Zum Inhalt der Seite

De Profundis

Aus der Tiefe (HG/DM)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
A/N:
Ich entschuldige mich dafür, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt ist das neue Kapitel da und ich hoffe, es wollen auch noch einige lesen :) Es ist wesentlich länger geworden, als ich geplant hatte und sowieso etwas anders gelaufen XD Aber ich bin wieder höchstmotiviert weiterzuschreiben und ich hoffe, dass es euch gefällt :)
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel IV - Glas

Am folgenden Tag hatte Hermine längst jede Möglichkeit ausgeschlossen Draco nicht zu helfen. Mittlerweile hatte sie realisiert und akzeptiert in was für einer Lage Draco sich befand und sie konnte nicht umhin die Gelegenheit, einen Werwolf aus der Nähe zu sehen und mehr darüber zu erfahren, ziemlich verlockend zu finden.

Beim Frühstück war er nicht anwesend gewesen und sie konnte  – oder wollte vielmehr – sich gar nicht ausmalen, wie es ihm ergehen musste. Er war ein Werwolf und noch dazu hatte er ein Opfer gefunden. Wann war er wohl gebissen worden? Wann hatte er es wohl selbst zum ersten Mal bemerkt? Und hatte er bereits zuvor einen Menschen getötet? Hermine verdrängte diesen Gedanken sofort wieder. Es war nicht wirklich er gewesen, der diesen Menschen getötet hatte. Es war das Tier gewesen, welches Besitz von ihm ergriffen hatte.

________________________

Spätestens nach der letzten Unterrichtsstunde war es beschlossene Sache, dass sie etwas unternehmen musste. Nicht allein weil sie zu dem Entschluss gekommen war, dass es unverantwortlich von ihr gewesen wäre von seinen Umständen zu wissen, aber nichts zu unternehmen. Einen Werwolf frei herumlaufen zu lassen war sicher keine gute Idee. Doch zu dieser Erkenntnis kam noch der einfache Umstand, dass sie ihm einfach helfen wollte. Vielleicht war sie die einzige, die es wusste und wäre sie in dieser Situation, dann hätte sie auch gewollt, dass man ihr hilft.

„Was ist los mit dir, Hermine?“, riss Ron sie aus ihren Gedanken. Sie saßen gemeinsam in der großen Halle beim Abendessen, doch Hermine hatte die ganze Zeit nur in ihrem Essen herumgestochert und war dabei in ihren Gedanken versunken gewesen. „Hm?“, sie blickte ihren Freund fragend an, „Oh ich  habe nur nachgedacht.“ „Du verhältst dich schon den ganzen Tag so merkwürdig.“, entgegnete Ron ihr und ließ seine Gabel wieder auf den Teller sinken. Harry nickte zustimmend. „Im Unterricht hast du nicht ein Wort gesagt.“, Harrys Ton wirkte dabei so, als habe er ein neues Weltwunder entdeckt. Sie hörte ihren Freunden zwar mit einem Ohr zu, doch wirklich bei der Sache war sie nicht. Ihr Blick war starr auf den Slytherintisch gerichtet, dass man hätte denken können sie versuche jemanden zu verfluchen.

Nachdem der blonde Slytherin aufgestanden war um die große Halle zu verlassen blickte Hermine etwas perplex zu ihren Freunden, als hätte sie kein Wort von ihnen verstanden. „Hm? Ja klar.“, sie stand auf und schulterte ihre Tasche, „Ich muss noch was erledigen, Jungs.“ Rasch verschwand sie von ihrem Platz und ließ die beiden völlig irritiert zurück. „Hat sie uns überhaupt zugehört?“

Mit schnellen Schritten lief sie die Gänge entlang und folgte Draco, bis sie sich in einem leeren Flur befanden. „Malfoy! Warte!“, rief sie ihm hinterher und konnte kaum Schritt halten. Abrupt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. „Was ist?“, knurrte er. Sein Blick zeigte deutlich, dass er nicht reden wollte und vermutlich erst recht nicht mit ihr. Doch das hielt Hermine nicht davon ab. „Ich will mit dir reden.“, antwortete sie ernst. „Ich will aber nicht mit dir reden, Granger.“, rasch wandte er sich wieder ab um zu gehen. Instinktiv schritt Hermine einen Schritt nach vorn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er blieb stehen. „Ich weiß doch, was mit dir los ist. Und ich will dir helfen.“, in ihrer Stimme klang Sorge mit, doch Draco schien das nicht zu rühren. Ruckartig drehte er sich um und packte ihren Arm. Durchdringend sah er sie an und schloss seine Hand so fest um ihren Arm, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihren Arm. „Du tust mir weh...“, presste sie hervor, wollte seinem Blick  jedoch standhalten. Die Verletzlichkeit, welche er am Tag zuvor bei ihm gesehen hatte war wieder völlig verschwunden. „Ich bin eine Bestie, Granger! Und wir wissen beide, dass ich jemanden getötet habe. Vielleicht nicht einmal zum ersten Mal.“, zischte er bedrohlich und ließ sie schließlich wieder los. „Du solltest wirklich dein Helfersyndrom in den Griff bekommen.“, er schnaubte verächtlich und ging nun ohne aufgehalten zu werden weiter. Hermine blickte ihm zuerst irritiert, dann wütend hinterher. „Verdammter, Sturkopf!“, fluchte sie leise, ehe sie ihm hinterherlief, bis sie mit ihm auf gleicher Höhe war. „Dann geh wenigstens zu Dumbledore. Es ist zu gefährlich, wenn du nichts dagegen unternimmst.“, bat sie ihn und hoffte, er würde wenigstens ein bisschen vernünftig sein. „Da kann ich mich auch gleich von der Schule verweisen lassen.“ Hermine schnaubte verärgert. Sie stellte sich ihm in den Weg, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn durchdringend an. Seine Augen starrten wütend und gleichzeitig fragend zurück. Hastig sah er sich um, um sicher zu gehen, dass sie niemand belauschte oder überhaupt bemerkte. Selbst in dieser Situation schien sein Stolz noch immer so groß zu sein, dass er sich nicht mit einer Gryffindor – und dazu noch ausgerechnet Hermine Granger – sehen lassen wollte. Gerade als er den Mund aufmachte um etwas zu sagen ertönte ihre gereizte Stimme bereits: „Hör mir zu, Malfoy! Die ganze Schule kann wohl bezeugen, wie wenig du mich leiden kannst und das beruht definitiv auf Gegenseitigkeit. Aber da du niemandem von deiner Situation erzählen willst und ich ungewollt die einzige Person bin, die davon weiß, werde ich sicher nicht tatenlos zusehen, wie ein Werwolf das Leben der Schüler bedroht!“ Dracos Augen weiteten sich alarmiert bei dem Wort ‚Werwolf‘. „Wenn du es noch lauter durch die Gänge schreist, dann bist du bald nicht mehr die einzige, die es weiß.“, zischte er leise und wieder huschten seine Pupillen von einer Seite zur anderen. Hermine hätte schwören können, dass er dazu in der Luft ‚geschnüffelt‘ hatte. Vermutlich war sein Geruchssinn wesentlich schärfer geworden, sodass er eine fremde Person in der Nähe sofort bemerkt hätte. Es war erschreckend zu erkennen, was für tierische Verhaltensweisen er angenommen hatte.

Seufzend schüttelte die Hexe den Kopf und nahm wieder eine lockerere Haltung ein. „Ich werde morgen Nachmittag in der Bibliothek sein und darüber recherchieren. Du kannst meine Hilfe annehmen und auftauchen oder du kannst weiterhin unkontrolliert herumstreunen.“, ihre Stimme wieder ruhig und überlegt. Mit diesen Worten ließ sie ihn etwas regungslos auf der Stelle stehen und zog von Dannen. Egal wie sehr sie ihn auch verabscheute, sie würde ihn nicht einfach sich selbst überlassen. Nicht nur, weil er sonst alle um sich herum in Gefahr brachte, sondern auch weil er es – trotz aller Gemeinheiten – einfach nicht verdient hatte.

________________________

Am nächsten Tag saß Hermine mir ihren Freunden beim Mittagessen in der großen Halle. Sie musste nur einen kurzen Blick auf den Slytherintisch werfen um zu erkennen, dass Draco nicht anwesend war. Nachdenklich stocherte sie in ihrem Essen herum, während Ron, Harry und Ginny sich über etwas unterhielten, was Hermine jedoch nicht wirklich realisierte. Ihre Gedanken drehten sich um andere Dinge. Sie fragte sich unweigerlich, ob er auftauchen würde und ob er sich überhaupt darauf einlassen würde, wenn er denn auftauchte. Er musste einfach! Es war viel zu gefährlich, wenn er nichts unternehmen würde.  Nach dem Mittagessen verabschiedete Hermine sich abermals eilig unter den verwundeten Blicken ihrer Freunde. Sie wusste, dass sie sich um sie sorgten, doch sie konnte ihnen einfach nichts davon erzählen. Ihre freunde hätten sie nur davon abgehalten Draco zu helfen, da war sie sich sicher. Aber sie konnte ihn nicht im Stich lassen, das konnte sie einfach nicht zulassen. Vielmehr konnte ihr Gewissen es nicht zulassen. Draco war für sie kein Feind. Das war er nie gewesen. Er mochte nervig und gemein gewesen sein, aber das war kein Grund um ihn seinem Schicksal zu überlassen.

________________________

Tief in Gedanken versunken lief sie durch die Gänge auf dem Weg in die Bibliothek. Das inhaltslose Gemurmel der Schüler rauschte an ihr vorbei. Ihre Füße schienen sie wie von selbst in die Bibliothek zu tragen, während ihr Kopf beschäftigt war. Erst als sie sich wie von allein an ihrem Lieblingsplatz, weit hinten, abgeschnitten von den anderen mehr oder weniger lernwilligen Schülern, setzte, realisierte sie, wo sie war. ‚Dieses Problem wird mich noch um meine Abschlussprüfungen bringen‘, dachte sie gefolgt von einem leisen Seufzen. Vermutlich würde er nicht einmal auftauchen. Sicher war er sich zu stolz um ihre Hilfe anzunehmen. Sie legte ihre Tasche und ihren Umhang ab und zog durch die Bücherregale. Nachdenklich zog sie mehrere Bücher heraus, welche eventuell nützlich werden könnten. Leider stand in den meisten Büchern nur, wie man sich bei einem Werwolfangriff verhalten sollte und etwas über die Geschichte der Werwölfe. Beschrieb denn kein Buch, wie ein Werwolf verhindern konnte unkontrolliert Menschen anzugreifen? Etwas enttäuscht über die magere Ausbeute hatte sie schließlich nach einer Stunde einen kleinen Stapel Bücher zusammengesucht, von welchen sie sich erhoffte, dass ihr zumindest eines davon weiterhelfen könnte. Nach einer Weile war sie so in die Bücher vertieft, dass sie gar nicht mehr wahrnahm, wie die Zeit verging und selten auch ein paar Schüler an ihrem Platz vorbeiliefen. Erst als einer dieser Schüler direkt neben ihr stehen blieb sah sie auf. Überrascht blickte sie den blonden Jungen an. „Kommst du also doch noch?“, es war mehr eine Feststellung ihrerseits denn eine Frage. Draco blickte unsicher zu ihr hinunter, ehe er sich ihr schweigend gegenübersetzte. Sein Blick wich ihrem aus und er zog eines der Bücher zu sich hinüber, als hoffte er so seine Unsicherheit verbergen zu können. Sein Verhalten wunderte sie nicht. Natürlich würde er alles Versuchen, um mit seiner Situation besser umgehen zu können. Doch die Mittel, die ihm dafür zur Verfügung standen, schienen ihm nicht geheuer zu sein. „Und, hat Gryffindors nervigste Besserwisserin schon etwas herausfinden können?“, fragte er mit einem leicht genervten Unterton, während sein Blick noch immer starr auf das Buch gerichtet war. Hermine verdrehte die Augen. „Ist Slytherins nervigster Welpe etwa wieder mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, gab sie mit einem leichten Grinsen zurück. Er sah auf und sein Ausdruck verfinsterte sich. Er führte sich auf, als wollte sie ihm etwas Böses oder als wollte sie ihn damit nur ärgern. Ihr Grinsen wich einem sanfteren, aufrichtigen Lächeln. „Ich will dir nur helfen. Ich will dir damit nicht schaden.“, meinte sie, ehe ihr Blick wieder auf das Buch vor ihr sank. Sie bemerkte dabei nicht, wie Draco einen Moment lang einen überraschten Ausdruck annahm. Es war wohl das erste Mal, dass er sie so ehrlich hatte lächeln sehen. Dass dieses Lächeln auch noch ihm galt schien ihn für einen Augenblick aus dem Konzept zu bringen.

„Ich habe ein Buch mit ein paar Berichten gefunden. Allerdings scheint es nicht sehr verbreitet zu sein, Werwölfen helfen zu wollen.“, antwortete sie schließlich auf seine vorherige Frage. Mit ihren Fingern strich sie über das raue Pergament und ging ihre Notizen durch, welche sie fein säuberlich niedergeschrieben hatte. „Ein paar der Bücher beschreiben die Symptome, die du sicher an dir auch schon feststellen konntest.“, sie blickte zu ihm herüber und bemerkte, wie er sie mit unverständlicher Faszination anblickte. Sein durchdringender Blick ließ sie innerlich erschaudern, obgleich sie nicht verstand, warum er sie förmlich anstarrte. „Ist was?“, fragte sie leise, als wolle sie ihn nicht aufschrecken. Er schüttelte den Kopf und bedeutete ihr mit einer kreisenden Handbewegung fortzufahren, nachdem er den Blick wieder gesenkt hatte. „Uhm... also du wirst selbst bemerkt haben, dass deine Sinne ausgeprägter sind und das du teilweise tierische Züge an den Tag legst.. Viele Werwölfe beschreiben auch eine starke Aggression, die sie am Anfang verspürt haben. Das wirst du sicher auch an dir bemerkt haben.“, er stieß ein Schnauben aus, doch sie ignorierte es. „Vermutlich kommt es daher, dass die Opfer ihre Situation verdrängen und nicht akzeptieren wollen. Du solltest also lernen wieder in Einklang mit deinem Körper zu kommen.“ Wieder ein Schnauben. „In Einklang mit meinem Körper kommen? Verschone mich bloß mit diesem spirituellen Schwachsinn.“, er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ein leises Knacken von seinem Kiefer ertönen. „Es bedeutet nur, dass du lernen musst, ruhiger zu werden und dich wieder unter Kontrolle zu halten. Hast du auch Alpträume?“, erwiderte sie, seinen verächtlichen Ton ignorierend. „Das geht dich nicht an.“ Unverständlich schüttelte sie den Kopf. „Ein wenig Meditation könnte helfen, damit du deine Träume besser kontrollieren kannst.“, erwiderte sie und ging davon aus, dass er von Alpträumen nicht verschont wurde. Doch Draco schien von ihren Vorschlägen nicht viel zu halten. Desinteressiert ließ er seinen Blick schweifen, bis er in seiner Bewegung erstarrte. „Deine Freunde kommen.“, flüsterte er, den Blick noch immer starr auf das Bücherregal in seinem Sichtfeld gerichtet. „Wa- woher willst du das wissen?“, fragte Hermine erstaunt und drehte sich, um zu sehen, wo er hinsah. „Ich höre diese Trampel quer durch den Raum.“, erklärte er lediglich, ehe er aufstand und sich ans Ende des langen Tisches setzte, wo er sich mit seinem Gesicht in den Armen vergraben auf dem Tisch niederließ, als würde er schlafen. Das war wohl die einfachste Art sich zu verstecken, denn auch Hermine hatte keine große Lust ihren Freunden zu erklären, warum sie hier mit ihm saß. Sie warf noch einen kurzen Blick auf den Blondschopf, ehe er sich über die Bücher beugte um vorzugeben, dass sie las.

Im nächsten Moment kamen Ron, Harry und Ginny um die Ecke und begrüßten sie mit einem breiten Lächeln. „Hey, Hermine. Konnte ich’s mir doch denken, dass du hier bist.“, meinte Harry, während Ron sich ihr gegenüber setzte. „Wir hatten uns gedacht, dass du sicher mal ne Pause vertragen kannst. Du verkriechst dich in letzter Zeit nur noch hier und so viel Lernen tut echt nicht gut.“, erklärte Ron mit einem Grinsen auf den Lippen. „Ein bisschen mehr Lernen würde euch im Gegensatz schon gut tun.“, erwiderte Hermine halbernst, ehe sie zu Ginny blickte. Diese jedoch hatte Draco bemerkt und betrachtete ihn irritiert und etwas scheu zugleich. Ron schnappte den Blick seiner Schwester auf und folgte diesem. „Was macht der Trottel denn hier?“, fragte Ron nicht gerade darauf bedacht, dass man ihn nicht hörte. „Schlafen, offenbar.“, erwiderte Hermine knapp und merkte, wie nun die Blicke auf sie gerichtet waren. „Er war schon hier, bevor ich kam. Vermutlich wollte er ein wenig Ruhe und wo kann man sich am besten vor Slytherins verstecken als in der Bibliothek?“, flüsterte sie gefolgt von einem leisen Kichern. Sie hätte schwören können, dass sie ein leises Knurren aus seiner Richtung vernommen hatte, was die anderen jedoch nicht bemerkt zu haben schienen. Ginny bedachte sie mit einem prüfenden blick, als glaubte sie ihre Erklärung nicht ganz. Doch die Rothaarige beließ es dabei. „Also? Machst du ne Pause, damit wir irgendwas Lustigeres machen können?“, fragte Ron abermals und stand schließlich wieder auf. „Oh uhm... ja okay klar.“, antwortete sie unsicher. Sie konnte ihre Freunde nicht ständig alleine lassen oder versetzen. Früher oder später würden sie merken, dass irgendetwas vor sich ging. „Geht schon mal vor, ich muss hier noch kurz etwas erledigen und die Bücher zurückbringen. Wir treffen uns vor der großen Halle.“, sie versuchte dabei so natürlich wie möglich zu klingen und offenbar klappte es. Die drei stimmten zu und verließen die Bibliothek schließlich um sich gleich mit ihr wiederzutreffen.

Nachdem sie weg waren, war Draco so plötzlich wieder bei ihr, dass sie innerlich erschrak. Noch bevor er eine Frage an sie richten konnte redete sie schon drauf los. „Okay hör mir zu. Es ist wichtig, dass du an den Tagen, an denen du dich verwandelst, nicht einfach frei herumläufst. Und ich habe schon eine Idee. Wir treffen uns heute Nacht bei der Statue der buckligen Hexe.“, sie zog ihren Umhang wieder an und warf ihre Tasche über die Schulter, „Und wehe du kommst nicht!“ Ehe er widersprechen konnte war sie bereits verschwunden und ließ ihn abermals perplex zurück.

________________________

Nachdem Hermine nun den restlichen Tag mit ihren Freunden verbracht hatte, war es schließlich Nacht geworden. Leise hatte sie sich aus dem Gryffindorturm geschlichen und sich so unauffällig wie möglich auf den Weg zum Treffpunkt gemacht. Dabei fluchte sie innerlich, dass sie verrückt sein müsse die Regeln zu missachten nur um Draco zu helfen, obwohl sie genau so gut zu Dumbledore gehen könnte, um ihm zu sagen was los sei. Doch so sehr sie auch fluchte, sie erinnerte sich letztendlich doch daran, dass sie das Richtige tat. Am Treffpunkt angekommen wartete zu ihrer Überraschung der sichtlich genervte Slytherin bereits auf sie. Seine Arme waren vor der Brust verschränkt und er blickte sie an, als wartete er schon eine Ewigkeit auf sie. „Ich hatte angenommen, dass du gar nicht kommst.“, gestand sie mit einem erfreuten Lächeln auf den Lippen. „Hatte ich auch angenommen.“, erwiderte er lediglich. Ohne ein weiteres Wort lief Hermine voraus und sie nahm an, dass Draco sich bereits denken konnte, wohin sie gingen. „Der Raum der Wünsche?“, stellte Draco fragend in den Raum, als sie im siebten Stock angekommen waren. Hermine nickte stumm und lief weiter. Beinahe hatte sich der Satz in ihrem Kopf geformt, wie seltsam es war, dass sie so einfach hierhergekommen waren, als sie plötzlich ruckartig in eine kleine Nische hinter einem an der Wand hängenden Gobelin gezogen wurde. „Was zum-!?“ Draco hatte einen Arm um ihre Hüfte geschlungen und zog sie somit dem Rücken ihm zugewandt, dicht an seinen Körper, während er seine freie Hand über ihren Mund hielt, damit sie still war. Ihr Körper war angespannt und ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Filchs Katze...“, flüsterte er knapp und wirkte dabei selbst mehr als angespannt. Er musste sie gerochen haben, noch bevor die Katze sie hatte entdecken können. Hermine versuchte ruhig zu bleiben. Das letzte was sie gebrauchen konnte war, dass sie jetzt auch noch nachts von Filch erwischt werden würde. Die Minuten, in denen sie dort standen schienen endlos zu sein und noch immer hielt Draco sie fest in seinem Griff. Zwar konnte sie ihn nicht sehen, doch sie spürte, wie sich sein Kopf langsam bewegte. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie plötzlich seinen heißen Atem in ihrem Nacken spürte. In ihrem Kopf begonnen schrille Alarmglocken zu läuten und sie wollte sich aus seinem Griff befreien, doch ihr Körper schien ihr einfach nicht gehorchen zu wollen. Ihr Herz raste in der Brust und trotz der doch so harmlosen Berührung fingen ihre Hände leicht an zu zittern. Die Stille um sie herum wurde nur von seinem leisen Atem unterbrochen. Hatte er etwa-? Ebenso plötzlich wie er sie in die Nische gezogen hatte ließ er sie wieder los und schob den Gobelin beiseite. „Hast du etwa an mir gerochen?“, fragte sie fassungslos und vergaß dabei beinahe ihre Stimme zu senken. Völlig perplex blickte sie Draco an, welcher verständnislos zurückblickte. „Warum sollte ich das tun? Werd‘ erwachsen, Granger.“, gab er tonlos zurück und lief weiter zum Ende des Ganges. Er hatte an ihr gerochen, da war sie sich ganz sicher! Nun, er hatte etwas Tierisches an sich, daher war es eigentlich nicht verwunderlich. Dennoch war es ein seltsames Gefühl gewesen. Etwas erschrocken über ihre eigene Reaktion musste sie feststellen, dass ihr Herz noch immer schneller schlug als zuvor, lediglich ihre Hände hatten sich wieder beruhigt. Sie folgte ihm schließlich, ordnete ihre Gedanken wieder und ließ den Eingang zum Raum der Wünsche erscheinen.

Nachdem sie eingetreten waren, sahen sie sich beide erst einmal um. Der Raum hatte sich genau so eingerichtet, wie Hermine es sich vorgestellt hatte. Er war durch einen Kerzenleuchter erhellt und wirkte mit der in der Ecke stehenden großen Couch und dem Eichenholztisch in der Mitte des Raumes  eher wie ein gemütlicher Gemeinschaftsraum, wenn in der anderen Ecke nicht ein recht großer eiserner Käfig gestanden hätte. Draco war an die Gitterstäbe getreten und musterte sie eingehend. „Ich verstehe, wozu der Käfig sein soll. Aber was soll die restliche Einrichtung? Damit ich es gemütlich habe, falls ich doch aus dem Käfig ausbreche?“, er sah sie mit einer hochgezogenen Braue an. Hermine verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Ich werde dich noch zusätzlich anketten, damit du definitiv nicht entkommen kannst, während du verwandelt bist. Aber während du dich darin austobst will ich schließlich nicht einfach nur rumstehen, also dachte ich, mache ich es mir ein bisschen gemütlich.“, erklärte sie mit einem selbstzufriedenen Lächeln und ließ sich auf die weiche Stoffcouch fallen und wäre zischen den ganzen Kissen beinahe versunken. Vielleicht hatte der Raum es mit der Gemütlichkeit etwas übertrieben. Dracos Gesicht zierte nun ein breites Grinsen. „So, du willst es dir also gemütlich machen, während du mir dabei zusiehst wie ich mich angekettet in einem Käfig winde? Auf sowas stehst du also?“, erwiderte er schelmisch und seine Zähne blitzten zwischen seinem dreckigen Grinsen hervor. Hermine verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn leise seufzend an. „Warum sollte ich auf sowas stehen? Werd‘ erwachsen, Draco.“, gab sie gespielt schnippisch zurück und betonte seinen Namen dabei mehr als deutlich. Einen Moment lang blickten sie sich schweigend und mit einem Grinsen auf den Lippen an, als kämen sie zu der stillen Übereinkunft, dass nun jeder auf seine Kosten gekommen war. Schließlich stand Hermine wieder auf und ging auf den Tisch zu. „Du solltest vor der Verwandlung viel essen und trinken, damit du während der Verwandlung nicht so ausgehungert bist. Am besten solltest du dich an den Tagen auch verausgaben. Lauf um das Schloss herum oder so etwas in der Art. Und während der Verwandlung solltest du auch genügen zu essen haben. Am besten rohes Fleisch.“, erklärte sie schließlich und nahm den Käfig nun selbst in Augenschein. „Und wo soll ich das herbekommen?“, fragte er in einem leicht genervten Unterton. Mit einem entwaffnenden Lächeln drehte sie sich zu ihm um. „Überlass das nur mir.“

________________________

Sie hatten sich darauf geeinigt den nächsten Vollmond einfach geschehen zu lassen, ohne dass sie sich zu sehr damit beschäftigten, wie es ablaufen würde. Hermine hoffte, dass Draco dadurch ein wenig ruhiger werden würde, wenn er es nicht ständig vor Augen hatte. Jedoch hatte sie ihm ans Herz gelegt mehr zu essen und sich durch Sport abzulenken und zu verausgaben, damit er vielleicht besser schlief. Natürlich hatte Draco diese Ratschläge als eher lästig angesehen, auch wenn Hermine sich sicher war, dass er sie dennoch annehmen würde. Auch sie war wesentlich konzentrierter, nachdem sie ihm zumindest ein bisschen helfen konnte. Außerdem konnte sie endlich wieder mehr Zeit mit Harry, Ginny und Ron verbringen, was sie ebenfalls auf andere Gedanken brachte.

________________________

Am Tag vor dem nächsten Vollmond hatten sie ausgemacht, sich ein paar Stunden vor dem Abendessen im Raum der Wünsche zu treffen, damit sie rechtzeitig alles für die Verwandlung vorbereiten konnten. Doch zuvor hatte sie noch etwas anderes zu erledigen. Nachdem sie sich von ihren Freunden verabschiedet hatte, schlich sie sich in die Küche von Hogwarts, wo die Hauselfen in voller Aufregung wie ein Haufen Ameisen dabei waren, das Essen für den Abend vorzubereiten. Ihre Stimmen verschmolzen zu einem einzigen Rauschen und große Blicke huschten hier und da über das Essen. Die Hauselfen schienen Hermine gar nicht zu bemerken. Sie liefen einfach an ihr vorbei als wäre sie lediglich Teil der Einrichtung. Nur ein einziges Augenpaar war auf sie gerichtet, als sie die Küche betreten hatte. „Miss Granger? Was führt Sie in die Küche zu uns?“, fragte der kleine Hauself, welcher nun direkt vor ihr stand und sie erwartungsvoll anblickte. „Hallo, Dobby.“, sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, welches Dobbys unterwürfige Haltung sofort auflöste und seinen Ausdruck in einen freudigen verwandelte. „Was kann Dobby für Miss Granger tun?“, fragte der Elf und erwiderte ihr Lächeln. „Kannst du mir vielleicht etwas von dem Abendessen mitgeben? Ich werde leider keine Zeit haben in die große Halle zu gehen und... hast du vielleicht auch etwas rohes Fleisch, was ich mitnehmen kann? Ich teste gerade etwas.“, erklärte sie etwas unsicher und ihr Blick huschte immer wieder durch die Küche. Doch niemand hörte ihrem Gespräch zu. Einen Moment zweifelte sie daran, ob Dobby ihrer Bitte nachkommen würde, als er jedoch im nächsten Moment eifrig nickte und in sich hineinmurmelnd davonlief, um Hermine etwas von dem Essen und Fleisch zu holen. Sie brauchte nur ein paar Minuten warten, bis er wiederkam und ihr eine verzauberte Tasche gab, in welche er das Essen eingepackt hatte. „Vielen Dank, Dobby. Du rettest mir das Leben.“, bedankte sie sich aufrichtig und musste über ihre Wortwahl kichern. „Für Miss Granger würde Dobby doch alles tun. Schließlich hat sie dafür gesorgt, dass wir Hauselfen ein besseres Leben haben.“, erwiderte er freudig strahlend, doch Hermine tat es als selbstverständlich ab, dass sie sich damals für die Hauselfen eingesetzt hatte. Sie beugte sich zu dem kleinen Hauselfen hinunter und sah sich ein letztes Mal um bevor sie flüsterte: „Könnte das hier unter uns bleiben, Dobby?“ Wieder nickte er eifrig. „Natürlich. Dobby sagt niemandem, dass Miss Granger da war.“ „Danke.“

________________________

Sie würde Dobby definitiv etwas schulden, denn das würde sicher – oder eher hoffentlich? – nicht das letzte Mal sein, dass sie ihn um diesen Gefallen bitten musste. So machte sie sich ungesehen auf den Weg zum Raum der Wünsche, welcher noch immer genau so aussah, wie sie sich ihn das erste Mal vorgestellt hatte. Zufrieden deckte sie den Holztisch in der Mitte des Raumes mit Geschirr und dem zubereiteten Essen, während sie das Fleisch für später beiseite legte. Kurz darauf betrat Draco den Raum und sah sich mit seinem üblichen übellaunigen Gesichtsausdruck um. „Du hast Essen besorgt?“, fragte er nahezu verwundert und übersprang die Begrüßung einfach völlig –nicht, dass sie etwas anderes erwartet hatte. „Aus der Küche, ja. Ich sagte ja, dass du vorher viel essen musst, damit du im Werwolfszustand nicht ausgehungert bist. Also setz dich.“, erwiderte sie, als hätte sie sich schon tausend Mal mit Werwölfen auseinandergesetzt. Schweigend gehorchte Draco, was Hermine ein leichtes Lachen entlockte. „Was ist?“, fragte der Blonde abfällig. „Du hörst ganz gut, für einen Welpen.“, antwortete sie unschuldig und schenkte sich dabei etwas von dem Kürbissaft ein, den sie ebenfalls mitgenommen hatte. Draco gab ein kehliges Knurren von sich. „Lass die Hundewitze lieber, bevor ich dich nachher noch aus Versehen auffresse.“, er schnaubte und tat sich nun ebenfalls etwas auf seinen Teller. Auf seine Bemerkung hin gab sie nur ein leises Kichern von sich. Jetzt wo sie um seine Situation wusste, war sein aggressives Verhalten längst nicht mehr so furchterregend. Es kam ihr vielmehr wie das trotzige Verhalten eines jungen Hundes vor, der einfach nicht lernen wollte. Sie musste sich eingestehen, dass es fast ein bisschen niedlich war. Dennoch behielt sie den größten Respekt vor der Sache. Sie wusste, wie gefährlich er werden würde, wenn er sich erst einmal verwandelt hatte. Und sie wusste auch, dass es für ihn sicher nicht einfach war...

Lustlos stocherte er in seinem Essen herum, während Hermine bereits mit ihrem Essen fertig war. „Du musst essen. Auch wenn du keinen wirklichen Hunger verspürst.“, ermahnte sie ihn abermals. Sein Blick wanderte zu dem rohen Fleisch, welches neben dem Käfig auf einem kleinen Tisch lag. „Was ist damit?“, fragte er, als wolle er so das Thema wechseln.

„Das ist für während deiner Verwandlung.“

„Wie soll ich das... essen, wenn ich doch angekettet bin?“

„Ich werfe dir was zu.“

„Dann musst du aber ziemlich nah an den Käfig. Ist das nicht zu gefährlich?“

„Machst du dir etwa Sorgen um mich?“

Er warf ihr einen finsteren Blick zu, ehe er ein paar letzte Bissen nahm und schließlich aufstand. „Der Mond geht bald auf.“, bemerkte er knapp um abermals das Thema zu wechseln. Sie nickte stumm. Nun konnten sie nur hoffen, dass der Käfig und die Ketten ihn halten würden, wenn er verwandelt war. Denn alleine mit einem Werwolf in einem Raum zu sein war nicht gerade einer ihrer Lebensträume gewesen. Fast bedächtig öffnete er die Gittertür zum Käfig und sah sich skeptisch darin um, als erwartete irgendetwas. Als sie ihm dabei zusah, wie er den Käfig von innen unter die Lupe nahm, kam ihr eine weitere heikle Angelegenheit in den Sinn. „Was ist eigentlich... mit deiner Kleidung?“, fragte sie unsicher und wandte den Blick rasch von ihm ab, als er sich zu ihr umdrehte. „Was soll damit sein?“, erwiderte er sichtlich irritiert von ihrer Frage. „Nun, wenn du dich verwandelst, dann wirst du schließlich ein gutes Stück größer und so...“, erklärte sie verlegen und wusste nicht recht, wie sie sich ausdrücken sollte. Doch Draco schien bereits zu verstehen, was sie sagen wollte und sah sie mit großen Augen an. „Jetzt willst du auch noch, dass ich mich ausziehe?“, seine Stimme klang fassungslos und Hermine konnte es ihm nicht verübeln. Abwehrend hob sie die Hände und schüttelte vehement den Kopf. „Nein! Nein! Also...nicht direkt. Nicht alles!“, in einer verzweifelten Geste rieb sie mit ihrer Hand über ihr Gesicht. „Deine Schuluniform. Schüler können sie nicht verändern, damit keine Röcke gekürzt werden und ähnliches. Wir können sie also nicht verzaubern, dass sie mitwächst.“, unweigerlich machte sich die Vorstellung eines Werwolfes in der Hogwartsschuluniform in ihrem Kopf breit und sie konnte nicht umhin in sich hinein zu grinsen. Draco hingegen starrte sie nur noch fassungsloser an. „Da bleibt mir noch immer nicht viel Kleidung übrig!“, protestierte er. Hermine stemmte die Hände in die Hüften. „Genierst du dich etwa vor mir? Ich will doch lediglich-“, doch Draco unterbrach sie schon. „Ja natürlich, du willst doch nur helfen oder was auch immer du für Ausreden hast. Ehrlich Granger, langsam glaube ich, dass du andere Motive dafür hast, mir zu helfen.“, erwiderte er beinahe vorwurfsvoll. Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen und sie blickte den Blonden kopfschüttelnd an. „Sei nicht albern. Du verschwendest gerade Zeit, also los. Ich werde dir schon nichts weggucken.“, meinte sie mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

 Nach langem Hin und Her hatte Draco unter ständig gemurmelten Flüchen den Großteil seiner Kleidung abgelegt. Hermine gab sich allergrößte Mühe ihn nicht anzustarren, als sie sich wieder zu ihm umdrehte. Und doch konnte sie nicht umhin ihren Blick ein wenig schweifen zu lassen, was er natürlich direkt mitbekam und mit einem lauten Knurren kommentierte. Unter bedächtigem Schweigen stellte er sich an die Steinmauer im Käfig. Sein Blick war beinahe verlegen zur Seite gerichtet, während er darauf wartete, dass Hermine die Ketten um seinen Körper zauberte. Sie achtete darauf, dass die Ketten nicht zu eng an seinem Körper saßen, damit er genug Platz während der Verwandlung hatte, aber dass sie dennoch eng genug saßen, damit er sich nicht einfach herauswinden konnte. Als sie zurücktrat und die Gittertür schloss und mit einem Zauber zusätzlich versiegelte, blickte sie wieder zu ihm hinüber. Erst dann bemerkte sie, dass es kein verlegender, sondern ein leidender Blick war. Es war deutlich sichtbar, wie sehr er unter dieser Situation litt. Ihn dabei so angekettet zu sehen verlieh der Szenerie eine ungewollte Bestialität und sie hoffte, dass diese grausame Maßnahme nicht für immer die einzige Lösung bleiben würde. Sie war sich sicher, dass das gegenseitige Ärgern von ihnen ihm irgendwie ein bisschen Normalität verschaffte, denn trotz allem wirkte er ruhig und bedacht. Sorgenvoll musterte sie ihn durch die Gitterstäbe, nicht wagend etwas zu sagen. Hin und wieder durchzuckte es seinen Körper und feine Härchen stellten sich auf seiner fahlen Haut auf. In beängstigter Faszination beobachtete sie, wie er versuchte sich zu krümmen und dabei von den Ketten zurückgehalten wurde. So sehr er auch versuchte den Schmerz zurückzuhalten entwich ihm im nächsten Moment ein dumpfes Grollen aus der Kehle und Hermine zuckte unweigerlich dabei zusammen. Es tat ihr gleichermaßen weh ihm zuzusehen, doch es hatte etwas einnehmendes, dass sie sich einfach nicht davon abwenden konnte. Die Schmerzen in ihm schienen schlimmer zu werden. Immer wieder stieß er ein Knurren oder Jaulen aus, während die Transformation langsam seinen Lauf nahm. Er biss die Zähne fest zusammen, dass sein Kiefer laut knackte und warf seinen Kopf dabei in den Nacken. Deutlich konnte sie erkennen, wie die Transformation seinen Körper veränderte, Knochen und Fell wachsen ließ und seine Laute immer tierischer wurden. Es war ein furchterregendes Leidensspiel. Hermine stieß einen entsetzten Laut aus und schlug sich im gleichen Moment die Hände vor den Mund. Wie ein Berserker kämpfte er nun gegen seine Gefangenschaft an. Er fletschte die nun fangartigen Zähne und zog mit Armen und Beinen an den rasselnden Ketten. Ein letztes Mal knackten seine Gelenke laut und knirschten unter der Last, als trete man auf splitterndes Glas...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiezMiez
2014-06-25T21:13:42+00:00 25.06.2014 23:13
Hallo,
bisher eine wirklich gut geschriebene FF. Du bringst das sehr gut rüber und man kann sich in die Personen hinein versetzten.
Bin gespannt wie es weiter geht.
lG MiezMiez
Antwort von:  Heliya
25.06.2014 23:19
Vielen Dank :)
Von:  Farbwolke
2014-06-17T21:18:47+00:00 17.06.2014 23:18
Hallöchen :D
Was für ein Kapitel. Ich finde die Idee wie Mine helfen will gut. Die Szene mit dem Käfig und alles hat mich irgendwie an TVD erinnert xD Was mir auch gut gefallen hat, war wie die zwei sich irgendwie geneckt haben, kann man doch so sagen. So ein Hund hrhr hat schon seine Vorteile, wie mir scheint :D

Schönes Kapitel, mit gutem Inhalt. Konnte mir das alles gut vorstellen.

Grüße
Wolke
Antwort von:  Heliya
17.06.2014 23:22
Vielen Dank für deinen Kommentar und schön, dass es dir gefallen hat :)
Ich hoffe ja immer wieder darauf, dass es meinen Lesern gefällt, was ich schreibe und dass man sich das ganze gut vorstellen kann. Bei so einem Paar ist es ja nicht immer ganz einfach 'realistisch' zu bleiben.
Aber was ist 'TVD' ?
Antwort von:  Farbwolke
03.09.2014 15:12
Heliya TVD ist The Vampire Diaries ;)
Antwort von:  Heliya
03.09.2014 15:16
Ah verstehe, danke, das kenne bzw. schaue ich nicht^^
Von:  xXshadowblossomXx
2014-05-22T09:20:47+00:00 22.05.2014 11:20
das neue kapi ist einfach einmalig.
bin schon gespannt wie es mit den beiden weitergeht.
kannst du mir vl eine ENS schicken wenn das neue kapi erscheint ???
danke im voraus.

GLG
Antwort von:  Heliya
22.05.2014 11:26
Dankesehr :)
Ja ich schicke dir gerne eine ENS, wenn es weitergeht.
Von: abgemeldet
2014-05-19T04:55:05+00:00 19.05.2014 06:55
Hey^^
Cooles Kapi.
Ich bin erstaunt dass Hermine sich als Werwolfsitter einspannen lässt. Aber die Vollmondnacht könnte interessant werden.

LG
Antwort von:  Heliya
19.05.2014 08:26
Vielen Dank^^
Hermine hat sicher wissenschaftliches Interesse daran und außerdem hilft sie doch alles und jedem, auch Werwölfen XD
Von:  jessteito
2014-05-18T10:41:01+00:00 18.05.2014 12:41
Servus^^
\O.O/ Woohhhh!!! Ein neues Kapitel!!!
Und soooooo spannend!
Bitte schreibt ganz schnell wieder weiter!!!!
Lg Jessi ^^v
Antwort von:  Heliya
18.05.2014 12:42
Vielen Dank, ich werde mich bemühen so bald wie möglich weiterzuschreiben :)
Von:  angie50
2014-05-17T11:41:01+00:00 17.05.2014 13:41
Ich will mehr!!! :) schreib bitte schnell weiter!
Antwort von:  Heliya
17.05.2014 13:44
Vielen Dank, ich versuche so bald wie möglich weiterzuschreiben :)
Von:  MadMetaphorMouth
2014-05-17T08:52:57+00:00 17.05.2014 10:52
Sehr spannendes kapitel!
dein schreibstiel ist klasse und du hast alles sehr realistisch geschrieben. ich freue mich schon auf mehr! :)
Antwort von:  Heliya
17.05.2014 12:42
Vielen Dank, ich freue mich, dass es dir gefällt :)


Zurück