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Meine Creepypastas

Paranormale (Horror) Geschichten
von

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Steig nicht ein

Die Geschichte, die ich erzähle, trug sich wirklich zu und ist nicht bloß erfunden. Sie spukt mir immer und immer wieder im Kopf herum und wenn ich an diese Nacht zurückdenke, kann ich froh sein, auf die Anweisungen meiner Eltern gehört zu haben. Damals war ich noch neun oder zehn Jahre alt und lebte in einer kleinen Stadt, aus der ich nie wirklich herausgekommen bin. Viele Freunde hatte ich nie, da ich immer ein sehr schüchterner und zurückhaltender Mensch war. Außerdem hatte ich so meine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen. Da ich auch zu Übergewicht neigte, gab es viele Kinder, die mich oft hänselten und mich zum Außenseiter machten. Nun war es aber so, dass meine Klassenkameradin Kathrin Gebler mich gefragt hatte, ob ich nicht bei ihr übernachten wollte. Das war für mich in dem Moment schöner als alles andere auf der Welt und ich nahm die Einladung dankend an. Die Geblers wohnten nicht weit von der Grundschule entfernt und nachdem meine Mutter mich mit dem Auto abgesetzt und geholfen hatte, Schlafdecken und Kissen ins Haus zu bringen, führte mich Kathrin in ihr Zimmer. Dieses war von vorne bis hinten vollgestopft mit Pferdesachen. Angefangen von Plüschpferden bis hin zu Pferdefiguren. Viele Mädchen in meiner Klasse liebten Pferde, ich hingegen konnte mit diesen Tieren nie etwas anfangen. Wir setzten uns an die Playstation Konsole und spielten ein Spiel, in dem wir unseren eigenen Themenpark errichten konnten. Ich stellte mich gar nicht mal so ungeschickt an, jedoch brannte ein Karussell ab und Kathrins Angestellte traten in Streik. Nicht gerade ein Spiel für Grundschüler. Wir spielten bis in den Abend hinein und ich bemerkte da noch nicht, dass wir ganz alleine waren. Die Geblers waren nämlich bereits gegangen und erst in der Nacht, als wir immer noch wach waren, merkte ich, dass wir ganz alleine waren. Kathrin hatte damit nicht sonderlich große Probleme, ich hingegen fühlte mich unwohl. Sie sagte, dass ihr großer Bruder schon bald kommen würde.

Doch ich war noch nie ohne Eltern nachts woanders und für ein 9-jähriges Mädchen ist das keine sonderlich schöne Erfahrung. Da ich mich in der Dunkelheit unwohl fühlte, setzten wir uns ins Wohnzimmer und schalteten die Lampen an. Von draußen hörten wir gegen 3 Uhr morgens Lärm und als wir ans Fenster gingen, sahen wir eine unheimliche schneeweiße Geisterfratze am Fenster auftauchen. Kathrin erschrak fürchterlich und ich war wie erstarrt. Die Haustür ging auf und wie sich herausstellte, war es nur Kathrins großer Bruder, der diese Ghostface Maske aus dem Scream Film trug, nur um uns zu erschrecken. Er war stark angetrunken und seine Freunde ebenfalls. Ich hatte genug und wollte endlich schlafen gehen. Doch dazu kamen wir nicht, denn Kathrins Bruder und seine Freunde feierten und tranken weiter und schließlich gerieten wir beide in einen Streit. Ich machte ihr Vorwürfe, dass sie nichts davon gesagt hätte, dass wir ganz alleine mit ihrem betrunkenen Bruder waren und dass ich lieber nach Hause gehen wollte. Da Kathrin mich offenbar nicht ganz verstehen wollte, packte ich kurzerhand meine Sachen zusammen und ging. Kathrin versuchte noch mich aufzuhalten, aber ich hielt es einfach keine Sekunde länger bei ihr aus.

Mit Mühe und Not schleppte ich die Sachen den ganzen Weg zu Fuß und war froh, dass wenigstens die Straßen genug beleuchtet waren. Und da wir sowieso in einer ruhigen Gegend wohnten, brauchte ich eigentlich nichts zu befürchten. Tatsache war, ich war furchtbar müde und sauer auf Kathrin und ihren Bruder. Ich dachte in dem Moment auch gar nicht über die unzähligen Gefahren nach, die in der Dunkelheit auf mich lauern könnten, denn ich war wie gesagt erst neun Jahre alt. Niemand trieb sich auf den Straßen herum, erst als ich fast die Straßenecke erreichte, die in die kleine Straße hineinführte, wo ich mit meiner Familie wohnte, hielt ein Auto an. Ein Mann saß am Steuer und kurbelte die Fensterscheibe der Beifahrerseite herunter. Ich war nicht nahe genug, um sein Gesicht besser erkennen zu können und ich wollte auch nicht näher herangehen, weil er mir unheimlich war. Ich erinnerte mich geistesgegenwärtig an die Warnung meiner Eltern, dass ich niemals zu Fremden ins Auto steigen oder Süßigkeiten annehmen, geschweige denn mit ihnen mitgehen sollte. Ich blieb stehen, als der Mann mich ansprach. „Was machst du um diese Zeit hier?“

„Ich hatte Streit mit einer Freundin und will nach Hause.“

„Soll ich dich mitnehmen? Ich kann dich ja nach Hause fahren.“

„Nein, ich bin sowieso gleich da.“ Das war ja nicht gelogen. Und sofort lief ich weiter, wobei ich meine Schritte beschleunigte. Ich hatte nämlich Angst, dass mir der Mann hinterherfahren könnte oder sogar aussteigen und mich ins Auto zerren würde. Ich bog nach links ab und eilte die restlichen Meter bis zu unserem Haus und klingelte. Mir wurde sofort geöffnet und noch während ich in den Hausflur hineinging, sah ich den Mann im Auto, wie er am Bordstein parkte und sah, wie ich im Haus verschwand. Meine Eltern nahmen mich in den Arm, als ich die Treppen hochstürmte, hinauf zur Wohnungstür. Ich wusste nicht, dass es bereits halb vier Uhr morgens war und ich erzählte ihnen aufgeregt, was passiert war. Davon, dass wir plötzlich alleine waren, dass Kathrins Bruder mit seinen Kumpels betrunken Krach gemacht und uns mit der Geistermaske erschreckt hatte. Von dem Mann im Auto erzählte ich zu guter Letzt und meine Mutter war einfach nur froh, dass mir nichts passiert war. Und sie ermahnte mich, nie wieder nachts alleine rauszugehen. Ich versprach es und ging müde und erschöpft ins Bett.
 

Zwei Tage später las ich einen Artikel in der Zeitung, der mich schockierte. Darin stand, dass ein 14-jähriges Mädchen in genau der gleichen Nacht in der gleichen Stadt wie ich unterwegs gewesen und dann zu einem Mann ins Auto gestiegen war. Man fand ihre Leiche in einem Müllcontainer, nachdem sie brutal vergewaltigt worden war. Es war nie ganz geklärt worden, ob der Mann, der mich angesprochen hat, derselbe gewesen war, der das 14-jährige Mädchen ermordet hatte. Aber ich war mir sicher, es war der gleiche Mann, denn es war in beiden Fällen ein roter Seat und das Mädchen verschwand im gleichen Bezirk wo ich unterwegs gewesen war.

Seit diesem Vorfall wage ich es nicht mehr, nachts alleine auf die Straße zu gehen. Denn jedes Mal muss ich mir vor Augen halten, dass mir das gleiche Schicksal hätte ereilen können, wie dem ermordeten 14-jährigen Mädchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Miyavj
2013-06-19T07:33:44+00:00 19.06.2013 09:33
Ich finds sehr gut geschrieben, und vorallem..Pure Gänsehaut! Grade wenn einem mal was in der Art passiert ist.. ^^
Antwort von:  Miyavj
19.06.2013 09:34
Das sollte eigentlich bei "Dreh dich um" landen ^^'
Von:  _Supernaturalist_
2013-04-24T10:15:09+00:00 24.04.2013 12:15
Die Story finde ich auch echt gut und vorallem glaubwürdig. Das kann ja tatsächlich mal passiert sein. Die Protagonistin hatte eindeutig einen riesigen Schutzengel an ihrer Seite. Da bekomme ich eine richtige Gänsehaut >.<
Gute Pasta!


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