir klar dass hier alles anders war. Ich kannte so etwas nicht. Nicht nur die Größe der Stadt, sondern auch das Temperament der Menschen hier schien anderes zu sein. Als ich auf dem Weg zu meinem Bewerbungsgespräch im Krankenhaus war passierte es dann." Mit einem Male sah sie uns beide an. In ihren Augen funkelte die Blanke Wut. "Auf dem Weg habe ich gesehen wie ein kleines Mädchen von einem Mann mitgezerrt wurde. Sie schrie so unglaublich laut und niemand unternahm etwas. Bis auf mich. Ich riss das Mädchen von ihm los und stellte mich schützend vor sie. Noch bevor ich begriff was passierte nahm er mich gefangen, in der Masse der Menschen. Er war verrückt, ganz besessen und zückte sein Messer. In einer einsamen Gasse schlug er mich immer wieder und schnitt mir dann genüsslich in die Haut." Mit zittrigen Fingern glitt sie an den Narben in ihrem Gesicht entlang. "Meine Schreie waren laut, doch niemand hörte sie. Seine Stimme war kalt und zu allem bereit. Er sagte: "Siehst du die Menschen dort? Die Menschen die dir nicht helfen? Sie werden sich nichts darum scheren wenn einer von und hier sterben würde" damals habe ich ihm nicht geglaubt. Heute tue ich es. Nachdem er seine Worte gesprochen hatte, wurde er niedergeschossen. Polizisten stürmten die Gasse und schafften die Leiche weg. Mir rieten sie ins Krankenhaus zu gehen und verschwanden dann."  mit einem Male stand sie auf und sah hasserfüllt zu uns herunter. "Niemand hat mir geholfen! Sie sind alle gleich!" brüllt sie fast schon. Dann beruhigte sie sich wieder. "Nur dieses Mädchen kam zu mir und tröstete mich. Seit dem sind wir zu einer Familie geworden, auch wenn wir nicht verwandt sind..." sagte sie, mit dem Blick auf Lifa berichtet. "Seit diesem Tag habe ich keinen Kontakt mehr mit meinen Eltern gehabt und habe mich um Arbeit bemüht, aber niemand wollte jemanden einstellen der so aussah wie ich. Als ich das endlich begriffen hatte habe ich mir als Ziel gesetzt wenigstens den Kindern eine halbwegs schöne Kindheit zu schaffen..." endete sie. Doch etwas verstand ich noch immer nicht. "Aber müsste die denn nicht in einem Heim sein?" harkte ich nach.

"Eigentlich schon aber sie haben es nicht mehr ausgehalten von einer Familie in die nächste gereicht zu werden und sind dann geflohen. Irgendwann habe ich sie dann gefunden." sagte sie und ich glaubte ihr. Jetzt ergab alles, mehr oder weniger Sinn. Warum sie so wütend wird wenn man Heim und Kinder in einem Satz verwendete. Ich verstehe...
 

Deine Sicht:

Es tat gut es mal jemandem erzählt zu haben. Eigentlich war es ein Geheimnis zwischen mir und Lifa, was damals passiert war. Aber es war ein gutes Gefühl auch mal mit jemandem zu reden der Erwachsen war. Auch wenn ich nicht denke dass sie verstanden haben was ich gesagt hatte, so hatten sie mir doch zugehört. Mit einem Male erwischte ich mich dabei wie ich doch langsam begann nette Gedanken über sie zu entwickeln. Ich muss das unterbrechen, bevor es zu spät ist!

Jeder in dieser Stadt ist gleich! Wenn ich oder die Kinder in Gefahr wären, würde uns niemand helfen, auch wenn sie noch so offensichtlich war. "Glaubst du nicht dass du auch ein paar Vorurteile hast?" wollte Kaku plötzlich wissen. "Wie bitte? Die anderen haben Vorurteile! Sie versauten mir mein Leben!" setzte ich dagegen. "Es muss jemanden gegeben haben, der die Polizei gerufen hatte. Das ist auch Hilfe, ohne die du vielleicht schon tot wärst!" sagte er mit ernster Mine. So hatte ich es noch nicht betrachtet. Er stand auf.

"Du sagst du vertraust niemandem weil jeder nur an sich denken würde, aber denkst du nicht dass es auch Menschen gibt die nur gutes wollen? Du sagst immer dich will niemand bei sich arbeiten lassen weil sie Voreingenommen sind. Aber bist du es denn nicht selbst wenn du an nimmst dass die niemand helfen will?" fragte er. Ich war geschockt. Was denkt der sich bitte? "Nenn mir ein Beispiel? Ein einfaches Beispiel für Hilfe, ohne einen Eigennutzen davon zutragen?" fragte ich im Gegenzug. Sicher war ich mit meiner Meinung etwas verfahren, aber wer würde es mir schon verübeln? So oft wie ich schon in Gefahr, war uns alle nur zusahen... "Wir sind hier oder nicht?" fragte er plötzlich. Mir fiel alles aus dem Gesicht. Halfen sie mir tatsächlich nur weil sie es wollten? Ohne Hintergedanken? Vielleicht hatte ich doch ein paar Vorurteile mit denen ich aufräumen musste... Als ich nicht erwiderte ging er. Sein Kumpel folgte ihm.
 

Luccis Sicht:

Es war sehr interessant sie zu beobachten. Ihre Reaktionen waren mehr als nur deutlich. Sie schein eine sehr leidenschaftliche Person zu sein. Als wir gingen war ich aber ebenfalls etwas überstürzt. Kaku konnte ihr gut die Stirn bieten und hatte sie sogar sprachlos gemacht. Aber er sagte dass wie das hier nur so machten. Ohne Eigennutz. Entweder hatte er gelogen oder er hatte mit über unsere Vorhaben nicht die Wahrheit gesagt. Aber das werde ich noch rausfinden!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-09-01T20:30:48+00:00 01.09.2014 22:30
Super Kapi^^


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