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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 10

Hallo.
 

Und schon gehts weiter.
 

Kapitel 10
 

Der erste Ferientag war angebrochen und zusammen mit Severus tauchten auch Blaise und Theo auf. Voldemort und Harry, die gerade beim Mittag saßen, sahen überrascht auf und der Dunkle Lord knurrte, „womit habe ich das verdient?“ Sein Haustier hatte die Frechheit zu grinsen und im selben Moment ging die Salontür auf und die drei Neuankömmlinge traten ein. Alle drei verbeugten sich. „Was macht ihr hier?“, knurrte Voldemort sofort.

„Wir wollen Harry Gesellschaft leisten“, sagte Blaise, noch immer in der Verbeugung verharrend.

„Hat der nicht genug mit seiner Arbeit mit Severus zu tun?“

„Wir können gleich mitmachen“, schlug Theo vor.

„Muss das sein?“, kam von Severus.

Harry kicherte leise und auch Voldemort grinste leicht. „Ja, das muss sein. Du wirst sie alle Drei unterrichten und Draco auch wenn sie wieder da sind, wobei, ich werde ihren Urlaub abkürzen. Ihr fangt morgen an, richtet euch ein und jetzt geht mir aus den Augen“, knurrte Voldemort.

„Ich auch?“, kam von Harry.

„Ja, du auch.“ Harrys Grinsen wurde breiter, er stand auf, verbeugte sich kurz und eilte dann mit Theo und Blaise nach draußen. Severus sah ihnen nach, eine Augenbraue erhoben bis ein leises Zischen ihn wieder auf seinen Lord fokussierte. „Was denkst du?“

„Er hat sich gut entwickelt, ich hätte diese Entwicklung nicht vorhersehen können“, gab Severus zu.

„Wieso? Du kennst doch die Wirkung deines Trankes.“

„Ja, schon aber dennoch ist jeder Zauberer einzigartig und wie er mit der Wirkung umgeht, dass kann ich nicht vorhersagen. Er scheint den Zwischenweg zwischen Unterwürfigkeit, Abhängigkeit und eigenem Willen gefunden zu haben.“

„Ja, hat er wobei das Erstere bei ihm sehr kurz kommt.“

„Ist er aufmüpfig?“

„Nein, das verhindert dein Trank aber er weiß die Regeln gut zu umgehen und zu beugen. Ohne eine genaue Anweisung tanzt er mir auf der Nase rum“, gab Voldemort zu.

Severus sah seinen Lord etwas erstaunt an, fasste sich aber dann und fragte, „welche Tränke soll ich ihnen eigentlich beibringen?“

„Das klären wir heute Abend. Ich erwarte dich nach dem Abendessen in meinen Gemächern. Du kannst gehen.“

Der Tränkemeister verbeugte sich und verließ den Salon, Voldemort war durchaus aufgefallen, dass sich keine Angst in die schwarzen Augen geschlichen hatte. Der Junge machte ihn weich, eindeutig und das bemerkten schon seine Untergebenen. Doch jetzt musste er erst mal eine Eule nach Frankreich schicken und die Malfoys aus ihrem Urlaub reißen.
 

Die Tür wurde aufgerissen, die drei Jugendlichen sahen überrascht auf bevor Draco in den Raum stürmte und rief, „wem muss ich um den Hals fallen um mich zu bedanken, dass er mich aus diesem sterbenslangweiligen Urlaub gerettet hat?“

„Eigentlich Harry aber der würde das nicht wollen, wie wäre es mit mir?“, fragte Blaise.

Draco kam der Aufforderung schnell nach, er fiel dem Halbitaliener um den Hals und sagte, „danke, danke, danke.“

„Ähm, Draco, alles in Ordnung?“, fragte Harry.

„Ja, jetzt schon. Bei Merlin, war dieser Urlaub langweilig“, stöhnte Draco während er sich von Blaise löste und sich neben Theo auf das Sofa fallen ließ. Blaise setzte sich wieder neben Harry, allerdings mit deutlichem Abstand.

„Wann seit ihr angekommen?“, fragte Theo jetzt.

„Gerade eben. Vater ist beim Lord. Aber jetzt mal raus mit der Sprache, wieso hat er uns zurück geholt?“

„Weil wir“, sagte Blaise mit einem Deut auf sich und Theo, „hier eingefallen sind um Harry Gesellschaft zu leisten und Professor Snape in den Wahnsinn zu treiben. Daraufhin hat der Lord angeordnet, dass wir mit Harry zusammen unterrichtet werden und da du auch dran teilnehmen sollst, hat er euch zurückgeholt. Böse?“

„Auf keinen Fall, es war stinklangweilig. Ich hab meinen Vater schon gefragt ob wir nicht früher zurück können. Mit so früh hatte ich allerdings nicht gerechnet“, grinste Draco, „was macht ihr eigentlich?“ „

Nichts, wir quatschen nur ein bisschen. Hast du schon was gegessen?“

„Ja, wir waren gerade mit Abendessen fertig als die Eule eintraf. Und ehrlich gesagt, bin ich hundemüde“, gähnte der Blonde.

„Dann gehen wir ins Bett. Ich wünsche euch eine gute Nacht“, kam von Harry, der sich erhob und streckte.

„Wo schläfst du?“, fragte Theo.

Harry sah ihn fragend an und meinte, „beim Lord, wo sonst?“

„Ernsthaft?“

„Ja, natürlich. Wo soll ich sonst schlafen?“

Theo winkte ab, Blaise und Draco wünschten ihm lediglich eine gute Nacht bevor der Junge den Raum verließ.
 

„Das war mehr als unheimlich. Wie kann er sich da drüber so freuen?“

„Tja, der Trank meines Paten wirkt anscheinend ausgezeichnet aber mal was Anderes, er sieht wesentlich besser aus als in Hogwarts“, meinte Draco.

„Wahrscheinlich schläft er mal wieder durch.“

„Sagt mal, schläft er nur im selben Raum wie der Lord oder direkt bei IHM?“

Blaise und Draco sahen den Fragensteller an, etwas ungläubig doch dann schienen sie zu überlegen. „So versessen wie er auf ihn ist, würde ich fast sagen, dass er direkt bei IHM schläft. Das würde auch die gute Laune unseres Lords erklären“, grinste Blaise.

„Stimmt, normal hätte er uns für diesen Auftritt heute morgen gecruziot“, stimmte Theo grinsend mit ein.

Draco sah sie nur fragend an, schüttelte aber dann den Kopf und gähnte, „wir sollten auch ins Bett. Habt ihr schon Zimmer?“

„Ja.“

„Ich schlaf bei dir.“

„Wer sagt das?“

„Ich“, grinste Blaise.

Draco ließ resignierend den Kopf hängen, grinste aber dann und meinte, „ok, dann los. Theo, du kennst ja den Weg in dein Zimmer, oder?“

„Ja, kenn ich. Gute Nacht.“

„Nacht.“
 

„Diese Tränke sind sehr gefährlich, sollen die Vier sie wirklich...“ Severus wurde unterbrochen als die Tür sich ohne Vorankündigung öffnete und Harry eintrat.

„Weiter“, knurrte Voldemort ohne den Jungen zu beachten, der sich langsam näherte und neben ihm auf den Boden sank. Er gähnte verhalten und lehnte sich an die Beine des Lords, die Augen schon halb geschlossen.

„Sollen sie die Tränke wirklich lernen, sie sind extrem gefährlich, vor allem in der Herstellung“, sagte Severus jetzt, den Blick allerdings etwas ungläubig auf den Jungen gerichtet.

„Ja, sollen sie. Du bist bis jetzt der Einzige, der die Tränke kann. Wer soll es sonst machen, wenn du nicht dazu in der Lage bist?“

„Aber dann diese Vier?“

„Zweifelst du an meinen Entscheidungen?“, zischte Voldemort leise.

Severus senkte den Kopf und sagte, „natürlich nicht, mein Lord.“

„Gut. Lucius, du wirst den Unterricht in der schwarzen Magie übernehmen, und zwar nachmittags. Vormittags werden sie sich mit den Tränken beschäftigen, ab dem Abendessen haben sie frei“, erklärte Voldemort jetzt.
 

„Ja, mein Lord“, kam von den zwei Männern. „Sag mal, willst du da schlafen?“, wandte sich der Lord jetzt an sein Haustier.

Harry blinzelte ihn an und gähnte, „wenn ihr hier sitzen bleibt, ja.“

„Das meinte ich vorhin, Severus. Verschwinde ins Bad und dann ins Bett“, knurrte Voldemort. Doch statt sich zu bewegen, sah sein Haustier ihn lediglich an. Voldemort konnte die Frage in den grünen Augen erkennen doch er war sich auch seiner zwei Untergebenen bewusst und vor diesen wollte er sich keine Blöße geben. „Verschwinde bevor ich mir deinen Schlafort nochmal überlege“, zischte er und jetzt kam Bewegung in sein Haustier. Widerwillig stand er auf, warf den zwei Männern einen wütenden Blick zu und verließ dann den Raum.
 

„Erklär mir das, Severus.“

„Mein Lord?“

„Wieso hat er nicht gehorcht?“

„Erlaubt mir die Frage ob ihr ohne unsere Anwesenheit anders mit ihm umgegangen wärt?“, fragte Severus.

Sein Lord überlegte einen Moment, ja, er wäre anderes mit ihm umgegangen und so nickte er nur.

„Das würde es erklären. Ihm ist es egal ob wir anwesend sind oder nicht, für ihn zählt nur ihr und deswegen versteht er es wahrscheinlich nicht.“

„Na toll, mein Haustier tanzt mir auf der Nase rum.“

„Naja, er hat gehorcht.“

„Ja, nachdem ich ihm gedroht habe.“ Severus und Lucius sahen sich kurz an, Voldemort fiel dieser kurze Blickkontakt auf und er knurrte, „was?“

„Ihr wolltet doch, dass er noch eigenständig denkt und Widerworte gibt“, sagte Severus vorsichtig.

„Ja, aber nicht vor meinen Untergebenen.“

„Dann solltet ihr ihm das so sagen, in der Schule klappt das schließlich auch“, meinte jetzt Lucius.

Voldemort sah ihn sofort an, der Blonde erwiderte den Blick gelassen denn er war sich sicher, dass er keinen Fehler gemacht hatte. Zudem war ihr Lord in der letzten Zeit wesentlich besser drauf als sonst, er verteilte weniger Strafen und wenn, dann fielen sie wesentlich schwächer aus als sonst. „Jetzt muss ich meinem Haustier schon alles erklären. Lucius, Severus, ihr könnt gehen. Ich wünsche euch zum Frühstück im großen Salon zu sehen“, knurrte Voldemort jetzt. Die zwei Männer erhoben sich, verbeugten sich und verließen den Raum. Sie hörten das resignierende Seufzen nicht mehr.
 

Harry saß auf seinem Bett, die Decke über den Schoß ausgebreitet und sah ihn sehr undurchdringlich an. Voldemort ignorierte ihn und marschierte ins Bad, er hatte sich vor seinen Untergebenen zum Affen gemacht und das wurmte ihn. Normal würde er seine Laune an einem seiner Todesser auslassen doch dazu müsste er erst einen rufen und dazu hatte er keine Lust. Grummelnd entledigte er sich seiner Roben und trat unter die Dusche. Während das heiße Wasser über seinen Körper lief, dachte er nach. Sein Haustier war an der Blamage schuld, normalerweise würde er ihn dafür bestrafen doch irgendwie wollte er ihn nicht bestrafen. Er ließ den Kopf hängen, sein Haustier machte ihn wirklich weich.

„Mein Lord?“

Er konnte ein Zusammenzucken gerade noch verhindern, er wandte lediglich den Kopf etwas um sein Haustier anzusehen. Dieser stand rechts hinter ihm, nur in Boxershorts gekleidet, ein großes Badetuch in den Händen und sah ihn mit sanften Augen an. Nein, irgendwie konnte er ihm nicht böse sein. Er stellte das Wasser ab und ließ sich in das riesige Handtuch hüllen. „Solltest du nicht im Bett sein?“, fragte er müde.

„Allein? Ihr seit genauso müde wie ich und ihr grübelt zudem noch mehr als ich“, sagte Harry während er ihn langsam abtrocknete.

„Ich habe auch mehr um die Ohren als du.“

„Also braucht ihr mehr Ruhe und Erholung. Eine Massage?“

„Nein, es ist zu spät. Los, ab ins Bett, ich will schlafen“, befahl Voldemort.

Harry nickte, hängte das Badetuch auf und folgte seinem Lord dann ins Schlafzimmer. Dort glitt er unter die Decke und schmiegte sich an den blassen Körper.

„Du bist sehr anhänglich.“

„Ja, und ich bin es gerne. Ich habe euch eben sehr in Verlegenheit gebracht, das tut mir leid“, sagte Harry leise.

Voldemort stutzte kurz, nahm sein Kinn in die Hand und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. Doch da war kein Schleier, lediglich ein warmer Schimmer, der ihm total fremd war. „Ja, hast du. Ich erwarte in Zukunft, dass du dich besser benimmst wenn irgendwelche Todesser anwesend sind. Noch so eine Verfehlung und ich muss mir eine Strafe für dich ausdenken“, knurrte Voldemort.

„Sehr wohl, mein Lord“, hauchte Harry, er wehrte sich nicht gegen den Griff um sein Kinn, nein er lehnte sich sogar gegen die langen Finger.

„Gut. Umdrehen.“

Sofort folgte der Junge seinem Befehl und kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust.

„Du wirst bei Severus und Lucius dein Bestes geben.“

„Natürlich, mein Lord. Gute Nacht.“

„Hm.“
 

Zwei Wochen später waren Severus, Lucius und auch der Dunkle Lord am Ende ihrer Nerven. Aus den vier Jugendlichen waren acht geworden, Gregory Goyle, Vincent Grabbe, Pansy Parkinson und Millicent Bullstrode hatten sich ihnen angeschlossen und sie hatten das Manor schnell auf den Kopf gestellt. Sie gaben durchaus acht, dass sie den Dunklen Lord nicht verärgerten doch meistens war es Harry, der den Blödsinn ausheckte und der wurde komischerweise nie bestraft. Zumindest nicht vor den Anderen, wie es hinter verschlossenen Türen aussah, wusste natürlich keiner und sowohl Harry wie auch der Dunkle Lord schwiegen sich dazu aus.
 

Was auch immer es war aber es war explodiert und hatte das gesamte Manor in dichten, schwarzen Rauch gehüllt. Lautes Lachen und noch lauteres Fluchen erfüllte das Manor, Lucius und der Dunkle Lord sahen von ihren Akten auf und sahen sich dann synchron an. „Ob ich wissen will, was gerade passiert ist?“, fragte Lucius leise.

„Nein, wohl eher nicht. Also ich will es nicht wissen doch ich bin mir sicher, dass mein Haustier seine Finger ganz tief mit drin hat“, sagte Voldemort, der sich jetzt wieder den Akten zu wandte. Lucius grinste leicht, machte sich aber dann auch wieder an die Arbeit.
 

Die acht Jugendlichen rannten lachend aus dem Manor und ließen den fluchenden Tränkemeister hinter sich zurück. Sie hielten erst an als sie den manoreigenen See erreichten, dort ließen sie sich lachend und prustend ins Gras fallen.

„Das wird Ärger geben“, lachte Blaise.

„Egal, das Gesicht von Severus war es wert“, gab Harry zurück.

Die Anderen sahen ihn grinsend an und Theo sagte, „du hast leicht reden, ER würde dich nie bestrafen.“

„Doch würde ER aber ich gebe IHM keinen Grund dazu. Ich weiß wie ich mich zu verhalten habe“, grinste Harry.

„Was machen wir jetzt?“

„Uns weiter über Severus tot lachen?“

„Nein, das wird irgendwann langweilig. Was steht heute Nachmittag bei deinem Vater auf dem Plan?“, fragte Pansy an Draco gewandt.

Dieser überlegte einen Moment bevor er meinte, „ich glaube verschiedene Folterflüche. Warum?“

„Hm, darauf müssen wir uns nicht vorbereiten. Was machen wir dann?“

„Uns eine gute Ausrede fürs Mittagessen einfallen lassen, der Dunkle Lord wird wissen wollen was wir jetzt schon wieder angestellt haben.“

Alle Slytherins sahen zu Harry, der unschuldig in die Runde guckte und mit einem Grashalm spielte. „Was guckt ihr mich dabei so an? Blaise hat die Wurzel in den Kessel geworfen.“

„Das war Zufall. Ich war abgelenkt“, verteidigte sich Blaise sofort.

„Ach, von was?“

„Von Dracos Hintern.“ Während Draco flammend rot wurde, fielen die Anderen vor Lachen wieder ins Gras.

„Das ist nicht witzig“, knurrte Draco.

„Doch, ist es.“

„Vor allem wenn ihr euch jetzt noch vorstellt wie er diese Ausrede dem Dunklen Lord präsentiert“, lachte Harry.

„Das würde ich nicht wagen. Das überlass ich dir. Leute, was haltet ihr davon wenn wir uns einfach nur hier hinhauen und das Wetter genießen.“

„Ich will schwimmen gehen“, sagte Harry plötzlich. Er sprang auf, zog Hose, T-Shirt, Schuhe und Socken aus und sah die Anderen auffordernd an, „wer kommt mit?“

Die Jungs waren schnell dabei, die Mädchen sahen sich etwas zweifelnd an bis Milli ihnen kurzerhand Badeanzüge an zauberte.

„Los, alle ins Wasser.“

Der Aufforderung wurde sehr schnell nachgekommen und innerhalb weniger Momente hatte sich eine gewaltige Wasserschlacht entwickelt.
 

Voldemort sah etwas nachdenklich über den fast leeren Tisch, es war für elf Leute gedeckt doch nur drei saßen am Tisch und einer davon war extrem angepisst. Noch immer waren einige Rußspuren im Gesicht und in den Haaren des Tränkemeisters zu sehen, seine finstere Miene sorgte bei Voldemort allerdings für Belustigung. „Was haben sie in die Luft gejagt und vor allem wer?“, fragte er schließlich.

„Einen schweren Gifttrank. Zabini hat eine falsche Wurzel in den Trank geworfen.“

„Warum? Er ist doch so gut in Zaubertränke“, fragte Lucius.

„Weil er deinem Sohn auf den Arsch geguckt hat statt sich auf seinen Trank zu konzentrieren“, zischte Severus.

„Bitte?“

„Du hast mich schon richtig verstanden. Du weißt doch dass Zabini schwul ist und scheinbar hat er ein Auge auf meinen Patensohn geworfen.“

„Und ich hatte mich auf Enkel gefreut“, seufzte Lucius.

Voldemort beobachtete das Gespräch innerlich schmunzelnd, nach außen hin war sein Gesicht völlig ausdruckslos. „Nun, das erklärt noch nicht wo sie sind. Irre ich mich oder hatte ich nicht angeordnet, dass wir das Mittagessen alle zusammen einnehmen?“, fragte er jetzt leise zischend.

„Nein, ihr irrt euch nicht. Soll ich mal nachsehen?“, bot Lucius an.

„Nein, wer nicht zum Essen erscheint, bekommt auch nichts“, zischte Voldemort, der den Hauselfen einen Wink gab, welche sofort das Essen auftischten. Ohne länger auf die Jugendlichen zu warten, begannen sie zu essen.
 

Lucius fühlte sich so richtig verarscht, der Raum, in dem sie sich treffen wollten um zu lernen, war völlig verlassen. Er blinzelte mehrmals bevor ihm ein Seufzen entrang und er nach einer Hauselfe rief. Mit einem Plopp erschien das Wesen vor ihm und piepste, „was kann Sily für Master tun?“

„Wo sind die jungen Herrschaften?“

„Sily hat sie am See gesehen, Master.“

Lucius winkte die Elfe weg, schnappte seinen Umhang und begab sich nach draußen, es wurde Zeit seinem Sohn und dessen Freunden die Leviten zu lesen.
 

„Da kommt Ärger“, raunte Milli. Die Anderen sahen auf, Blaise lag mit dem Kopf auf Dracos Bauch und machte keine Anstalten aufzustehen.

„Wer?“, fragte Draco.

„Dein Vater.“

„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Harry.

„Viel zu spät, ihr solltet längst alle bei mir im Unterricht sitzen“, knurrte Lucius, der jetzt unter dem Baum angekommen war und seinen Blick über die versammelten Jugendlichen schweifen ließ. Pansy saß an Vincent gelehnt, Milli und Gregory saßen sich bei einer Partie 'Dumbledore explodiert' gegenüber, sein Sohn kuschelte mit Blaise und Harry saß neben Theo, hielt allerdings deutlich Abstand. „Was macht ihr hier? Ihr wart nicht zum Mittag und der Lord ist darüber nicht sehr begeistert.“

„Wir haben die Zeit vergessen. Ist ER schlimm sauer?“, fragte Harry.

„Naja, ihr bekommt erst heute Abend wieder etwas zu essen und ER wird eine Erklärung fordern.“ „Können wir den Unterricht nicht heute ausfallen lassen, es ist so herrliches Wetter“, sagte Draco.

„Und wer erklärt das unserem Lord?“, fragte sein Vater zurück.

„Ich geh fragen“, sagte Harry während er schon aufsprang. „

Bist du sicher?“

„Ja, mehr als nein sagen, kann ER nicht. Bis gleich“, lachte der Junge.
 

Harry kam eine knappe halbe Stunde später wieder und ließ sich neben Draco fallen. Blaise hatte ein Muggelkartenspiel besorgt und spielte mit Theo, Draco wollte nicht.

„Und?“

„ER erlaubt es. Heute kein Unterricht, dafür morgen wieder und wir kriegen wirklich erst zum Abendessen wieder etwas“, erklärte Harry grinsend.

„Irgendwelche negativen Auswirkungen für dich?“, fragte ihn Draco von der Seite.

Harry sah ihn fragend an, schüttelte aber dann den Kopf, „nein, wieso auch?“

„Naja, wir tanzen ihm seit zwei Wochen auf der Nase rum.“

„Ach, so schlimm ist er gar nicht“, grinste Harry.

„Nein, er wird umsonst der Dunkle Lord genannt. Harry, veralbern kann ich mich alleine“, knurrte Draco.

„Das würde aber nur halb so viel Spaß machen.“ Die Anderen fielen in Harrys Lachen mit ein, selbst Draco ließ sich davon anstecken.

„Ihr kostet uns alle noch den letzten Nerv“, murmelte Lucius, der jetzt aufstand und sich ein paar Grashalme von der Robe klopfte.

„Wir sehen uns zum Abendessen und versucht bitte bis dahin das Manor ganz zu lassen.“

„Wir versuchen es.“ Lucius schüttelte den Kopf über dieses Jugendlichen und begab sich ins Haus, er wollte die ruhige Zeit bis zum Abendessen nutzen um sich etwas zu entspannen.
 

Das Abendessen verlief sehr ruhig, die Jugendlichen schwiegen um des lieben Friedens willen denn Voldemort schien sehr schlecht gelaunt. „Morgen wird der Unterricht ganz normal stattfinden. Keine explodierenden Kessel, keine verlängerten Mittagspausen und keine nachträglichen Fragen nach einem freien Nachmittag, verstanden?“, fragte Voldemort in die Stille hinein, seine Stimme war leise, schneidend und eiskalt. Sein Blick war auf sein Essen gerichtet doch alle waren sich sicher, dass er alles am Tisch mitbekam. Alle Anwesenden nickten, sogar Harry verkniff sich eines Kommentars. Der Lord nickte nur knapp, erhob sich dann wortlos und verließ den Raum. Die Blicke gingen von der geschlossenen Tür zu Harry und zurück, dieser schluckte leicht, stand aber dann auch auf.

„Bleib lieber hier, er hat schreckliche Laune“, raunte Lucius leise.

„Ja, und wir sind daran schuld. Entschuldigt mich bitte. Ich wünsche eine gute Nacht“, murmelte Harry leise.

„Nacht und pass auf dich auf“, kam von Draco und auch der Rest sprach ähnliches aus.

„Mach ich.“
 

Harry schlich leise in die privaten Gemächer seines Lords. Dieser saß vor dem Kamin, in ein Buch vertieft und sah jetzt auf.

„Raus“, zischte er leise.

„Mein Lord?“

„Du hattest deinen freien Nachmittag, hast mich mal wieder vor allen vorgeführt weil du ja beweisen musstest, dass du den Dunklen Lord um den Finger wickeln kannst und das ist deine Strafe. Du schläfst eine Woche woanders, wo, ist mir egal“, sagte Voldemort schneidend.

„Mein Lord? Ist das euer Ernst?“

„Ja, und jetzt raus.“

„Wann darf ich wieder kommen?“, fragte Harry mit brüchiger Stimme, ihm standen die Tränen in den Augen.

„Wenn du gelernt hast, dich zu benehmen. Du bist mein Haustier und nicht mein Partner. Und jetzt raus bevor ich aus der einen Woche gleich den Rest der Ferien mache“, knurrte Voldemort.

Harry liefen jetzt wirklich die Tränen über die Wangen doch er verbeugte sich und sagte traurig, „sehr wohl, mein Lord.“ Er drehte sich um und verließ den Raum.
 

Es klopfte bei Blaise und Draco an der Tür, die zwei Jungen sahen sich fragend an bevor Blaise rief, „herein.“

Die Tür öffnete sich und ein völlig verheulter Harry trat ein. Beide sprangen auf und eilten auf ihn zu, berührten ihn aber nicht sondern geleitete ihn zum Bett.

„Was ist passiert?“, fragte Blaise leise. „

Ich wurde für eine Woche aus den privaten Gemächern verbannt.“

„Warum?“

„Weil ich es heute übertrieben habe. Ich muss eine Woche woanders schlafen.“

„Willst du hier schlafen? Dann bist du nicht ganz so allein“, schlug Draco vor.

„Ich will euch nicht stören.“

„Tust du nicht. Was glaubst du eigentlich, was wir hier nachts machen?“, gluckste Blaise. Harry sah ihn fragend an und jetzt lachte der Halbitaliener.

„Wir haben es dir doch gesagt, Draco ist nicht schwul. Wir schlafen nur in einem Bett, nichts sexuelles, einfach nur Freunde“, sagte er.

Harry nickte zögerlich, schniefte und nahm das Taschentuch von Draco entgegen.

„Wir stellen ein zweites Bett her und da kannst du schlafen.“

Harry nickte nochmal, sein Blick war todtraurig und seine zwei Freunde wussten, dass sie ihm nicht wirklich helfen konnten. „Danke“, nuschelte Harry leise.

„Dafür nicht, wir sind doch Freunde.“

„Ich wünschte, das könnte ich auch noch von Hermine, Ron und den Anderen sagen.“

„Hast du IHN mal gefragt?“, fragte Blaise.

Harry nickte, die Tränen waren mittlerweile versiegt. „Ja, habe ich. ER hat es verboten, ich darf ihnen nichts sagen. Schade.“

„Glaubst du, sie würden weiter zu dir stehen. Es ist ja nicht so, dass du nur nach dem Trank handelst, du handelst viel aus eigenem Antrieb“, erinnerte Draco, der inzwischen eine Hauselfe gerufen hatte, die gerade ein zweites Bett erschienen ließ.

„Vielleicht.“

„Vielleicht auch nicht. Harry, ER ist der Feind der Zauberwelt, keiner wird verstehen, dass du freiwillig alles tust um bei IHM zu sein. Wenn es nur der Trank wäre, hätten alle Mitleid mir dir, du könntest ja nicht anders aber so...“ Blaise sparte sich die restlichen Worte, Harry ließ den Kopf hängen und Draco warf dem Anderen einen finsteren Blick zu. „Musste das jetzt sein?“, zischte er.

„Er hat ja Recht. Selbst ihr versteht es nicht.“

„Stimmt, wir verstehen es nicht aber wir verurteilen dich dafür nicht. Hast du deine Bücher hier?“, fragte Blaise.

Draco und Harry sahen ihn fragend an und der Halbitaliener erklärte, „du kannst doch eh nicht schlafen und wirst weiter lernen, oder?“

„Stimmt. Eine Elfe kann sie mir später bringen, wenn ER im Bett ist. ER mag keine Hauselfen.“

„Dann ab ins Bett, würde ich sagen.“

Harry erhob sich von dem Bett und schlich zu seinem Bett, wo er sich niedergeschlagen drauf fallen ließ und das Gesicht in den Kissen versteckte. Er spürte die mitleidigen Blicke seiner Freunde auf seinem Rücken bevor das Rascheln von Kleidung ertönte, welches ihm sagte, dass sie ins Bett gingen. Wenig später wurde das Licht gelöscht.
 

Drei Tage später war Harry zu nichts mehr zu gebrauchen, er hatte tiefe Ringe unter den Augen und aß nichts mehr. Seine Freunde redeten mit Engelszungen auf ihn ein doch der Junge verweigerte jede Form der Nahrung. Am vierten Tag mischte sich Lucius ein doch auch er hatte keinen Erfolg. Am fünften Tag blieb Harry dem Essen völlig fern, er verkroch sich in seinen Büchern und redete kaum noch mit jemanden. Es war Severus, der sich am Abend des sechsten Tages, unbemerkt von den Anderen, auf den Weg zum Dunklen Lord machte um mit ihm zu reden.
 

„Was willst du?“, zischte Voldemort. Seine schlechte Laune war unübersehbar und Severus war sich des Risikos durchaus bewusst.

„Mit euch reden“, gab der Tränkemeister möglichst ruhig zurück.

„Über was?“

„Über euer Haustier.“

„Da gibt es nichts zu reden. Er hat eine Strafe bekommen und die läuft übermorgen aus. Ob er in dieser Zeit etwas isst oder nicht, ist mir egal“, gab Voldemort zurück.

Severus sah ihn lediglich an, nickte und sagte, „wie ihr wünscht, mein Lord.“

„Sonst noch was?“

„Seine Leistungen lassen nach. Er hat den Trank heute völlig verhauen obwohl er ihn kennt und er nicht wirklich schwer ist.“

„Schick ihn zu mir. Du kannst gehen.“

Severus verbeugte sich und verließ den Raum.
 

Harry klopfte zittrig an, er wusste, dass ihn eine neue Strafe erwarten würde weil er den Trank versaut hatte. Nach dem kalten Herein öffnete er die Tür und schlich rein. Sein Lord saß hinter seinem Schreibtisch und sah auf, kalte, rote Augen musterten ihn. Nichts war mehr von dem warmen Rot zu sehen, welches er so lieb gewonnen hatte.

„Mein Lord, ihr wolltet mich sehen“, sagte Harry, seine Stimme zitterte und das blieb auch dem Dunklen Lord nicht verborgen.

„Die Strafe für deinen verpfuschten Trank ist eine weitere Nacht außerhalb dieser Gemächer. Sollte sich das wiederholen, verbringst du die restlichen Ferien in Hogwarts. Verstanden?“, zischte Voldemort kalt.

„Ja, mein Lord.“

„Gut. Du kannst gehen.“

„Sehr wohl, mein Lord“, sagte Harry. Er verbeugte sich nochmal und ging dann, die Tränen in seinen Augen bekämpfend. V

oldemort sah die geschlossene Tür an, der Junge war in den wenigen Tagen erbärmlich abgemagert und er sah wirklich schlecht aus. Mit einem wütenden Knurren warf er das Tintenfass gegen die Tür, mit kalten Blick beobachtete er wie die Tinte die Tür runter lief und kleine Lachen auf dem Boden bildete. Ja, er hatte schlechte Laune und das lag vor allem an seinem Haustier. Er schlief seit seiner Abwesenheit wahrscheinlich genauso gut wie der Junge und er argwöhnte, dass das an dem Trank lag. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass er mit seinem Giftmischer redete. Knurrend erhob er sich.
 

Severus sprang panisch hoch als die Tür zu seinen Gemächern förmlich aufgesprengt wurde und der Dunkle Lord in den Raum rauschte. Die roten Augen glühten vor Wut und ließen den Tränkemeister trocken schlucken.

„Mein Lord“, brachte er gerade so heraus.

„Was stellt dein verfluchter Trank mit mir an?“, zischte Voldemort, der seinen Zauberstab gezogen hatte und jetzt an die Kehle des Tränkemeisters drückte.

„Mein Lord, ich verstehe nicht.“

„Dein Trank macht mich schwach, du hast ihn falsch gebraut.“

„Nein, mein Lord, der Trank funktioniert genauso wie er soll. Auf euch hat er keine Auswirkungen“, keuchte Severus, die Spitze des Stabes drückte schmerzhaft gegen seine Kehle, „wie sollte er auch, ihr habt ihn doch nicht getrunken.“

„Wieso schlafe ich dann in den letzten Tagen so schlecht?“, fauchte Voldemort.

„Ich weiß es nicht.“

Voldemort starrte ihn noch einen Moment an bevor er sich wutschnaubend rum drehte und begann im Raum auf und ab zu gehen. Severus massierte sich erleichtert die Kehle. „Wieso schlafe ich so schlecht seit ich mein Haustier aus meinen Räumen verbannt habe? Das kann nur an deinem Trank liegen“, knurrte der Dunkle Lord jetzt.

„Mein Lord, ich würde nie einen Trank entwickeln, der mich selber beeinflusst und damit beeinflusst er auch euch nicht. Vielleicht habt ihr euch auch nur an die Anwesenheit eures Haustieres gewöhnt und schlaft deswegen schlecht“, sagte Severus vorsichtig.

„Kann sein. Ich gehe davon aus, dass du Traumlostränke da hast.“

Statt einer Antwort wandte sich Severus dem Regal zu seiner Rechten zu und holte mehrere Phiolen mit grüngelben Inhalt hervor, die er seinem Lord hinhielt.

„Hat mein Haustier sich welche geholt?“, fragte Voldemort während er die Phiolen entgegennahm.

„Nein, mein Lord. Und sie würden ihm auch nicht helfen.“

„Wieso nicht?“

„Weil der Dominanztrank zu stark ist, er überdeckt alle anderen Tränke.“

„Wieso isst er nichts? Du hast gesagt, er kann sich nicht umbringen“, knurrte Voldemort.

„Er bringt sich nicht um wenn er ein paar Tage nichts isst. So wie ich Harry einschätze, ist er verzweifelt und sieht das Essen nicht mehr als Notwendigkeit an. Es wird sich geben wenn seine Strafe vorbei ist“, sagte Severus immer noch sehr vorsichtig.

Voldemort knurrte nur nochmal kurz und verließ die Kerkergewölbe dann. Severus sah ihm blinzelnd nach, ob sein Lord wusste, dass dieser Auftritt mehr über ihn verriet als jede andere Handlung? Nein, wohl eher nicht. Kopfschüttelnd begab sich Severus wieder zu seinem Sessel und griff nach seinem Rotwein. Hatte der Trank doch Auswirkungen auf IHN? Das konnte eigentlich nicht sein, er war sich sicher, dass er keinen Fehler gemacht hatte und das die ungewohnten Reaktionen vom Lord selbst kamen. Ein Geräusch ließ ihn aufsehen, ein rotes Eichhörnchen war durch die angelehnte Tür gehuscht und sprang jetzt auf den Tisch.

„Du bist schon wieder zurück?“, fragte Severus überrascht. Charlie nickte, legte den buschigen Schweif um seine Pfoten und sah ihn mit schräg gelegten Kopf an.

„Der Lord schläft schlecht und gibt dem Trank die Schuld“, sagte Severus nachdenklich. Ein leises Schnattern ertönte und Severus fuhr fort, „aber ich bin mir sicher, dass der Trank daran unschuldig ist. Er wirkt nur auf Harry, nicht auf den Lord. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass es an dem Dunklen Lord selbst liegt.“

Das Eichhörnchen sah ihn zweifelnd an und schüttelte den Kopf.

„Ja, ich glaube es auch nicht. Aber anders kann ich es mir nicht erklären. Vor allem die gleichen Symptome, er schläft schlecht, er hat schlechte Laune und wenn man ihn beim Essen beobachtet, isst er auch weniger als sonst. Man könnte fast glauben unser Lord ist verliebt“, grinste Severus. Charlie fiel um und sah ihn aus riesigen schwarzen Knopfaugen an bevor er den Kopf schüttelte. „Nein? Glaubst du nicht, dass das möglich wäre?“

Noch heftiger schüttelte Charlie den Kopf, er hätte gerne persönlich geantwortet doch Severus wollte ihn nicht in seiner menschlichen Gestalt in seiner Nähe haben, als Eichhörnchen war das was völlig anderes.

„Hm, das werden wir noch sehen. Komm, ich will schlafen gehen.“

Sofort sprang Charlie auf, ja, als Eichhörnchen durfte er mittlerweile im selben Raum schlafen, wenn auch auf dem Nachttisch doch immerhin etwas. Schnell folgte er dem Tränkemeister und machte es sich auf dem dunkelgrünen Kissen auf dem Nachttisch bequem während Severus noch ins Bad verschwand. Nur wenig später kam er wieder, in eine schwarze Pyjamahose und ein schwarzes T-Shirt gekleidet und schlüpfte unter seine Decken. „Wenn er sich wirklich in sein Haustier verliebt hat, wird es bestimmt noch interessant.“ Es ertönte ein fragendes Quietschen und Severus wandte sich zu dem Eichhörnchen, „ER wird sich das niemals eingestehen und das wird es nur noch schlimmer machen. Wir werden noch viele Probleme in Zukunft haben.“
 

Harry kippte um, völlig unvorbereitet und für alle überraschend am siebten Tag am Nachmittag. Er sollte gerade einen Folterfluch abwehren als er die Augen verdrehte und zu Boden ging, Blaise´s Fluch zischte über ihn hinweg und zerschmetterte die Wand hinter dem Jungen.

„Lucius“, rief Blaise sofort, die Anderen stellten ihren Übungen ein und eilten zu dem bewusstlosen Jungen, genau wie Lucius.

„Draco, hol Severus, sofort“, knurrte dieser.

Sein Sohn fragte nicht lange nach, er eilte aus dem Raum während Lucius den Jungen hochhob und auf ein Sofa legte.
 

Severus kam nicht alleine, der Dunkle Lord war ihnen über den Weg gelaufen und hatte sich ihnen angeschlossen. Der Tränkemeister ging neben dem Sofa in die Hocke und zückte seinen Zauberstab während Voldemort sein Haustier mit kalten Blick betrachtete.

„Nun?“, knurrte er.

„Erschöpfung und der Umstand, dass er seit einer Woche weder gegessen noch wirklich geschlafen hat“, erklärte Severus.

„Weck ihn auf“, befahl Voldemort.

Der Tränkemeister verkniff sich ein genervtes Seufzen, packte den Jungen mit einer Hand am Kragen und verpasste ihn mit der Anderen leichte Ohrfeigen bis die Lider flatterten und er schreiend die Augen öffnete. Sofort ließ Severus ihn los, die Schreie verstummten während er sich fragend umsah. Als sein Blick auf dem Dunklen Lord hängen blieb, sprang er auf und verbeugte sich.

„Mein Lord.“

„Ich befehle dir zu essen, du wirst jede Mahlzeit mit uns zusammen einnehmen und du wirst essen was dir auf den Teller gelegt wird. Severus wird dir starke Schlaftränke geben, du wirst sie nehmen und wenn du dennoch nicht schlafen kannst, werden wir eine andere Möglichkeit finden. Das ist ein Befehl, verstanden?“, zischte Voldemort, „und du wirst die restlichen Ferien den Westflügel nicht mehr betreten.“

Sein Haustier hob den Kopf, die grünen Augen weiteten sich geschockt und voller Panik. Tränen liefen die eingefallenen Wangen hinunter.

„Hast du mich verstanden?“, fuhr Voldemort ihn an, den Blick kalt und schneidend auf den Jungen gerichtet. Er sah wie etwas in den grünen Augen brach, die Tränen versiegten und ein tiefer Schleier legte sich über das Grün.

Er richtete sich wie mechanisch auf und sagte völlig emotionslos, „ja, mein Lord, ich habe euch verstanden.“

„Gut, dann fahrt mit dem Unterricht fort“, knurrte der Lord.

Noch bevor jemand reagieren konnte, nahm Harry wieder seinen Platz ein, den Zauberstab erhoben und mit einem Blick auf Blaise. Dieser beeilte sich auf seinen Posten zu kommen und schon schoss Harrys Fluch auf ihn zu. Der Dunkle Lord sah ihnen einen Moment zu bevor er den Raum verließ, er bemerkte die seltsamen Blicke von Severus nicht.
 

„Hey Harry, alles in Ordnung?“, fragte Draco doch sein Freund antwortete ihm nicht, er feuerte einen weiteren Fluch auf Blaise ab. Draco versuchte es noch ein paar Mal bevor er eine Hand auf seiner Schulter spürte und zu seinem Paten aufsah.

„Das hat keinen Sinn.“

„Wieso nicht?“

„Weil Harry aufgegeben hat. Dieser Schleier auf seinen Augen sagt, dass der Trank die Kontrolle übernommen hat. Sein Körper sehnt sich zu sehr nach IHM und deswegen wird er jetzt alles tun um wieder bei IHM zu sein, für eigenständiges Denken ist da kein Platz“, erklärte Severus leise.

„Das ist grausam.“

„Ja, ist es aber so wirkt der Trank nun mal. Geh auf deinen Platz, ich habe Schlaftränke zu brauen.“

Draco nickte seinem Paten zu, der Lucius noch einen kurzen Blick zuwarf bevor er sich umdrehte und den Raum verließ. Lucius, dem seine eigene Überraschung nicht anzusehen war, rief schnell um Ordnung und setzte seinen Unterricht fort.
 

Voldemort beobachtete sein Haustier, er tat genau das, was er ihm gesagt hatte. Er saß am Tisch und aß was ihm die Hauselfen auf den Teller packten. Die grünen Augen waren völlig verschleiert, was Voldemort darauf schließen ließ, dass er nichts hiervon freiwillig tat. Der Trank hatte die Kontrolle übernommen, er würde ihm jetzt keine Schande mehr bereiten oder ihn lächerlich machen doch warum genügte ihm das nicht? Warum störte ihn das so extrem? Es war doch nur ein Haustier. Er knurrte leise, fast sämtliche Aufmerksamkeit wurde ihm geschenkt, lediglich sein Haustier aß einfach weiter, die verschleierten Augen fest auf sein Essen gerichtet. „Hast du die Tränke?“, fragte Voldemort dennoch an ihn gewandt.

Sofort sah sein Haustier auf, nickte und sagte, „ja, mein Lord, habe ich.“ Nach diesen Worten aß er einfach weiter bis der Teller leer war, dann starrte er einfach nur noch in die Gegend.

„Wie lief der Unterricht, Lucius?“

„Sehr gut, sie können die stärksten Abwehrzauber und mit den Angriffszaubern machen sie gute Fortschritte.“

„Die Unverzeihlichen?“

„Die haben wir noch nicht durch genommen“, sagte Lucius.

„Ich wünsche, dass sie sie vor dem Ende der Sommerferien beherrschen.“

„Sehr wohl mein Lord. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass Harry den Avada bereits kann, oder?“

„Stimmt. Haustier, kannst du alle drei Unverzeihlichen?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord, kann ich.“

„Woher?“

„Ich habe sie gelernt.“

„Warum?“

„Ich bin davon ausgegangen, dass ihr das wünschen würdet“, sagte Harry. Seine Stimme war die ganze Zeit über tonlos gewesen, seine Augen völlig ausdruckslos.

Aus irgendeinem Grund ärgerte Voldemort dieses Verhalten, er knurrte leicht doch außer, dass die Anderen zusammenzuckten, erreichte er keine Reaktion. Sein Haustier sah ihn völlig abwesend an, er könnte gerade alles von ihm verlangen. „Das Abendessen ist beendet, alle raus. Severus, du bleibst“, zischte er. Sein Haustier folgte dem Befehl am schnellsten doch auch der Rest machte sich schleunigst aus dem Staub, lediglich Severus blieb auf seinem Stuhl sitzen.
 

„Erklär.“

„Er weiß, dass er Scheiße gebaut hat und dass er noch mehr bestraft wird wenn er sich nicht zusammen reißt. Sein Unterbewusstsein will ihn schützen und hat sich zurückgezogen, es hat dem Trank die Kontrolle überlassen. Wenn er genau das tut, was ihr von ihm verlangt, läuft er nicht Gefahr weiter bestraft zu werden. Er war durch die Woche getrennt von euch schon geschädigt. Mit der Verbannung für die restlichen Ferien habt ihr ihm den Rest gegeben“, erklärte Severus. Seine Stimme war frei von Vorwürfen oder Ähnlichem, er zählte lediglich die Fakten auf.

„Wird er wieder normal und eigenständig denken?“, fragte Voldemort nachdenklich.

„Wohl eher nicht, die Angst vor einer weiteren Strafe ist zu hoch. Ihr habt ihm klar gemacht, dass ihr das nicht wünscht.“

„Das habe ich nicht.“

„Verzeiht mein Lord aber für ihn habt ihr das. Er hat sich wie ein normaler Jugendlicher verhalten und ihr habt ihn mit der, für ihn, ultimativen Strafe bestraft, daraus folgert sein Unterbewusstsein, dass ihr das nicht wünscht. Da sein Unterbewusstsein nicht weiß, wie es sich sonst verhalten soll, hat es sich abgeschottet und er tut jetzt genau das, was ihr sagt.“

Voldemort starrte ihn einfach nur an, nicht wirklich wütend sondern sehr nachdenklich. „Wie kann man das rückgängig machen?“, fragte er schließlich.

Der Tränkemeister legte den Kopf etwas schief und murmelte, „wohl eher gar nicht.“

„Wie bitte?“

„Auch wenn er nach außen sehr taff tut, ist Harry ein sehr unsicherer Mensch. Er will immer allen gefallen und durch den Trank hat sich das noch verstärkt. Er hat Angst, dass ihr ihn ganz wegschickt also wird er lieber in diesem Zustand bleiben. So bestraft ihr ihn nicht noch mehr“, erklärte Severus, der sich in seinem Verdacht langsam bestätigt fühlte. Würde sein Lord so rein gar nichts für den Jungen fühlen, würde er sich nicht solche Sorgen machen.

„Du kannst gehen“, zischte Voldemort plötzlich.

Schnell erhob sich der Tränkemeister, verbeugte sich und wandte sich zum Gehen. Sein Lord blieb sehr nachdenklich zurück.
 

Die nächsten zwei Wochen merkte Voldemort erst richtig was er angestellt hatte. Sein Haustier folgte jedem Befehl bedingungslos doch ansonsten war er zu nichts zu gebrauchen. Durch die starken Schlaftränke schlief er Nachts wieder durch, er aß wieder normal und hatte auch hervorragende Leistungen in den Unterrichtsfächern doch ansonsten war jegliches Leben aus ihm gewichen. Er saß nur noch rum und wartete entweder auf den nächsten Punkt der regulären Tagesplanung oder auf einen neuen Befehl. Von dem jungen Malfoy wusste Voldemort, dass er auch die Arbeit an dem Animaguszauber eingestellt hatte, klar, er hatte ihm keinen Befehl dafür gegeben. Nach zwei Wochen wurde es dem Dunklen Lord zu viel, ihm waren die anklagenden Blicke von Lucius und Severus durchaus aufgefallen und so rief er den Tränkemeister zu sich.
 

„Mein Lord“, kam es mit der entsprechenden Verbeugung.

Voldemort deutete mit einer fahrigen Handbewegung auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, der Tränkemeister ließ sich nieder und sah ihn fragend an. „Severus, wie sorge ich dafür, dass mein Haustier wieder normal wird?“, fragte Voldemort sofort.

„Ihr müsstet ihn wahrscheinlich so behandeln wie vor dieser Strafe doch garantieren kann ich nichts“, sagte Severus.

„Wieso nicht?“

„Weil ich kein magisches Wesen bin. Ich weiß nicht wie es ist wenn mich der dominante Part verstößt.“

„Das habe ich nicht.“

Severus öffnete den Mund, wahrscheinlich um zu widersprechen doch dann besann er sich wer da vor ihm saß und schloss ihn wieder.

„Sag schon“, forderte Voldemort ihn auf.

„Doch, das habt ihr. In seinen Augen habt ihr ihn verstoßen, die höchste Strafe für ein devotes magisches Wesen und mit dieser extremen Unterwürfigkeit will er euch gnädig stimmen.“

„Wieso ist das Dominanzverhalten so kompliziert?“, knurrte Voldemort und er sah schon wieder Widerspruch in den schwarzen Augen. Mit einer Handbewegung forderte er ihn auf zu reden.

„Für die magischen Wesen ist es nicht kompliziert, sie ergänzen sich in ihren Partnerschaften. Es ist für euch kompliziert weil ihr nicht wisst, wie ihr auf seine Signale reagieren sollt oder weil ihr gar nicht reagiert. Harry verhält sich exakt so wie ein devotes magisches Wesen, er erwartet auf jede Aktion eine entsprechende Reaktion aber die kommt nicht oder falsch“, sagte Severus.

„Das könnte daran liegen, dass ich kein magisches Wesen bin“, zischte Voldemort.

Sein Giftmischer nickte lediglich bevor er fort fuhr, „und da liegt das Problem. Mein Lord, ihr denkt und handelt wie ein Mensch, er wie ein magisches Wesen. Da sind Probleme vorprogrammiert.“

„Als Beispiel?“

„Der freie Nachmittag. Er hat euch um Erlaubnis gefragt und ihr habt sie ihm gegeben. Aus seiner Sicht war es ein Gefallen, dem sein dominanter Part ihm gewährt, nichts weiter. Er wollte nicht beweisen, dass er den Dunklen Lord um den Finger wickeln kann, dieser Gedanke kam ihm wahrscheinlich nicht mal. Hättet ihr nein gesagt, hätte er es ebenso akzeptiert. Keinerlei Hintergedanken, nur eine einfache Frage und eine einfache Antwort, zumindest in seinen Augen“, sagte Severus.

Die geschockten roten Augen deuteten darauf hin, dass er ins Schwarze getroffen hatte. „Keine Hintergedanken?“

„Nein, mein Lord. Er will euch nicht manipulieren, er hat akzeptiert, dass er der devote Teil ist aber selbst ein devotes Wesen hat noch Rechte, zumindest bei den magischen Wesen.“

„Ich sollte die Bücher doch mal lesen, oder?“

„Ja, mein Lord, solltet ihr. Ich habe mir erlaubt, die wichtigsten Bücher mitzubringen“, sagte Severus. Er holte eine Handvoll klein gezauberter Bücher aus seiner Tasche, legte sie auf den Tisch und vergrößerte sie wieder.

Insgesamt lagen jetzt acht Bücher auf dem Schreibtisch, Voldemort strich über eines davon und fragte, „dein Rat?“

„Lest sie und dann habt ihr zwei Möglichkeiten.“

„Welche?“

„Erstens ihr lasst es so wie es jetzt ist oder zweitens, ihr versucht das Verhalten eines magischen Wesens nachzuempfinden damit er wieder normal wird. Aber mein Lord, seit gewarnt, selbst wenn ihr es schafft, dass er wieder eigenständig denkt, nochmal werdet ihr das nicht schaffen“, schnarrte Severus.

„Das heißt, wenn er nochmal so wird, wird er es wahrscheinlich für immer bleiben.“

„Ja.“

„Du kannst gehen.“

„Sehr wohl, mein Lord.“
 

Die Sommerferien waren zur Hälfte vorbei bis sich etwas änderte. Voldemort hatte die Bücher gelesen und sich so seine Gedanken gemacht. Es hatte noch ein paar Tage gedauert bis er einen Plan hatte doch dann sollte sich etwas verändern. Es begann eines Morgens am Frühstückstisch.
 

Voldemort saß bereits am Tisch als die Jugendlichen langsam eintrudelten. Harry kam, wie immer Punkt neun, und wollte sich gerade auf seinen Stuhl setzen als die eiskalte Stimme Voldemorts ihn davon abhielt, „du sitzt ab jetzt wieder da wo der Platz eines braven Haustieres ist.“ Während ihn alle Anderen fragend ansahen, ließ sich Harry widerstandslos neben ihm auf den Boden sinken, die Hände im Schoß gefaltet und den Blick gesenkt. Mit einem Wink wies Voldemort die Hauselfen an das Essen aufzutragen, nur zögerlich griffen die Anwesenden zu, immer wieder glitten die Blicke zu dem zusammengesackten Jungen neben ihrem Lord. Dieser füllte gerade einen Teller mit einem Handwink und ließ ihn vor sein Haustier schweben, „iss.“ Seinem Befehl wurde nachgekommen doch er konnte erkennen, dass die schlanken Hände zitterten.

„Mein Lord, wird der Unterricht ganz normal stattfinden?“, erkundigte sich Severus jetzt.

„Ja, wird er. Nur der Nachmittagsunterricht muss ausfallen, es gibt zu viel Papierkram.“

„Was sollen sie dann am Nachmittag machen?“, kam die Frage von Lucius.

„Mein Haustier wird bei mir sein und was der Rest macht, ist mir egal“, knurrte Voldemort. Die Jugendlichen strahlten förmlich und begannen leise Pläne zu schmieden. Scheinbar machte sich keiner von ihnen Gedanken um Harry, der jetzt starr auf seinen leeren Teller sah, der verdächtig zitterte. Doch keiner der Erwachsenen ging darauf ein, Voldemort aß zu ende und beendete dann das Frühstück, sein Haustier ließ er in der Obhut von Severus zurück.
 

Das Mittag verlief nach dem gleichen Muster, Harry musste neben ihrem Lord auf dem Boden sitzen und genau das essen was er ihm gab. Das Zittern hatte allerdings stark nachgelassen, es war nur noch ein Hauch.

„Severus, was hast du heute Nachmittag vor?“

„Mir fehlen einige Trankzutaten und ich gedenke diese zu besorgen“, erklärte Severus.

„Gut. Ich werde dir eine Liste mitgeben, ich benötige ebenfalls noch einige Dinge“, knurrte Voldemort.

„Sehr wohl.“

Der Dunkle Lord nickte lediglich und wandte sich an Lucius, „ich erwarte dich in einer halben Stunde in meinem Büro.“

Dieser neigte nur kurz den Kopf, man sprach schließlich nicht mit vollem Mund.

„Und du kommst gleich mit“, wandte sich Voldemort an sein Haustier, welches sich sofort erhob, den Teller auf den Tisch zurückstellte und dann einfach an Ort und Stelle stehen blieb. Erst als der Dunkle Lord aufstand und den Raum verließ, kam Bewegung in den Jungen.
 

„Das ist unheimlich“, flüsterte Draco leise.

„Nein, das ist gut“, konterte sein Pate. Jetzt sahen ihn alle an als wäre er Voldemort doch der Tränkemeister ignorierte die verwunderten Blicke und erklärte, „der Lord hat es scheinbar endlich verstanden.“

„Er behandelt ihn schlechter als vorher.“

„Nein, tut er nicht. Er darf in seiner Nähe sein und das ist für ihn mehr wert als alles Andere. Vielleicht dringt er so zu ihm durch.“

„Meinst du wirklich, Onkel Sev?“

„Es ist eine Hoffnung, mehr nicht. Verlass dich nicht darauf, es kann durchaus sein, dass Harry nie wieder normal wird“, sagte Severus.

„Wieso machst du dir um den Jungen eigentlich solche Sorgen?“, fragte Lucius plötzlich, „die Rumtreiber haben dir das Leben zur Hölle gemacht.“ Ihn trafen einige wütende Blicke doch die ignorierte er, sein Blick war auf Severus gerichtet.

„Er ist nicht sein Vater und ich habe Befehl mich mit ihm zu vertragen“, sagte dieser achselzuckend.

„Aha.“

„Können wir irgendwie helfen, dass Harry wieder normal wird?“, fragte Blaise.

„Ja, ihr könnt weniger Blödsinn machen. Haltet euch an die Befehle des Lords und sorgt dafür, dass er keine schlechte Laune bekommt.“

„Machen wir. Noch was?“, kam von Draco.

Severus schüttelte den Kopf, warf dann einen Blick auf die Uhr und raunte Lucius zu, „du solltest los.“

Der Blonde folgte seinem Blick, nickte und erhob sich. „Draco, du hast alles für heute Nachmittag?“, wandte er sich noch an seinen Sohn. Dieser überlegte einen Moment, nickte dann und gab seinen Vater damit frei. Dieser seufzte nochmal tief, die Aussicht den kompletten Nachmittag in der Gesellschaft ihres Lords zu verbringen, war nicht gerade rosig doch er hatte keine andere Wahl. Er nickte Severus nochmal zu bevor er den Raum verließ.

„Onkel Sev, gehst du in die Winkelgasse?“, fragte Draco.

„Nein, Nokturngasse. Wollt ihr gleich alle mit?“ Zu seiner Überraschung nickten nur Blaise, Theo und Draco, sein Blick wanderte weiter zu den anderen vier Jugendlichen, eine Augenbraue wanderte fragend nach oben.

„Wir machen einen Mädchennachmittag, so mit verwöhnen, quatschen und lästern“, grinste Milli ihn an.

Severus nickte knapp, weitere Einzelheiten wollte er gar nicht wissen und sah jetzt zu den zwei restlichen Slytherins. Grabbe und Goyle zählten wahrlich nicht zu seinen Lieblingsschülern doch auch bei ihnen hatte er seinen ersten Eindruck revidieren müssen. Sie wirkten wie die grobschlächtigen Gorillas, die sie in Hogwarts so gerne spielten doch hier hatten sie eine Intelligenz an den Tag gelegt, die er ihnen nicht zugetraut hatte.

„Wir nutzen die freie Zeit um die Tränke und die Flüche nochmal durchzugehen“, sagte Vincent gerade.

Wieder nickte Severus bevor er sich an seinen Patensohn wandte, „ich hole schnell die Liste beim Lord ab, wir treffen uns in der Eingangshalle.“

„Alles klar. Wir holen schnell unsere Umhänge“, grinste Draco. Damit war das Mittag endgültig aufgelöst, Stühle wurden weggerückt und alle machten sich auf den Weg.
 

„Herein“, knurrte Voldemort, seine Laune war auf dem Tiefpunkt und der riesige Papierhaufen auf seinem Schreibtisch trug nicht dazu bei, dass sie besser wurde. Die Tür ging auf und die zwei Männer traten ein. „Lucius, du kennst deinen Platz. Severus, was willst du?“ Während Lucius es sich am Schreibtisch bequem machte, sah sich Severus kurz nach Harry um doch er fand ihn nicht. „Suchst du etwas?“

„Euer Haustier.“

„Wieso?“

„Ich wollte überprüfen ob die schweren Schlaftränke irgendwelche Nebenwirkungen haben“, schnarrte Severus.

Sein Lord fixierte ihn einen Moment, wandte den Kopf aber dann zur Seite, „du hast es gehört, steh auf und lass dich von Severus untersuchen.“

Harry erhob sich, scheinbar hatte er direkt neben dem Lord gesessen und kam auf Severus zu. Dieser zückte seinen Stab, murmelte einen Diagnosezauber und ließ die Antwort auf einem verzauberten Pergament erscheinen. Es dauerte nicht lange bis er den Stab wieder sinken ließ und nach dem Pergament griff, Harry begab sich zurück an seinen Platz neben dem Lord.

„Nun?“, zischte Voldemort.

„Einige Zutaten haben sich im Blut festgesetzt und werden nur schwer abgebaut, es könnte später zu Problemen führen“, erklärte Severus.

„Und was gedenkst du dagegen zu tun?“

„Das Beste wäre wenn er gar keine Tränke mehr zum schlafen bräuchte aber ich kann auch die Zutaten etwas abändern.“

„Das wird nicht nötig sein, mein Haustier schläft ab jetzt wieder in meinen Räumen“, knurrte Voldemort leise. In den Augenwinkeln bemerkte er wie besagtes Haustier kurz zusammenzuckte und dann leicht vor sich hin zitterte. Auch seine zwei Todesser schienen es bemerkt zu haben doch Lucius wandte sich sehr diplomatisch seinen Akten zu und Severus warf nochmal einen Blick auf sein verzaubertes Pergament, die Stirn leicht gerunzelt.

„Severus?“, knurrte Voldemort.

„Ich werde die Tränke dennoch abändern, mir war nicht bewusst, dass sich einige der Zutaten so verhalten“, murmelte Severus, jetzt wieder ganz der Tränkemeister.

„Wolltest du sonst noch was?“, fragte Voldemort etwas amüsiert, sein Giftmischer war völlig in Gedanken.

Severus sah ihn an, blinzelte ein paar Mal und sagte dann, „ihr erwähntet vorhin, dass ihr ebenfalls einige Dinge benötigt.“

Voldemort sah suchend über seinen Schreibtisch, ergriff dann ein Pergament und reichte es weiter, sein Giftmischer ließ seinen Blick über das Geschriebene schweifen und schien in Gedanken schon mal die Verfügbarkeit durchzugehen. Schließlich nickte er knapp, „das kann ich alles heute besorgen. Benötigt ihr sonst noch etwas?“

„Nein, du kannst gehen.“

Der Tränkemeister verbeugte sich, warf noch einen Blick auf den Jungen und ging dann.
 

„Wieso hat eigentlich in letzter Zeit jeder so ein Interesse an meinem Haustier?“, knurrte Voldemort abwesend. Lucius sah ihn lediglich an, antwortete aber nicht doch in seinen Augen blitzte es amüsiert auf. „Nun sag schon, hier tanzt mir doch mittlerweile eh jeder auf der Nase rum.“

„Mein Lord, das würden wir niemals wagen“, sagte Lucius ernst.

„Doch, das würdet und das macht ihr. Nun sag schon.“

„Mein Sohn und seine Freunde haben euer Haustier sehr ins Herz geschlossen und sie machen sich Sorgen. Und mir und Severus habt ihr doch selber befohlen uns mit ihm zu vertragen“, sagte der Blonde.

„Zwischen vertragen und mir auf die Nerven fallen, ist ein gewaltiger Unterschied“, knurrte Voldemort.

Lucius sah kurz zu dem Jungen, der neben seinem Lord auf dem Boden hockte, und sagte dann, „ich kann nicht für Severus sprechen aber ich habe meinen ersten Eindruck von ihm revidieren müssen. Ich dachte, er wäre ein verzogenes Balg, von seinem Namen und seinem Ruf überzeugt, arrogant und eingebildet.“

„Also wie Draco.“

Lucius grinste leicht, ja, sein Sohn war schrecklich verwöhnt doch er war ihr einziges Kind und hatte das verdient. „Ja, vielleicht. Auf alle Fälle ist er völlig anders als ich gedacht habe, eigentlich richtig liebenswert“, schloss Lucius seine Ausführungen ab.

Voldemort nickte lediglich und deutete dann auf den Papierstapel, „ich wünsche, dass das heute noch erledigt wird.“

„Sehr wohl“, seufzte Lucius, machte sich aber gehorsam an die Arbeit. Sein Lord seufzte ebenfalls, allerdings innerlich und begann ebenfalls.
 

So. Unser Voldie und sein aufbrausendes Temperament. Und Harry, hat sich komplett zurück gezogen um keine STrafe mehr zu bekommen. Ob Voldie es schafft, dass er wieder normal wird, die Chancen stehen sehr schlecht. Und wenn er es schafft, was passiert dann wenn er nochmal ausflippt, es ist ja nicht so als wäre Voldie plötzlich lieb und nett geworden. SEverus hat ihn gewarnt, selbst wenn er ihn zurück holt, nochmal wird ihm das nicht gelingen. Ob sich unser geliebter Dunkler Lord daran halten kann?
 

*Kakao und Kekse hinstell* - Mahlzeit.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  WhiteAngelNaru
2012-10-08T14:36:29+00:00 08.10.2012 16:36
ich hoffe inständig, dass es voldi schafft, harry wieder zurückzuholen, denn so gefällt mir harry nicht.
so wie sich voldi jetzt verhält, hat er endlich den bogen raus und bitte lass alles gut werden.

oh man, ich habe richtig mit harry mitgelieden. er tut mir so leid und ich kann verstehen, dass dies die einzige chance war, die er gesehen hat, um nicht noch mal bestraft zu werden.

ich freue mich schon aufs nächste kapitel
lg
Von:  ushios
2012-10-07T20:31:17+00:00 07.10.2012 22:31
bin gespannt wie es jetzt weiter geht und ob es voldi gelingt das harry wieter halbwegs nomal wird den auf grund seiner vergangenheit kann ich mir gut vorstellen das es nie wieder richtig wird weil unterbewusst die angst bleibt tja bleibt nur abwarten was du schreibst dann werde ich es ja sehen was kommt also schnell weiter schreiben
Von:  sasa56
2012-10-07T20:30:58+00:00 07.10.2012 22:30
super kapitel
freu mich auf neue kapitel
armer harry
voldemor ist so dumm
lg
sasa56
Von:  annette-ella
2012-10-07T17:26:33+00:00 07.10.2012 19:26
Harry hat sich also zurückgezogen. Ich hoffe das sich Voldemort etwas besinnt und Harry mit der Zeit als Partner ansieht. Anscheind mag er ihn ja.
LG
annette-ella
Von:  InaBau
2012-10-07T17:12:27+00:00 07.10.2012 19:12
Voldi will Harry also wieder normal haben, aber vielleicht wäre es besser wenn es ihm nicht gelingt? So gehorcht Harry ihm aufs Wort und gibt keine Widerworte. Aber ich kann Voldi verstehen. Er mag den Jungen in Natura sehr viel lieber.
Ich hoffe ja doch, dass Harry irgendwann sein PARTNER wird. Das könnte Dumbledore so richtig umwerfen und für den Untergang der WEIßEN Seite sorgen.
Ich mag dieses Kapitel. Hoffentlich folgt das Nächste ebenso schnell wie dieses kam.


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