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Invasion

Teil 1 : Die Reise
von

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Knapp entkommen

Kapitel 25: Knapp entkommen
 

Yuan stand vor dem Sarok, den er eben durch die Wand getreten hatte.

Der Sarok lag noch am Boden versuchte, sich zu orientieren. Dann sah er Yuan. „Wer bist du denn? Noch einer von denen?“, fragte er wütend und stand langsam auf.

Yuan verschränkte die Arme und wartete ab, bis sein Gegner wieder auf den Beinen war.

„Das war nicht nett. Ich mag es nicht, wenn jemand so was mit mir macht.“, sagte der Sarok und trat etwas nach vorne.

Yuan trat etwas zurück auf die Straße, wo er mehr Platz zum kämpfen hätte.

Der Sarok folgte ihm mit wütendem Knurren. Seine Eisenkugel schwenkte ein wenig hin und her.

„Bist ja n ziemlicher Freak. Wo haben die dich denn zusammengebaut?“, fragte Yuan.

„Ist ne Kriegsverletzung.“, sagte der Sarok lächelnd.

Yuan sah zu Serena und Junko. Er musste ihnen die Möglichkeit geben, zu fliehen. Sein Gegner sah unheimlich stark aus. Er war nicht sicher, ob er ihn besiegen könnte. Deshalb musste er den Kampf einfach auf ein anderen Schauplatz verlegen.

Der Sarok stürmte jetzt auf Yuan los und schlug mit der Eisenkugel zu.

Yuan wurde im Körper getroffen und zurückgeschleudert. Er flog mindestens 20 Meter und überschlug sich noch ein paar Mal, bevor er liegen blieb.

Der Sarok lächelte, als er Yuan sah. Mit nur einem Schlag schien er ihn besiegt zu haben.

Serena sah es aus dem Augenwinkel und erschrak. So schnell hatte sie es gar nicht erwartet.

Der Sarok sah die beiden an. „ Jetzt ihr wieder.“, sagte er.

„Warte. Du bist noch nicht fertig.“, sagte Yuan, der nahezu unbeschadet wieder aufstand. Er klopfte sich den Staub von den Sachen und streckte sich. „Netter Schlag, aber davon habe ich auch ein paar in Petto.“, sagte er.

Der Sarok sah Yuan fragend an. Irgendwie hatte er wohl gehofft, das sein Schlag etwas mehr angerichtet hatte.

Yuan lächelte und machte eine Handbewegung, das er den nächsten Angriff erwartet.

Der Sarok schrie wie ein wilder Stier und rannte auf ihn zu.

Serena half Junko jetzt hoch und stützte sie. „Geht es?“, fragte sie.

Junko nickte leicht. Sie war nicht ganz bei sich, doch sie schwor, das sie es schaffen würde.

Nachdem sie aus dem Supermarkt raus waren, sah Serena nochmal zu Yuan. Allerdings durfte sie nicht zu lange warten, sonst würden sie noch entdeckt werden.

Der Sarok schlug nochmal mit der Eisenkugel zu.

Yuan wich dem Schlag zur Seite aus und rammte ihm seine rechte Faust ins Gesicht.

Der Sarok überschlug sich einmal und prallte auf der Straße auf.

„Mehr hast du nicht zu bieten? Nur Kraft, aber keine Technik.“, sagte Yuan verhöhnend.
 

Die beiden Schwerter prallten erneut aufeinander.

Kazuma hielt mit der Bärenklinge gegen den Schlag seines Meisters. Doch lange würde er ihm nicht mehr standhalten können. Hideyuki war einfach zu stark.

„Warum verteidigst du dich nur? Greif doch mal an.“, rief Norda zu Kazuma.

Sie hatte recht. Bislang war Kazuma nur in der Verteidigung gewesen. Er wollte gegen seinen Meister wohl nicht kämpfen.

Norda wurde langsam langweilig. „Beende es einfach. Das ist ja nicht mit anzusehen. Hätte ich gewusst, das der Kerl so eine Flasche ist, hätte ich ihn persönlich fertig gemacht.“, sagte sie mit spöttischem Unterton.

Kazuma wich keuchend zurück. Er musste sich jetzt entscheiden. Entweder würde er kämpfen und dabei riskieren, seinen Meister zu verletzen, oder die Flucht ergreifen.

Er sah aus dem Augenwinkel die Falkenklinge auf dem Boden.

Hideyuki ging jetzt auf Kazuma zu. Das Schwert hielt er mit beiden Händen, was seine Entschlossenheit symbolisierte, den Auftrag von Norda auszuführen.

Jetzt musste Kazuma sich entscheiden.
 

Yuan stand lächelnd auf der Straße und sah den am Boden liegenden Sarok an, der irgendwie nachdenklich aussah.

„Scheinbar hast du wirklich nicht mehr drauf!“, sagte Yuan überlegen klingend.

Der Sarok stützte sich jetzt auf die Kugel und kam wieder auf die Beine. Dann streckte er sich. „Du bist ganz schön schnell. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich in den Boden zu stampfen.“, sagte er.

Yuan stutzte. Eigentlich hatte er gedacht, das er derjenige sei, der hier im Vorteil wäre.

Die Kugel hing jetzt mit dem Arm runter. Plötzlich tat sich etwas. Mit einem Mal kamen etliche Klingen aus der Kugel, die jetzt wie ein Morgenstern aussah. Die Klingen schienen sehr scharf zu sein. Jedenfalls glitzerten sie so.

Yuan schluckte. Wenn ihn so ein Schlag treffen würde, wäre er erledigt. Dann würde es nicht nur mit ein paar gebrochenen Rippen abgetan werden.

Der Sarok schrie jetzt und schlug zu.

Yuan konnte nur gerade noch so nach hinten ausweichen. Eine Klinge der Kugel ritzte ihm dabei das Shirt auf, verletzte ihn aber nicht.

„Hey. Das war nagelneu!“, beschwert er sich.

Der Sarok lächelte und holte erneut zum Schlag aus.

Yuan sprang zurück und sah die Siegel seines rechten Arms an. Er hatte wohl keine andere Wahl. Er musste wenigstens eines aktivieren.
 

Kazuma war dem Schlag seines Meisters ausgewichen. Doch noch hatte er keine Antwort auf die Frage, was er machen sollte. Eigentlich würde er ja fliehen, um diesem Kampf zu entgehen, aber Hideyuki und diese Norda würden das sicherlich verhindern.

Dann sah er auf den Boden. Die Straße war zwar geteert, aber der Belag war ziemlich staubig.

„Das ist meine Chance.“, dachte Kazuma und hob die Bärenklinge hoch.

„Dieser Schlag ist sehr schwierig, aber wenn er gelingt, kann er den Gegner überrascht treffen.“, hatte sein Meister ihm mal gesagt.

Die Klinge senkte sich und Kazuma trieb sie mit unglaublicher Wucht in den Boden, in dem sie 20 Zentimeter tief versank.

Eine Schockwelle ging durch den Boden, doch nichts passierte.

„Lächerlich!“, sagte Norda.

Plötzlich bekam der Asphalt Risse, die vom Schwert ausgingen. Der gesamte Boden brach jetzt auf und schoss wie bei einer Explosion nach oben.

Die Asphaltteile flogen durch die Luft und gleichzeitig hüllte eine gewaltige Staubwolke den Kampfschauplatz ein.

Selbst Serena, die Junko zum nördlichen Stadtrand gebracht hatte, sah es.

„Was soll denn das? Verstecken spielen?“, fragte Norda wütend. Sie hob eine Hand und konzentrierte sich.

Der Staub, der in der Luft hing, zog sich jetzt zusammen und bildete einen festen Klumpen, der zu Boden fiel. Allerdings war Kazuma nicht mehr da.

Hideyuki stand da und schien auf den nächsten Befehl zu waren.

Norda sah sich um, als wenn sie hoffte, Kazuma noch zu entdecken.

„Such ihn!“, schrie sie zu Hideyuki.

Der nickte und rannte los.

Kazuma war in einer Seitengasse und verschnaufte erstmal. In seinen Händen hatte er beide Schwerter.

„So kann ich das nicht beenden. Ich kann mit diesen Schwertern einfach nicht umgehen. Aber selbst, wenn ich es könnte... Er ist mein Meister und immer noch um einiges besser.“, sagte er sich.

„Wir können nur flüchten. Wo die anderen wohl sind?“, fragte

er sich.
 

Yuan war in Abwehrhaltung und sah seinen Gegner an. Noch hatte er keines der Siegel aktiviert.

Doch der Sarok ließ ihm keine Zeit. Er schlug immer wieder zu und Yuan musste seinen Schlägen ausweichen, um nicht aufgeschlitzt zu werden.

Jedesmal, wenn er wieder das Siegel lösen wollte, wurde er angegriffen.

Aber scheinbar wollte er gar nicht kämpfen. Vielmehr beobachtete er seinen Gegner, um einen Schwachpunkt zu entdecken. Eine Lücke in der Verteidigung vielleicht.

Als der Sarok erneut zuschlug und Yuan ein weiteres Mal zurückwich, hatte er es. Während dem Schlag war die linke Seite des Kopfes ungeschützt. Er musste nur nach rechts ausweichen und zuschlagen.

Der Sarok holte nochmal zum Schlag aus und ließ die Kugel nach vorne schnellen.

Yuan wich aus und trat zu.

Der Fuß erwischte den Sarok wie geplant und riss ihn von den Füßen. Er hob ab und krachte gegen die Wand eines nahen Gebäudes. Die Wand gab über ihm nach und begrub ihn unter sich.

Yuan keuchte ein wenig. „Kein wirklicher Gegner.“, sagte er.

Dann sah er zum zerstörten Supermarkt, aber Serena und Junko waren nicht mehr da.

„Gut. Dann fehlt nur noch Kazuma.“, sagte er.

Als hätte er es gehört, kam Kazuma jetzt aus einer Gasse herausgestürmt.

„Yuan. Wo sind die beiden?“, fragte er.

Yuan sah Kazuma verdutzt an. „Vermutlich am nördlichen Ende der Stadt.“, sagte der.

Kazuma nickte. „Dann los. Wir müssen weg und zwar schnell!“, sagte Kazuma eilig.

„Was? Wieso?“, fragte Yuan.

„Nicht fragen!“, erwiderte Kazuma und rannte los.

Yuan folgte ihm.
 

Serena war mit Junko hinter einem Haus und machte ihr einen festen Verband um den Körper.

„Ist es schlimm?“, fragte Junko, die sich trotz der Schmerzen, die sie haben musste, wieder etwas beruhigt hatte.

„Kann ich nicht sagen. Ich fürchte, das mindestens eine Rippe angeknackst ist. Vielleicht sogar mehrere. Aber es scheint nichts gebrochen zu sein.“, erklärte Serena.

Junko nickte und wollte aufstehen, aber Serena hielt sie zurück.

„Nicht zuviel bewegen. Das kann alles nur noch schlimmer machen.“, sagte Serena und sah auf die Straße. Aber weder Kazuma noch Yuan waren zu sehen.

„Wir warten hier, bis die beiden kommen.“, sagte Serena.

Junko nickte. Sie sah ihr Schwert an. „Es kam so unvorbereitet. Vielleicht hatte Kazuma ja recht. Ich hab mich etwas übernommen.“, sagte sie wütend auf sich selbst.

„Quatsch. Du bist gut im kämpfen. Du hast Kaltor den Rest gegeben. Ich könnte das nicht!“, sagte Serena.

Junko lächelte leicht. „Nett, das du mir Mut machen willst.“, sagte sie.

Serena nickte. „Du bist schließlich meine Freundin. Ich kann doch nicht tatenlos zusehen, wie du dich fertig machst!“, sagte sie und Junko musste ein wenig lachen, was allerdings weh tat.

„Wir sollten einen richtigen Arzt aufsuchen. Das könnte sonst böse enden.“, sagte Serena besorgt.

Plötzlich kamen Kazuma und Yuan um die Ecke. Sie hätten die beiden fast übersehen.

„Wir müssen weiter. Sofort!“, sagte Kazuma drängend.

Yuan verschnaufte erstmal. Er hatte die beiden Rucksäcke von Junko und Serena auf dem Buckel.

„Kommt schon!“, sagte Kazuma und wollte Junko hoch helfen.

Aber Serena wehrte ihn ab. „Vergiss es. Sie ist verletzt.“, sagte sie mit lauter Stimme.

„Was? Wo?“, wollte Kazuma wissen.

„Nur ein paar Rippen angeknackst. Wir müssen doch wegen mir keine Pause machen.“, sagte Junko und stand auf.

Doch ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie große Schmerzen.

Kazuma schluckte. Er sah, das es offensichtlich ernst war, doch sie durften nicht hier verweilen.

„In dem Kloster kann man ihr sicher helfen. Allerdings weiß ich nicht, ob sie es bis dahin schafft.“, sagte Yuan.

Kazuma sah Junko an. „Wenn ich sie trage, dann ganz sicher.“, sagte er.

Serena sah ihren Bruder fragend an. „Du willst sie die ganze Zeit tragen? Hältst du das überhaupt durch?“, fragte sie.

Kazuma holte ein Tuch aus einem der Rucksäcke und gab es Serena. Dann nahm er Junko Huckepack auf den Rücken und sah Serena an.

„Binde es fest.“, sagte er.

Serena nickte und wickelte das Tuch um Junko´s und Kazuma´s Körper.

Junko wurde ein wenig rot. Es war ein seltsames Gefühl.

Serena hatte das Tuch festgebunden und nahm einen Rucksack.

„Nichts wie los.“, sagte Kazuma und ging vor. Yuan und Serena folgten ihm.
 

Hideyuki kam wieder zu Norda zurück und verneigte sich. „Keine Spur von ihm zu sehen.“, sagte er.

Norda sah enttäuscht aus.

Da kam auch der andere Sarok, den Yuan bekämpft hatte. Er schien unversehrt zu sein. „Sie sind mir leider entkommen.“, entschuldigte er sich.

Norda schlug vor Wut auf die Außenwand ihres Schiffes. „Zakor wird nicht sehr begeistert sein davon!“, schrie sie.

Dann erblickte sie in einer Nische einen der Bewohner. „Du. Komm her.“, sagte Norda.

Ein älterer Mann trat heraus und ging in die Knie.

„Wo wollten diese Leute hin? Sag schon!“, forderte Norda energisch.

Der Mann schluckte. „Soweit ich weiß wollten sie in die Berge. Jedenfalls haben sie Bergsteigerausrüstung gekauft.“, sagte er.

Norda sah zu den Bergen. „Mist. Da helfen unsere Schiffe nicht. In dieser Luft können sie nicht fliegen. Außerdem gibt es dort tückische Winde.“, sagte sie.

Dann dachte sie kurz nach und sah ihre beiden Helfer an.„Trommelt alle noch verbleibenden Saroks zusammen. Wir werden ihnen folgen. Notfalls zu Fuß.“, sagte sie und betrat das Schiff.

Der Sarok und Hideyuki verneigten sich und gingen.

„Die kriege ich.“, sagte Norda.
 

Die vier hatten die Stadt weit hinter sich gelassen und kamen langsam in den schneebedeckten Bereich des Himalaja.

„Geht es denn?“, fragte Junko Kazuma.

„Klar doch. Ich bin gut trainiert.“, antwortete Kazuma.

Serena sah Kazuma an. „Warum mussten wir eigentlich so schnell gehen? Waren die Saroks zu stark?“, fragte sie.

Kazuma senkte den Kopf. Am liebsten hätte er es verschwiegen, aber sie sollte es erfahren.

„Ich habe Hideyuki gesehen.“, sagte er.

Serena erschrak. „Unseren Hideyuki? Bist du sicher?“, fragte sie.

Kazuma nickte. „Da war ein weiblicher Sarok. Sie hat wohl irgend so etwas wie Gedankenkontrolle bei ihm angewandt. Ich habe gegen ihn gekämpft, aber...“, sagte Kazuma betrübt.

Serena konnte es nicht fassen. Hideyuki lebte noch, aber er sollte jetzt ihr Gegner sein? Das konnte nicht stimmen.

„Bedeutet euch dieser Hideyuki so viel?“, fragte Junko.

Kazuma lächelte. „Er hat uns immer viel geholfen, als wir neu im Widerstand waren. Nicht nur hat er mich trainiert. Er hat uns beide wie seine eigenen Kinder behandelt. Für Serena war er immer wie ein Vater.“, erklärte er.

„Verstehe.“, sagte Junko betrübt. „Dann fällt es dir sicherlich sehr schwer, ihn als Gegner zu akzeptieren, oder?“, fragte sie.

Kazuma nickte. „Aber wenn ich besser geworden bin, werde ich ihn aus der Kontrolle dieser Tussi befreien.“, sagte er mutig. Dabei strahlten seine Augen vor Entschlossenheit.



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