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Bloody Rose

von

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und der zweite folgt sogleich

Seit einer mir ewigen Zeit schaute ich jetzt schon zum Höhleneingang und wartete auf Kougas Rückkehr. Warum, wollt ihr wissen? Dann fange ich mal von vorne an...
 

"Lässt du mich eine Zeit lang bei dir bleiben?" Euch erscheint es nun sicherlich nicht logisch, wieso ich das mache, aber mir ist klar geworden, dass ich vor all dem nicht davon laufen kann und so beschleunige ich das Ganze nun einfach. Ich stelle mich ihnen, um zu testen, was sie machen und wie weit sie gehen werden. Ob sie möglicherweise sogar eine Seite von sich zeigen, von der ich nie gedacht hätte, dass sie sie hätten. Auch wenn das bei manchen Personen wohl eher nicht zu glauben wäre, aber Sesshomaru bewies mir, dass ich nicht auf meine Erfahrungen hören sollte, sondern das Risiko wagen sollte, sie alle besser kennen zu lernen. Und selbst, wenn ich es nachher bereue, so müsste ich nicht behaupten, es nicht wenigstens versucht zu haben.

Kouga sah für einen Moment verwundert aus, bevor er auch schon anfing, übers ganze Gesicht zu strahlen. Ich konnte nichts dagegen machen, aber er steckte mich mit seinem Lächeln an.

"Ach Kagome, du weißt doch, dass du jederzeit zu mir kommen kannst."

Ich zuckte lediglich mit den Schultern. Innerhalb eines Wimpernschlages nahm er ich auf die Arme und sauste mit mir davon. Ich kniff die Augen zusammen, als Staub aufwirbelte, aber es dauerte nicht lange, da hörte ich auch schon wieder Kougas Stimme.

"Du kannst die Augen wieder öffnen."

Ich tat wie geheißen und sah ihn an. Er lächelte mich sanft an, was mich mit einer Welle schlechten Gewissens durchflutete. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Bewegung, ein Wolfsdämon kam auf uns zu und flüsterte Kouga etwas ins Ohr. Ich verstand nichts davon, aber Kougas Augen, die sich gefährlich verengten, verrieten mir, dass es jedenfalls nichts Erfreuliches war. Kouga nickte dem Dämon zu uns sah dann mich an.

"Was ist los?" Sein Ausdruck beunruhigte mich, sowas sah man selten bei ihm.

"Es geht um einige Streitigkeiten wegen eines anderes Wolfsstamms." Er streichelte mich am Kopf. "Ich muss mich leider darum kümmern, aber ich bin bald wieder da", versprach er.

"Jetzt geh schon", lächelte ich. "Du wirst gebraucht. Ich komm schon klar."

"Na gut", antwortete er und winkte mir zum Abschied, bevor er in einem Windwirbel verschwand und davon zischte.
 

Tja, und nun saß ich hier und kraulte die Wölfe hinter den Ohren. Sie waren plötzlich viel zutraulicher und nicht mehr so aggressiv wie letztens. So hatte ich wenigstens irgendeine Beschäftigung, denn leider waren auch Ginta und Hakkaku mitgegangen, sodass ich nicht einmal einen Gesprächspartner hatte. Nach einiger Zeit entschloss ich mich, ein Nickerchen zu machen. Ich war sofort eingeschlafen.
 

"Kagome, wach auf!", rief jemand, ich wurde an der Schulter gerüttelt und dies ließ mich ruckartig hochfahren. Während ich mir noch die Augen rieb, redeten Ginta und Hakkaku bereits gleichzeitig auf mich ein, sodass ich rein gar nichts verstand.

"Könnte bitte nur einer von euch reden, ich verstehe nur Bahnhof. Also was ist passiert?"

"Kouga ist schwer verletzt."

Als ich das hörte, stand ich sofort auf. "Wo ist er?" Sie deuteten in Richtung des Ausganges, wo er gerade, von zwei seiner Kameraden gestützt, herkam. Soweit ich das erkennen konnte, hatte er ziemlich was abgekriegt. Seine war total blutig, er verzog schmerzhaft das Gesicht bei jedem Schritt. Eiligst wandte ich mich an Ginta und Hakkaku, die immer noch neben mir standen.

"Holt mir bitte Wasser und Stoff." Sie nickten und rannten davon. Ich ging währenddessen auf Kouga zu und deutete seinen Kameraden, dass ich nun übernehmen würde. So legte ich mir den Arm Kougas um die Schulter und ging mit ihm in eine Ecke der Höhle.

Ich machte mich an seinem Panzer zu schaffen, als er plötzlich meine Hand nahm. "Lass gut sein, Kagome. Ich bin nicht so schwer verletzt."

Genervt verdrehte ich die Augen. Typischer Männerstolz. "Von wegen. Dämon hin oder her, wenn wir deine Blutung nicht stoppen, wird sich die Heilung nur unnötig verzögern." Darauf blickte er mich an, antwortete aber nichts. Dann ließ er auf einmal meine Hand wieder los und legte den Panzer selbst ab. Als ich seine nackte Brust sah, konnte ich es nicht verhindern rot zu werden. Schnell sah ich weg und gerade in diesem Moment kamen zum Glück Ginta und Hakkaku wieder. Sie reichten mir eine Holzschüssel voll Wasser und... Felle.

"Jungs, wo ist der Stoff?"

Sie kratzten sich verlegen am Kopf. "Tut uns leid, aber wir haben nur Felle", entgegnete Ginta.

Mit denen konnte ich nicht viel anfangen. Frustriert seufzte ich auf, während ich den Knoten des roten Tuches meiner Schuluniform löste. Das hatte ich nun davon, weil ich meinen Rucksack nicht mitgenommen hatte. Das Tuch ins Wasser getaucht, fing ich an, Kougas Wunde zu säubern.

"Wie ist das nun passiert?", fragte ich.

Diesmal antwortete mir Hakkaku. "Es gab Streit wegen eines Gebietes und als der andere Stamm nicht nachgeben wollte, griff der Anführer Kouga an. Kouga schaffte es zwar, ihn zu besiegen, aber-"

"Das reicht", fuhr Kouga dazwischen.

"Verstehe." Ich hatte genug gehört, um zu verstehen. Ginta und Hakkaku gesellten sich zu den anderen und ich verarztete weiterhin ihren Anführer. Manchmal hörte ich ein paar Schmerzlaute, die er wohl nicht unterdrücken konnte, aber das war´s auch schon.

"Warum hilfst du mir?", durchbrach Kouga die Stille. Er drehte das Gesicht von mir weg.

Das war irgendwie typisch für ihn und trotzdem ärgerte es mich. "Na, weil ich mir Sorgen mache, ist das nicht offensichtlich?" Ruckartig drehte er sich wieder zu mir. Aber ich achtete nicht darauf, sonder wühlte derweil in meiner Rocktasche nach dem einzigen Verband, den ich mitgenommen hatte. Als ich ihm deutete, die Arme zu heben, tat er wie geheißen, schwieg aber ansonsten. Ich machte mich an die Arbeit und achtete darauf, ihn nicht allzu viel zu berühren. Mir selbst war es irgendwie unangenehmer, als sonst. Als ich von ihm abließ, packte er mich plötzlich und zog mich wieder zurück. Nun drückte er mich fest an sich und dachte wohl nicht daran, so schnell wieder loszulassen.

"Kouga..", flüsterte ich in die stille hinein und versuchte vorsichtig, mich von ihm zu lösen, doch er drückte mich nur noch fester an sich.

"Nur ein bisschen", sagte er. Ich hielt inne. "Lass mich dich nur ein bisschen so halten."

Das schlechte Gewissen machte sich wieder in mir breit. Meine Arme sanken herab, meine Augen schossen sich. Egal, was ich auch tat, ich konnte seine Gefühle nicht erwidern. Ich mochte ihn, aber...

"Danke", hauchte er. Seine Lippen streiften mein Ohr. Mein Hirn schaltete sich abrupt ab und ehe ich mich versah, war ich eingeschlafen.
 

Mein Rücken schmerzte, etwas kitzelte meine Wange. Ich öffnete die Augen und sah in die Richtung meiner Hände. Sie umklammerte etwas. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen, um klarer sehen zu können. Wieso war ich nur so plötzlich eingeschlafen? Als ich nun das sah, was in meiner Hand lag, hatte ich ein Déjà-vu. Eine Rose, nur dass sie diesmal die Farbe tiefen Blaus hatte. Als ich mich umsah, bemerkte ich auch den Knochen fressenden Brunnen direkt neben mir. Schon wieder. Die Rose war von Kouga, so viel stand fest. Und auch wenn ich überhaupt nicht verstand, wieso auch er mich wieder hier her gebracht hatte, würde ich es erst mal so hinnehmen. Statt mir weitere Gedanken darüber zu machen, sprang ich abermals in den Brunnen und steckte die blaue Rose zur weißen dazu. Mein Herz pochte immer schneller, als ich wieder in der anderen Zeit ankam. Und zu wem ging ich nun? Es blieben noch Naraku und Inuyasha. Naraku machte mir am meisten Sorgen. Schließlich war er mein Feind. Das war zwar auch Sesshomaru aber wohl doch in einer anderen Hinsicht. Und Inuyasha... seltsamerweise sanken meine Gefühle für ihn momentan auf Freundschaft zurück. Ich verlor das Gefühl für richtig und falsch. Aber ich hatte mich entschieden. Ich würde zuerst Naraku einen Besuch abstatten. Nur wie kam ich zu ihm? Als hätte man meine Gedanken gehört, wehte plötzlich ein starker Wind.

"Ich soll dich zu ihm bringen. Wirst du freiwillig mitkommen, oder muss ich dich zwingen?", fragte mich Kagura, welche urplötzlich vor mir aufgetaucht war.

Ich ging auf sie zu. "Ich komme mit." Ihr verwunderter Ausdruck blieb mir nicht verborgen, überraschte mich aber auch nicht weiter. So waren wir innerhalb kürzester Zeit bei Narakus Versteck angekommen. Als sie mich zu einem Raum führte und die Tür öffnete, erblickte ich ihn, wie er an der Wand lehnte und aus dem Fenster sah. Es reichte ein Blick aus seinem Augenwinkel und Kagura schob mich in den Raum und schloss hinter mir wieder die Tür. Als ihn ansah, dachte ich nur eins.

Na das kann ja heiter werden.



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