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Der blinde Passagier

von

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Die Langeweile ist beendet

Halli hallö :)

Bevor ich wieder ein größeres One Piece - Projekt in Angriff nehme, wollte ich gerne ein paar Kurzgeschichten probieren. Ich freue mich auf Reviews und Kritiken jegliches Art. :)
 

Viel Spaß mit dem ersten Kapitel ;)
 

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„Sieh mal, Chopper. Die Wolke sieht aus wie eine Fleischkeule!“

„Für mich ist das Zuckerwatte! So schön weich und flauschig!“

„Sieht aus wie La Boom~“

„Wie mein Lämpchen.“

„Eine Schale mit Sake.“

„Könntet ihr euch mal nützlich machen und mir mal zur Hand gehen?!“ genervt streicht sich Franky über die verschwitze Stirn. Was muss auch so eine dämliche Wolke jetzt umher ziehen? Bis eben war der Himmel noch schön leer – bis auf die Sonne natürlich und die scheint schon seit Tagen auf die Thousand Sunny herab.

„Jetzt hab ich Hunger…“ der Käpt’n liegt neben seinen Freunden auf der vollen Rasenfläche und schaut den Mast entlang nach oben. Die Wolke zieht langsam weiter und bedeckt die grelle Sonne. Luffy richtet sich auf. Sein Strohhut liegt auf seinem Bauch und rutscht in seinen Schoß.

„Wobei sollen wir dir eigentlich helfen?“ der Kanonier dreht den Kopf zur Seite, um den Cyborg bei seinem Vorhaben zu beobachten. Die Grashalme kitzeln seine lange Nase und Lysop muss laut niesen.

„Wirst du krank. Soll ich dich untersuchen?!“ der kleine Elch springt auf und stolpert zu seinem Freund hinüber. Nachdem er über Brook und Zorro gehüpft ist schüttelt Lysop nur den Kopf. Franky wird langsam ungeduldig.

„Hey! Hört mir doch mal zu! Während ihr hier so faul rumliegt, schwitze ich mir hier die Cola aus dem Körper.“

„Was soll das eigentlich sein?“ fragt Zorro. Die Piraten stehen auf und laufen neugierig zum Cyborg. Das große Ding vor ihnen hat Ähnlichkeiten mit…

„Ein Kühlschrank?“

„Eine Bärenfalle?“

„Quatsch! Das ist bestimmt nur ein gigantischer Picknick-Korb.“

„Sieht für mich eher wie ein Klavier aus Stroh aus, yohohoho!“

„Wie kann man denn nur so viele verschiedene Ideen haben?!“ Franky seufzt und mustert sein Werk. Es sieht weder wie eine Bärenfalle aus, noch wie ein Klavier… Was haben seine Freunde eigentlich für Fantasien?

„Einen Namen habe ich leider noch nicht entworfen, aber es ist bestimmt kein Kühlschrank oder eine Bärenfalle.“ Meint er, doch die anderen sehen ihn skeptisch an. Er fährt fort.

„Das ist ein…Heißluftballon!“ Franky posiert in gewohnter Manier und präsentiert den großen Korb mit einem gefalteten Ballon innen drin.

„So was wie unser Tintenfisch-Transport von Sky Island? Damit sind wir runter gesegelt.“ Erinnert sich der Schütze und legt Daumen und Zeigefinger nachdenklich an sein Kinn.

„Wohl eher gefallen.“ Zorro blickt zu seinem Käpt’n, der mit großen Augen auf den Korb blickt.

„Dann können wir ja fliegen!“

„Nicht so schnell, Luffy! Wir wissen doch gar nicht, wie man mit so einem Teil umgeht.“

„Lysop hat Recht. Das kann gefährlich sein.“

„Dafür habt ihr doch mich!“ plötzlich tauchen zwei schlanke Beine auf der Treppe auf. Nami betrachtet den Heißluftballon und nimmt die Sonnenbrille ab, die sie anschließend zwischen ihrem Bikini-Oberteil klemmt.

„Kannst du damit fliegen, Nami?“ staunt der Strohhutträger und blickt auf. Die Navigatorin erzählt kurz von ihren Erfahrungen vor 2 Jahren auf der Himmels-Insel und mustert anschließend die Gesichter ihrer Freunde.

„Ist ja der Wahnsinn! Dann können wir noch heute in den Himmel steigen!! Wuhuu!!“ freudig reißt Luffy die Fäuste in die Höhe. Lysop und Chopper tun es ihm gleich.

„Nur nicht so voreilig, Jungs!“

„Was denn noch?“ fragend blickt Lysop die Orangehaarige an. Sein Grinsen verblasst, als ihm die Erkenntnis selbst ereilt.

„Was ist los? Warum können wir jetzt noch nicht fliegen?“

„Weil wir ein Problem haben, Chopper.“ Antwortet Lysop und sieht wieder in den Himmel. Die Wolke hat sich fast aufgelöst und schwebt halb transparent durch die blaue Atmosphäre.

„Thermik.“ Sagt Nami und verschränkt die Arme vor ihrem Oberkörper.
 

Die Archäologin macht die Tür zur Kombüse auf und beobachtet still die Diskussion der flugfreudigen Piraten. Sie lächelt und streicht sich die Haare hinter die Ohren.

„Was soll das sein?“ Franky blickt etwas enttäuscht zu der Navigatorin. Wegen ihr kann sein Ballon heute seine Jungfernfahrt nicht machen.

„Es ist zu heiß heute. Wir würden abstürzen.“ Nami blickt in fragende Gesichter und stöhnt leise auf. Warum kann es für die Jungs keine Möglichkeit geben, jedes Wort irgendwo nachzuschlagen? Klar, es gibt den Duden… aber sie glaubt kaum, dass einer von diesen Männern vor ihr auch nur die kleinste Ahnung hat, was das überhaupt ist. Bereit, wieder das Lexikon zu spielen stemmt sie die linke Hand in die Hüfte und hebt den rechten Zeigefinger.

„Wenn es am Boden zu warm ist, ist der Unterschied zwischen der erhitzen Luft im Ballon und der Luft hier draußen zu gering. Der Ballon würde keinen Auftrieb bekommen und im schlimmsten Fall abstürzen.“

„Dann würden wir ertrinken!“ entsetzt sieht sich Chopper hilflos im Meer treiben. Seine Augen füllen sich mit Tränen.

„Ich will aber nicht ertrinken!“

„Du wirst nicht ertrinken, Chopper. Alles wird gut.“ Lysop klopft dem Elch auf die Schulter.

„Warum machen wir die Luft im Ballon nicht einfach noch wärmer?“ fragt der Käpt’n, doch Franky übernimmt dieses Mal das Antworten und deutet auf die große Gasflasche neben dem Korb.

„Dann könnte der Ballon Feuer fangen und verbrennen.“

„Wie blöd.“ Schmollend setzt sich Luffy wieder auf die Wiese.

„Dann haben wir jetzt wieder das alte Problem…“ Zorro lehnt sich an den Baum neben der Treppe an und verschränkt die Arme hinter seinen grünen Haaren. Die Blätter bieten ihm Schatten und kühlen den Schwertkämpfer etwas aus.

„Zorro hat Recht. Nun haben wir doch keine Lösung gefunden.“

„Was denn für ein Problem?“ Namis Blick wandert über die Wiese. Die Jungs lassen sich wieder auf die Grünfläche fallen und stecken die Arme von sich. Chopper bringt eine große Schüssel zum Vorschein. Sanji ist so nett gewesen und hat dem armen Elch eine Ladung Eiswürfel bereitgestellt in dem er sich ab und zu abkühlen kann. Allerdings sieht Chopper in der Schale nur noch mehrere Liter Wasser. Enttäuscht schüttet er es sich über seinen Pelz und hofft auf Kühlung.

„Die Langeweile!“ kommt es von allen gleichzeitig. Robin lacht amüsiert auf und lehnt ihre Unterarme auf die Reling.

„Euch ist echt nicht mehr zu Helfen.“ Nami will gerade die Treppe hinauf gehen, doch plötzlich hält sie inne. Ihre verschwitzten Haare kleben an ihrem Rücken, als sie ihren Kopf zur Seite dreht.

‚Hab ich mir das gerade eingebildet? ‘ die Navigatorin blickt auf die ruhige See. Sie hört etwas.

„Bestimmt nur Möwen.“ Sie schüttelt den Gedanken beiseite und geht zu Robin. Schon wieder dringt der seltsame Laut in ihre Ohren.

„Hörst du das auch?“ Nami blickt ihre Freundin an. Die Archäologin sieht auf und horcht.

„Schreie?“

„Meinst du? Klingen aber sehr hoch. Fast wie das Geschrei eines… “

„BABY!!“ die Frauen zucken zusammen, als plötzlich ihr Käpt’n auf der Reling steht und auf das weite Meer zeigt. Der blaue Ozean blendet durch die grelle Sonne, doch der Strohhutträger kann dort eindeutig ein Boot ausmachen. Eher eine Nussschale.

„Was schreist du plötzlich so rum, Käpt’n?“ beschwert sich Lysop und schlendert ebenfalls zum Rand des Schiffes.

„Ich höre Baby-Geschrei. Und da hinten ist ein Boot!“ aufgeregt deutet Luffy auf das grelle Wasser. Der Kanonier kneift die Augen zusammen. Was soll da sein?

„HEEEEEY!!“ Luffy brüllt aus voller Kehle. Seine Hände hält er trichterförmig um seinen Mund.

„Und wenn das nun eine Falle ist!?“

„Egal. Und wenn es keine ist?“ kontert der Gummijunge knapp und schreit weiter. Man hört wie das Baby-Geschrei lauter wird, doch dann hören die Piraten eine weitere Stimme. Die Stimme eines Mädchens. Sie ruft zurück.

„Hallo! Ist da jemand?! Bitte helft uns!! Hallooo!!“ ruft die Stimme. Die Kombüsen-Tür wird aufgerissen und ein aufgeregter Koch stürmt zu Luffy und Lysop an die Reling.

„Die Schreie einer hilflosen Frau!!“ sein Auge blickt auf den Ozean. Die Sunny steuert auf das kleine Fischerboot zu. Eine junge Frau, etwa in Namis Alter, trägt ein kleines Kind in den Armen. Ihre Augen sind geschlossen. Sie ruft erneut.

„Bitte rettet uns!“

„Wir kommen! Kannst du uns sehen?!“ fragt Luffy und winkt wild mit den Armen.

„Nein! Tut mir Leid. Ich kann euch nicht sehen! Ich kann gar nichts sehen!“ ruft die Frauenstimme ihnen entgegen.

„Warum das denn nicht?“ fragt der Smutje und beugt sich weiter vor.

„Ich bin blind!“
 


 

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Im Moment kann ich euch noch nicht sagen, wie viele Kapitel diese Kurzgeschichte haben wird, aber ich werde versuchen regelmäßig etwas hochzuladen. :)
 

Bis zum nächsten Chapter!

Gestohlener Sinn

„Geht es dir und deinem Kind gut?“

„Wir sind in Ordnung, aber das ist nicht mein Kind. Emilie wurde mir in die Hand gedrückt, als ich in das Boot hineingeworfen wurde. Ach, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Sophie.“
 

Die Frau mit den beigen Haaren und den geschlossenen Augen sitzt mit einem Glas Orangensaft auf dem Sofa der Kombüse. Nachdem die Piraten das kleine Fischerboot aufgelesen haben und die zwei Hilflosen an Bord gebracht haben, ist Chopper sofort zu ihnen geeilt. Die Navigatorin hat ihr das Baby abgenommen und Robin führte sie die Treppe zur Küche hinauf.
 

„Hineingeworfen?“ wiederholt der Schwertkämpfer und zieht die linke Augenbraue nach oben. Skeptisch blickt er auf das zierliche Mädchen.

„Unser Schiff wurde überfallen, als ich gerade dabei war, den Kurs zu überprüfen.“ Fängt sie an und nippt vorsichtig am Getränk. Ihre Bewegungen sind sehr langsam und nervös und erinnern eher an eine alte Dame, als an eine junge Frau.

„Bist du Navigatorin? Obwohl du blind bist?!“ Nami hält das Kind in den Armen. Der Koch stellt sich neben sie und übergibt ihr eine kleine Flasche mit warmer Milch. Das Baby, das laut der Frau Emilie heißt, hebt die Hände und öffnet brav den Mund. Sie trinkt und gluckst vergnügt auf.

„Ja…nein... Ich meine… ich bin erst seit dem Überfall erblindet. Wie gesagt, wir wurden überfallen…“
 

Vor einigen Stunden auf einem kleinen Schiff in der Neuen Welt…
 

„Es ist heute wieder so warm. Nicht zum Aushalten! Wie kommen wir voran?“ eine Frau taucht hinter Sophie an Deck auf und blickt zum Himmel.

„Wir haben fast eine Flaute. Wenn nicht bald wieder ein bisschen Wind entsteht, müssen wir die Männer zum Rudern verdonnern.“ Sie lächelt. Nachdenklich wendet sie sich wieder dem Eternal Port in ihrer Hand zu. Der Kurs stimmt, aber ohne Antrieb erreichen sie ihre Heimatinsel nicht mehr rechtzeitig.

„Tja. So ist das Meer nun mal…“ die andere Frau setzt sich auf den Rand der Reling und schaut zur Seite.

„Wo ist eigentlich Emilie? Schläft sie endlich?“

„Ja, endlich. Diese Energie hat sie bestimmt von ihrem Vater. Er war schon immer der Abenteurer von uns Beiden gewesen…“

„Ob alles gut gehen wird?“ Sophie legt ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin.

„Ich-“ Ein Knall durchbricht die Luft und wird zu einem lauter werdenden Pfeifen. Plötzlich bekommt das Schiff einen Ruck und die Frau springt schnell von der Reling und sieht sich um.

„Was war das?!“

„Ein Schuss!! Wir werden angegriffen!“ ruft Sophie und schlägt Alarm. Ihre Freundin rennt unter Deck, zu ihrem Kind.
 

„Und was ist dann passiert?!“ Luffy hängt an Sophies Lippen und beugt sich neugierig über den Tisch. Emilie ist inzwischen eingeschlafen und schlummert nun in den Händen der Archäologin, nachdem Nami sie der Schwarzhaarigen gegeben hat. Robin sitzt neben Sophie auf dem Sofa und hört aufmerksam zu.

„Ein Piratenschiff ist wie aus dem Nichts erschienen und hat versucht uns zu entern. Unsere Männer haben das Schiff tapfer verteidigt, doch als der Käpt’n der Bande auftauchte, sahen wir uns geschlagen. Er berührte ein Ohr von einem unserer Kadetten und dann ging alles sehr schnell.“ Sie pausiert. Der Kanonier nimmt ihr schweigend das leere Glas ab und stellt es auf den Tisch. Sophies Hände werden zu Fäusten und liegen angespannt auf ihren Oberschenkeln. Sie atmet einmal ein und fährt fort.

„Auf einmal konnte der Kadett nichts mehr hören. Er ist taub geworden. Die anderen Männer waren so geschockt, dass sie nicht schnell genug reagiert haben. Einer wurde am Oberkörper berührt und konnte anschließend nichts mehr fühlen! Unser Schiffsarzt ist auch zum Opfer von der seltsamen Teufelskraft des Piraten geworden. Seine Stimme versagte nach einer Berührung seiner Kehle. Meine Freundin kam zu mir geeilt. Sie hielt Emilie in ihren Armen, fest umschlugen. Doch der Pirat stellte sich zwischen uns und bedeckte mein Gesicht mit seiner großen Hand. Ich spürte, wie er über meine Lieder fährt. Danach konnte ich meine Augen nicht mehr öffnen. Ich wurde von jemanden in eines der Rettungsboote gestoßen. Mir wurde Emilie still in die Hände gedrückt. Das Boot ist hinuntergelassen worden und wenige Momente später befanden das Baby und ich uns auf dem weiten Meer wieder…“ sie seufzt leise auf.

„Oh mein Gott, wie rührend! Dazu könnte man glatt heulen!“ flennt Franky los und wird von Sanji gestoppt.

„Dann heul wenigstens leise, du Hohlbirne. Sonst weckst du das Kind auf!“

„Dann ist deine Blindheit also wegen einer Teufelsfrucht entstanden, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.“ Sagt Brook und trinkt einen dampfenden Tee am Tisch. Neben ihm liegt Luffy noch immer halb auf dem Tisch. Seine Arme sind nach vorne gestreckt. Er blickt mit seinen großen Augen auf Sophie und geht dann langsam auf sie zu.

„Luffy?“ der Kanonier blickt seinem Käpt’n fragend hinterher. Der Gummijunge hockt sich vor der Frau hin und mustert sie eingehend.

„Wir sind auch Piraten. Einige von uns haben auch Teufelskräfte.“ Meint er knapp.

„Luffy! Das ist jetzt der falsche Zeitpunkt ihr so etwas zu sagen!“ empört geht Nami auf den Schwarzhaarigen zu, doch dann lacht Sophie kurz auf.

„So ist das. Aber warum habt ihr mir dann geholfen?“ meint sie nur mit einem Lächeln im Gesicht. Luffy legt den Kopf zur Seite.

„Warum denn nicht? Du wärst sonst mit dem Kind gestorben. Das ist doch blöd.“ Jetzt grinst auch Luffy, obwohl er weiß, dass sie es nicht sehen kann.

„Stimmt. Das ist blöd. Aber ich habe das Gefühl euch vertrauen zu können. Und eine Wahl habe ich in meiner jetzigen Situation sowieso nicht, oder?“ lacht sie und streckt die Hand nach vorne. Luffy blinzelt mehrmals und richtet sich dann auf.

„Wem darf ich denn für die Rettung danken?“ fragt sie und zuckt etwas zusammen, als Luffy ihre Hand fest drückt und schüttelt.

„Monkey D. Luffy. Dem zukünftigen König der Piraten!“

„Nett dich kennen zu lernen, Luffy!“ ihre Hand wandert wieder auf ihren Schoß.

„Und ich bin Chopper. Der Schiffsarzt.“

„Ich heiße Nami und bin auch Navigatorin.“

„Freut mich. Ich heiße Nico Robin.“

„Franky!“

„Zorro.“

„Mein Name ist Lysop! Ein starker Krieger des Meeres.“

„Ich heiße Sanji und bin der Smutje dieser Crew. Wenn du irgendwelche Wünsche haben solltest, kannst du dich jederzeit bei mir melden, meine Schönheit.“

„Yohohohohoho! Brook ist mein Name. Ein lebendiges Skelett und leidenschaftlicher Musiker.“

Sophie lächelt in den Raum. Sie steht plötzlich auf und verbeugt sich tief.

„Vielen Dank euch allen! Mir ist es egal, ob ihr Piraten seid oder nicht! Ihr habt Emilie und mich gerettet!“

„Hahaha! Du bist lustig, Sophie! Ich mag dich. Deshalb werde ich dir helfen! Wenn ich diesen komischen Kerl finde, der dich blind gemacht hat, trete ich ihm so fest in den Arsch, dass er bis zur Sonne fliegt!“ ruft Luffy etwas zu laut. Emilie bewegt sich leicht in Robins Armen. Sie öffnet ihre Lieder und die himmelblauen Augen treten wieder zum Vorschein. Sie macht ein paar seltsame Geräusche und fängt dann an zu schluchzen.

„Toll, Käpt’n. Jetzt hast du sie geweckt!“ verärgert blickt Nami den Strohhutträger an. Luffy hüft zu Robin und blickt in das Gesicht des weinenden Kindes in ihrem Schoß.

„Hihi! Nami wird sich bestimmt gerne um dich kümmern.“ Lacht er und blickt zu Nami. Ihre Augen weiten sich.

„Warte… WAS?!“

Babysitter

‚Das wirst du mir büßen, Luffy…‘ grummelnd macht sich die Navigatorin mit Emilie auf dem Weg zum Badezimmer. Wie zu erwarten muss sich Nami von jetzt an um das Wickeln kümmern. Das Problem ist nur: An Bord befinden sich weder Windeln, noch Baby-Puder oder sonstiger Kinderkram, wenn man von Luffys gigantischem Teddybären absieht. Warum hat er auch diesen blöden Staubfänger auf der letzten Insel beim Dosenwerfen gewonnen? Jetzt sitzt der nur noch in der Ecke der Jungenkajüte rum und wird nicht mehr angerührt.

‚Typisch Luffy…‘ flucht sie wieder in Gedanken und legt das Kind vorsichtig auf eine kleine Liege, die Franky vorhin in null-komma-nichts fertig gebaut hat. Jetzt bleibt Nami keine andere Wahl als kreativ zu werden. Sie schnappt sich einige Tücher und schneidet sie mit einer Schere zurecht. Emilie schreit zum Glück nicht mehr, da sie nun die Navigatorin bei der unfreiwilligen Arbeit mit ihren blauen Augen beobachtet.
 

„So! Fertig!“ Lysop wischt sich den Schweiß von der Stirn. Wenn die Hitze nicht bald wieder verschwindet, wird die Kühlung des Schiffes nicht mehr länger durchhalten. Der Kanonier blickt auf sein Werk. Er schwingt es in der Hand auf und ab und ein Rasseln ist zu hören.

„Was ist das, Lysop?“ fragend sieht Chopper auf. Inzwischen liegt er schon mit dem ganzen Körper in der Wasserschale. Der Schütze dreht sich zu seinem pelzigen Freund und präsentiert seine Arbeit.

„Das ist eine Baby-Rassel. Damit kann Emilie spielen und sich beschäftigen.“

„Ui, wie nett von dir! Da wird sie sich bestimmt freuen.“

„Wer wird sich freuen?“ Zorro läuft über die Wiese und trocknet seinen verschwitzen Körper mit einem Handtuch trocken. Bei dem Wetter macht das Krafttraining einfach keinen Spaß und seine Hände rutschen immer wieder von den Hanteln ab.

„Emilie. Lysop hat für sie ein Spielzeug gebastelt.“ Erklärt der kleine Arzt und deutet mit dem Huf auf die dunkelgrüne Rassel.

„Dann kannst du Luffy auch gleich etwas basteln. Der nervt mich schon die ganze Zeit mit seiner Langeweile.“ Mit dem Daumen nach hinten gerichtet deutet er auf seinen Käpt’n, der wie ein Kartoffelsack über der Schaukel liegt und gegen die Holzwand guckt.

Die Tür der Kombüse wird aufgerissen und ein ebenfalls verschwitzter Smutje schleppt sich aus dem Zimmer. Er schaut auf die Temperaturskala: 42°C!

„Das hält ja kein Mensch mehr aus.“ Stöhnt er und lockert seine Krawatte. Das Sakko hat er heute gar nicht erst angezogen. Mit hochgekrempelten Hosenbeinen und Hemdärmeln tritt er ins Freie.

„Wie sieht es mit Abendessen aus, Kochlöffel?“

„Wenn du bei 45° Raumtemperatur essen willst, dauert es nicht mehr lange. Wegen dem Herd und dem Ofen ist es in der Kombüse nicht mehr auszuhalten. Ich würde vorschlagen, dass wir heute draußen essen, wenn die Sonne untergegangen ist. Was meinst du, Käpt’n?“ Sanji beugt sich über die Reling über der Wiese und schaut auf den lebendigen Sandsack auf der Schaukel.

„Ja…Klingt gut.“ Meint er mit heraushängender Zunge.

„Ok. Dann soll Franky den Grilltisch auf die Wiese tragen. Brook und der Spinatschädel sollen ihm dabei helfen. Ich schau mal nach Robin und Sophie.“
 

„…Und als letztes haben wir unseren Koch, Sanji. Er hat-“

„Guten Abend meine Schönheiten.“ Sanji öffnet die Tür der Aquarium-Lounge. Seine Krawatte hängt jetzt nur noch offen über den Schultern und sein Hemd ist halb aufgeknöpft. Robins kurzes, weinrotes Kleid klebt an ihrem Körper und Sophie hat ihre Strickjacke ausgezogen und trägt ein rosafarbenes Top.

„Hallo, Sanji. Ich wollte dich gerade beschreiben.“ Meint die Archäologin mit einem Lachen im Gesicht. Fragend zieht der Koch seine gekringelte Augenbraue nach oben.

„Beschreiben?“

„Robin ist so freundlich, mir alle Crewmitglieder zu beschreiben. Ihr scheint ja ein ziemlich bunter Haufen zu sein.“ Lächelnd sind die geschlossenen Augen auf Sanji gerichtet. Zum Glück kann sie noch hören, aus welcher Richtung die Stimmen kommen.

„Achso. Ähm…also ich bin 21 und 1,80m groß...“ Fängt Sanji an und steckt die rechte Hand in die Hosentasche.

„Er trägt meistens Anzüge oder Hemden.“ Fährt Robin fort.

„Meine Haarfarbe ist blond und mein linkes Auge ist vom Pony verdeckt.“ Sanji streicht sich mit der anderen Hand durch das schweißnasse Haar.

„Und warum ist das so?“ will Sophie auf einmal wissen und legt den Kopf neugierig zur Seite. Robin kichert und hält den angewinkelten Zeigefinger auf die Lippen.

„Seine Augenbrauen sind parallel gekringelt. Wahrscheinlich möchte er nicht, das man beide Augen gleichzeitig sieht.“

„R-Robin!“ mit knallrotem Kopf steht der Smutje da. Sophie fängt an zu lachen.

„Wie drollig.“ Meint sie.

„D-Drollig?“

„Ja!“ lacht sie weiter. Robin lächelt sie an und Sanji fängt nun auch an zu lachen. Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

„LUFFY!“ das Lachend verstummt, als Namis Geschrei von draußen erklingt. Sanji schluckt einmal und öffnet vorsichtig die Tür zum Deck.
 

„Uhaa!! Nami!?“ Luffy erschrickt sich so sehr, dass er von der Schaukel auf das Gras fällt. Die Navigatorin stapft wütend auf ihren Käpt’n zu. In ihren Armen liegt eine lachende Emilie. Anscheinend hat sie Freude an dem ganzen Tumult an Bord.

„Hier! Wenn ich schon das Wickeln übernehmen muss, kannst du sie auch beschäftigen. Viel Spaß!“ und damit legt Nami das Baby in Luffys Hände. Verwirrt nimmt er das Kind in den Arm.

„Stütze ihren Kopf und lass sie nicht aus den Augen. Das solltest du ja wohl noch hinkriegen!“ und schon ist Nami die Treppen hochgelaufen und verschwindet hinter der nächsten Ecke.

„Ähm…“ der Gummijunge hält noch immer Emilie verwirrt in den Armen und weiß nicht, was er tun soll. Das Baby hat aufgehört zu lachen und mustert den Strohhut auf Luffys Kopf.

„Hm?“ der Käpt’n blickt nach unten. Emilie hält die kleinen Ärmchen nach oben, als ob sie etwas greifen will. Unglücklicherweise kommt Emilie jetzt an den Strohhut dran und nimmt ihn Luffy vom Kopf.

„Ah!“ schreit der Schwarzhaarige auf und sieht, wie Emilie seinen geliebten Schatz ansabbert. Empört nimmt er sein Eigentum wieder zurück und setzt ihn wieder auf den Kopf.

„Vergiss es! Den kriegst du nicht! Nie!“

„Uhaaa!!!“ mit grellem Geschrei fängt Emilie an, um sich zu schlagen. Luffys überforderter Blick amüsiert seine Zuschauer. Lysop und Chopper liegen lachend auf dem Boden, während Zorro, Brook und Franky vergnügt der Baby-Show zuschauen. Der Tisch steht inzwischen bereit und Sanji geht leise über die Wiese, um nicht von Luffy gesehen zu werden. Das letzte was er jetzt braucht ist e-

„Sanji!“ der Käpt’n sieht hilflos zu seinem Koch, der wie erstarrt stehen bleibt. Wie ein Roboter dreht er sich um und blickt in Luffys große Augen.

„Mach doch was!“

„Äh…das geht nicht. Ich muss das Essen jetzt fertig machen.“ Sagt Sanji und verschwindet schnell in der Kombüse.

„Frag doch Zorro!!“ ruft er noch beim Rennen und knallt die Tür zu. Der Schwertkämpfer reißt entsetzt die Augen auf.

„Zorro! Hilf mir!“ verzweifelt geht Luffy auf seinen ersten Kameraden zu und hält ihm das strampelnde Kind entgegen. Zorro schluckt einmal und nimmt ihm Emilie schweigend ab. Erleichtert atmet der Strohhutträger auf, während der Schwertkämpfer wie eine Statur auf das schreiende Kind schaut. Die anderen haben aufgehört zu lachen und blicken gespannt auf ihren grünhaarigen Freund. Ohne ein Wort zu sagen nimmt er die Rassel und hält sie vor Emilies Gesicht.

„Guck mal, “ er bewegt es auf und ab, „für dich.“ Er gibt dem Kind das Spielzeug. Neugierig mustert das Baby das grüne Ding in ihrer Hand. Als das Rasseln ertönt fängt sie an zu kichern. Franky und die anderen fangen an zu klatschen.

„Was soll das denn jetzt?!“ fragt Zorro in die Runde.

„Zorro würde einen tollen Vater abgeben.“ Sagt Chopper und die anderen stimmen ihm mit einem Nicken zu. Mit rotem Gesicht wendet sich Zorro ab.

‚Das ist ja wie in Water Seven… Am besten gar nicht mehr daran denken. ‘

„Yohohoho. Da haben wir ja einen geeigneten Babysitter für die kleine Emilie gefunden.“

„Hoffen wir, dass wir diesen seltsamen Piraten schnell finden. Ich glaube, lange hält es Zorro nicht mit dem Baby aus.“

„Die Langnase hat Recht. Machen wir uns vom Acker, bevor wir auch noch zum Babysitter degradiert werden.“

Wetterumschwung

Ein wohlriechender Duft strömt in Luffys Nase und lässt ihn aufblicken.

„Hm?“ neugierig steht er von seinem Lieblingsplatz auf und sieht nach hinten. Bis eben hat er noch der untergehenden Sonne zugeschaut, doch nun blicken seine neugierigen Augen über die Sunny. Er springt vom Löwenkopf und landet mit einem Rumps auf den Planken des Bugs. Der Cyborg sieht seinen Käpt’n über das Steuerrad an. Wortlos rennt Luffy los und lehnt sich über das Geländer, um die Wiese sehen zu können.

„FUTTEEEEERR!!“ brüllt er voller Freude und reißt die Fäuste in die Luft. Mit einem Seufzer blickt der Smutje zu dem Gummijungen.

„Du bist ja lauter als ein Schiffshorn.“

„Hihi, Danke!“ Luffy stürmt zum Tisch und grinst Sanji an.

„Das war kein Kompliment, du Trottel!“

„Oh, ach so.“ der Strohhutträger beißt in die erste Fleischkeule und scheint seine Umgebung komplett ausgeblendet zu haben. Nami und die anderen kommen mit schnellen Schritten zur Wiese. Sanji hat als Koch mal wieder ganze Arbeit geleistet. Eine große Schale mit frischem Salat steht am linken Ende des Tisches und in der Mitte befindet sich ein kleiner Korb mit Baguetten und Brot. Der Orangensaft schwimmt glänzend in zwei Glaskrügen, während Tee und Kaffee dampfend neben dem Salat stehen. Die Beilagen wie Fleisch, Käse oder Ei liegen hübsch dekoriert auf Tellern bereit. Der Tisch musste von Franky extra verlängert werden, damit genug Platz für Luffys Fleischkeulen da ist. Freudig schlingt der Käpt’n seine simple Lieblingsspeise auf der Bank hinunter.

„Beeilt euch, bevor er wieder alles wegfrisst.“ Meint Sanji. Das müssen sich die Crewmitglieder nicht zwei Mal sagen lassen.

„Sag mal, Zorro. Wo ist eigentlich Emilie?“ fragt Lysop und rettet die letzten Brötchen vor dem gierigen Fresssack mit dem Strohhut auf dem Kopf. Der Schwertkämpfer bekommt von Sanji eine warme Flasche Sake und schenkt sie in sein Glas ein.

„Dass du zu fast jedem Essen deinen Sake trinkst verdirbt dir nur den Geschmack, Moosschädel.“

„Mag sein…“ lustlos trinkt Zorro das Glas in einem Zug leer. Seine müden Augen fixieren den Schützen, der ihn immer noch fragend anguckt.

„Was ist jetzt mit Emilie?“ hakt Lysop nach und beißt in sein belegtes Baguette. Chopper hat sich neben ihn gesetzt und verputzt sein Käsesandwitch mit einem Bissen. Schnell greift er zum Glas und atmet erleichtert auf, als das Essen seinen Hals durchquert hat.

„Ahh~“

„Irgendwann erstickst du noch.“

„Sag doch so was nicht, Franky.“ Der kleine Elch blickt nervös zum Cyborg. Vielleicht sollte er doch etwas langsamer essen.

„Emilie schläft.“ Sagt Zorro knapp.

„Sie hat bestimmt Hunger. Ich geh sie holen.“ Sanji will sich gerade umdrehen, als Sophie mit unsicheren Schritten aus der Mädchenkabine tritt. Ihre Hände suchen die Umgebung nach Halt ab und finden schließlich das Geländer an dem sie nun entlang geht.

„Oh Sophie, meine Schöne~! Das Essen ist fertig~!“ trällert der Smutje mit pinken Herzaugen. Die blinde Frau geht langsam die Treppen hinunter.

„Warte. Ich helfe dir.“ Brook steht auf und nimmt Sophies freie Hand. Sie zuckt zusammen.

„Du bist ja wirklich ein Skelett.“ Lacht sie und geht mit ihm die letzten Stufen hinab.

„Yohohoho! Mit Leib und Seele… ich meine… nur mit Seele. Yohohohoho! Was für ein Knochenschüttler!“

„Sophie! Komm setz dich zu uns bevor Luffy wieder alles verputzt.“

„Ah. Ok. Vielen Dank.“ Sie wird von Brook zu ihrem Platz geführt. Wenig später kommt auch Sanji mit einer schlafenden Emilie in den Armen wieder auf die Wiese.

„Wie hast du das eigentlich angestellt, Zorro?“ fragt die Navigatorin und nimmt in Ruhe eine Portion Salat. Wenigstens dieses Gericht ist vor Luffys Mund sicher.

Robin blickt ruhig in die Runde und schenkt ihrer blinden Nachbarin den Tee nach.

„Frag lieber nicht…“ murrt Zorro wieder und streicht sich durch die grünen Haare. Dann fängt er an zu erzählen.
 

Vorher…

„Was findet ein Kind nur so toll an einer Rassel?“ der Schwertkämpfer sitzt mit verschränkten Armen im Schneidersitz und lehnt sich an der Wand an. Er hat Emilie mit in den Aussichtsturm genommen, um vor seinen nervigen Freunden endlich Ruhe zu haben. Nun krabbelt die kleine Emilie fröhlich mit der Babyrassel herum und lacht vergnügt auf. Auf Zorros Lippen legt sich ein schwaches Lächeln.

„Naja. Solange sie Spaß dran hat…“ langsam schließt er seine Augen. Ein kleines Nickerchen kann ja nicht schaden.

Wenige Minuten später wacht der Grünhaarige mit einem mulmigen Gefühl wieder auf. Entsetzt reißt er die halboffenen Augen auf als er sieht, wie das Baby an seinem Regal herumklettert, wo seine ganzen Hanteln aufbewahrt sind. Emilie scheint das wenig zu stören. Freudig greift sie nach einer der Gewichte und will es zu sich ziehen. Die Hantel rollt langsam auf die Kante zu und Emilie verliert das Gleichgewicht. Zorro legt einen rekordverdächtigen Hechtsprung ein und öffnet eine Hand um Emilie zu retten. Mit der anderen Hand fängt er die Hantel kurz über ihrem Kopf auf. Das Baby sieht ihn verwundert hat. Zorro liegt bäuchlings auf dem Boden und atmet erleichtert auf.

‚Knapper ging’s echt nicht… Vielleicht war es doch keine so gute Idee sie hier hoch zu bringen. Aber wo soll ich denn… Moment! Sie war doch gerade noch in meiner… Wo ist sie denn jetzt schon... Arg! ‘ der Pirat richtet sich wie vom Blitz getroffen wieder auf. Das Baby macht einen seltsamen Laut und Zorro dreht sich um.

„Achtung!“ ruft er unsinnigerweise und blickt auf den Stapel mit den Gewichtscheiben, der wie eine Pyramide aufgebaut ist.

‚Kann die auch noch was anderes außer klettern! ‘ denkt er sich und rennt auf das Kind zu. Emilie balanciert auf der Spitze. Plötzlich umfassen sie zwei große Hände.

„Hab ich dich! Und jetzt ist Schluss mit der Erkundungstour!“ Zorro nimmt sie auf die Schulter.

„Dann gehen wir halt woanders hin…“ murrt er. Emilie scheint jedoch wenig von der Idee begeistert zu sein und nicht von hier weg zu wollen. Sie hat aufgehört zu lachen und krallt ihre kleinen Finger fest in Zorros Haare. Dann fängt sie an zu schreien und zu ziehen.

„Hey! Lass das! Das tut weh!“

„Buaaaa!!“

„Blödes Gör. Lass meine Haare los! Arg!!“

„Uhaaa!!!“

„Ich versteh kein Wort! Hör auf so zu plärren!“ schreit Zorro und versucht Emilie von den Schultern zu nehmen. Sofort bohren sich ihre Finger fester in seine Haare.

„Lass los, verdammt noch mal!“

„Uhaaa!!!“

„Mann!!“

„Uhaaa!!!“

„Halt die Klappe!“

„Uhaaa!!“

„Das hält doch kein Mensch aus!!“

„Uhaaa!!“

„Ist ja gut!!“

„Uhaaa!!!“

„Dann bleiben wir eben hier!“

„…“

„Hm?“ Zorro bleibt wie angewurzelt stehen. Emilie hat doch tatsächlich wie auf Kommando mit dem Geschrei aufgehört. Sie lässt seine Haare los und kichert wieder vergnügt auf.

„Ich fühl mich leicht verarscht…“ der Schwertkämpfer setzt sich erschöpft auf die Bank und nimmt Emilie auf den Schoß. Sie kuschelt sich müde in den Stoff ein. Als sie eingeschlafen ist und Zorro sicher war, dass sie nicht so schnell wieder aufwachen wird, geht er durch die Luke ins Freie. Er läuft mit dem Baby auf dem Arm über die Wiese zum Aquarium.

„Hier kann sie wenigstens nichts anstellen…“
 

Beim Essen…

Sophie lacht auf.

„Das ist typisch für sie. Tut mir Leid, dass ich euch nicht gewarnt habe, aber Emilie ist von Natur aus sehr lebhaft und neugierig.“

„Da kenn ich noch so jemanden…“ Nami schielt über den Tisch zu ihrem Käpt’n.

„Auf jeden Fall kann sich jetzt jemand anderes um dieses Gör kümmern!“

„Jaja! Nachdem sie die Milch fertig getrunken hat, werden Robin und ich mit ihr etwas spielen und sie dann baden.“ Sagt die Navigatorin und legt die Servierte beiseite. Sie steht auf und nimmt Emilie aus Sanjis Arm, der gerade die leere Flasche in der Hand hält.

„Am nächsten Morgen entscheiden wir dann, wer als nächstes dran ist.“
 

In der Nacht…

„Ihr habt sicher schon von mir gehört…“ murmelt Lysop im Schlaf.

„Wo bleibt denn der Nachschlag?“ fragt Luffy und schnarcht mit Zorro um die Wette.

„Kommt ja gleich…“ antwortet Sanji.

„…Mein Name ist Käpt’n Lysop!“

„… Wow! So viel Zuckerwatte…“
 

Nami wird durch Emilies Aufschrei wach. Sie fährt hoch und reibt sich verschlafen die Augen.

„Jaja…“ lustlos nimmt sie das Kind in den Arm und geht mit ihr zur Tür.

„Wohin gehst du, Nami?“ fragt Robin, die ebenfalls durch das Geschrei wach geworden ist. Die Navigatorin zeigt auf Emilie.

„Verstehe.“ Die Archäologin lächelt und legt sich wieder hin. Sophie schläft weiterhin wie ein Stein.

Als Nami das Badezimmer erreicht hat sucht sie sich die selbstgemachten Windeln wieder zusammen und macht sich an die Arbeit. Einige Minuten später öffnet die Orangehaarige wieder die Tür und nimmt die Wäscheklammer von der Nase.

„So! Das wäre getan.“ Zufrieden blickt sie auf die wieder schlafende Emilie. Das Baby liegt in einem Laken zusammengerollt in ihren Armen.

„Sie ist so süß~!“ schwärmt Nami und geht durch die Bibliothek nach draußen.

Sie hält inne. Ihr Blick wandert nach oben. Die Nacht ist dunkel. Die Wolken verdecken die Sicht auf die Sterne und den Mond… Moment! Wolken?! Nami konzentriert sich und schließt die Augen.

‚Die Temperaturen sind gesunken! Der Luftdruck fällt…‘ sie fährt zusammen und läuft mit schnellen Schritten zur Mädchenkabine. Mit einem Knall öffnet sie die Tür. Robin und auch Sophie schrecken auf und blicken die leichenblasse Navigatorin an.

„Schnell! Wir müssen die Jungs wecken! Ein Zyklon kommt!!“

Der Überraschungsangriff

„Alle Mann auf ihre Posten!“ schreit die Navigatorin, während die verschlafenen Jungs über das Deck rennen und sich aufstellen.

„Zorro! Sanji! Holt die Segel ein!“

„Aye aye!“

„Luffy! Zieh den Anker hoch. Schnell!“

„Ah… ja!“

„Franky! Ans Steuer! Brook und Chopper, füllt die Colafässer nach!“

„Robin. Kannst du nach Emilie schauen? Bleib mit ihr und Sophie unter Deck!“

„Alles klar, Nami.“ Die Archäologin greift die Hand der blinden Frau und verschwindet mit ihr wieder in der Mädchenkabine. Der stärker werdende Wind bläst ihnen um die Ohren. Die Segel spannen sich und werden langsam nach oben gezogen. Die Wellen schlagen gegen die Thousand Sunny und lassen das Schiff unruhig hin und her schwingen. Die Gischt sammelt sich an der Wasseroberfläche und das pechschwarze Meer scheint sie verschlingen zu wollen.

„Der Anker ist eingeholt, Nami! Wir können loslegen!“ ruft der Käpt’n hektisch und läuft zum Bug. Franky sieht nach hinten. Zorro und Sanji springen gerade vom Mast, als die Pumpe anfängt zu arbeiten.

„Na dann wollen wir doch mal!“ der Cyborg umklammert das Ruder und umfasst mit der linken Hand den großen Hebel. Ein heftiger Stoß versetzt das Schiff in Schräglage, sodass Franky den Halt verliert. Der Zyklon zeigt sich im Westen mit gigantischen Ausmaßen und der Sturm pfeift immer lauter.

„LOS! WIR MÜSSEN HIER WEG!“ brüllt sie über das Deck. Luffy schnappt sich das Ruder und legt den Hebel um.

„Gummi-Version! Coup de…BUUUUUUUURST!!“ der gewaltige Stoß schleudert das Piratenschiff in die Höhe. Sie lassen den Zyklon hinter sich zurück und fliegen durch den schwarzen Nachthimmel.

„Wuhuuu!!!“ freut sich Luffy und übergibt das Steuer wieder an Franky.

„Wir sind entkommen!“ Chopper hüft vor Freude auf und ab, doch Nami blickt nachdenklich auf ihren Log-Port. Zwei Nadeln wackeln weiterhin stark, während die rechte ruhig nach unten zeigt.

„Sind wir etwa…?“ Nami reißt sich aus den Gedanken und rennt zur Reling.

„Was ist los, Namilein?“ Sanji geht zu ihr und sieht nach unten. Die Wolken verdecken die Sicht, doch langsam fliegt das Schiff wieder nach unten. Die Orangehaarige kneift die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen und sieht durch die durchlässige Wattedecke unter ihnen.

„Hm?“ nun ist auch der Musiker aufmerksam geworden. Zusammen mit den anderen geht er zum Rand.

„Was ist denn los, Nami?“ ruft Luffy vom Bug aus. Langsam öffnet sich die Wolkenansammlung und das Schiff wird in eine dicke graue Masse getaucht. Robin und Sophie treten aus der Kabine. Die Schwarzhaarige hat das Baby im Arm und beobachtet die gebannten Gesichter ihrer Freunde. Plötzlich schreit Nami auf.

„AHHH!!! NEIN!!“ flucht sie und reißt die Augen weit auf. Unter ihnen befindet sich kein Wasser. Nami blickt geschockt auf die Insel, auf die sie mit voller Geschwindigkeit zurasen.

„UHAAAAAAAA!!“ quietscht der kleine Elch und klammert sich an Zorros Gesicht fest.

„Wir werden zerschellen!“ heulend sinkt Lysop auf der Wiese zusammen, doch plötzlich springt sein Käpt’n auf die Reling. Luffy beißt auf seinen Daumen und pustet die Luft in seine Knochen.

„Gear 3!“

„Was hast du vor, Luffy?“ ruft Sanji und sieht wie der Gummijunge von Bord springt. Die Crew blickt ihm fassungslos hinterher. Luffy speichert die Luft in seinem Bauch und wird zu einer großen Gummikugel. Er schleudert seine Arme auf jeweils eine Seite der Thousand Sunny und drückt sich an den Kiel. Das Schiff kommt dem Boden immer näher. Ein großer Wald bedeckt die Insel wie eine grüne Decke.

„Luffy!“

„GIGANT BALLON!“ Luffy fängt den harten Aufprall ab und hängt mit aufgeblasenem Körper zwischen seinem Schiff und den zerdrückten Bäumen. Die Sunny sinkt ein Stück weiter ein, doch dann kehrt sich die Kraft um und die Piraten werden erneut in die Luft geschleudert.

„Ein Fluss!!“ schreit Nami voller Freude und zeigt mit ihrem Arm auf einen großen und breiten Fluss zwischen den Bäumen. Luffy verliert den Halt an der Reling und pustet in einem Zug die Luft aus seinem Körper.

„LUFFY!!“ Lysop muss mit ansehen, wie sein Käpt’n in der Dunkelheit verschwindet und irgendwo im Wald landet. Zorro reißt sich den verzweifelnden Chopper vom Gesicht und starrt durch die Nacht. Der Strohhutträger ist verschwunden.

„Haltet euch fest!“ warnt Franky seine Freunde. Die Sunny knallt auf die Wasseroberfläche und ist für einen Moment von einer großen Wasserfontäne umhüllt. Wie Regen prasselt das Wasser auf die Piraten nieder. Alle sehen sich still um. Emilie fängt in Robins Armen an zu schreien.

„Was ist passiert?!“ fragt Sophie, die sich noch immer an der Reling festklammert. Die Archäologin hilft ihr auf die Beine.

„Wir sind in einem Fluss gelandet. Unser Käpt’n ist von Bord gegangen und befindet sich irgendwo auf dieser Insel.“

„Wie schrecklich!“

„Keine Sorge, Sophie. Dem passiert so schnell nichts. Schließlich wird er mal der Piratenkönig werden!“ beruhigend tritt Nami zu den Frauen.

„In der Nacht werden wir ihn sowieso nicht mehr finden können. Am besten suchen wir ihn morgen früh.“ Der Smutje zündet sich gelassen eine Zigarette an und bläst den Rauch gen Himmel. Alle nicken und ziehen sich erschöpft in ihre Kojen zurück.
 

„Haben Sie das gehört, Käpt’n?!“ ein dicker Mann mit Säbel und lila Haaren zieht die Büsche am Flussrand beiseite. Das Piratenschiff mit der Strohhutflagge liegt mit zugezogenen Segeln im Wasser.

„Ja, habe ich…“ ein großer, hünenhafter Schatten tritt hinter einem Baum hervor. Er drückt seine glühende Zigarre am Boden aus und grinst mit gelben Zähnen in die Nacht.

„…Piratenkönig…Interessant.“ Murmelt er vor sich hin.

„Was ist Ihr Plan?“ fragt der andere Mann wieder.

„Warten wir bis zum nächsten Morgen. Sobald sie aufwachen schlagen wir zu…“

„Wäre es nicht besser, sie jetzt anzugreifen wenn sie schlafen?“

„Ha? Willst du mir damit sagen, dass mein Vorschlag nicht gut ist?!“ grimmig zieht der Schatten sein langes Schwert und berührt mit der Spitze die Kehle seines Crewmitglieds. Der dicke Mann schluckt und schüttelt heftig mit dem Kopf.

„Gut für dich… Es wäre viel zu langweilig, wenn wir sie im Schlaf angreifen würden.“
 

Am Morgen…

„Guten Morgen, meine Damen~!“ fröhlich begrüßt Sanji Robin, Nami und Sophie in der Kombüse. Die anderen stürzen sich gierig auf die frischen Brötchen und bekommen jeweils ein leckeres gebratenes Spiegelei.

„Wie sollen wir heute vorgehen?“ Brook sieht in die Runde und trinkt einen Schluck schwarzen Tee. Die anderen sehen sich nacheinander an. Nami geht zum Tisch und stemmt die Hände gegen die Hüfte.

„Wir können die Sunny nicht einfach alleine lassen. Wir haben keine andere Wahl als uns aufzuteilen. Leider wissen wir nicht, wo sich Luffy befindet, da er höchstwahrscheinlich in der Nacht umhergeirrt ist und sich total verlaufen hat. Mein Vorschlag wäre, dass wir uns in vier Gruppen einteilen. Eine bleibt hier und bewacht das Schiff. Vielleicht findet unser Käpt’n auch von alleine wieder zurück. Die anderen schwärmen in alle Richtungen aus und bleiben durch eine Teleschnecke in Kontakt.“

„Und wie werden die Gruppen eingeteilt?“ fragt Zorro.

„Nach dem Essen werden wir uns auf der Wiese treffen und losen. Dann kann sich keiner beschweren.“

„Klingt nach einem Plan.“ Der Blauhaarige nickt und verschränkt seine großen Arme vor seiner Brust.
 

Später…

„Emilie und Sophie bleiben von der Losziehung unbeteiligt, da sie sowieso auf der Sunny bleiben müssen.“ Sagt Nami und faltet den letzten Zettel zusammen. Plötzlich ertönt ein hässliches Lachen. Alle drehen sich erschrocken um und sehen zum Wald. Ein Schatten springt hervor und landet vor ihnen auf der Wiese.

„Gjajajajajaja!!!“ lacht der Hüne mit seinem blutroten Irokesen-Haarschnitt. Der groteske Körperbau ähnelt einem Monster und lässt den Schweiß auf Lysops Stirn wie Regen herunterfließen. Sophie zuckt zusammen, als sie die Stimme des Mannes erkennt.

„Das ist er!!“ schreit sie und fällt auf die Knie.

„Sophie!“

„Das ist der Kerl, der mich blind gemacht hat!“ die Augen der Piraten wandern von ihrer blinden Freundin auf den anderen Piraten. Er lacht schon wieder auf. Nami schnappt sich Emilie.

„Schnell! Wir müssen sie in Sicherheit bringen!“ sagt die Navigatorin zu Lysop. Er nickt und schnappt sich Sophie. Zusammen rennen sie unter Deck.

„Na warte…“ Sanji kocht vor Wut und wirft die Zigarette achtlos von Bord. Er stürmt los und kickt ins Leere. Der Mann ist blitzschnell ausgewichen und steht nun mitten auf der Wiese. Die Strohhutpiraten umkreisen ihn.

„Gjajajajaja! Mein Name ist Jack Hawkins! Käpt’n der J-Piratenbande!“

„J-Piraten? Was für ein blöder Name.“ Zorro zieht ruhig seine Schwerter.

„Was für eine große Klappe du hast. Die sollte man am besten Mal stumm schalten.“

„Wenn d-“ Zorro wird mitten im Satz unterbrochen, als Jack Hawkins wie ein Pfeil auf ihn losstürmt und ihn mit der Handkante am Hals trifft. Die gewaltige Wucht schleudert den Schwertkämpfer gegen die Holzwand. Brook und Franky blicken fassungslos zu ihrem Freund.

Chopper stürmt im Kung-Fu-Point auf seinen Gegner zu, der mühelos der Attacke ausweichen kann. Hawkins ballt seine Hand zur Faust und trifft den Arzt am Ohr. Chopper wird gegen die Reling geschleudert und verwandelt sich wieder zurück.

„Du blöder I-!“ flucht Sanji und reißt den Mund auf. Der Piratenkapitän fährt mit seiner Hand in den Mund des Smutjes und zieht sie blitzschnell wieder heraus.

„Once Fleurs! “ Robin lässt elf Arme auf dem Körper ihres Feindes wachsen, doch Hawkins ist zu schnell. Er schlägt Sanji in den Bauch und schleudert ihn in ihre Richtung, sodass sie ausweichen muss. Die Teufelsfruchtnutzerin verliert den Fokus und die Arme verwandeln sich in Blütenblätter. Der Koch stützt sich auf und spukt Blut aus seinem Mund. Er fährt mit seiner Zunge über seine Lippen und reißt die Augen auf.

„Strong Right! “ Franky schießt seine Faust ab und trifft den Oberkörper des Hünen. Jedoch scheint dies keine Wirkung auf ihn zu haben. Wie eine Betonwand steht Hawkins da und lacht auf. Plötzlich tauchen drei Schwerter in seinem Sichtfeld auf. Er springt im letzten Moment in die Luft, bevor Zorro seine Attacke beenden kann.

„Gjajajajaja! Ich verabschiede mich für heute von euch. Hat Spaß gemacht. Dann mache ich mich mal auf die Suche nach eurem Käpt’n.“ ruft er und verschwindet im Wald.

„Nein!!!“ schreien Brook und Franky. Sie wollen gerade hinterher springen, als Nami mit den anderen wieder an Deck kommt.

„Wartet! Geht nicht! Wir müssen Luffy als erstes finden!“ sagt sie und blickt in die Runde. Zorro steckt seine Schwerter zurück und berührt mit seinen Fingern seine Kehle.

„Zorro hat es erwischt.“ Sagt Franky und entfernt sich wieder von der Reling. Der Grünhaarige nickt und blickt in die Runde. Sanji sieht noch immer fassungslos ins Leere. Er fährt immer wieder mit der Zunge über das Blut.

„I-Ich…“ fängt er an. Robin und Lysop gehen auf ihn zu und der Kanonier hilft ihm auf die Beine.

„Du kannst nichts mehr schmecken.“ Sagt die Archäologin kurz, worauf eine bedrückende Stille an Bord eintritt.

„AHHHH!!!~“ Chopper rennt wie von einer Biene gestochen im Kreis und hält sich die kleinen Ohren.

„Chopper…” Nami holt einen Zettel mit einem kleinen Stift aus ihrer Hosentasche heraus und schreibt etwas. Sie hockt sich vor dem Schiffsarzt hin und gibt ihm den Zettel. Er liest ihn und wischt sich die Tränen aus den Augen.

„Das stimmt! Ich kann euch nicht mehr hören.“ Verzweifelt hält er die Notiz umklammert.

„Es tut mir so leid.“ Fängt Sophie auf einmal an. Nami schüttelt den Kopf.

„Es ist nicht deine Schuld. Jetzt haben wir noch einen weiteren Grund uns diesen Irokesen-Heini vorzuknöpfen! Wenn Luffy davon Wind bekommt, wird er nicht mehr aufzuhalten sein! Das schwöre ich!“
 

Irgendwo auf der Insel…

„Ich hab Huuuuuungeeeeerr!! Sanji! Zorro! Nami! Wo seid ihr denn alle!? Hier ist es so laaaaangweilig…“

Vom Höhenflug zur Bruchlandung

Das Laub knistert leise unter Zorros Schuhen, als er mit dem tauben Chopper durch das Dickicht läuft. Der kleine Elch dreht sich andauernd nervös hin und her, da seine Nase nun noch empfindlicher auf seine Umgebung reagiert als sonst. Der Schwertkämpfer hingegen sieht stumm geradeaus und weicht einigen Zweigen und Büschen aus. Der Schiffsarzt fühlt sich durch die unangenehme Stille unwohl und versucht wenigstens ein bisschen mit Zorro zu sprechen.

„Glaubst du, wir finden Luffy bevor die Sonne untergeht?“ fragt Chopper, ohne seine eigene Stimme zu hören. Er blickt zu seinem Freund auf, der ruhig seinen Kopf nickt und sich daraufhin wieder abwendet.
 

„Luffyyyy!!!!“ schreit der Smutje und schreckt einige Vögel auf, die mit lautem Flügelschlagen die Flucht ergreifen. Der Musiker schlägt mit seinem Schwert die Ranken beiseite. Sanji seufzt auf und sieht nach oben.

„Ob Franky und Namilein mehr Glück haben?“

„Yohohoho! Auf jeden Fall haben sie eine bessere Aussicht als wir!“ lacht Brook und sieht die Wolken hinter den Baumkronen vorbei ziehen.
 

„Wahnsinn!“ staunend betrachtet die Navigatorin die Insel aus der Luft. Ihre Augen schweifen über die weite Waldlandschaft.

„So kann uns Luffy bestimmt am schnellsten finden!“ meint der Cyborg und überprüft den Gasbrenner. Der Heißluftballon schwebt ruhig am Himmel. Die Orangehaarige bringt ihren Klimataktstock zum Vorschein. Mit wenigen Tricks entwickelt sich eine kleine Wolke am Himmel. Franky steuert mit Namis Anweisungen den Ballon in sichere Entfernung.

„Thunder Bolt Tempo!“ die Navigatorin schleudert aus ihrem Klimataktstock einen Thunder Ball und zielt auf die Gewitterwolke. Mit einem grellen Blitz entlädt sich die Energie. Zufrieden sieht sich Nami um.

„Ob er das gesehen hat?“

„Wer weiß… Wir sollten noch weiter nach Westen fliegen.“

„Alles klar!“ Franky macht sich an die Arbeit und steuert den Ballon nach links. Plötzlich hört Nami einen Schrei.

„Warte mal, Franky. Ich habe gerade was gehört…“ sie lauscht weiter. Die Stimme wird lauter.

„…MIIIIIIIII!!!!“ Franky dreht sich um und erblickt eine dunkle Gestalt, die wie ein Geschoss auf sie zufliegt.

„NAMIIIIII!!!!“ brüllt Luffy, der sich mit einer Gum Gum Rakete in die Luft geschleudert hat, als er die Gewitterwolke von Nami gesehen hat. Nun rast er mit voller Geschwindigkeit auf den Ballon zu. Die Navigatorin reißt die Augen auf.

„Spinnst du Luffy!!? Wir werden abstürzen!!“

„Warte Strohhut!!“ Franky versucht noch den Ballon auf einen anderen Kurs zu bringen, doch der Gummijunge ist zu schnell und landet direkt gegen den Ballon. Mit einem kräftigen Zusammenprall verliert Nami die Kontrolle über den Ballon und sie stürzen ab.

„Hahaha!! Ich hab euch endlich gefunden!! Juhuu!!“ lacht Luffy und klammert sich an der Oberfläche des Ballons fest. Franky und Nami werden im Korb heftig durchgeschüttelt. Der Gasbrenner geht aus und der Ballon verliert an Höhe.

„LUFFY DU VOLLIDIOT!!“ flucht Nami und ballt wütend die Faust. Ihr Käpt’n lacht weiterhin auf. Der Heißluftballon stürzt in die Baumkronen und verlässt den Luftraum mit einem gewaltigen Krachen.
 

„Hm?“ Lysop blickt auf und nimmt die Werkzeuge aus der Hand. Robin blickt von ihrem Buch auf.

„Was war das?“ fragt sie und steht auf. Der Kanonier läuft zur Reling, aber das Geräusch hat schon wieder aufgehört.

„Ich weiß es nicht.“ Gibt Lysop zu und geht wieder zu der Archäologin, die gerade die Teleschnecke vom Tisch nimmt.

„Das hörte sich wie ein Donnerschlag an.“ Sagt Sophie. Emilie spielt in ihren Armen vergnügt mit Lysops Babyrassel und scheint nichts mitbekommen zu haben.

„Ich frag mal Nami, ob irgendwas passiert ist.“ Meint sie und wählt die Nummer. Es verstreichen mehrere Sekunden, aber die Navigatorin meldet sich nicht. Skeptisch blickt Lysop auf.

„Sagen wir den anderen Bescheid.“
 

Chopper spürt eine Hand auf seinen Schultern und zuckt zusammen. Der Schwertkämpfer ist stehen geblieben und bittet seinem Freund zu warten. Er kramt in seiner Hosentasche rum. Der Elch legt den Kopf schief, doch dann holt Zorro eine Teleschnecke heraus und nimmt ab.

„Hier ist Lysop! Wir haben vorhin einen Knall gehört und können Nami und Franky nicht mehr erreichen. Kommt bitte wieder zurück zur Sunny.“ Der Kanonier legt auf und die Schnecke schließt wieder die Augen. Der Schiffsarzt blickt Zorro fragend an. Der Schwertkämpfer deutet mit dem Daumen nach hinten.

„Sollen wir zurückgehen?“ fragt Chopper und Zorro nickt. Zusammen gehen sie wieder zurück.

„Hier geht es lang, Zorro!“
 

„Bölle bölle bölle…“

„Die Teleschnecke!“ Sanji sucht in seinen Taschen, doch plötzlich stellt sich Brook in Angriffsposition. Der Smutje gesellt sich zu ihm und blickt durch das Unterholz. Auf einmal spürt der Koch einen Stich im Nacken und greift reflexartig hin. Eine dicke Nadel hat sich in seine Haut gebohrt. Er fühlt wie seine Glieder schwer werden und sinkt auf die Knie.

„Verdammt. Ein Hinterhalt!“ flucht Sanji auf und warnt Brook noch rechtzeitig. Mehrere Männer stürmen los und kommen von allen Seiten. Die Teleschnecke verstummt.

„Zum Angriff!!“ rufen die Gegner.

„Yohooooooooooo!!!“ ruft Brook vor Schreck und reißt die Hände in die Höhe.
 

„Ich könnte dich jetzt bei lebendigem Leib begraben, Luffy!“ schreit Nami wütend und verpasst ihrem Käpt‘n eine heftige Kopfnuss. K.O. liegt der Strohhutträger auf dem Boden.

„Tut mir Leid, Nami. Ich wusste nicht, dass das passieren wird…“

„Dann denk beim nächsten Mal etwas nach!!!“ brüllen Franky und Nami im Chor und pflücken sich die letzten Blätter und Äste aus den Haaren. Der Ballon hat sich in den Baumkronen verfangen und hängt schlapp und aufgerissen über mehreren großen Ästen.

„Und was jetzt?“ fragt Franky.

„Wir müssen zur Sunny zurück und uns einen Plan überlegen, wie wir uns rächen können!“

„Warum rächen, Nami?“ Luffy sitzt nun im Schneidersitz auf dem Boden und legt den Kopf schief. Hat er was verpasst?

„Während du weg warst, wurden wir von diesem Heini angegriffen, der auch Sophie blind gemacht hat! Seine Piratenbande befindet sich irgendwo auf dieser Insel. Er hat Zorro stumm gemacht, Chopper ist taub und Sanji kann nichts mehr schmecken!“

„WAAAAAASSS!!!“ der Käpt’n kann seinen Ohren nicht glauben. Wie soll Sanji denn jetzt für ihn kochen?

„Wir sollten uns beeilen! Schließlich hat es dieser Hawkins auf Luffy abgesehen. Wahrscheinlich haben sie selber Suchtrupps losgeschickt.“ Der Blauhaarige sieht sich um.

„Der Typ kann was erleben!! Wer meine Crew angreift während ich nicht da bin kriegt es mit mir zu tun! Das ist unverzeihlich!“

„Dann los!“ die Piraten lassen den Ballon zurück und machen sich auf den Weg zum Fluss.

Gefangen

„Da verlässt man sich einmal auf dich und nun sitzen wir HIER!“

„Yohohohoho! Tut mir wirklich leid, Sanji. Aber sieh‘ es doch mal positiv…“

„POSITIV!? Wir sind gefesselt, in einem Käfig eingesperrt und können REIN GAR NICHTS machen!!“ flucht der Smutje wütend und wälzt sich in den Fesseln unruhig hin und her. Für Brook haben die Männer extra Seesteine verwendet, sodass dieser ironischer Weise wie tot in dem benachbartem Käfig liegt. Das Gefängnis der Piraten beschränkt sich auf ca. je 2m² und steht direkt beim Lager der J-Piratenbande. Die Totenkopfflagge weht auf einem Wimpel vor dem Feuer. Einige Männer bewachen die Umgebung, während einer von ihnen direkt vor den Käfigen sitzt. Allerdings sind Sanji und Brook nicht die einzigen Gäste im Lager. Am Waldrand steht ein sehr großer Käfig, in dem mehrere müde aussehende Personen liegen. Sanji tippt auf ca. 15 Menschen, davon 5 Frauen.

„Hey, John! Ich soll dich ablösen!“ ruft plötzlich einer der Piraten. Brook sieht auf, als sein Bewacher sich regt und mit einem Stöhnen auf die Beine kommt.

„Danke, Jean! Eine Pause wird mir gut tun.“

„Aber betrink dich nicht schon wieder!“ kommt es von einem jungen Mann am Lagerfeuer. Er winkt seinen Freund herüber.

„Das musst du gerade sagen, Jimmy!“

„Jetzt wissen wir wenigstens, warum diese Typen so einen bescheuerten Piraten-Namen haben. Ist ja zum kotzen!“ murrt der Koch und wendet sich ab.

„Was sollen wir jetzt machen?“ der Musiker blickt mit seinen leeren Augenhöhlen vom Lager zu seinem Kameraden, doch Sanji schüttelt nur lustlos den Kopf.

„Warten wir…“
 

„Seht mal! Da kommen Franky und Nami!“ ruft Lysop freudig und läuft zur Reling.

„Da sind Nami und Franky!!“ Chopper hüpft aufgeregt auf der Wiese herum und landet mit einem Satz auf der Schaukel.

„Das sagte ich doch gera… Ach ja…“ der Kanonier winkt seinen Freunden zu.

„Und sie haben unseren Käpt’n mitgebracht.“ Erkennt Robin mit einem sanften Lächeln. Sie blickt zu Sophie, die erleichtert aufatmet und dem Baby über die feinen, braunen Haare streicht. Emilie sieht sie eine Weile lang an. Ihr Mund öffnet sich, als sie anfängt wild mit den Armen zu rudern.

„Was hat sie?“ fragt die blinde Frau verwirrt und hält das Kind fest am Arm. Im gleichen Moment springen Nami, Franky und Luffy auf die Sunny.

„Oh nein… bin ich etwa wieder dran?“ gequält mustert die Navigatorin die kleine Emilie und seufzt. Doch nun gibt Sophie das Baby an Robin weiter. Die Archäologin lacht leise auf.

„Nein, keine Sorge. Sie muss nicht gewickelt werden.“

„Vielleicht ist sie krank?“ Nami beugt sich zu Emilie runter und blickt dann zu Chopper, der das Geschrei nicht bemerkt und Luffy weiterhin um den Hals springt. Der Strohhutjunge blickt seinen Schiffsarzt mit kindlichen Augen an, doch als er beginnt zu lachen hält er inne. Er fasst sich an die Ohren und steckt symbolisch seine Zeigefinger in die Ohrmuscheln. Der Elch nickt traurig und rennt zum Schwertkämpfer.

„Und Zorro kann nichts mehr sagen!“ jammert er, worauf Zorro etwas genervt die Augen verdreht.

„Fürs Kämpfen reicht es ja noch.“ Meint Luffy und verschränkt die Arme vor der Brust. Sein Kamerad nickt.

„Warum schreit Emilie denn jetzt? Sie hat kein Fieber.“ Nami nimmt die flache Hand von der Stirn des Kindes und sieht verzweifelt in die Runde.

„Sie hat bestimmt Hunger! Genau wie ich!“ lachend tritt Luffy näher an die Schreiende heran und grinst.

„Da könntest du sogar Recht haben.“ Der Schütze blickt in den Wald.

„Sanji und Brook sind also tatsächlich nicht zurückgekommen.“ Nachdenklich nimmt die Archäologin das Kinn zwischen Daumen und angewinkeltem Zeigefinger.

„Sie haben ebenfalls auf unser Klingeln nicht geantwortet…“

„Kein Essen?!“

„Kein Essen. Kannst du für Emilie Milch kochen, Lysop?“ fragend blickt Nami zu dem Kanonier.

„Klar, mach ich. So schwer kann das ja nicht sein.“ Mit diesen Worten nimmt er das Kind auf den Arm und geht in die Kombüse.

„Wir müssen sie suchen! Bestimmt hat dieser Irokesen-Idiot irgendwas damit zu tun!“

„Hey, nichts gegen Irokesen!“ protestiert der Cyborg empört und drückt gegen seine Nase. Ein Knall ertönt und schon befindet sich auf seinem Kopf eine blaue Irokesen-Frisur.

„Falscher Augenblick, Franky...“ seufzt Nami. Plötzlich spürt sie eine warme Hand auf ihrer linken Schulter und zuckt zusammen. Neben ihr steht der Käpt’n mit gesenktem Blick.

„Luffy…“ flüstert die Navigatorin und sieht die ernste Miene in seinem Gesicht. Der Gummijunge zieht seinen Arm ruhig zurück und ballt die Hand zur Faust. Die Adern ragen wie Würmer aus der Haut und lassen seine Hand erzittern.

„WER MEINEN FREUNDEN AUCH NUR EIN HAAR KRÜMMT WIRD DAFÜR BITTER BEZAHLEN! WIE SOLL ICH DENN JETZT WAS ESSEN?!!!“ brüllt Luffy aus voller Kehle. Die Vögel nehmen reiß aus und auch die Fische schwimmen schnell an der Sunny vorbei. Die Wasseroberfläche vibriert, doch die Strohhüte stehen wie Felsen in der Brandung auf der Wiese und tauschen ernste Blicke miteinander aus.

„Du denkst echt nur ans Essen, Käpt’n…“ lacht Nami.

„Sophie!“ die blinde Frau erschrickt, bei Luffys starkem Ton.

„J-Ja?“

„Du bleibst mit Emilie und Lysop hier! Wir werden uns diesen Typen vorknöpfen!“ der Strohhutjunge springt auf die Reling und dreht sich zu seiner Crew um. Er reißt den Arm in die Luft und gibt das Signal zum Losstürmen. Die anderen rennen los und gehen von Bord.

„Warte, Strohhut!“

„Hm?“

„Danke… Ich weiß gar nicht wie ich euch danken kann!“ die junge Frau steht auf und verbeugt sich. Luffy fängt an zu grinsen.

„Hihi! Wir sind bald wieder da!“ lacht er wie gewohnt und verschwindet mit seinen Freunden im Wald.
 

„Boss!!“ ein Matrose durchbricht die Stille am Lagerfeuer, als der hünenhafte Käpt’n aus dem Wald tritt.

„Habt ihr den Bengel gefunden?!“ fragt Jimmy und steht überrascht auf. Sanji und Brook horchen auf.

„Keine Sorge… Er wird kommen. Schließlich haben wir seine Freunde!“ er grinst böse zu den Käfigen herüber.

„Ich werde dir nie verzeihen, was du Sophiechen angetan hast!“ schreit der Smutje und rammt seinen Kopf gegen die Gitterstäbe.

„Beruhige dich, Sanji…“

„Einer Frau so etwas anzutun… ist unverzeihlich!“

„Du bist so edel!“ bewundert der Musiker seinen frauenverehrenden Kameraden.

„Wie soll sie sich denn in mich verlieben, wenn sie nichts sehen kann?!“

„Hey! Ihr da drüben!“ die Strohhutpiraten blicken verwundert zum anderen Käfig. Auf einmal sind fest alle Personen auf sie aufmerksam geworden und blicken fassungslos zu ihnen herüber.

„Hm? Was wollt ihr?“

„Du hast eine Frau namens Sophie erwähnt, richtig? Sie kann nichts sehen.“ Einer der Männer versucht mit brüchiger Stimme seine Fassung zu bewahren. Sanji und Brook nicken synchron.

„Dann hat sie es tatsächlich geschafft!“ die Tränen fließen aus den zugekniffenen Augen des Mannes. Neben ihm ist ein lautes Schluchzen zu hören. Eine Frau in Sophies Alter hält sich die Hand vor dem Mund. Die Tränen rollen ihr über den Handrücken und fallen auf den kalten Eisenboden des Käfigs.

„D-Dann…“ ihre Stimme bricht. Sanji mustert sie mit ernstem Blick.

„Dann ist sie am Leben!! Dann geht es ihr doch auch gut, oder?!! Meinem Kind geht es doch gut!? EMILIE!?“

Die Frau blickt durch die Gitterstäbe zu den Piraten. Es herrscht eine längere Pause, bis Sanji sich trotz der Fesseln langsam aufrichtet und anfängt zu lächeln.

„Es geht ihnen sehr gut. Sie sind beide in Sicherheit.“

„Oh Gott…!!“ Sophies Kameradin lehnt sich an der starken Schulter eines Mannes an. Sie vergräbt das Gesicht in seinem Hemd und weint sich die Seele aus dem Leib.

„Sie lebt… hörst du… sie lebt!“
 

„Hey ihr da!“ Jack Hawkins stapft wütend zu den Käfigen herüber und kommt vor Brook und Sanji zum Stehen. Er blickt auf die zwei Piraten hinab und fixiert sie mit seinen dunklen, schwarz-grauen Augen. Die Kälte die sich in den Pupillen wiederspiegeln sorgt für vollkommene Stille. Sophies Freunde blicken wie erstarrt zu dem Mann hinüber, der ebenfalls einige von ihnen wehrlos gemacht hat. Emilies Vater verflucht sich im Moment selber dafür, dass er seiner Frau keine beruhigenden Worte zuflüstern kann. Hawkins hat ihm die Stimme genommen und seine Frau fast blind gemacht. Seine Tränen rollen still hinab und sammeln sich an seinem Kinn.

„Wann glaubt ihr… wird euch euer Käpt’n retten?“ fragt Hawkins mit rauem Unterton und einem hämischen Grinsen im Gesicht, das Sanji am liebsten mit der Fußsohle zum Mond kicken will.

Es kracht und einige Bäume landen hart auf dem Boden. Der Piratenkapitän dreht seinen Kopf zum Wald. Sanji grinst zufrieden.

„Jeden Moment!“

Ohne Sinne?

„AHHHHHHHHHHH!!!!!!“ der Schrei durchdringt den dichten Wald mit einer furchteinflößenden Wut. Die Tiere blicken verschreckt auf und mustern die vorbeirauschenden Piraten mit scheuen Blicken. Nami steckt im Sprint ihren Klimataktstock zusammen und springt über einen herumliegenden Baumstamm. Die Archäologin bildet mit Chopper und Franky das Schlusslicht. Der kleine Arzt galoppiert in seiner elchähnlichen neben ihnen her und folgt seinen Instinkten. Zorro zückt zwei Schwerter und zerschneidet störende Äste und Büsche mit einem Zug. Langsam ziehen sich die Bäume immer weiter auseinander und der Wald lichtet sich. Der Käpt’n schleudert seine Arme zu zwei Ästen und katapultiert sich durch die Kronen, nach draußen.
 

Die J-Piratenbande steht wie eine Mauer am Waldrand. Die Waffen und Schwerter zeigen in das Dickicht und warten auf ihre Beute. Hawkins überkreuzt seine Arme vor der Brust und steht mitten im Lager. Sanji und Brook sind noch immer in ihren Käfigen eingesperrt und warten mit gezwungener Geduld auf ihren Käpt‘n. 

Plötzlich taucht ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel auf. Luffy fliegt durch die Luft und landet mit einem gewaltigen Tempo im Lager der Piratenbande. 

Sophies Freunde blicken auf, als der Gummijunge wie ein Fels auf den Boden knallt und sicher zum Stehen kommt. 

„Luffy!!“ ruft Brook voller Freude und kann einige Tränen nicht mehr zurückhalten.

„Du bist spät dran!“ kommt es von Sanji. Luffy hebt den Kopf und fängt an zu grinsen.

„Hahaha!! Tut mir echt Leid, aber schneller ging’s nicht!“ lacht er und kratzt sich verlegen am Strohhut. 

„Wo sind die anderen?“ fragt der Smutje weiter, doch wie aufs Stichwort läuft in dem Augenblick ein grünhaariger Schwertkämpfer auf die Lichtung. Die Piraten feuern ihre Pistolen ab, doch Zorro läuft unbekümmert weiter und erledigt kurzerhand die störenden Männer in seinem Blickfeld. Franky, Nami und die anderen stürmen hinter ihm ins Freie.

„Hier sind wir doch.“ Meint Franky hämisch und grinst zu den Käfigen. Hawkins Fuß klopft ungeduldig auf den staubigen Boden. Luffy hat ihn noch immer nicht gesehen. Der Gummijunge hüpft vergnügt zu den Käfigen und hockt sich davor.

„Hihi! Zorro! Kümmer du dich bitte um Sanji und Brook.“ Zorro nickt stumm und schneidet mit seinen Schwertern durch die Luft. Die Gitterstäbe werden glatt durchgeschnitten und die Fesseln mit Leichtigkeit durchtrennt.

„Wenigstens zu so etwas bist du noch zu gebrauchen, Spinatschädel.“ Sagt Sanji und steht auf. Da sein Streitkamerad nichts erwidern kann, hebt Zorro seine linke Hand und berührt mit den Daumen die anderen Finger, sodass es wie ein Vogelschnabel aussieht. Der Smutje steckt sich eine Zigarette an und blickt zum Schwertkämpfer.

„Willst du mich provozieren?!“

„Sanji. Wir sollten den anderen helfen.“ Unterbricht der Musiker seinen Kameraden und zeigt auf die restliche Crew, die sich momentan gegen die J-Piraten anlegen. Sanji nickt und läuft los. Luffy ist inzwischen mitten im Gefecht und schlägt einen Piraten nach dem anderen K.O.. Der Käpt’n sieht sich um und rennt zu Hawkins.

„Hey! Bist du dieser Irokesen-Heini?!“ ruft Luffy und kommt einige Meter vor ihm zum Stehen.

„Nichts gegen Irokesen!“ 

„Immer noch falscher Augenblick, Franky!“

„Ich bin der Kapitän dieser Crew, wenn du das meinst, Strohhut!“ antwortet Jack mit finsterem Blick. Skeptisch scannt er Luffys Erscheinung und zieht eine Augenbraue nach oben.

„Ist doch dasselbe! Dann hast du auch meine Freunde bestohlen!“

„Bestohlen?“ grinst der Irokesen-Mann wissend.

„Du hast ihnen die Sinne gestohlen!“

„So so… Und du willst dich jetzt rächen?“

„Ich werde mich rächen und dir in den Arsch treten!!“ 

„Gjajajajaja!! Ich freu mich schon drauf!“ erwartungsvoll fährt sich Hawkins mit der Zunge über die Lippen. Seine grauenhafte Lache dringt in Luffys Ohren. Er geht mit seinem linken Bein zurück und springt los.

„GUM GUM… PISTOLEEEE!!!“ die Faust schnellt nach vorne, doch sein Gegner kann dem Schlag mühelos ausweichen. Wie ein Blitz verschwindet er aus Luffys Sichtfeld. Der Gummijunge blickt sich um. Er fährt zusammen und weicht reflexartig nach hinten aus, bevor Hawkins mit seinem Säbel zuschlagen kann. 

„Sieh mal einer an… ein Haki-Nutzer…“ 

„Rüstungshaki!“ Luffys Hautfarbe ändert sich am Arm und er stürmt mit einer schwarz-glänzenden Faust nach vorne. Der Piratenkapitän weicht nicht aus. Stattdessen hält er seine Waffe nach vorne. Mit einem Grinsen im Gesicht wird die Klinge ebenfalls schwarz und hart. Luffys Faust knallt gegen die Waffe. Der Gummijunge beißt die Zähne zusammen und versucht das Schwert zu durchbrechen.

„Vergiss es, du Kautschuk-Imitat!“ Hawkins schlägt seine Waffe zur Seite, sodass Luffy sich mit einem Flick-Flack erneut nach hinten retten muss. Als er nach vorne blickt ist sein Gegner verschwunden. 

„Sinnestäuschung!“ auf einmal taucht Hawkins wieder auf, doch nun ist er zehn Mal zu sehen und Luffy ist von ihnen umzingelt.

„Gjajajaja!“ lachen alle synchron.

„Gear 2! Gum Gum… JET GATLING!!“ die Fäuste durchdringen die Imitate. Sie lösen sich in Luft auf und Luffy blickt sich erneut um. Noch bevor er reagieren kann spürt er eine Faust im Gesicht.

„Mind Stealing!“ ruft Hawkins und berührt Luffy Zunge mit einem Finger. Durch sein Haki wird Luffy gegen einen Baum geschleudert. Das Blut spritzt aus seinem Mund und bringt den Strohhutträger zum Husten.

„Das war der Erste. Fangen wir zunächst mit den unwichtigeren Sachen an!“ grinst Hawkins worauf Luffy mit einem Satz wieder aufsteht und erneut angreift. Jedoch reicht seine Geschwindigkeit trotz des Gear 2 nicht aus, um mit seinem Gegner mitzuhalten. 

Plötzlich wird er von hinten gepackt und nach oben gezogen. Sein Hals wird zugedrückt.

„Hey! Was soll das!!! Lass mich sof…“ seine Stimme verstummt.

„Gjajajaja!! Jetzt muss ich wenigstens nicht mehr dein dämliches Gelaber mitanhören! Und jetzt die nächsten Sinne!!“ Hawkins berührt Luffys Nase, seine Ohren und danach seine Augen. Zorro und die anderen blicken wie erstarrt auf ihren Käpt’n.

„LUFFYYY!!“ schreit Nami aus voller Kehle. Hawkins schleudert ihn in die Luft. Wie ein nasser Sack landet der Gummijunge auf dem Boden.

„Wenn ihm der letzte Sinn gestohlen wird, ist es aus!!“ panisch rennt Chopper zu seinem Käpt’n.

„Wenn er keine Sinne mehr hat, kann er seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen. Er ist dann nur noch eine leere Hülle.“ Sagt Robin, worauf den anderen ein Schauer über dem Rücken läuft.

„Luffy!!“ der Elch kniet sich vor seinem Käpt‘n hin und hebt seinen Kopf. Seine Augen sind geschlossen.
 

Jemand hält mich. Es ist flauschig… CHOPPER! Chopper ist da! Ich kann die Augen nicht aufmachen! Sagt er was? Ich sollte ihm antworten… Wie? Verdammt! Was soll ich machen?! Ah! Ich kann ihn spüren. Mein Körper tut weh, aber ich kann ihn noch spüren… also kann ich noch kämpfen… 

Freunde…könnt ihr meine Augen und Ohren sein?
 

Luffy hebt langsam die Hand und hält Choppers Arm. Er richtet sich auf und fährt sich durch die Haare.

„Luffy…“ die Tränen fließen dem kleinen Arzt über das Gesicht.

„Wir müssen ihm helfen!“ Nami und die anderen stoppen ihre Angriffe und rennen auf ihren Käpt’n zu.

„Aber wie? Er kann uns nicht hören oder sehen!“ Sanji blickt sich um. Hawkins steht noch immer da und wartet. Anscheinend gefällt es ihm, seinen Gegner so hilflos zu sehen. Er lacht und pfeift seine Crew zurück. Die Piraten stecken ihre Waffen ein und verschwinden im Wald. 

„Wir müssen für Luffy kämpfen!“ Brook blickt auf den sitzenden Gummijungen.

„Wie können wir denn gewinnen, wenn nicht mal Luffy gegen ihn etwas ausrichten konnte?!“ verzweifelt sieht Nami zu dem grinsenden Piraten. 

Zorro legt seine Hand auf die Schulter seines Käpt’n. Die anderen blicken den Schwerkämpfer überrascht an. Sanji scheint es zu verstehen.

„Die Moosbirne hat Recht. Wir müssen Luffy zeigen, dass wir da sind!“ der Smutje platziert seine Hand auf dem Rücken des Käpt’n. Nami und die anderen nicken und tun es ihnen gleich. Zusammen heben sie Luffy hoch und setzten ihn auf die Füße.
 

Nanu? Wer hält meine Schulter? Uha! Ich werde getragen?! Bin ich eigentlich noch auf der Lichtung? Ist dieser Irokesen-Heini noch da? Ich muss doch irgendwas machen können! Ich kann meine Freunde noch spüren, also kann ich doch noch was machen, oder? Ich will nicht aufgeben! 

Ich spüre den Boden unter meinen Füßen, also bin ich noch am Leben! Und ich werde diesen Typen besiegen! Ich werde jeden besiege, der sich mir in den Weg stellt. ICH WERDE SCHLIEßLICH PIRATENKÖNIG!!!      
 

„Gjajajajaja!!! Wollt ihr etwa alle gegen mich kämpfen?! Versucht es doch!“ 

„Wir geben nicht auf! Und unser Käpt’n tut es auch nicht!!“ 

„Wir kämpfen bis zum Schluss!“

„Schließlich sind wir Piraten!“

„Na dann kommt doch!“ Hawkins streckt provozierend seine Arme nach außen. Doch sein Lachen verstummt, als er plötzlich einen gewaltigen Schmerz in seiner Magengrube spürt. 

Der Sinn des Lebens?

„Lu…ffy…“ die ausgehauchten Worte der fassungslosen Navigatorin durchdringen die Stille. Mit aufgerissenen Augen erkennt Nami ihren Käpt’n, der vor einigen Sekunden noch kraftlos in den Armen seiner Crew gelegen hat. Luffys Körper dampft und sein Atem geht in ein stummes Keuchen über. Seine geschlossenen Augen sind auf den Boden gerichtet, doch er scheint seine Umgebung noch wahrzunehmen…oder?

„Na bitte…“ Sanji zündet sich eine Zigarette an und atmet den Rauch ein, um ihn wieder als schlängelnde Wolke in die Luft zu befördern. Zorro verschränkt seine Arme vor der Brust und hebt die Mundwinkel. Hawkins lehnt sich sitzend am Stamm eines Baumes an. Er hält sich schmerzverzerrt die Hand auf den Magen.

„Wie… wie ist das möglich?!“ seine dunklen Augen fixieren den Strohhut. Luffy hat sich noch kein Stück bewegt, doch sein ganzer Körper steht unter einer kraftvollen Spannung.

„Will er etwa so kämpfen?“ fragt Nami in die Runde und blickt jeden einzelnen ihrer Kameraden besorgt an. 

„Nami…“ beginnt der Smutje und tritt seinen Glühstengel im Staub aus, „Im Leben gibt es deutlich mehr Sinne als du wahrscheinlich vermutest…“

„Was meinst du damit?“

„Einige Menschen verstehen auch das Haki als einen Sinn…Ich kann es mir nicht anders erklären…“

„Du meinst das Königshaki?“

„Zum Beispiel.“
 

Da ist er. Direkt vor mir! Und hinter mir stehen meine Freunde! Ich kann sie sehen, oder? Kann man das sehen nennen? Arg! Vom Denken tut mein Kopf nur weh! Erst mal muss dieser Irokesen-Schwachkopf weg! Der nervt!
 

Plötzlich geht ein starker Luftzug von Luffy aus. Das Laub und der Dreck werden davongeweht. Chopper hält sich die Nase, um dem Staub zu entgehen. Neugierig blickt er auf seinen Käpt’n und strahlt ihn mit leuchtenden Augen an.

„Was war das?!“ ruft Hawkins nervös und springt auf. Luffy ist verschwunden. Wütend reißt der Pirat seine Fäuste nach oben.

„Männer! Zum Angriff!“ schreit er über die Lichtung. Die Piraten strömen aus dem Dickicht, doch als sie die freie Fläche betreten, bleiben sie wie angewurzelt stehen. Der Piratenkapitän kann seinen Augen nicht trauen, als seine Crew wie nasse Sandsäcke auf den Boden fallen und ihre Waffen aus ihren Händen gleiten lassen.

„Er sendet permanent sein Haki aus…“ flüstert Robin und mustert ihre Umgebung. Ein schwarzer Schatten springt plötzlich hervor. Luffys dampfende Faust kracht dicht neben Jack Hawkins auf. Er zuckt zusammen.

„Was bist du?!“ schreit er und sprintet los. Luffy weicht im Gear 2 mit schnellen Bewegungen aus und landet auf dem Boden. Seine Fäuste werden wieder durch das Rüstungshaki verstärkt, doch auch sein Gegner hat den Ernst der Lage erkannt und prescht erneut vor. Die Angriffe prallen mit einem gewaltigen Knall aufeinander. Die Kräfte entladen sich und hüllen die Piraten in eine dicke Staubwolke.

„Luffy!“ ruft Nami mit zugekniffenen Augenlidern, obwohl sie weiß, dass er sie weder hören noch antworten kann. Chopper versteckt sich schützend hinter Zorros Beinen und klammert sich um das Fußgelenk. Die Strohhüte hören erneut das Aufeinanderprallen der Fäuste. Ein Knall ertönt direkt hinter ihnen. Brook dreht sich schnell um und erkennt für einen kurzen Moment zwei Gestalten, die wie Silhouetten in den Wolken umher springen. Wie in Trance beobachten sie das Schattenspiel, doch als sich der Staub legt, sehen sie die Auswirkungen des Kampfes. Beide Piraten sind schwer verletzt und bluten am Kopf und am Oberkörper. Die Schrammen verteilen sich über die ganzen Körper, doch keiner wagt es auch nur einen Funken Schwäche zu zeigen. 

„Ich werde dir jeden Sinn stehlen und dich zu einer fleischlichen Hülle machen!“ 

Luffy sinkt den Kopf und nimmt den Daumen in den Mund.

„MIND STEALING!!“ 

Mit einem Atemzug pumpt der Gummijunge seine Faust auf. Die Riesen-Hand schimmert erneut schwarz und wird von Luffy nach vorne geschleudert. Die Hakinutzer treffen ein letztes Mal aufeinander. Der Boden bekommt Risse und bricht ein, als ob gerade ein unsichtbarer Meteorit einschlägt und die Insel erbeben lässt. Luffy beißt die Zähne zusammen und spürt, wie eine Flüssigkeit aus seinem Mund tropft, doch er verstärkt seinen Druck und gibt nicht auf. Aus Hawkins Faust spritzt Blut, als sein Gegner im Begriff ist, den Kampf zu gewinnen. Er flucht laut auf, als die Riesen-Faust seinen Angriff pariert und gegen seinen Körper knallt.

„…EFANT GUUUUUUUUUUUUN!!!!!!!!!!“ brüllt Luffy und reißt die Augen auf. Seine Wunden schmerzen und er kann das Blut auf seiner Zunge schmecken. Doch das alles interessiert ihn jetzt nicht. Er schleudert Jack Hawkins durch die Luft und befördert ihn in einen wolkenlosen Himmel.

Chopper kommen die Tränen, als er wieder den Ruf seines Käpt’n hören kann. Er lässt Zorros Bein los und blickt zum Kampffeld.

„Das er auch immer so eine Show machen muss…“ seufzt Zorro und fährt sich durch die grünen Haare.

„Schön deine Stimme wieder zu hören!“ lacht Franky und zeigt mit dem Daumen nach oben.

„Also wenn’s nach mir ginge, könnte die wandelnde Kugelalge ruhig öfters mal die Klappe halten!“

„Tse! Kann mir doch egal sein, was eine Zielscheiben-Braue von mir denkt!“

„Wie hast du mich gerade genannt?! Sag das nochmal!!“

„Bist du jetzt etwa doch taub geworden?!“

„Ich filetier dich und serviere dich Luffy zum Nachtisch!“

„Versuchs doch, Topflappen!“

„Moosbirne!“

„Spinatschädel!“

„Schwertschwinger!“

„Küchenschabe!“

„Säbelrassler!“

„KLAPPE IHR ZWEI!!“ mit einer kräftigen Kopfnuss landen Zorro und Sanji auf dem Boden.

„Hahahaha!!! Das hab ich echt vermisst!!“ lacht Luffy und hält sich den Bauch.

„Geht es dir gut, Luffy?!“ Chopper hüpft auf seinem Käpt’n zu und versorgt seine Wunden. 

„Oh! Das hätte ich fast vergessen! Könnt ihr die da bitte befreien? Das sind Freunde von Sophie!“ der Gummijunge deutet mit dem Finger auf den großen Käfig der etwas abseits steht. Die Menschen blicken noch immer wie Statuen auf die Piraten.

„…Schatz…“ kommt es von einem Mann, der seine Frau noch immer in den Armen hält.

„Oh, wie habe ich deine Stimme vermisst!“ weinend lacht Emilies Mutter auf und schmiegt sich an die starke Brust.
 

„Sophiiieeee!! Emiliiiieee!!!“ die Piraten laufen zusammen mit den Seeleuten zur Sunny. Eine Frau geht zur Reling und winkt aufgeregt und mit Tränen in den Augen ihren Freunden zu. Luffy katapultiert sich auf sein Schiff und grinst Sophie an. Ihre leuchtenden, hellgrünen Augen mustern neugierig die bandagierte Gestalt vor ihr.

„Du kannst wieder sehen, ist das nicht toll!?“ lacht der Gummijunge weiter und wird plötzlich gepackt und gedrückt.

„Vielen vielen Dank, Luffy!“ 

„Hihihi!! Ist doch kein Problem!“ 

Die anderen kommen langsam auf die Wiese. Sophies Freundin stürmt mit aufgerissenen Armen auf die ehemals blinde Frau zu. Emilie schläft währenddessen auf der Liege seelenruhig weiter und scheint den freudigen Tumult nicht mitzubekommen. Ihre Mutter schließt sie in die Arme und küsst sie auf die Stirn. Franky, Zorro und die anderen bekommen von den Seeleuten mehrere Dankesaussagen, bis auf einmal ein wütender Smutje aus der Kombüse stürmt, in der er eben erst hineingegangen ist.

„LYSOP!!!“ brüllt er über das Deck. Der Kanonier zuckt zusammen und blickt nach oben.

„E-Entschuldige Sanji, aber das mit der aufgewärmten Milch ist etwas aus dem Ruder gelaufen…“ stottert er mit mehreren Schweißperlen im Gesicht. Der Koch blickt ihn noch immer mit aufblitzenden Augen an.

„Und wie zum Teufel hast du es bitte geschafft die GANZE KÜCHE vollzusauen!!! Kannst du mir das mal bitte erklären!!“ faucht Sanji und zerdrückt mit seinen Zähnen den Stummel seiner Zigarette.

„Hahaha!! Ist doch jetzt egal! Lasst uns feiern!! Sanji!! Ich hab einen riesen Kohldampf!! Bring mir ganz viel Fleisch!!!“

„Du denkst immer nur ans Essen, Käpt‘n!“ Nami schüttelt verständnislos den Kopf.

„Na los, Leute!! Ich will eure Hände sehen!! PARTYYYY!!!“

„AAAAYEE!!“
 

Ende   



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jessylein
2013-11-03T16:32:17+00:00 03.11.2013 17:32
Woow das war einfach mal eine richtig coole Story!:)
Mach weiter so! ^-^
Von: abgemeldet
2013-10-12T20:18:25+00:00 12.10.2013 22:18
Cool aber der arme Ruffy/Luffy fast alle Sinne verlieren OMG schreib bitte schnell weiter ^^

Ich beobachte dich weiter :D

LG Namiliebtruffy
Von:  ZoRobinfan
2013-10-05T18:54:36+00:00 05.10.2013 20:54
Ich finde es lustig das der Taube chopper den Stummen Zoro folgt tolles kap
Von:  Piratenqueen
2013-09-28T16:39:06+00:00 28.09.2013 18:39
Gutes kap
Luffy weiß nich was er tun soll
"Frag doch Zorro" Sanji beste
Zorro is ein guter babysitter
LG^^
Von:  ZoRobinfan
2013-09-28T15:10:09+00:00 28.09.2013 17:10
Eigentlich ist Zoro wirklich der beste Babysitter und achja gutes Kap
Von:  Kuraiko_
2013-09-28T08:59:23+00:00 28.09.2013 10:59
Mir gefällt die Story super
Vor allem wenn die Strohhüte mit Babys zu tun haben
Machst du auch ne Szene wo Sanji auf die kleine aufpassen muss *_*
LG Kuraiko
Antwort von:  Finnyan
28.09.2013 14:39
^^ kann ich gerne machen. Mal gucken, wie ich den smutje mit dem Baby beschäftigen kann. :)
Von:  ZoRobinfan
2013-09-25T18:10:13+00:00 25.09.2013 20:10
Die Arme Nami
Von:  Piratenqueen
2013-09-25T07:01:47+00:00 25.09.2013 09:01
Ohh sie ist blind
Die arme
Mal sehen was wird ^^
Bis dann^^
Von:  ZoRobinfan
2013-09-24T21:20:49+00:00 24.09.2013 23:20
man merkt denn es echt Langwelig


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