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Weihnachtskummer

EnricoxOliver [7 Kapitel]
von

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Kapitel 1

„Darf ich erfahren, warum genau du so schlechte Laune hast?“

Erschrocken fuhr Oliver, der auf einem Schaffell vor dem Kamin saß und bis eben die Flammen beobachtet hatte, herum, als ihn Roberts Stimme aus seinen Gedanken riss und er zögerte einen Augenblick, ehe er antwortete. „Wie kommst du darauf, dass ich schlechte Laune habe?“

Roberts skeptischer Blick sprach Bände, als er sich in einen der großen Sessel neben dem Kamin fallen ließ und den Franzosen weiterhin genau im Auge behielt. In seiner Miene lag Berechnung und er fuhr sich durch die Haare. „Es ist wegen Enrico, nicht wahr? Wegen des Mädchens, das er dabei hat.“

Enrico hatte in der Vergangenheit zu verschiedenen Gelegenheiten immer wieder seine Freundinnen mitgebracht, aber seit ihre Beziehung gescheitert war und Oliver vor einem Monat mit ihm Schluss gemacht hatte, war es das erste Mal, dass er ihn mit seiner neuen Freundin sah. Und alleine die Vorstellung, die Weihnachtsfeiertage mit Enrico und seiner Freundin zu verbringen, genügte um ihn wütend zu machen. Zum einen konnte er nicht verstehen, wie Enrico ihre Trennung so auf die leichte Schulter nehmen konnte, zu anderen fragte er sich, was dieses Mädchen auf ihrer Teamfeier zu suchen hatte.

Die Feier selbst hatte lange Tradition für sie alle. Irgendwann einmal hatten sie beschlossen, gemeinsam zu feiern: Robert verbrachte Weihnachten alleine, da er keine Familie mehr hatte, Olivers Eltern arbeiteten über Heiligabend und die Feiertage hart in ihrem Restaurant, die offizielle Bescherung fand in Enricos Familie erst am sechsten Januar statt und Johnny hasste die gigantischen Familienfeiern, die seine Eltern jedes Jahr an Weihnachten veranstalteten. Aus dem einmaligen Gag war schnell ein fester Bestandteil ihrer... Freundschaft geworden, auch wenn sie sich alle darüber einig waren, dass sie sich zu Beginn gar nicht wirklich hatten leiden können und das Weihnachtsfest nur mangels Alternativen miteinander verbracht hatten.

Doch mittlerweile war es anders. Sie respektierten und schätzten sich und wenn es einen Punkt im Jahr gab, auf den sich jeder der Vier freute, dann war es die gemeinsame Weihnachtsfeier. Zumeist feierten sie bei Robert, da dort die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand sie störte, am geringsten war.

Oliver verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie kommt er auf die Idee, einfach jemanden mitzubringen? Das Ganze ist eine Teamfeier und-...“

„Um genau zu sein, haben wir das alles in der Vergangenheit bereits abgeklärt, Oliver. Bei festen Beziehungen ist es durchaus erlaubt, den Partner mitzubringen.“

„Du und Johnny ihr habt doch auch den Anstand, dass ihr eure Freundinnen nicht einfach anschleppt!“

Robert musterte ihn berechnend und Oliver wurde das Gefühl nicht los, dass der Deutsche seine Gefühlslage analysierte und bereits nach Möglichkeiten suchte, eine womögliche Weihnachtskatastrophe abzuwenden. „Johnny meinte, seine Freundin verbringt die Feiertage lieber mit ihrer Familie. Und Sarah meinte zu mir, dass sie nicht vor hat die Feiertage mit einem Haufen Idioten zu verbringen. Und das kann ich verstehen.“

Oliver sah ihren Teamcaptain vorwurfsvoll an und dieser ergänzte hastig: „Also, dass sie Weihnachten eher ungern mit Leuten verbringt, die sie nicht leiden kann.“

Ein Schnauben aus Richtung Tür ließ beide zusammenzucken und herumfahren. Johnny stand im Türrahmen und trat ein Stückchen näher zu den beiden. „Du kannst Sarah gerne ausrichten, dass das absolut auf Gegenseitigkeit beruht.“

Robert seufzte. „Ich wünschte, ich könnte mir ein solches Urteil über deine Freundin erlauben. Allerdings bist du ja nach wie vor nicht dazu gekommen, sie uns einmal vorzustellen. Oder uns zumindest einmal ihren Namen zu sagen.“

Der Schotte musterte ihn düster. „Sie heißt Karlo, ist ein Pferd und wir haben gestern geheiratet“, murmelte er genervt, gab Robert jedoch keine Zeit darauf irgendwie zu antworten, „Eigentlich wollte ich auch nur nach Oliver schauen, weil er so gereizt war und das doch eher mein Gebiet ist.“

Oliver blickte zur Seite und schloss für einen Moment seine Augen. Wenn selbst Johnny bemerkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte, dann war es vermutlich auch für Enrico mehr als eindeutig, wie sehr es ihn ärgerte, dass er das Mädchen mitgebracht hatte und das war nicht gut.

„Hör zu, Oliver“, Johnnys Stimme klang erstaunlich ernst, „Du hast mit Enrico Schluss gemacht und die Trennung ist euch beiden nicht leicht gefallen. Das ist auch in Ordnung. Aber wir sind ein Team, das heißt ihr beiden könnt euch nicht den Rest eures Lebens aus dem Weg gehen. Ihr müsst lernen wieder miteinander klar zu kommen. Und dafür gibt es nur zwei Wege.“

Der Angesprochene hörte aufmerksam zu und fragte sich, wann Johnny so vernünftig und erwachsen geworden war. So etwas aus seinem Mund zu hören wirkte doch recht bizarr. Auch wenn das noch lange nicht hieß, dass er sich an das halten würde, was er gesagt hatte. Nur, weil es rational sinnvoll war, hieß das noch lange nicht, dass er das, was er empfand, einfach so übergehen konnte.

„Entweder du akzeptierst, dass ihr nun eben voneinander getrennt seid und euer beider Leben weiter gehen – das heißt du gestehst ihm auch zu, dass er sich eine neue Beziehung sucht.“

Johnny machte eine Pause und schien für einen Moment lang zu versuchen Oliver einzuschätzen. Der Franzose verdrehte die Augen. „Oder?“

Zu seinem Erstaunen war es Robert, der Johnnys Ausführung fortsetzte: „Oder du gestehst dir ein, dass du Mist gebaut hast und du eigentlich wieder mit Enrico zusammen sein willst. In diesem Fall bewegst du deinen Hintern und schaust zu, dass du Enrico davon überzeugst, dass du der einzige Mensch bist, der ihn wirklich glücklich machen kann.“

Eine Weile herrschte Schweigen. Oliver ergänzte in Gedanken die dritte Möglichkeit: dass er Enricos Freundin vergraulte und so ein ruhiges Weihnachtsfest verbringen konnte. Auch wenn das sicherlich nicht mit den Vorstellungen von Robert und Johnny konform ging.

„Ich denke darüber nach“, murmelte er widerwillig, erhob sich und verschwand in Richtung Küche, um seine Arbeiten am Weihnachtsessen fortzusetzen.

„Das Fest wird noch ein grässliches Ende nehmen“, Johnny seufzte und bemerkte Roberts argwöhnischen Blick, der auf ihm ruhte. „Was ist?“, fragte er schroff und musterte sein Gegenüber duster.

„Im Ernst, wie heißt deine Freundin?“

Kapitel 2

Oliver stand in der Küche und hing seinen ganz eigenen Gedanken nach.

Da er sehr gerne und viel kochte und es in seiner Heimat ein Weihnachtsbrauch war, an Heiligabend ein mehrstündiges Festessen abzuhalten, war er gerne dazu bereit, diese Arbeit zu übernehmen. In den vergangenen Tagen hatte er außerdem schon vieles vorbereitet, sodass sich seine Aufgaben am heutigen Abend in Grenzen hielten und er aktuell hauptsächlich damit beschäftigt war, ein paar Filets und Gemüsestückchen anzubraten.

Nebenbei dachte er über seine gescheiterte Beziehung mit Enrico nach. In den letzten Wochen hatte er alles erfolgreich verdrängt, doch als Enrico plötzlich wieder vor ihm gestanden hatte, mit diesem blöden Mädchen in seinen Arm und ihn etwas verlegen angegrinst hatte, war alles wieder hochgekommen. Zusätzlich zu seinem Kummer und der Wut war außerdem dieser unbeschreibliche Schmerz getreten, dass Enrico so schnell einen Ersatz für ihn gefunden und an sich auch keine Sekunde gezögert hatte, sich sofort eine neue Freundin zu suchen. Er presste seine Lippen aufeinander und versuchte an etwas anderes zu denken.

Dass sie überhaupt zusammen gekommen waren, war ihm nach wie vor ein Rätsel. Oliver stand nicht generell auf Männer – aber er war Enrico verfallen und er hatte seine Nähe immer sehr genossen. Er liebte ihn immer noch, aber die Trennung war für ihn die einzige Alternative gewesen. Und das machte das Ganze umso schmerzhafter.

Ihre Beziehung hatte 16 Monate gedauert und Oliver hätte gelogen, wenn er behauptet hätte, dass Enrico ihn nicht glücklich gemacht hätte. Aber dann kamen die Zweifel.

Während Oliver sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als dass sie die Beziehung endlich öffentlich machten, ließ sich Enrico immer häufiger von Paparazzi mit irgendwelchen Mädchen erwischen, sei es beim Spazierengehen im Park, beim Eis essen oder am Strand. Und mit jedem Foto fragte sich Oliver, ob nicht eigentlich er derjenige an Enricos Seite sein sollte. Er sollte derjenige sein, mit dem Enrico ausging und er sollte derjenige sein, den er auf den Fotos im Arm hielt.

Nach 16 Monaten in einer Beziehung war es ja auch nicht unbedingt so, als wäre nichts zwischen ihnen gelaufen und Oliver hatte immer das Gefühl, dass das zwischen ihnen wirklich Zukunft hatte. Bis zu dem Punkt, als er Enrico mit seinem Wunsch konfrontiert hatte, ihre Beziehung doch endlich offiziell zu machen.

Er war es Leid, alles immer geheim zu halten und er war es Leid, Enrico dabei zu zusehen, wie er immer wieder verschiedene Mädchen vorschob und sie in der Presse als seine womöglich neue Freundinnen präsentierte. Es war für ihn in Ordnung, wenn er flirtete – dagegen hatte er nichts. Es lag einfach in Enricos Art, wie es auch in seiner lag, dass er sich für Kunst und Kultur begeistern konnte. Aber dass Enrico grundsätzlich irgendwelche Mädchen vorschob, um bloß nicht den Verdacht zu erwecken, dass er eine feste Beziehung hatte, verletzte ihn und er fragte sich weit mehr als ein Mal, warum er Enrico zwar fürs Bett, aber nicht für die Öffentlichkeit genügte.

Der Streit zwischen ihnen war heftig gewesen und sie hatten sich einige Dinge gegen den Kopf geworfen, die vermutlich gar nicht so gemeint waren – aber das machte die Sache nicht vergessen. Und Oliver war auch nicht bereit dazu, zu verzeihen. Er hatte sich wirklich Hoffnungen gemacht, was ihre Beziehung anging.

Enrico hingegen hatte schon wieder eine neue Beziehung, es hatte sich gar nichts geändert. Was hatte Oliver nur dazu gebracht zu glauben, dass er es sich vielleicht noch einmal überlegen würde? Dass er über seine Worte nachdenken würde?

Ja, er gab zu, dass er sich nach ihrer Auseinandersetzung nichts sehnlicher gewünscht hätte, als dass Enrico sich öffentlich entschuldigte und zugab, dass da Liebe zwischen ihnen stand. Aber er hatte es nicht getan.

Stattdessen machte er mit seinem Leben weiter wie bisher und Oliver erschien es fast so, dass ihm die 16 Monate, die hinter ihnen lagen, rein gar nichts bedeuteten. Und das schmerzte.

Jetzt saß er hier fest wegen dieser dämlichen Weihnachtsfeier und war dazu gezwungen Enrico und seine neue Freundin zu erdulden und dabei zu tun, als wäre es ihm egal. Ob Enrico wieder nur Spielchen spielte? Oder war es ihm mit diesem Mädchen ernst? Er wollte gar nicht darüber nachdenken.

Ein Räuspern aus Richtung Tür ließ ihn erschrocken zusammen zucken. Dort stand Enrico und Oliver hasste sich dafür, dass sein Herz so furchtbar zu rasen anfing, als er ihn sah. Nach wie vor konnte er nichts dagegen machen, dass er ihn eben doch noch liebte – auch wenn es sehr schwer war, sich das einzugestehen. Aber mindestens genauso sehr erfüllte ihn der Anblick des Italieners mit Trauer und Schmerz. Er bemühte sich ruhig zu bleiben: „Was gibt es?“

Es war seltsam nach ihrer Trennung nun gezwungenermaßen wieder mit Enrico zu sprechen und möglichst so zu tun, als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen. Seinem Gegenüber schien es ähnlich zu gehen und er zögerte einen Augenblick.

„Ich habe eben-...“, er brach ab, wandte den Blick zur Seite und ertrug es allem Anschein nach nicht, ihm in die Augen zu sehen, „Angelina ist Vegetarierin. Ich wusste das nicht, sonst hätte ich eher Bescheid gegeben. Wir kennen uns noch nicht so lange.“

Allem Anschein nach erwartete Enrico irgendeine Reaktion von ihm, doch Oliver zuckte nur mit den Schultern und meinte lediglich: „In Ordnung.“

Dabei war nichts in Ordnung. So etwas so kurzfristig zu erfahren, war in Olivers Augen eine Zumutung, denn das hieß, dass er sich noch um mindestens zwei zusätzliche, vegetarische Gerichte bemühen musste – aus den Zutaten die er vor Ort hatte und die hoffentlich dafür auch noch reichen würden. Natürlich hätte es ihm auch reichlich egal sein können, ob diese Angelina etwas zu essen bekam oder nicht. Immerhin war er erst sehr kurzfristig über ihre Essgewohnheiten informiert worden. Auf der anderen Seite würde er sich damit zum Buhmann machen und jeder der Anwesenden würde es als Reaktion auf seine Trennung von Enrico sehen. Und das konnte er schlecht zulassen.

Enrico öffnete den Mund und schien noch irgendetwas sagen zu wollen, hielt dann jedoch inne und verließ den Raum. Kurze Zeit sah Oliver ihm hinterher, ehe er sich auf den Boden setzte und in sich zusammen sackte. Ob Enrico ihm das zum Spaß antat?

So oder so verwarf er seinen Gedanken, dem Mädchen irgendetwas Schreckliches zu kochen sofort wieder und er entschied sich dazu, dieser Angelina das beste Gericht ihres Lebens vorzusetzen – damit sie sah, dass sie Enrico niemals das bieten können würde, was er tat.

Kapitel 3

Er hatte Angelina bereits bei der Begrüßung gesehen, bevor Enrico ihr Roberts Burg gezeigt und er selbst sich aus Kummer ins Kaminzimmer zurückgezogen hatte. Sie hatte blonde Haare, blaue Augen und hatte eine verdammt gute Figur, das musste Oliver zugeben. An und für sich machte sie auch einen netten Eindruck, sah man davon ab, dass sie Enricos neue Freundin war und sie ihm zusätzliche Arbeit in der Küche bereitet hatte. Und das waren zwei Punkte, die seine Sympathie für sie doch stark einschränkte.

Sie saßen nun alle am großen Tisch im Speisesaal, der mit allerlei Speisen vollgestellt war. Oliver hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet und wer nach diesem Essen nicht kurz davor stand zu platzen, der machte vermutlich etwas falsch.

Feierlich war der Tisch gedeckt und Kerzen brannten zwischen der wunderschön weihnachtlichen Dekoration. In einer Ecke des Raumes stand ein riesiger, festlich geschmückter Weihnachtsbaum, bei dem Oliver sich fragte, wie Robert ihn überhaupt in den Raum hinein gebracht hatte. Noch lagen keine Geschenke darunter, denn entsprechend der britischen Tradition, auf der Johnny beharrte, wurden diese erst am Morgen des 25.Dezember geöffnet – und der Weihnachtsmann oder das Christkind (darin waren sie sich nie ganz einig geworden) brachte die Geschenke demnach über Nacht, weshalb sie alle die Dunkelheit nutzten, um ihre Präsente heimlich unter dem Baum zu platzieren. Häufig war es dann auch sehr schwer nachzuvollziehen, wer wem welches Geschenk besorgt hatte, was die Tradition umso lustiger machte und zu so manchem Gag verleitete.

Das Gespräch am Tisch war angenehm freundlich, lediglich Enrico und Oliver vermieden es so gut es ging miteinander zu sprechen – was glücklicherweise der Stimmung und auch dem Appetit der fünf Anwesenden keinen Abbruch tat.

Alle Speisen waren ausgezeichnet und Oliver erntete für seine Fähigkeiten als Koch einige Komplimente und ausgerechnet Angelina kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und lobte die vegetarischen Gerichte in höchstem Maße. Vermutlich war ihr nicht bewusst, dass sie durch ihre offene und herzliche Art Oliver nur noch mehr kränkte, auch wenn er sich Mühe gab, das nicht zu zeigen. Er wollte Enrico nicht offenbaren, wie sehr er ihm das Herz gebrochen hatte. Es war einfacher, wenn er ihm die kalte Schulter zeigte.

Nach dem zweiten Gang entschlossen sie sich zu einer kurzen Essenspause. Auch das gehörte zu ihrer Tradition, ebenso wie die Tatsache, dass sie in dieser Zeit Brett- oder Videospiele zockten. Sie hatten dazu verschiedene Spiele auf Zettel geschrieben und losten für gewöhnlich einfach aus, was sie tun würden. Dadurch war einiges an Konfliktpotenzial verschwunden, auch wenn dann und wann ein Scherzkeks Titel wie „Traumtelefon“ oder „Verstecken“ in den Lospool gab. In diesem Jahr fiel die erste Losung ausgerechnet auf „Flaschendrehen aka Wahrheit oder Pflicht“. Die Majestics hielten allesamt nicht viel von dem Spiel, hatte es in der Vergangenheit regelmäßig dazu geführt, dass sie sich beinahe an die Gurgel gegangen waren. Gerade Johnny und Enrico hatten es perfektioniert sich bei dem Spiel gegenseitig die Hölle heiß zu machen – auf Kosten ihrer Teamkollegen.

Robert räusperte sich und sein Gesicht verriet deutlich, wie sehr er sich gegen diesen Vorschlag sträubte, ihn jedoch gezwungenermaßen akzeptierte. „In Ordnung“, meinte er mit Nachdruck, „Wir werden jedoch die möglichen Aufgaben und Fragen vorher auf Zetteln festhalten und dann jeweils auslosen, um zu verhindern, dass das Ganze so ausartet wie beim letzten Mal.“

Und dass er Johnny dabei einen Knutschfleck hatte verpassen dürfen war noch eine der harmlosen Pflichten gewesen. Er wollte gar nicht daran denken.

Sie machten zwei Schachteln zurecht, die sie in „Wahrheit“ und „Pflicht“ unterteilten. Jeder durfte beliebig viele Ideen festhalten, die er in zehn Minuten zu Papier brachte – war sich aber der Gefahr bewusst, die eigene Aufgabe oder Frage selbst zu erwischen. Zu ihrer aller Verwunderung hatte Angelina innerhalb kürzester Zeit eine große Zahl an Vorschlägen niedergeschrieben und letzten Endes hatten sie genügend Anregungen für mehrere Stunden Flaschendrehen parat – wobei dieser Fall hoffentlich nicht eintreten würde.

Oliver selbst hielt wenig von dem bevorstehenden Spiel, denn die Gefahr, dass er mit unangenehmen Dingen konfrontiert würde war ihm viel zu groß. Er selbst hatte auch nur wenig und vor allem harmloses Material beigetragen, denn zugegeben wollte er sich später nicht über seine eigenen Beiträge ärgern.

Sie saßen auf ein paar Decken, die sie auf dem Boden ausgebreitet hatten. Oliver saß neben Johnny und Angelina, wobei er auf letzteres gerne hätte verzichten können. Neben Angelina war Enrico, daneben Robert und der wiederum neben Johnny, sodass sie im Kreis hockten. In der Mitte lag eine leere Cola-Flasche, auch wenn Johnny scherzhaft vorgeschlagen hatte, doch einen volle Whiskey zu nehmen und jeder, der an der Reihe kam, musste erst einmal einen Schluck nehmen. Wie zu erwarten waren seine Teamkollegen dagegen gewesen.

Da sie nicht zum regulären Team gehörte, durfte Angelina mit dem Spiel anfangen und die Flasche drehen. War Oliver sowieso schon schlecht auf das Mädchen zu sprechen, verdarb sie es sich nun endgültig mit ihm, als die Flasche genau auf ihn zeigte. Großartig.

„Wahrheit“, murmelte er gereizt und stützte sich zurück auf seine Arme. Nachdem er bei ihrem letzten Spiel so viele schlechte Erfahrungen mit Pflicht gemacht hatte, lag es ihm fern, diese zu wiederholen – auch wenn er dadurch in Gefahr geriet, sich irgendwelchen seltendämlichen Fragen zu stellen.

„Okay, dann wollen wir mal...“, Angelina zog einen Zettel aus der Schachtel, entfaltete ihn und las dann laut vor: „Wie lautet der Name deiner Freundin?“

Oliver wirkte im ersten Moment ob dieser Frage reichlich verwirrt, bemerkte dann aber Johnnys skeptischen Blick, der auf Robert lag. „Im Ernst?!“ „Anders rückst du ja nicht mit der Sprache raus“, rechtfertigte sich Robert, „Irgendwas ist doch da faul an der Sache.“

Angelina räusperte sich und brachte so die beiden Streithähne zum Schweigen. „Oliver ist dran, also seid bitte leise!“

Der Franzose zuckte nur mit den Schultern und war erleichtert, dass er für den Anfang eine so nichtige Frage erwischt hatte. Es hätte wirklich schlimmer kommen können. „Ich bin zur Zeit single, also habe ich keine Freundin.“

Für einen kurzen Moment erschien es ihm, als hätte er ein Lächeln auf Enricos Lippen gesehen, doch entweder hatte er sich das nur eingebildet oder aber der Italiener hatte seine Miene recht gut unter Kontrolle. Doch warum sollte Enrico bei einer solche Antwort lächeln? Gab ihm das die Bestätigung, dass er für Oliver etwas Besonderes gewesen und er noch lange nicht über ihn hinweg war? Oder amüsierte er sich darüber, dass Oliver allem Anschein nach unfähig war, sich sogleich eine neue Freundin oder einen neuen Freund zu finden? Vielleicht war es aber auch schlichtweg Erleichterung?

Er würde wahrscheinlich auf diese Frage niemals eine Antwort erhalten und wenn er ehrlich war, war das Thema ‚Enrico‘ keines, mit dem er sich noch allzu lange auseinandersetzen wollte. „Kann ich weiter machen?“, fragte er und griff nach der Flasche. Als kein Widerspruch kam, drehte er sie.

Kapitel 4

Die Flasche zeigte diesmal auf Johnny und der Schotte entschied sich sehr schnell für Pflicht – vermutlich befürchtete er, dass Robert noch weitere Fragen zu seiner Freundin in den Lostopf eingeworfen hatte.

„Hier steht: ‚Ein Kuss mit deinem rechten Nachbarn – bitte mit Zunge!‘“, las Oliver vor und Robert kam nicht umhin, genervt seinen Kopf auf seine Hand abzustützen. „Wieso läuft es eigentlich jedes Mal, wenn wir Flaschendrehen spielen darauf hinaus, dass Johnny und ich uns küssen müssen, verdammt noch mal?“

Enrico und Oliver hatten ein dickes Grinsen im Gesicht, denn tatsächlich erschien es ihnen bereits wie eine Verpflichtung, dass die beiden sich im Verlauf des Spiels küssten. Das war insofern eine Erheiterung für alle Umstehenden, dass beide heterosexuell waren, aber jeder von ihnen zu Stolz war, um klein bei zu geben und damit den Kürzeren zu ziehen. Ihre Freundschaft basierte nicht umsonst auf einem gewissen Konkurrenz-Denken. Und wie Enrico einmal angemerkt hatte, war alleine das Zuschauen dabei eine ziemlich heiße Sache.

„Nicht beschweren – macht endlich!“, Enrico zückte unauffällig sein Handy, um die Szene heimlich festzuhalten, denn es war immer gut, gegen Robert und Johnny noch einen letzten Trumpf im Ärmel zu haben.

Liebevoll und zärtlich war weit von dem entfernt, was ihnen dargeboten wurde, aber die Worte bestimmt, lustvoll und verdammt heiß beschrieben es recht gut. Am Ende saß Angeline mit offenem Mund zu und fragte verdattert: „Sagt mal, seid ihr euch sicher, dass nichts zwischen euch läuft?“

Oliver konnte nicht verhindern, dass er einen kurzen Blick zu Enrico warf. Er vermisste es, vom Italiener in den Arm genommen und geküsst zu werden und so verletzt und sauer er nach wie vor war, so konnte er nicht leugnen, dass er ihn immer noch liebte und sich nach seiner Nähe sehnte. Was genau in Enrico vor sich ging, wusste er nicht genau. Doch ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick und es schien ihm fast so, als würde er Sehnsucht in seinen Augen lesen.

Hastig wandte er sich ab und sah zu Johnny, der gerade den Versuch unternahm Angelina klar zu machen, dass zwischen ihm und Robert gar nichts lief und keine zehn Pferde ihn dazu bringen würden, mit seinem Teamchef jemals etwas zu haben. Die heftige Reaktion erschien Angelina wie eine Bestätigung und nun versuchte auch Robert ihr klar zu machen, dass sie beide Freundinnen hatten und glückliche Beziehungen führten. Das machte die Lage aber auch nicht besser.

Oliver dachte währenddessen über Enricos Blick nach. Empfand er doch noch etwas für ihn und war die Sache mit dem Mädchen gar nichts Ernstes? Vielleicht hatte er einfach versucht ihn eifersüchtig zu machen, indem er eine seiner Schein-Beziehungs-Nummern abzog?

Selbst wenn konnte es ihm egal sein. Sie waren kein Paar mehr und würden es auch nicht mehr sein. Und er würde hoffentlich bald die gesamte Angelegenheit vergessen haben.

„Machen wir einfach weiter“, murrte Robert, der allem Anschein nach einsah, dass man Angelina von dem Gedanken, dass er und Johnny eine geheime Liebesbeziehung miteinander hatten und nur zur Tarnung Freundinnen hatten, nicht abbringen konnte (und er die Situation auch nicht insofern ausnutzen konnte, dass Johnny ihnen endlich den Namen seiner Freundin offenbarte), und deutete Johnny an, dass er doch bitte der Diskussion auf diese Art ein Ende bereitete. Der Schotte warf Angelina einen vernichtenden Blick zu (was nicht weiter ernst zu nehmen war, sie alle wussten, dass Johnnys Temperament sich genauso schnell wieder abkühlte) und griff nach der Flasche, um sie zu drehen.

Diesmal traf es Enrico, der sich mit einem kecken Grinsen für „Wahrheit“ entschied, es jedoch sichtlich bereute, als ihm seine Frage vorgelesen wurde: „Mit wem hattest du zuletzt Sex?“

Er wirkte unangenehm berührt, zögerte und sah unruhig zur Seite, ehe er Oliver einen flüchtigen Blick zuwarf, der diesem nicht entging. Sein Gesicht zeigte deutlich, dass die Frage ihm mehr als ungelegen kam und nachdem er einige Zeit allem Anschein nach erfolglos darüber nachgedacht hatte, wie er sich aus der Frage herauswinden konnte, räusperte er sich, ehe er „Oliver“ murmelte.

Es war zugegeben für Oliver eine Überraschung, dass Enrico seit dem Ende ihrer Beziehung nicht die Gelegenheit genutzt hatte, sofort sein Bett mit allen möglichen Mädchen zu teilen. Er hätte es ihm durchaus zugetraut, denn einige Zeit vor ihrer Beziehung hatte Enrico tatsächlich derartige Ausschweifungen gehabt. Gerade weil er so sehr gezögert hatte, hatte er erwartet, dass nun irgendein Name fiel, mit dem keiner von ihnen etwas anfangen konnte.

Es herrschte unangenehmes Schweigen und allem Anschein nach versuchte jeder, die Situation einzuschätzen. Im Gegensatz zu den vier anwesenden jungen Männern wirkte Angelina jedoch nicht betroffen oder gereizt, wie es für Enricos neue Freundin vermutlich eigentlich hätte der Fall sein sollen. Sie lächelte und als Robert sie fragend ansah, zuckte sie nur mit den Schultern: „Er hat mir erzählt, dass was zwischen ihm und Oliver lief.“

Die Beiläufigkeit, mit der sie das erwähnte und akzeptierte, ließ sie alle stutzen. Für gewöhnlich reagierten Mädchen, die mit der oder dem Ex ihres Freundes konfrontiert wurden, doch ein wenig anders.

Enrico drehte mit gesenktem Blick die Flasche, die diesmal auf Robert deutete. Der Deutsche wählte „Pflicht“ und hörte aufmerksam zu, als Enrico die Aufgabe vorlas: „Stelle mit einem beliebigen Partner deine Lieblings-Sexstellung nach.“

Robert hielt inne und blickte nach und nach die Anwesenden an, allem Anschein nach war er mit der Auswahl nicht sonderlich zufrieden – was durchaus verständlich war. Sein Blick blieb an Johnny hängen, der ihn mahnend ansah: „Vergiss es – wir haben ein Mädchen in der Runde, frag sie!“

„Es wäre mehr als nur ungehobelt, wenn ich eine junge Dame zu sowas zwingen würde.“

„Ach, und mit mir geht das in Ordnung?“

„Immerhin musste ich dir auch bei der Ausführung deiner Pflicht helfen.“

Ihr Streitgespräch wurde unterbrochen, als ein Handy lautstark zu klingeln begann. Dass es Johnnys war, war ziemlich schnell klar, denn der Raum war nun von Dudelsackmusik erfüllt. Statt des für ihn typischen ‚Scotland the brave‘ ertönte jedoch die Melodie von ‚Highland cathedral‘ und Johnny war blitzschnell aufgesprungen und an sein Handy gestürmt. „Ich könnt schon mal ohne mich weiter machen“, murmelte er, bevor er den Anruf annahm, doch stattdessen warteten die Anwesenden schweigend, was ihnen einen düsteren Blick des Schotten bescherte.

Trotz ihrer Aufmerksamkeit bekamen sie von dem Telefonat nur wenig mit. Zunächst war Oliver davon ausgegangen, dass Johnny einfach bewusst undeutlich und ein sehr schottisches Englisch sprach, ehe ihm klar wurde, dass er mit seinem Gesprächspartner in Gälisch redete. Und der Schotte wirkte aufgebracht und wenig angetan vom Inhalt des Telefonats. Selbst nachdem er das Handy von seinem Ohr genommen und das Telefonat beendet hatte, fluchte er auf Gälisch weiter, ehe ihm klar wurde, dass er nicht alleine war.

„Ich muss nochmal weg“, erklärte er mit einem Schulterzucken und wirkte alles andere als begeistert, „Robert, kann ich mir einen Wagen leihen?“

Die Anwesenden wirkten verwundert und Robert nickte. „Natürlich, wenn es wichtig ist. Wohin musst du denn an Heiligabend um diese Uhrzeit noch?“

Johnny zögerte einen Moment. „Ich muss jemanden vom Flughafen abholen.“

Robert hob seine Augenbrauen und wirkte nun aufrichtig verwundert. „Müssen wir mit einem weiteren Gast rechnen?“

„Ja“, murmelte Johnny lahm und holte tief Luft, ehe er weitersprach, „Evelyn Campbell.“

Kapitel 5

Das Geheimnis um Johnnys Freundin war nun also endlich gelüftet und mittlerweile war ihnen auch allen klar, warum Johnny den Namen bisher für sich behalten hatte. Immerhin hatte er selbst in der Vergangenheit kein gutes Haar an dem Mädchen gelassen.

Zunächst einmal war sie eine Campbells und Johnny hielt nicht viel von dem Clan, da er im Verlauf der schottischen Geschichte für so einige unerfreuliche Entwicklungen verantwortlich gewesen war – man dachte nur an das Tal der Tränen. Er hielt die Campbells für betrügerisch und nicht vertrauenswürdig, zumindest war es das, was er bereits mehrfach zu den verschiedensten Gelegenheiten gesagt hatte. Gerade auch in Bezug auf seine Konkurrentin auf den schottischen Meistertitel. Im vergangenen Jahr hatte Evelyn es sogar geschafft, ihm den Titel streitig zu machen, ehe Johnny ihn sich in diesem Jahr zurückerobert hatte. Das war für Johnny eine enorme Erniedrigung gewesen und die Tatsache, dass Robert ihn immer wieder an seine mangelhafte Taktik erinnert und Enrico ihm immer wieder scherzhaft vorgehalten hatte, dass sie ihn nun aus dem Team werfen mussten, hatte ihr übriges getan.

Und nichts desto trotz waren die beiden nun ein Paar.

Auf die Frage hin, was Evelyn nun bitte in Deutschland wollte, hatte Johnny erklärt, was sie ihm am Telefon berichtet hatte. Dass sie gewusst hatte, dass Johnny nicht begeistert sein würde, wenn sie erwähnte, dass sie gerne zu der Feier kommen würde und er versuchen würde, ihr das auszureden. Daher hatte sie sich dazu entschlossen, ihn letzten Endes einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihn so zu überraschen, was für Johnny nichts anderes bedeutete, als dass sie ihn auflaufen lassen wollte.

Und nun stand sie am Münchner Flughafen und wollte abgeholt werden. Großartig.

Oliver störte der neue Gast nicht. Er hatte genug gekocht, dass genug Essen für sie alle da war und mit Evelyn hatte er sich prinzipiell schon immer recht gut verstanden, wenn sie vor oder nach Turnieren ein paar Worte miteinander gewechselt hatten. Sie war sicherlich ein interessanterer Mensch als diese Angelina und bot ihm zudem hoffentlich etwas Abwechslung von dem leidigen Enrico-Thema.

Tatsächlich wurde es noch ein schöner Abend. Im Gegensatz zu Johnnys augenscheinlichen Befürchtungen akzeptierten seine Teamkollegen seine Meinungsänderung sehr schnell. Immerhin war er dafür bekannt, eine große Klappe zu haben und erst im Nachhinein zu denken.

Dennoch ließen sie es sich nicht nehmen, Johnny zu provozieren, indem sie auf seine Äußerungen aufmerksam machten (hier schockierte Johnny Evelyn, indem er meinte, dass es das Campbell-Problem gar nicht mehr gäbe, wenn sie erst geheitatet hätten, da sie dann eine McGregor wäre und die beiden hatten sich erst einmal in den Haaren) und Robert sie zunächst einmal mit dem Namen „Karlo“ begrüßte. Enrico präsentierte dem Mädchen zu guter Letzt seine Sammlung an Kuss-Aufnahmen von Robert und Johnny, über die sie jedoch erstaunlicherweise herzhaft lachte. Allem Anschein nach hatte ihr Freund ihr bereits von diesem ‚Fluch‘ erzählt.

Obwohl Oliver sich durch Evelyns Art zum Lachen verleitet fühlte, tat es ihm doch mehr als erwartet weh, Johnny und sie so glücklich zu sehen.

Eine glückliche Beziehung.

Er hatte soetwas mit Enrico gehabt, bevor alles in die Brüche gegangen war. Und er vermisste es nach wie vor. Wiederum bereute er es, dass er zu der Weihnachtsfeier gekommen war. Vermutlich wäre ihm viel weihnachtlicher zumute gewesen, wenn er einfach alleine zu Hause in seiner Villa gesessen hätte oder seinen Eltern im Restaurant geholfen hätte.

Zu seiner Überraschung schienen sich selbst Angelina und Evelyn recht gut zu kennen und sie kamen auch gut miteinander klar. Zugegeben hatte er nicht damit gerechnet, denn ihm selbst war Angelina bisher eine Unbekannte gewesen. Für einen kurzen Augenblick verschwanden die beiden Mädchen auch gemeinsam im Gespräch vertieft in eines der Nebenzimmer (oder suchten sie eine Toilette auf?).

Unangenehm spürte Oliver einen Blick auf sich ruhen und als er sich umsah, bemerkte er Enrico, der ihn ernst und fast ein wenig kummervoll musterte. Enrico wandte seine Augen diesmal nicht ab, als er realisierte, dass Oliver ihn bemerkt hatte, und er schien einen Moment mit sich zu hadern. Oliver zögerte, entschied sich jedoch dazu, dass, was immer Enrico bekümmerte, nicht sein Problem wäre. Er wandte sich ab, spürte jedoch im nächsten Moment eine Hand, die sich sanft auf seinen Arm legte, um ihn festzuhalten. Der sanfte Griff ließ ihn leicht erschaudern und für einen kurzen Moment den Wunsch verspüren, sich einfach von Enrico in eine Umarmung ziehen zu lassen. Doch er wusste, dass das sicherlich nicht Enricos Absicht war.

„Oliver, ich-... wir müssen reden.“

Das war etwas, worauf der Franzose mit Sicherheit im Augenblick keine Lust hatte. Er wollte das Thema nicht noch einmal durchkauen und er wollte sich sicherlich nicht endgültig seine Stimmung verderben lassen. Was hatten sie schon noch großartig miteinander zu sprechen?

Er befreite sich und meinte dann: „Vielleicht später. Ich muss jetzt das Essen aus dem Ofen holen.“

Hastig verschwand er in Richtung Küche, um auch ja jedem weiteren Gespräch aus dem Weg zu gehen. Tatsächlich schaffte er es auch den restlichen Abend, genügend Abstand zwischen ihn und Enrico zu bringen, sodass dieser nicht dazu kam, ihn abzupassen.

Trotz dessen hatten sie auch während des restlichen Essens viel Spaß und auch die weiteren Spiele und Filme, mit denen sie die Zeit verbrachten, sorgten für gute Stimmung. Der Abend wurde recht lang und Evelyn war die erste, die einschlief. Mit einem genervten Seufzen packte Johnny sie Huckepack und kündigte an, ebenfalls ins Bett zu gehen. Kurze Zeit später verabschiedete sich auch Oliver, denn er hatte Sorge, dass er alleine mit Enrico zurück blieb, wenn er nur zu lange wartete.

Und so sehr er sich wünschte, dass die Angelegenheit zwischen ihnen aus der Welt geschafft war, so wenig wollte er von Enrico vor vollendete Tatsachen gestellt werden.

Kapitel 6

Es war gegen drei Uhr, als sich Oliver mit den Weihnachtspäckchen in den recht dunklen Speisesaal schlich, um sie unter den mit zahlreichen künstlichen Kerzen erleuchteten Baum zu stellen. Das Auftauchen von Johnnys Freundin war etwas plötzlich gekommen, aber glücklicherweise hatte er sicherheitshalber ein paar, wenn auch weniger persönliche, Geschenke mehr mitgebracht. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass so ein spontaner Besuch stattfand, und mittlerweile waren sie vermutlich alle darauf vorbereitet.

Unruhig drehte er den kleinen Briefumschlag für Enrico hin und her. Er hatte das Geschenk bereits früh gekauft gehabt, als sie noch zusammen gewesen waren: eine gemeinsame Reise. Nun, da sie kein Paar mehr waren, hatte er ihm beide Tickets eingepackt. Natürlich hätte er sich auch um ein anderes Geschenk bemühen können, aber er hatte keine Lust gehabt, sich mit der Rückgabe der Tickets auseinanderzusetzen (es hatte ihn zu sehr frustriert, weil es ihn an ihre gescheiterte Beziehung erinnerte) und außerdem wollte er die Tickets nicht selbst behalten. Er wusste, dass ihn die Reise nur an Enrico denken lassen würde.

Mit einem Seufzen stellte er die Geschenke unter den Baum, fuhr jedoch erschrocken herum, als jemand das Licht anmachte. Enrico stand im Türrahmen.

„Ich meinte es ernst, als ich meinte, dass wir reden müssen, Oliver. Bitte.“

Oliver sah ihn schweigend an. Hatte Enrico die ganze Zeit darauf gewartet, dass er hier auftauchte?

Der Italiener schien sein Schweigen nicht negativ aufzufassen und fuhr fort: „Ich will nur klarstellen, dass Angelina nicht meine Freundin ist.“

„Oh, eine weitere Scheinbeziehung. So ein Zufall.

„Ich habe sie sicher nicht mitgebracht um dich zu ärgern“, ergänzte Enrico schnell und seufzte, „Sie ist meine Cousine. Im März sind ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen und sie wollte Weihnachten nicht alleine verbringen. Deshalb hat sie mich die letzten Wochen angebettelt, ob sie nicht mitkommen dürfe. Sie hasst es, wenn man sie wegen der Geschichte bemitleidet, deswegen wollte ich euch das nicht auf die Nase binden. Wegen der ‚Nur Teammitglieder und deren Partner‘-Regelung war das einfach der bequemste Weg sie hier unterzubringen“, er hielt inne und seufzte leise, „Ich wollte dich damit nicht verletzen. Tut mir Leid.“

Das erklärte vielleicht einiges, machte aber nichts vergessen. Zumal es für Oliver keinen Unterschied machte. Sie hatten sich getrennt, waren kein Paar mehr und auch wenn Enrico allem Anschein nach doch nicht so sehr auf seinen Gefühlen herumtrampeln wollte, wie es den Anschein gehabt hatte, hatte er immer noch allen Grund dazu, auf den Italiener sauer zu sein.

Um Enrico dennoch nicht allzu sehr vor den Kopf zu stoßen, nickte er knapp. „War es das?“

„Um ehrlich zu sein – nein“, Enrico schloss die Tür hinter sich und kam ein paar Schritte näher auf Oliver zu, der nach wie vor regungslos vor dem Baum stand. „Hör mir zu, Oliver. Vielleicht bedeutet es dir nichts, wenn ich dir das jetzt hier sage, aber... Ich liebe dich. Nach wie vor. Die letzten Wochen waren für mich einfach schrecklich und die Art, wie wir auseinander gegangen sind-...“, er stockte, blickte kurz zur Seite. Allem Anschein nach versuchte er seine Gedanken zu ordnen und seine Fassung zu wahren.

Wenn du mich tatsächlich lieben würdest, dann hättest du unsere Beziehung nicht so geheim gehalten, als wäre sie etwas, für das man sich schämen müsste“, kommentierte Oliver und musterte ihn düster. Zugegeben hatte es seinem Herz einen Stich versetzt, als Enrico ihm gestanden hatte, dass er durchaus noch für ihn empfand. Aber er wollte nicht auf irgendeine Masche hereinfallen, die letzten Endes nur wieder dazu führte, dass er verletzt wurde. Er hatte genug davon.

„Ich habe Fehler gemacht, das will ich nicht leugnen. Wie jeder nun mal Fehler macht. Ja, ich gebe zu, dass ich mich bei dem Gedanken, alles öffentlich zu machen, sehr unwohl gefühlt habe und es auch nach wie vor tue. Aber versetze dich bitte mal in meine Lage und lass uns endlich einmal ein vernünftiges Gespräch zu dem Thema führen, statt dass es wieder darin ausartet, dass wir uns gegenseitig anschreien.“

Oliver verschränkte die Arme vor der Brust – ein deutliches Zeichen, dass er Abstand wollte und er keine Lust auf das anstehende Gespräch hatte. Er schnaubte leise und wandte seinen Blick ab. Er hatte keine Lust auf irgendwelche Rechtfertigungen oder Ausflüchte.

Oliver, ich kann verstehen, dass er dir wichtig ist, dass du an meiner Seite bist und nicht irgendein Mädchen. Wirklich. Aber mir ging das einfach zu schnell und-...“

Zu schnell? Wir waren sechzehn Monate zusammen und dir geht es zu schnell?“

Enrico brachte ihn mit einem gekränkten Blick zum Schweigen. „Du hast den Wunsch kein einziges Mal vorher geäußert! Ich dachte für dich sei das so in Ordnung, gut darin habe ich mich getäuscht. Aber du kannst dann nicht von heute auf morgen von mir erwarten, dass ich mein ganzes Leben umkremple. Das braucht Zeit. Ganz zu schweigen davon, dass das Ganze aufgrund meiner Frauengeschichten sowieso als Phase abgetan geworden wäre. Und das bist du sicher nicht für mich. Selbst wenn wir den Leuten erzählt hätten, wir seien schon Monate zusammen: Was für ein Bild hätte es deiner Meinung nach erweckt, wenn man sich rückblickend die ganzen Artikel in der Klatschpresse angesehen hätte? Die Leute hätten sich über uns lustig gemacht und wir hätten vor den Journalisten überhaupt keine Ruhe mehr gehabt. Solche privaten Dramen sind doch das Größte für die. Das musst du doch bitte verstehen.“

Oliver wirkte weiterhin abweisend und in ihm tobte ein heftiger Kampf. Sollte er sich von Enricos Worten einlullen lassen oder weiterhin böse auf ihn sein?

„Ich bin aber nicht mehr dazu bereit unsere Beziehung im stillen Kämmerlein fortzuführen. Es ist mir ernst und ich will meine Gefühle nicht immer verstecken müssen, nur damit du in der Öffentlichkeit deinen Spaß haben kannst.“

Zu seiner Überraschung ging Enrico auf seine Provokation gar nicht erst ein, sondern trat einen Schritt näher und legte ihm sanft seine Hand auf die Wange. „Das kann ich wirklich verstehen... Aber lass uns das Ganze Schritt für Schritt angehen, ja?“

Kapitel 7

Wie hätte er sich jetzt noch in irgendeiner Weise gegen seine Gefühle wehren können? Mit einem leisen Seufzen ließ er sich in Enricos Arme sinken und der Italiener presste ihn fest an sich, fast so als hätte er Sorge, dass Oliver sich die Sache vielleicht doch noch einmal anders überlegen und einfach so verschwinden würde.

Sie standen eine ganze Weile lang schweigend beisammen und als Enrico damit anfing ihn zu küssen, fragte sich Oliver, wie er es nur die ganze Zeit ohne seine Zärtlichkeiten ausgehalten hatte. Ihre Lippen berührten sich immer und immer wieder und bereitwillig legte Oliver seinen Kopf zur Seite, um Enrico die Möglichkeit zu geben, kleine Küsse auf seinem Hals zu verteilen. Er keuchte leise auf, als der Italiener die Hände auf seinen Hintern legte, ihn näher an sich presste und mit geradezu sanfter Stimme die drei so wunderbaren Worte in sein Ohr flüsterte: „Ich liebe dich...

Oliver schlang seine Arme um seinen Nacken, zog ihn ein Stücken zu sich herab und hauchte ihm „je t’aime“ auf die Lippen. Während sie sich erneut küssten, fuhr er ihm sanft durch die Haare und er spürte, wie Enrico mit seinen warmen Fingern unter sein Hemd und zärtlich über seine Haut glitt. Er erschauderte ob der Berührungen und brachte ein Lächeln zustande. Es war klar, was folgen würde und Oliver hatte mit Sicherheit nichts dagegen einzuwenden.

Auch wenn er all die Zeit wütend auf Enrico gewesen war, so hatte er sich doch sehr nach seinen Liebkosungen gesehnt. Sie sahen sich tief in die Augen und Enrico begann damit, Knopf für Knopf Olivers Hemd zu öffnen. Eine Gänsehaut legte sich auf seinen Körper und als Enrico sich vorbeugte, ertönte ein Räuspern aus Richtung Tür. Sie fuhren herum und Johnny stand im Türrahmen, einen Stapel Geschenke in der einen und seine Freundin an der anderen Hand.

„So sehr es mich freut, euch beide wieder innig vereint zu sehen, so wenig möchte ich Zeuge werden, wie ihr übereinander herfallt. Sucht euch bitte einen etwas weniger öffentlichen Ort – zumal die Geschenke unterm Weihnachtsbaum erst morgen früh ausgepackt werden dürfen.“

Enrico grinste den Schotten etwas schief an, schnappte Oliver und zog ihn hinter sich her und aus dem Raum. Erst im Kaminzimmer machten sie halt und Enrico zuckte mit den Schultern. „Nachdem Robert mir und Angelina ein gemeinsames Zimmer zugeteilt hat, hab ich es mir hier bequem gemacht. Wir könnten also hier gerne mit dem weiter machen, womit wir eben aufgehört haben...“

„Wir können auch in mein Zimmer gehen“, meinte Oliver skeptisch, doch Enrico zog ihn mit sich, hinüber zu dem Schaffell, auf dem er selbst am frühen Abend Ruhe gesucht hatte. „Keine Sorge, sollte Robert sich beschweren, werde ich dafür Verantwortung übernehmen...“

Für einige Zeit saßen sie schweigend aneinander gekuschelt nebeneinander vor dem Kamin und sahen den Flammen bei ihren züngelnden Bewegungen zu und während das Feuer leise knisterte, genossen sie einfach ihre Zweisamkeit. Es war lange genug her, dass sie sich so nahe gekommen waren – die letzten Wochen waren für sie beide schwer gewesen. Aber zumindest eines stand fest: dass sie sich nun pünktlich zu Weihnachten wieder versöhnt hatten, war eine unglaubliche Erleichterung. Enrico strich sanft über Olivers Rücken und legte seinen Arm um ihn, um ihn näher zu sich zu ziehen. Oliver lächelte und küsste den Italiener auf den Mund.

„Frohe Weihnachten...“
 

Als sie am nächsten Morgen gemeinsam in alter Innigkeit den Speisesaal betraten, schenkte Robert ihnen nur einen kurzen skeptischen Blick, ehe er sich wieder seinem Buch zuwandte. „Die Reinigung des Schaffells stelle ich euch beiden in Rechnung.“

Enrico zog Oliver näher zu sich und presste ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe. Der Franzose lehnte seinen Kopf gegen ihn und seufzte leise. Er war froh, den ganzen Kummer der letzten Wochen hinter sich gelassen und endlich wieder Enrico an seiner Seite zu haben. Und mit Aussicht darauf, dass er nicht mehr länger ertragen musste, dass der Italiener Mädchen vorschob, sondern er hoffentlich in naher Zukunft zu ihrer Beziehung stand.

Abgesehen von Robert war auch bereits Angelina wach. Sie saß unter dem Weihnachtsbaum und hortete gerade die Geschenke auf einem Stapel, die für sie gedacht waren. Sie grinste das Liebespaar an. „Schön, dass das geklärt ist.“

Langsam trotteten zum Schluss auch Johnny und Evelyn in den Speisesaal. Sie wirkten beide noch recht müde und geschafft. Während Evelyn sich gähnend an den Frühstückstisch setzte, machte Johnny erst einmal einen Abstecher zum Tannenbaum und inspizierte die Päckchen. Sie alle wussten, dass die Bescherung erst nach dem Frühstück stattfinden würde, aber das hieß ja nicht unbedingt, dass man nicht schon einmal die Lage abchecken konnte.

Für Oliver stand in jedem Fall eines fest: Er hatte bereits das beste Weihnachtsgeschenk erhalten, das er sich hatte wünschen können.

Auch wenn er zugegebenermaßen nichts gegen die zahlreichen Geschenke einzuwenden hatte, die er noch bekommen würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  oODestinyOo
2013-12-30T20:58:58+00:00 30.12.2013 21:58
So liebe Phase,dann schreibe ich dir auch endlich mal ein Kommi~
Langsam wird's ja Zeit ^.~
Was soll ich sagen? Vor einigen Stunden bin ich auf die Idee gekommen deine Geschichte endlich mal zu lesen und habe sie dann ein wenig auf mich wirken lassen, bevor ich jetzt etwas dazu schreibe. Sie ist - wie immer eigentlich - einfach nur toll.

Du fragst dich, wieso ich deinen Schreibstil einfach vergöttere? Ich werde es heute einfach schnell begründen.

Die Story an sich ist einfach toll aufgebaut. Jedes Kapitel beinhaltet, könnte man sagen, eine Thematik für sich und baut Schritt für Schritt aufeinander auf. Das sorgt für einen klaren Lesefluss, der schön und gut zu lesen ist. Deine Charaktere arbeitest du immer ordentlich aus, so das man deren Handlungen und Gedanken immer gut nach voll ziehen kann. Dabei bist du allerdings niemals zu sehr auf einen Charakter fokussiert. Beispielsweise ist der , sagen wir mal
"Hauptcharakter" deiner Geschichte in diesem Fall Oliver - der super beschrieben war - und dennoch hast du auch die anderen Majestics einfach richtig gut rüber gebracht, ohne zum Beispiel Johnny und Robert zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Dann wäre da dein einfach nur außerordentlicher Schreibstil. Dein Syntax passt sich immer sehr gut der Situation an. Nie verwendest du unpassend viele Hypotaxe, oder stockende Parataxe. Deine Semantik scheint immer - wirklich immer - passend. Sie fließt wie die Melodie eines Liedes dahin.

Und...arg >.<...Ich bin raus..., ich wollte noch was sagen...
Naja, wird bei Bedarf ergänzt xD
Fazit: Noch irgendwelche Fragen, weshalb ich deine Geschichten so toll finde?

Ich schreibe also bei Gelegenheit nochmal einen Kommi~

Liebe Grüße,
oODestinyOo


Antwort von:  Phase
31.12.2013 14:13
Vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar! O__O
Ich bin gerade etwas platt von deinem Kommentar. Vielen Dank für die lieben Worte, auch wenn ich der Meinung bin, dass ich sie in diesem Maße sicherlich nicht verdient habe, freue ich mich doch sehr über diese Einschätzung - und sehe es als Ansporn meine Fähigkeiten, gerade was Charakterdarstellung betrifft, weiter zu verbessern (seit ich TheSherryNancys brillanter Geschichte gelesen habe, ist mir einfach aufgefallen, wie oberflächlich ich in letzter Zeit mit den Majestics umgegangen bin...)!
Ich glaube nach so einem Kommentar kann man nichts anderes als überaus motiviert sein, es noch besser zu machen...! :D Daher ein riesiges Dankeschön für das riesige Lob!

Liebe Grüße,
Phase
Von:  Johnnys_Sandpfote
2013-12-26T18:45:16+00:00 26.12.2013 19:45
Soo ich hab die Geschichte in einem durchgelesen.
Mir hat's gefallen ^^
Oliver tat mir schon ziemlich Leid und ich konnte Angelina nicht wirklich leiden.
Aber am Ende war sie mir ziemlich sympathisch.
Was ich sehr lustig fand war das Robert unbedingt wissen wollte wie Johnny Freundin heißt, da musste ich immer wieder lachen :D
Es war schön das sich die zwei wieder versöhnt haben, aber ich konnte Olivers Gründe schon verstehen.
Du beschreibst immer alles so toll. Die Umgebung genauso wie die Personen und die Stimmungen. Da kann ich mir immer alles sehr gut vorstellen ^^
Antwort von:  Phase
27.12.2013 09:13
Herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Es freut mich sehr zu hören, dass dir die Geschichte gut gefallen hat und du sie sogar gleich im Stück gelesen hast! Es ist schön zu hören, dass ich es geschafft habe, den Leser ein wenig auf Olivers Seite zu ziehen.
Was Robert un Johnny angeht, hatte ich immer Sorge, dass ich sie vielleicht doch zu sehr in den Vordergrund rücke...
Vielen lieben Dank für die liebe und lobende Rückmeldung! :) Sowas freut natürlich sehr.
Liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:57:05+00:00 25.12.2013 21:57
Das arme Schaffell. D:>
Und ich muss sagen, dass ich für Versöhnungen dieser Art wenig übrig habe, aber süß ist es trotzdem.

Ich finde es ja lustig, wie alle so unterschiedlich auf den Weihnachtsbaum und die Geschenke reagieren. xD Mein Gedankenbild von Angelina finde ich da gerade sehr lustig, in meinem Kopf spielt sie Türmchen bauen mit den Geschenken.

ABer immerhin, nun ist das Drama aus dem Weg geschafft. =)


Eine wirklich süße Geschichte!
Antwort von:  Phase
26.12.2013 11:11
Vielen Dank für den Kommentar!
Was das Ende der Geschichte angeht, bin ich damit selbst nicht ganz glücklich, allerdings fiel mir partout nicht ein, wie ich die FF anders gut und mit einem Happyend hätte enden lassen können. Und das war mir für diese Wichtelarbeit schon wichtig. Außerdem wäre die Geschichte sonst nur noch länger geworden. ^^'
Was die Geschenkreaktionen angeht, habe ich mir das auch mit Begeisterung vorgestellt. Robert ist es egal, Johnny muss gleich mal die Lage abchecken und Angelina ist begeistert ob der Geschenke, die sie bekommt. Wahrscheinlich ist sie ganz glücklich darüber, dass sie nicht alleine rumsitzt.
(wobei es in Italien ja meines Wissens eigentlich die Geschenke erst am Feiertag der Heiligen Drei Könige gibt... egal. D:)
Nocheinmal Danke für die vielen Kommentare.
Liebe Grüße,
Phase
Antwort von:  ChogaRamirez
26.12.2013 21:24
Bei uns in Italien gibt es die eigentlichen Weihnachtsgeschenke in der Nacht von 5. auf den 6. Januar, dem Tag, an dem die heiligen drei Könige das Jesuskind erreicht habe. Bei uns gibt es aber keinen Weihnachtsmann, sondern die Hexe Befana.
Antwort von:  Phase
27.12.2013 08:51
Das mit der Hexe wusste ich gar nicht, was man nicht alles neues lernt... Darüber muss ich mal recherchieren, das klingt sehr interessant. Ich überlege gerade, weil es von Milka dieses Jahr ja neben Nikolaus und Weihnachtsmann auch so eine andere feurige Gestalt als Schokolade gab. Ob das die Hexe Befana war?
Und: Yay! Da lag ich mit der in der Antwort geäußerten Behauptung mit dem Feiertag der drei Könige ja richtig, dass es erst da Geschenke gibt. :) Ich muss zugeben, dass ich die unterschiedlichen Weihnachtstraditionen sehr spannend finde.
Antwort von:  ChogaRamirez
27.12.2013 08:55
Wenn es falsch in deiner FF gestanden hätte, hätte ich dich schon darauf aufmerksam gemacht. ;)
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:52:57+00:00 25.12.2013 21:52
Und jetzt bricht das große Drama an.

Gut, Angelina ist nicht engagiert (auch wenn es ein netter Zug von Enrico war, sie mitzunehmen... Ich habe mir aber schon fast gedacht, dass sie mit ihm verwandt ist. Blonde Haare und blaue Augen, hey, in Anime-Verhältnissen schreit das doch nach Geschwister o. Ä.!!), aber fast.

Und so war also das Ganze zwischen den beiden... und Enrico kam nciht auf die Idee, sich zwischendurch mal bei Oliver zu rühren, anstatt ihn jetzt im "Beisein" seiner Teamkameraden zu belästigen?
Wobei Oliver genau so idiotisch gehandelt hat.

Bin ja gespannt, wie die beiden sich jetzt wieder zusammenraufen.
Antwort von:  Phase
26.12.2013 11:08
Also für diesen Kommentar bedanke ich mich jetzt aber nicht! ò__ó
...Doch, eigentlich schon. Aber ich dachte, wenn ich immerzu "Danke" schreibe, ist das irgendwie sehr einseitig, haha.
Tjaja, die Konfrontation von Oliver und Enrico war von vorneherein nicht vermeidbar. C'est la vie. Angelinas Verwandtschaft zu Enrico kam mir recht spontan, als ich die Geschichte geschrieben habe - das ähnliche Aussehen hat mich tatsächlich auf die Idee gebracht. xD' *peinlich*
Was Enrico betrifft - genau das habe ich mich beim Schreiben ehrlicherweise auch immer wieder gefragt. Aber na ja, vielleicht wollte erst über alles in Ruhe anchdenken, bzw. Oliver etwas Zeit zum Abkühlen geben. Oder er war selbst auch ein wenig sauer auf Oliver.
Und warum er dann angefangen hat ihn zu 'belästigen'? Weil ihm halt durch Olivers Nähe alles wieder so schmerzlich bewusst geworden ist, denke ich.
Danke nochmal für deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:47:10+00:00 25.12.2013 21:47
Evelyns Ankunft bei der Team-Weihnachtsfeier ist zum schieflachen - einfach, wie alle versuchen, Johnny auflaufen zu lassen (und er das auch selbst schafft - ich kann mir vorstellen, wie der Nachnamens-Streit wohl gelaufen ist. xD)... und jetzt kommen auch die Kuss-Aufnahmen wieder zum Einsatz! Yay! :D Schön, dass sie drüber lachen kann.

Als Evelyn und ANgelina verschwinden finde ich die Gedanken-Frage Olivers ob sie aufs Klo gehen einfach herrlich. Altes Klischee! Hihi.

Johnny trägt seine Freundin Huckepack weg? Wie lustig. xD Sonst nehmen sie alle immer ihre Freundinnen auf die Arme - aber irgendwie passt Huckepack shcon besser zu Johnny.
Und cih bin ja mal gespannt, was Enrico jetzt noch groß zu sagen hat.
Antwort von:  Phase
26.12.2013 11:01
Vielen Dank auch für diesen Kommentar!
Ja, Evelyns Ankunft ist schon so eine Sache. Auch wenn ich hier wieder Sorge hatte, dass das eigentliche Thema zu sehr in de Hintergrund gerät, fand ich es doch auch wichtig, darauf kurz einzugehen. Und Johnny schaufelt sich merkbar sein Grab selbst, haha.
Um ehrlich zu sein, ist es in meinem Headcanon so, dass Olivers Schwester Florence, Evelyn, Sarah und Angelina ein eigenes Beybladeteam haben, mit dem sie den Jungs den Titel wegnehmen wollen. Ich überlege ja die ganze Zeit, ob sie es schaffen oder nicht. In jedem Fall kennen sich daher die beiden recht gut und das mit dem Klo musste einfach sein. xD
Was Johnny betrifft, habe ich einfach über die praktikabelste Möglichkeit gedacht, seine Freundin ins Bett zu bringen. Ich denke auf den Armen tragen ist auf Dauer doch recht anstrengend. Außerdem wird dann das Türenöffnen echt zur Qual. :)

Danke für deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:41:14+00:00 25.12.2013 21:41
Oha, Robert und Johnny können einem ja fast Leid tun. xD und jetzt haben sie auch noch ein Fangirl am Hals, die Ärmsten. Aber ich kann mir die Kussszene zwischen den Beiden lebhaft vorstellen.
Und Enrico filmt mit? Oha, das kann noch heiter werden...

Angelinas Reaktion lässt mich bei meinem Anheuerungs-Gedanken Fuß fassen.

Und Roberts Pflicht und sein Wahlpartner (auch wenn sie nicht zur Durchführung kommen) sind zu genial. xD Die beiden haben also quasi eine Flaschendrehen-Beziehung.

Johnnys Klingeltonwahl finde ich sehr passend und kann cih mir (bei der richigen Lautstärke-Einstellung) auch sehr amüsant vorstellen. Schön auch, dass er für seine Freundin einen anderen Klingelton hat als für die anderen.

Und jetzt ist die Katze aus dem Sack: Eine Campbell. D:< Johnny, wie konntest du nur?
Antwort von:  Phase
26.12.2013 10:54
Ich bemerke gerade den Nachteil an vielen Kapiteln auf einmal - man muss so viele Kommentare beantworten, haha. xD'
In jedem Fall Dankeschön für die Kommentar, die so schön hat geprickelt in mein Bauchnabel!
Okay, Scherz beiseite.
Robert und Johnny - meine beiden Lieblingsopfer. Es tut mir ja fast schon Leid, dass sie in der Geschichte doch noch eine relativ große Rolle bekommen haben. Eigentlich wollte ich den Schwerpunkt wirklich auf Enrico und Oliver legen.
Die Bezeichnung "Flaschendreh-Beziehung" finde ich sehr witzig - es passt sogar recht gut. Ich frage mich ja, was passiert, wenn sie einmal mit ihren Freundinnen Flaschendrehen spielen. xD'
Tja, ja. Johnny und die Campbell. Ganz schlimm. xD'
Kein Wunder, dass er bis dato nicht mit der Sprache herausgerückt hat!

Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:34:24+00:00 25.12.2013 21:34
Es ist toll, wie du den traditionellen Heiligabend im Team beschreibst - man kann sihc das richtig gut vorstellen, udn cih finde auch das System genial, das sich im Team eingeschlichen hat. xD Das mit dem Spielelosen ist eine richtig gute Idee.

Sehr lustig finde ich auch diese Stelle:
"Zu ihrer aller Verwunderung hatte Angelina innerhalb kürzester Zeit eine große Zahl an Vorschlägen niedergeschrieben und letzten Endes hatten sie genügend Anregungen für mehrere Stunden Flaschendrehen parat – wobei dieser Fall hoffentlich nicht eintreten würde."
Diese Nebenbei-Bemerkungen sind einfach herrlich.

Und Olivers Spekulationen über Enricos Reaktion auf die Frage (die Robert-Johnny-Interaktion an der Stelle ist echt gut geworden) sind auch sehr nachvollziehbar. Ich seh es nur schon richtig krachen..
(Und ich überlege gerade, ob Angelina von Enrico einfach angeheuert wurde...)
Antwort von:  Phase
26.12.2013 10:36
Aller guten Dinge sind drei - Danke auch hier für den Kommentar!
Es freut mich, dass der gemeinsame Heiligabend im Team gut herauskommt. Ich muss zugeben, ich hatte gute Freude daran, mir die Jungs beim Spielen von Traumtelefon vorzustellen - auch wenn es nur mal kurz am Rande erwähnt wird.
Auch dass die Nebenbeibemerkungen gut ankommen freut mich - es ist irgendwie so ein kleiner Tick von mir und ich mache das ganz gerne einmal.
Und was Johnny und Robert betrifft... ich kann einfach nicht, ohne dass die beiden Quatsch machen. D:>
Was Angelina betrifft, kommt das ja noch heraus. Die Vermutung, dass was nicht passt ist sicherlich gerechtfertigt...

Danke für den Kommentar!
Liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:27:26+00:00 25.12.2013 21:27
Soso, das steckt also hinter dem ganzen Schlamassel.

Ich muss sagen, dass ich Olvier als Küchen-Philosoph sehr gerne mag, der immer hinter dem Herd seine Gedanken ordnet und seine Lebenssicht prägt.

Die Geschichte zwischen den beiden ist ja sehr dumm gelaufen - wenn auch irgendwie von beiden Seiten verständlich (auch wenn vielleicht eine längere Reihe von Diskussionen sinnvoller gewesen wäre als ein Streit mit anschließendem Knall).
Ich bin ja ech gespannt, was da noch kommen wird.
Antwort von:  Phase
26.12.2013 10:29
Auch für diesen Kommentar vielen Dank!
Ich weiß ehrlicherweise bei Oliver nicht genau, was für ein Bild ich eigentlich von ihm habe, weil er ja doch auch sehr eingebildet ist, aber ich denke, dass er durchaus seine Arbeit in der Küche viel zum Nachdenken nutzt. Es passt einfach sehr gut zusammen.
Was die Geschichte zwischen den beiden betrifft: C'est la vie.
Zugegebenermaßen ist mir einfach keine handlung eingefallen und da habe ich mit das Grundsetting einer RobertxJohnny-FF ausgeliehen, die ich vor eiiger Zeit mal geplant hatte. Deswegen hierß die FF auch mit Arbeitstitel "I know him so well" - wie im Song, nur dass halt nicht zwei Personen von einer dritten singen, sondern die zwei Parteien übereinander.
Dankeschön für deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Phase
Von:  KradNibeid
2013-12-25T20:18:59+00:00 25.12.2013 21:18
Ich muss gestehen, dass ich die Unterhaltung zwischen Robert und Oliver einfach genial finde - vor allem, als Robert erklärt, warum seine Freundin nicht da ist. xDD "Sie will Weihnachten nicht mit Idioten verbringen - und das kann ich verstehen", einfach zu genial.

Und auch Johnnys Reaktion auf Roberts Nachfrage, wer denn nun genau seine Freundin ist - so eine Schlagfertigkeit wünscht man sich für's echte Leben!
Und dass das am Ende des Kapitels nochmal aufgegriffen wird ist auch toll. <3

Aber was plant Oliver nur? D: Ich mache mir wirklich Sorgen...
Antwort von:  Phase
26.12.2013 10:24
Danke für deinen Kommentar!
Man merkt schon irgendwie, dass ich mit Robert und Johnny beim Schreiben einfach geübter bin. Deswegen haben die beiden auch immer einen blöden Kommentar parat - in meiner Vorstellung ist das einfach ihre Art.
Es freut mich, dass das gut ankommt.
Was Oliver betrifft: weiterlesen!

Dankeschön für deinen Kommentar!
Liebe Grüße,
Phase
Von:  ChogaRamirez
2013-12-25T16:26:22+00:00 25.12.2013 17:26
Ich mag Happy Ends, aber an Olivers Stelle wäre ich noch einige Zeit nachtragend.
Johnnys und Roberts Reaktionen auf die Wiedervereinigung finde ich übrigens wunderbar.
Antwort von:  Phase
26.12.2013 10:19
Danke auch für diesen Komnmentar!
Ich gebe zu, genau mit dem Punkt "Ich mag Happy Ends, aber an Olivers Stelle wäre ich noch einige Zeit nachtragend" hatte ich beim Schreiben auch sehr zu kämpfen. Zugegebenermaßen hätte die FF sonst aber zum einen noch länger gedauert und zum anderne wäre das Happyend nicht ganz so happy geworden. ^^'
Man merkt schon irgendwie, dass ich gerne mit Robert und Johnny schreibe - die beiden haben immer irgendeine blöde Bemerkung auf den Lippen. xD'
Danke nochmals für deinen Kommentar, ich hoffe die FF hat dir trotz der Mängel gefallen! :)
Liebe Grüße und einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag,
Phase


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