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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 9

Hallo.
 

Weiter geht`s.
 

Kapitel 9
 

Kälte und das Gefühl, das hier etwas fehlte, weckte den Dunklen Lord am nächsten Morgen. Ein Blick auf den magischen Wecker neben seinem Bett zeigte ihm, dass es halb acht war und damit fast noch zu früh um aufzustehen. Doch dann wurde sein Interesse auf sein Bett gezogen denn er lag alleine darin, wo war sein Haustier? Normalerweise musste er den Jungen förmlich aus dem Bett schmeißen doch heute war er scheinbar freiwillig aufgestanden. Voldemort knurrte leise, aus irgendwelchen Gründen gefiel es ihm nicht. Er wollte gerade aufstehen als die Tür zum Schlafzimmer leise aufging und sein Haustier wieder eintrat, ein volles Tablett auf den Händen balancierend. Er summte leise vor sich hin und trug, wie am Abend zuvor, nur Boxershorts. Doch als er sah, dass sein Lord wach war und ihn ansah, verzog sich sein Gesicht enttäuscht.

„Wo warst du?“, knurrte Voldemort leise.

„Ich wollte Frühstück holen und euch überraschen“, sagte Harry sichtlich enttäuscht während er sich dem Bett näherte und das Tablett vor seinen Lord stellte.

Dieser musterte das volle Tablett, ein komplettes Frühstück mit allem Drum und Dran doch irgendetwas kam ihm komisch vor. „Haben das die Hauselfen gemacht?“, fragte er.

„Nein, ich habe es gemacht.“

Voldemort sah ihn überrascht an, sah dann nochmal auf das Tablett und zischte dann, „ab unter die Decke mit dir.“

Sofort schlüpfte sein Haustier wieder unter die Decke, setzte sich bequemer hin und sah seinen Lord auffordernd an. Dieser musterte das Essen noch kurz bevor er anfing zu essen. In den Augenwinkeln beobachtete er wie sich sein Haustier sichtlich entspannte, er häufte Rührei, Speck und zwei Brötchen auf einen Teller und reichte ihn an den Jüngeren weiter. Dieser nahm den Teller wortlos an und begann ebenfalls zu essen.
 

Nach dem Frühstück zog sich Voldemort an und begab sich in sein Büro, dieser verflixte Papierkram würde ihn nochmal ins Grab bringen. Da zog er doch einen schnellen Avada wirklich vor. Sein Blick wanderte zu seinem Haustier, welches sich in einem der Sessel vor dem Kamin breit gemacht hatte. Ein Schulbuch lag auf seinem Schoß, er machte sich Notizen auf einer Seite Pergament. Als würde er den Blick spüren, hob er den Kopf und sah seinen Lord fragend an. „Hausaufgaben?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord. Wir haben drei Aufsätze übers Wochenende aufbekommen und die muss ich noch schreiben“, erklärte sein Haustier.

„Worin?“

„Verwandlung, Zauberkunst und Zaubertränke.“

Voldemort nickte knapp und wandte sich seinen Unterlagen wieder zu. Harry grinste leicht, wandte sich aber dann auch seinen Aufsätzen wieder zu.
 

Der Samstag verging sehr friedlich, Voldemort arbeitete sich durch die Akten und Harry schaffte alle drei Aufsätze und beide waren zum Abendessen mit ihrer Arbeit fertig. Gegessen wurde wieder in den Privatgemächern, Harry hatte sie den ganzen Tag noch nicht verlassen und verspürte auch keine Veranlassung dazu. Er wusste, dass Narzissa und Lucius anwesend waren und obwohl er sich mittlerweile sehr gut mit ihnen verstand, wollte er sie nicht sehen. Er war völlig zufrieden damit das Wochenende in der Nähe seines Lords zu verbringen und dieser betrat gerade den Salon und ließ sich in einen der Sessel fallen. Harry sah auf, er saß ihm gegenüber in einem Sessel, in eine Decke gewickelt und ein Buch in den Händen.

„Mein Lord?“, fragte er leise aber sichtlich belustigt.

Ein genervter Blick traf ihn und Voldemort zischte, „manchmal frage ich mich ob ich von Idioten umgeben bin.“

„Wahrscheinlich. Oder ihr erklärt eure Pläne nicht ausreichend.“

„Wie meinen?“

„Naja, es fällt Menschen im allgemeinen leichter Befehlen zu folgen und Pläne auszuführen wenn sie sie verstehen. Einfach etwas befehlen, reicht meistens nicht“, erklärte Harry.

„Also muss ich mich nicht nur mit Idioten rum schlagen sondern ihnen auch noch erklären was ich von ihnen will?“, fragte Voldemort skeptisch nach.

Sein Haustier zuckte mit den Schultern und meinte, „ihr müsst gar nichts aber es würde wahrscheinlich dazu beitragen, dass sie eure Pläne besser ausführen und ihr euch nicht so oft über sie ärgern müsst.“

„Hm, das ist wohl wahr. Komm her.“

Sofort erhob sich sein Haustier und kam elegant auf ihn zu. Er ging vor ihm auf die Knie, lehnte sich mit der Brust leicht an seine Knie und sah ihn fragend und erwartungsvoll an. Sein Lord versenkte die Finger in seinen schwarzen Haaren, spielte mit den kurzen Strähnen und knurrte, „warum hast du sie abschneiden lassen?“

„Ich konnte sie kaum bändigen und dachte, sie würden so besser aussehen.“

„Lass sie wieder wachsen.“

„Sehr wohl, mein Lord“, schnurrte Harry während er die Augen schloss und sich an die Hand schmiegte. Der Dunkle Lord kraulte weiter durch die schwarze Mähne, es beruhigte ihn irgendwie und ließ ihn den Stress mit diesen Idioten vergessen.
 

Ein Klopfen riss beide, Lord und Haustier, aus ihren Gedanken, Voldemort brummte verstimmt, löste aber die Hand aus den schwarzen Haaren seines Haustieres. Dieser knurrte wirklich erbost auf und drehte sich mit blitzenden Augen zur Tür um.

„Aus“, knurrte Voldemort bevor er sich der Tür zu wandte, „herein.“

Die Tür wurde aufgestoßen und zu seiner Überraschung trat Severus ein. Der Giftmischer verbeugte sich, deutete auf Harry und sagte sofort, „er muss zurück nach Hogwarts, Dumbledore hat Draco heute auf ihn angesprochen und auf eine alte Regel hingewiesen. Der Sklave muss sich dort aufhalten wo sein Herr ist und der Alte hat Draco verboten, das Hogwartsgelände außerhalb der Ferien zu verlassen.“

„Mit welcher Begründung?“, fragte Voldemort, das leise Wimmern seines Haustieres ignorierend.

„Er sorgt sich um sein Wohlergehen solange der Dunkle Lord sein Unwesen treibt. Er kann zwar nicht über Harry bestimmen aber solange Draco noch Schüler ist, über ihn. Draco hat gesagt, dass sich sein Sklave in Malfoy-Manor aufhält aber Dumbledore besteht darauf, dass er noch dieses Wochenende zurück nach Hogwarts komm“, erklärte Severus.

Voldemort sah ihn einen Moment an bevor er nickte.

„Das ist nicht fair, ich habe nichts gemacht um so bestraft zu werden“, fuhr Harry sofort auf.

Die zwei Männer sahen ihn an, Severus erstaunt und der Lord amüsiert. Doch fast sofort wurde er wieder ernst und sagte, „wenn ich sage, du gehst dann gehst du auch. Ich will nicht, dass Dumble es so früh erfährt also wirst du in Hogwarts bleiben.“

„Aber mein Lord...“

„Kein Aber. Severus, du nimmst ihn sofort mit“, knurrte Voldemort.

„Nun, es würde auch morgen früh reichen“, sagte der Tränkemeister vorsichtig.

„Ja, genau, morgen früh reicht. Bitte, mein Lord, diese eine Nacht noch, es ist doch schon so spät, da fällt es doch gar nicht auf wenn ich erst morgen früh wieder komme“, bettelte Harry, er hatte die Hände auf seine Oberschenkel gelegt und sah seinen Lord flehend an.

Doch diesmal schien er zu weit zu gehen denn Voldemort schob ihn grob weg und stand auf. „Vergiss nicht wer und was du bist. Ich bestimme über dein Leben und wenn ich sage, dass du nach Hogwarts zurück gehst, dann tust du es auch. Und jetzt verschwinde“, fauchte Voldemort, die Augen glühten in einem unheilvollen Rot.

Harry starrte ihn noch einen Moment an bevor er sich erhob, sich verbeugte und schnurrte, „sehr wohl, mein Lord.“ Dann ging er an Severus vorbei aus den Gemächern.

„Du passt auf mein Haustier auf.“

„Ja, mein Lord. Wobei ich mir mehr Sorgen um Harry mache“, gab Severus zu.

„Wieso?“

„Mein Lord, auch wenn ich es ungern zugebe aber der Kleine ist verdammt clever. Ihr habt ihm gerade einen Grund gegeben warum er nicht bei euch sein kann. Er wird alles tun um diesen Grund zu beseitigen.“

„Er will Dumble killen?“, fragte Voldemort nach.

„Nein, das passt nicht zu ihm. Aber er wird einen Weg finden um bei euch zu sein.“

„Ich habe ihm gerade verboten hier zu sein.“

„Naja, ihr habt gesagt, er soll nach Hogwarts zurück gehen aber nicht, dass er da bleiben soll“, sagte Severus mit einem winzigen Grinsen.

Sein Lord starrte ihn nur an bevor er leise seufzte und knurrte, „du wirst ihm sagen, dass er erst wieder hier auftauchen darf wenn es absolut sicher ist, dass Dumble nichts mitbekommt.“

„Sehr wohl.“

„Und jetzt raus.“

Severus verbeugte sich nochmal und verließ dann den Raum, Voldemort schüttelte unterdessen den Kopf über sein mittlerweile sehr kompliziertes Haustier.
 

„Das ist nicht fair, das ist nicht fair, das i...“

„Wir wissen es, Harry. Mensch, setz dich und beruhig dich. Wir können momentan nichts daran ändern“, knurrte Draco.

Sein Sklave warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ließ sich aber dann auf Blaise' Bett fallen. Dieser saß mit bei Draco, den Rücken an einen der Bettpfosten gelehnt und die Beine angezogen. Severus hatte Harry vor einer knappen Stunde zurückgebracht und seitdem regte sich der Junge maßlos auf. Weder Draco noch Blaise verstanden es wirklich, sie waren immer froh wenn sie nicht mal in die Nähe des Lords gehen mussten.

„Ich will zurück“, maulte Harry gerade wieder.

„Wissen wir aber es geht nicht. Ich muss mich an die Regeln von Dumbledore halten und der will uns jeden Abend sehen, einmal zum Essen und dann kurz vor der Sperrstunde nochmal. Harry, wenn du nicht da bist, muss ich dich vor versammelter Schülerschaft bestrafen und das weißt du“, sagte Draco.

Harry starrte ihn weiter an, knurrte nur leise und ließ sich dann rückwärts aufs Bett fallen. „Das ist trotzdem nicht fair.“

„Natürlich ist es nicht fair. Harry, wir müssen uns etwas anders einfallen lassen und zu den Ferien darf ich ja wieder heim.“

Ruckartig setzte sich Harry auf und starrte ihn aus großen Augen an. „Das sind noch mehrere Wochen, das überleb ich nicht.“

„Ist das jetzt ernst gemeint oder im übertragenen Sinne?“, fragte Blaise plötzlich.

Draco sah ihn fragend an und der Halbitaliener erklärte, „ich habe mich etwas schlau gemacht über magische Wesen. Devote, magische Wesen sterben wenn sie vor der Bindung zu lange von ihrem Partner getrennt sind und da Harry sich wie ein solches verhält, wollte ich wissen ob er das wortwörtlich meint.“

„Nur im übertragenen Sinne. Ich werde nicht sterben aber es fühlt sich fast so an. Ich bin schließlich kein magisches Wesen. Aber es ist trotzdem unfair, ich will zu ihm zurück. Ich schlaf alleine immer so schlecht“, murmelte Harry, er wurde mit jedem Wort leiser doch die zwei Slytherins hatten ihn verstanden.

Sie sahen sich geschockt an bevor Blaise vorsichtig vorschlug, „du kannst bei mir schlafen, ich hätte nichts dagegen.“

„Nein danke. Ich bekomme schreckliche Schmerzen wenn mich jemand anderes anfasst. Außerdem wäre es nicht dasselbe, ich will zum Lord und zu keinem Anderen. Ich muss mir was einfallen lassen“, knurrte Harry.

„Aber heute nicht mehr. Bleib da drüben liegen, ich schlaf bei Draco.“

„Macht euch das nichts aus?“

Die Slytherins schüttelten die Köpfe, Harry hob Snape-like eine Augenbraue und meinte, „ich weiß, dass Blaise schwul ist aber du?“

„Ich bin nicht schwul aber mir macht es nichts aus. Blaise und ich sind seit Ewigkeiten befreundet und wir haben schon öfters in einem Bett geschlafen. Seine sexuelle Orientierung hat damit nichts zu tun“, erklärte Draco.

Blaise nickte nur zustimmend und rutschte im Bett nach oben um unter die Decke zu schlüpfen. Kurz darauf flogen seine Sachen unter der Decke hervor und ein grinsender Kopf erschien auf den Kissen. „So, ich liege, was ihr macht, ist mir egal.“

„Ich geh erst ins Bad und wehe du klaust mir wieder die ganze Decke“, grummelte Draco während er sich schon erhob.

Harry grinste lediglich, es tat gut solche Freunde zu haben doch er vermisste seinen Lord, vermisste die starken Arme, die sich um seinen Körper schlangen und ihn besitzergreifend an den Lord drückten. Mit einem Seufzer ließ er sich in die Kissen fallen.

„Du siehst ihn bald wieder, wir lassen uns etwas einfallen“, erklang vom Nachbarbett.

Harry drehte sich rum um Blaise anzusehen, dieser hatte sich ebenfalls auf die Seite gelegt und sah ihn tröstend an. „Danke Blaise.“

„Nichts zu danken, für Freunde tu ich das doch gerne. Wir finden eine Möglichkeit um den Alten auszutricksen, keine Angst.“

Harry nickte als Draco wieder in den Raum kam, gekleidet in eine Pyjamahose und mit nacktem Oberkörper. „Jetzt ist Schluss mit dem Gequassel, es ist weit nach Mitternacht und auch wenn heute Sonntag ist, will ich endlich schlafen“, sagte der Blonde. Er rutschte neben Blaise unter die Decke, der fast sofort die Arme um ihn schlang und sich an ihn kuschelte.

„Aha“, kam von Harry doch Draco grinste ihn lediglich an, „ich sagte doch, es stört mich nicht.“

„Gute Nacht.“

„Nacht.“

Draco löschte das Licht, kuschelte sich an den Anderen und schloss die Augen. Er spürte das zufriedene Brummen von Blaise bevor er langsam abdriftete.
 

Sie verpassten das Frühstück, was angesichts der Tatsache, dass sie erst gegen fünf wirklich eingeschlafen waren, nicht sonderlich verwunderlich war. Als sie zum Mittagessen in die große Halle kamen, lagen alle Blicke auf ihnen doch Draco und Blaise ignorierten sie wie immer. Harry hielt den Kopf gesenkt doch nur aus einem einzigen Grund, seine Augen sprühten vor Hass und Wut. Er wollte nicht hier sein, er hatte die Möglichkeit gehabt das Wochenende bei seinem Lord zu verbringen aber nein, dieser verdammte Dumbledore musste ihn ja schützen wollen. Pah, als ob er Schutz benötigt hätte, er wusste sich schon zu schützen. Er ließ sich hinter Draco auf den Boden sinken und nahm den vollen Teller von Blaise entgegen. Leise grummelnd begann er zu essen, Draco zischte ihn leise an und schon schwieg er.

„Was machen wir heute?“, fragte Blaise.

„Ich muss noch meinen Aufsatz in Verwandlung schreiben. Ansonsten einfach rum gammeln. Hast du gestern was zustande gebracht, Sklave?“, knurrte Draco.

„Ja, Herr, ich bin fertig.“

„Alle drei Aufsätze?“

„Ja, Herr.“

Draco grummelte nur noch irgendetwas bevor er sich seinem Frühstück zu wandte, das Thema war damit geregelt. Harry sah ihn noch einen Moment an bevor er seinen Blick kurz schweifen ließ und beim Lehrertisch ankam.
 

Albus Dumbledore zuckte leicht zusammen als ihn der hasserfüllte Blick aus den grünen Augen traf bevor der Junge seinen Kopf wieder senkte und auf seinen Teller starrte. Sorge machte sich in dem Zauberer breit, er musste Harry irgendwie helfen doch er wusste nicht wie. Er wandte den Kopf zu seinem Tränkelehrer, der in einer Hand eine Tasse Kaffee hielt und in der Anderen ein Buch über Zaubertränke.

„Severus?“

Langsam wandte der Tränkemeister den Kopf, hob fragend eine Augenbraue, schwieg aber ansonsten.

„Ich muss dich sprechen, jetzt“, sagte Albus während er sich schon erhob.

Ohne sichtbare Regung klappte Severus das Buch zu, trank seinen Kaffee aus und erhob sich dann ebenfalls. Sie verließen die große Halle, hier war wirklich kein Ort um zu reden.
 

„Setz dich doch bitte. Tee?“, bot Albus an.

Severus schüttelte den Kopf während er sich vor dem Schreibtisch des Schulleiters auf einen Stuhl sinken ließ. „Nein, danke. Was kann ich für Sie tun?“

„Wo hast du Harry gefunden?“

„Nirgends. Ich habe Mr. Malfoy davon unterrichtet was Sie gesagt haben und er hat mich daraufhin um die Erlaubnis gebeten nach Malfoy-Manor zu flohen. Ich gab ihm diese Erlaubnis und habe ihn von meinem Kamin aus flohen lassen, kurz darauf kehrte er mit Potter zurück“, erklärte Severus mit emotionsloser Stimme. Gleichzeitig ließ er die beschriebenen Erinnerungen in seinem Kopf ablaufen, etwas, was er sich bei jedem Gespräch mit dem Schulleiter angewöhnt hatte. Doch diesmal verzichtete dieser auf ein Eindringen in seinen Geist und nickte nur, er wirkte müde.

„Also war er wirklich in Malfoy-Manor“, sagte Albus leise.

„Scheint so, zumindest hat er ihn da hergeholt.“

„Irgendetwas stimmt da nicht. Warum sollte Harry so etwas tun? Das ist doch Irrsinn.“

Severus schwieg, was sollte er dazu auch sagen?

„Severus, behalt ihn bitte im Auge, ich mache mir Sorgen um Harry“, bat Albus.

„Ich passe schon lange auf den Bengel auf“, schnarrte Severus.

Der weißhaarige Zauberer nickte nur, „du hast bestimmt noch was vor, du kannst gehen.“ Ohne viele Worte erhob sich Severus und verließ das Büro.
 

Harrys Laune besserte sich in den nächsten Tagen und Wochen nicht, im Gegenteil, je länger er in Hogwarts eingesperrt war, umso unleidlicher wurde er. Gegenüber seinem offiziellen Herren war er genauso folgsam und gehorsam wie immer, genau wie gegenüber den Lehrern, schließlich wollte er keinen Punktabzug riskieren. Doch für jeden Anderen wurde er langsam aber sicher gefährlich. Seine grünen Augen sprühten förmlich vor Wut und Hass, jeder zuckte zusammen wenn ihn dieser Blick traf. Die Slytherins wussten mittlerweile alle Bescheid, sie sorgten unauffällig dafür, dass sich Harry nicht völlig daneben benahm doch sie sahen alle, dass es so nicht weiter gehen konnte. Und so machten sich die Sechst- und Siebtklässler auch auf die Suche nach einer Möglichkeit, wie er trotz des Verbotes zu ihrem Lord gehen konnte, bis jetzt leider vergeblich.
 

„Harry, bald sich Sommerferien und dann bist du zwei Monate bei ihm“, sagte Blaise.

Harry fuhr knurrend zu ihm rum und fauchte, „das sind noch zwei Monate bis dahin.“

„Ja und du wirst es überleben“, kam von Theo. Sie saßen im Gemeinschaftsraum, zusammen mit den restlichen Sechstklässlern und brütete über den Hausaufgaben, naja, alle bis auf Harry, der knurrend und fluchend im Raum auf und ab ging.

„Das sagt ihr so einfach“, murrte er gerade.

„Ja, sagen wir. Harry, wir haben alles probiert. Golem, Vielsafttrank und Unsichtbarkeitszauber, Dumbledore hat alles durchschaut. Du wirst einfach warten müssen“, mischte sich jetzt Draco ein. Er sah von seinem Buch auf, die grünen Augen funkelten ihn wütend an doch der Blonde ließ sich davon nicht beeindrucken. „Du wirst bis zu den Sommerferien warten müssen.“

„Aber das ist noch so lange.“

Die Slytherins nickten, zwar verstanden sie ihn in dieser Beziehung nicht aber sie hatten Mitleid mit ihm. „Hast du die Aufgaben schon fertig?“, fragte Blaise jetzt.

„Ja.“

„Hast du wieder nicht geschlafen?“

„Ich kann alleine so schlecht schlafen und jede andere Berührung tut mir weh“, murmelte Harry, der sich jetzt neben Draco aufs Sofa fallen ließ.

„Kann man da nicht was machen?“, fragte Pansy jetzt. Die Jungs sahen sie fragend an und sie erklärte, „kann man das nicht ändern? Das dir die Berührungen nicht mehr weh tun, dann wäre die Zeit nicht so schlimm.“

„Das will ich nicht. Ich will IHN.“

„Das ist uns allen bewusst aber es geht nun mal nicht. Es sei denn, du findest einen Weg Hogwarts zu betreten und zu verlassen ohne dass Dumbledore etwas davon merkt“, gab das Mädchen zurück.

„Das wird nicht möglich sein, Dumble überwacht sämtliche Kamine.“

„Aber nicht die Grenzen...“, murmelte Harry. „

Wie meinen?“

„Er überwacht die Grenzen von Hogwarts nicht. Ich müsste nur bis zu den Grenzen kommen und könnte dann von dort mit jemanden disapparieren“, erklärte Harry.

Er wurde ungläubig angesehen und Theo meinte, „erstens, ist der Weg zu den Grenzen sehr weit um ihn in der Nacht zwei Mal unbemerkt zu gehen.“

„Zweitens brauchst du dann immer jemanden, der dich mitnimmt“, fuhr Blaise fort und Draco schloss ab, „und drittens musst du dich dann noch irgendwie ins Schloss schleichen.“

„Severus könnte mich bringen und holen, er wird nicht überwacht“, schlug Harry enthusiastisch vor.

„Und wie kommst du aus Hogwarts raus und wieder rein?“, fragte Draco. Er sah wie der Junge neben ihm zusammensackte und grübelnd die Stirn verzog. „Wenn du darauf eine Lösung weißt, können wir weiter darüber nachdenken“, sagte Draco.

„Kann mich jemand in die Bibliothek begleiten, ich glaube, ich habe eine Idee“, murmelte Harry.

Blaise erhob sich, streckte sich und meinte, „ich komm mit, ich kann keine Tränke mehr sehen.“

„Pass mir auf mein Haustier auf.“

„Mach ich.“ Die zwei Jugendlichen verließen den Gemeinschaftsraum und machten sich auf den Weg in die Bibliothek. Harry ging hinter Blaise, den Kopf wie üblich gesenkt doch diesmal grübelte er vor sich hin.
 

Blaise und Harry sahen sich in der Bibliothek um, sie war fast leer, im hinteren Teil saßen zwei Ravenclaws und dort am Tisch drei Slytherinzweitklässler, die jetzt überrascht aufsahen und ihnen zunickten. „Also, was suche ich nochmal?“, fragte sich Blaise laut.

„Ein Buch über Animagi, Herr“, erinnerte Harry ihn leise.

Der Halbitaliener konnte nicht verhindern, dass er sich überrascht zu dem Anderen umdrehte und ihn anstarrte. „Bist du sicher, dass ich dieses Buch brauche?“, fragte er nochmal nach.

„Ja Herr, ganz sicher.“

„Nun, wenn du meinst aber wehe nicht. Draco wird nicht erfreut sein wenn du mir die falschen Bücher sagst“, zischte Blaise ernst.

Harry senkte nur demütig den Blick, ihnen war die Aufmerksamkeit der wenigen Anwesenden durchaus bewusst. Ohne Harry eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte sich Blaise um und verschwand zwischen den Regalen, Harry folgte ihm denn er würde die Bücher tragen müssen.
 

Schnell waren alle verfügbaren Bücher über Animagi zusammen getragen und ruhten auf den Armen des Sklaven, der hinter Blaise her schlich, den Kopf gesenkt. Blaise ließ sie bei Madame Pince eintragen bevor sie sie mitnahmen. Harry ging immer noch hinter ihm, zumindest bis sie die Kerker erreicht hatten und damit außer Reichweite der neugierigen Portraits waren. Dort schloss er zu dem Slytherin auf, dieser nahm ihm die Hälfte der Bücher ab und fragte, „ist das dein Ernst? Du weißt, du kannst dir die Form nicht aussuchen.“

„Ich weiß aber einen Versuch ist es wert. Vielleicht bekomm ich Flügel“, sagte Harry achselzuckend.

„Und wenn nicht?“

„Dann kann ich wenigstens wieder etwas worauf mein Herr stolz sein kann. Komm schon, ich will anfangen.“ Harry beschleunigte seine Schritte, diesmal war es Blaise, der ihm folgte.
 

„Du willst ein Animagus werden?“, fragte Draco und stellte die Frage damit als Fünfter nochmal.

„Ja, will ich.“

Die Slytherins sahen sich an, Unglauben und Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben bevor Theo vorsichtig sagte, „du weißt, dass es Jahre dauert bis man die Animagusgestalt gemeistert hat.“

„Ja, wenn man nur ein paar Stunden am Tag daran arbeitet. Ihr vergesst, dass ich maximal ein bis zwei Stunden Schlaf finde und die restliche Zeit kann ich nutzen. Darf ich jetzt weiter lesen?“

„Ja, aber nicht hier. Wir gehen in unser Zimmer. Es ist spät und wir Normale können durchaus schlafen also alles zusammen packen und im Bett weiter lesen“, sagte Draco, der sein Schulbuch demonstrativ zuschlug und seine Pergamente einsammelte.

Harry, dem das Gehorchen schon in Fleisch und Blut übergegangen war, packte seine Bücher zusammen, half dann Blaise noch beim Einpacken und machte sich zusammen mit seinen zwei Zimmerkameraden auf den Weg. Ein mehrstimmiges Gute Nacht hallte durch den Raum bevor sie ihn verließen.
 

Wie schon die Wochen zuvor teilten sich Blaise und Draco ein Bett während Harry das Zweite nahm, welches jetzt unter Büchern begraben war. „Du solltest trotzdem versuchen etwas zu schlafen“, schlug Blaise vor.

Harry warf ihm nur einen seltsamen Blick zu, sie wussten Beide, dass er nicht schlafen konnte und lieber wach blieb statt sich sinnlos im Bett rum zu wälzen.

„Komm ins Bett, ich will schlafen“, knurrte Draco in diesem Moment.

Blaise folgte der Aufforderung nachdem er sich bis auf die Boxer ausgezogen hatte und schlang die Arme um den Blonden. Dieser kuschelte sich an ihn, sie bemerkten die sehnsüchtigen Blicke des Dritten im Raumes nicht. Erst als dieser leise seufzte, wanden die zwei Jugendlichen die Köpfe um ihn anzusehen.

„Du vermisst ihn wirklich, oder?“, fragte Blaise.

„Ja, auch wenn das keiner verstehen kann aber ich vermisse ihn.“

„Das liegt nur an dem Trank.“

Harry seufzte wieder und fragte, „warum sagt mir das eigentlich jeder? Kann sich eigentlich keiner vorstellen, dass ER ein ganz normaler Mensch ist, mit ganz normalen Gefühlen?“

„Nein“, sagte Blaise sofort und auch Draco schüttelte den Kopf.

„Ich weiß, ich bin der Einzige, der so denkt und das führen alle auf den Trank zurück. Aber ich habe eine Seite an IHM angekratzt, die wohl sonst keiner kennt und diese Seite hat mich sehr überrascht, ich will sie näher kennen lernen und dazu muss ich hier raus. Also wünsche ich euch eine gute Nacht und ich werde mein erstes Buch beginnen“, sagte Harry nach einem resignierenden Seufzer.

„Gute Nacht“, murmelte Blaise, Draco starrte ihn allerdings fragend an.

„Was?“

„Nichts, gute Nacht. Und versuch trotzdem zu schlafen.“

„Ich versuch es später, schlaft gut, ich bin auch leise“, sagte Harry lächelnd. Wenig später war das Licht so weit gelöscht, dass die zwei Slytherins schlafen konnten und Harry dennoch noch lesen konnte. Er schlief in dieser Nacht fast gar nicht mehr.
 

Die Sommerferien standen vor der Tür, das sechste Schuljahr ging zu ende und mit ihm die Prüfungen. Harry hatte zu aller Überraschung sehr gut abgeschnitten, genau wie die Slytherins um Draco doch das alles interessierte den Grünäugigen nicht. Er verging förmlich vor Sehnsucht und hatte seit Tagen weder geschlafen noch richtig gegessen. Es war noch eine Woche bis zu den Sommerferien und Draco war sich nicht sicher ob der Andere es noch so lange aushalten würde. Er schickte seinem Vater eine Eule und bat ihn um Hilfe, er konnte und wollte Harry nicht mehr so leiden sehen. Und sein Vater wählte einen sehr interessanten Weg um ihnen zu helfen.
 

Die Schüler und Lehrer saßen beim Abendessen als sich die Tür zur großen Halle öffnete und Lucius Malfoy mit langen Schritten eintrat. Er ignorierte die einsetzende Stille, durchquerte die Halle und warf eine Pergamentrolle vor Dumbledore auf den Tisch. „Ich nehme meinen Sohn mit, jetzt sofort“, schnarrte er kalt.

Der anfängliche Schock legte sich schnell, Albus sah ihn freundlich an und fragte, „mit welcher Begründung? Er ist immer noch Schüler dieser Schule und ich bin ihr Schulleiter.“

„Ich habe geschäftlich im Ausland zu tun und nehme meine Familie mit. Es ist nur noch eine Woche Schule bis zu den Ferien, ich habe schon die Erlaubnis des Schulbeirates eingeholt. Und jetzt entschuldigen sie uns, ich habe vor noch heute nach Frankreich zu flohen“, schnarrte Lucius bevor er sich mit wehendem Umhang umdrehte und auf den Slytherintisch zuging.
 

„Vater?“, fragte Draco unsicher, er war aufgestanden, genau wie Harry.

„Sklave, hol die Sachen meines Sohnes, du hast fünf Minuten um wieder in der Eingangshalle aufzutauchen, verstanden?“, zischte Lucius ohne Harry anzusehen.

„Ja, mein Herr“, schnurrte dieser. Er verbeugte sich nochmal und huschte dann aus der Halle, die Schüler sahen ihm nur fassungslos nach.

„Wann seit ihr wieder da?“, fragte Blaise.

Draco gab die Frage wortlos an seinen Vater weiter und dieser meinte, „in etwa vier Wochen. Die ursprüngliche Ferienplanung bleibt soweit erhalten und verschiebt sich nur um drei Wochen. Sie werden eine Eule bekommen.“

„Danke. Viel Spaß in Frankreich.“

„Danke, bis dann Leute.“ Die Slytherins nickten ihm lediglich zu, großartige Abschiedsszenen gehörte sich nicht für die Schlangen. „Komm, dein Sklave sollte inzwischen wieder da sein“, knurrte Lucius. Er legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und schob ihn mit sanfter Gewalt aus der Halle. Den Schulleiter, der inzwischen die Mitteilung vom Schulbeirat las, ignorierte er.
 

Harry stand bereits in der Eingangshalle, den Koffer von Draco in den Händen und mit völlig verschleierten Augen. Beide Malfoys hoben fragend eine Augenbraue, beachteten ihn aber nicht weiter sondern gingen an ihm vorbei, er huschte ihnen hinterher. Draco wartete bis sie das schwere Eingangstor hinter sich gelassen hatten bevor er fragte, „und was passiert jetzt wirklich?“

„Wir machen Urlaub in unserem Haus in Frankreich, vier Wochen. Vorher liefern wir allerdings noch ein Haustier in Malfoy-Manor ab, er bleibt hier“, erklärte Lucius.

„Bleibt er allein?“

„Nein.“ Hinter ihnen ertönte ein tiefer Seufzer, was Draco grinsen ließ. Lucius hingegen schüttelte sich leicht, er verstand nicht wie der Junge sich auf das Zusammentreffen mit dem Dunklen Lord so freuen konnte.

„Kann Blaise nachkommen?“, fragte Draco jetzt leise.

Sein Vater warf ihm einen seltsamen Blick zu und meinte, „mal sehen. Erst mal nach Malfoy-Manor.“

Er beschleunigte seinen Schritt, Draco und Harry beeilten sich ihm zu folgen. Sie erreichten die Grenzen der Ländereien schnell, Draco ergriff die angebotene Hand seines Vaters und drehte sich dann zu Harry um. Dieser starrte die große, schlanke Hand mit Panik in den Augen an.

„Komm schon, nur ein kurzer Kontakt, dann bist du wieder bei IHM und das für über zwei Monate“, sagte Draco. Fasziniert beobachtete Lucius wie die Panik verschwand, ein schwerer Schleier legte sich auf das tiefe Grün bevor er seine Hand ergriff. Sofort disapparierten sie.
 

Harry bekam die Eingangshalle von Malfoy-Manor nur am Rande mit, er verspürte einen extrem starken Drang sich vorwärts zu bewegen und er gab diesem nach. Ohne weiter auf die zwei Blonden zu achten, ging er die Treppen hoch. Doch er wandte sich nicht zum Westflügel, er war sich sicher, dass er das Objekt seiner Begierde dort nicht finden würde, sondern er schlug die andere Richtung ein. Er bekam nicht mit wie ihm die Malfoys folgten, sie wollten die Reaktionen Beider sehen.
 

Voldemort spürte die Anwesenheit des Jüngeren sofort als sie in der Eingangshalle auftauchten. Seltsamerweise erfreute es ihn, ein warmes Gefühl machte sich in ihm breit und wieder einmal argwöhnte er, dass der Trank ihn doch nicht so unbeeinflusst gelassen hatte wie sein Giftmischer behauptete. Doch bis jetzt hatte er weder die Zeit noch die Muse gefunden ihn darauf anzusprechen. Und außerdem hatte es noch keinen Nachteil für ihn gehabt, ok, er hatte ohne sein Haustier extrem schlecht geschlafen und hatte dementsprechend schlechte Laune. Und die mussten seine Todesser natürlich ausbaden, mhm, also nicht sein Problem. Seine Gedanken schweiften wieder ins Hier und Jetzt, der Jüngere kam näher, er spürte es förmlich in jeder Zelle seines Körpers. Er befand sich im Wintergarten des Manors, hier konnte er etwas abschalten und er sah seine Pläne dann wesentlich klarer. Jetzt hörte er Schritte, zielstrebig und ruhig, leises Atmen ertönte plötzlich hinter ihm und er drehte sich langsam um.
 

Sein Haustier stand im Übergang zum Wintergarten, die Augen so stark verschleiert, dass das Grün nicht mehr zu erkennen war. Sein Körper zitterte als er langsam näher kam und leise und mit samtener Stimme schnurrte, „mein Lord.“

„Mein Haustier“, gab Voldemort etwas erstickt zurück, der Jüngere kam immer näher und erst im letzten Moment sank er vor ihm auf die Knie. Es war ihm allerdings anzusehen, dass er lieber etwas anderes gemacht hätte. Voldemort sah auf das zitternde Etwas zu seinen Füßen, er spürte die Anspannung in seinem Haustier.

„Steh auf“, befahl er.

Immer noch zitternd stand Harry auf, er hielt den Blick gesenkt bis sich zwei schlanke Finger unter sein Kinn legten und ihn zwangen aufzusehen.

„Du hast dich sehr brav verhalten.“

„Ja, mein Lord.“

Der Schleier nahm langsam ab, etwas Anderes trat in seine Augen. Voldemort beobachtete wie der Blick über sein eigenes Gesicht streifte bis die grünen Augen an seinen Lippen hängen blieben. Nein, das konnte nicht sein.

„Habe ich mir für mein braves Verhalten eine Belohnung verdient?“, fragte Harry schnurrend.

„Was stellst du dir als Belohnung vor?“, fragte Voldemort zurück. Er war sich der anwesenden Malfoys bewusst doch er ignorierte sie.

Sein Haustier zitterte stärker und er war sich jetzt sicher, dass es vor Anspannung war. „Einen Kuss“, schlug Harry jetzt vor, er trat vorsichtig ein Stück näher und berührte den Lord jetzt fast. Die zwei Finger unter seinem Kinn strichen jetzt an seinem Kieferknochen entlang bis die Hand sich sanft in sein Genick legte. Eine zweite Hand glitt über seine Taille, sanft und erstaunlich liebevoll. Nicht nur Harry konnte kaum glauben was hier gerade passierte, die Malfoys standen mit offenen Mündern im Eingang zum Wintergarten und rührten sich nicht.
 

Sanft wurde Harry an den Lord gezogen, seine Arme schlangen sich von selbst um die Taille des Älteren. Dieser grinste leicht, beugte den Kopf etwas nach unten. Harry kam ihm erwartungsvoll entgegen, er schnurrte leise und schloss unwillkürlich die Augen. Er spürte den warmen Atem seines Lords auf seinem Gesicht, eine zarte Berührung auf seiner Stirn. Sanfte Lippen fuhren über seine Schläfe nach unten, über seine Wange, seine Mundwinkel. Er seufzte leise auf, nur um sofort enttäuscht zu knurren denn sein Lord hatte den Kopf wieder erhoben. Seine Augen öffneten sich, er sah in kalten, rote Augen und hörte die Stimme seines Lords, kalt und schneidend, „diese Belohnung hast du dir noch nicht verdient.“

Damit löste er auch die Umarmung und schob den Jüngeren von sich weg, ein enttäuschtes Knurren wurde ihm entgegen gebracht und die grünen Augen blitzten fast wütend auf. „Was muss ich dafür tun?“, fragte Harry.

„Das lass ich mir noch einfallen. Lucius, Draco, wenn ihr fertig mit starren seit, würde ich vorschlagen, ihr reist nach Frankreich ab bevor ich es mir anders überlege“, zischte Voldemort, den Blick noch immer auf sein Haustier gerichtet.

„Ja, mein Lord“, kam von Lucius. Er packte seinen Sohn und verschwand schleunigst aus der Gegenwart ihres Lords, dieser behielt Harry die ganze Zeit im Auge.

Aus der Wut war wieder etwas anderes geworden, er überlegte und Voldemort konnte sich gut vorstellen worüber er nachdachte. „Du kennst die Regeln für das Manor, sie haben sich nicht geändert. Severus wird am ersten Ferientag kommen und ihr werdet einige Dinge zusätzlich lernen“, sagte Voldemort. Neugierig legte Harry den Kopf schief, sein Lord ließ sich in einen Sessel sinken und fuhr fort, „die Ausbildung in Hogwarts ist nicht schlecht aber es fehlen ein paar grundlegende Dinge. Severus wird dir schwarzmagische Tränke und Flüche beibringen.“ Er hatte erwartete, dass sein Haustier protestieren würde doch er hörte keine Widerworte, lediglich leise Schritte ertönten als sein Haustier auf ihn zukam und neben ihm auf den Boden sank.

Wieder lehnte er sich leicht an seine Beine bevor er fragte, „warum soll ich das lernen?“

„Weil ich Dumble einen kleine Überraschung bereiten will. Irgendwann kommt es zum endgültigen Kampf und dann wirst du an meiner Seite kämpfen, gegen Dumble.“

„Hm.“

„Ist das alles was du dazu zu sagen hast?“

„Ja, ist es. Ich kann mich sowieso nicht dagegen wehren und wenn ich es versucht, ziehe ich nur euren Zorn auf mich und das will ich nicht. Werde ich den ganzen Tag mit Severus arbeiten müssen?“, fragte Harry ohne ihn anzusehen.

„Nein, wohl eher nicht. Mein Giftmischer hat auch ein bisschen Freizeit verdient. Du wirst noch andere Lehrer bekommen, deine Freizeit wird sehr knapp werden.“

„Darf ich bei euch schlafen?“, fragte Harry.

„Wieso fragst du?“

„Ich konnte in Hogwarts selten mehr als ein oder zwei Stunden schlafen. Ich würde gerne mal wieder eine Nacht durchschlafen und das kann ich nur in eurer Nähe“, erklärte Harry. Seine Stimme klang völlig normal, Voldemort erkannte, dass er sich endgültig mit seiner Situation abgefunden hatte.

„Du schläfst bei mir.“

„Welche Lehrer werde ich noch haben?“

„Lucius wenn er aus Frankreich wiederkommt. Rabastan Lestranges, Charlie Weasley, den Rest sehen wir noch. Komm, ich bin müde und will ins Bett“, zischte Voldemort während er sich schon erhob. Sein Haustier folgte ihm sehr schnell.
 

Der Dunkle Lord konnte ein leises Seufzen nicht verkneifen als der Junge aus dem Bad kam, unter die Decke und in seine Arme glitt. Auch wenn er es nur ungern zugab, hatte er sein Haustier vermisst und so zog er ihn jetzt enger an sich. Keinerlei Gegenwehr, im Gegenteil, der Junge drückte sich so eng an ihn wie es ihm möglich war. Ein tiefer Seufzer der Zufriedenheit entrang sich Harry, seine Hände legten sich auf den blassen Arm um seine Taille. „Ich habe euch vermisst“, flüsterte er leise. Er hörte ein leises Brummen, die Hand des Lords löste sich von seiner Taille und strich sanft über seinen Bauch und seine Brust.

„Es hat durchaus Vorteile dich im Bett zu haben“, gestand Voldemort.

„Heißt das, ihr habt mich auch vermisst? Ein ganz kleines bisschen?“, fragte Harry. Die Hand blieb still auf seiner Brust liegen, er ahnte, dass er zu weit gegangen war doch er spürte zu seiner eigenen Verwunderung keine Verärgerung von seinem Lord, dieser schien lediglich nachzudenken.

„Ja“, sagte er nach einiger Zeit und dieses eine Wort jagte wie flüssiges Feuer durch Harrys Körper, er begann unmerklich zu zittern.

„Was ist los?“, zischte Voldemort sofort. Er hörte ein ersticktes Schluchzen, mit Gewalt drehte er den Jungen rum, dem jetzt wirklich die Tränen über die Wangen liefen. „Was ist los?“, fragte der Lord nochmal.

„Nichts.“

„Ach, und deswegen heulst du mein Bett nass?“

„Ja.“

„Aha. Was hat der böse Dunkle Lord jetzt schon wieder getan, dass sein Haustier traurig macht?“, fragte Voldemort mit, vor Ironie tropfenden Stimme.

Die tränennassen Augen blinzelten ein paar Mal bevor Harry den Kopf schüttelte und leise lachte, „ich bin nicht traurig, ich bin gerade sehr glücklich. Ihr habt mich vermisst, das ist mehr als ich mir bis jetzt erträumt habe.“

Jetzt blinzelte Voldemort, dieser allerdings sehr überrascht bevor er den Kopf schüttelte und knurrte, „du bist ein seltsames Haustier.“ H

arry gluckste leise und vergnügt, rutschte aber dann langsam näher und versuchte die Arme um die Taille des Lords zu legen, er behielt ihn aufmerksam im Auge um auf eine Ablehnung zu reagieren. Doch Voldemort ließ ihn gewähren, legte einen Arm um den Jüngeren und zog ihn in eine enge Umarmung. Dieser barg den Kopf an seiner Brust, ein glücklicher Seufzer entfleuchte ihm bevor er murmelte, „gute Nacht, mein Lord.“

„Hm“, war alles was Voldemort in den schwarzen Haarschopf nuschelte, so weit kam es noch, dass er seinem Haustier eine gute Nacht wünschte, niemals.
 

Langsam schlug er die Augen auf, er hatte hervorragend geschlafen doch der Blick auf den magischen Wecker verschlug ihm fast die Sprache. Es war fast Mittag. Wieso hatten ihn die Hauselfen nicht geweckt? Ach ja, er hatte ihnen mit einem Unverzeihlichen gedroht wenn sie ihn noch ein einziges Mal wecken würden. Er senkte den Blick auf den schwarzen Wuschelkopf, sein Haustier schlief noch tief und fest. Was machte der Junge nur mit ihm? So gut und tief hatte er seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen, wenn er genauer darüber nachdachte, dann genau seit dem Tag wo er sein Haustier wieder nach Hogwarts geschickt hatte. Der Junge murmelte im Schlaf irgendetwas, kuschelte sich näher an ihn rann und dachte scheinbar gar nicht daran aufzuwachen. Mit einem resignierenden Seufzer streckte er sich, sein rechter Arm lag unter seinem Kopf und war längst eingeschlafen. Den Linken hatte er um sein Haustier geschlungen.

„Guten Morgen, mein Lord“, schnurrte genau dieses Haustier gerade. Er senkte den Blick weiter um in grüne, verschlafenen Augen zu sehen.

„Hm“, knurrte er.

„Soll ich Frühstück holen?“

„Es ist fast eins.“

„Oh, dann Mittagessen.“

Voldemort schüttelte leicht den Kopf, löste die Umarmung trotz eines protestierenden Knurrens auf und stand langsam auf. „Wir essen im Salon, ich geh ins Bad, du sorgst dafür, dass das Essen fertig ist wenn ich wieder komme“, knurrte Voldemort ohne ihn anzusehen.

„Sehr wohl, mein Lord.“

Voldemort hörte wie Harry aufstand und den Raum verließ, er selbst schüttelte den Kopf über sein eigenes, seltsames Verhalten und begab sich ins Bad. Er wusste, dass auch eine lange Dusche seinen Kopf nicht klarer machte doch sie erfrischte wenigstens.
 

Er war nicht weiter verwundert, dass sein Befehl befolgt wurde, das Essen erschien vor ihnen nachdem er sich gesetzt hatte. Sein Haustier setzte sich ebenfalls, wartete mit dem Essen allerdings bis er selbst angefangen hatte. Bereits beim ersten Bissen merkte er, dass das nicht das normale Essen der malfoyschen Hauselfen war, er warf Harry einen fragenden Blick zu.

„Ich habe Dobby aus Hogwarts mitgebracht, er hilft mir immer beim Kochen und Backen und hat einiges dazu gelernt“, erklärte Harry.

„Dobby?“

„Der Hauself, den Lucius in meinem zweiten Schuljahr befreit hat. Er dient mir freiwillig und wollte unbedingt mit.“

„Ein freier Hauself?“

„Ja, mein Lord. Er ist stolz auf seine Freiheit, möchte aber dennoch arbeiten also bleibt er in meiner Nähe um zu sehen ob ich vielleicht Hilfe brauche.“ Voldemort knurrte leise, aß aber dann einfach weiter. Er würde Lucius irgendwann dazu befragen. „Mein Lord?“

„Was?“

„Darf ich meinen Freunden schreiben?“

„Welchen?“

„Den Slytherins.“

„Ja. Solltest du einen Brief oder Anderes von deinen anderen Freunden bekommen, will ich es vorher sehen bevor du antwortest“, knurrte Voldemort.

„Sehr wohl. Wobei ich das bezweifle.“

„Wieso?“

„Sie verstehen es nicht. Wir haben kaum ein Wort miteinander geredet und wenn dann waren es Vorwürfe an mich“, sagte Harry verbittert. Er hielt den Blick auf sein Essen gerichtet doch sein Appetit war plötzlich weg.

„Wieso Vorwürfe?“

„Sie verstehen nicht wieso ich 'freiwillig' einen Sklavenvertrag unterschrieben habe und dann ausgerechnet bei Draco, der ja bekanntlich auf eurer Seite steht. Sie denken, ich hätte sie und die weiße Seite verraten. Draco hat angekündigt, dass ich auf keinen Fall gegen euch kämpfen werde und damit hat er von vielen die Hoffnungen zunichte gemacht. Und sie geben mir die Schuld daran“, erklärte Harry, immer noch mit verbitterter Stimme.

Voldemort schwieg einen Moment bevor er sagte, „sie werden noch enttäuschter von dir sein wenn du im Endkampf an meiner Seite kämpfst.“

„Ja, werden sie.“

„Du machst dir darüber wirklich Gedanken.“

„Ja, mein Lord, mache ich. Ich würde es zumindest meinen engsten Freunden gerne erklären.“

„Damit du die Schuld auf Severus und mich schieben kannst? Der arme Harry kann ja nichts dafür, er steht unter dem Einfluss eines bösen, bösen Trankes“, zischte Voldemort, seinen Sarkasmus nicht wirklich verbergend.

Harry sah überrascht auf, sein Lord funkelte ihn wütend an. „Nein, so war das nicht gemeint“, murmelte Harry.

„Wie denn dann? Was würdest du ihnen denn sonst sagen? Das wäre die Wahrheit.“

„Naja, ich habe ja auch nicht wirklich eine Wahl.“

„Also willst du die Schuld wieder wegschieben. Sag, warum versuchst du ein Animagus zu werden?“, fragte Voldemort lauernd.

Harry zögerte einen Moment bis er leise antwortete, „um bei euch zu sein.“

„Habe ich dir das befohlen?“, fragte Voldemort weiter.

„Nein, mein Lord. Ihr habt mich nach Hogwarts zurückgeschickt. Es war mein eigener Entschluss ein Animagus zu werden um bei euch zu sein“, sagte Harry.

„Und willst du das deinen Freunden auch erzählen?“

„Ja, will ich. Ich würde ihnen gerne alles erzählen. Von den Anfängen bis jetzt. Von dem anfänglichen Zwang bis zum Wunsch, freiwillig bei euch zu sein.“

„Du kannst doch gar nicht beurteilen ob du auf freiwilliger Basis handelst oder ob der Trank daran schuld ist“, sagte Voldemort bevor er leise hinzufügte, „oder?“

„Ich merke einen Unterschied. Wenn der Trank wirkt, spüre ich ein starkes Ziehen in mir, einen inneren Drang es zu tun oder zu sagen, ich kann mich nicht dagegen wehren. Wenn ich etwas freiwillig tu oder sage, habe ich diesen Zwang nicht“, erklärte Harry ohne den Blick abzuwenden.

Voldemort überlegte wieder, er erinnerte sich an die völlig verschleierten Augen seines Haustieres gestern und wie der Schleier gewichen war. Scheinbar konnte man es auch sehen. Er teilte dem Jüngeren seine Überlegung mit, dieser nickte nur, das würde seine eigenen Überlegungen unterstützen. „Also willst du deinen Freunden erklären, dass du fieberhaft eine Möglichkeit suchst um freiwillig bei ihrem ärgsten Feind zu sein?“, fragte Voldemort nochmal nach.

„Ja, auch das.“

„Dennoch verbiete ich es. Keiner kann garantieren, dass deine Freunde die Klappe halten. Und ich will noch nicht, dass Dumble es weiß.“

„Aber er weiß doch sowieso schon, dass ich nicht kämpfen werde. Es sei denn die Malfoys haben plötzlich einen Anflug von schlechtem Gewissen und würden die Seiten wechseln. Was sie wahrscheinlich nicht überleben würden“, sinnierte Harry.

„Nein, würden sie nicht. Verrat wird mit dem Tod bestraft. Außer ich verlange es.“

„Severus.“

„Genau, sehr nützlich. Wobei es mich von Anfang an überrascht hat, dass Dumble ihm so bedingungslos glaubt. Naja, es ist wohl nachvollziehbar, dass jemand die Seiten wechseln will, bei dem Dunklen Lord“, spottete Voldemort.

Harry konnte nicht anders, er musste grinsen und nickte heftig, „ja, so ein böser Lord.“

„Machst du dich gerade über mich lustig?“

„Nein, mein Lord, das würde ich nie wagen“, sagte Harry, sein Grinsen nur schwer unter Kontrolle kriegend.

„Doch, tust du. Sei froh, dass ich gute Laune habe. Ich muss arbeiten, was du den Tag über machst, ist mir egal“, sagte Voldemort.

Er erhob sich langsam, sein Haustier verfolgte ihn mit seinen Blicken und grinste jetzt wirklich. „Ich werde Blaise und Draco schreiben und die restlichen Schulaufgaben machen.“

„Gehe ich recht in der Annahme, dass du dich dafür in meinem Büro einnisten willst?“

„Ja, mein Lord.“

Voldemort verdrehte leicht die Augen, verließ den Salon aber dann kommentarlos. Vor seinem Haustier würde er es niemals zugeben aber er genoss die Aussicht den Jungen den ganzen Tag um sich zu haben. Hm, die weiße Seite würde sich wohl darüber tot lachen, der Dunkle Lord hängt an seinem Haustier.
 

Die letzte Schulwoche verging in aller Ruhe, sowohl in Hogwarts wie auch in Malfoy-Manor. Harry machte seine Schulaufgaben, die ihm Blaise per Eule schickte und er setzte seine Studien fort. Mit Draco stand er auch in regem Briefkontakt, diesem gefiel es sehr in Frankreich doch er fand es auch sehr langweilig. Einladen konnte er ihn nicht, von seinem Vater wusste er, dass Harry zu Ferienbeginn Extraunterricht von Severus bekommen sollte. Doch Harry wollte auch gar nicht weg, er war glücklich genau dort wo er gerade war. Und das war mal wieder sein Stammplatz neben seinem Lord.
 

Voldemort lehnte sich in seinem Stuhl zurück, rieb sich kurz über die Augen und schloss sie dann. Er saß seit Stunden über diesen verflixten Akten und so langsam ging ihm die Geduld aus, normal war das Lucius' Aufgabe doch der wollte ja in Urlaub. Er stieß ein leises Knurren aus, sofort hatte er die Aufmerksamkeit seines Haustieres, welches auf dem Boden neben ihm saß und ebenfalls über Büchern brütete. Er wusste, dass die grünen Augen ihn jetzt fragend ansehen würden doch er hielt die Augen geschlossen. Neben ihm erklang das Rascheln von Pergament, dann das Rascheln von Kleidung, sein Haustier bewegte sich. Er hörte Schritte, die um seinen Stuhl herum gingen, der Junge musste genau hinter ihm stehen doch er hielt die Augen weiterhin geschlossen, von seinem Haustier ging keine Gefahr aus. Schlanke Hände legten sich warm auf seine Schultern und begannen mit sanften Druck ihn zu massieren. Wie schon so oft konnte er ein leises Seufzen nicht unterdrücken.

„Ihr solltet weniger arbeiten“, schnurrte der Junge hinter ihm.

„Wer soll diesen Chaoshaufen sonst unter Kontrolle kriegen?“, fragte Voldemort leicht abwesend.

„Auch wieder wahr. Was ist mit Lucius? Ich dachte, er wäre eure rechte Hand.“

„Ist er ja auch aber er wollte ja unbedingt Urlaub.“

„Ihr seit der Dunkle Lord, er hat zu tun was ihr ihm sagt“, sagte Harry amüsiert. Seine Hände wanderten massierend in seinen Nacken, den Hinterkopf hoch und seitlich am Kopf vorbei zu den Schläfen. „

Manchmal kann Lucius sehr überzeugend und nervig sein und um meine Ruhe zu haben, habe ich ihn für vier Wochen nach Frankreich geschickt“, erklärte Voldemort.

„Aha, und wann macht ihr Urlaub?“

„Für mich gibt es so was nicht. Außerdem, wo soll ich Ruhe finden? Die gesamte Zaubererwelt sucht mich. Nein, ich halte hier die Ordnung am Laufen, der Dunkle Orden macht mehr Papierkram als man allgemein denkt.“

„Kann ich euch irgendwie helfen?“

„Hast du nicht schon genug zu tun?“

„Ja, schon aber vielleicht kann ich euch trotzdem helfen“, sagte Harry.

„Tust du schon“, brummte Voldemort. Er konnte das erfreute Lächeln förmlich sehen, die schlanken Finger massierten gerade über sein Gesicht, der Junge schien absolut keine Berührungsängste zu haben. „Wieder den Nacken“, befahl der Dunkle Lord. Folgsam aber langsam strichen die Finger wieder an seinem Schädel nach hinten um einmal sanft über den Hinterkopf zu streichen und sich dann wieder im Nacken zu versenken. Ein zufriedenes Brummen ertönte, Voldemort neigte den Kopf etwas nach vorne, sofort nutzte sein Haustier die Möglichkeit um über die blasse Haut zu fahren. „Wie weit bist du mit der Verwandlung?“

„Ich stehe kurz vor der ersten Kontaktaufnahme mit meinem inneren Tier. Aber es wird wohl noch etwas dauern bis ich die Verwandlung kann.“

„Normalerweise dauert es Jahre bis man ein Animagus ist.“ „So lange hatte ich nicht vor zu warten“, knurrte Harry.

„Wie hast du dir das eigentlich vorgestellt?“, fragte Voldemort, der den Kopf jetzt wieder nach hinten legte, die schlanken Hände rutschten auf seine Schultern und massierten dort sanft weiter.

„Naja, Draco und ich müssen uns vor der Ausgangssperre vor dem Gemeinschaftsraum sehen lassen. Danach könnte ich mich verwandeln, das Schloss und die Ländereien verlassen und bräuchte dann nur noch jemanden, der mich hin und her bringt“, erklärte Harry.

„Also brauchst du jede Nacht einen Todesser, der sowieso nichts besseres zu tun hat.“

„Ja, so in etwa. Wisst ihr da schon jemanden?“

„Ja, einige. Wenn du die Verwandlung kannst, steht dem nichts im Wege. Ich hoffe, du vergisst deinen anderen Aufgaben darüber nicht.“

„Natürlich nicht, mein Lord“, schnurrte Harry.

„Das hoffe ich.“

„Wann genau kommt Severus?“

„Am ersten Ferientag gegen Mittag, er will das letzte Frühstück in Ruhe genießen. Genug.“

Sofort verschwanden die schlanken Hände von seinem Körper, er hörte Schritte und schon sank sein Haustier wieder neben ihm auf den Boden. Jetzt erst öffnete er die Augen wieder und sah zu dem Jungen, der schon wieder über seinen Büchern brütete. Mit einem wirklich resignierenden Seufzer wandte sich Voldemort wieder seinen Unterlagen zu, sie brauchten dringend mehr Geld denn auch die Vermögen der reinblütigen Familien gingen irgendwann zu Ende.
 

So. Hm, was soll ich groß zu diesem Kapitel sagen? Einfach Zucker? Voldie hängt sehr an seinem Haustier und Harry? Nun, der hat sich mit der Situation abgefunden, genießt sie und wünscht sich mehr. Ob dieser Wunsch allerdings in ERfüllung gehen wird, bleibt ungewiss.
 

*Kekse und Tee hinstell* - Mahlzeit.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Irmi1986
2012-10-06T19:28:47+00:00 06.10.2012 21:28
ich hatte echt einen schweren start bei der ff...aber jetzt will ich einfach nur noch weiterlesen.
hoffe auf meeeeeeeeehhhhhhhhhr kapitel... und auf ein happy end irgendwann... in min 100000 wörtern...oder mehr?
lg irmi
Von:  WhiteAngelNaru
2012-10-05T20:08:33+00:00 05.10.2012 22:08
ich bin mir sicher, dass harry aufs voldemorts seite kämpfen wird. die aus gryffindor und dumbi haben harry gar nicht verdient, die machen sich noch nicht mal die mühe, um ihn zu verstehen, sondern machen ihm nur vorhaltungen.

ich bin echt schon gespannt, was harry für ein tier wird. bei einem mit flügeln, könnte er ja fliegen und bei einer schlange z.b. könnte er ja durch verschiedene öffnungen kreichen.

oh man, ich finde, harry hätte denn kuss wirklich verdient. mal sehen, was er für einen kuss tun soll.

lg
Von:  annette-ella
2012-10-04T21:13:06+00:00 04.10.2012 23:13
Hi,
wieder ein schönes Kapitel.
Ich hoffe, das Voldemort weiterhin so "nett" zu Harry ist und das
die zwei sich noch näher kommen.
LG
annette-ella
Von:  sasa56
2012-10-04T19:43:05+00:00 04.10.2012 21:43
super kapitel
armer harry nur wegen dumbo muss er in hogwarts bleiben
und konnte nicht zu seinem herr
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  InaBau
2012-10-04T15:37:18+00:00 04.10.2012 17:37
Ich verstehe Harry, dass er mehr will und auch das er vor Sehnsucht fast verging, als er nicht zu seinem Herrn konnte. Und Voldemort selbst sehnte sich ebenfalls nach seinem Haustier. Ich mag dieses Kapitel wirklich sehr. Und Harry ist über die Gryffindors verbittert. Ich kann ihn verstehen. Nun bekommen sie nichts mehr von seinem Ruhm ab und haben keine Waffe mehr.
Dumbledore sieht auch nicht weiter in dem Jungen. Keiner sieht einfach nur Harry, sondern jeder will den Jungen-der-lebt.
Hoffentlich wird Harry am Ende wirklich auf Voldemorts Seite kämpfen! Bitte schreib schnell weiter!


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