Zum Inhalt der Seite

Sieben Fragen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tag 7, Teil 1

Heute war der letzte Tag von Mamorus Frage und Antwortspiel. Deprimiert saß ich mit meinen Freunden im Crown. Es würde nicht mehr lange dauern bis Mamoru hier aufkreuzte und die Frage wissen wollte. Um aber ehrlich zu sein, hatte ich kein Interesse mehr daran. Mit seinen Antworten in den letzten sechs Tagen hatte er mir zu genüge gezeigt, wie sehr er mich hasste.

„Usagi, warum siehst du aus, als wenn dir eine Laus über die Leber gelaufen wäre?“ fragte Makoto mich sorgenvoll.

„Sagt mal, was stört euch an mir?“ verblüfft schauten mich meine Freunde an. Doch Rei war die Erste, die das liebend gerne beantwortete.

„Wo soll man da bloß anfangen. Du bist verfressen, verschlafen, lern faul, kommst immer zu spät, leihst dir ungefragt meine Mangas, kannst nicht kochen und backen, weißt nicht wie man traditionelle Gewänder anzieht, fällst ständig über deine Füße, …“

„Stopp! Es reicht Rei.“ Unterbrach ich angesäuert ihre Aufzählung. Das war ja klar, dass sie nicht ein gutes Haar an mir ließ.

„Nein, ich meine solche Sachen, wofür man mich hassen kann?“ erklärte ich, während mein Blick durch die Runde ging. Meine Freunde würden mir doch die Wahrheit sagen, oder etwa nicht?

„Habe ich dir nicht genug Gründe dafür aufgezählt.“

„Rei, sei nicht so gemein. Usagi, wir mögen dich alle genauso wie du bist und wenn jemand was anderes meint, dann nur, weil er dich nicht kennt.“ Versuchte Makoto, die Stimmung zu retten, indem sie Rei den Mund zu hielt. Auch Minako gab Makoto recht, auch wenn es die gegenteilige Wirkung hatte.

„Das stimmt, wir mögen dich alle. Auch wenn du zu dumm bis um es zu kapieren.“

„Minako, du bist auch nicht schlauer als ich. Schau dir doch deine Noten an.“ Uninteressiert zuckte Minako mit den Schultern.

Meine Freunde brachten mich nicht wirklich weiter. Jedoch wie so oft konnte mich auf Ami verlassen, wenn es um einen guten Rat ging.
 

„Warum fragst du ihn nicht einfach, was ihn an dir stört. Nur er kann es dir sagen, schließlich kannst du nicht von unseren Antworten auf ihn schließen.“ Dabei blickte Ami noch nicht mal von ihrem Buch hoch. Aber sie hatte recht. Er war der Einzige, der es mir sagen konnte, was ihn an mir so sehr störte.

Wir saßen noch einige Zeit zusammen und unterhielten uns über dieses und jenes, bis Mamoru durch die Tür kam.

Mit einem hinreißenden Lächeln schritt er auf unseren Tisch zu und begrüßte uns mit einem freundlichen,

„Hallo zusammen!“ Wieso konnte er nicht so nett zu mir sein, wenn wir alleine waren.
 

Ich legte ein breites Grinsen auf und drehte mich auf dem Stuhl sitzend zu ihm um.

Mamoru war schon immer ein Kopf größer als ich. Jetzt aber aus dem sitzen zu ihm aufzuschauen, ließ in noch größer erscheinen als sonst. Also Usagi, sprach ich in Gedanken zu mir selbst, frag ihn endlich, damit es dann vorbei ist.

„Hallo Mamoru, schön das du auch den Weg heute herfindest.“ Richtig, das war das erste Mal, das ich ihn bei seinem Namen nannte und dieses konnte man deutlich in seinem Gesicht erkennen. Sowohl Verwunderung als auch etwas Liebevolles konnte ich darin sehen. War das möglich oder hatte ich mir etwas eingebildet.

„Odango, alles in Ordnung mit dir. Lass mich mal deinen Puls und Temperatur fühlen. Du musst, glaub ich, dringend ins Krankenhaus. Seit wann kennst du meinen Namen.“ Hastig tastete er meinen Puls am Handgelenkt. Amüsiert schüttelte ich meinen Kopf.

„Mir bleibt keine andere Wahl, als dich bei deinen Namen zu nennen.“ Wobei ich ein paar Krokodilstränen kullern ließ, die ihre Wirkung bei Mamoru nicht verfehlten. Zart strich er über meine Wange, während er mir tief in die Augen schaute.

„Was hat sich geändert, das du keine andere Wahl hast als mich so zu nennen.“ Etwas Sanftes schwang in seiner Stimme. Wieder heule ich herzzerreißend auf.

„Weißt du Mamoru, wo ich heute war!“

„Wo warst du den heute?“ fragte er mich sorgenvoll.

„Ich war heute auf dem Standesamt.“ Wie er schon wieder guckte, als er das hörte, war einfach nur Gold wert. Völlig irritiert wollte er von mir nun wissen,

„Was hat das Standesamt damit zu tun, das du mich Mamoru nennen musst?“

„Ich war dort und habe gefragt, ob man nicht deinen Vornamen gegen Baka umändern kann. Jedoch wollte die böse Frau auf dem Amt das nicht.“ Ich konnte nicht mehr und mein Gelächter hallte durchs ganze Crown.
 

„Kannst du nicht mal langsam erwachsen werden Odango!“

„Doch das kann ich. Ich möchte jetzt gerne dein Spiel beenden.“ Zögerlich erhob ich mich von meinem Stuhl und sah ihm direkt in sein Angesicht. Zustimmend nickte er mir zu.

„In Ordnung, wie lautet deine letzte Frage?“ meine Stimme fing an zu zittern und ich hatte Angst, dass meine Stimme bei der letzten Frage noch versagte.

„Nenne zwei Sachen, die dich an mir so sehr stören, dass du mich dafür hasst?“ Er schien angestrengt nachzudenken, da er seine Stirn in Falten legte. Aber diese Ruhe gefiel mir überhaupt nicht. Doch am meisten störte es mich, das meine Freunde sich schon halb über den Tisch gestreckt hatten, damit sie ja kein Wort verpassten. Sogar Ami schaute von ihrem Buch auf.

Endlich schien er eine Antwort zu haben. Er schloss seine Augen und holte tief Luft.

„Das erste ist, du lebst und das zweite ist, das du nichts dagegen machst.“ Erst als seine Worte beendet waren, öffnete er seine Augen wieder.

Was hatte ich eigentlich erhofft? Dass er mal eine nette Antwort für mich übrig hatte. Nein, damit hatte ich nicht wirklich gerechnet. Jedoch auf so eine Antwort war ich nicht vorbereitet.
 

Obgleich ich mir geschworen hatte, nie vor ihm zu weinen, konnte ich meine Tränen nicht aufhalten. Ich stand da, als meine Tränen mir heiß die Wangen runter liefen.

Meine Freunde konnten es nicht glauben. Sie wussten, dass wir beide uns immer stritten und trotzdem hätten sie es nie für möglich gehalten, dass er so etwas zu mir sagen würde.
 

Wütend ballte ich meine Faust und schrie ihn aus Leibeskräften an.

„Du Baka!!! Wenn du dir so sehr wünschst, dass ich tot bin, warum hast du mir dann damals das Leben gerettet. Du könnest jetzt glücklich sein, weil ich ertrunken wäre. Und was war das vorgestern? Statt mich auf der Straße liegen zu lassen, nimmst du mich mit in deine Wohnung und pflegst mich. Weißt du was? Ich wünschte ich wäre tot, damit ich all die schmerzhaften Gefühle, die ich für dich empfinde, nicht mehr ertragen muss.“ Wie ein kleines Häufchen Elend kam ich mir vor und traute mich nicht ihn anzusehen.

„Du …, Du empfindest etwas für mich?“ Stammelte Mamoru, wobei er sanft eine Hand auf meine Schulter legte.
 

Diese Berührung von ihm war zu viel für mich. Entrüstet schlug ich sie weg.

„Ja, ich empfinde etwas für dich. Willst du dich darüber auch jetzt lustig machen. So nach dem Motto guckt euch die Weichbirne an, sie ist in mich verliebt, obwohl sie wusste, dass ich eine Freundin hatte und obendrein eine andere liebe.“ Bestimmend marschierte ich an ihm vorbei.

Kurz bevor ich den Ausgang erreichte, packte er mich am Handgelenk und zog mich zu ihm zurück. Für einen Augenblick sah Mamoru mich verwirrt an.

„Wie kann es sein das du mich liebst. Ich dachte immer das du mich aus tiefster Seele verachtest!“

Weit holte ich aus und klatschte ihm eine, mitten ins Gesicht. Geschockt ließ er meine Hand endlich los.

„Keine Sorge, das tue ich jetzt auch. Deine Antworten haben mir die Liebe zu dir genommen. Ich möchte dich nicht mehr wiedersehen.“ Damit verschwand ich aus dem Crown.
 

Ohne auf den Weg zu achten, lief ich durch die Straßen, um den Schmerz in mir ignorieren zu können. Es brachte aber nichts. Meine Schritte wurden immer langsamer, bis ich ganz zu stehen kam.

Wieso kam ich ausgerechnet hier zum Stehen.

Leicht musste ich schmunzeln, als ich das Geschäft betrachtete. Hier hatte alles vor 2 Jahren angefangen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Rückblick
 

Ich war damals vierzehn Jahre alt und Naru hatte mich zum Geschäft ihrer Mutter mitgenommen, weil dort ein Sonderausverkauf stattfand.

Verzückt von den ganzen Kostbarkeiten, betrachtete ich die Auslagen. Ich konnte es immer noch nicht wahrhaben. Als beste Freundin von Naru wollte ihre Mutter mir ein spezial Sonderpreis machen, was mir auch nichts brachte, so pleite, wie ich war.

Naru gab mir den Ratschlag, ob ich nicht meinen Vater fragen könnte, damit er mir etwas kaufen kann. Dieses war aber leider nicht möglich, weil ich den letzten Test in Sand setzte.

Seufzend verließ ich das Geschäft.

„Wenn ich doch nur etwas mehr gelernt hätte.“ Sprach ich zu mir selbst, währen ich den Test aus meiner Tasche zog. Niedergeschlagen blickte ich auf meine Note.

„Ach was, zum Teufel damit!“ stinksauer zerknülle ich den Test in meinen Händen und warf ihn ungeachtet hinter mich. Zufrieden mit mir selbst setzte ich mich in Bewegung, doch eine Stimme hinter mir ließ mich stoppen.

„Du bist wohl etwas weich in der Birne. Weißt du nicht das es wehtut?“ wie es klang, hatte ich wohl jemanden mit meinem Test getroffen. Ich drehte mich zu der Person um und stottere eine Entschuldigung zusammen.

„Entschuldigung das wollte ich nicht.“

„Eine Fünf minus.“ Oh Scheck der Typ hatte den Test wieder auseinander gefaltet.

„Du musst fleißiger lernen, ansonsten bleibt deine Birne so weich.“ Empört darüber entriss ich ihm das Papier, wobei ich ihn anschnauzte.

„Oh, was geht sie das an?“ obendrein zog ich mit einem Finger mein rechtes Auge runter und streckte ihm die Zunge raus. Das hatte dieser aufgeblasene Kerl auch verdient. Immer noch aufgebracht wegen ihm drehte ich mich auf den Absatz um und ging.

„Was bildet der sich überhaupt ein.“ Grummelte ich vor mir her. Ein letztes Mal warf ich einen Blick auf ihn. Immer noch stand er vor dem Geschäft, aus dem ich rausgekommen war und unweigerlich musste ich zugeben, dass er verdammt gut aussah. Er war groß, gut gebaut und hatte glänzendes schwarzes Haar. Nur seine Augen konnte ich nicht erkennen, da er eine Sonnenbrille trug. Ein wirklich seltsamer Kerl dachte ich mir auf den nach Hause Weg.
 

Rückblick Ende

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Regungslos verharrte ich weiterhin vor dem Juweliergeschäft. Wenn ich damals nicht hier gewesen wäre, dann hätte ich Mamoru vielleicht nie kennengelernt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Ja ich weiß! Wie kann ich jetzt nur hier aufhören. Bitte verzeiht mir, dass ich einen zwei Teiler daraus gemacht habe und eure armen Nerven mit der heutigen Antwort überstrapaziere.
Für eure ganzen Reviews bedanke ich mich ganz herzlich und freue mich auf weitere.
LG eure Yuzuyu* Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kittykate
2013-03-10T22:46:15+00:00 10.03.2013 23:46
Boah... So ein Baka!!! Auch wenn Mamoru bisher nicht gelogen hat, da er in meinen Augen immer einen sehr aussagekräftigen Teil verschwiegen hat, aber hier ist es jetzt echt vorbei. Ich hab überlegt und gegrübelt, aber ich kann mir auf seine letzte Antwort keinen Reim machen. Das geht wirklich zu weit. Warum tut er Bunny das an? So eine Gemeinheit. Bin mal gespannt, wie er das wieder gut machen will. Das riecht nach mehr Anstrengung, als ein bisschen Liebesgemurmel und ein paar Rosen. Ich bin schon sooooo gespannt wie das noch ausgeht.
Tolles Kapitel :) Supi gemacht!!!
Von:  usako-chan1812
2013-03-09T23:39:56+00:00 10.03.2013 00:39
Ohhhhhhh wie gemein -.- du machst es wirklich wieder all zu spannend :) mal wieder ein klasse Kapitel endlich hat bunny Mamoru gestanden das Sie in ihn verliebt ist, und diese blöde Antwort auf bunnys frage ging eindeutig zu weit von Mamoru aber so konnte er ihre wahren Gefühle aus ihr heraus kitzeln und wie mir scheint wollte er glaub ich genau das provozieren stimmts oder hab ich recht ?! :D naja ich spekulier jetzt nicht weiter rum sondern freue mich umso mehr aufs nächste Kapitel :))
LG usako-chan1812


Zurück