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Sieben Fragen

von

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Tag 5

„Hatschi.“ Lautstark schnauzte ich in mein Taschentuch. Der Heimweg in den nassen Sachen hatte mir nicht gut getan und jetzt lag ich mit einer Erkältung im Bett. Mittlerweile hatten wir schon späten Nachmittag.

Innerlich war ich am Fluchen, warum musste es ausgerechnet heute sein, dass ich erkrankte. Mamoru wartete bestimmt schon auf mich. Doch in Wirklichkeit wird er sich bestimmt über mich lustig machen. Sein Gespött konnte ich bis hierhin hören, jedenfalls kam es mir so vor.

Besorgt betritt meine Mutter nun mein Zimmer und fühlt meine Stirn.

„Oh mein Gott, dein Fieber will einfach nicht runter gehen. Ich gehe und hole dir noch etwas zum Fieber senken.“ und sogleich verließ sie auch schon wieder mein Zimmer. Doch konnte ich meine Mutter hören wie sie vom Bad ins Wohnzimmer und von Wohnzimmer in die Küche lief. Anschließend rief sie mir zu.

„Usagi ich kann nichts finden. Meinst du, du kannst eine Stunde alleine bleiben. Ich fahre schnell los um etwas aus der Apotheke zu holen.“

„Ist in Ordnung.“ Brachte ich unter einen Hustenanfall hervor. Gleich darauf vernahm ich wie die Haustür ins Schloss fiel und das Auto aus der Einfahrt fuhr. Jetzt oder nie dachte ich mir. Wenn ich den nächsten Bus noch erwischte, könnte ich es gerade so schaffen zum Crown zugehen und wieder rechtzeitig nach Hause zu kommen, bevor meine Mutter etwas bemerkte. So machte ich es auch.

Doch zu meinem Bedauern entzogen mir das Fieber und der Hustenreiz meine letzten Energiereserven. Völlig entkräftet stieg ich aus dem Bus. Alles um mich herum fing an sich zu drehen und keine zwei Meter von der Haltestelle entfernt verlor ich mein Bewusstsein. Nur eine tiefe Dunkelheit war um mich herum, aber es war nicht kalt. Nein, eine wunderbare Wärme umhüllte meinen Körper.
 

Wie viel Zeit wohl vergangen war, konnte ich nicht beantworten, doch ich fühlte mich erstaunlich besser. Allmählich öffnete ich meine Augen und setzte mich erschrocken auf. Ich befand mich, in einem mir völlig unbekannten Schlafzimmer. Anhand der weißen Wände und den dunkelbraunen Möbeln dachte ich mir, dass hier ein Mann wohl ganz alleine leben musste. Schließlich befanden sich hier keine Anzeichen im Zimmer, das hier eine Frau leben könnte. Alles wirkte so nüchtern und steril, nur der rote Bettbezug, setzte einen Farbtupfer hier.

Ich streckte meine Beine aus dem Bett, um aufzustehen, aber ein Klopfen an der Tür ließ mich wieder unter die Decke springen. Verängstigt stellte ich mich schlafend.

Die Tür schwang auf und jemand kam in den Raum. Immer näher kamen die Schritte auf mich zu und stoppen neben mir. Noch fester schloss ich meine Lieder, damit man nicht merkte, dass ich nicht schlief.

„Odango, ich weiß, dass du wach bist. Stell dich also nicht weiter schlafend.“ Das konnte doch nicht wahr sein. Ich hatte das Haus verlassen um Mamoru zu sehen und nun lag ich in seinem Zimmer, in seinem Bett. Aber warum hatte er mich zu sich nach Hause gebracht?

Erneut machte ich meine Augen auf und blickte direkt in seine, die schon wieder dieses Leuchten hatten.

„Woher wusstest du, dass ich nicht mehr schlafe?“ fragte ich ihn durchdringend, wobei ich mich aufrecht ins Bett setzte.

„Das ist nicht schwer. Wenn du schläfst, schnarchst du so laut wie ein ganzes Sägewerk. Tja, und da du nicht mehr geschnarcht hast, musst du dementsprechend wach sein.“ Mal wieder hatte er dabei dieses hinterhältige lächeln auf seinen sündhaften Lippen und trotzdem hatte er auch etwas Ernsthaftes an sich.
 

„Warum bist du nicht zuhause geblieben, wenn es dir nicht gut geht? Wer weiß, was dir sonst noch passiert wäre, wenn ich nicht da gewesen wäre?“ Konnte es war sein. Machte er sich wirklich sorgen um mich? Jedoch warum hatte er mich dann nicht in ein Krankenhaus gebracht?

„Ganz simpel, warum ich nicht daheim war? Ich konnte dich bis in mein Zimmer lästern hören.“ In meinem Kopf begann sich alles zu drehen. So ließ ich mich zurück aufs Kopfkissen fallen, doch beobachtete ich ihn noch etwas aus dem Augenwinkel.

„Geht es dir wieder schlechter?“ es war wie in einem Traum, Mamoru machte sich wirklich sorgen um mich, wie ich aus seiner Stimme entnehmen konnte. Sachte nahm er am Rand des Bettes platz und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, um meine Stirn zu fühlen.

„Warum hast du mich nicht ins Krankenhaus gebracht?“ wollte ich von ihm wissen.

„Hast du schon vergessen, dass ich Medizin studiere? Ich bin genauso gut wie ein Arzt im Krankenhaus. Oder denkst du nicht.“ Noch gut konnte ich mich daran erinnern, wie ich ihn im Krankenhaus traf, als ich drinnen lag.
 

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Der Krankenwagen hatte mich ins Krankenhaus gebracht. Kaum das ich dort war wurde ich von einem behandelten Arzt untersucht.

Kurz darauf brachte mich eine Schwester auf mein Zimmer. Zu meiner Freude war ich in dem Zweibettzimmer ganz alleine und konnte in Ruhe erst mal etwas schlafen. Zu meinem Bedauern stürmte, kaum dass ich meine Augen geschlossen hatte, jemand lautstark meinen Namen rufend, in das Zimmer.

„USAGI, USAGI, MEIN KIND!“ es war meine Mutter. Ihr Gesicht war ganz Tränen verschmiert. Sie musste furchtbare Angst um mich gehabt haben, als sie die Nachricht erhalten hatte von meinem Unfall.

Sorgenvoll zieht sie mich in ihre Arme und streicht mir übers Haar.

„Mama ist schon in Ordnung. Mir geht es gut.“ Versuche ich ihr die Sorgen zu nehmen.

„Was hat der Arzt gesagt?“ erkundigte sie sich bei mir, während sie gemächlich die Umarmung löste und sich mit einem Stuhl neben das Bett setzte.

„Ich weiß es noch nicht, er wollte es mir nachher bei der Visite sagen.“ Und wie aufs Stichwort klopfte es. Ein junger Arzt, gefolgt von zwei Krankenschwestern, betrat den Raum. Verdutzt schaue ich mir den Arzt genauer an, da es nicht derselbe war, der mich behandelt hatte. Jetzt blickte er von der Akte, die er in seinen Händen hielt, auf und kam auf mich zu.

Ich musste eindeutig tot und in der Hölle sein. Der konnte unmöglich mein Arzt sein.
 

„Guten Abend, mein Name ist Mamoru Chiba und assistiere dem Chefarzt, hier auf der Station. Der Chefarzt wurde zu einem Notfall gerufen, darum werde ich die Visite ausnahmsweise bei ihnen machen.“ Na prima, dachte ich mir nur. Mamoru als meinen Arzt zu haben, machte mir Unbehagen. Jedoch sah er in seinem Arztkittel einfach zum Anbeißen aus.

Meine Mutter wandte sich zu ihm um sich zu informieren.

„Wie lange wird meine Tochter hierbleiben müssen.“

„Ihre Tochter hatte großes Glück gehabt. Sie soll aber zur Beobachtung noch eine Nacht hier bleiben.“

Flehend blickte ich meine Mutter an. Eine Nacht mit dem Baka als Arzt war eindeutig zu lang.

„Kommt überhaupt nicht infrage. Mir geht es gut. Somit kann ich auch gleich gehen. Ansonsten heißt das Krankenhaus zu recht Krankenhaus.“ Gab ich meinen Protest damit kund. Doch der Baka musste natürlich nachhacken.

„Wie meinen sie das, Frau Tsukino?“

„Jeder, der dich zum Arzt hat, muss ja erst recht krank aus dem Krankenhaus kommen.“

„Dieses wird bestimmt nicht passieren. Wenn ich aber ihre Mutter bitte kurz nach draußen bitten darf. Ich muss die Patientin kurz untersuchen.“ Meine Mutter verstand es sofort und erhob sich aus dem Stuhl.

„Ich komme morgen Mittag wieder um dich abzuholen. Ich muss leider schon gehen.“ Verabschiedete sie sich von mir, bevor sie aus der Tür verschwand.
 

Mamoru nahm an Rand des Bettes platz und leuchtete mir mit einer kleinen Lampe in die Augen.

„Ist ihnen schwindelig oder haben sie Kopfschmerzen?“ langsam wurde es mir unheimlich, seit wann konnte er so nett zu mir sein oder war es nur, weil er Schuld an meinen Unfall war.

„Schwindelig ist mir nicht, aber die Kopfschmerzen habe ich erst, seitdem ich dich kenne.“

„Anscheinend geht es ihnen wieder besser. Wenn es ihnen schlechter geht, drücken sie den Notschalter, es wird dann umgehend jemand kommen.“

„Sag mal Baka seit wann bist du den Arzt und überhaupt warum quatschst du mich die ganze Zeit mit Sie an?“ fragend schaute ich ihn an, während sich die Krankenschwestern amüsiert anschauten.

„Ich studiere noch Medizin, doch weil ich der beste meines Jahrgangs bin, darf ich dem Chefarzt assistieren. Und was das Sie betrifft, sie sind Patientin hier und da kann ich nicht so mit ihnen reden, wie privat.“ Skeptisch ob ich eine Augenbraue. Zwischen privat und beruflich lagen bei ihm Welten dazwischen.

„Wenn sie mich jetzt bitte Endschuldigen, ich habe noch mehr Patienten.“

Somit verließ er mit den Krankenschwestern, das Zimmer.

Was für ein Horror, erst ertrinke ich fast am Morgen wegen ihm und nun treffe ich ihn hier an. Mir fiel dabei erst auf, wie wenig ich ihn kannte. Doch wie hätte ich es wissen können, dass er neben seinem Studium auch noch im Krankenhaus arbeitet. Wir waren immer zu sehr mit Streiten beschäftigt.
 

Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem Bärenhunger, schließlich war meine letzte Mahlzeit schon lange her. So begab ich mich aus dem Bett und öffnete die Tür, in der Hoffnung das ich draußen den Speisewagen fand, wo das Frühstück drinnen war. Leider konnte ich den Wagen nirgends entdecken. Stattdessen erkannte ich das Mamoru in Begleitung einer Schwerster, den Gang lang marschierte. Wieso war er noch hier, müsste er nicht langsam mal Feierabend haben, schoss es mir durch den Kopf.

Flott flüchtete ich zurück in mein Zimmer, jedoch ließ ich einen Spaltbreit die Tür offen, um zusehen wann die Luft wieder rein war. Wie ich so an der Tür war, bekam ich mit wie die Schwester Mamoru geradeso anhimmelte.

„Dass sie dieses Mädchen vor dem Ertrinken gerettet haben, das war so großartig von ihnen.“ Kotz, würg, mehr konnte sie wohl nicht noch schleimen. Doch seine Antwort darauf war ganz kalt.

„Ich hatte keine andere Wahl, bin ich angehender Arzt und da ist es meine Pflicht Menschen zu retten.“ Dann schloss ich die Tür komplett, ich hatte genug gehört.
 

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„Mamoru, sag mal! Wenn du und ich in Lebensgefahr wären und du könnest nur dich oder mich retten, wenn würdest du dann retten? Fragte ich ihn ungewandt. Kurz schien er zu überlegen.

„Wieso willst du das ausgerechnet jetzt wissen?“ Schmerz war ihn seinen Augen zu lesen, fast so als würde die Antwort, die er darauf geben würde, ihm an meisten schmerzen.

„Das ist meine Frage für heute, an dich!“ gab ich ihm zu verstehen. Zögerlich stand er vom Bett auf und schaute hinaus aus dem Fenster.

„Lass uns das für heute vergessen. Dir geht es nicht gut und du brauchst ruhe.“ Auf schwankenden Beinen erhob ich mich aus seinem Bett und stellte mich hinter ihn. Ganz ruhig redete ich zu ihm.

„Bitte sag es mir!“

„Wenn du es unbedingt wissen musst Odango, dann ist es mein Leben was ich retten würde.“ Bei diesen Worten packte ich ihn bei seinem Arm und zwang ihn, sich zu mir umzudrehen. Den Schmerz, den ich zuvor in seinen Augen gesehen hatte, schien sich ihn seinen ganzen Körper ausgebreitet zu haben, während Tränen in seinen Augen glitzerten.

„Du lügst! Ich sehe es doch, dass es eine Lüge ist.“

„Nein, ich habe bis jetzt bei keiner deiner Fragen gelogen. Mein gottverdammtes Leben ist mir wichtiger.“ Er wurde richtig laut dabei. Aber wenn er bis jetzt immer die Wahrheit sprach, warum schmerzte es ihn dann?

„Fahr mich bitte nach Hause.“ Bat ich ihn. Stumm nickte er mir zu, auch wenn ich es nicht sah, da ich ihn nicht anschauen konnte. Ich war zu enttäuscht von seiner Antwort.
 

Kurz darauf saßen wir ihn seinen Wagen und er fuhr mich zu der Adresse, die ich ihm nannte. Das Schweigen, welches zwischen uns lag, erdrückte mich fast.

Endlich kamen wir bei mir zu Hause an und er half mir aus dem Auto. Jedoch schien es, dass sich das Fieber wieder erhöhte, da ich mich nur schwankend fortbewegen konnte. In diesen Augenblick nahm Mamoru mich auf seine starken Arme und trug mich zum Haus.

„DU BAKA, DU VOLLTROTTEL LASS MICH SOFORT RUNTER!“ brüllte ich ihn an. Warum tat er das? Erst sagt er sein Leben ist ihm wichtiger und dann spielt er sich hier als Samariter auf.

Durch mein Geschrei kam meine Mutter auf uns zu gerannt.

„Mein Gott Usagi, wo bist du nur hingegangen?“ Sorge hallte in ihrer Stimme. Mamoru konnte sie aber beruhigen.

„Ich habe sie gefunden und mich um sie etwas gekümmert. Seien sie nicht so streng mit ihr, da es nicht ihre Schuld war.“ Am Ende war meine Mutter nur froh, dass es mir gut ging. Darum bedankte sie sich bei Mamoru, bevor sie mich ins Haus begleitete.

Mamoru stieg hingegen in seinen Wagen wieder ein und fuhr weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kittykate
2013-03-07T19:25:59+00:00 07.03.2013 20:25
Ich bin jetzt auch richtig neugierig. Wo soll das noch enden? Bin richtig gespannt.
Lg
Von:  usako-chan1812
2013-03-05T19:41:14+00:00 05.03.2013 20:41
Wieder ein klasse Kapitel :) Ich frag mich warum Mamoru auf der einen Seite so richtig nett ist und auf der anderen Seite richtig kotzig naja das werden wir ja früh genug erfahren :)
LG usako-chan1812


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