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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Ankunft am Kloster

Kapitel 27: Ankunft am Kloster
 

Der Schneesturm war verflogen und die nächsten Tage gingen relativ ereignislos ins Land.

Mittlerweile waren sie schon seit 10 Tagen in den Bergen unterwegs. Doch als sie gegen Abend erneut ihr Lager aufschlugen, wartete Yuan mit einer guten Nachricht auf.

„Wenn wir uns morgen beeilen, sind wir gegen Abend am Kloster.“, erklärte er.

„Wirklich?“, fragte Serena aufgeregt. Die Hoffnung auf ein warmes, weiches Bett löste bei ihr Glücksgefühle aus.

„Untersuchst du nochmal Junko? Sie war den ganzen Tag so still gewesen.“, sagte Kazuma.

Serena nickte und ging zu ihr.

„Kann man ihr dort wirklich helfen?“, wollte Kazuma von Yuan

wissen.

Yuan lächelte. „Wenn Meister Rufa ihr nicht helfen kann, kann

es keiner.“, erklärte er.

„Rufa? Ein seltsamer Name.“, stellte Kazuma fest.

„Er hat mir auch alles über den Kampf und meine Fähigkeiten beigebracht. Ohne ihn wäre ich noch längst nicht so gut, wie ich es heute bin.“, sagte Yuan.

Kazuma schien beeindruckt zu sein. „Muss ein großartiger Kerl sein. Und er kann auch heilen?“, fragte er.

Yuan nickte. „Ab und zu kamen Menschen aus der ganzen Welt her, um von ihm geheilt zu werden.“, erklärte er stolz.

„Na gut. Dann bin ich überzeugt.“, entgegnete Kazuma.

Plötzlich kam Serena zu den beiden. Sie war völlig aufgelöst. „Kommt schnell. Junko geht es gar nicht gut. Sie hat hohes Fieber.“, sagte sie fast panisch.

Yuan und Kazuma erschraken und stürmten zu Junko. Sie schlief, aber sehr unruhig.

„Ich habe bereits nach dem Schneesturm erhöhte Temperatur gemessen, aber nur leicht. Mittlerweile liegt sie bei über 40 Grad.“, erklärte Serena.

Kazuma fasste Junko´s Stirn an, die glühend heiß war. „Nicht gut. Sie braucht sofort Hilfe.“, sagte er.

Yuan holte kaltes Wasser und ein paar Tücher. Damit versuchten sie, die Temperatur ein wenig zu senken.

„Schafft sie es noch bis ins Kloster?“, fragte Kazuma.

Serena nickte. „Wenn wir wirklich morgen Abend dort ankommen und man ihr dort helfen kann, dann ja.“, erklärte sie.

Kazuma schüttelte mit dem Kopf und sah Yuan an. „Zeig mir die Richtung. Ich werde sofort losgehen.“, befahl er.

Yuan und Serena erschraken. „Du bist viel zu fertig dafür. Ruh dich erst noch ein wenig aus.“, riet Serena.

„Das kann ich auch noch, wenn Junko in Sicherheit ist. Ihr beide müsst ja nicht mitkommen. Ich finde schon hin.“, sagte Kazuma und nahm Junko wieder auf den Rücken.

„Also. In welche Richtung.“, fragte er energisch. In seiner Stimme lag dieser Ton, das er es sich keinesfalls anders überlegen würde.

„Nordosten. Immer nach Nordosten.“, sagte Yuan verdutzt.

„Du kannst doch nicht alleine gehen. Was, wenn du verletzt wirst. Denk doch mal an Junko.“, mahnte Serena.

„Ich schaffe das schon.“, sagte Kazuma und ging los.

„Wollen wir ihn einfach so gehen lassen?“, fragte Serena.

„Wir folgen ihm morgen.“, sagte Yuan und setzte sich hin.

Serena sah Kazuma wütend nach. „Elender Dickkopf!“, schrie sie hinterher.
 

Kazuma hielt sich immer nordöstlich. Dank seines Kompasses war das nicht schwierig. Doch der Weg war härter, als gedacht. Nach einer Weile musste er sich einen Moment hinsetzen.

„Vielleicht habe ich mir doch etwas zuviel zugemutet.“, sagte er.

Dann fühlte er nochmal Junko´s Stirn. Sie war nach wie vor glühend heiß.

„Nein. Ich schaffe das.“, machte er sich selbst wieder Mut und ging weiter.
 

Als die Sonne langsam aufging und die schneebedeckten Berge in ein traumhaftes Licht hüllten, war Kazuma am Ende seiner Kräfte. 11 Tage trug er Junko nun schon. Doch diesmal half auch kein mutmachen mehr. Er fiel zu Boden.

„Tut mir leid, Junko.“, sagte er.

Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, hörte er Hufgetrappel.
 

Als Kazuma die Augen wieder öffnete, schrak er hoch.

„Junko!“, rief er lauthals.

Er atmete schnell und kurz. Dann begriff er, das er nicht mehr auf dem Boden, sondern in einem weichen Bett lag. Das stand in einem großen Raum, dessen Wände alte Steinmauern waren. Das einzige, aber dafür sehr große Fenster war mit wunderschönen Motiven verziert und in einem Kamin brannte ein Feuer, das ausreichte, den ganzen Raum zu beheizen.

Langsam stand Kazuma auf. Er sah auf die Uhr und stellte fest, das es bereits nachmittag war.

„Wo bin ich hier und wo ist Junko?“, fragte er sich.

Plötzlich ging die einzige Tür zu dem Raum auf und eine ältere Frau trat herein. Sie trug ein älteres Kleid, das etwas schmuddelig aussah und ihrem Aussehen nach war sie schon über 60 Jahre alt.

„Ah. Schön, das es dir schon wieder etwas besser geht. Hier sind trockene Sachen.“, sagte sie, legte einen Stapel Wäsche hin und ging wieder.

Kazuma sah die Sachen an. Es waren ganz normale Klamotten, sogar in seiner Größe.

Er zog sie an und ging zur Tür. Noch ehe er die Türklinge in die Hand nahm, ging die Tür auf und die Frau stand davor.

„Kommen sie bitte. Meister Rufa erwartet sie.“, sagte sie und ging vor.

Kazuma folgte ihr langsam durch einen großen Flur.

„Sagten sie Rufa?“, fragte Kazuma.

„Allerdings.“, antwortete die Frau lächelnd.

„Großartig. Dann ist das hier das Kloster, von dem Yuan sprach.“, sagte er leise.

„Wie bin ich eigentlich hierher gekommen und wo ist das Mädchen, das bei mir war?“, fragte er jetzt.

Die Frau blieb kurz stehen. „Einer unserer Sherpas hat euch gefunden und her gebracht. Das Mädchen war verletzt und stark

unterkühlt. Doch der Meister tut alles, um ihr zu helfen.“, sagte sie.

Kazuma seufzte erleichtert.

„Ich bringe dich zu ihnen.“, sagte die Frau verständnisvoll und ging weiter.

Eine Minute später kamen sie in einer riesigen Halle an, die mit Steinsäulen geschmückt war, welche das große Dach hielten.

„Dies ist die Eingangshalle. Der Meister befindet sich oben.“, sagte die Frau und zeigte auf eine Tür, die ein Stockwerk höher lag. Eine steinerne Treppe führte dorthin.

„Mir ist es leider untersagt, das Stockwerk zu betreten, doch du darfst es!“, sagte die Frau.

Kazuma sah wieder nach oben. Er hatte wieder ein seltsames Gefühl, aber diesmal kein Unbehagliches.

Langsam erklomm er die Stufen nach oben und stand schließlich vor der Tür. Eine starke Aura schien sich dahinter aufzuhalten. Irgendwie konnte Kazuma das spüren. Als er anklopfen wollte, ertönte eine Stimme von drinnen.

„Komm ruhig rein.“, sagte sie sanft.

Kazuma nickte, obwohl er wusste, das ihn niemand sah und ging rein.

Der Raum war recht klein und nur ein Bett stand da. Im Bett lag Junko friedlich schlafend.

An der linken Seite des Bettes saß eine kleine Gestalt, deren rechte Hand auf Junko´s Stirn lag und seltsam pulsierte. Aber das war nicht das seltsamste. Die Gestalt hatte hellblaue Haut, keine Haare und sah Kazuma mit grellgelben Pupillen an, die fast die gesamten Augen ausfüllten. Als sie blinzelten sah Kazuma, das die Gestalt zwei Augenlider an den Seiten hatte.

Für einen Moment stockte ihm der Atem. Was er da sah, konnte auf keinen Fall ein Mensch sein.

„Komm ruhig näher.“, sagte die Gestalt und winkte Kazuma mit den 4 Fingern ihrer linken Hand zu sich.

Kazuma trat langsam näher heran, hielt aber noch etwas Abstand.

„Du brauchst keine Angst zu haben. Deiner Freundin geht es schon wieder besser.“, sagte die Gestalt.

„Freundin? Naja.“, sagte Kazuma ein wenig rot werdend.

Die Gestalt sah Junko an. „Nicht? Seltsam. Aber ich war mir sicher... , aber egal. Ich bin jedenfalls Rufa, der Oberste dieses Klosters.“, sagte sie und hielt die Hand hin.

Etwas zögerlich streckte Kazuma seine Hand und schüttelte die von Rufa. Plötzlich hatte er ein seltsames Gefühl. Als wenn jemand in seinem Kopf wäre.

Blitzschnell zog er die Hand zurück und machte einen Schritt rückwärts.

„Sehr interessant. Ich habe zwar eure Geschichte schon aus der Perspektive des Mädchens gesehen, aber deine ist viel interessanter.“, erklärte Rufa.

„Was? Waren sie gerade in meinem Kopf?“, fragte Kazuma forsch.

Rufa nickte. „Tut mir leid. Normalerweise frage ich vorher nach.“, entschuldigte er sich. Dann sah er Kazuma lächelnd an. „Um gleich deine erste Frage zu beantworten, ich bin kein Mensch.“, sagte er.

Kazuma sah entgeistert aus. Noch immer verstand er nicht, was hier los war.

Rufa nahm jetzt die Hand wieder von Junko runter. „Ich habe die Unterkühlung behandelt und die Knochen. Jetzt ruht sie sich etwas aus. In der Zwischenzeit kann ich deine Fragen beantworten.“, sagte er und stand auf. „Komm mit in mein Zimmer!“, fügte er hinzu.
 

Kazuma folgte Meister Rufa in ein anderes Zimmer, wo Rufa ihm einen Stuhl anbot. Kazuma aber lehnte ab.

„Nun. Bevor die anderen beiden eintreffen, hast du eine Menge Fragen, die du mir stellen willst. Womit soll ich anfangen?“, fragte Rufa.

Kazuma schwirrte der Kopf. Er wusste selbst nicht, was er jetzt sagen sollte. Er hatte einiges erwartet, aber nicht so etwas. Plötzlich setzte er sich doch.

„Wenn sie kein Mensch sind, was denn dann?“, fragte er.

Rufa stutzte. „Eine gute Frage. Wirklich.“, sagte er. Für einen Augenblick schien er dieser Frage auszuweichen. „ Ich bin schon sehr lange auf der Erde. Viel länger als die Saroks.“, versicherte er.

Kazuma war nicht sicher, ob ihm diese Antwort reichte.

„Ich bin vor langer Zeit mit meinem Schiff hier notgelandet. Dabei wurde es leider irreparabel beschädigt. Deshalb habe ich hier Zuflucht gesucht. Die Leute hier haben mich sofort akzeptiert und irgendwann wurde ich ihr Meister.“, erklärte Rufa zu Ende.

„Dann gehören sie zu den Guten.“, stellte Kazuma fest.

Rufa nickte. „Könnte man so sagen.“, beantwortete er.

Kazuma seufzte. Das klang noch unglaublicher als alles, was er bis jetzt gehört hatte.

„Warum hat Yuan mir davon nichts gesagt?“, fragte er leise

Rufa sah Kazuma genauer an. „Du weißt immer noch nicht genau, was du tun sollst, oder?“, fragte er.

Kazuma sah ihn fragend an. „Wie bitte?“, fragte er.

Rufa lächelte verständnisvoll. „Was deine Schwester angeht, meine ich. Du willst sie beschützen, aber du weißt, das du es nicht mit jedem Sarok aufnehmen kannst.“, erklärte Rufa.

Kazuma hielt sich den Kopf. „Lassen sie das.“, rief er wütend.

Rufa goss sich eine Tasse heißen Tee ein. „Aber ich kann dir helfen. In dir steckt außergewöhnliches Potenzial. Vielleicht sogar mehr, als du bereit bist, dir einzugestehen.“, erklärte er.

„Quatsch. So ein Unsinn.“, sagte Kazuma.

„Ich meine das ernst.“, erklärte Rufa.

„Ich vergeude hier nur meine Zeit.“, sagte Kazuma und stand wieder auf.

Rufa lächelte nur noch ein wenig. „Na gut. Wenn du wirklich der Meinung bist, das du meine Hilfe nicht brauchst, dann geh ruhig.“, sagte er teilnahmslos.

Kazuma öffnete die Tür und ging zu Junko rüber. Dort setzte er sich zu ihr ans Bett.

„Stimmt es denn? Brauche ich wirklich Hilfe?“, fragte er betrübt.

Doch Junko schlief und sonst war niemand da, der ihm diese Frage beantworten konnte.

So saß er eine Weile da und schien zu warten. Doch auf was wartete er? Er wusste es selbst nicht.
 

Draußen neigte sich die Sonne langsam ihrem Untergang entgegen, als Rufa ins Zimmer kam. „Hast du eine Antwort gefunden?“, fragte er.

Kazuma sah ihn an. „Können sie mich wirklich stärker machen?“, fragte er.

„Nein.“, sagte Rufa. „Ich kann dir nur den Weg zeigen.“,

fügte er hinzu.

Kazuma schmunzelte. „War ja klar, das es nicht so einfach werden würde.“, sagte er.

„Aber es lohnt sich.“, sagte Rufa.

Kazuma dachte kurz nach. Was Rufa sagte, klang sehr verlockend, doch er musste auch an die Saroks denken, die sie verfolgten. „Tut mir leid, aber wenn Yuan und Serena hier sind, müssen wir weiter.“, sagte er.

„Oh. Aber das geht nicht. Das Fräulein hier braucht zwei Tage absolute Bettruhe!“, erklärte Rufa auf einmal.

Kazuma erschrak. „Das geht nicht. Dann holen die Saroks uns ein.“, sagte er.

Rufa schüttelte mit dem Kopf. „Dann wird sie sicher einen Rückfall erleben. Zwei Tage mindestens.“, sagte er.

Kazuma sah Junko an. Einen Augenblick dachte er daran, sie zurückzulassen.

Plötzlich ging die Tür auf. „Zwei weitere sind eingetroffen.“, sagte ein völlig vermummter Mönch.

Rufa nickte. „Sehr gut. Deine Freunde sind da. Kommst du?“, fragte er Kazuma.

Der nickte und stand auf. Jetzt musste er eine Entscheidung treffen.
 

Am Tor waren Yuan und Serena angekommen und als sie Kazuma sahen, wurde er gleich von seiner Schwester umarmt.

„Ein Glück. Du hast es geschafft.“, sagte sie mit Freudentränen in den Augen.

„Klasse Leistung.“, sagte Yuan.

Serena ließ wieder von Kazuma ab. „Wo ist Junko. Geht es ihr gut?“, fragte sie jetzt.

„Sie ist oben. Aber im Moment schläft sie noch.“, erklärte Kazuma.

Yuan wandte sich Rufa zu. „Euch geht es auch gut, wie ich sehe.“, sagte er und verneigte sich.

Serena sah die kleine, blasse wirkende Gestalt erst jetzt. „Das ist dein Meister?“, fragte sie erstaunt.

Yuan nickte. „Ist wohl ne lange Geschichte.“, sagte Yuan verlegen.

„Soviel Zeit haben wir nicht. Wie weit waren die Saroks hinter euch?“, fragte Kazuma.

Yuan dachte kurz nach. „Etwa 4 Stunden. Ich glaube nicht, das sie heute noch ankommen werden.“, sagte er.

Kazuma schluckte. „Also entweder kämpfen oder Junko zurücklassen.“, sagte er.

Serena und Yuan sahen ihn fragend an. „Was meinst du damit?“, wollte Serena wissen.

Ein paar Minuten später standen sie vor Junko´s Bett.

„So ist das also.“, sagte Yuan.

„Aber wir können sie doch nicht zurücklassen.“, sagte Serena fordernd.

„Das stimmt.“, sagte Yuan.

„Vielleicht haben wir keine andere Wahl.“, entgegnete Kazuma.

Yuan schüttelte mit dem Kopf. „Wir müssen kämpfen. Immerhin haben wir die Saroks hergeführt. Sie werden nicht einfach an diesem Kloster vorbeigehen.“, sagte er.

Kazuma erschrak. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Yuan hatte ja recht. Die Saroks waren skrupellos genug, um jeden in diesem Kloster abzuschlachten. Junko war hier also nicht sicher.

„Wie lange dauert dieses Training?“, fragte Kazuma.

Rufa senkte den Kopf. „Zu lange, fürchte ich!“, sagte er.

„Dann lass ihn den Schnelltest machen.“, erwähnte Yuan.

Rufa erschrak. „Unmöglich. Viel zu gefährlich.“, sagte er.

Kazuma sah beide fragend an. „Schnelltest?“, warf er ein.



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