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Meine Creepypastas

Paranormale (Horror) Geschichten
von

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Dreh dich um

Ich hatte noch nie wirklich ein großes Interesse an Smartphones oder sonstigen superschicken und teuren Handys gehabt. Es gab ja auch nicht viele Freunde, die ich anrufen konnte und wenn ich mal ein Handy brauchte, dann hauptsächlich nur, wenn ich mit dem Auto unterwegs war oder meine Eltern mich zum Einkaufen geschickt hatten. Es hätte ja sein können, dass ich noch schnell etwas besorgen sollte, das nicht auf der Einkaufsliste stand. Ich hatte ein ziemlich altes Nokiahandy, das ein wenig unhandlich war. Es war vom Typ RM-1, Modell 6630 mit einer Vodafone Sim-Karte. Es besaß winzige Tasten, die eigentlich zu klein für mich waren und von der Form her war es auch sehr unhandlich. Aber solange man damit telefonieren und SMS verschicken konnte, war ich zufrieden damit. Es war auch kein neues, sondern ein gebrauchtes von meiner jüngsten Tante mütterlicherseits. Sie hatte sich ein neues gekauft und da mein altes allmählich den Geist aufgab und außerdem der Akku kaputt war, schenkte sie mir ihr altes. Ich löschte alle Nummern, die sie auf dem Handy eingespeichert hatte und durfte auch die Vodafone Sim-Karte behalten. Meine Tante sagte, sie habe jetzt eine neue und nur Ärger mit der alten gehabt. Mir kam das ganz recht, so musste ich nämlich nicht eine neue kaufen. Also löschte ich auch die Nummern auf der Sim-Karte und speicherte alle, die ich selber brauchte. Die Handynummern meiner Eltern und Geschwister, die meiner Freunde als auch von meinem Arzt, von der Schule, auch von meinem Großvater und meinem Onkel und meiner Tante. Bis dahin funktionierten sie alle einwandfrei.

Nach ungefähr zwei Monaten hatte ich mich längst an das neue Handy gewöhnt und meist telefonierte oder schrieb ich nur, wenn es absolut notwendig war. Ins Internet ging ich damit nie und meist ließ ich es auch zuhause und vergaß es häufig. Meine Eltern machten mir das immer wieder gerne zum Vorwurf, dass ich nie erreichbar sei, obwohl ich doch extra ein Handy hätte. Irgendwann ging mir das so dermaßen auf die Nerven, dass ich es mir angewöhnte, mein Handy stets mitzunehmen, außer zur Schule.

Eines Tages jedoch begann es ein wenig merkwürdig zu werden. Ich erhielt immer wieder eine Mitteilung, dass jemand versucht hatte, mir eine SMS zuzusenden oder mich anrufen wollte. Die Nummer kam mir überhaupt nicht bekannt vor, wobei ich allerdings gestehen muss, dass ich Schwierigkeiten hatte, mir Telefon- und Handynummern zu merken. Da also kein Name angegeben war, musste es sich um eine fremde Nummer handeln, die nicht eingespeichert war. Ich versuchte es mit einer Antwort, indem ich eine SMS schicken wollte, um nachzufragen, wer mich zu erreichen versucht hatte. Doch das war nicht möglich. Ich erhielt die Nachricht, dass ein Fehler aufgetreten sei und die SMS somit nicht gesendet werden konnte. Auch die Nachricht, die der Unbekannte mir geschickt hatte, ließ sich nicht öffnen. Ich dachte mir nicht sonderlich fiel dabei. Es kam hin und wieder vor, dass mal eine SMS nicht verschickt oder empfangen wurde oder ein Fehler auftrat. Viel wichtiger war erst einmal, herauszufinden, wer mich zu erreichen versuchte. Ich fragte meine Eltern und zeigte ihnen die Nummer. Diese konnten nichts damit anfangen und so wandte ich mich an meine Schwester, die ja erst vor kurzem eine neue Sim-Karte gekauft hatte. Doch die konnte mit der seltsamen Nummer auch nichts anfangen und schlug mir vor, dass ich sie doch mal anrufen könnte, wenn schon das Verschicken der SMS fehlschlug. Ich ärgerte mich, dass ich noch nicht selbst drauf gekommen war und rief sie an.

Ein leiser Schauer überkam mich jedoch, als mir diese typisch elektronische Frauenstimme mitteilte, dass die gewählte Rufnummer nicht verfügbar ist und dass ich darum die Auskunft anrufen sollte. Merkwürdig. Warum zum Teufel schickte man mir irgendwelche Nachrichten, wenn die Nummer noch nicht einmal existierte? Das alles wurde immer seltsamer. Ich fragte in meinem gesamten Bekanntenkreis nach, jedoch konnte niemand etwas mit der Nummer anfangen.

Inzwischen häuften sich die Mitteilungen über fehlgeschlagene Anrufsversuche. Bis zu 27 Mal am Tag und ich versuchte sie allesamt zu ignorieren. Seltsamerweise jedoch klingelte mein Handy nicht ein einziges Mal. Nein, es kam nur ein Vibrieren, wenn eine Nachricht einging. Schließlich hörten die Versuche urplötzlich auf und irgendwann vergaß ich diesen merkwürdigen Vorfall. Dass etwas mit meinem Handy nicht stimmen könnte, das kam mir bis dahin nicht in den Sinn und ich glaubte lediglich, da würde irgendwer bloß keine anderen Hobbys haben, als stets und ständig Nachrichten an irgendeine Nummer zu schicken.
 

Schließlich kamen die Sommerferien und die meiste Zeit verbrachte ich damit, mit meiner besten Freundin Ausflüge zu machen oder ins Cafe zu gehen. An einem Tag verabredeten wir uns schließlich für einen späten Kinobesuch. Um acht Uhr sollte ein interessanter Film laufen und bis dahin wollten wir uns die Zeit vertreiben, um ein wenig zu shoppen. Der Film war packend, wir hatten viel Spaß und als er zu Ende war, wollten wir mit dem Zug zurückfahren. Ich hatte meinen Eltern versprochen gehabt, anzurufen, wenn ich im Zug saß. Obwohl ich fast erwachsen war, machten sie sich oft Sorgen, wenn ich noch spät abends unterwegs war. Nun gut, oft trieb sich am Bahnhof zwielichtiges Gesindel herum, da konnte ich ihre Sorge schon verstehen. Wir hatten es uns auf zwei Plätzen bequem gemacht, da holte ich mein Handy heraus und wählte aus dem Adressbuch „Mama“ heraus und schrieb ihr kurz und bündig folgende Nachricht.

„Bin im Zug. Bis gleich.“ Kurz darauf kam eine Antwort und ich rechnete eigentlich damit, dass meine Mutter nur schrieb, dass sie meine Nachricht erhalten habe. Aber stattdessen lautete der Inhalt der SMS „Wer bist du?“

Ich verstand das nicht. Ich hatte doch alle Nummern korrekt abgespeichert und die meiner Tante komplett gelöscht. Es war unmöglich, dass ich mich verwählt hatte, denn sie hatten alle bis jetzt einwandfrei funktioniert. Nun, vielleicht hatte meine Schwester das Handy und unerlaubterweise die Nachricht gelesen. Oder aber es war mein Vater. Also schrieb ich einfach, dass ich es wäre und nannte dabei auch meinen Namen. Daraufhin kam die Antwort „Das kann nicht sein. Meine Tochter ist tot.“

Ich fuhr zusammen und ließ vor Schreck fast das Handy fallen. Wie konnte das sein? Warum sagte meine Mutter, dass ich tot bin? Ich verstand das einfach nicht und bekam allmählich Angst. „Was heißt das, sie ist tot?“ schrieb ich und hatte Angst vor der Antwort. Meine beste Freundin merkte mir meine Angst an und fragte, was los sei. Doch ich sagte nichts sondern wartete auf die nächste SMS. Diese folgte kurz darauf und bestand lediglich aus drei Wörtern. „Sie wurde ermordet“.

Immer wieder las ich diese drei Wörter und konnte mir einfach nicht erklären, was das bedeuten sollte. Es war eindeutig die Nummer meiner Mutter, aber ich verstand einfach nicht, warum sie mir so eine Nachricht schickte. Für einen Scherz war das viel zu makaber und meine Mutter war auch nicht der Typ Mensch, der solche Scherze machte. Mir machte diese Nachricht Angst und ich versuchte eine logische Erklärung zu finden. Es konnte ja genauso gut sein, dass meine Nachricht an irgendeine andere Nummer umgeleitet wurde. So und nicht anders musste es sein.

Doch leider befreite mich diese Erklärung nicht von meiner Angst. Mir wurde unbehaglich zumute und ich fühlte mich in diesem leeren Zug plötzlich beobachtet.

Eine Haltestelle vorher stieg meine beste Freundin aus und so fuhr ich die letzte Station alleine weiter. Im Zug war es nun völlig leer und das war nicht gerade aufmunternd. Schließlich begann mein Handy, das ich wieder in die Hosentasche gesteckt hatte, zu vibrieren und ich holte es heraus, um die Nachricht zu lesen, die ich nun erhalten hatte. Doch es war keine Nachricht meiner Mutter sondern wieder diese Mitteilung, dass jemand versucht habe, mir eine Nachricht zu schicken, der Versuch jedoch fehlgeschlagen sei. Und wieder war es dieselbe Nummer, die angeblich nicht existierte. Insgesamt waren es 57 Meldungen, die ich im Posteingang hatte. Sie alle ließen sich nicht öffnen und ich wollte sie gerade löschen, als der Zug hielt und sich die Türen öffnete. Ich steckte das Handy wieder ein und verließ den Zug. Auf den Bahngleisen war keine Menschenseele und es war stockfinster. Kein Wunder, denn die Uhr zeigte 2 Uhr morgens an. Ich verließ den Bahnhof und machte mich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Vom Bahnhof aus brauchte ich sowieso nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Um mich ein wenig abzulenken, begann ich ein Liedchen zu summen und versuchte, an die coolsten Szenen aus dem Film zu denken. Doch kaum hatte ich eine dunkle Straßenecke erreicht, signalisierte mein Handy, dass ich noch eine Nachricht erhalten hatte. Eigentlich wollte ich gar nicht rangehen, aber es hätte ja sein können, dass es meine Eltern sein könnten und so sah ich mir die Nachricht an. Es handelte sich wieder um diese eine Nummer, die nicht existierte. Aber dieses Mal war die Nachricht zustellbar und ließ sich lesen. Wieder überkam mich die Angst und ich blieb stehen. Irgendwie hatte ich ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend und ich fühlte, wie meine Hände zu schwitzen begannen. Zitternd drückte ich auf „OK“ um die Nachricht zu öffnen. Und sie schockierte mich zutiefst. „Dreh dich um.“ Ich drehte mich nach allen Seiten um, konnte aber niemanden in der Dunkelheit ausfindig machen. Doch dann sah ich hinter mir, einige Meter entfernt eine schwarze Gestalt sehen, die sich in meine Richtung bewegte. In dem Moment lief ich los. Ich rannte bei rot über die Straße und blieb nicht stehen. Ich lief um mein Leben und spürte, dass mich diese Gestalt weiter verfolgte. Die Angst peitschte mich immer weiter voran. Ich wusste nicht, wer diese Gestalt war und ob sie mich wirklich töten wollte. Ich wusste nicht, ob die Nachricht meiner Mutter aus der Zukunft kam, genauso wie diese nicht existierende Nummer, die mich warnen wollte. Aber ich wollte es nicht darauf ankommen lassen und lief so schnell ich konnte. Als ich zuhause ankam, war ich völlig aus der Puste und rang nach Luft. Noch nie war ich so erleichtert, als ich die Haustür hinter mich geschlossen hatte und die Wohnung betrat.
 

Nach diesem Abend bekam ich nie wieder diese Nachrichten und seltsamerweise funktionierte auch die Nummer meiner Mutter wieder. Diese hatte an jenem Abend überhaupt keine Nachricht erhalten und wir konnten es uns beide nicht wirklich erklären. Das alles war viel zu seltsam. Ich begann in verschiedenen Internetforen nachzuforschen, ob es vielleicht jemanden gab, der ähnliche Erfahrungen gemacht hatte wie ich. Und tatsächlich fand ich in einem Forum einen, der zumindest jemanden kannte, der diese Erfahrung gemacht hat. Der Typ nannte sich im Forum „M. Essenger“ und er erzählte mir, dass sein Kumpel Mirko ebenfalls ein solches Nokiahandy besessen habe, mit dem er immer wieder Probleme hatte. Ständig hätte er Meldungen erhalten, dass jemand eine Nachricht geschickt hätte, die jedoch nicht zugestellt werden konnte. Und das bis zu 30 Mal am Tag, ungefähr vier Male in der Woche. Ich fragte ihn, ob auch Anrufe umgeleitet worden waren. „M. Essenger“ konnte mir diese Frage leider nicht beantworten und so fragte ich nach, ob er auch versucht habe, die Nummer zurückzuverfolgen. „Das hat er versucht, aber dann wurde ihm mitgeteilt, dass diese Nummer nicht existiert.“

„Und was hat er dann getan?“ fragte ich schließlich. Es dauerte dreieinhalb Stunden, bis ich schließlich die Antwort erhielt. „Er hat einfach eine neue Sim-Karte gekauft und dann hat er lange Zeit Ruhe gehabt. Dann jedoch hat er nur noch eine einzige Mitteilung bekommen.“

„Und was ist dann passiert?“

„Er ist ermordet worden. Er war noch spät nachts unterwegs und war auf dem Weg nach Hause. Als die Polizei ihn fand, war er mit dutzenden Messerstichen umgebracht worden. Den Täter hat man jedoch nie fassen können.“ Ich forschte daraufhin weiter und versuchte, noch mehr über diese rätselhaften Morde in Erfahrung zu bringen. Und tatsächlich fand ich in den verschiedenen Internetforen Personen, die ebenfalls versucht hatten, etwas über diese geheimnisvolle Nummer herauszufinden. Sie berichteten, dass sie versucht hatten, über den Nokia Kundendienst etwas über diese Fehlermeldungen in Erfahrung zu bringen, jedoch seien sie entweder abgewimmelt worden oder aber ihnen konnte nicht weitergeholfen werden. Als ich von meinen Erlebnissen erzählte, schilderten sie mir, dass ihnen das gleiche passiert wäre. Sie hatten das Gleiche versucht wie ich und hatten auch die letzte Nachricht gelesen, die doch noch zustellbar war. Und sie beinhaltete den gleichen Text: Dreh dich um. Dann hatten sie die Flucht ergriffen und konnten vielleicht somit ihrem Tod entfliehen. Auch hatten sie zuvor das Problem gehabt, dass bestimmte Nummern offenbar umgeleitet wurden, obwohl nichts dergleichen eingestellt war. Und auch die Meldung, dass das Gespräch oder die Nachricht umgeleitet wurde, war nicht aufgetaucht. Das alles wurde immer rätselhafter und ich fragte mich, ob sich dieses Phänomen lediglich auf dieses bestimmte Modell beschränkte. Ich begann weiterzusuchen und fand heraus, dass Nokia, kurz nachdem sie das Modell 6630 auf den Markt brachten, eine Rückrufaktion des Modells sowie auch der dazugehörigen Sim-Karten gestartet hatten. Die Gründe seien bestimmte Fehlfunktionen. Anrufe und Nachrichten würden durch einen Fehler in der Programmierung ohne dementsprechende Einstellung umgeleitet werden und es würden Fehlermeldungen über nicht zustellbare Nachrichten eingehen, die sich massiv häuften. Ich fand einen alten Online Medienbericht, in dem es hieß, dass Nokia sich zwar nicht offiziell zu diesen Störfällen äußern wollte, jedoch erklärten sie, dass ein unbestimmter Defekt am Handy und der Sim-Karte liegen würde. Man würde noch daran arbeiten, die genaue Ursache zu finden und bis dahin könnten alle, die solche Fehlermodelle gekauft haben, es jederzeit umtauschen lassen, auch ohne Kassenbon.

Das alles klang mir nach einer fadenscheinigen Ausrede, um von der Wahrheit abzulenken. Aber von welcher Wahrheit? Ich entschloss, selbst beim Kundendienst nachzufragen und wählte die entsprechende Nummer. Sofort meldete sich eine elektronische Stimme, die mich bat, in der Leitung zu bleiben, es würde sich gleich ein Mitarbeiter um mich kümmern. Diese elende Warteschleife dauerte fast sieben Minuten und ich war schon drauf und dran, aufzulegen, da meldete sich eine junge Frau. Ich erzählte ihr von meinem Problem und nannte ihr Typ und Modell des Handys. Die Mitarbeiterin fragte mich, ob ich die originale Vodafone Sim-Karte hätte und als ich die Frage bejahte, sagte sie, dass es sich wohl um eines der fehlerhaften Modelle handelte. Sie schlug vor, dass ich das Modell einschickte, dafür würde man mir ein neues liefern. Ich ließ mich allerdings nicht so leicht abspeisen und kam auf die Morde zu sprechen, die offenbar mit den umgeleiteten Anrufen und Nachrichten sowie der nicht existierenden Nummer in Verbindung standen. Hier hörte ich ganz deutlich die Verunsicherung der Mitarbeiterin, die sich entschuldigte und mich bat, in der Leitung zu bleiben. Sie würde mich mit einem Mitarbeiter verbinden, der mir weiterhelfen könnte. Ich ahnte jedoch, dass sie mich bloß loszuwerden wollte, doch bevor ich etwas sagen konnte, landete ich wieder in der Warteschleife. Ich hielt eine halbe Stunde durch, dann gab ich es auf und versuchte es noch einmal. Dieses Mal landete ich bei einem männlichen Mitarbeiter, der viel älter als die Frau von gerade eben klang. Jedoch hatte ich auch hier keinen Erfolg. Nachdem ich das Angebot ablehnte, das Handy im Austausch gegen ein neues Modell einzuschicken und stattdessen auf die Morde zu sprechen kam, reagierte er sehr abweisend. Er sagte, dass diese Morde rein gar nichts mit den fehlerhaften Modellen zu tun hätten und dann legte er einfach auf. Ich gab es irgendwann auf. Der Kundendienst war ganz offensichtlich darauf geschult worden, jeden abzuwimmeln, der diese Rückrufaktion näher hinterfragte. Ich werde wohl nie die ganze Wahrheit herausfinden. Ich weiß auch nicht, wie viel eigentlich meine Tante von der ganzen Sache wusste. Ich habe die alte Sim-Karte versteckt und eine neue gekauft und zu meinem Geburtstag auch ein neues Handy bekommen, ein Samsung mit Touchscreen.

Das alte Handy mit der angeblich defekten Sim-Karte habe ich immer noch. Es liegt versteckt in der untersten Schublade meiner Kommode, direkt am Kopfende meines Bettes. Ich wagte es nicht, es an jemanden weiterzureichen, um ihn einer möglichen Gefahr auszusetzen oder es wegzuwerfen. Der Akku war sowieso kaputt, sodass es nicht mehr funktionierte. Mit meinem neuen Handy habe ich keine Probleme, doch bis heute lässt mich diese unheimliche SMS nicht los, die ich angeblich von meiner Mutter bekommen hatte, nämlich dass ihre Tochter längst tot sei. Ich weiß nicht, wer da am anderen Ende der Leitung war und im Nachhinein bereue ich es sogar, dass ich nicht weiter nachgefragt habe. Vielleicht hätte ich so herausgefunden, wer diese Nachricht erhalten hatte und vielleicht hätte es eine alles erklärende Antwort gegeben. Aber es gab niemanden in meinem Umfeld, dessen Tochter ermordet worden war. Auch nicht die Eltern meiner Tante. Und jetzt werde ich es auch nicht mehr herausfinden. Vielleicht ist es ja auch besser, wenn ich nicht mehr weiß. Ich möchte jedenfalls nicht wissen, was passiert wäre, hätte ich diese allerletzte Nachricht nicht gelesen.
 

Heute habe ich beim Aufräumen mein Handy wiedergefunden. Es sah ganz schön mitgenommen aus, ließ sich interessanterweise aber einschalten. Dabei war ich mir eigentlich sicher gewesen, dass der Akku Schrott war. Nachdem ich meine PIN-Nummer eingegeben hatte, erschien als Hintergrund ein Foto von einer Anime Convention, die ich vor zwei Jahren besucht hatte. Es dauerte eine Weile, bis das Telefonbuch als auch der Zugang zu den Einstellungen verfügbar war und aus reiner Neugierde durchforstete ich die alten Mitteilungen und begann die Fehlermeldungen nachträglich zu löschen. Im Anschluss sah ich mir die Fotos an, die ich mit der Kamera aufgenommen hatte und spürte plötzlich, wie mein Handy zu vibrieren begann. Ich hatte eine Nachricht erhalten. Seltsam, wer konnte mir denn noch auf der alten Nummer noch eine SMS schicken, obwohl doch jeder wusste, dass ich jetzt eine neue hatte? Offenbar war es eine alte, die erst jetzt gemeldet wurde. Ich schloss also das Menü um die SMS zu lesen. Ich erschrak, als ich wieder dieselbe Nummer las, die mich damals immer wieder zu erreichen versucht hatte. Aber dieses Mal lag keine Fehlermeldung vor sondern eine ganz normale Benachrichtigung, dass eine SMS eingegangen sei. Ich drückte nach einigem Zögern auf „OK“ und las die Botschaft, die mir zugeschickt wurde:
 

„Dreh dich um“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Katzenkobold
2014-02-25T12:29:59+00:00 25.02.2014 13:29
Woah :o Das is echt gut!! Und das soll teilweise wirklich so passiert sein!? :o
Ich steh ja generell und überhaupt auf diese "Grusel"geschichten =) Ich habe zwar noch nicht ganz verstanden warum du sie Pasta nennst :D Aber ich werd direkt mal weiter lesen ^-^
Solche Geschichten sind teilweise besser als die heutigen "Horror" Filme! Jedenfalls sehr toll geschrieben, hatte eben total die Gänsehaut :D
Von:  Iovena
2013-10-29T21:35:41+00:00 29.10.2013 22:35
Oh man. Du kannst dir meine Gänsehaut gerade nicht vorstellen. Unheimlich gut geschrieben und sowas von gruselig - besonders das Ende. Dein Schreibstil ist wirklich gut und du schaffst es bis übers Ende hinaus, die Spannung aufrechtzuerhalten.
Ich muss echt mal mehr von dir kommentieren, ich liebe deine FF und deine Pastas einfach.
Eine treue Schwarzleserin
Von:  _Supernaturalist_
2013-04-24T10:32:15+00:00 24.04.2013 12:32
Also diese ist bisher deine beste Pasta. Ich hatte von Anfang bis Ende richtig derbe Gänsehaut. Richtig, richitg genial! Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer, dass ich gerne mehr lesen würde ;D


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