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Meine Creepypastas

Paranormale (Horror) Geschichten
von

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Das verbotene Buch

Der berühmte Horrorschriftsteller H. P. Lovecraft hat mit seinen Geschichten über mystische Wesen aus anderen Welten, untergegangenen Kulten und über ein geheimnisvolles Buch eine regelrechte Lawine ausgelöst. Seine Art, den kosmischen Schrecken zu beschreiben, ist einzigartig und bis heute gelten seine Romane über den sagenumwobenen Cthulhu-Mythos als hochwertiger Lesestoff. Was jedoch am meisten in seiner Fangemeinde für Diskussion gesorgt hat, war das Buch des geisteskranken Arabers Abdul Alhazred: Das Necronomicon. Der Titel setzt sich aus dem Griechischen Worten „Nekros“ (Leichnam), „Nomos“ (Gesetz) und „Eikon“ (Ebenbild, Bild)zusammen, woraus sich die Bedeutung „Ein Abbild des Gesetzes der Toten“ ergibt. Obwohl die Etymologie vom Autor selbst stammt und somit die richtige wäre, existieren noch andere Übersetzungen. Das Necronomicon wurde erstmals 1922 von Lovecraft namentlich in der Erzählung „The Hound“ erwähnt, die allerdings erst zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Dieses Buch stellt von Anfang an in Lovecrafts Romanen und Geschichten ein Mysterium dar. Es werden niemals ganze Textausschnitte zitiert, sondern nur Andeutungen zum Inhalt gemacht. Lovecraft bezeichnet diese immer als monströs, verboten, schrecklich und gefährlich. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde er mit Fragen nach dem Necronomicon überflutet und musste „gestehen“, dass er das Necronomicon bloß erfunden habe. Später wurden jedoch posthum Briefe an seine Brieffreunde und Schriftstellerkollegen wie z.B. Clark Ashton Smith veröffentlicht, in denen Andeutungen gemacht wurde, dass das Buch des verrückten Arabers tatsächlich existiere. Dieses Gefühl wird vor allem durch Lovecrafts Buchpassagen verstärkt, in denen die Ausgaben des Necronomicon als „Raritäten“ bezeichnet wurden, die nur im Besitz sehr weniger Bibliotheken sind und die Protagonisten der Romane den Inhalt des Necronomicon sehr ernst nehmen.
 

Abdul Alhazred war ein verrückter Lyriker aus Sanaa in Jemen, der ca. 700 n. Chr. lebte. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der vergangenen Kulturen von Ägypten und Babylon und durchwanderte zehn Jahre die innerarabische Wüste. Mythen zufolge soll er bis in das sagenumwobene Irem, die „Stadt der Säulen“, vorgedrungen sein und unter den Ruinen einer Wüstenstadt die Aufzeichnungen und Geheimnisse einer Rasse gefunden haben, die lange vor der Menschheit lebte. In seinem Wahn hatte er nichts für den Islam übrig, sondern verehrte unbekannte Wesen, die er Yog-Sothoth und Cthulhu nannte. Nach seiner Wanderung ließ er sich in Damaskus nieder, wo er 730 n. Chr. an dem Manuskript des „Kitab Al’Azif“ arbeitete. Über sein Ende bzw. sein Verschwinden gibt es keine klaren Erkenntnisse. So erzählt Ebn Khallikan, ein Biograph aus dem 12. Jahrhundert, dass Alhazred im vollen Tageslicht von einem unsichtbaren Grauen verschlungen wurde, während die Zeugen des Geschehens vor Angst gelähmt nur zusehen konnten.
 

Das arabische Original bzw. eventuelle Kopien waren einer Bemerkung im Vorwort der lateinischen Übersetzung nach bereits im 13. Jahrhundert verschollen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts soll jedoch eine Kopie in San Francisco aufgetaucht sein, die aber bei einem Feuer zerstört wurde. Die Geschichte des „Azif“ setzt sich bis ins europäische Mittelalter fort. Zu dieser Zeit wurde es unter der Hand der Philosophen weitergereicht und 950 n. Chr. heimlich von Theodorus Philetas von Konstantinopel ins Griechische übersetzt. Von ihm stammt auch der der Titel „Necronomicon“. Davon müssen mehrere Manuskripte existiert haben, die auch viele der Abbildungen sehr genau reproduzierten. Ein Jahrhundert lang führte dies zu schrecklichen Experimenten, bis das Necronomicon um 1050 vom Partriarchen Michael verboten und verbrannt wurde. Weiterhin wird berichtet, dass es eine in Italien gedruckte Kopie gab, die zwischen 1500 und 1550 erstellt wurde und im Jahre 1692 bei einem Bibliotheksbrand in Salem zerstört wurde. Seitdem gelten die verbliebenen griechischen Fassungen als verschollen, jedoch hielt sich das Gerücht, dass die Familie Pickman eine griechische Ausgabe aus dem 16. Jahrhundert besessen habe, die aber zusammen mit dem Künstler R. U. Pickman im Jahre 1926 spurlos verschwand.
 

1228 übersetzte Olaus Wormius eine der griechischen Fassungen ins Lateinische. Papst Gregor IX. habe kurz nach dem Erscheinen der lateinischen Versionen sowohl diese, als auch die griechische Ausgabe verboten. Gerüchten zufolge soll sich eine lateinische Fassung allerdings heute noch im Besitz des Vatikans befinden. Weitere zwei Auflagen des lateinischen Maniskripts tauchten zuerst im 15. Jahrhundert in Deutschland als Frakturschrift und danach einmal im 17. Jahrhundert in Spanien auf. Die Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert liegt im British Museum unter Verschluss, während die Druckfassungen des 17. Jahrhunderts in der Bibliotheque Nationale in Paris, der Widener Library in Harvard, der Bibliothek der Miskatonic University in Arkham und der Bibliothek der Universität in Buenos Aires aufzufinden sein sollen. Eine weitere Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert befindet sich in der Sammlung eines bekannten amerikanischen Millionärs. Außerdem sollen noch weitere Kopien im Verborgenen liegen.

Eine englische Übersetzung soll der englische Hofmagier Dr. John Dee im Jahre 1586 angefertigt haben. Diese war jedoch niemals gedruckt worden und nur noch in Bruchstücken erhalten sein.
 

Das Necronomicon enthält eine Art dämonische Kosmologie sowie Zauberanleitungen. Das schließt Informationen über die „älteren Wesen“ und ihre Zivilisation zur Zeit der Entstehung, Schlangenmenschen und verschiedene Kultstätten im nahöstlichen Raum mit ein. Zudem beinhaltet das Buch die Kulte der Götter Azathoth, Cthulhu, Nyarlathotep, Shub-Niggurath, Tsathoggua und Yog-Sothoth, die das Zentrum von Lovecrafts Geschichten bilden. Das Necronomicon behandle jedoch nicht nur die Herkunft und die Geschichte dieser Götter, sondern beinhalte auch zahlreiche Zauberformeln und Rituale zur Anrufung dieser „Großen Alten“. Das Buch enthält etwa 1000 Seiten voller verschlüsselter Andeutungen sowie Doppeldeutigkeiten, in denen verschiedene magische Anweisungen verborgen sind. Die meisten Bedeutungen und Zaubersprüche gingen jedoch mit den verschiedenen Stufen der Übersetzungen verloren.
 

Das Necronomicon enthält Symbole, Flüche, Hierarchien der Dämonen, Auflistung der Herrscher, Generäle, Könige und Heerführer, Beschwörungs- und Zauberformeln sowie Portale zu anderen Dimensionen.
 

Sollte das Buch jemals in die Hände eines Menschen geraten, der die schwarzen Künste beherrscht, so könnte er mit dessen Hilfe über die Dämonen gebieten und sich ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Es wird ihm möglich, durch Portale in andere Dimensionen zu schlüpfen oder sogar Tote zum Leben zu erwecken. Doch allein schon das Lesen dieses Buches kann verheerende Konsequenzen haben. Und nicht selten hat das Necronomicon seinen Leser um den Verstand gebracht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lyrael_White
2013-08-08T10:21:08+00:00 08.08.2013 12:21
Erschrenkend an diesem Kapitel ist, das ich lediglich den Titel und den ersten Satz gelesen haben und in weniger als 10 Sekunden auf das Necronomicon gekommen bin, was mir dann auch zwei Sätze später bestätigt wurde.
Von:  _Supernaturalist_
2013-04-30T11:24:47+00:00 30.04.2013 13:24
Oh ha. Das wäre mal bestimmt interessant Lektüre. Und du hast mir Lovecraft dadurch auch sehr interessant gemacht. Hammer!


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