Zum Inhalt der Seite

Sieben Fragen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tag 7, Teil 2

 

Mittlerweile war es Abend geworden und die beginnende Nacht fing an alles in ein Schwarz zu tauchen. Betrübt schaute ich aus dem Fenster. Der aufgehende Mond war das Einzige, was dem Garten meiner Familie Licht spendete.

So sehr wie ich versuchte nicht mehr daran zu denken, so klappte es nicht. Mamorus Worte hallten immer noch in meinen Kopf nach.

Das erste ist, du lebst und das zweite ist, das du nichts dagegen machst. Warum hat er das zu mir gesagt. Mir war schon bewusst, dass wir keine Freunde waren, doch das es so weit geht, hätte ich nie gedacht.

 

Ein Klopfen an meiner Tür ließ mich aufschrecken. Langsam ging die Tür auf und meine Mutter streckte den Kopf rein.

„Usagi, da steht ein Blumenbote an der Tür und will dir was geben.“

„Ein Blumenbote?“ fragte ich nach. Verwundert erhob ich mich und folgte meiner Mutter zu Haustür, welche offen stand.

Da stand wirklich ein Mann, der eine Kappe mit dem Logo eines bekannten Blumenladens aufhatte. Aber was er in der Hand hielt, war kein Blumenstrauß. Nein, es war eine einzelne rote Rose.

„Sind sie Usagi Tsukino, ich habe hier eine Lieferung für sie.“

„Ja, das bin ich.“ Gab ich ihm zu verstehen, als ich die Rose in Empfang nahm.

„Ich habe noch einen Brief für sie!“ sagte der Bote und hielt mir einen Brief entgegen.

Ohne auch nur einen Augenblick zu warten, öffnete ich den Umschlag und las ihn durch, wobei mein Herz immer schneller schlug, mit jedem Wort.

 
 

Meine Geliebte Usa,
 

Die letzten Jahre hatte ich Angst dir meine Gefühle zu gestehen,
 

weil ich es nie ertragen hätte, dich dadurch zu verlieren.
 

Doch heute ist etwas geschehen, womit ich nie rechnet hätte.
 

Bitte komme gleich in den Juban Park zu dem See.
 

Ich warte auf dich.
 

 
 


 

Das war alles, was da geschrieben stand. Noch nicht einmal eine Unterschrift von dem Absender war darauf. Nur eines war mir klar, dass es von meinem Rosenkavalier sein musste. Er war der Einzige der mich Usa nannte. Aber ich brauchte Gewissheit. Darum wandte ich mich wieder zur Tür, um den Boten zu fragen, wer der Absender sein könnte. Jedoch hatte sich der Mann schon in Luft aufgelöst.
 

Sollte ich wirklich dort hingehen, wer weiß, wer dort auf mich wartete? Schließlich kannte ich nichts über ihn.

Der Höflichkeit aber sollte ich mich bei ihm wegen den ganzen Rosen wenigstens bedanken und zudem war ich auch etwas neugierig, was wohl heute bei ihm passiert war, dass er mich nach so langer Zeit jetzt treffen wollte.

Nervös zog ich meine Schuhe an und raste an meiner Mutter vorbei, die mir anscheinend noch etwas hinterher rief. Was es jedoch war, konnte ich mehr vernehmen, weil ich mittlerweile die Straße erreicht hatte. Bestimmt wollte sie nur wissen, wo ich zu so später Stunde noch hin wollte.

Je näher ich zu dem Park kam, umso langsamer wurden meine Schritte. War es wirklich das Richtige, was ich tat? Schon bald würde ich einem Fremden gegenüberstehen und ihm das Herz brechen, nachdem er endlich den Mut fand, mich zu treffen. Ich wusste, dass ich ihm denselben Schmerz zufügen werde, welchen ich von Mamoru erfahren hatte.

Ist das nicht eine Ironie? Obwohl ich ihn nicht kannte, hatten wir beide etwas gemeinsam. Wir liebten jemanden, der in einen anderen verliebt war. Für uns beide wird sich die Liebe nicht erfüllen.
 

Mit der Zeit kam ich am See an. Er lag ruhig vor mir und der silbrig glänzende Mond spielte sich auf der Wasseroberfläche. Es war ein Anblick, der nicht romantischer hätte sein können. Allerdings wartete niemand dort auf mich. Kam ich etwa zu spät.

Betrübt ruhe mein Blick auf dem See. Vor drei Tagen war ich das letzte Mal hier und habe mit meinen Baka eine Wasserschlacht ausgefochten.

„Du bist doch noch gekommen. Ich hatte schon Angst, dass du gar nicht mehr kommst!“ erklang eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und aus der Dunkelheit trat ein junger Mann mit einer Rose in der Hand.

Wie ich ihn erkannte, stieg in mir eine unbändige Wut auf.

„DU!!!“ zischte ich in an.

„Du, warst es also wirklich der mir immer die Rosen an der Bushaltestelle hinterlegt hatte.“

Schwach nickte er. Das reichte mir als Antwort.

„Wieso hast du mich damals belogen?“

„Ich hatte Angst davor, von dir zurückgewiesen zu werden. Ich dachte immer, dass du mich nicht ausstehen kannst. Jetzt weiß ich es aber besser.“ Versuchte er mir kleinlaut zu erklären. Zögerlich kam er auf mich zu und hielt mir die Rose entgegen. Er sah schon ganz süß aus, fast wie ein verliebter Teenager, der gerade versucht seine Gefühle zu zeigen.

Kopfschüttelnd ging ich an ihm vorbei und gab ihm Folgendes zu verstehen.

„Ich habe dir heute Mittag schon gesagt, dass durch deine Antworten meine Gefühle zu dir gestorben sind. Lass mich in Ruhe!“

„Bleib bitte stehen Usa!“ rief er mir zu und für einen Augenblick stoppte ich.
 

Zu hören wie er mich Usa nannte bescherte mir einen angenehmen Schauer. Ich schloss kurz meine Augen, während ich tief durchatmete. Auf keinen Fall durfte ich mich von ihm einlullen lassen. Am Ende würde er mich nur wieder verletzen oder es war mal wieder nur eines seiner fiesen Spiele mit mir. So setzte ich meinen Weg fort, um den Park zu verlassen.

Er war mir aber gefolgt und packte mich hart an meinem Arm. Ohne mich loszulassen, drückte er mich bestimmend, mit dem Rücken, gegen den nächsten Baum.

„Warum tust du das? Bitte, lass mich gehen.“

„Nein, jetzt wo ich endlich weiß, wie du für mich Fühlst, werde dich nicht mehr gehen lassen! Kannst du dir nicht denken, was ich dir die ganze Woche versucht habe zu sagen?“ Auch wenn es dunkel war, konnte ich seine Augen erkennen, die auf mich fixiert waren. Mein Puls raste und durch das Rauschen meines Blutes konnte ich meine eigenen Wörter nicht verstehen.

„Wollest du mir damit nicht sagen, dass ich ganz aus deinem Leben verschwinden soll und dass du mich lieber tot als lebendig sehen willst!“ sein Griff um meinen Arm wurde fester und gleichzeitig legte er seine andere freie Hand auf meine Wange, damit ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte.
 

„Nein, ganz im Gegenteil. Der Grund, warum ich dich nicht will ist, weil ich dich brauche. Der Grund, warum ich nicht manchmal an dich denke ist, weil ich ständig an dich denke. Der Grund, warum ich nicht jemals etwas für dich machen würde, ist, weil ich alles für dich machen würde. Der Grund, warum ich dich nicht mag ist, weil ich dich liebe.“ Allmählich merkte ich, wie Mamoru die Umklammerung von meinem Arm löste.

„Der Grund, warum ich sagte, du lebst und du tust nichts dagegen war, weil du lebst ohne mich und du tust nichts dagegen, um es zu ändern. Der Grund, warum ich keine Träne um dich weinen würde, wenn du stirbst, ist, weil im selben Moment, wenn du stirbst, ich auch sterben würde.“ Schleichend merkte ich wie etwas Warmes sich den Weg über meine Wangen suchte. Während sich Mamorus Gesicht dem meinen näherte und ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.

„Der Grund, warum ich mein Leben wähle ist, weil du mein Leben bist.“ Wieso sagte er es mir erst jetzt, was er für mich fühlte? Wieso konnte er es mir nicht schon vorher sagen? Hatte er wirklich so große Angst davor von mir zurückgewiesen zu werden? Mir ging es doch genauso wie ihm. Das war schließlich auch der Grund gewesen, warum seine Antworten mich so sehr geschmerzt hatten.
 

Noch in meinen Gedanken versunken. Passiere es. Ohne irgendeine Vorwarnung küsste er mich. Völlig überrumpelt stand ich da und konnte mich nicht rühren. Sein Kuss fühlte sich so leidenschaftlich und doch fordernd an. Fast so als versuchte er damit seinen Worte zu bestärken. Ich ließ ihn gewähren und erwiderte den Kuss nur allzu gerne.

Den Geschmack seiner Lippen werde ich nie mehr vergessen können. Da sie sowohl süß als auch salzig zugleich schmecken.

Zögerlich trennten wir uns, doch meine Lippen prickelten noch immer, von dem eben erlebten.

„Kannst du mir das jemals verzeihen, wie ich dich behandelt habe? Auch wenn es nicht sofort ist, aber vielleicht irgendwann.“ fragte mich Mamoru. Glücklich lächelte ich ihn an.

„Das habe ich doch schon längst. Ich liebe dich, Mamoru.“

„Ich liebe dich auch.“ Zusammen verließen wir den Park und machten uns auf den Weg zu seiner Wohnung, um dort ungestört unter uns sein zu können. Da es noch so vieles gab, über was wir zu reden hatten.

Doch was wir dort noch genau gemacht haben, bleibt ein süßes kleines Geheiminis, zwischen mir und meinem geliebten Baka.
 

Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  usako-chan1812
2013-03-11T21:04:32+00:00 11.03.2013 22:04
Haaa ich hatte doch richtig gemunkelt :D ein toller Abschluss dieser FanFic, so richtig süß, schmalzig und romantisch *_* einfach toll schade das sie schon zuende ist, aber jedes gute hat einmal ein Ende :)
LG usako-chan1812 ;)
Von:  GlaringDream
2013-03-11T18:17:49+00:00 11.03.2013 19:17
ein wirklich toller abschluss der geschichte


Zurück