Zum Inhalt der Seite

Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gegen die Naturgewalten

Kapitel 26: Gegen die Naturgewalten
 

Zakor saß gerade in seinem Büro vor einem Schachbrett und dachte nach.

Ihm gegenüber war ein Bildschirm, auf dem Generalsekretär Bato zu sehen war.

„Machen sie endlich ihren Zug!“, sagte er ungeduldig.

Zakor aber ließ sich nicht ablenken. „Geduld. Ein gutes Manöver braucht seine Zeit.“, erklärte er.

Plötzlich sprang ein großer Bildschirm an der Wand an und ein Sarok erschien.

„Melde gehorsamst. Norda hat die Gesuchten gefunden und verfolgte sie in die Berge.“, sagte er salutierend.

Zakor schloss die Augen. „Und warum hat sie die Gesuchten nicht gleich eingefangen?“, fragte er ruhig.

Der Sarok schluckte. „Haben wir versucht, aber sie sind entkommen.“, erklärte er beschämt.

„Probleme?“, fragte Bato.

Zakor sah auf den großen Bildschirm. „Norda soll mir Bericht erstatten, wenn sie den Auftrag erledigt hat.“, sagte er.

Der Sarok nickte und beendete die Übertragung.

„Sie haben großes Vertrauen in Norda. Ist das auch gerechtfertigt?“, wollte Bato wissen.

Zakor schmunzelte. „Sie wollte schon immer eine Chance, in der Rangliste aufzusteigen. Deswegen ist sie sehr ehrgeizig. Sie wird alles tun, was sie kann.“, erklärte Zakor und machte seinen Zug. „Schachmatt.“, sagte er lächelnd.
 

Es war mittlerweile dunkel geworden. Nachdem sie sicher waren, das sie für den Augenblick nicht verfolgt würden, machte die Truppe um Kazuma eine Pause.

Während Yuan nach möglichen Verfolgern Ausschau hielt, tastete Serena Junko nochmal ab.

„Ist es wirklich so schlimm?“, fragte Kazuma.

„Zwei Rippen sind angeknackst. Sie muss sich weiter schonen.“, erklärte Serena seufzend.

„Dafür werden wir keine Zeit haben. Die Saroks werden uns sicher verfolgen. Nicht mehr heute, aber morgen früh bestimmt.“, sagte Kazuma.

„Denke ich auch!“, sagte Yuan, der jetzt wieder dazukam.

„Und? Noch keiner zu sehen, was?“, fragte Kazuma.

Yuan schüttelte mit dem Kopf.

„Ich werde Hideyuki befreien.“, sagte Kazuma, der zu Serena ging.

Eine Träne rannte Serena´s Gesicht runter. „Ich bin so froh, das er noch lebt.“, sagte sie.

Kazuma lächelte jetzt wieder etwas. „Ja. Du hast recht.“, sagte er.

„Was diese Sarok-Tussi angeht, da lassen wir uns schon etwas einfallen.“, sagte Serena mutig. Dann ging sie, um sich schlafen zu legen.

Junko schlief auch schon.

Yuan ging zu Kazuma. „Dieser Hideyuki scheint euch beiden viel zu bedeuten, oder?“, fragte er.

Kazuma nickte. „Nachdem der Kommandant des Widerstandes uns aufgenommen hatte, war Hideyuki derjenige, der sich um uns kümmerte. Er war immer wie ein Vater für uns. Und er hat mir den Schwertkampf beigebracht.“, erklärte er.

Yuan verstand. „Dann ist es wohl umso schwerer, gegen ihn zu kämpfen.“, sagte er.

Kazuma stand jetzt auf. „Übernimm du die erste Wache. Ich brauche etwas Ruhe.“, sagte er und legte sich in seinen Schlafsack.
 

Am nächsten Morgen waren sie schon recht früh wach.Kazuma hatte Junko wieder auf dem Rücken und war bereit.

„Das wird ein harter Weg. Bist du sicher, das du das durchstehst?“, fragte Yuan.

„Na klar. Ich bin zäh.“, sagte Kazuma.

„Tut mir leid!“, entschuldigte sich Junko.

„Quatsch. Ich habe euch im Stich gelassen.“, sagte Kazuma.

Dann sah er Yuan wieder an. „Gehen wir.“, fügte er hinzu und Yuan nickte.
 

Norda hatte inzwischen alle verbliebenen Soldaten zusammengerufen.

„Wir werden die vier verfolgen und einfangen. Das ist ein Befehl von Zakor. Zwei bleiben hier, der Rest kommt mit!“, erklärte sie.

Die Soldaten salutierten. Dann ging Norda zu dem Sarok mit der Eisenkugel als Hand. „Demolish. Wo könnten sie hinwollen?“, fragte sie.

Der Sarok schüttelte mit dem Kopf. „Dieses Gebirge ist von uns noch unerforscht. Möglicherweise gibt es dort noch Menschen, aber ich weiß nicht, wo!“, erklärte er.

Norda nickte. „Dann werden wir einfach ihren Spuren folgen. Irgendwann holen wir sie schon ein.“, sagte sie.

Demolish nickte und ging.

„Wo wollt ihr hin?“, fragte Norda und sah auf die Karte.
 

Zwei Tage später erreichte die Truppe das Hochgebirge.

Obwohl Kazuma Junko schon die ganze Zeit trug, schien er nicht langsamer zu werden. Im Gegenteil sogar.

Yuan und Serena waren von seiner Ausdauer fasziniert.

Als es dunkel wurde, schlugen sie auf einer Ebene ihr Nachtlager auf.

Während Serena Junko im Zelt wieder mal den Verband wechselte, sah Yuan auf den Höhenmesser, der bereits über 4000 Meter anzeigte.

„Wir sollten nicht zu hoch geraten. Je höher wir kommen, umso dünner wird die Luft und das Atmen fällt schwerer.“, erklärte er.

„Da mach ich mir keine Sorgen.“, sagte Kazuma und packte seine Schwerter aus.

„Willst du jetzt etwa trainieren?“, fragte Yuan stutzig.

„Natürlich. Wir werden garantiert wieder auf diese Tussi treffen und sie wird meinen Meister dabei haben. Bis dahin muss ich diese Schwerter in den Griff kriegen.“, erklärte Kazuma und zog seine Jacke aus.

Yuan erschrak. „Nicht. Du wirst dir eine Erkältung holen.“, mahnte er.

Kazuma aber lächelte und ging zu einer etwas entfernten Felswand.

Jetzt kam Serena nach draußen.

„Geht es ihr gut?“, fragte Yuan.

„Unverändert. Aber es kann jederzeit schlimmer werden.“, erklärte Serena und sah sich um.

„Wo ist Kazuma?“, fragte sie.

Yuan zeigte auf die Felswand, wo er hingegangen ist. „Trainieren.“, entgegnete er.

Serena seufzte. „Dann hat er mal wieder seine Phase. Na wunderbar.“, sagte sie und setzte sich zu Yuan.

„Seine Phase?“, fragte Yuan fragend ein.

Serena nickte. „Immer, wenn er einen Kampf gegen Hideyuki verloren hatte, fing er an, wie ein Besessener zu trainieren. Aber gebracht hat es nie etwas.“, erklärte sie.

Yuan schmunzelte. „Er hat wohl viele Kämpfe verloren!“, stellte er fest.

Serena nickte. „Deswegen ist er wahrscheinlich so gut geworden. Er hat eine Menge Ehrgeiz!“, sagte sie.

„Schon gemerkt. Hoffen wir, das es etwas bringt.“, sagte Yuan.

Serena sah ihn auf einmal bittend an. „Wenn es zum Kampf gegen Hideyuki kommen sollte, misch dich bitte nicht ein. Das muss mein Bruder alleine machen.“, bat sie.

Yuan schloss kurz die Augen. Er verstand Kazuma´s Gefühle gut. „Okay.“, sagte er.

„Danke!“, sagte Serena fröhlich.
 

Es war schon recht spät geworden. Kazuma setzte zum xten Mal zu einem Schlag an, um einen 3 Meter hohen Felsbrocken zu zerteilen, den er sich als Ziel ausgesucht hatte.

Er rannte auf ihn zu und zog beide Schwerter fast gleichzeitig. Aber ein wenig geriet er ins Wanken und erwischte den Felsen nicht richtig.

Die Schwerter prallten an ihm ab und Kazuma ging zu Boden.„Verdammt. Wenn dieser Schlag nicht absolut synchron ist, funktioniert er nicht. Aber die Bärenklinge ist viel zu schwer. Wie soll das denn gehen?“, fragte er sich.

„Du musst die Verzögerung berücksichtigen.“, sagte Serena, die jetzt hinter ihm stand.

Kazuma drehte sich nicht um. „Was machst du denn hier?“, fragte er. „Solltest du nicht schlafen. Morgen wird wieder ein harter Tag.“, fügte er hinzu.

Serena lächelte. „Und du? Du musst ebenfalls ausgeruht sein, wenn du Junko weiterhin tragen willst.“, sagte sie.

Kazuma grollte kurz.

„Komm schon. Du bist auch nur ein Mensch und brauchst Schlaf.“, sagte Serena.

„Das hier ist wichtiger. Wenn ich das nächste Mal nicht vorbereitet bin, brauchen wir nicht weiter zu gehen.“, erklärte Kazuma und sah Serena´s Spiegelbild im Schwert an. Sie sah sehr besorgt aus.

Kazuma drehte sich um und nahm sie in die Arme. Serena erschrak im ersten Moment.

„Das tue ich doch nur, um dich zu beschützen. Schließlich habe ich Mutter das versprochen.“, sagte Kazuma.

Eine Träne kullerte Serena´s linke Backe runter. „Das weiß ich doch. Aber übertreib es nicht.“, sagte sie. Dann lächelte sie wieder. „Versprich mir, das du dich auch bald schlafen legst.“, forderte sie.

„Versprochen.“, sagte Kazuma.

Dann ging Serena wieder zum Lager zurück.

Kazuma sah seine Schwerter an. „Verzögerung, was?“, fragte er und sah den Felsen wieder an.

Vom Lager hörte Serena, das Kazuma weiter trainierte.
 

Am nächsten Tag gegen Mittag erreichte Norda mit ca. 25 Saroks die Ebene.

Sie sah die Feuerstelle und fühlte mit der Hand drüber. „Offensichtlich sind sie recht früh aufgebrochen. Aber in welche Richtung?“, fragte sie.

Demolish sah durch ein Fernglas und zeigte nach Norden zu einem schneebedeckten Berg.
 

Die nächsten Tage wurden richtig hart. Kazuma, Serena, Yuan und Junko hatten die Schneegrenze passiert und warteten durch meterhohen Schnee. Yuan aber hatte an die Schneeschuhe gedacht, so das sie nicht einsanken.

Trotzdem zehrte der Marsch nun auch an Kazuma´s Kräften, der immer noch Junko trug.

„Soll ich sie dir mal abnehmen?“, fragte Yuan, der das bemerkt hatte.

„Nein. Das geht schon.“, sagte Kazuma mit einem bemühten Lächeln auf den Lippen.

Yuan seufzte. Kazuma würde wahrscheinlich nie zugeben, das es ihm zuviel wäre.

„Schaut mal.“, sagte Serena plötzlich und zeigte in den Himmel.

Von Norden kam eine dunkle Wolkenwand, die genau auf sie zukam.

Yuan erschrak. „Verdammt. Das hat uns noch gefehlt.“, sagte er.

Kazuma sah ihn fragend an. „Wieso? Was macht es denn, wenn es ein wenig schneit?“, fragte er.

„Ein wenig?“, fragte Yuan zurück. „Hast du schon mal einen richtigen Schneesturm erlebt? Wenn man kaum noch atmen kann und nicht mal mehr die Hand vor Augen sieht?“

Kazuma sah nochmal auf die Wolken. Tatsächlich hatten sie etwas bedrohliches an sich, das ihm Unbehagen verlieh.

„Na gut. Und was machen wir jetzt?“, fragte er.

Yuan zeigte auf eine kleine Felsformation. „Dort müsste eine kleine Höhle sein. Sie ist nicht tief, bietet uns aber genügend Schutz.“, erklärte er.

„Dann verlieren wir aber eine Menge Zeit!“, entgegnete Kazuma.

„Glaub mir. Wenn der Sturm anfängt, willst du nicht mehr im Freien sein.“, warf Yuan ein.

„Kommt schon.“, sagte Serena, die Yuan zustimmen wollte.

Kazuma nickte und sie machten sich auf den Weg zu Höhle.
 

Nach einer halben Stunde standen sie vor dem Eingang der Höhle. Die Wolken waren bereits über ihnen und die ersten Schneeflocken berührten den Boden.

„Bald geht es los. Gehen wir rein.“, sagte Yuan und sie betraten die Höhle.

Nach einem kleinen Knick war sie schon zuende. Doch überall wuchs weiches Moos, wo sie sich hinlegen konnten.

Kazuma legte Junko hin und setzte sich erschöpft neben sie.

Serena sah sie sich gleich an, während Yuan vom Höhleneingang aus das Wetter beobachtete.

Der Schneefall wurde immer stärker.

„Wie lange wird das andauern?“, fragte Kazuma.

„Kann durchaus sein, das der Sturm eine Woche anhält.“, sagte Yuan.

Kazuma schluckte. „So lange können wir nicht warten. Gibt es denn nichts, was wir tun können?“

Yuan schüttelte mit dem Kopf. „Nichts zu machen.“, erklärte er. „Gegen die Natur sind wir machtlos.“, fügte er hinzu.

Kazuma sah Serena an. „Wie geht es ihr?“, fragte er.

„Unverändert. Glücklicherweise hat sich der Zustand trotz des Wetters nicht verschlechtert.“, sagte Serena, die selbst etwas erleichtert aussah.

„Wir sollten erstmal schlafen. Vielleicht sieht es morgen schon ganz anders aus.“, sagte Yuan.

Kazuma hätte am liebsten etwas dagegen gesagt, aber eigentlich hatte Yuan ja recht. Das war das einzige, was sie in dieser Situation tun konnten.

„Na gut. Morgen sehen wir weiter. Außerdem kommen die Saroks bei diesem Wetter ja auch nicht voran.“, sagte er und legte sich hin.
 

Norda hatte mit ihrem Verfolgertrupp ebenfalls Schutz gesucht.

„Verdammtes Mistwetter. Warum ausgerechnet ein Schneesturm?“, fragte sie wütend.

„Bei dem Wetter kommen wir unmöglich weiter.“, sagte Demolish.

„Das weiß ich auch!“, fauchte Norda. Dann sah sie Hideyuki an. „Jetzt, wo ich weiß, das du sein Meister bist, kann ich meine Strategie ein wenig ändern. Wäre doch gelacht.“, dachte sie.
 

Kazuma konnte auf dem Boden nicht wirklich schlafen. Er wälzte sich ständig hin und her. Der Schneesturm, dessen Wind recht laut pfiff, tat sein übriges. Er konnte einfach nicht einschlafen.

„...helfen.“, ertönte auf einmal eine schwache Stimme.

Kazuma schlug die Augen auf, als jemand an ihm vorbeilief.

„Muss ihnen helfen.“ Es war Junko, die wie in Trance in Richtung Höhleneingang lief.

Kazuma kapierte erst gar nichts. Erst, als Junko vor dem Eingang stehen blieb, sprang er auf. „Was machst du denn da?“, fragte er.

Junko streckte eine Hand nach draußen und murmelte etwas. Plötzlich erschien draußen ein grelles Leuchten, das aber gleich wieder verschwand. Dann kippte Junko um.

Kazuma sprang sofort hin und fing sie auf. „Was war denn das?“, fragte er und sah nach draußen. Irgendwie hatte er das Gefühl, das der Schneesturm plötzlich schwächer geworden war.

Er legte Junko wieder hin und setzte sich daneben. „Seltsam. Ich frage mich wirklich, was das zu bedeuten hatte.“

„Er nahm sich vor, wach zu bleiben, falls Junko nochmal aufstehen würde. Doch die Müdigkeit übermannte ihn schließlich.
 

„Seht mal. Der Schneesturm ist verschwunden!“, schrie Serena am nächsten Morgen aufgeregt.

„Was?, fragte Kazuma schläfrig.

„Unmöglich.“, entgegnete Yuan und ging nach draußen. Tatsächlich war der Himmel völlig klar. Nicht eine einzige Wolke war mehr am Himmel zu sehen.

„Das gibt´s doch nicht. So schnell ging das hier noch nie.“, fügte Yuan überrascht hinzu.

Kazuma sah Junko an, die immer noch friedlich schlief. Er fragte sich, ob sie das bewirkt hatte. Aber wie sollte ein Mensch so etwas können?“

„Wir müssen weiter, ehe die Saroks uns noch einholen.“, sagte Yuan.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück